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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles unter Ausbildung einer Struktur. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles unter Ausbildung einer Struktur.
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Rohre oder Formteile, die eine Polymermaterial enthaltende Wandung aufweisen, dienen in vielfältiger Weise zur Aufnahme, Speicherung und Leitung von Fluiden.
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Weit verbreitet sind Rohre, die einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, und eine über die Gesamtlänge konstante Wanddicke.
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Solche Rohre weisen eine Reihe von Nachteilen auf, die darin begründet sind, dass zum Erreichen einer gewissen Ringsteifigkeit, die dann erforderlich ist, wenn das Rohr mit einer Überdeckung beispielsweise unterirdisch eingebaut wird, eine relativ hohe Wanddicke erforderlich ist
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Dies zieht einen hohen Materialeinsatz für so ein Rohr nach sich.
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Nachteilig ist dabei ferner, dass das Rohr dadurch ein erhebliches Gewicht aufweist, somit aufwendig herzustellen und schwer handzuhaben ist.
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Abhilfe wurde beispielsweise dadurch geschaffen, dass sog. Wellrohre dem Markt zur Verfügung gestellt werden, welche eine Verformung der Wand dergestalt aufweisen, dass diese in regelmäßiger Abfolge Ausbuchtungen und Einschnürungen aufweist, die sich ringförmig um den gesamten Umfang ziehen.
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Es gelingt damit, mit einer vergleichweise geringeren Wandstärke eine hohe Ringsteifigkeit des Rohres zu erreichen.
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Der Nachteil dieser sog. Wellrohre besteht darin, dass insbesondere beim Fluss eines Fluides, welches sedimentierbare Feststoffteilchen enthält, sich diese in den Ausbuchtungen absetzen und damit das Strömungsverhalten und die dadurch verursachte Geräuschentwicklung des strömenden Fluides im Rohr ungünstig beeinflussen. derartige Wellrohre sind auch von den in den Ausbuchtungen sedimentierten Feststoffteilchen schwer zu reinigen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles unter Ausbildung einer Struktur zur Verfügung zu stellen, die die o. g. Nachteile überwindet und insbesondere ein Rohr oder Formteil zur Verfügung stellt, das bei vergleichsweise dünner Wandung eine hohe Ringsteifigkeit aufweist und ein günstiges Strömungsverhalten – verbunden mit einer geringen Geräuschentwicklung – des Fluids aufweist.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Rohr oder Formteil mit einer strukturierten Wandung anzugeben und schließlich ein Rohrsystem mit wenigsten einem Rohr oder Formteil dieser Art zu nennen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles unter Ausbildung einer Struktur nach Anspruch 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Struktur eine Vieleckstruktur ist, die mit einer Formgebungsvorrichtung, die auf mindestens einer Oberfläche ein Komplementärbild der Vieleckstruktur aufweist, durch Inkontaktbringung mit der Wandung des Rohres oder Formteiles erzeugt wird.
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Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Endlosformgebung sind in abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das Verfahren zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles unter Ausbildung einer Struktur läuft erfindungsgemäß wie folgt ab: Ein Rohr, dessen Wandung Polymermaterial enthält, wird beispielsweise mit Hilfe eines Extrusionsprozesses extrudiert. Das noch warme und duktile Polymermaterial der Wandung des Rohres wird in einer Formgebungsvorrichtung, die einzelne Formbacken aufweist, mit diesen in Kontakt gebracht.
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Die Formbacken selbst weisen eine Oberfläche auf, die mit der Wandung des Rohres in Kontakt gebracht wird. Auf dieser Oberfläche der Formbacken ist ein Komplementärbild der Vieleckstruktur aufgebracht, die auf die äußere Oberfläche der Wandung des Rohres übertragen werden soll.
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Erfindungsgemäß kann es dabei von Vorteil sein, wenn die Struktur bei der Inkontaktbringung der Vorgebungsvorrichtung unter Anlegen eines Unterdrucks an die äußere Oberfläche der Wandung des Rohres oder Formteiles erzeugt wird.
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Es gelingt damit, die Struktur mit besonders hoher Genauigkeit in der Wandung des Rohres oder Formteiles zu erzeugen.
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Es kann weiterhin sehr nützlich sein, wenn die Struktur bei der Inkontaktbringung der Formgebungsvorrichtung durch Anlegen eines Überdrucks an die innere Oberfläche der Wandung erzeugt wird.
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Es ist damit möglich, die Struktur besonders effektiv in die Wandung des Rohres oder Formteiles einzubringen.
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Es kann sich im Rahmen der Erfindung weiterhin als praktisch erweisen, wenn die Dicke der Wandung des Rohres oder Formteiles während der Erzeugung der Struktur verändert wird.
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Damit lässt sich vorteilhaft erreichen, dass eine besonders hohe Ringsteifigkeit bei einer Minimierung des für die Rohr- oder Formteilherstellung notwendigen Materialeinsatzes erzielbar ist.
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Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft, wenn durch das Verfahren zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles eine Vieleckstruktur erzeugt wird.
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Unter Vieleckstruktur wird in diesem Zusammenhang eine Struktur verstanden, die aus einer regelmäßig wiederkehrenden Anordnung vertiefter und/oder erhabener Stellen auf einer Oberfläche besteht. Es ist auch möglich konkave oder konvexe Stellen auf der Oberfläche auszubilden.
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Bevorzugt ist dabei eine regelmäßige Aufteilung einer Fläche in Elemente, die in etwa dreieckig oder in etwa viereckig oder in etwa sechseckig oder in einer Kombination aus Acht- und Vierecken besteht. Auch andere wiederkehrende Flächenaufteilungen sind denkbar, die auf Elementen beruhen, die einen komplexen Umriss aufweisen.
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Die Vielecke weisen dabei diese begrenzenden Kanten auf. Bei einer Anordnung von Vielecken auf der Wandung eines Rohres oder Formteiles ist dabei vorgesehen, dass aneinandergrenzende Vielecke gemeinsame Kanten aufweisen.
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Bei einer Sechseckstruktur sind dies beispielsweise Kanten, wie sie aus einer Honigwabe bekannt sind.
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Es hat sich als besonders günstig erweisen, wenn die die Vielecke begrenzenden Kanten im Wesentlichen in Fließrichtung des Fluids im Rohr oder Formteil angeordnet sind.
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Derartige Vieleckstrukturierungen verleihen dem Rohr oder Formteil mit einer Polymermaterial enthaltenden Wandung eine hohe Ringsteifigkeit bei minimierten Materialeinsatz.
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Es ist dadurch erfindungsgemäß möglich, auf diese Weise ein sehr stabiles Rohr mit einer relativ geringen Wandstärke herzustellen. Vorteilhaft ist dabei auch eine gewisse Flexibilität bei Biegebeanspruchungen.
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Es hat sich im Rahmen der Erfindung als günstig herausgestellt, wenn die Vieleckstruktur derart gestaltet ist, dass die die Vieleckflächen begrenzenden Kanten als Vertiefungen der inneren Wandung des Rohres oder Formteiles ausgebildet sind. Die Vieleckflächen sind dann gegenüber den in der inneren Wandung vertieft ausgebildeten Kanten erhaben.
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Durch die Ausbildung von „Kanälen” in Form der als Vertiefungen der inneren Wandung des Rohres oder Formteiles ausgebildeten Kanten, welche die Vieleckflächen begrenzen, wird eine besonders günstige Durchströmung des Rohres oder Formteiles erreicht. Insbesondere bei niedrigen Durchflussraten treten so erhöhte Strömungsgeschwindigkeiten in den Kanälen auf.
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Es ist erfindungsgemäß auch möglich, die Vieleckflächen vertieft in die Wandung einzubringen und entsprechend die diese begrenzenden Kanten erhaben auszubilden.
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Die Vieleckstrukturierung bewirkt weiterhin eine verbesserte Strömung des Fluids im Rohr. Dies macht sich insofern bemerkbar, als im Rohr kaum Ablagerungen von sedimentierbaren Teilchen stattfinden. Die sedimentierbaren Teilchen werden durch das strömende Fluid unter Ausbildung von Turbulenzen an der inneren Oberfläche annähernd komplett mitgenommen, so dass Ablagerungen wirksam reduziert oder vermieden werden.
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Als wesentlicher sekundärer Effekt stellt sich eine signifikante Verminderung des Geräuschpegels ein, der beim Strömen eines Fluids durch ein solches Rohr entsteht.
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Es ist weiterhin von Vorteil, dass die vertieft oder erhaben ausgebildeten Kanten, welche die Vieleckflächen begrenzen, als eine Art „Gelenk” wirken können, wodurch das Rohr oder Formteil gegenüber einer Biegebeanspruchung eine gewisse Flexibilität aufweist. Dies kann auch so ausgestaltet sein, dass im Bereich der Kanten eine Dickenreduzierung der Wandung des Rohres oder Formteiles vorliegt.
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Vorteilhaft ist dies dann zu nutzen, wenn das Rohr oder Formteil derart installiert ist, dass es nur punktuell unterstützt wird. Es kann auf diese Weise Kräfte aufnehmen, ohne dass es zu einer Beschädigung kommt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Endlosformgebung der Polymermaterial enthaltenden Wandung eines Rohres oder Formteiles unter Ausbildung einer Struktur, zeichnet sich dadurch aus, dass eine Formgebungsvorrichtung vorgesehen ist, die ein Komplementärbild der Struktur, die eine Vieleckstruktur ist, aufweist, welche durch Inkontaktbringung mit der Wandung des Rohres oder Formteiles die Struktur erzeugt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn das Komplementärbild der Vieleckstruktur, das die Formgebungsvorrichtung aufweist, konkave und konvexe Abschnitte aufweist.
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Es ist damit in einfacher Weise möglich, die Wandung des Rohres oder Formteiles mit einer Vieleckstruktur zu versehen, die eine besonders hohe Ringsteifigkeit und Stabilität aufweist.
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Besonders günstig kann in diesem Zusammenhang sein, wenn das Komplementärbild der Vieleckstruktur sich wiederholende Abschnitte gleicher Art aufweist.
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Es gelingt damit, in einem Endlosformgebungsverfahren ein beliebig langes Rohr oder Formteil zu erzeugen, das auf der Oberfläche eine gleichmäßige Struktur aus sich wiederholenden Abschnitten gleicher Art aufweist, was dazu führt, dass die mechanischen Eigenschaften des Rohres oder Formteiles überall gleich sind.
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In einer weiteren besonders nützlichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Komplementärbild der Vieleckstruktur eine Regelmäßigkeit aufweist.
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Eine solche Regelmäßigkeit ist besonders vorteilhaft, weil sie einem Rohr oder Formkörper an allen Stellen eine gleichmäßige Ringsteifigkeit verleiht.
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Erfindungsgemäß weist die Formgebungsvorrichtung Formbacken auf, die dabei so mit dem auf dem Rohr zu erzeugenden Muster versehen sind, dass dieses bei der Strukturierung der Wandung des Rohres ein fortlaufendes, einheitliches Muster ergibt.
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In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das auf die Wandung des Rohres zu übertragende Sechseckmuster der Vieleckstrukturierung in seiner Wiederholung aus zwei sich ergänzenden Anschnitten gebildet ist, die derart gewählt sind, dass die erste Formbacke einen ersten Abschnitt aufweist, der mit dem zweiten Abschnitt der zweiten Formbacke derart zusammenwirkt und sich so ergänzt, dass das sich wiederholende Muster entsteht.
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Zur Formgebungsvorrichtung gehört weiterhin ein Element, welches die Formbacken in fortgesetzter Folge an das Rohr anlegt, mit dem sich bewegenden Rohr weiterführt, vom dann strukturierten Rohr wegbewegt und in eine Ausgangslage für das erneute Anlegen an das Rohr zurückbringt.
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Dies lässt sich beispielsweise in Form eines sog. Corrugators bewerkstelligen.
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Ein Corrugator funktioniert dabei in der Art, dass im Anschluß an ein Formgebungswerkzeug eines Extruders, der aus dem plastifizierten Polymermaterial beispielsweise ein Rohr bildet, dieses dann durch die Formbacken des Corrugators gefasst werden und beim Transport die Wandung des Rohres strukturiert wird. Unmittelbar nach der Strukturierung wird die Wandung des Rohres abgekühlt, so dass die plastische Eigenschaft des heißen Polymermaterials verloren geht. Die Struktur der Wandung ist dann fixiert.
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Das Polymermaterial der Wandung des Rohres oder Formteiles kann beliebig sein, soweit es in einem Extrusionsverfahren verarbeitbar ist. Besonders sind dabei extrudierbare Thermoplasten bevorzugt. Ganz besonders sind Polymer bevorzugt, ausgewählt aus der Gruppe, die Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen, Polybutylen, chlorierte Polymere, Polyamid, Polyester, Polystyrol, deren Copolymere, deren Mischungen und deren Mischzusammensetzungen umfasst.
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Durch die Erfindung ist auch umfasst, das das Rohr oder das Formteil einen mehrschichtigen Aufbau der Wandung aufweist.
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Erfindungsgemäß kann dabei eine innere, dem Lumen des Rohres oder Formteiles zugewandte Schicht, die ein erstes Polymermaterial enthält, vorhanden sein, und eine weitere äußere Schicht, die ein zweites Polymermaterial enthält, das gleich oder unterschiedlich sein kann zum ersten Polymermaterial.
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Günstig kann in diesem Zusammenhang sein, wenn die weitere äußere Schicht, die ein zweites Polymermaterial enthält, so gestaltet ist, dass die Vieleckstrukturierung in die Oberfläche der Schicht besonders einfach einbringbar ist.
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Dies ist dann der Fall, wenn das zweite Polymermaterial besonders einfach formbar ist.
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Es versteht sich von selbst, dass zwischen der inneren und der äußeren Schicht beliebige weitere Schichten vorhanden sein können, die beispielsweise Diffusionssperrschichten, mechanisch belastbare Schichten, Schichten, die Verstärkungsmaterialien, wie beispielsweise Fasern enthalten, Wärmeleitschichten oder Indikatorschichten umfassen können.
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Bevorzugt werden solche Rohre oder Formteile mit mehrschichtiger Wandung in einem Coextrusionsverfahren hergestellt.
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Die Erfindung umfasst auch ein Rohr oder Formteil mit einer vieleckstrukturierten Wandung, hergestellt nach dem oben genannten Verfahren.
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Ganz besonders bevorzugt ist ein Rohr mit einer Vieleckstrukturierung der Wandung, das wie folgt beschrieben wird:
Das Rohr weist eine Wandung auf, die Polypropylen enthält.
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Die Wandung des Rohres ist mittels einer Formgebungsvorrichtung derart strukturiert, dass eine sich wiederholende Abfolge von Vieleckstrukturen in allen Richtungen ausgebildet ist, die derart ausgeführt ist, dass jeweils eine Vertiefung der Oberfläche des Rohres einer Erhöhung der Oberfläche des Rohres folgt.
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Das derart an der Oberfläche vieleckstrukturierte Rohr weist eine hohe Formsteifigkeit auf.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Rohrsystem mit wenigstens einem Rohr oder Formteil der geschilderten Art.
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Ein derartiges Rohrsystem profitiert von den vorstehend beschriebenen Vorteilen eines Rohres oder Formteiles mit einer vieleckstrukturierten Oberfläche.
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Rohre oder Formteile gemäß vorliegender Erfindung können Einsatz finden bei der Aufnahme, Speicherung und Leitung von Fluiden, insbesondere von Regen-, Schmutz- und Abwasser. Besonders vorteilhaft kann Wasser geleitet werden, dass Anteile an sedimentierbarem Material enthält, wie dies insbesondere bei Schmutzwasser der Fall ist.
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Weiterhin können diese in der Industrie, der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie, der Getränketechnik, der Fischerei und der Automobiltechnik eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Anwendungen in der Fördertechnik, bei der Wasser-Feststoff-Suspensionen zu leiten sind, wie beispielsweise Wasser-Kohle-Suspensionen oder Wasser-Kalk- oder Wasser-Gips-Suspensionen bei Kraftwerken und dergleichen mehr.
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Weitere Anwendungen können sich im Bereich der Solarthermie eröffnen.
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Auch sind Anwendungen möglich, bei denen Fluide in Gebäuden zu leiten sind, um beispielsweise Böden, Decken, Wände oder die Raumluft zu erwärmen oder zu kühlen.
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Ebenso sind Anwendungen bei Wämetauschern denkbar.
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Die Rohre und Formteile können auch zur Aufnahme, Speicherung und Leitung von Gasen vorteilhaft eingesetzt werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die vorliegende Erfindung soll jedoch nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt sein.
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Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren hierzu wie folgt näher erläutert.
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Im Einzelnen ist Folgendes gezeigt:
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1 zeigt eine Schrägansicht eines Rohres mit einer in die Wandung eingebrachten Vieleckstrukturierung;
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2a zeigt einen Querschnitt durch die Formgebungsvorrichtung mit einem Rohr;
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2b zeigt einen Querschnitt des Details A aus 2a;
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3 zeigt eine Schrägansicht von zwei Formbacken der Formgebungsvorrichtung.
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In 1 ist exemplarisch ein Rohr 1 gezeigt, dessen Wandung 3 eine Vieleckstrukturierung 2 aufweist.
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Die Vieleckstrukturierung besteht hier beispielhaft aus aneinandergrenzenden sechseckigen Strukturen 4, die eine Begrenzung 5 aufweisen, wobei die Fläche innerhalb der Begrenzung 5 konkav oder konvex ausgebildet ist.
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Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um eine Abfolge von regelmäßigen Sechsecken, die die gesamte Oberfläche der Wandung 3 des Rohres 1 gleichmäßig bedecken. Die Sechsecke weisen alle eine in etwa gleiche Seitenlänge auf.
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Das Rohr 1 mit der Wandung, 3 die eine Vieleckstrukturierung 2 aufweist, besitzt eine besonders hohe Ringsteifigkeit.
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Das Rohr 1 weist Vorteile beim Fließverhalten eines Fluids durch das Lumen des Rohres 1 auf, der dadurch erzeugte Geräuschpegel ist bei einem derartigen Rohr 1 geringer als bei einem Rohr mit glatter Wandung, also ohne eine derartige Vieleckstrukturierung 2.
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In 2a ist ein Querschnitt durch die Formgebungsvorrichtung mit einem darin angeordneten Rohr 1 gezeigt.
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Die Formgebungsvorrichtung weist mindestens zwei Formbacken 6a, 6b auf, die sich derart an die Oberfläche der Wandung 3 des Rohres 1 anlegen, dass diese mit der Oberfläche 7a, 7b der Formbacken 6a, 6b in Kontakt kommen. Die Formgebungsvorrichtung weist auf der Oberfläche 7a, 7b, die dem Rohr 1 zugewandt ist, ein Komplementärbild der Struktur auf, die auf die äußere Oberfläche der Wandung 3 des Rohres 1 übertragen werden soll.
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Erfindungsgemäß ist dies im vorliegenden Fall eine Vieleckstrukturierung 2.
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Die Übertragung der Struktur von der Formgebungsvorrichtung auf das Rohr 1 wird unterstützt durch hier nicht gezeigte Vakuumeinrichtung, die dafür sorgt, dass Luft aus dem Spalt zwischen der Wandung 3 des Rohres 1 und Oberfläche 7a, 7b der Formgebungsvorrichtung abgesaugt wird und damit das in Kontaktkommen von Rohrwandung 3 und Formgebungsvorrichtungsoberfläche 7a, 7b intensiviert wird.
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In einer alternativen Technik kann auch im Lumen des Rohres 1 ein Überdruck erzeugt werden, der die Wandung 3 des Rohres 1 gegen die Oberfläche 7a, 7b der Formgebungsvorrichtung drückt und damit die Struktur besser überträgt.
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Um einen optimalen Prozess des Übertragens der Struktur von der Formgebungsvorrichtungsoberfläche 7a, 7b auf die Wandung 3 des Rohres 1 zu bewerkstelligen, wird das Rohr 1 im erwärmten Zustand der Formgebungsvorrichtung zugeführt, so dass das Polymermaterial der Wandung 3 des Rohres 1 eine gewisse Plastizität aufweist.
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2b zeigt dazu im Detail einen Ausschnitt (A) der Formgebungsvorrichtung mit einem Formbacken, der sich derart an die Oberfläche des Rohres 1 anlegt, dass diese mit der Oberfläche 7a, 7b der Formgebungsvorrichtung in Kontakt kommt.
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Die Formgebungsvorrichtung weist auf der Oberfläche 7a, 7b, die dem Rohr 1 zugewandt ist, ein Komplementärbild der Struktur auf, die auf die äußere Oberfläche der Wandung 3 des Rohres 1 übertragen werden soll, dies ist erfindungsgemäß eine Vieleckstrukturierung 2.
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In 3 ist eine Schrägansicht von zwei nebeneinanderliegenden Formbacken 6a der Formgebungsvorrichtung dargestellt. Die Formbacken 6a sind nicht vollständig dargestellt.
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Es sind auch keine Einrichtungen bzw. Mittel dargestellt, die Formbacken 6a zueinander zu positionieren und zu bewegen.
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Die Formbacken 6a der Formgebungsvorrichtung weisen eine Oberfläche 7a auf, die dem Rohr 1 (hier nicht gezeigt) zugewandt ist.
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Die Oberfläche 7a, die dem Rohr 1 zugewandt ist, weist ein Komplementärbild der Struktur auf, die auf das Rohr 1 übertragen werden soll.
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Hierbei handelt es sich im vorliegenden Fall um eine Vieleckstrukturierung 2.
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Hierzu ist in 3 skizziert dargestellt, dass die Backen 6a der Formgebungsvorrichtung ein Komplementärbild des „Sechseckmusters” 8 aufweisen, mit dem die äußere Oberfläche der Wandung 3 das Rohres 1 gemäß 1 zu versehen ist. Das „Sechseckmuster” 8 ist von der Fläche 9 begrenzt, das kein Muster aufweist.
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Die Formbacken werden dabei so mit dem auf dem Rohr 1 zu erzeugenden Muster versehen, dass dieses bei der Formgebung der Wandung 3 des Rohres 1 ein fortlaufendes, einheitliches Muster ergibt.
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Im vorliegenden Fall ist dazu gezeigt, dass das auf die äußere Oberfläche der Wandung 3 des Rohres 1 zu übertragende Sechseckmuster 8 der Vieleckstrukturierung 2 in seiner Wiederholung aus zwei sich ergänzenden Anschnitten gebildet ist, die derart gewählt sind, dass die erste Formbacke 6a einen ersten Abschnitt aufweist, der mit dem zweiten Abschnitt der zweiten Formbacke 6a derart zusammenwirkt und sich so ergänzt, dass das sich wiederholende Muster entsteht. Die Formbacken 6a sind dazu nebeneinanderliegend angeordnet und berühren sich in der Ebene 10.
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Die Formbacken 6a können weiterhin mit hier nicht dargestellten Vakuumerzeugungsvorrichtungen ausgestattet sein, um den Luftspalt zwischen Oberfläche der Formgebungsvorrichtung und der Wandung 3 des Rohres 1 zu minimieren.
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Dies können beispielsweise Vakuumkanäle sein, durch die die Luft effektiv abpumpbar ist.