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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für eine Flüssigkeit, insbesondere einen Tank für ein Reduktionsmittel wie beispielsweise eine wässrige Harnstofflösung. Solche Behälter werden zur Bevorratung einer Flüssigkeit bei einem Automobil vorgesehen, um bedarfsgerecht die Flüssigkeit einem Verbraucher, insbesondere der Abgasleitung, zuzuführen.
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Es ist bekannt, dass solche Behälter bzw. Tanks mit Kunststoff und/oder Metall bereitzustellen sind. Für den dauerhaften Einsatz solcher Behälter ist jedoch zu berücksichtigen, dass neben einem geringen Gewicht auch eine hohe Formgenauigkeit eingehalten werden sollte. Die Formgenauigkeit ist beispielsweise deshalb einzuhalten, weil auf diese Weise sichergestellt werden kann, dass die Förderung von Flüssigkeit bei einem relativ leeren Tank „blasenfrei” möglich ist. Außerdem existieren eine Reihe von Füllstandsüberwachungskomponenten, die einen Flüssigkeitsspiegel mit Bezug auf den Boden des Behälters realisieren. Eine Veränderung der Relativlage von diesen Füllstandssensoren hin zum Behälterboden führt demnach zu einem ungenauen Messergebnis. Eine solche Veränderung der Relativlage kann durch eine hohe Formgenauigkeit verhindert werden.
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Gerade für die Formgenauigkeit ist jedoch zu berücksichtigen, dass derartige Behälter einer Alterung unterliegen, wobei es insbesondere zu Verformungen des Behälters, insbesondere zu Ausbeulungen im Bereich des Tankbodens, kommt.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behälter anzugeben, der die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise löst. Insbesondere soll ein Behälter angegeben werden, der leicht ist und gleichermaßen eine sichere Entnahme von Flüssigkeit und/oder eine genaue Messung der (ggf. sehr geringen) Flüssigkeitsmenge im Behälter gewährleistet.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Behälter gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert die Erfindung und gibt zusätzliche Ausführungsbeispiele an.
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Der erfindungsgemäße Behälter für eine Flüssigkeit hat eine Behälterwand und wenigstens einen Innenraum zur Aufnahme der Flüssigkeit. Weiter weist der Behälter zumindest eine Entnahmeleitung zur Entnahme von in dem wenigstens einen Innenraum befindlicher Flüssigkeit auf, wobei die zumindest eine Entnahmeleitung Relativbewegungen von zueinander beabstandeten Bereichen der Behälterwand zumindest reduziert.
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Bei diesem Behälter handelt es sich insbesondere um einen Behälter für eine wässrige Flüssigkeit, insbesondere eine wässrige Harnstofflösung. Grundsätzlich kann ein solcher Behälter einen einzelnen Innenraum aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, dass der Innenraum in eine Mehrzahl von Kammern unterteilt ist, wobei hier die Flüssigkeit zumindest teilweise zwischen den Kammern ausgetauscht werden kann. Der Behälter umfasst nun zumindest eine Entnahmeleitung, die sich in den Innenraum bzw. durch den Innenraum hindurch erstreckt. Hierzu ist die mindestens eine Entnahmeleitung direkt und/oder mittelbar mit wenigstens einem Bereich der Behälterwand, bevorzugt aber mit zwei Bereichen der Behälterwand, verbunden. Die Anordnung der zumindest einen Entnahmeleitung ist nun so ausgeführt, dass die Bewegungsfreiheit der beiden zueinander beabstandeten Bereiche der Behälterwand in Folge der Anordnung der zumindest einen Entnahmeleitung reduziert wird oder sogar im Wesentlichen vermieden wird. Das heißt mit anderen Worten auch, dass solche Bereiche der Behälterwand, die sich beispielsweise im Laufe des Betriebes verformen, über die zumindest eine Entnahmeleitung fixiert bzw. abgestützt werden. Hierzu kann die zumindest eine Entnahmeleitung die beiden zueinander beabstandeten Bereiche beispielsweise gegeneinander verspannen oder als Versteifung zueinander positionieren. Hierzu erstreckt sich die zumindest eine Entnahmeleitung beispielsweise zwischen den beiden zueinander beabstandeten Bereichen durch den Innenraum des Behälters hindurch, so dass eine interne Abstützung gebildet ist.
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Die Entnahme von Flüssigkeit aus dem Behälter erfolgt meist in einem Bereich der Behälterwand in der Nähe des Behälterbodens, weil hier auch bei einem niedrigen Flüssigkeitsfüllstand im Behälter eine Entnahme von Flüssigkeit möglich ist. Ein solcher Bereich der Behälterwand wird bei dem erfindungsgemäßen Behälter bevorzugt stabilisiert. Das Entnahmerohr erstreckt sich normalerweise von einem solchen Entnahmebereich der Behälterwand zu einer Öffnung des Behälters oder zu einer im Behälter oder am Behälter angeordneten Dosiereinheit. Es werden also Relativbewegungen zwischen dem Entnahmebereich der Behälterwand und einer Öffnung bzw. einer Dosiereinheit für die Flüssigkeit reduziert.
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Mit der hier vorgeschlagenen Lösung kann einerseits eine relativ dünnwandige Bereitstellung des Behälters erfolgen, was deutliche Vorteile im Hinblick auf das Gewicht eines solchen Behälters hat. Gleichzeitig wirkt die zumindest eine Entnahmeleitung als Stabilisierungselement, um die Formgenauigkeit des Behälters dauerhaft aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise wird der eingangs geschilderte Zielkonflikt einfach gelöst.
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Gemäß einer Weiterbildung wird auch vorgeschlagen, dass die zumindest eine Entnahmeleitung eine Erstreckungsrichtung hat und Relativbewegungen von zueinander beabstandeten Bereichen der Behälterwand in Erstreckungsrichtung kompensiert werden. Auf diese Weise dient die zumindest eine Entnahmeleitung insbesondere zur Aufnahme von Druckkräften bzw. Zugkräften, die sich aufgrund einer Verformung des Behälters ergeben, insbesondere bezogen auf die zueinander beabstandeten Bereiche. In besonders bevorzugten Ausgestaltungen kann die zumindest eine Entnahmeleitung auch so angeordnet sein, dass diese Kräfte bzw. Bewegungen quer zur Erstreckungsrichtung aufnehmen bzw. kompensieren kann.
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Zudem wird als vorteilhaft angesehen, dass die Behälterwand mit Kunststoff und die zumindest eine Entnahmeleitung mit Metall ausgeführt sind. Im Hinblick auf den Kunststoff ist anzumerken, dass dieser insbesondere zur Aufnahme von wässriger Harnstofflösung geeignet sein soll. Mit einer Behälterwand aus Kunststoff können deutliche Gewichtseinsparungen erreicht werden. Dem gegenüber ist die zumindest eine Entnahmeleitung hier aus Metall, so dass die Entnahmeleitung gegenüber der Behälterwand eine höhere Festigkeit und/oder Steifigkeit aufweist und die zueinander beabstandeten Bereiche der Behälterwand zueinander fixiert.
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Darüber hinaus führt eine Behälterwand aus Kunststoff normalerweise eine erheblich größere thermische Ausdehnungsbewegung aus im Vergleich zu einer Entnahmeleitung aus Metall. Die Ausdehnung und das Volumen des Innenraumes des Behälters verändern sich deshalb bei wechselnden Temperaturen relativ stark. Durch ein (stabiles) metallisches Entnahmerohr, welches den Abstand von verschiedenen Bereichen der Behälterwand zueinander definiert, wird ermöglicht, dass diese Veränderung des Volumens des Innenraumes des Behälters zumindest teilweise begrenzt bzw. vermieden wird. Insbesondere kann die Ausdehnung des Behälters in einer Richtung, in welcher eine Füllstandsmessung erfolgen soll, reduziert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein erster Bereich der Behälterwand und ein zweiter Bereich der Behälterwand gegenüberliegend ausgeführt sind und eine rohrförmige Entnahmeleitung den ersten Bereich gegen den zweiten Bereich abstützt. Der erste Bereich der Behälterwand stellt beispielsweise eine Behälterdecke dar, während der zweite Bereich der Behälterwand den Behälterboden betrifft. Die rohrförmige Ausgestaltung der Entnahmeleitung führt zu einer besonders formsteifen Ausprägung der Entnahmeleitung und ermöglicht eine Integration von Sensoren, Flüssigkeitsleitungen, elektrischen Heizungen oder dergleichen.
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Dabei ist es vorteilhaft, dass der Behälterboden gegenüber der Entnahmeleitung fixiert wird, wenn zumindest ein Sensor zur Füllstandsbestimmung an der Entnahmeleitung befestigt ist. Hierdurch wird auch die relative Position des zumindest einen Sensors zur Füllstandsbestimmung zum Behälterboden genau vorgegeben. Die Fixierung dieser relativen Position ist für die Genauigkeit der Füllstandsmessung von entscheidender Bedeutung, weil sich das durch den zumindest einen Sensor gemessene Füllstandsvolumen zwischen dem Behälterboden und dem Sensor befindet. Ein Absinken des Tankbodens wirkt sich so nicht auf das gemessene Füllstandsvolumen aus, weil das Entnahmerohr und der Füllstandssensor am Entnahmerohr in gleichem Maße mit absinken.
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Darüber hinaus wird als vorteilhaft angesehen, dass die Behälterwand eine erste Aufnahme und eine zweite Aufnahme für die Befestigung der wenigstens einen Entnahmeleitung hat. Unter Umständen ist vorteilhaft, dass zumindest die Aufnahme Fixierungselemente aufweist, die ebenfalls formsteifer sind als die Bereiche der Behälterwand. So können beispielsweise metallische Einlagen an bzw. in der Behälterwand vorgesehen sein, die mit der Entnahmeleitung zusammenwirken. Diese metallischen Einlagen können beispielsweise bei einer mit Kunststoff ausgeführten Behälterwand mit eingegossen sein, aber auch eine nachträgliche Anbringung an eine solche Behälterwand ist möglich. Diese Einlagen können beispielsweise ringförmig ausgebildet sein und Verschlusselemente aufweisen.
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Zudem wird auch vorgeschlagen, dass die mindestens eine Entnahmeleitung in der Behälterwand verriegelbar und entriegelbar angeordnet ist. Dies begünstigt insbesondere die Wartung bzw. eine Reparatur des Behälters. Eine solche verriegelbare bzw. entriegelbare Anordnung kann durch lösbare Verbindungsmittel oder Verschlusssysteme erreicht werden. Ein bevorzugtes Verschlusselement ist beispielsweise ein sogenannter Bajonettverschluss.
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Einer anderen Weiterbildung zur Folge ist wenigstens benachbart zu einem der Bereiche des Behälters wenigstens eine flexible Zone vorgesehen. Diese flexible Zone ist insbesondere so ausgebildet, dass diese erst ab einem vorgegebenen Innendruck im Innenraum zur Aufnahme der Flüssigkeit eine Relativbewegung zwischen der zumindest einen Entnahmeleitung und dem Behälter ermöglicht. Dies betrifft insbesondere die Situation, wenn die bevorratete Flüssigkeit extremen Temperaturen ausgesetzt ist, so dass ein erhöhter Gasdruck bzw. Eisdruck hiermit kompensiert werden kann. Die flexiblen Zonen sind dabei bevorzugt symmetrisch zu den beabstandeten Bereichen ausgebildet, beispielsweise in einer kreisförmigen Anordnung um die zueinander beabstandeten und über die zumindest eine Entnahmeleitung fixierten Bereiche der Behälterwand. Besonders bevorzugt ist, dass die flexiblen Zonen mit dem gleichen Material ausgeführt sind wie die Behälterwand.
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Bevorzugt ist, dass nur zu einem der fixierten Bereiche benachbart eine flexible Zone ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist weiter, wenn der gegenüberliegend fixierte Bereich besonders starr, beispielsweise mit Versteifungen, ausgeführt ist. So gibt der starre Bereich die Position des Entnahmerohrs vor und der gegenüberliegend angeordnete Bereich mit der flexiblen Zone passt seine Position an die Position des starren Bereiches an. So kann die relative Position der beiden beabstandeten Bereiche zueinander besonders präzise vorgegeben werden, auch wenn beispielsweise thermische Ausdehnungen oder Alterungen des Behälters auftreten.
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In diesem Zusammenhang ist besonders bevorzugt, wenn die wenigstens eine flexible Zone konzentrisch um die wenigstens eine Entnahmeleitung gebildet ist. Ganz besonders bevorzugt ist demnach auch, dass jeweils eine (geschlossen ausgebildete) konzentrisch um die Entnahmeleitung herum verlaufende flexible Zone in den Teilen (Bereichen) des Tanks vorgesehen ist, in bzw. an denen sich die Entnahmeleitung abstützt. Hierbei sind insbesondere Bereiche des Tankbodens und/oder der Tankdecke gemeint.
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Gemäß einer Weiterbildung wird auch vorgeschlagen, dass im Bereich der ersten Aufnahme oder im Bereich der zweiten Aufnahme ein federndes Element vorgesehen ist. Dies kann beispielsweise metallisch sein. Bevorzugt ist das federnde Element eine metallische Blattfeder. Das federnde Element ist derart angeordnet, dass es das Entnahmerohr zwischen den beabstandeten Bereichen der Behälterwand verspannt. So wird auch der Tank verspannt und Relativbewegungen zwischen den beabstandeten Bereichen der Behälterwand werden reduziert. Die Blattfeder kann bevorzugt scheibenförmig ausgebildet sein und rund um das Entnahmerohr herum angeordnet sein. Das federnde Element kann auch mit in die Behälterwand integriert sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Entnahmerohr mit einer definierten Kraft gegen den Tankboden gedrückt wird. Diese Kraft kann so dimensioniert sein, dass das Entnahmerohr bei im Betrieb eines Kraftfahrzeuges auftretenden Beschleunigungen und Kräften sich nicht vom Tankboden löst. Dies ist vorteilhaft, weil der Füllstandsbestimmung und die Entnahme jeweils in Bezug auf den Tankboden erfolgen.
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Darüber hinaus wird auch vorgeschlagen, dass wenigstens ein durchsichtiger Abschnitt in der Behälterwand vorgesehen ist. Über diesen durchsichtigen Abschnitt in der Behälterwand ist es möglich, von außen in den Innenraum des Behälters hineinzusehen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die zumindest eine Entnahmeleitung in einer innen liegenden Aufnahme bei der Montage zu fixieren ist. So kann einerseits realisiert werden, dass ein flacher Tankboden vorgesehen ist, gleichzeitig aber auch die Montage über eine einzelne Öffnung im Inneren des Behälters einfach durchzuführen ist. Der durchsichtige Abschnitt kann dabei mit einem anderen Material bereitgestellt werden, wobei Kunststoff bevorzugt ist, gegebenenfalls kann es aber auch dadurch realisiert sein, dass die restliche Behälterwand bedeckt bzw. eingefärbt ist. In der Regel wird die Bereitstellung eines einzelnen durchsichtigen Abschnittes ausreichend sein, dies ist aber nicht zwingend erforderlich.
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Die Erfindung findet insbesondere Anwendung bei einem Kraftfahrzeug aufweisend einen erfindungsgemäß ausgeführten Behälter für eine Flüssigkeit, wobei eine Dosiereinheit zur Entnahme der Flüssigkeit über die zumindest eine Entnahmeleitung vorgesehen ist. Bei einem solchen Kraftfahrzeug handelt es sich insbesondere um ein solches, bei dem ein Reduktionsmittel (wässrige Harnstofflösung) zum Abgassystem des Kraftfahrzeuges zugeführt wird. Die Dosiereinheit kann hierzu mit entsprechenden Steuerungen versehen sein, um bedarfsgerecht die Flüssigkeit aus dem Behälter zu fördern.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren schematischer Natur sind und die Erfindung nicht darauf begrenzt ist. Es zeigen:
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1: ein erstes Ausführungsbeispiel eines Behälters,
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2: eine zweite Ausführungsvariante des Behälters,
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3: eine dritte Ausführungsvariante des Behälters,
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4: ein Kraftfahrzeug mit Behälter und Dosiereinheit, und
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5: eine vierte Ausführungsvariante des Behälters.
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In der 1 ist ein Behälter 1 dargestellt, der einen einzelnen Innenraum 4 ausbildet, in dem Flüssigkeit 2 bevorratet ist. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Tank für wässrige Harnstofflösung. Der Innenraum 4 ist durch eine beschlossene Behälterwand 3 gebildet. Es ist klar, dass die Form der Behälterwand 3 hier stark schematisiert ist, möglicherweise eine Form mit mehreren Einstülpungen und Ausstülpungen aufweist. Die Behälterwand 3 ist hier beispielsweise mit Kunststoff gebildet, wobei im unteren linken Bereich ein durchsichtiger Abschnitt 14 vorgesehen ist, durch den ein Monteur in den Innenraum 4 einsehen kann. Die Behälterwand bildet insbesondere eine obere Tankdecke, einen unteren Tankboden und dazwischen liegende Tankseitenwände aus.
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Durch den Innenraum 4 hindurch erstreckt sich hier eine einzelne Entnahmeleitung 5, die nach Art eines Rohres ausgebildet ist und eine Erstreckungsrichtung 6 ausbildet. Dabei wird die im Behälter 1 befindliche Flüssigkeit 2 über Öffnungen 15 der Entnahmeleitung 5 hin zur Dosiereinheit 13 gefördert, die hier oben auf dem Behälter 1 (Behälterdecke) angeordnet ist. Die Entnahmeleitung 5 ist nun so angeordnet bzw. an der Behälterwand 3 positioniert, dass sie versteifend wirkt. Hierzu erstreckt sich die Entnahmeleitung 5 zwischen einem ersten Bereich und einem zweiten Bereich 8 der Behälterwand, die beabstandet, nämlich gegenüberliegend, ausgebildet sind. Der erste Bereich 7 ist hierbei mit einer ersten Aufnahme 9 und der zweite Bereich 8 mit einer zweiten Aufnahme 10 versehen. Beide Aufnahmen sind hier in die Behälterwand 3 integriert, beispielsweise in Form eines eingegossenen Bajonettverschlusses. Die zweite Aufnahme 10 ist bevorzugt ein derartiger eingegossener Bajonettverschluss. Die erste Aufnahme 9 kann beispielsweise als Aussparung realisiert seit sein, in die die Dosiereinheit 13 mit der Entnahmeleitung 5 einführbar ist. Die Dosiereinheit 13 ist bevorzugt mit einem runden (metallischen) Gehäuse ausgeführt. Die Entnahmeleitung 5 kann dann exzentrisch an der Dosiereinheit 13 angeordnet sein. Dies ermöglicht eine geeignete Ausgestaltung der zweiten Aufnahme 10, bei welcher die Entnahmeleitung 5 durch eine Drehbewegung der Dosiereinheit 13 mit der zweiten Aufnahme 10 verriegeln und durch eine weitere oder entgegen gesetzte Drehbewegung entriegeln kann.
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Bislang bestand die Gefahr, dass sich der Behälter 1, insbesondere im Bereich des unten dargestellten Bodens in Folge des Gewichtes der Flüssigkeit 2 verformt, insbesondere ausbeult. Damit würden sich die Öffnungen 15 der Entnahmeleitung 5 vom Boden entfernen und eine Förderung von Flüssigkeit im fast leeren Zustand wäre problematisch. Dies ist hier dadurch vermieden, dass die Entnahmeleitung 5 Relativbewegungen des ersten Bereiches 7 zum zweiten Bereich 8 reduziert bzw. verhindert. Hierfür ist die Entnahmeleitung mit dem ersten Bereich 7 und dem zweiten Bereich 8 fest verbunden.
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2 zeigt grundsätzlich den gleichen Aufbau des Behälters 1, so dass hier gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Anders als in 1 ist hier die Dosiereinheit 13 in den Innenraum 4 des Behälters 1 integriert. In diesem Fall erfolgt die Fixierung der Entnahmeleitung 5 über die Dosiereinheit 13 hin zum ersten Bereich 7 der Behälterwand 3. Beabstandet hierzu ist als zweiter Bereich 8 ein separat ausgeformtes Reservoir 17 vorgesehen, aus dem die Flüssigkeit 2 entnommen wird, Auch hier wird über eine entsprechend Fixierung der Entnahmeleitung 5 an dem Reservoir 17 eine Versteifung der Behälterkonstruktion erreicht. Dabei liegt in diesem Fall die Entnahmeleitung schräg im Innenraum 4 des Behälters 1.
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3 veranschaulicht nun die Bereitstellung einer flexiblen Zone 11, die kreisförmig um den zweiten Bereich 8 mit der zweiten Aufnahme 10 der Behälterwand 3 ausgeführt ist. Die flexible Zone 11 ist hierbei als Wellung (gegebenenfalls mit einer dünneren Wandstärke) in der Behälterwand 3 ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich kann auch noch eine flexible Zone 11 um den ersten Bereich 7 mit der ersten Aufnahme 9 der Behälterwand 3 herum ausgeführt sein. Durch die flexible Zone 11 wird das Volumen des Innenraums 4 des Behälters 1 fixiert, so dass dieses sich aufgrund thermischer Ausdehnungen und aufgrund von Alterung weniger stark verändert.
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4 zeigt nun schließlich ein Kraftfahrzeug 12, das mit einem entsprechenden Behälter 1 ausgeführt ist. Zu erkennen ist bei diesem Behälter 1, dass die Behälterwand 3 einen Innenraum 4 ausbildet, in dem Flüssigkeit 2 gelagert wird. Im hier dargestellten Fall weist der Behälter 1 eine Heizung 19 auf, mit der die Behälterwand 3 und/oder die Flüssigkeit 2 im Behälter 1 bedarfsgerecht erwärmt werden kann. Wiederum wird der Behälterboden gegenüber der Behälterdecke über die Entnahmeleitung 5 verspannt, so dass der erste Bereich 7 gegenüber dem zweiten Bereich 8 abgestützt ist. Hierfür sind entsprechende erste Aufnahmen 9 und zweite Aufnahmen 10 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsvariante der Entnahmeleitung 5 (aus Metall) ist ein zusätzlicher Füllstandssensor 18 und eine integrierte Entnahmerohr-Heizung 26 vorgesehen. Die ebenfalls im Innenraum 4 des Behälters 1 positionierte Dosiereinheit 13 umfasst in einem separaten Gehäuse eine Pumpe 23, einen Filter 24 und ein Ventil 25, die in dieser Reihenfolge von der Flüssigkeit bei der Förderung durchströmt werden. Über das Ventil 25 kann geregelt werden, ob Flüssigkeit 2 zurück in den Innenraum 4 über den Rücklauf 20 geleitet wird, oder einem Injektor 21 über eine Zulaufleitung 22 zugeführt wird. Auf diese Weise ist es möglich, die Flüssigkeit 2, insbesondere wässrige Harnstofflösung, über den Injektor 21 bedarfsgerecht einer Abgasleitung 27 zuzuführen. Die der Abgasleitung 27 zugegebene Flüssigkeit wird mit dem Abgas in Abgasströmungsrichtung 29 mitgerissen, wobei gegebenenfalls eine Verdampfung und/oder Umsetzung der Flüssigkeit erfolgt. Dieses Gemisch aus Abgas und Flüssigkeit kann dann einer Abgasbehandlungseinheit 28 zugeführt werden, beispielsweise einem Hydrolysekatalysator oder einem sogenannten SCR-Katalysator.
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5 veranschaulicht die Bereitstellung einer Blattfeder 30, die das Entnahmerohr 5 im Behälter 1 gegen einen zweiten Bereich 8 der Behälterwand 3 drückt und damit einen ersten Bereich 7 der Behälterwand 3 und den zweiten Bereich 8 gegeneinander verspannt. Das Entnahmerohr 5 erstreckt sich durch den Innenraum 4 des Behälters 1. Für das Entnahmerohr 5 können an der Behälterwand 3 eine erste Aufnahme 9 und eine zweite Aufnahme 10 vorgesehen sein. Die Blattfeder 30 kann kreisförmig sein. Es können Absätze 31 vorgesehen sein, die die Blattfeder 30 in ihrer Position fixieren. Diese Absätze 31 sind hier am Entnahmerohr 5 dargestellt. Sie können aber auch an der ersten Aufnahme 9 oder an der Behälterwand 3 vorgesehen sein. Bevorzugt ist, dass die Blattfeder 30 zur Verspannung des Entnahmerohres 5 am oberen Ende des Entnahmerohres 5 vorgesehen ist, weil so eine feste Anordnung des Entnahmerohres 5 in Bezug auf den Boden des Behälters 3 möglich ist. Es ist aber auch möglich die Blattfeder 30 am unteren Ende des Entnahmerohres 5 an der zweiten Aufnahme 10 vorzusehen. Die für die Anordnung der Blattfeder 30 oben am Entnahmerohr 5 erläuterten Merkmale sind hierauf entsprechend anwendbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Flüssigkeit
- 3
- Behälterwand
- 4
- Innenraum
- 5
- Entnahmeleitung
- 6
- Erstreckungsrichtung
- 7
- erster Bereich
- 8
- zweiter Bereich
- 9
- erste Aufnahme
- 10
- zweite Aufnahme
- 11
- flexible Zone
- 12
- Kraftfahrzeug
- 13
- Dosiereinheit
- 14
- durchsichtiger Abschnitt
- 15
- Öffnung
- 16
- Teilung
- 17
- Reservoir
- 18
- Füllstandssensor
- 19
- Heizung
- 20
- Rücklauf
- 21
- Injektor
- 22
- Zulaufleitung
- 23
- Pumpe
- 24
- Filter
- 25
- Ventil
- 26
- Entnahmerohr-Heizung
- 27
- Abgasleitung
- 28
- Abgasbehandlungseinheit
- 29
- Abgasströmungsrichtung
- 30
- Blattfeder
- 31
- Absatz