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Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen von Fördergurten mit Seileinlage, z. B. Stahlseileinlage, mit zumindest
- – einer Seilabwickelvorrichtung mit mehreren Seilspulen, von denen die in den Fördergurt einzubettenden Seile abgewickelt werden,
- – einer Zusammenführvorrichtung, in welcher die unter Zugspannung stehenden und in Gurtlängsrichtung parallel zueinander in einer Ebene verlaufenden Seilen, z. B. Stahlseile mit einer oder mehreren Rohgummibahnen zu einem Rohgurt zusammengeführt werden,
- – einer Vulkanisierpresse, in welcher der Rohgurt mittels Druck und/oder Wärme unter Bildung des Fördergurtes vulkanisiert.
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Seile meint im Rahmen der Erfindung strangförmige Zugträger, die als Verstärkungsseile in die Fördergurte eingebettet werden bzw. eingebettet sind und die in der Regel aus zusammengedrehten bzw. verdrillten Drähten oder Fasern bestehen. Sie verlaufen in Fördergurtlängsrichtung. Bevorzugt handelt es sich um Stahlseile. Die Erfindung umfasst aber auch andere Seilarten, z. B. Seile aus Kunstfasern bzw. polymeren Fasern (z. B. Aramidfasern oder Polypropylenfasern) aus Kohlenstofffasern oder auch aus mineralischen Fasern.
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Im Zuge der Herstellung von Fördergurten bzw. Förderbändern aus Gummi mit Seileinlage bzw. Stahlseileinlage werden eine Vielzahl von Seilen bzw. Stahlseilen in der Seilabwickelstation, die auch als Spulengatter bezeichnet wird, von den einzelnen Seilspulen abgewickelt und die einzelnen Seilspulen werden anschließend in Gurtlängsrichtung verlaufend und parallel zueinander in einer Ebene unter Bildung eines ”Seilteppichs” ausgerichtet, welcher dann in der Zusammenführvorrichtung bzw. Belegevorrichtung mit den Rohgummibahnen zusammengeführt wird. Während des Zusammenführens und auch während des anschließenden Pressens bzw. Vulkanisierens, stehen die Seile unter einer vorgegebenen Zugspannung.
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Bei einer aus der
DE 30 37 611 C1 bekannten Anlage zum Herstellen von Fördergurten mit Stahlseileinlage der eingangs beschriebenen Art, ist zwischen der Seilabwickelvorrichtung und der Zusammenführvorrichtung, die dort als Belegestation bezeichnet wird, eine Seilspannvorrichtung mit Seilklemmvorrichtung angeordnet. Hinter der Vulkanisierpresse ist eine Klemmdurchzugsvorrichtung vorgesehen. Die Vulkanisierpresse ist als Taktpresse ausgebildet und auch die Belegevorrichtung arbeitet taktweise. Die erforderliche Zugspannung der Stahlseile wird bei der bekannten Vorrichtung mit Hilfe der Seilspannvorrichtung bei ”stehender Anlage” erzeugt.
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Auch die aus der Praxis bekannten Anlagen zum Herstellen von Fördergurten mit Stahlseileinlage der eingangs beschriebenen Art werden taktweise betrieben. Die Vulkanisierpressen sind auch dort als Taktpressen ausgebildet.
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Kontinuierlich arbeitende Vulkanisierpressen wurden in der Praxis bislang im Wesentlichen für die Herstellung von Fördergurten mit Gewebeeinlagen verwendet.
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In der
DE 38 07 814 C1 wird die Verwendung einer kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpresse bereits im Zusammenhang mit der Herstellung von Fördergurten mit Stahlseileinlage erwähnt. Dort wird ein zu vulkanisierender Rohgurt, der die Stahlseileinlagen aufweist und längslaufend synchron mit dem Rohgurtbeilagestreifen in eine kontinuierlich arbeitende, mit umlaufenden Stahlbändern ausgerüstete Bandpresse eingeführt. Der Rohgurt wird in der Bandpresse unter Anwendung von Druck und Wärme vulkanisiert. Es wird mit Beilagestreifen gearbeitet, die an den Rohgurt anvulkanisierbar sind. Die Beilagestreifen werden in der Bandpresse durch Vulkanisation mit dem Rohgurt zum Fördergurt vereinigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zu schaffen, mit der sich Fördergurte mit Seileinlage, z. B. Stahlseilanlage in wirtschaftlicher Weise mit hoher Qualität herstellen lassen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Anlage der eingangs beschriebenen Art, dass die Vulkanisierpresse als kontinuierlich arbeitende Doppelband presse mit endlos umlaufenden und über Umlenkrollen geführten Pressbändern ausgebildet ist, wobei die unter Zugspannung stehenden Seile mit der Doppelbandpresse oder mit einer der Doppelbandpresse nachgeordneten Durchzugsvorrichtung transportiert werden.
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Solche kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpressen sind beispielsweise aus der Holzwerkstoffplattentechnik aber auch als Pressen für die Herstellung von Gummiplatten oder Gummimatten sowie Pressen für die Herstellung von Fördergurten mit Gewebeeinlage bekannt. Bei derartigen Anlagen stellen sich jedoch die mit den unter Zugspannung stehenden Seilen bzw. Stahlseilen verbundenen Probleme nicht. Dennoch kann auf die bekannten Technologien in konstruktiver Hinsicht zurückgegriffen werden.
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So weist die Doppelbandpresse vorzugsweise eine obere beheizbare Pressenplatte und eine untere beheizbare Pressenplatte auf, wobei die Pressbänder vorzugsweise unter Zwischenschaltung von Wälzkörperaggregaten an den beheizbaren Pressenplatten abgestützt sind. Bei den Wälzkörperaggregaten kann es sich um Rollstangen oder aber auch um Rollenteppiche handeln. Die Erfindung umfasst aber auch Ausführungsformen mit anderen Lagerarten, z. B. mit einer gleitenden Lagerung.
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Die obere Pressenplatte und/oder die untere Pressenplatte sind vorzugsweise mit hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen beaufschlagt, um die erforderlichen Presskräfte aufzubringen und/oder den erforderlichen Pressspalt einzustellen.
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Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich Fördergurte mit Seileinlage, z. B. Stahlseileinlage in besonders wirtschaftlicher Weise mit hoher Qualität herstellen lassen, wenn die bekannten Taktpressen durch kontinuierlich arbeitende Pressen ersetzt werden.
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Dann ist es auch zweckmäßig, wenn die Zusammenführvorrichtung, die auch als Belegestation bezeichnet wird, ebenfalls kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich arbeitet. Das bedeutet, dass in einer solchen Zusammenführvorrichtung die Rohgummibahnen während des Transportes der Seile mit den sich bewegenden Seilen zusammengeführt werden. Dazu kann die Zusammenführvorrichtung eine oberhalb der Seile angeordnete (ortsfeste) Abwickeleinrichtung für eine obere Rohgummibahn und eine unterhalb der Stahlseile angeordnete (ortsfeste) Abwickelvorrichtung für eine untere Rohgummibahn aufweisen. Diesen Abwickelvorrichtungen kann zumindest eine Andrückvorrichtung nachgeordnet sein, mit welcher die Seile an bzw. in die Rohgummibahnen gegeneinander gedrückt werden. Die Andrückvorrichtung kann z. B. als kalanderartige Walzenvorrichtung mit mehreren Walzen, z. B. mit Oberwalze und Unterwalze, ausgebildet sein. Da die Rohgummibahn in der Regel mit einer Trennlage, z. B. Trennfolie belegt und aufgewickelt ist, kann der Zusammenführeinrichtung eine oder mehrere Aufwickelvorrichtungen für diese Trennlage nachgeordnet sein.
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Aufgrund der begrenzten Länge der Rohgummibahnen, die in Rollenform vorliegen und mit den Abwicklerrollen zugeführt werden, kann es erforderlich werden, den Durchlauf der kontinuierlich arbeitenden Presse gelegentlich zu unterbrechen. Dieses ist ohne weiteres möglich, ohne dass Beschädigungen des Produktes oder der Anlage zu befürchten sind.
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Alternativ kann die Rohgummizuführung auch direkt aus Extrusionsanlagen von oben und unten auf die Seile bzw. den Seilteppich appliziert werden.
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Wie bereits erläutert, ist bei der Herstellung von Fördergurten mit Seileinlage, z. B. Stahlseileinlage wichtig, dass die Seile bzw. Stahlseile unter einer gewünschten Vorspannung gehalten sind, die bis zu 4000 N pro Seil betragen kann. Typische Einzelseilspannungen bzw. Spannkräfte liegen zwischen 800 und 4000 N und zwar in Abhängigkeit vom Seildurchmesser. Der Seildurchmesser beträgt z. B. 2,0 bis 18 mm, vorzugsweise 2,5 bis 15 mm.
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Um die gewünschte Seilspannung zu erzeugen, kann zwischen der Seilabwickelvorrichtung und der Zusammenführvorrichtung in an sich bekannter Weise eine separate Spannvorrichtung vorgesehen sein. Um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass diese Spannvorrichtung kontinuierlich arbeitet und folglich die erforderlichen Seilspannungen während des Transportes der Seile erzeugen und aufrechterhalten kann. Auf herkömmliche Seilspannvorrichtungen mit fester Seilklemme wird dabei verzichtet. Derartige kontinuierlich arbeitende Seilspannvorrichtungen bzw. kontinuierlich arbeitende Seilklemmen können z. B. aus einer Vielzahl angetriebener Walzen bestehen, um die die Seile mit entsprechenden Umschlingungswinkeln geführt sind. Alternativ kann jedoch auch die Seilabwickelvorrichtung als kombinierte Seilabwickel- und Spannvorrichtung ausgerüstet sein. Dann können die einzelnen Seilspulen jeweils mit steuerbaren oder regelbaren Spannantrieben versehen sein, welche in der Lage sind, die erforderliche Seilspannung aufzubringen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die einzelnen Seilspannungen der einzelnen Seile separat eingestellt werden können. Ergänzend können Seilspannungsmessvorrichtungen vorgesehen sein, um eine echte Regelung zu realisieren. Diese Seilzugmessvorrichtungen weisen vorzugsweise eine Vielzahl von einzelnen Messstellen auf, so dass jedem einzelnen Seil eine eigene Messstelle zugeordnet ist.
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Im Rahmen der Erfindung besteht nun mit der kontinuierlich arbeitenden Presse die Möglichkeit, dass die einlaufseitige Spannvorrichtung die erforderlichen Seilspannungen gemeinsam mit der kontinuierlichen Presse bzw. gegen die kontinuierliche Presse erzeugt. Die kontinuierliche Presse kann folglich die Fördergurte mit ausreichend großem Zug gegen die von der Spannstation erzeugten Kräfte ziehen. In einem solche Fall kann dann auf die üblicherweise vorgesehene Durchzugsvorrichtung hinter der Presse grundsätzlich verzichtet werden. Der Bandzug wird kontinuierlich aufgebaut und gehalten, und zwar im Zusammenwirken zwischen der eingangsseitigen Spannvorrichtung und der ausgangsseitigen Vulkanisierpresse.
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Alternativ kann dennoch hinter der Doppelbandpresse eine Durchzugsvorrichtung angeordnet sein, welche die erforderlichen Kräfte aufbringt, so dass die eingangsseitigen steuerbaren oder regelbaren Spannvorrichtungen gegen die endseitige Durchzugsvorrichtung arbeiten. In einem solchen Fall kann die Doppelbandpresse als angetriebene Presse lediglich für den Transport des Förderbandes sorgen. Optional besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Durchzugsvorrichtung das Förderband durch die lediglich passiv arbeitende Doppelbandpresse hindurchzieht. Dann kann die Doppelbandpresse sogar als nicht angetriebene Presse ausgebildet sein.
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Im Zuge des Betriebes ist es zweckmäßig, den Rohgurt mit Seitenstreifen durch die Presse hindurchzuführen, welche den Formraum seitlich abdichten. Der vorbereitete Rohgurt läuft dann in die Vorbereitungszone der Doppelbandpresse (Unterlippe) ein und wird zwischen dem Seitenstreifen auf dem unteren Stahlband positioniert und ausgerichtet. Das Paket Seitenstreifen, Rohgurt und Seitenstreifen fährt nun in die Druckzone ein. Durch den keilförmigen Einlauf werden etwaige Lufteinschlüsse ausgepresst und das Gurtpaket eingespannt. Die Vulkanisation erfolgt druckgesteuert unter möglichst gleichbleibenden Bedingungen. Am Pressenauslauf trennt sich der vulkanisierte Gurt vom Stahlband und den Seitenstreifen und wird zur Kühlung auf eine Rollenbahn geführt. Die Kühlstrecke kann dabei die gleiche Länge aufweisen wie die Heizpresse.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Herstellen von Fördergurten mit Seileinlage, z. B. Stahlseileinlage in einer Anlage der beschriebenen Art. Im Rahmen dieses Verfahrens kommt es im besonderen Maße darauf an, dass der Rohgurt in einer kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpresse vulkanisiert, wobei die unter Zugspannung stehenden Seile mit dieser Doppelbandpresse oder mit einer der Doppelbandpresse nachgeordneten Durchzugsvorrichtung transportiert werden. Die erforderlichen Seilspannungen werden im Rahmen der Erfindung einerseits mit einer eingangsseitigen Spannvorrichtung und andererseits mit der Doppelbandpresse selbst oder einer der Doppelbandpresse nachgeordneten Durchzugsvorrichtung aufgebracht.
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Um die Seile zu Beginn des Betriebes auf einfache Weise durch die kontinuierlich arbeitende Presse hindurchführen zu können und der Aufwickeleinrichtung zuführen zu können, schlägt die Erfindung nach bevorzugter Weiterbildung vor, dass die Seile bzw. der Seilteppich zum Einführen in die kontinuierliche Presse zunächst an einem Vorläufer befestigt werden, welcher zu Beginn der Produktion in die Presse eingeführt, von der Presse erfasst und durch die Presse hindurchgezogen wird. Ein solcher Vorläufer kann von einem Mattenabschnitt gebildet werden, welcher über eine vorgegebene Länge unter Bildung zweier Lagen aufgetrennt wird, wobei die beiden Lagen nach Einlegen der Seilenden zwischen die Lagen gegeneinander gedrückt werden. Einzelheiten sind in den Figuren dargestellt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 schematisch eine Anlage zum kontinuierlichen Herstellen von Fördergurten mit Stahlseileinlage in einer Seitenansicht,
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2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 1 im Bereich der Presse,
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3 einen anderen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 1,
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4 einen Vorläufer für eine Anlage nach Anspruch 1 in vereinfachtem Querschnitt.
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In den Figuren ist eine Anlage zum Herstellen von Fördergurten 1 mit Seileinlage, insbesondere Stahlseileinlage dargestellt. Derartige Fördergurte 1 werden in der Regel aus zumindest zwei Rohgummibahnen 2 hergestellt, zwischen denen ein Seilteppich bzw. Stahlseilteppich aus mehreren in Gurtlängsrichtung parallel zueinander in einer Ebene verlaufenden Seilen, z. B. Stahlseilen 3 eingebettet wird. Die einzelnen Stahlseile 3 werden dabei mit einer vorgegebenen Zugkraft vorgespannt. Sie stehen folglich unter einem vordefinierten Bandzug.
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Die Anlage weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau eine Seilabwickelvorrichtung 5, eine Zusammenführvorrichtung 6, eine Vulkanisierpresse 7 und zumindest eine Aufwickelvorrichtung 8 auf.
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Die Seilabwickelvorrichtung 5 weist eine Vielzahl von drehbar gelagerten Seilspulen 9 auf, von denen die in den Fördergurt 1 einzubettenden Seile 3 abgewickelt werden.
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In der Zusammenführvorrichtung 6 werden die unter Zugspannung stehenden und in Gurtlängsrichtung parallel zueinander in einer Ebene verlaufenden Stahlseile 3, die gemeinsam einen Seilteppich 3' bilden, mit den Rohgummibahnen 2 zu einem Rohgurt 4 zusammengeführt.
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Anschließend wird der Rohgurt 4 in der Vulkanisierpresse 7 mittels Druck und Wärme unter Bildung des Fördergurtes 1 vulkanisiert.
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Um die erforderliche Seilspannung aufbringen zu können, kann zwischen der Seilabwickelvorrichtung 5 und der Zusammenführvorrichtung 6 eine separate Spannstation angeordnet sein. Diese sollte dann einen kontinuierlichen Betrieb gewährleisten. Das heißt die Seilspannung bzw. die einzelnen Seilspannungen müssen während des Transportes erzeugt und aufrechterhalten werden. Auf eine feste Seilklemme, die bei Taktpressen häufig verwendet wird, wird dann verzichtet. Eine solche Ausführungsform mit separater Spannvorrichtung ist in den Figuren nicht dargestellt. Vielmehr zeigt 1 eine Ausführungsform, bei der die Seilabwickelvorrichtung 5 als kombinierte Seilabwickel- und Spannvorrichtung 5 ausgebildet ist, mit welcher jedes Seil 3 einzeln auf die erforderliche Produktionsspannung gespannt wird, wobei die einzelnen Seilspannungen während des Transportes der Seile (kontinuierlich) erzeugt und aufrechterhalten werden können. Dazu sind die einzelnen Seilspulen 9 jeweils mit einem separaten (nicht dargestellten) Spannantrieb ausgerüstet, welcher nun jedoch nicht nur dazu dient, einen Durchhang des Seils beim Abwickeln zu vermeiden, sondern mit diesen Spannantrieben lässt sich das zur Erzeugung der erforderlichen Produktionsspannung des Seils erforderliche Spannmoment einstellen. Diese Spannantriebe können als elektrische Synchronmotoren ausgebildet sein, die jeweils mit einem Frequenzumrichter ausgerüstet oder verbunden sind. Einzelheiten sind nicht dargestellt.
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Um die gewünschten Seilspannungen der Einzelseile nicht nur einstellen, sondern auch überwachen zu können, kann eine Seilzugmessvorrichtung 10 zur Messung sämtlicher Einzelseilspannungen vorgesehen sein, welche eine Vielzahl einzelner Messstellen aufweisen, wobei jedem Seil eine eigene Messstelle zugeordnet ist. Diese ist in den Figuren lediglich angedeutet, sie kann vorzugsweise in die Seilabwickel- und Spannvorrichtung 5 integriert sein.
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Da die Breite der Seilabwickel- und Spannvorrichtung 5 (oder auch die Breite einer herkömmlichen Spannvorrichtung) in der Praxis ggf. größer (oder auch kleiner) als die Breite der herzustellenden Fördergurte 1 und folglich auch größer (oder kleiner) als die Breite des erforderlichen Seilteppichs ist, ist zwischen der Seilabwickel- und Spannvorrichtung 5 und der Zusammenführvorrichtung 6 bzw. Belegevorrichtung eine Ausrichtvorrichtung 14 angeordnet, welche einen den Seilabstand verändernden und z. B. den Produktionsabstand der Seile definierenden Spreizkamm 15 aufweist. Der Spreizkamm 15 ist im Ausführungsbeispiel als drehbar gelagerter Rollenkamm 15 ausgebildet, welcher über den Außenumfang parallel zueinander umlaufende Führungsrillen 16 aufweist, die einen dem Produktionsabstand entsprechenden Rillenabstand aufweisen. Dem Rollenkamm 15 ist zumindest eine Führungsrolle 17 vorgeordnet, welche für eine einwandfreie Zuführung der aus unterschiedlichen Ebenen aus der Seilabwickelstation 5 anlaufenden Seile sorgt und als Andrückrolle wirkt. Mit Hilfe dieses Spreizkamms 15 erfolgt im Ausführungsbeispiel eine Verengung des Seilteppichs. Alternativ zu einem solchen Rollenkamm kann auch ein herkömmlicher fester Kamm mit Stahlzinken eingesetzt werden.
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Die Zusammenführvorrichtung 6 arbeitet im Ausführungsbeispiel kontinuierlich. Das bedeutet, dass in der Zusammenführstation 6 die Rohgummibahnen 2 während des Transports der Stahlseile 3 mit den sich bewegenden Stahlseilen 3 zusammengeführt werden. Dazu weist die Zusammenführvorrichtung 6 eine oberhalb der Stahlseile 3 angeordnete ortsfeste Abwickeleinrichtung 20 für die obere Rohgummibahn 2 und eine unterhalb der Stahlwelle 3 angeordnete ortsfeste Abwickelvorrichtung 21 für die untere Rohgummibahn 2 auf. Die Rohgummibahnen werden folglich von den sich bewegenden Seilen mitgeschleppt. Diesen Abwickelvorrichtungen 20, 21 ist zumindest eine Andrückvorrichtung 22 nachgeordnet, mit welcher die Stahlseile 3 an bzw. in die Rohgummibahnen 2 gegeneinander gedrückt werden. Im Ausführungsbeispiel ist die Andrückvorrichtung 22 als kalanderartige Walzenvorrichtung mit Oberwalze 23 und Unterwalze 24 ausgebildet. Da die Rohgummibahnen 2 in der Regel mit einer Trennfolie 25 belegt und aufgewickelt sind, ist die Zusammenführeinrichtung 6 im Ausführungsbeispiel mit Aufwickeleinrichtungen 26 für diese Trennfolie 25 ausgerüstet. Diese sind lediglich angedeutet, sie sind in Transportrichtung hinter der Andrückvorrichtung 22 angeordnet. Zwischen der Belegevorrichtung 6 und der Presse 7 ist im Übrigen eine Besäumvorrichtung 32 angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist die Vulkanisierpresse 7 nun als kontinuierlich arbeitende Presse ausgebildet, und zwar als Doppelbandpresse 7 mit endlos umlaufenden und über Umlenktrommeln 28a, 28b geführten Pressbändern 27, die als Stahlpressbänder ausgebildet sein können. Diese Presse 7 ist in 2 dargestellt. Die Doppelbandpresse ist mit einer oberen beheizbaren Pressenplatte 29a und einer unteren beheizbaren Pressenplatte 29b ausgerüstet, wobei die Pressbänder 27 unter Zwischenschaltung von Wälzkörperaggregaten 31, nämlich Rollstangen an den beheizbaren Pressenplatten 29a, 29b abgestützt sind. Die obere Pressenplatte 29a ist dabei mit hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen beaufschlagt.
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In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel wird hinter der Presse auf eine herkömmliche Durchzugsvorrichtung verzichtet, es sind lediglich noch eine Trennvorrichtung 19 und eine oder mehrere Aufwickeleinrichtungen 8 vorgesehen. Dann ist es zweckmäßig, wenn die Fördergurte mit der Doppelbandpresse transportiert und insbesondere auch die erforderlichen Seilspannungen mit der kontinuierlichen Presse aufgebracht werden. Das bedeutet, dass die Seilspannungen zwischen einerseits der eingangsseitigen Spannvorrichtung 5 und andererseits der Doppelbandpresse 7 erzeugt werden. Dazu sind im Pressenoberteil und im Pressenunterteil jeweils zumindest eine Umlenktrommel als Antriebstrommel ausgebildet, und zwar im Ausführungsbeispiel die auslaufseitige Antriebstrommel 28b. Im Übrigen ist erkennbar, dass der kontinuierlichen Doppelbandpresse 7 ein oder mehrere Fertiggurt-Aufwickler 8 nachgeordnet sind. Zwischen der Presse und den Aufwicklern 8 kann die Trennvorrichtung 19 vorgesehen sein. Im Übrigen kann zwischen der Presse 7 und der Trennvorrichtung 19 eine Kühlstrecke vorgesehen sein.
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Während des kontinuierlichen Betriebes der Anlage läuft der Rohgurt in die Vorbereitungszone der Doppelbandpresse 7 ein und wird zwischen (nicht dargestellten) Seitenstreifen auf dem unteren Stahlband positionierend ausgerichtet. Das Paket Seitenstreifen, Rohgurt und Seitenstreifen fährt nun in die Druckzone ein. Durch den keilförmigen Einlauf werden etwaige Lufteinschlüsse – sofern diese nicht bereits zuvor (z. B. mit der Andrückvorrichtung 22) entfernt wurden – ausgepresst und das Gurtpaket eingespannt. Die Vulkanisation kann druck- und temperatur-gesteuert erfolgen, und zwar unter möglichst gleichbleibenden Bedingungen.
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Am Pressenauslauf trennt sich der vulkanisierte Gurt 1 vom Stahlband 27 und den Seitenstreifen und wird zur Kühlung auf eine Rollenbahn 37 geführt. Diese Rollenbahn bildet eine Kühlstrecke 37. Sie kann in etwa die gleiche Länge aufweisen, wie die Doppelbandpresse 7. Im Ausführungsbeispiel ist die Kühlstrecke 37 etwas kürzer ausgebildet. Der auslaufseitige Bereich der Presse 7 und die nachgeschaltete Aufwickeleinheit sind in 3 dargestellt. Dort ist erkennbar, dass hintereinander mehrere, z. B. zwei Aufwickler 8 vorgesehen sein können.
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Der abgekühlte Gurt wird über einen höhenverstellbaren Rollgang bzw. Tippel 38 in Richtung des Wickelkerns 39 des Aufwicklers 8 geführt. Hier stoppt die Presse kurz und der Gurt wird am Kern 39 befestigt. Danach kann die maximale Kapazität des Wickels für eine kontinuierliche Vulkanisation genutzt werden.
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Um einen einwandfreien kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, kann es zweckmäßig sein, für die obere Rohgummibahn 2 und die untere Rohgummibahn 2 jeweils mehrere Abwickeleinrichtungen 20, 21 vorzusehen. Im Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Abwickeleinrichtungen 20, 21 dargestellt. So kann ohne weiteres ein Austausch einer Rolle erfolgen, während von der anderen Rolle abgewickelt wird. Ähnliches gilt für die Aufwickelvorrichtungen 8. Auch hier kann es zweckmäßig sein, mehrere Aufwickelvorrichtungen 8 vorzusehen. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Aufwickelvorrichtungen 8 dargestellt.
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Um die Stahlseile 3 zu Beginn eines Arbeitszyklusses in die Presse einzuführen, kann ein Vorläufer 42 vorgesehen sein, der in 4 beispielhaft dargestellt ist. Der Vorläufer 42 nimmt die Seilenden auf und mit dem Vorläufer 42 werden die Seile in die Presse eingezogen. Sobald sich die Seile in dem Druckbereich der Presse befinden, kann die Seilspannung aufgebracht werden, und zwar mit der einlaufseitigen Spannvorrichtung bzw. der Seilabwickel- und Spannvorrichtung 5. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Vorläufer 42 nicht ganz in die Presse eingezogen wurde. Nachdem die Seilspannung aufgebracht wurde, werden die Rohgummibahnen 2 von den Abwicklern 20, 21 an den Vorläufer angelegt und in die Presse 7 eingezogen. 4 zeigt den Vorläufer im Zuge der Montage. Es ist erkennbar, dass als Vorläufer 42 ein fertiges Gurtstück bzw. ein Mattenabschnitt vorgegebener Länge verwendet werden kann. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Mattenabschnitt mit zwei Gewebeeinlagen 44. Dieser Mattenabschnitt wird nun über einen vorgegebenen Längenabschnitt unter Bildung von zwei Lagen 43 aufgetrennt, z. B. aufgeschnitten. Die beiden Lagen 43 werden – wie in 4 angedeutet – auseinandergeklappt, so dass die Seilenden (bzw. Seilanfänge) der Seile 3 zwischen die Lagen 43 eingelegt werden. Anschließend werden die Lagen 43 zusammengedrückt, wobei dieses Zusammendrücken auch unmittelbar im Zuge des Einlaufes in die kontinuierliche Presse 7 erfolgen kann. Mit Hilfe dieses als Mattenabschnitt ausgebildetem Vorläufer 42 lassen sich die Seile einwandfrei durch die Presse 7 hindurchführen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn für jede herzustellende Gurtgröße ein eigener Vorläufer verwendet wird, der in seinen äußeren Formaten (Breite, Dicke) an die herzustellenden Formate angepasst ist. Eventuell kann es zweckmäßig sein, unmittelbar vor der Presse Andrückrollen oder dergleichen vorzusehen, damit der Vorläufer beim Einziehen in die Presse fixiert und die Stahlseile innerhalb des Vorläufers fixiert werden. Dieses ist in den Figuren nicht dargestellt.
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Nachdem der Vorläufer 42 aus der Presse herausgefahren ist, wird er bis zum ersten Aufwickler 8 geschoben. Nun stoppt die Presse für einen kurzen Zeitraum und der Vorläufer 42 wird vom fertigen Gurt 1 getrennt. Der Gurtanfang befindet sich zu diesem Zeitpunkt auf dem vertikalen schwenkbaren Rollengang bzw. Tippel 38, der den Gurtanfang auf das Niveau des Wickelkerns 39 hebt, wo er mit dem Wickelkern 39 verbunden wird. Der erste Wickler 8 fährt an und die Presse 7 setzt die Vulkanisation fort, bis der erste Wickler 8 seine maximale Ladekapazität erreicht hat.
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Ist der erste Wickler 8 maximal beladen, so stoppt die Anlage erneut. Nun wird der Gurt 1 mittels der Gurtrennschere 19 getrennt. Die Anlage fährt nun einige Meter, bis der Gurtanfang unter dem ersten Wickler 8 hindurch zum zweiten Wickler 8 gefahren wurde. Dort befindet sich ebenfalls ein vertikal schwenkbarer Rollgang bzw. Tippel 38 und der Gurt wird wie oben beschrieben mit dem Wickelkern 39 verbunden. Die Anlage fährt wieder bis zur maximalen Beladung des zweiten Wicklers 8.
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Im Übrigen kann es zweckmäßig sein, die Rohgummibahnen 2 und die Stahlseile 3 bzw. den Stahlseilteppich 3' vor dem Einlauf in die kontinuierliche Presse 7 vorzuwärmen. Da es häufig aufwendig ist, mit einer Heizvorrichtung sowohl die Gummibahnen als auch die Stahlseile in dem zusammengeführten Zustand zu erwärmen, schlägt die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung vor, dass die Rohgummibahnen 2 einerseits und die Stahlseile 3 andererseits vor dem Zusammenführen in der Zusammenführeinrichtung 6 vorgewärmt werden. In den Figuren ist dieses nicht dargestellt. Es ist jedoch zweckmäßig, jeder Rohgummibahn 2 eine separate Heizvorrichtung, z. B. eine Hochfrequenzheizvorrichtung, z. B. eine UHF-Heizvorrichtung zuzuordnen und den Stahlseilen 3 eine separate Heizvorrichtung, z. B. eine Induktionsheizvorrichtung zuzuordnen. Insbesondere bei einem kontinuierlichen Betrieb besteht dabei die Möglichkeit, die Stahlseile 3 und die Rohgummibahnen 2 vorzuwärmen, ohne dass die Gefahr besteht, dass eine Abkühlung vor dem Einlauf in die Presse erfolgt.
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Die Verwendung unterschiedlicher Heizvorrichtungen für einerseits die Rohgummibahn und andererseits die Seile bietet sich insbesondere dann an, wenn Stahlseile verwendet werden, da sich Gummi einerseits und Metall andererseits unterschiedlich optimal heizen lassen. Hier bietet sich die Verwendung der Induktionsheizvorrichtung für die Stahlseile an. Es können jedoch auch andere Heizvorrichtungen zum Einsatz kommen. Andere Heizvorrichtungen bieten sich insbesondere dann an, wenn andere Seilarten verwendet werden, die sich nicht mittels Induktionsheizvorrichtungen heizen lassen. So kann bei der Verwendung von Seilen aus polymeren Fasern beispielsweise eine Infrarot-Heizvorrichtung verwendet werden.
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Im Übrigen wurden die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen insbesondere am Beispiel der Herstellung von Fördergurten mit Stahlseileinlage erläutert. Die Erläuterungen gelten jedoch gleichermaßen für Fördergurte mit anderen Seileinlagen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3037611 C1 [0004]
- DE 3807814 C1 [0007]