DE102010001914A1 - Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Lenkvorrichtung weist einen Antrieb, insbesondere einen elektromotorischen Antrieb auf. Der Antrieb ist ausgebildet, ein Drehmoment zum Unterstützen eines Lenkens eines Kraftfahrzeuges zu erzeugen. Erfindungsgemäß weist die Lenkvorrichtung ein elektromagnetisches Lenkschloss mit einem entlang einer Translationsachse oder um eine Schwenkachse hin- und herbeweglichen Sperrelement auf. Das Sperrelement ist angeordnet und ausgebildet, zum Sperren des Lenkens in den Antrieb formschlüssig und/oder kraftschlüssig einzugreifen. Das Lenkschloss weist wenigstens zwei oder genau zwei mit dem Sperrelement wirkverbundene elektromagnetische Spulen auf, wobei die elektromagnetischen Spulen jeweils angeordnet und ausgebildet sind, im bestromten Zustand das Sperrelement hin- oder herzubewegen. Die Lenkvorrichtung weist auch eine Positionserfassungsvorrichtung auf, welche ausgebildet ist, wenigstens eine Position des Sperrelements innerhalb des Bewegungsintervalls zu erfassen, wobei das Bewegungsintervall einen gesperrten und einen freigegebenen Zustand der Lenkvorrichtung umfasst.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Lenkvorrichtung weist einen Antrieb, insbesondere einen elektromotorischen Antrieb auf. Der Antrieb ist ausgebildet, insbesondere mittels eines Elektromotors, ein Drehmoment zum Unterstützen eines Lenkens eines Kraftfahrzeuges zu erzeugen.
- In jüngster Zeit werden praktisch in allen Fahrzeugen Lenkvorrichtungen mit einer Unterstützung, beispielsweise elektrisch getriebene Servolenkungen, verwendet. Derartige Servolenkungen weisen beispielsweise einen Sensor auf, der einen Lenkvorgang eines Fahrers erfasst und über eine Steuereinheit einen an der Lenksäule oder einem Lenkgestänge angeordneten Elektromotor steuert. Dieser Elektromotor erzeugt dann ein entsprechendes Drehmoment, um den Lenkvorgang zu unterstützen. Während eines Fahrens, insbesondere in Gefahrensituationen, soll ein Blockieren der Lenkvorrichtung ausgeschlossen sein. Anders als beim Fahren, kann beim Parken des Fahrzeugs ein Blockieren der Lenkvorrichtung vorteilhaft als Wegfahrsperre dienen. Hierzu werden bisher Lenkradverriegelungen eingesetzt, die insbesondere an der Lenksäule montiert sind. Durch ein Zusammenwirken von beispielsweise Sperrelementen der Lenkverriegelung mit an der Lenksäule zusätzlich vorgesehenen Gegenelementen kann ein Blockieren der Lenkvorrichtung erreicht werden. Hierzu werden die Sperrelemente beispielsweise durch Ansteuerung von Aktuatoren zu einem definierten Zeitpunkt in eine sperrende Stellung oder in eine entsperrende Stellung gebracht.
- Offenbarung der Erfindung
- Erfindungsgemäß weist die Lenkvorrichtung ein elektromagnetisches Lenkschloss mit einem entlang einer Translationsachse oder um eine Schwenkachse hin- und herbeweglichen Sperrelement auf. Das Sperrelement ist angeordnet und ausgebildet, zum Sperren des Lenkens in den Antrieb formschlüssig und/oder kraftschlüssig einzugreifen. Das Lenkschloss weist wenigstens zwei oder genau zwei mit dem Sperrelement wirkverbundene elektromagnetische Spulen auf, wobei die elektromagnetischen Spulen jeweils angeordnet und ausgebildet sind, im bestromten Zustand das Sperrelement hin- oder herzubewegen. Die Lenkvorrichtung weist bevorzugt eine Positionserfassungsvorrichtung auf, welche ausgebildet ist, wenigstens eine Position des Sperrelements innerhalb des Bewegungsintervalls zu erfassen, wobei das Bewegungsintervall einen gesperrten und einen freigegebenen Zustand der Lenkvorrichtung umfasst.
- Durch das Sperrelement kann vorteilhaft eine Wegfahrsperre für das Kraftfahrzeug gebildet sein. Die Positionserfassungsvorrichtung bewirkt vorteilhaft, dass wenn das Sperrelement während des Fahrens des Kraftfahrzeuges mittels Erschütterungen bewegt wird und so von dem freigegebenen Zustand in den gesperrten Zustand gerüttelt werden könnte, ein Verändern der Position des Sperrelements so rechtzeitig erfasst und verhindert werden kann. Weiter vorteilhaft kann ein gesperrter Zustand der Lenkvorrichtung zeitdiskret oder zeitkontinuierlich überwacht werden.
- Bevorzugt weist das Sperrelement einen insbesondere ferromagnetisch ausgebildeten Anker auf, wobei der Anker im Wirkungsbereich der Spulen hin- und her beweglich angeordnet und mit dem Sperrelement verbunden ist.
- Die Positionserfassungsvorrichtung ist in dieser Ausführungsform mit wenigstens einer der Spulen verbunden und ausgebildet, eine Induktivität der Spule zu erfassen und in Abhängigkeit der Induktivität der Spule eine Position des Ankers zu erfassen. Die Positionserfassung des Ankers und somit des Sperrelements in Abhängigkeit einer Induktivität der Spule hat den Vorteil, dass keine weiteren Erfassungsmittel, beispielsweise eine Lichtschranke zum Erfassen einer Bewegung des Sperrelements beziehungsweise des Ankers Bestandteil der Lenkvorrichtung sein müssen. Eine Positionserfassung des Sperrelements kann so besonders aufwandsgünstig bereitgestellt werden.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Lenkvorrichtung ist die Positionserfassungsvorrichtung ausgebildet, wenigstens eine der Spulen oder beide Spulen mit einem Testsignal zu beaufschlagen und in Abhängigkeit eines Antwortsignals der Spule die Induktivität der Spule zu erfassen. Das Testsignal ist beispielsweise ein Rechtecksignal, insbesondere ein gepulstes Testsignal, welches ausgebildet ist, die Induktivität der Spule zu erfassen, ohne dabei den Anker zu bewegen. Das Testsignal kann auch ein pulweitenmoduliertes Signal sein.
- Bevorzugt umfasst das Testsignal Spannungspulse und Pulspausen, weiter bevorzugt ist das Antwortsignal eine induzierte Spannung. Die Spannungspulse weisen beispielsweise eine Rechteckform auf.
- Das Testsignal weist beispielsweise eine Periodendauer von wenigen Millisekunden auf, beispielsweise 10 Millisekunden.
- Die Lenkvorrichtung weist bevorzugt eine Leistungsendstufe auf. Die Spulen der Lenkvorrichtung sind weiter bevorzugt mit der Leistungsendstufe verbunden, wobei die Leistungsendstufe eine H-Brücke umfasst. Die Leistungsendstufe ist ausgebildet, die Spulen zum Bewegen des Sperrelements mit zwei zueinander verschiedenen Stromrichtungen zu bestromen.
- Die H-Brücke der Leistungsendstufe umfasst bevorzugt vier Halbleiterschalter. Die Halbleiterschalter sind beispielsweise durch Thyristoren gebildet oder durch Feldeffekttransistoren, insbesondere MIS-Feldeffekttransistoren MIS = Metal-Insulator-Semiconductor). Weitere Ausführungsbeispiele für Transistoren sind ein MOS-Feldeffekttranssitror (MOS = Metal-Oxide-Semiconductor), ein IG-Feldeffekttransistor (IG = Insulated-Gate), oder ein IGBT (IGBT = Insulated-Gate-Bipolar-Transistor).
- Die Lenkvorrichtung weist bevorzugt einen Ausgang für ein Warnsignal auf und ist ausgebildet, in Abhängigkeit einer erfassten Positionsänderung des Sperrelements das Warnsignal zu erzeugen und dieses ausgangshaltig auszugeben. Durch das Warnsignal kann vorteilhaft eine Steuervorrichtung des Kraftfahrzeugs entsprechende Gegenmaßnahmen bewirken, so kann beispielsweise mittels eines das Lenkschloss steuernden Stromes das Sperrelement in seine während eines Fahrbetriebs vorgesehene Ausgangsposition, insbesondere in den freigegebenen Zustand zurückgezogen werden.
- Weiter bevorzugt ist der Ausgang eine Schnittstelle eines Feldbusses, insbesondere eines CAN-Busses (CAN = Controller-Area-Network). Weitere Ausführungsformen für einen Datenbus sind ein LIN-Bus (LIN = Local-Interconnect-Network) oder ein Flex-Ray-Bus.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Lenkvorrichtung ist die Lenkvorrichtung ausgebildet, in Abhängigkeit einer erfassten Positionsänderung des Sperrelements, die Leistungsendstufe zum Stellen einer vorbestimmten Position des Sperrelements anzusteuern. Die vorbestimmte Position des Sperrelements ist beispielsweise die freigegebene Position, bei der eine Lenkung des Kraftfahrzeugs frei beweglich ist.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Lenkvorrichtung bevorzugt einen Beschleunigungssensor auf, wobei der Beschleunigungssensor ausgebildet ist, eine Erschütterung der Lenkvorrichtung zu erfassen und ein die Erschütterung repräsentierendes Beschleunigungssignal zu erzeugen. Die Lenkvorrichtung ist in dieser Ausführungsform ausgebildet, die Positionserfassung des Sperrelements in Abhängigkeit des Beschleunigungssignals durchzuführen Der Beschleunigungssensor ist beispielsweise ein mit einem Airbag verbundener Beschleunigungssensor. Weiter bevorzugt kann in Abhängigkeit des Beschleunigungssignals das zuvor beschriebene Warnsignal erzeugt werden und weiter bevorzugt ausgangsseitig bereitgestellt werden.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer elektrischmagnetisch betriebenen Lenksperre einer elektromotorisch unterstützten Fahrzeuglenkung.
- Bei dem Verfahren wird zum Sperren oder Freigeben der Lenkung ein Sperrelement mittels zwei elektromagnetischen Spulen hin- oder beziehungsweise herbewegt, und beim Sperren eine Welle eines Antriebs der Lenkunterstützung, beispielsweise eine Motorwelle eines Elektromotors des Antriebs, mittels des Sperrelements formschlüssig gegen ein Drehbewegen gesperrt, und eine Position des Sperrelements in Abhängigkeit einer Induktivität wenigstens einer Spule erfasst.
- Bevorzugt wird bei dem Verfahren mittels eines Spannungspulses ein Strom in der Spule erzeugt und die Induktivität der Spule in Abhängigkeit einer über der Spule abfallenden Spannung erfasst.
- Die Erfindung wird nun im Folgenden anhand von Figuren und weiteren Ausführungsbeispielen beschrieben. Weiter vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus den in der Figurenbeschreibung aufgezeigten Merkmalen.
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1 zeigt schematisch im Ausführungsbeispiel für einen elektromotorischen Antrieb eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem elektromagnetischen Lenkschloss; -
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung für ein elektromagnetisches Lenkschloss wie in1 gezeigt; -
3 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel für Signalverläufe zu der zu der in2 gezeigten Schaltungsanordnung; -
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für Signalverläufe der in2 gezeigten Schaltungsanordnung, wobei das Sperrelement sich in einer die Lenkung sperrenden Position befindet und die Induktivität der erfassten Spule im Vergleich zu3 erhöht ist. -
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Sperrelement, welches im eine Schwenkachse hin- und herbewegt werden kann. -
1 zeigt – schematisch – ein Ausführungsbeispiel für einen elektromotorischen Antrieb10 eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug in einer Schnittdarstellung. Der Antrieb10 umfasst ein Gehäuse18 , welches einen Elektromotor mit einer Motorwelle22 aufnimmt. Das Gehäuse18 nimmt auch zwei Spulen5 und7 auf. Die Spulen5 und7 umschließen gemeinsam ein Lumen, welches sich entlang einer Translationsachse25 erstreckt. - Der Antrieb
10 weist auch ein sich längserstreckendes Sperrelement12 auf, welches entlang der Translationsachse25 hin- und herbeweglich gelagert ist. Das Sperrelement12 weist an einem zum Eingriff mit der Motorwelle22 vorgesehenen Ende eine Sperrgabel14 auf, welche ausgebildet ist, in eine Aussparung24 der Motorwelle22 einzugreifen und die Motorwelle22 so gegen ein Drehbewegen formschlüssig zu sichern. - Das Sperrelement
12 ist mit einem Anker16 verbunden, welcher das Sperrelement12 auf einem Längsabschnitt entlang der Translationsachse15 umschließt und in dem Lumen zusammen mit dem Sperrelement12 hin- und herbeweglich entlang der Translationsachse25 beweglich angeordnet ist. Das Sperrelement12 und der Anker16 können sich zusammen entlang der Translationsachse25 innerhalb eines Bewegungsintervalls26 bewegen. - Der Antrieb
10 weist dazu zwei Anschlagbuchsen27 und28 auf, welche jeweils einen Durchbruch zum Führen des Sperrelements12 aufweisen. Die Anschlagbuchsen27 und28 sind dabei derart angeordnet, dass der mit dem Sperrelement12 verbundene Anker16 beim Hin- und Herbewegen entlang der Translationsachse25 mittels der Anschlagbuchsen27 und28 gegen ein Weiterbewegen entlang der Translationsachse25 formschlüssig gesichert ist, so dass die Hin- und Herbewegung entlang der Translationsachse25 das zuvor beschriebene Bewegungsintervall26 nicht überschreiten kann. - Zwischen den Spulen
5 und7 ist entlang der Translationsachse25 ein ringförmig ausgebildeter Permanentmagnet15 angeordnet, welcher das Lumen auf einem Längsabschnitt entlang der Translationsachse25 umschließt, sodass der Anker16 zusammen mit dem von diesem umschlossenen Längsabschnitt des Sperrelements12 sich beim Hin- und Herbewegen entlang der Translationsachse25 durch den Permanentmagnet15 hindurchbewegen kann. Mittels des Permanentmagnets15 ist für die Hin- und Herbewegung des Sperrelements10 entlang der Translationsachse25 ein bistabiler Zustand gebildet. Mittels des Permanentmagnets15 wird nämlich der Anker16 im Bereich der Enden des Bewegungsintervalls26 kraftschlüssig festgehalten und so gegen ein unbeabsichtigtes Bewegen – beispielsweise durch eine Erschütterung – entlang der Translationsachse25 gehindert. -
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung30 für ein Lenkschloss, beispielsweise das in1 dargestellte Lenkschloss. Die Schaltungsanordnung30 weist eine Leistungsendstufe auf, wobei die Leistungsendstufe vier Halbleiterschalter, nämlich die Halbleiterschalter36 ,38 ,40 und42 umfasst. Die Halbleiterschalter36 ,38 ,40 und42 sind jeweils durch MOS-Feldeffekt-Transistioren (MOS = Metal-Oxide-Semiconductor) gebildet. Die Halbleiterschalter36 ,38 ,40 und42 sind Bestandteil einer H-Brücke. - Die Schaltstrecken der Halbleiterschalter
36 und38 sind jeweils über einen Verbindungsknoten44 miteinander verbunden, sodass die Schaltstrecken36 und38 über den Verbindungsknoten44 miteinander in Serie geschaltet sind. Die Schaltstrecken der Halbleiterschalter40 und42 sind jeweils über einen Verbindungsknoten46 derart miteinander verbunden, dass die Schaltstrecken der Halbleiterschalter40 und42 jeweils miteinander in Serie verbunden sind. - Zwischen den Verbindungsknoten
44 und46 sind die in1 bereits dargestellten Spulen5 und7 seriell miteinander verbunden als Ausgangslast geschaltet. - Dazu ist ein erster Anschluss der Spule
5 mit dem Verbindungsknoten44 verbunden, wobei ein zweiter Anschluss der Spule5 mit einem ersten Anschluss der Spule7 verbunden ist. Ein zweiter Anschluss der Spule7 ist mit dem Verbindungsknoten46 verbunden. - Die Spulen
5 und7 weisen jeweils neben einer Induktivität einen ohmschen Restwiderstand auf, welcher in diesem Ausführungsbeispiel nicht dargestellt und in der Praxis vernachlässigbar klein ist. - Die Schaltungsanordnung
30 weist auch einen Verstärker48 auf, welcher eingangseitig über eine Verbindungsleitung55 mit dem Verbindungsknoten44 und so mit dem ersten Anschluss der Spule5 und über eine Verbindungsleitung56 mit dem zweiten Anschluss der Spule5 , und so auch mit dem ersten Anschluss der Spule7 verbunden ist. Die Verbindungsleitungen55 und56 greifen so eine über der Spule5 abfallende Spannung ab. - Der Verstärker
48 ist ausgebildet, die eingangseitig empfangene, über der Spule5 abfallende Spannung zu verstärken und ausgangsseitig an einen Analog-Digital-Wandler50 zu senden. Anstelle des Verstärkers48 kann die Schaltungsanordnung30 ein Widerstandsnetzwerk, beispielsweise einen Spannungsteiler aufweisen. - Der Analog-Digital-Wandler
50 ist dazu eingangsseitig mit dem Ausgang des Verstärkers48 verbunden. Die Schaltungsanordnung30 weist auch eine Verarbeitungseinheit52 , in diesem Ausführungsbeispiel einen Mikroprozessor52 auf. Der Mikroprozessor52 ist eingangsseitig mit dem Ausgang des Analog-Digital-Wandlers50 verbunden. Der Mikroprozessor52 weist einen Ausgang54 auf. Der Mikroprozessor52 ist ausgebildet, in Abhängigkeit von der über der Spule5 abfallenden Spannung, insbesondere in Abhängigkeit einer Spannungsänderung der über der Spule5 abfallenden Spannung, ein Ausgangssignal als Warnsignal zu erzeugen und dieses am Ausgang54 bereitzustellen. Der Ausgang54 kann beispielsweise mit einem Datenbus, insbesondere einem Feldbus, beispielsweise mit einem CAN-Bus verbunden sein. Der Mikroprozessor52 ist ausgangsseitig über eine Verbindungsleitung57 mit einer Steuereinheit58 verbunden. Die Steuereinheit58 ist ausgangsseitig mit der Leistungsendstufe verbunden, insbesondere mit Steueranschlüssen der Halbleiterschalter36 ,38 ,40 und42 . Während eines Betriebs der Schaltungsanordnung30 liegt zwischen den Anschlüssen51 und53 eine Betriebsspannung zum Betreiben des Lenkschlosses an, beispielsweise eine Bordnetzspannung32 . Die Betriebsspannung wird durch einen Kondensator34 gestützt, der mit den Anschlüssen51 und53 verbunden ist. Wenn die Halbleiterschalter36 und42 – beispielsweise mittels von der Steuereinheit erzeugter Steuersignale – geschlossen werden, so fließt ein Strom vom Anschluss53 über den Halbleiterschalter36 , weiter über die Spule5 , die Spule7 über den Verbindungsknoten46 und den Halbleiterschalter42 , zurück zum Anschluss51 . Wenn die Halbleiterschalter38 und40 geschlossen werden, so fliest ein dazu umgekehrter Strom durch die Spulen5 und7 . Die Spulen5 und7 erzeugen dabei jeweils zueinander entgegengesetzte Magnetfelder, so dass der in1 dargestellte Anker16 – je nach Stromrichtung – hin- oder herbewegt wird. - Die Verarbeitungseinheit
52 ist ausgebildet, ausgangsseitig über die Verbindungsleitung57 ein Steuersignal zum Erzeugen des Testsignals zu erzeugen. Die Steuereinheit58 , welche eingangsseitig über die Verbindungsleitung57 mit der Verarbeitungseinheit52 verbunden ist, ist ausgebildet, in Abhängigkeit des eingangsseitig empfangenen Steuersignals ausgangsseitig die Halbleiterschalter36 ,38 ,40 und42 mittels des Testsignals anzusteuern und das Testsignal so zu erzeugen. Der Testsignalgenerator58 ist dazu ausgangsseitig mit Steueranschlüssen der Halbleiterschalter36 ,38 ,40 und42 verbunden. Das Testsignal, insbesondere eine Pulsdauer des Testsignals ist derart ausgebildet, dass der Anker und das Sperrelement nicht bewegt werden können. Die Testpulse des Testsignal können – anders als in3 dargestellt – zeitlich aufeinanderfolgend alternierend zueinander entgegengesetzte Vorzeichen aufweisen. -
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für Signale, welche beim Betrieb der in2 gezeigten Schaltungsanordnung30 erzeugt werden können, in einem Diagramm60 . Das Diagramm60 weist eine Abszisse62 auf, welche eine Zeitachse repräsentiert und eine Ordinate64 auf, welche eine Amplitudenachse repräsentiert. Abszisse62 zeigt Zeitwerte in zehntel Millisekunden (10–4 Sekunden). - Das Diagramm
60 zeigt eine Kurve66 , wobei die Kurve66 ein Steuersignal zum Ansteuern einer Leistungsendstufe eines elektromagnetischen Lenkschlosses repräsentiert. Die Kurve66 repräsentiert beispielsweise das Steuersignal, welches von der Steuereinheit58 in2 erzeugt worden ist. Die Kurve66 weist Steuerpulse mit einer Steuerpulsdauer65 und Pulspausen mit einer Pulspausendauer67 auf. - Das Diagramm
60 zeigt auch einen Stromverlauf68 , welcher beispielsweise den Strom repräsentiert, der durch die Spulen5 und7 der in2 gezeigten Schaltungsanordnung30 fließt. Während der Steuerpulsdauer65 steigt der Strom, repräsentiert durch den Stromverlauf68 , kontinuierlich an. - Das Diagramm
60 zeigt auch einen Spannungsverlauf70 , welcher einen über einer Spule abfallenden Spannungsverlauf repräsentiert, die von dem Strom durchflossen wird, der durch den Stromverlauf68 repräsentiert ist. Während der Steuerpulsdauer65 fällt über der Spule, beispielsweise der Spule5 in der Schaltungsanordnung30 in2 , eine Spannung ab, welche von dem Verstärker48 verstärkt, weiter von dem Analog-Digital-Wandler50 gewandelt und weiter von der Verarbeitungseinheit52 erfasst werden kann. -
4 zeigt ein Diagramm61 , in welchem die Kurve66 wie in dem Diagramm60 eingetragen ist. Das Diagramm61 zeigt auch einen Stromverlauf69 und einen Spannungsverlauf71 . Der Stromverlauf69 und der Spannungsverlauf71 sind jeweils erzeugt worden, als sich der Anker16 in1 zum überwiegenden Teil innerhalb des von der Spule7 umschlossenen Lumens befand. Der Stromverlauf68 und der Spannungsverlauf70 sind jeweils erzeugt worden, als sich der in1 dargestellte Anker16 innerhalb des von der Spule5 umschlossnen Lumens befand. - Die in
2 dargestellte Verarbeitungseinheit52 ist ausgebildet, in Abhängigkeit der Spannungsverläufe71 und70 , insbesondere in Abhängigkeit eines Unterschiedes zwischen den Spannungsverläufen71 und70 , die Position des in1 dargestellten Sperrelements12 zu erfassen. Auf diese Weise kann mittels der Verarbeitungseinheit52 erfasst werden, ob das Sperrelement12 in1 sich aufgrund einer Erschütterung in Richtung Motorwelle22 bewegt hat. Die Verarbeitungseinheit52 kann dann ein Warnsignal erzeugen und am Ausgang54 in2 bereitstellen. -
5 zeigt – schematisch in einer Schnittdarstellung – ein Ausführungsbeispiel für einen Antrieb einer Lenkvorrichtung mit einem Sperrelement11 , welches um eine Schwenkachse23 hin- und herbeweglich angeordnet ist. Das Sperrelement11 weist einen kreisbogenförmigen Abschnitt auf, welcher von zwei Spulen5 und7 umschlossen ist. Das Sperrelement11 weist im Bereich eines Endes des kreisbogenförmigen Abschnitts einen Anker16 auf, welcher innerhalb eines von den Spulen5 und7 umschlossenen, gemäß einem Ringabschnitt geformten Lumens hin- und herbeweglich mit dem Sperrelement11 verbunden ist. Das Sperrelement11 weist eine Sperrgabel14 auf, welche um die Schwenkachse23 schwenkend in entsprechenden Aussparungen einer Motorwelle22 eingreifen kann und die Motorwelle22 so formschlüssig gegen ein Drehbewegen sichern kann.
Claims (10)
- Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem insbesondere elektromotorischen Antrieb (
10 ), welcher ausgebildet ist, ein Drehmoment zum Unterstützen eines Lenkens des Kraftfahrzeugs zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkvorrichtung ein elektromagnetisches Lenkschloss (5 ,7 ,11 ,16 ) mit einem entlang einer Translationsachse (25 ) oder um eine Schwenkachse (23 ) hin- und herbeweglichen Sperrelement (11 ) aufweist, wobei das Sperrelement (11 ) angeordnet und ausgebildet ist, zum Sperren des Lenkens in den Antrieb (22 ) formschlüssig und/oder kraftschlüssig einzugreifen, wobei das Lenkschloss (5 ,7 ,11 ,16 ) wenigstens zwei mit dem Sperrelement wirkverbundene elektromagnetische Spulen (5 ,7 ) aufweist, welche jeweils angeordnet und ausgebildet sind, im bestromten Zustand das Sperrelement (11 ) hin- oder herzubewegen, wobei die Lenkvorrichtung eine Positionserfassungsvorrichtung (48 ,50 ,52 ,58 ) aufweist, welche ausgebildet ist, wenigstens eine Position des Sperrelements innerhalb des Bewegungsintervalls (26 ) zu erfassen, wobei das Bewegungsintervall (26 ) einen gesperrten und einen freigegebenen Zustand der Lenkvorrichtung umfasst. - Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (
11 ) einen ferromagnetisch ausgebildeten Anker (16 ) aufweist, wobei der Anker (16 ) im Wirkungsbereich der Spulen (5 ,7 ) hin- und herbeweglich angeordnet und mit dem Sperrelement (11 ) verbunden ist, und die Positionserfassungsvorrichtung (48 ,50 ,52 ,58 ) mit wenigstens einer der Spulen (5 ,7 ) verbunden und ausgebildet ist, eine Induktivität der Spule (5 ,7 ) zu erfassen und in Abhängigkeit der Induktivität der Spule (5 ,7 ) eine Position des Ankers (16 ) zu erfassen. - Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionserfassungsvorrichtung (
48 ,50 ,52 ,58 ) ausgebildet ist, wenigstens eine der Spulen (5 ,7 ) oder beide Spulen (5 ,7 ) mit einem Testsignal (66 ,68 ,69 ) zu beaufschlagen und in Abhängigkeit eines Antwortsignals (70 ,71 ) der Spule (5 ,7 ) die Induktivität der Spule (5 ,7 ) zu erfassen. - Lenkvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Testsignal (
68 ,69 ) Spannungspulse (65 ) und Pulspausen (67 ) umfasst und das Antwortsignal (70 ,71 ) eine induzierte Spannung (70 ,71 ) ist. - Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulen (
5 ,7 ) mit einer Leistungsendstufe (36 ,38 ,40 ,42 ) umfassend eine H-Brücke (36 ,38 ,40 ,42 ) verbunden sind, wobei die Leistungsendstufe ausgebildet ist, die Spulen (5 ,7 ) zum Bewegen des Sperrelements (11 ) mit zwei zueinander verschiedenen Stromrichtungen zu bestromen. - Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkvorrichtung einen Ausgang (
54 ) für ein Warnsignal aufweist und ausgebildet ist, in Abhängigkeit einer erfassten Positionsänderung des Sperrelements (11 ) ein Warnsignal zu erzeugen und dieses ausgangsseitig (54) auszugeben. - Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkvorrichtung ausgebildet ist, in Abhängigkeit einer erfassten Positionsänderung des Sperrelements (
11 ) die Leistungsendstufe zum Stellen einer vorbestimmten Position des Sperrelements (11 ) anzusteuern. - Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkvorrichtung einen Beschleunigungssensor aufweist, wobei der Beschleunigungssensor ausgebildet ist, eine Erschütterung der Lenkvorrichtung zu erfassen und ein die Erschütterung repräsentierendes Beschleunigungssignal zu erzeugen und die Lenkvorrichtung ausgebildet ist, die Position des Sperrelements (
11 ) in Abhängigkeit des Beschleunigungssignals zu erfassen. - Verfahren zum Betreiben einer elektromagnetisch betriebenen Lenksperre (
10 ,30 ) einer elektromotorisch unterstützten Fahrzeuglenkung, bei dem zum Sperren und Freigeben der Lenkung ein Sperrelement (11 ) mittels wenigstens zwei elektromagnetischen Spulen hin- oder herbewegt wird, und beim Sperren eine Welle (22 ) eines Antriebs der Lenkunterstützung mittels des Sperrelements (11 ) formschlüssig gegen ein Drehbewegen gesperrt wird, und eine Position des Sperrelements (11 ) in Abhängigkeit einer Induktivität wenigstens einer Spule (5 ,7 ) erfasst wird. - Verfahren nach Anspruch 6, bei dem mittels eines Spannungspulses ein Strom in der Spule erzeugt wird und die Induktivität der Spule (
5 ,7 ) (68 ,69 ) und in Abhängigkeit einer über der Spule (5 ,7 ) abfallenden Spannung (70 ,71 ) erfasst wird.
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