-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung richtet sich auf ein Lagersystem das als solches wenigstens
eine Fachwand sowie Transfervorrichtungen umfasst, zur Bewerkstelligung
der Ein- und Auslagerung von Lagergut in jene Fachwand.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Zur
Abwicklung der Ein- und Auslagerung großer Warenbestände ist
es üblich,
diese in sog. Hochregallagern unterzubringen. In diesen Hochregallagern
werden typischerweise Lagerfächer
durch Leitergestelle sowie durch in diese Leitergestelle eingelegte
Lagerböden
oder andere Konstruktionen zur Aufnahme des Lagergutes gebildet.
Die Ein- und Auslagerung von Waren in diese Lagerfächer, bzw. aus
diesen Lagerfächern
wird durch eine leistungsfähige
Ein- und Auslagervorrichtung bewerkstelligt die innerhalb einer
Regalgasse horizontal und vertikal verfahrbar ist. Diese Vorrichtung
kann so ausgebildet sein, dass über
diese größere Paletten,
insbesondere EURO-Paletten vollautomatisiert handhabbar sind. Weiterhin
ist es auch möglich,
diese Staplervorrichtung so auszubilden, dass durch diese entsprechend
gestaltete Lagerboxen, Tablare oder Kartonagen direkt aufgegriffen
und ohne Unterstellpalette transferiert werden können. Die Staplervorrichtung wird üblicherweise
so angesteuert, dass Vertikal- und Horizontalbewegungen der Staplerzinken
zeitlich überlagert
ausgeführt
werden um hierdurch die Verfahrzeiten zu verkürzen.
-
Insbesondere
bei der Abwicklung von Auslagervorgängen von größeren Warenchargen besteht das
Problem, dass eine relativ große
Menge von Lagereinheiten über
die Ein- und Ausalgervorrichtung abgegriffen und anschließend wieder
in das Lagersystem eingebracht werden müssen. Insbesondere bei der
Entnahme von Kleinstmengen, beispielsweise Einzelstücken aus
einer größeren Lagereinheit
erweist sich der Betrieb des Lagersystems sowohl mit Blick auf den
Energieverbrauch, als auch im Hinblick auf den Systemverschleiß als ineffizient.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche
es möglich
wird, innerhalb eines Hochregallagersystems Ein- und Auslagerungsvorgänge in einer
gegenüber
bisherigen Konzepten mit einer weitaus höheren Lesitung und in einer
wirtschaftlicheren und umweltgerechteren Weise abzuwickeln.
-
Erfindungsgemäße Lösung
-
Die
vorangehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Lagersystem zur Ein-
und Auslagerung von Lagergut mit:
- – wenigstens
einer Fachwand die mehrere in Fachspalten und Fachzeilen gegliederte
Fachbereiche bildet, und
- – einem
Warenaufgriffssystem (automatisch oder manuell) zur Bewerkstelligung
des Aufgriffs einer Lagereinheit sowie zur Abwicklung einer Verlagerung
der Lagereinheit in einem der Fachwand vorgelagerten Gassenbereich,
- – wobei
sich dieses Lagersystem dadurch auszeichnet, dass in das Lagersystem
in einen sich innerhalb oder vorderhalb der Fachwand erstreckenden
Bereich eine Horizontaltransfereinrichtung eingebunden ist über welche
der Horizontaltransfer der Charge innerhalb oder vorderhalb der Fachwand
abgewickelt wird.
-
Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich,
ein Lagersystem zu schaffen, bei welchem die Handhabung selbst relativ
großer
bzw. schwerer Warenchargen, sowie insbesondere die Entnahme von Warenchargen
aus oberen Regalzeilen mit hoher Dynamik abgewickelt werden kann.
Das erfindungsgemäße Konzept
macht es insbesondere möglich,
den Systemverschleiß bei
der Handhabung von großen Warenchargen
oder großen
Mengen von Lagereinheiten deutlich zu reduzieren. Das erfindungsgemäße Lagersystem
zeichnet sich auch durch einen gegenüber bisherigen Konzepten deutlich
geringeren Energieverbrauch bei der Handhabung der Warenchargen
aus.
-
Gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Horizontaltransfereinrichtung
derart ausgebildet, dass im Rahmen der Warenentnahme eine zunächst von
dem Warenaufgriffssystem aufgegriffene und in jenem der Fachwand
vorgelagerten Bereich in vertikaler Richtung transferierte Charge
in diese Horizontaltransfereinrichtung automatisch oder manuell
einbringbar ist.
-
Die
Horizontaltransfereinrichtung umfasst vorzugsweise eine Laufbahnstruktur
mit wenigstens einem positionsgesteuert verfahrbaren Laufwagen. Die
Horizontaltransfereinrichtung kann auch als Rollenbahn mit beispielsweise
mehreren quer zur Fachwand angeordneten Horizontaltransferrollen
ausgeführt
sein. Weiterhin ist es auch möglich,
die Horizontaltransfereinrichtung als Bandfördereinrichtung auszuführen. Vorzugsweise
wird unmittelbar nach Ablegen der Warencharge in dem Horizontaltransfersystem
jene Charge weiter transportiert und das Warenaufgriffsystem zum
nächsten
Zielort verfahren. Die Anfahrreihenfolge der Zielorte des Warenaufgriffsystems
kann programmtechnisch optimiert werden, so dass für eine größere Serie
an abzurufenden Chargen ein möglichst
kurze Fahrwege des Vertikaltransfersystems erreicht werden.
-
Gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Lagersystem
derart ausgebildet, dass das Warenaufgriffsystem eine Stapler- oder
Untergriffseinrichtung aufweist, die in den entsprechenden Fachbereich
einfahrbar ist. Diese Untergriffeinrichtung kann insbesondere so
ausgebildet sein, dass durch diese verbreitete Lagermittel, insbesondere
Euro-Paletten, Behälter,
Kartonagen oder Tablare auch in pro Zugriff größerer, insbesondere schaltbar
festlegbarer Anzahl aufgegriffen werden können.
-
Das
Warenaufgriffsystem kann weiterhin so ausgebildet sein, dass dieses
auch eine seitlich an einem Einlagergebinde, oder einer Palette
angreifende Auszugseinrichtung aufweist zum Herausziehen von eingelagerten
Warenchargen.
-
Auch
kann das Prinzip für
manuell bediente Stapler eingesetzt werden, wobei dabei eine Person den
Zugriff auf die Lagereinheit bewerkstelligt und die Ware auf die
Horizontaltransfereinheit abgibt.
-
Das
erfindungsgemäße Lagersystem
kann so gestaltet sein, dass die erfindungsgemäß in die Fachwand integrierte
Horizontaltransfereinrichtung sich in vertikaler Richtung gesehen
in etwa in der Mitte der Fachwand befindet. Bei dieser Auslegung
ergeben sich im wesentlichen gleiche Vertikalverfahrwege beim Verbringen
von Waren aus der Fachwand in den Bereich der Horizontaltransfereinrichtung.
-
Es
ist auch möglich,
das Lagersystem so zu gestalten, dass sich die erfindungsgemäß in oder
vor die Fachwand eingebundene Horizontaltransfereinrichtung im Bereich
der untersten Regalzeilen befindet. Bei dieser Variante ergibt sich
eine besonders vorteilhafte Zugänglichkeit
der Horizontaltransfereinrichtung für etwaige Wartungsarbeiten,
sowie auch eine unmittelbare Zugänglichkeit
der in die Horizontaltransfereinrichtung eingebrachten Chargen vom Bodenbereich
einer entsprechenden Lagerhalle aus. Weiterhin ist es auch möglich, die
Horizontaltransfereinrichtung in einem Abstand von zwei bis drei
Metern über
Hallenboden anzuordnen und die weitere Abnahme der über die
jeweilige Horizontaltransfereinrichtung herbeigefahrenen Chargen über eine Quertransfereinrichtung
vorzunehmen, die sich auf entsprechender Überkopfhöhe entlang der Stirnseiten
des Lagersystems erstreckt.
-
Besonders
vorteilhaft ist die Horizontaltransfervorrichtung als System ohne
eigenen Antrieb und ohne eigene Energieversorgung und damit geringem Gewicht
und damit geringen Trägheitskräften bei
Beschleunigungen gestaltet.
-
Bei
besonders hohen Lagersystemen ist es auch möglich, in dieses zwei oder
gegebenenfalls auch nochmals mehrere Horizontaltransfereinrichtungen
einzubinden, um hierdurch die Vertikalverfahrwege des Warenaufgriffsystems
zu verkürzen. Weiterhin
ist es möglich,
das Lagersystem so zu gestalten, dass über das Warenaufgriffssystem
sowohl eine Übergabe
der Chargen an das Horizontaltransfersystem, als auch eine unmittelbare Übergabe
der Chargen an die Quertransfereinrichtung ermöglicht wird. Das Horizontaltransfersystem
wird dann vorzugsweise nur für
Chargen eingesetzt die aus einem weiter vom Quertransfersystem beabstandeten
Bereich abgeführt
werden. Weiterhin kann über
das Horizontaltransfersystem ein gewisser Chargenpuffer realisiert
werden der zunächst
mit Chargen bestückt und
erst bei späterem
entsprechenden Aufruf die Chargen an das Quertransfersystem übergibt.
Insbesondere für
die Realisierung eines Chargenpuffers unter Einschluss des Horizontaltransfersystems
ist es in vorteilhafter Weise möglich,
dieses als Rollenförderbahn
mit einzeln, oder gruppenweise gesteuert antreibbaren Förderrollen
auszuführen.
-
Das
Lagersystem kann so gestaltet sein, dass dieses mehrere, durch Fachgassen
voneinander getrennte Fachwände
umfasst. Hierbei wiederum ist es möglich, das Lagersystem so auszugestalten, dass
eine, über
das Warenaufgriffsystem aus einer Fachwand aufgegriffene Charge
an das Horizontaltransfersystem der benachbarten bzw. gegenüberliegenden
Fachwand übergebbar
ist. hierdurch wird es möglich,
ein Hochregallager durch Fachwände
zu bilden bei welchen nur jede zweite Fachwand mit einem Horizontaltransfersystem
ausgestattet ist.
-
Es
ist möglich,
das erfindungsgemäße Lagersystem
so zu gestalten, dass unter Einschluss des vorgenannten Horizontaltransfersystems
auch eine Befrachtung von Fachbereichen mit Warenchargen abwickelbar
ist. Über
das erfindungsgemäße Horizontaltransfersystem
wird dann vorzugsweise eine entsprechende Warencharge an eine unter Weg-/Zeitkriterien
optimierte Aufgriffsposition verfahren und dort vom Warenaufgriffsystem übernommen, aus
dem Horizontaltransfersystem herausgezogen, innerhalb der Lagergasse
entsprechend vertikal verfahren und an den entsprechenden Lagerort
einsetzt.
-
Vorzugsweise
sind die Fachwände
durch Fachständer
gebildet, wobei das Horizontaltransfersystem gemäß einem besonderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung als Einbau- oder Vorbausystem ausgeführt ist.
Dieses System umfasst vorzugsweise auf Seiten des Horizontaltransfersystems
Montagestrukturen, die als solche zu der Fachständerkonstruktion kompatibel
sind. Durch dieses Konzept wird es möglich, gegebenenfalls auch
im Wege einer Nachrüstung
verbreitete Fachwandsysteme mit einem erfindungsgemäßen Horizontaltransfersystem auszustatten
und damit die Leistungsfähigkeit
von Hochregallagersystemen erheblich und ohne großen Aufwand
zu verbessern. Im Falle der Ausführung
der erfindungsgemäßen Horizontaltransfereinrichtung als
an die Fachwand angebautes Vorbausystem ist es möglich, die Führung über ein
Schienensystem zu bewerkstelligen das im Vorderkantenbereich einer Fachbodenzeile
verläuft.
Hierdurch wird es möglich, den
Raumbedarf des erfindungsgemäßen Systems zu
verringern und zudem eine besonders gute Zugänglichkeit der Lagerfächer sicherzustellen.
Das Schienensystem kann auch ein Schienenpaar aufweisen das eine
obere und eine untere, entlang eines Fachbodens verlaufende Laufschiene
aufweist.
-
Wie
vorangehend bereits angesprochen ist es möglich, im Stirnbereich, d.
h. dem seitlichen Endbereich der Fachwände eine oder gegebenenfalls auch
mehrere Quertransfereinrichtungen vorzusehen. Diese Quertransfereinrichtungen
können
so gestaltet sein, dass diese ein Warentransfersystem bilden, auf
das die über
die Horizontaltransfereinrichtung en innerhalb der jeweiligen Fachwand
verfahrenen Chargen aus der Fachwand heraus verbracht werden. Diese
Quertransfereinrichtungen können insbesondere
in dem am Stirnbereich der Fachwand vorbeiführenden Abschnitt als Rollenförderbahn
oder Förderbahn
mit Einzelsegmenten ausgeführt
sein.
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich nicht nur auf das vorangehend
beschriebene Lagersystem, sondern auch auf die speziellen Einzelkomponenten,
d. h. die in die Fachwand integrierbare Horizontaltransfervorrichtung,
die zu diesem Horizontaltransfersystem kompatible, innerhalb der
Lagergassen verfahrbare Vertikaltransfereinrichtung, die Quertransfereinrichtung
und insbesondere auch die Steuerungsvorrichtung zur entsprechenden
Steuerung dieser Hardwarestrukturen.
-
Das
Horizontaltransfersystem wird vorzugsweise als modular zu einer
Fachwandstruktur kompatible Baugruppe ausgeführt die optional in ein entsprechendes
Regalsystem eingebunden oder mit einem Regalsystem verbunden werden
kann. Durch dieses Konzept wird es möglich, bei bestehenden Lagersystemen
zumindest einige Fachwände
so auszubauen, dass diese eine hochdynamische Chargenhandhabung
ermöglichen
und damit für
sog. schnelldrehendes Lagergut verwendet werden, das innerhalb des
Lagerbestands mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit aufgerufen
wird.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
-
1 eine
vereinfachte, perspektivische Darstellung zur Veranschaulichung
des Aufbaus eines erfindungsgemäßen Lagersystems
mit einer in die jeweilige Fachwand eingebundenen Horizontaltransfereinrichtung,
-
2 eine
Skizze zur Veranschaulichung eines Details einer erfindungsgemäßen Horizontaltransfereinrichtung,
-
3 eine
weitere Skizze zur Veranschaulichung der Koppelung einer erfindungsgemäß in der jeweiligen
Fachwand verlaufenden Horizontaltransfereinrichtung mit einer Quertransfereinrichtung.
-
Ausführliche Beschreibung der Figuren
-
In 1 ist
in Form einer perspektivischen Darstellung der Aufbau eines erfindungsgemäßen Lagersystems
zur Ein- und Auslagerung von Warenchargen 4 dargestellt.
Dieses Lagersystem umfasst mehrere Fachwände W1, W2. Jede Fachwand bildet mehrere,
in Fachspalten S1, S2, S3... sowie Fachzeilen Z1, Z2, Z3 gegliederte
Fachbereiche. Das erfindungsgemäße Lagersystem
umfasst weiterhin ein Warenaufgriffsystem 2 zur Warenabwicklung
eines Chargentransfers in einem der entsprechenden Fachwand W1 bzw.
W2 vorgelagerten Gassenbereich. Das hier dargestellte Lagersystem
zeichnet sich dadurch aus, dass in dieses in einen sich innerhalb
der Fachwand W1 bzw. W2 erstreckenden Bereich eine Horizontaltransfereinrichtung 3 eingebunden
ist. Durch diese Horizontaltransfereinrichtung 3 wird es
möglich,
eine zunächst
von dem Warenaufgriffsystem 2 aufgegriffene Charge 4 aufzunehmen und
in horizontaler Richtung (hier X-Richtung) innerhalb der Fachwand
zu verfahren. Der x-Transfer der Charge kann dann ohne weitere Bindung
des Warenaufgriffssystems 2 abgewickelt werden. Das Warenaufgriffsystem
kann unmittelbar nach Abgabe der Charge an das Horizontaltransfersystem 3 mit
hoher Dynamik zum nächsten
Warenaufgriffsort verfahren werden.
-
Die
Horizontaltransfereinrichtung 3 umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel
einen in horizontaler Richtung verfahrbaren Laufwagen 5.
Die zur Führung dieses
Laufwagens 5 vorgesehene Schienenstruktur ist in die Fachwand
W1 eingebunden, insbesondere an den Leitergestellen derselben befestigt
sodass der Laufwagen 5 innerhalb der Fachwand durch die Fachspalten
S1, S2, S3... hindurch in X-Richtung verfahrbar ist. Bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Warenaufgriffsystem 2 derart ausgebildet, dass
dieses sowohl aus der Fachwand W1 als auch aus der Fachwand W2 entsprechende
Warenchargen 4 entnehmen und auf den Laufwagen 5 aufsetzen
kann. Der Laufwagen 5 wird über eine hier nicht näher dargestellte
Steuerung vorzugsweise derart angesteuert, dass sich dieser während des
Absenkvorganges der Warencharge 4 an einer Horizontalposition
befindet, in welcher die vom Warenaufgriffsystem 2 zunächst aufgegriffene
Charge 4 zeit- und wegoptimiert auf den Laufwagen 5 übergeben werden
kann. Der Transfer der Charge 4 innerhalb der Fachwand
W1 mittels eines positionsgesteuert verfahrbaren Laufwagens ermöglicht einen
schonenden Transfer der Charge. Das Beschleunigungs- und Abbremsprofil
für den
Antrieb des Wagens kann auf die Sitzsicherheit der Charge auf dem
Wagen abgestimmt sein. Insbesondere bei der Handhabung spezieller
Paletten, Tablare, Behälter,
Kartonagen oder Gebinde können
hier Eingriffs- oder Haltestrukturen vorgesehen sein die bei einem
Betrieb des Lagersystems in einem Hochdynamikmodus relativ starke
Beschleunigungen zulassen.
-
Bei
einer Ausführung
des Horizontaltransfersystems als Rollenbahn oder als Bandfördereinrichtung
wird es möglich, über das
Warenaufgriffssystem 2 die entsprechend zunächst aufgenommenen
Chargen 4 ohne besondere Berücksichtigung der X-Position
in die Horizontaltransfereinrichtung 3, d. h. an beliebiger
Stelle zwischen den Leiterpfosten der Fachwand zu übergeben.
-
Bei
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist auch im oberen Bereich der Fachwand W1 ein weiteres Horizontaltransfersystem 6 vorgesehen, das
in seinem Aufbau im wesentlichen dem weiter unten liegend angeordneten
Horizontaltransfersystem 3 entspricht. Bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist im Bereich des Stirnendes der Fachwände W1, W2 eine Quertransfereinrichtung 7 bzw. 8 vorgesehen, über welche
die, über
die Horizontaltransfereinrichtungen verfahrenen Chargen 4 weiter verfahren
werden können.
Diese Quertransfereinrichtungen 7 bzw. 8 können insbesondere
als Rollenförderbahnen
oder auch als Bandfördereinrichtungen ausgeführt sein.
Die Koppelung der Horizontaltransfereinrichtungen 3 mit
den Quertransfereinrichtungen 7, 8 wird konstruktiv
vorzugsweise so gestaltet, dass die Übergabe der Charge 4 durch
lokale Mechanismen und ggf. lokale Übergabesteuerungen zuverlässig abgewickelt
wird. Im Falle der Verwendung des vorgenannten Laufwagens 5 ist
es möglich,
diesen so zu gestalten, dass dieser bei aufliegender Warencharge
in eine Rollenförderbahn
einfahrbar ist und sich dort beispielsweise aufgrund von entsprechend ausgebildeten
abgesenkten Laufbahnzonen absenkt und hierbei die Warencharge auf
der Rollenbahn ablegt. Auch kann der Bereich so gestaltet sein,
dass die Warenübergabeeinheit
in die Quertransporteinheit integriert ist und die Ware aus dem
Laufwagen aushebt.
-
Dieser Übergangsbereich
kann so gestaltet sein, dass eine Chargenübergabe aus der Horizontaltransfereinrichtung
im wesentlichen ohne besondere steuerungstechnische Maßnahmen
sondern vorzugsweise mit selbsttätig
schaltender mechanischer Hardware abgewickelt werden kann. Das hier dargestellte
Warenaufgriffssystem 2 umfasst einen innerhalb einer Regalgasse 9 verfahrbaren
Säulenwagen 10 mit
einem daran positionsgesteuert in vertikaler Richtung (Y-Richtung) verfahrbaren
Aufnahmekopf.
-
Dieser
Säulenwagen 10 kann
als an sich zur Verwendung bei Hochregallagersystemen bekannter Säulenwagen 10 ausgeführt sein.
Am Warenaufgriffssystem 2 kann eine Leseeinrichtung angebracht sein
durch welche ggf. die Position und Präsenz des Horizontaltransferwagens 5 erkannt
werden kann um eine sichere Übergabe
der Charge 4 auf den Wagen vorzunehmen. Es ist möglich im
Bereich des Warenaufgriffssystems eine Druckereinrichtung oder ein Kennzeichnungssystem
vorzusehen, worüber
eine Abfertigungsinformation erstellt werden, die der Warencharge
mitgegeben wird und beispielsweise im Rahmen einer nachfolgenden
teilmanuellen Kommissionierung von einem Mitarbeiter gelesen oder
zur weiteren Absicherung des Warenflusses herangezogen werden kann.
-
Vorzugsweise
optimiert die Steuerung die Übergabe
von dem Säulenwagen
auf die Horizontaltransfereinheit so, dass die Übergabeposition in Abhängigkeit
von der Momentanposition des Säulenwagens
und der Horizontaleinheit und in Abhängigkeit von der nächsten erforderlichen
Anfahrposition des Säulenwagens
ermittelt wird.
-
In 2 ist
in Form einer perspektivischen Skizze eine spezielle Variante eines
erfindungsgemäß in eine
Fachwand eingebundenen Horizontaltransfersystems 3 dargestellt.
Dieses Horizontaltransfersystem 3 umfasst Schienenelemente 30, 31, die
vorzugsweise so ausgeführt
sind, dass diese auf montagetechnisch vorteilhafte Weise in die
entsprechende Fachwand einbindbar, insbesondere unter Rückgriffnahme
auf die zur Befestigung von Fachböden vorgesehenen Befestigungsstrukturen
befestigbar sind. Das Horizontaltransfersystem 3 umfasst weiterhin
einen Laufwagen 5, der über
eine Seileinrichtung 33 entlang der Schienen 30 bzw. 31 positionsgesteuert
verfahrbar ist. Der Laufwagen 5 ist derart gestaltet, dass
die auf diesem aufliegenden Warenchargen hinreichend gesichert sind
und zudem über
den Laufwagen 5 vorteilhaft auf die hier nicht näher dargestellte
Quertransfereinrichtung, insbesondere eine Rollenförderbahn
abgegeben werden können.
Die Betätigung
bzw. Positionierung des Laufwagens 5 erfolgt über einen
mittels einer Steuereinrichtung angesteuerten Stelltrieb der hier
einen Getriebemotor 34 und eine Seil- oder Zahnriemenrolle 35 umfasst.
Das Zugseil 33 ist hier über die Seilrolle 35 sowie
eine am anderen Ende der Führungseinrichtung
angeordnete, hier nicht näher
dargestellte Rolle herumgeführt
und bildet eine in sich vorgespannte Schlaufe, sodass der Laufwagen 5 relativ steif
in X-Richtung positionierbar ist.
-
In 3 ist
in Form einer perspektivischen Skizze veranschaulicht, wie über den
vorangehend in Verbindung mit 2 beschriebenen
Laufwagen 5 eine Übergabe
von Warenchargen auf die Quertransferbahn 7 erfolgen kann.
Die Übergabe
der Warencharge oder Lagereinheit erfolgt hier durch eine Transfereinheit,
die in Ausschnitte des Laufwagens ragt, die Warencharge von dem
Laufwagen aushebt und auf die Quertransporteinheit ablegt. Die Rollen 70 der
Quertransfereinrichtung sind vorzugsweise mit einer hier nicht näher dargestellten
Antriebseinrichtung gekoppelt und derart ansteuerbar, dass die auf
der Quertransfereinrichtung 7 aufliegenden Warenchargen,
insbesondere Paletten, Tablare, Kartonagen oder Kisten, gesteuert
entlang der Quertransfereinrichtung 7 bewegt werden können. Die
Quertransfereinrichtung 7 kann insbesondere im Stirnbereich
der Fachwände
eines Hochregallagersystems angeordnet werden und zwar derart, dass
diese entweder über
die Stirnwände übersteht
oder noch im entsprechenden endnahen Bereich innerhalb der Fachwände verläuft und
damit die Fachwände
verbindet. Es ist möglich,
die Quertransfereinrichtung auf einem Höhenniveau anzuordnen, das es
erlaubt, aufrecht unter der Quertransfereinrichtung 7 hindurch
in eine entsprechende Regalgasse hineinzuschreiten.
-
Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Lagersystems
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die bereits angesprochenen
Figuren beschrieben:
Über
den innerhalb der zwischen den Fachwänden W1, W2 gebildeten Fachgasse
verfahrbaren Vertikaltransfermasten 10 wird das Warenaufgriffsystem 2 positionsgesteuert
zu einer Warencharge 4 hin verfahren. Diese Warencharge 4 wird
durch entsprechende Ansteuerung des Warenaufgriffsystems 2 aus
dem Regalfach entnommen und entlang des Vertikaltransfermastens 10 auf
das Höhenniveau
der Horizontaltransfereinrichtung 3, die als solche in
die Fachwand eingebunden ist, verbracht. Durch wiederum entsprechende
Ansteuerung des Warenaufgriffsystems 2 wird die Warencharge 4 an
das Horizontaltransfersystem 3 übergeben und innerhalb der
Fachwand W1 zu dem endseitig angeordneten Quertransfersystem verbracht.
-
Bereits
unmittelbar nach Übergabe
der Warenchargen 4 von dem Warenaufgriffsystem auf die im
Bereich der Fachwand verlaufende Horizontaltransfereinrichtung 3 kann
das Vertikaltransfersystem 10 wieder an ein entsprechendes
Fach der Fachwand verfahren werden, um eine weitere Warencharge 4 aufzunehmen.
-
Das
erfindungsgemäße Lagersystem
kann auch so betrieben werden, dass über dieses die Fachwände W1,
W2 mit Warenchargen bestückt
werden. Hierzu können beispielsweise über die
Horizontaltransfereinrichtung 3 Warenchargen an das Vertikaltransfersystem 10 herangefahren
und an dieses übergeben
werden. Durch die Übernahme
der Horizontalverlagerung der entnommenen Warenchargen 4 durch
das in die jeweilige Fachwand eingebundene Horizontaltransfersystem 3 wird
es möglich,
die Handhabungsdynamik des Vertikaltransfersystems 10 erheblich
zu erhöhen,
da dieses im wesentlichen unbelastet in X-Richtung verfahren werden
kann.
-
Wie
aus den vorangegangenen Ausführungen
hervorgeht richtet sich die Erfindung insbesondere auch auf Regalstrukturen
mit einem manuell bedienten oder auch automatischen Ein- und Auslagergerät für Gebinde
in vorzugsweise standardisierter Form wie Paletten oder Kisten oder
Kartonagen und einem oder mehreren Zubringergeräten in, neben, unter oder über den
Regalstrukturen mit Abgabe auf Fördersysteme.
Die erfindungsgemäße Technik
bietete insbesondere folgende Vorteile:
- – Trennung
von x und y-Bewegung im Regalsystem
- – Leistungssteigerung
dadurch, dass x- und y-Bewegung entkoppelt und damit parallel betrieben werden.
- – Energieeffizient
dadurch, dass nur 1 geringgewichtiges Gerät für die x-Achse hin und hergezogen
wird.
- – Nachrüstbar in
bereits vorhandene Regalstrukturen
- – Die
automatische Infrastruktur wird genutzt
- – Kostengünstig dadurch,
dass die Einrichtungen zur Versorgung und Entsorgung keine eigene
Energiezufuhr haben müssen
- – Modular
gestaltbar (vervielfältigbar)
und flexibel in der Anordnung (Höhe)
im Regal
- – Kombinierbar
mit einer unterschiedlichen Anzahl von Fördertechnikebenen in der Vorzone