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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchte für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem retroreflektierenden Reflexionselement für eine passive Rückstrahlfunktion und mindestens einer Lichtquelle für eine aktive Leuchtenfunktion. Von der Leuchte ausgesandte Lichtstrahlen der passiven Rückstrahlfunktion einerseits und der aktiven Leuchtenfunktion andererseits strahlen dabei in einen gleichen Halbraum.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedenartige Beleuchtungseinrichtungen für Fahrzeuge bekannt. So unterscheidet man zunächst zwischen Scheinwerfern und Leuchten. Scheinwerfer sind ausschließlich im Frontbereich eines Fahrzeugs angeordnet. Sie dienen neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit durch eine Sichtbarmachung des Fahrzeugs für andere Verkehrsteilnehmer insbesondere der Ausleuchtung der Fahrbahn vor dem Fahrzeug, insbesondere in Form von Abblendlicht, Fernlicht und Nebellicht, um die Sicht für den Fahrer zu verbessern. Scheinwerfer können als Lichtquelle mindestens eine Glühlampe, Gasentladungslampe oder Leuchtdiode aufweisen. Sie arbeiten nach einem Reflexionsprinzip, also mit einem zur Lichtquelle hin verspiegelten Reflektor, der die von der Lichtquelle ausgesandten Lichtstrahlen zur Erzeugung einer gewünschten Lichtverteilung auf die Fahrbahn vor das Fahrzeug reflektiert, oder nach einem Projektionsprinzip mit zusätzlich einer Projektions- bzw. Sammellinse, welche die reflektierten Lichtstrahlen zur Erzeugung einer gewünschten Lichtverteilung auf die Fahrbahn vor das Fahrzeug projiziert.
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Leuchten dienen überwiegend der Verkehrssicherheit durch Sichtbarmachung des Fahrzeugs für andere Verkehrsteilnehmer. So werden Bugleuchten im Frontbereich des Fahrzeugs bspw. als Positionslicht, Blinklicht oder Tagfahrlicht und Heckleuchten im Heckbereich des Fahrzeugs bspw. als Bremslicht, Rückleuchte, Blinklicht oder Positionslicht und auf einer Seite des Fahrzeugs als Rückfahrlicht eingesetzt. Leuchten können auch in einem seitlichen Bereich des Fahrzeugs als Seitenmarkierungsleuchte angeordnet sein. Die Bugleuchten können dabei im Scheinwerfer integriert sein, sie können aber auch als separate Leuchten ausgebildet sein.
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Die Leuchten können eine oder mehrere Leuchtenfunktionen erfüllen. In einer Heckleuchte sind üblicherweise mehrere Leuchtenfunktionen integriert. Als Lichtquellen weisen Leuchten üblicherweise Glühlampen oder Leuchtdioden (LEDs) auf. Es ist jedoch denkbar, für Leuchten auch andere Lichtquellen, bspw. Leuchtstoffröhren, einzusetzen. Sie arbeiten bevorzugt nach dem Reflexionsprinzip, verfügen also über einen Reflektor, der das Licht der Lichtquelle so reflektiert, dass die austretenden Lichtstrahlen in Lichtaustrittsrichtung der Leuchte eine gewünschte Lichtverteilung erzeugen.
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Neben den beschriebenen aktiven Scheinwerfern und Leuchten weisen Fahrzeuge auch passive retroreflektierende Rückstrahler auf. Retroreflektierend bedeutet, dass Lichtstrahlen, die aus einer bestimmten Richtung von außerhalb des Fahrzeugs kommend in den Rückstrahler einfallen, durch die Reflexionselemente im Wesentlichen parallel zu den einfallenden Lichtstrahlen reflektiert werden (sog. 180°-Wende bzw. U-Turn). Die retroreflektierenden Eigenschaften gelten nicht nur für senkrecht auf die Reflexionselemente auftreffende Lichtstrahlen, sondern innerhalb eines konstruktiv vorgebebenen Wirkbereichs auch für schräg einfallende Lichtstrahlen. Außerdem sollten die retroreflektierenden Eigenschaften unabhängig vom Ort des Auftreffens der Lichtstrahlen auf die Reflexionselemente sein, damit auch ganze Lichtbündel paralleler Strahlen nach der 180°-Wende immer noch parallel sind, was die Voraussetzung für hohe Effizienz ist. Ein ebener Spiegel bewirkt bspw. nur für senkrecht auftreffende Lichtstrahlen eine 180°-Wende, hat somit keine retroreflektierenden Eigenschaften und ist als Kraftfahrzeugrückstrahler nicht geeignet.
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Bekannte Rückstrahler weisen bevorzugt einen reflektierenden Reflexionsabschnitt mit mehreren Reflexionselementen auf, die z. B. als sog. Tripelspiegel ausgebildet sind. Bei einem Tripelspiegel handelt es sich um drei rechtwinklig zueinander angeordnete Spiegel, die einen gemeinsamen Eckpunkt aufweisen und somit zusammen eine Würfelecke bilden. Bei der Herstellung der bekannten Rückstrahler wird ein Kunststoffkörper durch Spritzgießen hergestellt, der nebeneinander und übereinander angeordnet mehrere solcher Würfelecken aufweist.
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Retroreflektierende Rückstrahler sind auf deutschen Straßen im Heckbereich gesetzlich vorgeschrieben und müssen einfallendes Licht rot reflektieren. Rückstrahler können aber auch an den Seiten eines Kraftfahrzeugs als sog. Sidemarker angeordnet sein. In den USA bspw. sind Sidemarker vorne und hinten an den Seiten der Fahrzeuge gesetzlich vorgeschrieben und müssen vorne gelb bzw. orange und hinten rot leuchten. Sidemarker können auch als aktive Leuchten mit einer Licht aussendenden Lichtquelle in Kombination mit retroreflektierenden Elementen ausgebildet sein (Seitenmarkierungsleuchte bzw. aktive Sidemarker). Die passiven Rückstrahler reflektieren von außen auftreffendes Licht im Wesentlichen in Einfallsrichtung bzw. parallel dazu zurück und sorgen so bei inaktiven Lichtquellen der Beleuchtungseinrichtung für eine Sichtbarmachung des Fahrzeugs. Die retroreflektierenden Rückstrahler sind entweder in die Beleuchtungseinrichtung integriert oder als separate Rückstrahler am Fahrzeug angeordnet. Die Rückstrahler unterliegen gesetzlichen Vorgaben, z. B. Vorgaben der Wirtschaftskommission für Europa (ECE).
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Damit die Rückstrahler wie gesetzlich gefördert rotes oder gelb/oranges Licht reflektieren, ist es bekannt, den Kunststoffkörper einzufärben oder mit einer farbigen Abdeckung zu versehen.
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Sidemarker sind oft in einen über die Seite des Fahrzeugs ragenden Bereich eines Scheinwerfers oder einer Heckleuchte integriert. Dabei sind die Sidemarker häufig in einen silbrig glänzenden Abdeckrahmen des Scheinwerfers bzw. der Heckleuchte integriert bzw. auf diesem ausgebildet. Nach außen hin ist der Scheinwerfer bzw. die Heckleuchte durch eine transparente Abdeckscheibe verschlossen. Problematisch jedoch ist oft der Einbau, insbesondere von in eine Beleuchtungseinrichtung integrierten aktiven Sidemarkern (mit Lichtquelle), wegen des geringen zur Verfügung stehenden Bauraums.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leuchte der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine integrierte aktive Sidemarkerfunktion möglichst wenig Bauraum benötigt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von der Leuchte der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die retroreflektierenden Reflexionselemente in einer Lichtscheibe der Leuchte angeordnet sind und die Lichtscheibe zumindest bereichsweise transparent ausgebildet ist. Außerdem sind vor der Lichtscheibe in Lichtaustrittsrichtung mindestens ein Ablenkelement und die mindestens eine Lichtquelle angeordnet, wobei die mindestens eine Lichtquelle derart ausgerichtet ist, dass eine Hauptabstrahlrichtung der Lichtquelle im Wesentlichen quer zur Lichtaustrittsrichtung verläuft. Die Ablenkelemente lenken von der mindestens einen Lichtquelle ausgesandte Lichtstrahlen in Lichtaustrittsrichtung, so dass diese durch die transparenten Bereiche der Lichtscheibe in den Halbraum vor der Leuchte gelangen.
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Die erfindungsgemäße Leuchte weist einen länglichen Lichtausbreitungskörper auf, dessen Länge größer ist als seine Breite oder Höhe. Im Querschnitt ist der Körper vorzugsweise rechteckig; selbstverständlich kann er aber auch eine runde oder ovale oder eine beliebig andere Querschnittsform aufweisen. Lichtquellen strahlen Licht in den Lichtausbreitungskörper. Im Körper angeordnete Ablenkelemente lenken das Licht derart um, dass es den Körper durch eine Lichtaustrittsfläche in einer Lichtaustrittsrichtung verlässt. Die Lichtaustrittsrichtung verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung des Lichtausbreitungskörpers. Die Lichtaustrittsfläche des Lichtausbreitungskörpers wird von der Lichtscheibe bedeckt und bildet so die Lichtaustrittsfläche der Leuchte.
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Erfindungsgemäß ist die mindestens eine Lichtquelle an mindestens einer Stirnseite des Lichtausbreitungskörpers derart angeordnet, dass ausgesandte Lichtstrahlen der Lichtquelle in den Lichtausbreitungskörper gelangen und sich darin entlang der Längserstreckung des Körpers ausbreiten können. Wenn die sich im Lichtausbreitungskörper ausbreitenden Lichtstrahlen auf eines der Ablenkelemente im Innern des Lichtausbreitungskörpers gelangen, werden sie umgelenkt so dass sie den Körper in einer gewünschten Lichtaustrittsrichtung verlassen. Die mindestens eine Lichtquelle umfasst bevorzugt eine oder mehrere Leuchtdioden und kann an einer oder beiden Stirnseiten des Lichtausbreitungskörpers angeordnet sein. Bei einem plattenförmig ausgestalteten Lichtausbreitungskörper wäre es auch denkbar, dass Licht über alle vier Seitenflächen in den Körper gestrahlt wird. Lichtquellen an allen vier Stirnseiten des Lichtausbreitungskörpers sind auch möglich. Andere Lichtquellen als Leuchtdioden, bspw. herkömmliche Glühlampen, sind natürlich auch möglich.
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In einer Draufsicht auf die Leuchte entgegen der Lichtaustrittsrichtung der Leuchte kann der Lichtausbreitungskörper und damit auch die Lichtscheibe mit den retroreflektierenden Elementen eine beliebige Form aufweisen. Zunächst einmal kann unterschieden werden zwischen einer länglichen Form (Länge deutlich größer als Breite und Höhe) und einer Plattenform (Länge und Breite deutlich größer als Höhe). Bei länglichen Leuchten können diese einen geraden oder beliebig gebogenen Verlauf aufweisen. Mit einer gebogenen Leuchte ließen sich bspw. winkelförmige, kreisbogenförmige oder beliebig anders geformte Leuchten realisieren. Es ist sogar denkbar, dass die Leuchte im dreidimensionalen Raum gebogen ist. Ebenfalls denkbar wäre es, dass sich zwei oder mehr der erfindungsgemäßen länglichen Leuchten schneiden. Bei einer plattenförmigen Ausgestaltung der Leuchte kann diese in der Draufsicht eine dreieckige, viereckige oder beliebig mehreckige oder andere (z. B. runde) Form aufweisen.
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Die in der Lichtscheibe flächig angeordneten Bereiche mit retroreflektierenden Elementen können dabei durch lichtdurchlässige Bereiche ohne retroreflektierende Elemente unterbrochen werden, durch die von der Lichtquelle ausgesandten und anschließend an den Ablenkelementen umgelenkten Lichtstrahlen gezielt hindurch strahlen. Die retroreflektierenden Elemente der Leuchte arbeiten unabhängig davon in an sich bekannter Weise und können dabei auch in einer von den bekannten Trippelspiegeln abweichenden Ausgestaltung realisiert sein.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Leuchte, kann die Leuchte in ihrer Funktion als aktiver Sidemarker in Kombination mit passiven Rückstrahlereigenschaften sehr flach gebaut werden, was Bauraum einspart und zudem eine höhere Designfreiheit zulässt. Die gesetzlich geforderten Funktionen des aktiven sowie des passiven Sidemarkers können dabei umfassend erfüllt werden.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass die Ablenkelemente mindestens einen Umlenkreflektor aufweisen, der die von der mindestens einen Lichtquelle ausgesandten Lichtstrahlen in Lichtaustrittsrichtung lenkt. Das bedeutet, dass Lichtstrahlen der Lichtquelle in den Lichtausbreitungskörper der Leuchte eindringen und dabei bspw. durch einen zusätzlich an der Lichtquelle angeordneten Reflektor und/oder eine optische Linse bevorzugt in Richtung der im Lichtausbreitungskörper angeordneten Umlenkreflektoren strahlen, so dass zumindest ein Grossteil des von der Lichtquelle ausgesandten Lichts auf den oder die Umlenkreflektoren treffen. Dadurch wird der Wirkungsgrad der Leuchte erheblich verbessert. Andere Möglichkeiten zum gezielten Lenken der von der Lichtquelle ausgesandten Lichtstrahlen sind denkbar. Die Umlenkreflektoren können bspw. als Umlenkspiegel ausgebildet sein und sind bevorzugt im Lichtausbreitungskörper an einer entgegengesetzten Seite zur Lichtscheibe angeordnet. Statt der Umlenkreflektoren können bspw. auch totalreflektierende Elemente vorgesehen sein, welche das Licht aus dem Lichtausbreitungskörper durch Totalreflexion in Richtung der Lichtaustrittsrichtung umlenken. Der Lichtausbreitungskörper ist mit der Lichtscheibe in der Ausgestaltung bevorzugt in einem gemeinsamen Bauteil der Leuchte integriert.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Leuchte ist vorgesehen, dass der Lichtausbreitungskörper als ein Lichtleiter ausgebildet ist, in den die von der mindestens einen Lichtquelle ausgesandten Lichtstrahlen der Lichtquelle eingekoppelt und mittels Totalreflexion entlang des Lichtleiters weitergeleitet werden. Dabei weist der Lichtleiter an seinen äußeren Grenzflächen totalreflektierende Eigenschaften auf. Die Stirnseite des Lichtausbreitungskörpers wirkt in der bevorzugten Ausgestaltung also als Lichteinkoppelfläche. Dabei stellt die Lichtscheibe bevorzugt ein separates Bauteil zum Lichtleiter dar; der Lichtleiter und die Lichtscheibe mit den retroreflektierenden Elementen können aber zu einem gemeinsamen Bauteil der Leuchte integriert sein. Denkbar ist allerdings auch, dass die retroreflektierenden Elemente im Lichtleiter selbst integriert sind. Der Lichtleiter mit den totalreflektierenden Eigenschaften hat den Vorteil, dass die Lichtstrahlen nahezu verlustfrei durch die gesamte Länge der Leuchte propagiert werden können. So kann bspw. mit nur einer einzigen Lichtquelle eine nahezu gleichmäßige Lichtverteilung über die gesamte Länge der Leuchte erzielt werden. Dies führt zu einer weiteren Bauraumreduzierung und zudem zu einer Verringerung der Herstellungs- und Wartungskosten.
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Vorteilhafterweise können bei der Ausgestaltung der Leuchte mit dem als Lichtleiter ausgebildeten Lichtausbreitungskörper die Ablenkelemente mindestens ein Auskoppelprisma aufweisen, das die von der mindestens einen Lichtquelle ausgesandten Lichtstrahlen in Lichtaustrittsrichtung lenkt. Die Auskoppelprismen sind bevorzugt an einer zur Lichtscheibe entgegengesetzten Seite der Leuchte angeordnet. Das Auskoppelprisma wirkt in seiner Funktion ähnlich dem Umlenkreflektor und ist bevorzugt im Lichtleiter integriert. Die im Lichtleiter totalreflektierten Lichtstrahlen werden durch die Auskoppelprismen derart umgelenkt, dass sie in einem Auftreffwinkel auf die Grenzfläche des Lichtleiters zur Lichtscheibe hin treffen, der so groß ist, dass die Lichtstrahlen ausgekoppelt statt totalreflektiert werden.
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Da bekanntermaßen die als Sidemarker ausgestaltete Leuchte in einer gesetzlich vorgeschriebenen Farbe leuchten müssen, ist es vorteilhaft, dass die Lichtscheibe eingefärbt ist. Es kann auch zusätzlich der Lichtleiter oder ausschließlich der Lichtleiter eingefärbt sein. Wichtig ist, zu realisieren, dass aus der Lichtaustrittsfläche der Leuchte austretendes Licht in der gesetzlich vorgeschriebenen Farbe strahlt und so die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden können.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils in schematischer Form:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte; und
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte.
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1 zeigt eine Leuchte 10 in einem ersten Ausführungsbeispiel, die als ein aktiver Sidemarker ausgestaltet ist. Im Gegensatz zu passiven Sidemarkern, die lediglich von außerhalb auftreffendes Licht im Wesentlichen in Einfallsrichtung bzw. parallel dazu wieder zurück reflektieren, verfügen aktive Sidemarker über eine Lichtquelle und senden aktiv Licht aus. Die Funktion des passiven Sidemarkers kann – wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel – in dem aktiven Sidemarker integriert sein. Im Wesentlichen umfasst die Leuchte 10 einen Lichtausbreitungskörper in Form eines transparenten Lichtleiters 12 und eine zumindest bereichsweise lichtdurchlässige und in einer gesetzlich geforderten Leuchtfarbe, insbesondere gelb/orange oder rot, eingefärbte Lichtscheibe 14. Die Lichtscheibe 14 stellt eine Lichtaustrittsfläche der Leuchte 10 dar. Der Lichtleiter 12 kann in der gleichen Farbe wie die Lichtscheibe 14 eingefärbt sein. Der Lichtleiter 12 und die Lichtscheibe 14 haben bevorzugt die gleiche Länge und sind übereinander angeordnet. Wahlweise können sie auch die gleiche Breite bzw. Tiefe aufweisen. Der Lichtleiter 12 und die Lichtscheibe 14 können als separate Bauteile oder als eine bauliche Einheit ausgebildet sein. In Relation zur Länge der Einheit ist die Höhe bzw. Dicke relativ klein, so dass sich eine relativ flache, längliche oder plattenförmige Einheit ergibt. Querschnitte durch die Einheit und somit auch die Stirnseiten der Einheit, sind also kleiner als eine Lichtaustrittsfläche.
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Der Lichtleiter 12 weist an seinen äußeren Grenzflächen totalreflektierende Eigenschaften auf, so dass in den Lichtleiter 12 eingekoppeltes Licht mittels Totalreflexion über die Länge des Leiters 12 weitergeleitet wird.
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An den zwei gegenüberliegenden Stirnseiten 16 des Lichtleiters 12 ist jeweils eine als Leuchtdiode (LED) 18 ausgebildete Lichtquelle angeordnet. Selbstverständlich ist es denkbar, lediglich an einer der Stirnseiten 16 eine Lichtquelle anzuordnen. Ebenso wäre es denkbar, insbesondere bei einem plattenförmigen Lichtausbreitungskörper 12, das LEDs 18 an allen Seitenflächen (nicht nur an den Stirnseiten) angeordnet sind. Des weiteren kann jede Lichtquelle auch mehr als eine LED 18 aufweisen. Die LEDs 18 sind derart angeordnet, dass ihre Hauptabstrahlrichtungen in den Lichtleiter 12 hineinzeigen. Das von den LEDs 18 ausgesandte Licht wird über die als Lichteinkoppelflächen fungierenden Stirnseiten des Lichtleiters 12 in diesen eingekoppelt. Im Lichtleiter 12 wird das Licht dann mittels Totalreflexion an den Grenzflächen über die gesamte Länge des Lichtleiters 12 weitergeleitet. An der Innenseite der Stirnseiten können teilreflektierende Beschichtungen aufgebracht sein, welche für von der Innenseite des Lichtleiters 12 kommende Lichtstrahlen reflektierend und für von außerhalb des Lichtleiters 12, z. B. von den LEDs 18, kommende Lichtstrahlen transmittierend wirken. Außerdem sind im Lichtleiter 12 an einer der Lichtscheibe 14 bzw. einer Lichtauskoppelfläche des Lichtleiters 12 entgegengesetzten Seite des Lichtleiters 12 in regelmäßigen Abständen Auskoppelelemente, bspw. in Form von keilförmig ausgestalteten Auskoppelprismen 20, angeordnet. Die Auskoppelelemente 20 können das Licht mittels Totalreflexion oder herkömmlicher Reflexion umlenken, so dass es durch eine Auskoppelfläche aus dem Lichtleiter 12 ausgekoppelt wird.
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Die Lichtscheibe 14 weist Bereiche auf, in denen retroreflektierende Elemente 22 integriert sind. Diese können an sich aus dem Stand der Technik bekannte Trippelspiegel sein. Die Elemente 22 können aber auch in einer von den üblichen Trippelspiegeln abweichenden Ausgestaltung realisiert sein. Die retroreflektierenden Elemente 22 sind passive Elemente. Das bedeutet, dass sie von außen auftreffendes Licht im Wesentlichen in Einfallsrichtung bzw. parallel wieder zurück reflektieren und so eine Rückstrahlerfunktion sowie die passive Sidemarkerfunktion realisieren.
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Es kann auch auf die Funktion des passiven Sidemarkers in der Leuchte 10 ganz verzichtet werden. Außerdem können anstatt der retroreflektierenden Elemente dann bspw. Zierelemente, welche die Lichtscheibe 14 teilweise bedecken, aufgebracht werden.
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Die Lichtscheibe 14 ist im Bereich der retroreflektierenden Elemente 22 lichtundurchlässig; die Reflexionselemente reflektieren lediglich von außen auf die Leuchte 10 auftreffendes Licht gemäß der oben beschriebenen retroreflektierenden Gesetzmäßigkeiten. Die Bereiche mit den retroreflektierenden Elementen 22 sind durch lichtdurchlässige Bereiche 24 mit transmittierenden, jedoch ohne retroreflektierende Eigenschaften unterbrochen. Die lichtdurchlässigen Bereiche 24 sind so angeordnet, dass von den Auskoppelprismen 20 umgelenkte Lichtstrahlen 26 auf die Bereiche 24 treffen und über diese den Lichtleiter 12 verlassen können. Vorzugsweise befinden sich die Bereiche 24 im Wesentlichen senkrecht über den Auskoppelprismen 20, so dass von den Auskoppelprismen 20 reflektiertes und aus dem Lichtleiter 12 ausgekoppeltes Licht größtenteils durch diese Bereiche 24 und die Lichtscheibe 14 hindurchtritt. Die Bereiche 24 können mit Streuoptiken wie Kissen oder Walzen versehen sein, um eine Lichtverteilung zu erzeugen, die den gesetzlichen Vorschriften entspricht.
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Die Leuchte 10 funktioniert folgendermaßen: Von der Leuchtdiode 18 ausgesandte Lichtstrahlen 26 werden an den Stirnseiten 16 in den Lichtleiter 12 eingekoppelt. An den Grenzflächen des Lichtleiters 12 werden die eingekoppelten Lichtstrahlen 26 totalreflektiert und über die Länge des Lichtleiters 12 propagiert. Treffen Lichtstrahlen 26 auf Auskoppelelemente 20, werden sie derart abgelenkt, dass sie aus dem Lichtleiter 12 ausgekoppelt werden und die Leuchte 10 in Lichtaustrittsrichtung durch die lichtdurchlässigen Bereiche 24 der Lichtscheibe 14 verlassen (vgl. Bezugszeichen 27). Die im Lichtleiter 12 totalreflektierten Lichtstrahlen werden durch die Auskoppelelemente 20 derart umgelenkt (Lichtstrahlen 27), dass sie in einem Auftreffwinkel auf die Grenzfläche des Lichtleiters 12 zur Lichtscheibe 14 hin treffen, der so groß ist, dass die Lichtstrahlen 27 ausgekoppelt statt totalreflektiert werden.
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Parallel zur oben beschriebenen Leuchtenfunktion wirken die retroreflektierenden Elemente 22 der Lichtscheibe 14 in der bekannten Weise, sodass die Lichtstrahlen 27 der Leuchtenfunktion und retroreflektierte Lichtstrahlen 28 und 28' von außen in einen gleichen Halbraum vor der Leuchte 10 strahlen. Dabei kann ein von außen auf die Lichtscheibe 14 auftreffender Lichtstrahl auch über den transparenten Bereich 24 hinweg im Rahmen der Retroreflexion reflektiert werden (vgl. Lichtstrahl 28').
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2 zeigt eine Leuchte 10 in einem zweiten Ausführungsbeispiel. Hierbei gilt, dass solche Elemente, welche funktionsäquivalent zu Elementen aus 1 sind, nicht nochmals im Detail erläutert und mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet werden. In der Leuchte 10 aus 2 ist der als Lichtleiter 12 ausgebildete Lichtausbreitungskörper von 1 durch einen bevorzugt quaderförmigen Hohlkörper 30 ersetzt. Die Seitenwände des Hohlkörpers 30 können dabei bis auf zu den angrenzenden lichtdurchlässigen Bereichen 24 der Lichtscheibe 14 zeigenden Bereiche (in Lichtaustrittsrichtung) nach innen verspiegelt sein. In dem Hohlkörper 30 sind an der zur Lichtscheibe 14 entgegengesetzten Seite in regelmäßigen Abständen Umlenkreflektoren 32, die bspw. als konkav gekrümmte Umlenkspiegel ausgebildet sind, angeordnet. Damit die von den Leuchtdioden 18 ausgesandten Lichtstrahlen 26 möglichst gezielt auf die Umlenkreflektoren 32 treffen, kann an der Leuchtdiode 18 bzw. am Lichteintritt in den Hohlkörper 30 ein weiterer Reflektor oder anderweitige Mittel zur Bündelung der von den LEDs 18 ausgesandten Lichtstrahlen (bspw. eine Linse) angeordnet sein (nicht dargestellt).
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Die Leuchte 10 aus 2 funktioniert ähnlich der Leuchte 10 aus 1, wobei die Funktion der Auskoppelprismen 20 aus 1 in 2 durch die Umlenkreflektoren 32 ersetzt werden. Zudem ist in 2 keine Totalreflexion der Lichtstrahlen 26 an den Grenzflächen bzw. Außenflächen des Lichtausbreitungskörpers 30 vorgesehen. Allerdings wäre es denkbar, statt der Umlenkreflektoren 32 totalreflektierende Elemente vorzusehen, welche das Licht aus dem Lichtausbreitungskörper 30 durch Totalreflexion in Richtung Lichtscheibe 14 umlenken.