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Die Erfindung betrifft ein Ventilsystem für ein Hydrauliksystem eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, ein multiples Ventilsystem nach dem Oberbegriff des Anspruch 5 sowie ein Hydrauliksystem nach dem Oberbegriff des Anspruch 6.
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Moderne Hydrauliksysteme von Kraftfahrzeugen, wie zum Beispiel Nutzfahrzeugen oder landwirtschaftlichen Schleppern, zum Betreiben von Anbaugeräten sind meist als so genannte Loadsensing-Hydrauliksysteme ausgeführt. Derartige Systeme verfügen über eine bedarfsstromgeregelte Druckmittelversorgungsvorrichtung. Dabei weist die Druckmittelversorgungsvorrichtung des Hydrauliksystems einen Lastmeldeanschluss auf, mit dessen Hilfe die Druckmittelversorgungsvorrichtung jeder Zeit ihren Ausgangsdruck in Abhängigkeit des am Lastmeldeanschluss anstehenden Drucks einstellt, wodurch nur der notwendige Bedarf zur Verfügung gestellt wird. Ausgehend vom Lastmeldeanschluss der Druckmittelversorgungsvorrichtung wird dabei eine Hydraulikverbindung zu einer anbaugeräteseitigen Lastmeldeleitung hergestellt, an der der Arbeitsdruck des jeweiligen hydraulischen Verbrauchers anliegt.
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Diesen modern ausgerüsteten Kraftfahrzeugen stehen allerdings oftmals nicht nur moderne Loadsensing-Anbaugeräte sondern konventionelle Konstantstrom-Anbaugeräte gegenüber. Konstantstrom-Anbaugeräte verfügen nicht über eine Lastmeldeleitung. Sie erhalten ihre Hydraulikversorgung in der Regel über ein Proportionalventil, welches zum Beispiel manuell eingestellt wird und einen konstanten Volumenstrom liefert. Konstantstromgeräte sind an einem Loadsensing-Hydrauliksystem nur nach einer zuvor durchgeführten Modifikation entweder des Anbaugerätes oder des Hydrauliksystems betreibbar.
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Die gattungsgemäße
EP 0620371 A1 beschreibt ein Ventilsystem für ein Loadsensing-Hydrauliksystem, welches es erlaubt, an den Anschluss des Loadsensing-Hydrauliksystems sowohl Loadsensing- als auch Konstantstrom-Anbaugeräte anzuschließen und zu betreiben. Dabei wird der für die Meldeleitung maßgebliche Druck auf Seiten des Ventilsystems abgegriffen. Dadurch wird eine Bedarfsregelung ermöglicht, da der hydraulische Druck des fahrzeugseitigen Ventilsystems in der Regel dem Arbeitsdruck entspricht. Allerdings ist bei Verwendung eines Loadsensing-Anbaugerätes, welches selbst, d. h. anbaugeräteseitig, eine manuell oder elektronisch steuerbare Drossel aufweist, der Arbeits-Hydraulikdruck unter Umständen deutlich geringer als der auf Seiten des Ventilsystems anstehende Hydraulikdruck. In diesem Fall ist das betreffende Loadsensing-Anbaugerät zwar betreibbar, jedoch nur unter signifikanten Energieverlusten.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ventilsystem für ein Hydrauliksystem eines Kraftfahrzeuges sowie ein Hydrauliksystem für ein Kraftfahrzeug vorzustellen, welches hinsichtlich der Flexibilität gegenüber unterschiedlichen Arten von Anbaugeräten und hinsichtlich der Energieeffizienz optimiert ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Ventilsystem für ein Hydrauliksystem eines Kraftfahrzeuges nach Anspruch 1, ein multiples Ventilsystem nach Anspruch 5 sowie ein Hydrauliksystem nach Anspruch 6. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Hydrauliksystem des Kraftfahrzeuges weist eine bedarfsstromgeregelte Druckmittelversorgungsvorrichtung auf. Vorteilhafter Weise wird eine bedarfsstromgeregelte Verstellpumpe als Druckmittelversorgungsvorrichtung verwendet. Verstellpumpen sind Pumpen, die stufenlos von Nullförderleistung bis Vollförderleistung verstellt werden können. Die Förderleistung der Verstellpumpe wird durch eine Reglereinheit in Abhängigkeit vom Bedarfsstrom eingestellt. Es ist aber auch möglich, eine Pumpe mit konstanter Förderleistung kombiniert mit einer Ventilanordnung zur Regelung des Volumenstroms in Abhängigkeit von einem Bedarfsstrom einzusetzen. Der Bedarfsstrom wird aus einem gemessenen Lastdruck abgeleitet. Der Lastdruck ist derjenige Hydraulikdruck, welcher stromaufwärts von einem hydraulischen Verbraucher, respektive einem hydraulischen Anbaugerät, anliegt. Der Lastdruck kann entweder hydraulisch zu einem Lastmeldeanschluss der Reglereinheit der Druckmittelversorgungsvorrichtung übertragen werden, nämlich durch eine Hydraulikleitung von dem hydraulischen Verbraucher zu dem Lastmeldeanschluss der Reglereinheit, oder auf elektronischem Wege durch Verwendung eines Drucksensors.
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Vorteilhafter Weise erfolgt die Übertragung des Arbeitsdruckes hydraulisch, und es wird eine hydraulische Reglereinheit zur Verstellung der Verstellpumpe eingesetzt.
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Das Ventilsystem für das Hydrauliksystem des Kraftfahrzeuges umfasst eine Zulaufleitung, durch welche die Zufuhr der Hydraulikflüssigkeit in Richtung des hydraulischen Verbrauchers erfolgt. Für den Betrieb des Ventilsystems bzw. des Hydrauliksystems wird die Zulaufleitung mit einer Druckseite der Druckmittelversorgungsvorrichtung verbunden. Je nach Systemanforderung erfolgt dies durch eine unmittelbare Verbindung oder durch eine mittelbare Verbindung, d. h. über weitere zwischengeschaltete Bauteile.
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Weiter umfasst das Ventilsystem eine Anschlussleitung, welche mit einem hydraulischen Anbaugerät unmittelbar oder mittelbar verbindbar ist. Die Anschlussleitung ist diejenige Hydraulikleitung, über welche eine Hydraulikflüssigkeit für eine hydraulische Arbeitsfunktion des hydraulischen Anbaugerätes dem hydraulischen Arbeitsgerät zufließt. Weiter umfasst das Ventilsystem eine Lastmeldeleitung, welche mit dem Lastmeldeanschluss der bedarfsstromgeregelten Druckmittelversorgungsvorrichtung unmittelbar oder mittelbar, d. h. über gegebenenfalls zusätzliche, systembedingte Schaltelemente, verbindbar ist. Eine Aufgabe der Lastmeldeleitung besteht darin, einen Arbeitsdruck des Hydrauliksystems oder einen dazu proportionalen Druck an den Lastmeldeanschluss der bedarfsstromgeregelten Druckmittelversorgungseinrichtung zu melden.
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Weiter umfasst das Ventilsystem eine Schaltvorrichtung. Die Schaltvorrichtung kann durch unterschiedliche Arten von Hydraulikbauelementen und Hydraulikleitungen sowie durch unterschiedliche Arten von deren Verschaltung realisiert werden. Die Schaltvorrichtung des Ventilsystems ist mit der Zulaufleitung, mit der Anschlussleitung und mit der Lastmeldeleitung verbunden. Bei einem ersten Schaltzustand der Schaltvorrichtung ist die Anschlussleitung sowohl mit der Zulaufleitung als auch mit der Lastmeldeleitung verbunden. Bei dem ersten Schaltzustand ist vorteilhafter Weise an der Anschlussleitung ein hydraulisches Konstantstrom-Anbaugerät betreibbar. Die Lastmeldeleitung des Ventilsystems sorgt dabei für einen bedarfsstromgeregelten und damit energiesparenden Betrieb der Druckmittelversorgungsvorrichtung.
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Erfindungsgemäß ist mit der Schaltvorrichtung ein zweiter Schaltzustand einstellbar, bei welchem die Anschlussleitung mit der Zulaufleitung jedoch nicht mit der Lastmeldeleitung verbunden ist. Bei dem zweiten Schaltzustand ist vorteilhafter Weise an der Anschlussleitung ein hydraulisches Loadsensing-Anbaugerät betreibbar. In diesem Falle wird eine Anbaugerät-Lastmeldeleitung mit dem Lastmeldeanschluss der bedarfsstromgeregelten Druckmittelversorgungsvorrichtung verbunden. Aufgrund der Tatsache, dass die Lastmeldeleitung des Ventilsystems in diesem Falle keine mittelbare oder unmittelbare Verbindung zur Anschlussleitung besitzt, ist der gemeldete Druck der Anbaugerät-Lastmeldeleitung größer als der Druck in der abgekoppelten Lastmeldeleitung des Ventilsystems. Als der größere Druck ist der gemeldete Druck der Anbaugerät-Lastmeldeleitung der maßgebliche Druck für eine Bedarfsregelung der Druckmittelversorgungsvorrichtung.
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Wäre bei dem Betrieb des Loadsensing-Anbaugerätes die Lastmeldeleitung des Ventilsystems ebenfalls mit der Anschlussleitung verbunden, so wäre unter Umständen der von der Lastmeldeleitung des Ventilsystems gemeldete Druck höher als der von der Anbaugerät-Lastmeldeleitung gemeldete Druck. Dieser Umstand tritt insbesondere dann ein, wenn sich auf Seiten des Loadsensing-Anbaugerätes an einem Druckmitteleingang des Loadsensing-Anbaugerätes ein Hydraulik-Schaltelement befindet und die Anbaugerät-Lastmeldeleitung erst stromabwärts von dem Hydraulik-Schaltelement abgezweigt ist. Im Falle, dass das Hydraulik-Schaltelement einen Druckverlust aufweist, ist der stromabwärts von dem Hydraulik-Schaltelement anliegende Arbeitsdruck geringer als der Druck in der Anschlussleitung. Ein energieeffizienter Betrieb der Druckmittelversorgungsvorrichtung ist in diesem Fall nur möglich, wenn der gemeldete Druck des Loadsensing-Anbaugerätes für die Bedarfsregelung verwendet wird.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Ventilsystems ist somit, dass an ein und der selben Anschlussleitung unterschiedlichste Anbaugeräte jeweils auf energieoptimierte Weise betrieben werden können. Eine Bedienperson muss dabei lediglich den passenden Schaltzustand aus den beiden alternativen Schaltzuständen einstellen. Es ist darüber hinaus auch möglich, ein automatisiertes Ventilsystem derart mit einer Sensorik, einer Steuerung und ansteuerbaren Ventilen auszustatten, dass bei einem durch die Steuerung erkannten Anschluss einer Anbaugerät-Lastmeldeleitung an der Druckmittelversorgungsvorrichtung automatisch der zweite Schaltzustand des Ventilsystems eingestellt wird. In diesem Falle ist die Schaltvorrichtung elektrisch ansteuer- und betätigbar und verfügt über eine Steuerungsautomatik.
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Eine erste Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Schaltvorrichtung elektrisch ansteuerbar und betätigbar ist. Dies bedeutet, dass die Schaltvorrichtung elektrisch ansteuerbare und betätigbare Ventile aufweist. Bei einer derartigen Ausführung der Schaltvorrichtung kann eine Bedienvorrichtung besonders einfach, und damit kostengünstig, und besonders benutzerfreundlich aufgebaut werden.
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Bei einer weiteren Weiterbildung der Erfindung weist die Schaltvorrichtung ein Proportionalventil und/oder eine Druckwaage auf. Die Verwendung eines Proportionalventils und/oder einer Druckwaage ist besonders beim Betrieb eines Konstantstrom-Anbaugerätes vorteilhaft (d. h. beim ersten Schaltzustand), da mit dem Proportionalventil ein Bedarfsstrom vorgegeben werden kann. Mit der Druckwaage können vorteilhafter Weise Druckschwankungen im System geglättet werden.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, die Schaltvorrichtung in zwei parallel angeordnete Zweige aufzuteilen, bestehend aus einer ersten Verbindungsleitung und einer zweiten Verbindungsleitung. Dabei ist bei dem ersten Schaltzustand die Anschlussleitung über die erste Verbindungsleitung mit der Zuleitung und mit der Lastmeldeleitung verbunden. Bei dem zweiten Schaltzustand ist die Anschlussleitung über die zweite Verbindungsleitung mit der Zuleitung verbunden. Auf diese Weise können in jedem Zweig, d. h. in der ersten bzw. in der zweiten Verbindungsleitung, jeweils zusätzliche für die jeweilige Betriebsart, nämlich dem Betrieb eines Konstantstrom-Anbaugerätes oder eines Loadsensing-Anbaugerätes, vorteilhafte Schaltelemente untergebracht werden. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn eine der beiden Verbindungsleitungen das Proportionalventil und die Druckwaage enthält. In diesem Fall besteht bei dem Betrieb eines Konstantstrom-Anbaugerätes (d. h. bei dem ersten Schaltzustand) die Möglichkeit, einen Hydraulikdruck über das Proportionalventil vorzusteuern, ohne dass beim Betrieb eines Loadsensing-Anbaugerätes (zweiter Schaltzustand) eine Drosselung durch das Proportionalventil erfolgt. Dabei ist die Lastmeldeleitung vorteilhafter Weise stromabwärts von dem Proportionalventil mit der ersten Verbindungsleitung verbunden.
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Das multiple Ventilsystem für das Hydrauliksystem des Kraftfahrzeuges weist erfindungsgemäß mehrere Ventilsysteme der oben genannten Art auf, welche in Form einer Parallelschaltung miteinander verbunden sind. Dabei bedeutet Parallelschaltung, dass die Zulaufleitungen der Ventilsysteme miteinander verbunden sind, die Lastmeldeleitungen der Ventilsysteme miteinander verbunden sind und die Anschlussleitungen der Ventilsysteme jeweils mit einem hydraulischen Anbaugerät verbindbar sind. Dadurch entsteht die Möglichkeit, mehrere hydraulische Anbaugeräte an dem Hydrauliksystem gleichzeitig zu betreiben. An jeder Anschlussleitung kann dabei wahlweise ein Konstantstrom-Anbaugerät oder ein Loadsensing-Anbaugerät betrieben werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des multiplen Ventilsystems sieht vor, zum Zwecke einer sozialen Mengenverteilung eines Druckmittels des Hydrauliksystems auf mehrere hydraulische Verbraucher ein federbelastetes Wechselventil in das multiple Ventilsystem einzubinden.
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Dabei ist das federbelastete Wechselventil, welches zwei Eingangsanschlüsse und einen Ausgangsanschluss aufweist, mit seinem ersten Eingangsanschluss mit der ersten Anschlussleitung verbunden und mit seinem zweiten Eingangsanschluss mit der zweiten Anschlussleitung verbunden. Der Ausgangsanschluss des federbelasteten Wechselventils ist dabei mittelbar oder unmittelbar mit dem Meldeanschluss der Druckmittelversorgungsvorrichtung verbindbar.
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Das Hydrauliksystem des Kraftfahrzeuges weist erfindungsgemäß das Ventilsystem oder das multiple Ventilsystem sowie eine bedarfsstromgeregelte Druckmittelversorgungsvorrichtung auf. Dabei weist die bedarfstromgeregelte Druckmittelversorgungsvorrichtung einen Lastmeldeanschluss auf, welcher mittelbar oder unmittelbar mit der Lastmeldeleitung des Ventilsystems bzw. mit den Lastmeldeleitungen des multiplen Ventilsystems verbunden ist und welcher mit anbaugeräteseitigen Meldeleitungen von hydraulischen Anbaugeräten verbindbar ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems mit einem erfindungsgemäßen Ventilsystem,
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems mit einem erfindungsgemäßen Ventilsystem mit einem Proportionalventil und einer Druckwaage und
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3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems mit einem multiplen Ventilsystem mit mehreren Anschlüssen für hydraulische Anbaugeräte.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems 130 mit einem Ventilsystem 1 in einer einfachen Ausführungsform. Dabei ist das Ventilsystem 1, gekennzeichnet durch eine Strichpunkt-Umrandung, über eine Zulaufleitung 3 mit einer Druckseite einer Druckmittelversorgungsvorrichtung 2 verbunden. Eine Saugseite der Druckmittelversorgungsvorrichtung 2 ist mit einem Tankanschluss 4 verbunden. Der Tankanschluss 4 ist mit einem nicht dargestellten Vorratstank für die Hydraulikflüssigkeit verbunden. Weiter ist das Ventilsystem 1 über eine Lastmeldeleitung 6 mit einem Lastmeldeanschluss 7 der Druckmittelversorgungsvorrichtung 2 verbunden. Zum Anschluss von Hydraulik-Anbaugeräten weist das Ventilsystem 1 eine Anschlussleitung 50 auf. Die Anschlussleitung 50 kann mit einem Konstantstrom-Anbaugerät 21 oder mit einem Loadsensing-Anbaugerät verbunden werden und ist im dargestellten Beispiel mit einem Konstantstrom-Anbaugerät 21 verbunden. Benachbart zu der Anschlussleitung 50 weist das Hydrauliksystem 130 einen Anbaugerätetankanschluss 51 auf. Der Anbaugerätetankanschluss 51 ist einerseits mit dem nicht dargestellten Vorratstank für die Hydraulikflüssigkeit verbunden und ist andererseits mit einer Hydraulikrücklaufleitung des Konstantstrom-Anbaugerätes 21 verbunden. Ebenfalls benachbart zu der Anschlussleitung 50 weist das Hydrauliksystem 130 einen Anbaugeräte-Meldeanschluss 52 auf, welcher mit einer anbaugeräteseitigen Meldeleitung eines Anbaugerätes verbindbar ist und welcher mit dem Lastmeldeanschluss 7 verbunden ist. Der Anbaugeräte-Meldeanschluss 52 findet in dem in 2 dargestellten Beispiel keine Verwendung, die Verbindung des Anbaugeräte-Meldeanschlusses 52 zum Lastmeldeanschluss 7 ist durch ein erstes Absperrventil 11 unterbrochen.
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Innerhalb des Ventilsystems 1 befindet sich die Schaltvorrichtung 8, gekennzeichnet durch eine Strich-Doppelpunkt-Umrandung. Die Anschlussleitung 50 ist über ein zweites Absperrventil 12 mit der Zulaufleitung 3 verbunden. Das zweite Absperrventil 12 ist bei einem Betrieb des Konstantstrom-Anbaugerätes 21 geöffnet. Stromaufwärts von dem zweiten Absperrventil 12 ist die Zulaufleitung 3 mit einem Überdruckventil 13 verbunden, über welches Hydraulikflüssigkeit zum Vorratstank hin entspannt werden kann. Die Lastmeldeleitung 6 ist über ein drittes Absperrventil 14 mit der Zulaufleitung 3 bzw. mit dem zweiten Absperrventil 12 verbunden.
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Zum Betrieb des Konstantstrom-Anbaugerätes 21 ist das zweite Absperrventil 12 zum Zwecke der Druckmittelversorgung für das Konstantstrom-Anbaugerät 21 geöffnet. Das dritte Absperrventil 14 ist zum Zwecke der Lastmeldung geöffnet, eine Bedarfsregelung der Druckmittelversorgungsvorrichtung 2 erfolgt nach Maßgabe des über die Lastmeldeleitung 6 an den Lastmeldeanschluss 7 gemeldeten Druck, welcher annähernd dem Arbeitsdruck des Konstantstrom-Anbaugerätes 21 entspricht.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems 131 mit einem alternativen Ventilsystem 101. Bei einer in diesem Ausführungsbeispiel enthaltenen alternativen Schaltvorrichtung 108 teilt sich die Zulaufleitung 3 des Ventilsystems 101 in einem Kreuzungspunkt 18 in zwei Arme, nämlich in eine erste Verbindungsleitung 9 und eine zweite Verbindungsleitung 10. Die erste Verbindungsleitung 9 und die zweite Verbindungsleitung 10 werden stromabwärts in einem Kreuzungspunkt 19 wieder zusammengeführt, ferner sind sie im Kreuzungspunkt 19 mit der Anschlussleitung 50 verbunden.
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Die erste Verbindungsleitung 9 enthält stromabwärts vom Kreuzungspunkt 18 ein elektrisch ansteuerbares Proportionalwegeventil 15 vom 4/2-Wege-Typ. Das Proportionalwegeventil 15 schaltet einen proportional steuerbaren Durchfluss von Hydrauliköl durch die erste Verbindungsleitung 9. Stromabwärts von dem Proportionalwegeventil 15 befindet sich eine schaltbare Druckwaage 16 in der ersten Verbindungsleitung. In einer offenen Schaltstellung bewirkt die Druckwaage eine Glättung von Druckstößen in der ersten Verbindungsleitung 9 und stellt außerdem eine Verbindung zwischen der ersten Verbindungsleitung 9 und der Lastmeldeleitung 6 her, welche mit der Druckwaage 16 verbunden ist. In einer zweiten Schaltstellung der Druckwaage 16 ist die Verbindung zwischen der ersten Verbindungsleitung 9 und der Lastmeldeleitung 6 unterbrochen.
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Die zweite Verbindungsleitung 10 enthält stromabwärts von dem Kreuzungspunkt 18 ein viertes Absperrventil 17.
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Bei einem Betrieb eines Konstantstrom-Anbaugerätes 21 an der Anschlussleitung 50, wie in 2 gezeigt, ist das vierte Absperrventil 17 geschlossen, das Proportionalwegeventil 15 und die Druckwaage 16 sind in geöffneter Stellung, d. h. bei laufender Druckmittelversorgungsvorrichtung 2 besteht Durchfluss des Druckmittels durch die erste Verbindungsleitung 9 und es besteht eine Verbindung zwischen dem Lastmeldeanschluss 7 und der Anschlussleitung 50. Über das Proportionalwegeventil 15 erfolgt eine Bedarfsvorsteuerung, und über die Lastmeldeleitung 6 erfolgt eine Bedarfsregelung.
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Andererseits ist an der Anschlussleitung 50 auch ein Loadsensing-Anbaugerät (nicht dargestellt) betreibbar. Hierzu wäre eine anbaugeräteseitige Meldeleitung des Loadsensing-Anbaugerätes mit dem Anbaugeräte-Meldeanschluss 52 verbunden, das erste Absperrventil 11 wäre geöffnet, die Druckwaage 16 wäre geschlossen und das Proportionalwegeventil 15 wäre ebenfalls geschlossen, so dass kein Durchfluss durch die erste Verbindungsleitung 9 erfolgen könnte und keine ventilsystemseitige Verbindung zwischen der Anschlussleitung 50 und dem Lastmeldeanschluss 7 bestünde. Die Druckmittelversorgung erfolgte in diesem Fall über die zweite Verbindungsleitung 10, indem das Absperrventil 17 in geöffneter Stellung stünde.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems 132 mit einem multiplen Ventilsystem 102, bestehend aus zwei parallel geschalteten alternativen Ventilsystemen 101. Auf die in der Beschreibung der 2 genannte Weise kann sowohl an der Anschlussleitung 50 als auch an einer weiteren Anschlussleitung 53 jeweils ein Konstantstrom-Anbaugerät 21 oder ein Loadsensing-Anbaugerät 22 betrieben werden. Dabei kann an der Anschlussleitung 50 mit dem Anbaugerätetankanschluss 51 und dem Anbaugeräte-Meldeanschluss 52 ein Anbaugerät einzeln betrieben werden sowie an der Anschlussleitung 53 mit dem weiteren Anbaugerätetankanschluss 54 und dem weiteren Anbaugeräte-Meldeanschluss 55 ein Anbaugerät einzeln betrieben werden, oder es können insgesamt zwei Anbaugeräte gleichzeitig betrieben werden, wobei es sich um zwei Konstantstrom- oder 2 Loadsensing-Geräte oder um ein Konstantstrom- und ein Loadsensing-Gerät handeln kann.
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Zum Zwecke einer sozialen Mengenverteilung eines Druckmittels des Hydrauliksystems auf mehrere hydraulische Verbraucher ist ein federbelastetes Wechselventil 23 in das multiple Ventilsystem eingebunden. Das federbelastete Wechselventil 23 ist über einen ersten Eingangsanschluss 231 mit der Anschlussleitung 50 verbunden und ist über einen zweiten Eingangsanschluss 232 mit der weiteren Anschlussleitung 53 verbunden. Ein Ausgangsanschluss 233 des federbelasteten Wechselventils 23 ist über weitere Wechselventile 24 mit dem Meldeanschluss 7 der Druckmittelversorgungseinrichtung verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventilsystem
- 101
- alternatives Ventilsystem
- 102
- multiples Ventilsystem
- 2
- Druckmittelversorgungsvorrichtung
- 3
- Zulaufleitung
- 4
- Tankanschluss
- 50
- Anschlussleitung
- 51
- Anbaugerätetankanschluss
- 52
- Anbaugeräte-Meldeanschluss
- 53
- weitere Anschlussleitung
- 54
- weiterer Anbaugerätetankanschluss
- 55
- weiterer Anbaugeräte-Meldeanschluss
- 6
- Lastmeldeleitung
- 7
- Lastmeldeanschluss
- 8
- Schaltvorrichtung
- 108
- alternative Schaltvorrichtung
- 9
- erste Verbindungsleitung
- 10
- zweite Verbindungsleitung
- 11
- erstes Absperrventil
- 12
- zweites Absperrventil
- 13
- Überdruckventil
- 14
- drittes Absperrventil
- 15
- Proportionalwegeventil
- 16
- Druckwaage
- 17
- viertes Absperrventil
- 18
- Kreuzungspunkt
- 19
- Kreuzungspunkt
- 21
- Konstantstrom-Anbaugerät
- 22
- Loadsensing-Anbaugerät
- 23
- federbelastetes Wechselventil
- 231
- erster Eingangsanschluss
- 232
- zweiter Eingangsanschluss
- 233
- Ausgangsanschluss
- 24
- Wechselventil
- 130
- Hydrauliksystem
- 131
- Hydrauliksystem mit einem alternativen Ventilsystem
- 132
- Hydrauliksystem mit einem multiplen Ventilsystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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