DE102010005059A1

DE102010005059A1 - Wälzlagerkäfig und Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerkäfigs

Info

Publication number: DE102010005059A1
Application number: DE102010005059A
Authority: DE
Inventors: Erich 91475 Lunz
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2010-01-20
Filing date: 2010-01-20
Publication date: 2011-07-21

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Wälzlagerkäfig, umfassend ein Korpus aus einem zu einem Ring gefügten Band (1) aus einem biegsamen Material, wobei in das Band (1) mindestens eine Ausnehmung (2) zur Ausbildung mindestens einer Tasche eingefügt ist, wobei das Band (1) eine entlang des Umfangs sich erstreckende Bandkante (4) aufweist, wobei zwischen der Ausnehmung (2) und der Bandkante (4) ein Seitenringbereich (5) angeordnet ist, und wobei ein an die Bandkante (4) angrenzender kantennaher Bereich (15) des Bandes (1) unter Ausbildung einer Biegekante (17) so umgelegt ist, dass der kantennahe Bereich (15) einen Abschnitt der Oberfläche (16) des Bandes (1) überdeckt. Die Aufgabe, einen einfach herstellbaren Wälzlagerkäfig anzugeben, der eine sichere Führung eines insbesondere nadel- oder zylinderförmigen Wälzkörpers ermöglicht, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der kantennahe Bereich (15) einen Abschnitt der mindestens einen Ausnehmung (2) überdeckt. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerkäfigs.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Wälzlagerkäfig nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 7 zur Herstellung eines Wälzlagerkäfigs.
Aus der Praxis sind Wälzlagerkäfige insbesondere für zylindrische, speziell nadelförmige Wälzkörper bekannt, wobei die Käfige aus einem Band aus einem biegsamen Material gebildet werden, das zu einem Ring gefügt ist. Vor dem Fügen des Material zu dem Ring werden in das Material Ausnehmungen eingebracht, die als Taschen die Wälzkörper, speziell die Nadeln, aufnehmen. Als problematisch erweist sich hierbei das Auftreten von einer erhöhten Reibung zwischen der Stirnfläche des Wälzkörper, speziell der Nadel, und einem Endabschnitt der Ausnehmung, speziell der Tasche. Weist die Tasche ein im wesentlichen abgerundetes Profil in einer radialen Sichtlinie, in Draufsicht auf die Tasche, auf, tritt ein Kontakt zwischen der Nadel und dem Korpus des Käfigs nur abschnittsweise, als Punkt- oder Linienkontakt auf, so dass lokal eine hohe Kraft in dem Wälzlagerkäfig eingeleitet wird bzw. eine sichere Führung der Nadel erschwert ist. Weist die Tasche ein im wesentliches eckiges Profil auf, so dass der Endabschnitt der Ausnehmung im wesentlichen parallel zu der Mantelfläche der Nadel angeordnet ist, kann zwar ein flächiger Kontakt zwischen der Stirnfläche der Nadel und dem Wälzlagerkäfig entstehen, allerdings treten Spannungsspitzen an den Ecken des Profils auf, an denen der Wälzlagerkäfig einreißen kann.
DE 1 452 703 B beschreibt einen Wälzlagerkäfig für zylindrische Wälzkörper, wobei der Käfig ein Korpus mit einem zu einem Ring gefügten Band aus einem biegsamen Material aufweist. Das Verfahren zur Herstellung des Wälzlagerkäfigs sieht dabei vor, das Band mit den Ausnehmungen für die Taschen bereitzustellen, wobei zwei benachbarte Taschen einen Steg begrenzen, und wobei die Taschen und Stege zu einer Bandkante einen Seitenringbereich definieren. In einem weiteren Schritt wird ein an die Bandkante angrenzender kantennaher Bereiches so umgelegt, dass der umgelegte kantennahe Bereich einen Abschnitt der Oberfläche des Bandes überdeckt, aber die Ausnehmung nicht überdeckt, sondern von der Ausnehmung einen Abstand einhält. Dabei bildet sich in dem Seitenringbereich eine Biegekante aus, so dass das abschnittsweise zweilagige Bandmaterial leichter durch Schweißen zu fügen ist als das nur einlagige Bandmaterial. Der hergestellte Wälzlagerkäfig weist damit ein zu einem Ring gefügtes Korpus aus einem Band aus einem biegsamen Material auf, wobei das Band eine Bandkante aufweist, wobei in dem Band mindestens eine Aufnahme zur Ausbildung einer einen Wälzkörper aufnehmenden Tasche eingefügt ist, und wobei zwischen den Ausnehmungen sowie zwischen den von zwei benachbarten Ausnehmungen begrenzten Stegen und der Bandkante ein Seitenringbereich definiert ist. Dabei ist ein an die Bandkante angrenzender kantennaher Bereich des Bandes unter Ausbildung einer Biegekante so umgelegt, dass der kantennahe Bereich einen Abschnitt der Oberfläche des Bandes überdeckt, allerdings die Ausnehmung selbst nicht überdeckt, sondern von der Ausnehmung, insbesondere von dem Endabschnitt der Ausnehmung, einen Abstand einhält. Der Endabschnitt der Ausnehmung weist ein kreisbogenförmiges abgerundetes Profil auf, so dass eine sichere Führung des in der Tasche gelagerten Wälzkörpers erschwert ist.
Aufgabe der Erfindung
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen einfach herstellbaren Wälzlagerkäfig anzugeben, der eine sichere Führung eines insbesondere nadel- oder zylinderförmigen Wälzkörpers ermöglicht.
Zusammenfassung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen beispielsweise nach dem Verfahren gemäß Anspruch 7 herstellbaren Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1 dadurch gelöst, dass der kantennahe Bereich einen Abschnitt der mindestens einen Ausnehmung überdeckt.
Der den Abschnitt der Ausnehmung überdeckende kantennahe Bereich des Bandes, insbesondere der den Abschnitt der Ausnehmung überdeckende Abschnitt der umgebogenen Randkante des Bandes bildet eine Anlaufkante und Führungsfläche für die Stirnfläche des in der Ausnehmung aufgenommenen Wälzkörpers aus. Die Randkante des Bandes kann insbesondere geradlinig ausgebildet sein, so dass die Stirnfläche des Wälzkörpers mit einer geraden Kante, insbesondere mit einer Kantenfläche, zusammenwirkt.
Der von dem kantennahen Bereich des Bandes überdeckte Abschnitt der Ausnehmung kann dabei ein gerundetes Profil aufweisen, das Kräfte besser aufnehmen kann als ein eckiges Profil. Insbesondere lassen sich die Vorteile des gerundeten Profils mit dem einer geradlinigen Führungsfläche kombinieren.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Biegekante in dem Seitenringbereich ausgebildet ist. Der umgebogene kantennahe Bereich des Bandes überdeckt dabei nur einen Endabschnitt des Ausnehmung, so dass die Ausnehmung eine in axialer Richtung lange Tasche ausbildet und der Wälzlagerkäfig einen Seitenring mit einer ohne Unterbrechung umlaufenden Ringkante aufweist, wobei die Ringkante mit der Biegekante zusammenfällt.
Alternativ ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Biegekante in dem Bereich der mindestens einen Ausnehmung ausgebildet ist. Die Biegekante wird damit in einem Abschnitt des Bandes ausgebildet, in dem aufgrund der Ausnehmung ein vermindertes Material vorgesehen ist, so dass die Biegekante bei dem Umlegen mit reduziertem Kraftaufwand ausgebildet werden kann. Die Biegekante bildet sich über die Stege hinweg aus, die benachbarte Taschen begrenzen, so dass der Wälzlagerkäfig eine unterbrochene Ringkante aufweist.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass im Bereich der Bandkante eine Kantenfläche ausgebildet ist, und dass die Kantenfläche eine verschleißmindernde Beschichtung aufweist. Die Kantenfläche wirkt dabei flächig mit der Stirnfläche des in der Ausnehmung aufgenommenen Wälzkörpers zusammen, wobei die Beschichtung die Reibung des Wälzkörpers an dem Wälzlagerkäfig herabsetzt. Die verschleißmindernde Beschichtung kann bereits aufgebracht sein, bevor der kantennahe Bereich umgebogen wird.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein an die Bandkante angrenzender Bereich eine verschleißreduzierende Beschichtung aufweist. Der an die Bandkante angrenzende Bereich weist nach dem Umbiegen radial nach außen, wobei die verschleißreduzierende Beschichtung die Reibung zwischen dem Käfig, speziell dem einen Seitenring des Wälzlagerkäfigs, und einer Laufbahn herabsetzt. Die verschleißreduzierende Beschichtung kann ebenfalls bereits vor dem Umbiegen des kantennahen Bereiches aufgebracht sein.
Ist sowohl eine verschleißmindernde Beschichtung im Bereich der Kantenfläche als auch eine verschleißreduzierende Beschichtung im dem an die Bandkante angrenzenden Bereich vorgesehen, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die verschleißmindernde Beschichtung und die verschleißreduzierende Beschichtung ineinander übergehen, insbesondere aus dem gleichen Material bestehen. Die beiden Beschichtungen können in einem gemeinsamen Verfahrensschritt aufgebracht sein und insbesondere eine einzige, durchgehende, im Querschnitt L-förmige Beschichtung ausbilden, die vor dem Umbiegen des kantennahen Bereiches aufgebracht ist, insbesondere an dem Band bereits aufgebracht ist, bevor die mindestens Ausnehmung für die mindestens eine Tasche in das Band eingefügt worden ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
1 zeigt in fünf Teilbildern jeweils eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Herstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Wälzlagerkäfigs,
2 zeigt eine perspektivische Ansicht des nach dem Verfahren aus 1 hergestellten Wälzlagerkäfigs,
2a zeigt den Ausschnitt ,X' aus 2 in einer vergrößerten Darstellung, und
3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wälzlagerkäfigs.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
1 zeigt in den Teilbildern 1a bis 1e eine beispielhafte Durchführung des Verfahrens zur Herstellung des Wälzlagerkäfigs.
In einem ersten Schritt (1a) wird ein Band 1 aus einem biegsamen Material, insbesondere Bandstahl, bereitgestellt. Das Band 1 weist entlang der Erstreckung senkrecht zu der Papierebene eine Abfolge von Ausnehmungen auf, deren eine mit dem Bezugszeichen ,2' versehen ist. Das Band 1 ist dabei spiegelsymmetrisch zu einer sich längs des Bandes 1 erstreckenden Mittelebene 3, so dass im folgenden nur die in der Darstellung von 1 linke Hälfte näher beschrieben wird. Das Band 1 weist weiter eine Bandkante 4 auf sowie einen Seitenringbereich 5 zwischen der Ausnehmung 2 und der Bandkante 4.
Die Ausnehmung 2 weist eine senkrecht zu der Papierebene stehende Profilierung 6 auf, an der eine Mantelfläche eines zylindrischen, insbesondere nadelförmigen, nicht dargestellten Wälzkörpers geführt wird. Die Profilierung 6 ist an einem Steg 18 angeordnet, wobei der Steg 18 die Ausnehmung 2 von einer benachbarten, unterhalb der Papierebene befindlichen weiteren Ausnehmung trennt. Im Bereich eines Endabschnittes 8 geht die Wandung der Ausnehmung 2, die im wesentlichen parallel zu der Papierebene und damit gerade verläuft, in einen gekrümmten Abschnitt 7 über, wobei der Übergang mit dem Bezugszeichen ,9' versehen ist. Die durch die Ausnehmung 2 gebildete Tasche zur Aufnahme des Wälzkörpers weist damit einen in Draufsicht im wesentlichen rechteckigen Umriss auf, bis auf die Profilierungen 6, wobei die Ecken des gedachten Rechtecks durch die gekrümmten Abschnitte 7 gebildet und somit abgerundet sind.
Im Bereich der Bandkante 4 ist eine in wesentlichen rechteckige Kantenfläche 10 vorgesehen, an der eine verschleißmindernde Beschichtung 11 aus einem Gleitlack angeordnet ist. Ein an die Bandkante 4 angrenzender Bereich 12 der Oberfläche des Bandes 4 weist eine verschleißreduzierende Beschichtung 13 auf, die aus dem gleichen Material wie die verschleißmindernde Beschichtung 11 an der Kantenfläche 10 besteht. Damit gehen die verschleißmindernde Beschichtung 11 an der Kantenfläche 10 und die verschleißreduzierende Beschichtung 13 ineinander über und bestehen aus dem gleichen Material, nämlich dem Gleitlack. Insgesamt ergibt sich eine Beschichtung 14 mit im Querschnitt annähernd L-förmigen Profil.
Als erster Schritt bei der Durchführung des Verfahrens ist das Band 4 mit der Beschichtung 14 bereitgestellt worden.
Die Teilbilder 1b, c, d zeigen den Schritt des Umlegens eines an die Bandkante 4 angrenzenden kantennahen Bereiches 15 so, dass der umgelegte kantennahe Bereich 15 einen Abschnitt der Ausnehmung 2 überdeckt (1e). Der kantennahe Bereich 15 entspricht in seiner Erstreckung senkrecht zu der Mittelebene 3 im wesentlichen dem an die Bandkante 4 angrenzenden Bereich 12, an dem die verschleißmindernde Beschichtung 11 angebracht ist, so dass die Beschichtung 11 durch das Umbiegen nicht beeinträchtigt wird.
Der kantennnahe Bereich 15 wird um ca. 180° umgebogen und liegt im wesentlichen auf einem Oberflächenabschnitt 16 des Bandes 4 auf. Bei dem Umbiegen des kantennahen Bereiches 15 bildet sich eine Biegekante 17 aus, wobei die entstandene Biegekante 17 das Band 4 nach dem Umbiegen des kantennahen Bereiches 15 seitlich, bezogen auf die Mittelebene 3, begrenzt. Die Biegekante 17 ist dabei innerhalb des Seitenringbereiches 5 angeordnet. Der kantennahe Bereich 15 ist bezogen auf die Mittelebene 3 hin versetzt, ist also nicht mittig in dem Seitenringbereich 5 angeordnet, sondern umfasst ca. zwei Drittel der Fläche des Seitenringbereiches 5, so dass die Biegekante das bezogen auf die Mittelebene 3 innere Drittel des Seitenringbereiches 5 von dem kantennahen Bereich 15 abgrenzt.
Der umgebogene kantennahe Bereich 15 überdeckt einen Abschnitt der Ausnehmung 2, nämlich den Endabschnitt 8 der Ausnehmung 2 mit dem gekrümmten Abschnitt 7, so dass die Bandkante 4 bzw. die Kantenfläche 10 nach dem Umbiegen des kantennahen Bereiches 15 annähernd bündig mit dem Übergang 9 zu dem gekrümmten Abschnitt 7 abschließt.
Ein in die Ausnehmung 2 bzw. die Tasche aufgenommener Wälzkörper liegt mit seiner Stirnfläche dann an der Bandkante 5 bzw. an der Kantenfläche 10 mit der verschleißmindernden Beschichtung 11 abschnittsweise flächig an, und nicht mehr an dem gekrümmten Abschnitt 7 der Ausnehmung 2.
In einem weiteren, bildlich nicht dargestellten Schritt des Verfahrens wird das in 1e dargestellte Band 1 zu einem Ring gebogen und die offenen Enden aneinander gefügt, so dass die verschleißreduzierende Beschichtung 13 in dem an die Bandkante 4 angrenzenden Bereich 12 nach außen weist und eine Verschleißminderung des Wälzlagerrings gegenüber einer Führungsfläche beispielsweise einer Laufbahn oder eines Führungsbordes bewirkt.
2 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des gemäß dem Verfahren aus 1a bis 1e hergestellten Wälzlagerkäfigs, wobei 2a eine vergrößerte Ansicht des Ausschnittes ,X' zeigt. Es ist erkennbar, dass der kantennahe Bereich 15 den Endabschnitt 8 der Ausnehmung 2 überdeckt, insbesondere den gekrümmten Abschnitt 7 überdeckt, so dass die Bandkante 4 mit der verschleißmindernden Beschichtung 11 zusammen mit den annähend senkrechten Wandungen 19 des Steges 18 ein im wesentlichen rechteckiges Profil in Draufsicht auf die Ausnehmung 2 bzw. die Tasche ausbilden, wobei die gekrümmte Ausbildung des Endabschnittes 8 für die Führung der Wälzkörper nicht mehr zum Tragen kommt. Weil die Biegekante 17 im Seitenringbereich 5 angeordnet ist, weist der hergestellte Wälzlagerkäfig eine umlaufende glatte axial außenliegende Ringkante als durch den umgebogenen kantennahen Bereich 15 auch mechanisch verstärkten Seitenring auf.
Bei dem nachfolgend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder in ihrer technischen Funktion vergleichbare technische Merkmale. Dabei sollen insbesondere die Unterschiede zu dem Ausführungsbeispiel aus 2 herausgestellt werden.
3 zeigt einen Wälzlagerkäfig, bei dem die Biegekante 17 in dem Bereich der mindestens einen Ausnehmung 2 ausgebildet ist. Damit umfasst der kantennahe Bereich 15, der umgelegt wird, den gesamten Seitenringbereich 5 sowie abschnittsweise zumindest den Endabschnitt der Ausnehmung 2. Die Biegekante 17 verläuft teils durch die Stege 18 und teils durch die Taschen bzw. Ausnehmungen 2 zwischen den Stegen 18. Die axial außenliegende Ringkante des Wälzlagerkäfigs umfasst Stegabschnitte 20 im Bereich der Biegekante 17, so dass die Ringkante nicht mehr glatt umläuft, sondern eine Zähnung aufweist, je nachdem, ob die Biegekante 17 auf einem der Stegabschnitte 20 oder in der Ausnehmung 2 verläuft. Mit Bezug auf 1c bezeichnet der Pfeil 21 eine mögliche Stelle, der entlang eine Biegekante ausgebildet werden kann, wobei diese Biegekante bewirkt, dass der gekrümmte Abschnitt 7 des Endabschnittes 8 der Ausnehmung 2 mit umgebogen wird.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, bei dem die verschleißmindernde Beschichtung 11 sowie die verschleißreduzierende Beschichtung 13 jeweils ein Gleitlack war, so dass sich eine im Querschnitt L-förmige Beschichtung 14 aus dem Gleitlack ergab. Es versteht sich, dass anstelle des Gleitlacks ein anderes verschleißhemmendes Material vorgesehen sein kann, beispielsweise ein Metall wie Messing, Kupfer oder Silber, das als plattierte Einlage angebracht sein kann, oder eine Schicht aus Teflon bzw. aus einem Sintermaterial.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen lief die Stirnfläche des Wälzkörpers jeweils an der Kantenfläche 10 der Bandkante 4 im Bereich des umgelegten kantennahen Bereiches 15 auf. Es versteht sich, dass zusätzlich zu der einzigen Biegekante 17 eine weitere Biegekante vorgesehen sein kann, und dass die Stirnfläche an der weiteren Biegekante anlaufen kann. Es versteht sich weiter, dass im Bereich der weiteren Biegekante der kantennahe Bereich 15 nicht um weitere ca. 180°, sondern nur um ca. 90° abgestellt sein kann, so dass der kantennahe Bereich 15 eine Teilfläche ausbildet, an der die Stirnfläche des Wälzkörpers anlaufen kann.
Bei den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde der kantennahe Bereich 15 entlang der gesamten Erstreckung in Längsrichtung des Bandes 1 bzw. in Umfangsrichtung des Bandes 1 gebogen. Es versteht sich, dass in dem Seitenringbereich 5 abschnittsweise Schlitze vorgesehen sein können, und dass der Seitenringbereich 5 nur in dem Bereich zwischen zwei Schlitzen so umgebogen sein kann, dass die Ausnehmung 2 abschnittsweise überdeckt wird, und im Bereich der zwischen den Ausnehmungen 2 verbleibenden Stege 18 nicht umgebogen wird.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wies die Bandkante 4 im Bereich der überdeckten Ausnehmung 2 einen in Draufsicht auf die Ausnehmung 2 entlang einer radialen Sichtlinie des Wälzlagerkäfigs geraden Verlauf auf, so dass die Bandkante 4 mit der ebenfalls geraden Stirnfläche des Wälzkörpers zusammenwirkte. Sofern der Wälzkörper eine gewölbte Kontur im Bereich der Stirnfläche aufweist, kann die Bandkante 4 eine Kontur aufweisen, die zu der Kontur der Stirnfläche im wesentlichen komplementär ausgebildet ist.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen war die Kantenfläche 10 der Bandkante 4 im wesentlichen eben ausgebildet. Es versteht sich, dass die Kantenfläche 10 einen gekrümmten Verlauf aufweisen kann, insbesondere einen Verlauf, der komplementär zu der Kontur der Stirnfläche des Wälzkörpers ist. Ist beispielsweise die Stirnfläche des Wälzkörpers sphärisch konvex gewählt, kann die Kantenfläche einen kalottenförmig konvexen, komplementären Verlauf aufweisen.
Bezugszeichenliste

1: Band
2: Ausnehmung
3: Mittelebene
4: Bandkante
5: Seitenringbereich
6: Profilierung
7: gekrümmter Abschnitt
8: Endabschnitt
9: Übergang
10: Kantenfläche
11: verschleißmindernde Beschichtung
12: an die Bandkante 4 angrenzender Bereich
13: verschleißreduzierende Beschichtung
14: Beschichtung
15: kantennaher Bereich
16: Oberflächenabschnitt
17: Biegekante
18: Steg
19: Wandung der Ausnehmung
20: Stegabschnitt
21: mögliche Biegekante

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 1452703 B [0003]

Claims

Wälzlagerkäfig, umfassend ein Korpus aus einem zu einem Ring gefügten Band (1) aus einem biegsamen Material, wobei in das Band (1) mindestens eine Ausnehmung (2) zur Ausbildung mindestens einer Tasche eingefügt ist, wobei das Band (1) eine entlang des Umfangs sich erstreckende Bandkante (4) aufweist, wobei zwischen der Ausnehmung (2) und der Bandkante (4) ein Seitenringbereich (5) angeordnet ist, und wobei ein an die Bandkante (4) angrenzender kantennaher Bereich (15) des Bandes (1) unter Ausbildung einer Biegekante (17) so umgelegt ist, dass der kantennahe Bereich (15) einen Abschnitt der Oberfläche (16) des Bandes (1) überdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass der kantennahe Bereich (15) einen Abschnitt der mindestens einen Ausnehmung (2) überdeckt.
Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegekante (17) in dem Seitenringbereich (5) ausgebildet ist.
Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegekante (17) in dem Bereich der mindestens einen Ausnehmung (2) ausgebildet ist.
Wälzlagerkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Bandkante (4) eine Kantenfläche (10) ausgebildet ist, und dass die Kantenfläche (10) eine verschleißmindernde Beschichtung (11) aufweist.
Wälzlagerkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein an die Bandkante (4) angrenzender Bereich (12) eine verschleißreduzierende Beschichtung (13) aufweist.
Wälzlagerkäfig nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, das die verschleißmindernde Beschichtung (11) und die verschleißreduzierende Beschichtung (13) ineinander übergehen, insbesondere aus dem gleichen Material bestehen.
Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerkäfigs, insbesondere eines Wälzlagerkäfigs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit den Schritten Bereitstellen eines Bandes (1) aus einem biegsamen Material, mit einer Ausnehmung (2), einer Bandkante (4) und einem Seitenringbereich (5) zwischen der Ausnehmung (2) und der Bandkante (4), Umlegen eines an die Bandkante (4) angrenzenden kantennahen Bereiches (15) so, dass der umgelegte kantennahe Bereich (15) einen Abschnitt der Ausnehmung (2) überdeckt, und Fügen des Bandes (1) zu einem Ring.