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Die
Erfindung betrifft ein Muldenteil für eine Mulde, insbesondere
für eine Ersatzradmulde, der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art sowie eine Karosserie für einen Kraftwagen,
insbesondere für einen Personenkraftwagen, mit einer solchen
Mulde gemäß Patentanspruch 4.
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Die
DE 10 58 016 A1 offenbart
einen Bodenteil eines Laderaums für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere Personenkraftwagen, mit einer nach oben offenen Mulde,
wobei in einer Seitenwand der Mulde eine zur Mulde offene Ausbuchtung
vorgesehen ist, wobei das Bodenteil zumindest aus einem Einsatzteil
und aus einem Trägerteil zusammengebaut ist und wobei die
Ausbuchtung im Einsatzteil ausgebildet ist. Das Trägerteil
enthält die Seitenwand, und in der Seitenwand ist eine
Aufnahmeöffnung ausgebildet. Des Weiteren ist das Einsatzteil
in die Aufnahmeöffnung des Trägerteils eingesetzt
und am Trägerteil befestigt.
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Das
aus dieser Druckschrift bekannte Bodenteil weist weiteres Potenzial
zur Kostenreduzierung auf.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Muldenteil für
eine Mulde sowie eine Karosserie für einen Kraftwagen mit
einer solchen Mulde bereitzustellen, welche geringe Kosten aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Muldenteil für eine Mulde mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Karosserie mit
einer solchen Mulde mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes Muldenteil für eine Mulde,
insbesondere für eine Ersatzradmulde, eine Multifunktionsmulde
oder dergleichen, für eine Karosserie eines Kraftwagens,
insbesondere eines Personenkraftwagens, ist in einem Stauraumbereich
des Kraftwagens anordnenbar, in Fahrzeughochrichtung nach oben offen
ausgebildet und zeichnet sich dadurch aus, dass es als Gussbauteil
ausgebildet ist.
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Die
Ausbildung des erfindungsgemäßen Muldenteils für
die Mulde als Gussbauteil ist insofern vorteilbehaftet, als nahezu
beliebige Formen, Geometrien, Hinterschnitte etc. auf nahezu beliebige
Art und Weise und durch das Gießverfahren zum Ausbilden
des Muldenteils als Gussbauteil darstellbar sind. Dies ermöglicht
die Anpassung des Muldenteils an gegebene Bauraumbedingungen sowie
an gewünschte Funktionserfüllungsumfänge,
was also eine auf die Aufgabe und den Bedarf abgestimmte Ausgestaltung
des Muldenteils bedeutet.
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Gleichzeitig
ist diese sehr vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeit des
Muldenteils auf besonders zeit- und kostengünstige Art
und Weise darstellbar, da es sich bei dem Gießverfahren
zur Ausbildung des Muldenteils als Gussbauteil um ein prozesssicheres und
schnell durchzuführendes Verfahren handelt. Dies hält
die Kosten für das Muldenteil und damit die Gesamtkosten
für den Kraftwagen in einem sehr geringen Rahmen.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass durch die Ausbildung des Muldenteils
als Gussbauteil sehr geringe Wandstärken des Muldenteils
zu realisieren sind, was das Gewicht des Muldenteils und damit der
Mulde sowie des gesamten Kraftwagens gering hält. Dies
geht einher mit einem besonders günstigen Energieverbrauch
des Kraftwagens in dessen Betrieb, was im Falle der Ausbildung dessen
Antriebsaggregats als Verbrennungskraftmaschine einem geringen Kraftstoffverbrauch
sowie geringen CO2-Emissionen zuträglich
ist.
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Darüber
hinaus sind an das Gussbauteil Funktionsteile, Funktionsflächen
oder dergleichen ohne weiteres zumindest nahezu zeit- und kostenneutral,
beispielsweise während des Urformens des Muldenteils, anformbar.
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Bei
derartigen Funktionsflächen und/oder Funktionsteilen kann
es sich beispielsweise um zumindest eine Anbindungsstelle handeln, über
welche ein Aggregat, eine anderweitige Komponente oder Streben,
beispielsweise einer Strebenanordnung, an dem Muldenteil festlegbar
ist bzw. sind. Zusätzliche Haltemittel, wie beispielsweise
Schellen oder dergleichen, sind nicht von Nöten, was das
Gewicht sowie die Teileanzahl und damit die Kosten des Muldenteils und
des gesamten Kraftwagens um ein weiteres gering hält.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Muldenteil in einem Mittenbereich zumindest eine Anbindungsstelle
aufweist, über welche eine Strebe oder dergleichen an dem
Muldenteil festlegbar ist. Dies vermeidet, wie bereits beschrieben,
zusätzliche Haltemittel. Des Weiteren ist durch diese Anbindungsstelle
eine Möglichkeit geschaffen, die Karosserie des Kraftwagens
durch die Strebe auszusteifen, was mit verbesserten Fahreigenschaften
des Kraftwagens einhergeht. Dabei stellt der Mittenbereich der Mulde
bzw. des Muldenteils eine besonders günstige Stelle dar,
an welcher die Strebe einerseits zu befestigen ist.
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Weist
das Muldenteil im Bereich der zumindest einen Anbindungsstelle eine
Versteifungsstruktur, insbesondere eine Rippenstruktur auf, so sind über
die besagte Strebe eine dem Muldenteil besonders hohe Kräfte
und Momente abstützbar, ohne eine Beschädigung,
eine Verwindung oder dergleichen des Muldenteils oder der Karosserie
des Kraftwagens zu verursachen. Dies beeinflusst die Fahreigenschaften
des Kraftwagens weiterhin sehr positiv.
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Zur
Erfindung gehört auch eine Karosserie für einen
Kraftwagen, insbesondere für einen Personenkraftwagen,
mit zumindest einer in einem Stauraumbereich der Karosserie angeordneten
Mulde, welche zumindest teilweise durch ein erfindungsgemäßes
Muldenteil ausgebildet ist.
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Die
Mulde kann dabei teilweise oder aber auch komplett durch das erfindungsgemäße
Muldenteil gebildet sein. Dabei ist das Muldenteil beispielsweise
mit einem Bodenteil, insbesondere einem Bodenblech der Karosserie
verbunden, wobei die Verbindung durch ein Verschweißen,
ein Verkleben und/oder ein anderweitiges Fügeverfahren
dargestellt ist.
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In
jeglicher Hinsicht weist das erfindungsgemäße
Karosserie auf Grund der kostengünstige Ausbildung des
Muldenteils geringe Gesamtkosten sowie ein geringes Gewicht auf,
bei gleichzeitiger Möglichkeit der Darstellung sehr gute
Fahreigenschaften.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der Karosserie ist
eine im Bereich unterhalb des Muldenteils angeordnete Diagonalstrebenanordnung
zur Verwindungsaussteifung vorgesehen, deren Diagonalstreben einerseits
beispielsweise mit einem jeweiligen Ende an korrespondierenden Seitenschwellern der
Karosserie und andererseits an dem Muldenteil festgelegt sind.
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Diese
Diagonalstrebenanordnung bietet somit besonders günstige
Hebelarmverhältnisse, die die Torsionssteifigkeit der Karosserie
besonders stark begünstigen und somit zu sehr guten Fahreigenschaften
des Kraftwagens beitragen. Dies ist insbesondere dann der Fall,
wenn die Diagonalstreben bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung in einem Mittenbereich des Muldenteils an diesem festgelegt
sind.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass die besagte Mulde beispielsweise
als Ersatzradmulde ausgebildet ist, in welcher ein Ersatzrad bzw.
ein Reserverad des Kraftwagens aufnehmbar ist.
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Ebenso
möglich ist die Ausbildung der Mulde beispielsweise als
Multifunktionsmulde, welche zusätzlichen Stauraum bildet,
um beispielsweise Werkzeug, wie einen Wagenheber, Schraubenzieher
oder dergleichen, zu verstauen.
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Ist
die Mulde lediglich teilweise durch das Muldenteil ausgebildet,
so ist zur Komplettierung der Mulde beispielsweise ein zum Muldenteil
korrespondierendes Gegenteil vorgesehen, mit welchem das erfindungsgemäße
Muldenteil verbindbar ist bzw. verbunden ist.
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Es
versteht sich, dass allerdings die Mulde auch komplett durch das
Muldenteil als Gussbauteil gebildet sein kann. In jeglicher Hinsicht
ist das Muldenteil mit der Karosserie bzw. dem Bodenteil der Karosserie
verbunden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung
genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend
in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Die
Zeichnungen zeigen in:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Muldenteils für eine Mulde
für eine Karosserie eines Personenkraftwagens, wobei das
Muldenteil als Gussbauteil ausgebildet ist;
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2 eine
weitere perspektivische Ansicht des Muldenteils gemäß 1;
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3 ausschnittsweise
eine perspektivische Unteransicht einer Karosserie eines Personenkraftwagens
mit einer in einem Stauraumbereich der Karosserie angeordneten Mulde,
welche teilweise durch das Muldenteil gemäß den
vorhergehenden Fig. gebildet ist; und
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4 ausschnittsweise
eine perspektivische Draufsicht der Karosserie gemäß 3.
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Die 1 und 2 zeigen
ein Muldenteil 10 für eine Mulde 14 (4)
für eine Karosserie 12 (3 und 4)
eines Personenkraftwagens.
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Das
Muldenteil 10 ist dabei ist Gussbauteil ausgebildet, was
aus folgenden Gründen äußerst vorteilhaft
ist. Wie den 1 und 2 zu entnehmen
ist, ist durch die Ausbildung des Muldenteils als Gussbauteil die
Darstellung komplexer Geometrien, unterschiedlicher Wandverhältnisse
etc. ebenso möglich wie die bedarfsgerechte Ausgestaltung
des Muldenteils 10 und damit die Anpassung desselbigen an
gegebene Bauraumverhältnisse und/oder an vom Muldenteil 10 zu
erfüllende Aufgaben.
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Das
Muldenteil 10 weist in einen Mittenbereich 16 zwei
Anbindungsstellen 18, 20 auf, an welche jeweils
eine Strebe einer in Fahrzeughochrichtung des Muldenteils 10 unterhalb
des Muldenteils 10 angeordneten Strebenanordnung festlegbar
sind. Diese Streben verlaufen dabei diagonal zueinander und sind
somit einerseits an dem Muldenteil über die Anbindungsstellen 18, 20 und
andererseits an korrespondierenden Seitenschwellern der Karosserie 12 festgelegt.
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Dies
wirkt sich positiv auf die Versteifung der gesamten Karosserie 12 insbesondere
gegenüber einer Torsionsbelastung und damit besonders günstig auf
das Fahrverhalten des Personenkraftwagen auf.
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Anhand
der 1 und 2 wird deutlich, dass sowohl
die Anbindungsstellen 18, 20 sowie weitere Funktionsflächen
und/oder Funktionsteile zur Abstützung von Komponenten,
Aggregaten oder dergleichen an dem Muldenteil 10 durch
die Ausbildung des Muldenteils 10 als Gussbauteil im Verlauf
des Gießverfahrens nahezu ohne Mehraufwand an dem Muldenteil 10 anformbar
bzw. ausformbar sind, was einen hohen Funktionserfüllungsumfang
des Muldenteils 10 zumindest nahezu ohne Mehraufwand ermöglicht.
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Dies
trifft auch auf eine Versteifungsstruktur in Form einer Rippenstruktur 22 zu,
welche innerhalb des Muldenteils 10 bzw. der Mulde 14 in
dem Mittenbereich 16 im Bereich der Anbindungsstellen 18, 20 angeordnet
ist. Die Rippenstruktur 22 dient dabei der Versteifung
des Muldenteils 10 insbesondere in dem Bereich der Anbindungsstellen 18 und 20,
wodurch besonders hohe Kräfte und Momente über
die besagten Streben auf das Muldenteil 10 abgeführt
werden können, ohne das es zu einer Beschädigung
oder zu einer Verwindung des Muldenteils 10 kommt bzw. eine
solche Verwindung nur in äußerst geringem Maße
auftreten kann. Dies ist der weiteren Verwindungsaussteifung der
Karosserie 12 des Personenkraftwagens und damit dessen
Fahreigenschaften zuträglich.
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Die 3 und 4 zeigen
die besagte Karosserie 12 des Personenkraftwagens. Wie
den Fig. zu entnehmen ist, ist die besagte Mulde 14 in
einem Stauraumbereich 24 der Karosserie 12 angeordnet. Die
Mulde 14 ist dabei teilweise von dem Muldenteil 10 gebildet,
und in Kraftwagenhochrichtung nach oben offen ausgebildet wobei
das Muldenteil 10 zur Komplettierung der Mulde 14 mit
einem zu dem Muldenteil 10 korrespondierenden Teil 26 eines
Bodenteils in Form eines Bodenblechs 28 in einem Fügflanschbereich 30 verbunden
ist. Das Muldenteil 10 und das Bodenblech 28 sind
dabei in dem Flanschbereich 30 beispielsweise durch Punktschweißen miteinander
verbunden. Des Weiteren ist das Muldenteil 10 mit anderweitigen
Teilen und Bereichen der Karosserie 12, also beispielsweise
mit einem Querträger 32 beispielsweise ebenso
mit einer Schweißverbindung verbunden. Anhand den 3 und 4 wird
auch deutlich, ohne das es ohne weiteres möglich ist, die
komplette Mulde 14 durch ein entsprechendes Muldenteil 10 auszubilden.
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Neben
der bedarfsgerechten Ausgestaltung des Muldenteils 10 bzw.
der Mulde 14 trägt das Muldenteil 10 als
Gussbauteil zu einem äußerst geringen Gewicht
der Karosserie 12 bei, da es in Folge geringer Wandstärken,
welche durch das Gießverfahren ermöglicht sind,
ein sehr geringes Eigengewicht aufweist. Des Weiteren ist das Muldenteil 10 einstückig ausgebildet
und nicht etwa aus einer Mehrzahl von Blechen zusammengebaut, was
die Teileanzahl und damit die Kosten des Muldenteils 10 und
damit der gesamten Karosserie 12 gering ausfallen lässt.
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Wie
den 3 und 4 auch zu entnehmen ist, befindet
sich der Stauraumbereich 24 in einem Heckbereich 12 der
Karosserie, in welchem auch Federdome 34, 36 zur
Abstützung korrespondierender Feder- und Dämpferelemente
sowie eine Rückwand 38 zur Abgrenzung des Stauraumbereichs 24 von
dem Fahrgastinnenraum der Karosserie 12 angeordnet sind.
Die Ausbildung des Muldenteils 10 als Gussbauteil ermöglicht
eine Ausbildung der genannten Funktionsfläche, Funktionsteilen und/oder
der Rippenstruktur 22 gleichzeitig während des
Urformens des Muldenteils 10, was zeit- und kostenintensive,
zusätzliche Haltemittel bzw. Fertigungsschritte obsolet
werden lässt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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