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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anzeigen von Informationen in einem Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung weist eine Anzeigefläche und eine Steuervorrichtung auf. Mit der Steuervorrichtung ist die auf der Anzeigefläche wiedergegebene Anzeige steuerbar.
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Die Höhe des Kraftstoffverbrauchs eines Kraftfahrzeugs ist für den Nutzer des Kraftfahrzeugs in zunehmenden Maße wichtig. Durch eine veränderte Fahrweise kann in erheblichem Maße Kraftstoff eingespart werden. Um den Fahrer zu unterstützen eine optimale, verbrauchsarme Fahrweise umzusetzen, werden ihm daher Informationen angezeigt, die mit dem Kraftstoffverbrauch in Zusammenhang stehen. Beispielsweise ist es bekannt, auf einer Anzeigefläche im Fahrzeug den Fahrer fortwährend den aktuellen Kraftstoffverbrauch oder einen Durchschnittsverbrauch anzuzeigen.
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Aus der
DE 10 2004 013 611 A1 ist ein Fahrerinformationssystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, welches einen Sensor zum Erfassen der Kraftstoffausnutzung umfasst. Das Signal des Sensors wird einer Steuereinheit zugeführt und von dieser zum Ermitteln einer verbrauchsoptimalen Fahrweise verarbeitet. Das Informationssystem umfasst ferner eine Anzeigeeinheit mit einem beleuchtbaren Zeiger eines im Kraftfahrzeug vorhandenen Instruments, dessen Beleuchtungsverhalten auf die verbrauchsoptimale Fahrweise hinweist. Der Zeiger kann beispielsweise mit unterschiedlichen Farben oder Lichtintensitäten beleuchtet werden. Ferner kann für die Beleuchtung des Zeigers eine unterschiedliche Blinkfrequenz oder ein unterschiedliches PulsPause-Verhältnis vorgesehen sein.
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Die
US 7,237,203 B1 beschreibt ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen in einem Kraftfahrzeug, wobei Balkendiagramme mit dem aktuellen Energievorrat und der daraus resultierenden verbleibenden Reichweite ausgegeben werden. Auf analoge Weise können der durchschnittliche und der aktuelle Energieverbrauch angezeigt werden.
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Die
DD 241 779 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anzeigen momentaner Betriebswerte einer Brennkraftmaschinen in einem Kraftfahrzeug. Durch die Anzeige wird die Auswahl des optimalen Getriebegangs, entsprechend der jeweiligen Fahrsituationen, erleichtert und ein günstiger Kraftstoffverbrauch erzielt.
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Die
DE 10 2005 059 216 A1 beschreibt schließlich eine Informationseinrichtung für den Führer eines Fahrzeugs, bei der die auf das Fahrzeug wirkenden Kräfte ausgegeben werden. Insbesondere werden Quer- und Längsbeschleunigungen so verarbeitet, dass eine Performance des Fahrzeugs entlang einer Strecke dargestellt werden kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, durch welche der Fahrer eines Kraftfahrzeugs unterstützt wird, seine Fahrweise hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs zu optimieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Fahrweise hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs des Kraftfahrzeugs analysiert und die Analyse wird während des Fahrens dem Fahrer des Kraftfahrzeugs visualisiert. Die Visualisierung erfolgt insbesondere durch eine Anzeige auf einer Anzeigefläche. Die Visualisierung unterstützt den Fahrer bei der Anpassung seiner Fahrweise für einen optimierten, d.h. niedrigen, Kraftstoffverbrauch.
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Gemäß einer Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Wirkungsgrad des Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs bei der aktuellen Fahrweise bestimmt und visualisiert. Dabei wird der Wirkungsgrad insbesondere in einem für das Kraftfahrzeug spezifischen Motordrehzahl-Drehmoment-Diagramm dargestellt. Beispielsweise wird für die Analyse der Fahrweise die Motordrehzahl erfasst. Dem Fahrer wird daraufhin die gegenwärtige Position in dem für das Kraftfahrzeug spezifischen Motordrehzahl-Drehmoment-Diagramm dargestellt. Auf diese Weise wird dem Fahrer der Wirkungsgrad des Antriebsmotors des Fahrzeugs auf anschauliche Weise dargestellt. Der Wirkungsgrad des Antriebsmotors gibt an, wie viel der zugeführten Energie in Form von Kraftstoff tatsächlich in nutzbare Energie umgewandelt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zumindest die negative Beschleunigung, d.h. die Beschleunigung beim Abbremsen, des Kraftfahrzeugs gemessen. Für die negativen Beschleunigungswerte ist ein Sollbereich definiert und die aktuell gemessenen Beschleunigungswerte des Kraftfahrzeugs werden relativ zu dem Sollbereich visualisiert. Dem Fahrer wird auf diese Weise sehr anschaulich dargestellt, ob er beim Bremsen eine verbrauchsarme Fahrweise umsetzt. Der Kraftstoffverbrauch kann nämlich durch eine vorausschauende Fahrweise verringert werden. Das sogenannte Segeln beschreibt eine Fahrweise, bei der schon früh beim Annähern an ein Hindernis oder eine rote Ampel die Motorbremse oder ein dosiertes Bremsen eingesetzt wird. Bei dieser Fahrweise soll verhindert werden, dass das Kraftfahrzeug vollständig zum Stand kommt. In diesem Fall wird nämlich anschließend ein Beschleunigungsvorgang aus dem Stand nötig, welcher zu einem hohen Kraftstoffverbrauch führt. Ein zu starkes Abbremsen, d.h. zu hohe negative Beschleunigungswerte, weist somit auf eine nicht vorausschauende Fahrweise hin. Durch die Visualisierung der negativen Beschleunigung wird der Fahrer dabei unterstützt, die vorstehend beschriebene Segel-Fahrweise umzusetzen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Beschleunigung des Kraftfahrzeugs, d.h. die positive oder negative Beschleunigung, gemessen. Anhand einer Beschleunigungskurve in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm wird die gemessene Beschleunigung angezeigt. Nach einem Schaltvorgang wird dem Fahrer eine Rückmeldung über die Güte der Beschleunigungskurve vor dem Schaltvorgang und/oder über die Güte des Zeitpunkts des Schaltvorgangs ausgegeben. Ferner kann nach einem Schaltvorgang zusätzlich zu der vorherigen Beschleunigungskurve eine neue Beschleunigungskurve in dem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm angezeigt werden. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird insbesondere bei positiven Beschleunigungen eingesetzt. Es wird auf diese Weise dem Fahrer nicht nur eine Schaltempfehlung gegeben. Er erhält darüber hinaus eine Rückmeldung, ob er zum einen die korrekte Gaspedalschaltung nutzt und zum anderen im richtigen Augenblick in den nächsthöheren bzw. nächstniedrigeren Gang schaltet. Dadurch lernt der Fahrer, wie er sein Kraftfahrzeug optimal und energieeffizient beschleunigen kann, und ob er im richtigen Augenblick schaltet. Diese Art der Visualisierung hat insbesondere im Stadtverkehr Vorteile und kann daher insbesondere in diesem Fall hohe Kraftstoffeinsparungen bewirken.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dem Fahrer ein graphisches Objekt angezeigt, dass sich in Abhängigkeit von der Fahrweise vergrößert oder verkleinert. Alternativ oder zusätzlich kann sich das Objekt in Abhängigkeit von der Fahrweise vermehren oder vermindern. Durch diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann dem Fahrer auf spielerische Art eine Rückmeldung zu seiner Fahrweise gegeben werden. Das Objekt kann beispielsweise ein virtuelles Lebewesen symbolisieren, das sich bei kraftstoffsparender Fahrweise vergrößert bzw. vermehrt und bei einer Fahrweise mit hohem Kraftstoffverbrauch verkleinert bzw. vermindert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte Analyseeinrichtung zur Analyse der Fahrweise hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs auf und mittels der Steuervorrichtung ist dem Fahrer des Kraftfahrzeugs die Analyse der Analyseeinrichtung während des Fahrens auf der Anzeigefläche visualisierbar ist. Die Steuervorrichtung ist erfindungsgemäß dazu eingerichtet, die positive oder negative Beschleunigung des Kraftfahrzeugs zu messen und anhand einer Beschleunigungskurve in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm anzuzeigen, und nach einem Schaltvorgang dem Fahrer eine Rückmeldung über die Güte der Beschleunigungskurve vor dem Schaltvorgang und/oder über die Güte des Zeitpunkts des Schaltvorgangs auszugeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere ausgebildet, das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren vollständig oder teilweise auszuführen. Die Vorrichtung weist somit auch dieselben Vorteile wie das erfindungsgemäße Verfahren auf. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die mittels der Steuervorrichtung erzeugte Anzeige zur Visualisierung der Fahrweise insbesondere eine Darstellung des Wirkungsgrads des Antriebmotors des Kraftfahrzeugs.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
- 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anzeigen von Informationen in einem Kraftfahrzeug,
- 2 zeigt ein Drehmoment-Drehzahl-Diagramm,
- 3 zeigt eine Anzeige auf Basis eines Drehmoments-Drehzahl-Diagramms, welche von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugt wird,
- die 4A bis 4C zeigen Anzeigen des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Visualisierung negativer Beschleunigungen,
- die 5A bis 5C zeigen Anzeigen des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Visualisierung positiver Beschleunigungen und von Schaltvorgängen,
- die 6A bis 6C zeigen weitere Anzeigen des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Visualisierung von negativen Beschleunigen und
- die 7A bis 7C zeigen noch weitere Anzeigen des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im Folgenden wird mit Bezug zur 1 ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Anzeigen von Informationen in einem Kraftfahrzeug erläutert:
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Die Vorrichtung umfasst eine Anzeigefläche 1, die so im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet ist, dass sie für zumindest einen Fahrzeuginsassen, insbesondere den Fahrer, gut sichtbar ist. Die Anzeigefläche 1 kann von einem Display, insbesondere einem Flüssigkeitskristalldisplay oder Plasmadisplay beliebiger Bauart bereitgestellt werden. Des Weiteren kann die Anzeigefläche 1 mittels eines Heads-Up-Displays oder eines Heads-Down-Displays auf eine Oberfläche, wie beispielsweise einen Bereich der Windschutzscheibe, vor dem Fahrer projiziert werden.
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Die Anzeigefläche 1 ist mit einer Steuervorrichtung 2 verbunden, mit welcher Graphikdaten zur Informationsdarstellung auf der Anzeigefläche 1 erzeugbar sind. Die Steuervorrichtung 2 ist ferner mit einem Speicher 3 verbunden, in dem verschiedene für das Kraftfahrzeug spezifische Daten gespeichert sind, wie es später erläutert wird.
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Die Steuervorrichtung 2 ist des Weiteren mit einer Analyseeinrichtung 8 verbunden, mit welcher die Fahrweise insbesondere hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs analysiert werden kann. Die Ergebnisse der Analyse kann die Analyseeinrichtung 8 an die Steuervorrichtung 2 übertragen. Zur Übertragung der Eingangsparameter für die Analyse ist die Analyseeinrichtung 8 mit einem Fahrzeugbus 4 verbunden. Mit diesem Fahrzeugbus 4 ist auch die Steuervorrichtung 2 verbunden. Über den Fahrzeugbus 4 können der Steuervorrichtung und der Analyseeinrichtung 8 Daten eines Motordrehzahlmessers 5, eines Geschwindigkeits- bzw. Beschleunigungssmessers 6 und eines Sensors 7 für Schaltvorgänge übertragen werden. Des Weiteren umfasst die Vorrichtung eine interne Uhr, die beispielsweise mit dem Fahrzeugbus 4 gekoppelt sein kann oder in der Steuervorrichtung 2 integriert sein kann.
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Des Weiteren können von der Analyseeinrichtung 8 folgende Parameter berücksichtigt werden, die Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben und die der Analyseeinrichtung 8 über den Fahrzeugbus 4 übertragen werden können: Der Rollwiderstand, der Luftwiderstand, der Steigungswiderstand, der Beschleunigungs- und Bremswiderstand, die Fahrzeugmasse inklusive Zuladung, die Geschwindigkeit, die Wirkungskraft des Motors, etwaige Zusatzverbraucher im Fahrzeug.
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Die Steuervorrichtung 2 ist so ausgebildet, dass sie auf Basis der von der Analyseeinrichtung 8 durchgeführten Analyse der aktuellen Fahrweise des Kraftfahrzeugs und gegebenenfalls auf Basis von Daten, die in dem Speicher 3 gespeichert sind, eine Anzeige für die Anzeigefläche 1 erzeugen kann, welche die Analyse der Analyseeinrichtung 8 visualisiert.
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Mit Bezug zu den 2 und 3 wird eine erste Möglichkeit für die Visualisierung der Analyse erläutert:
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In dem Speicher 3 ist ein für das Kraftfahrzeug spezifisches Motordrehzahl-Drehmoment-Diagramm gespeichert, in dem der spezifische Kraftstoffverbrauch anhand von Kurven dargestellt ist. Ein solches Diagramm wird auch als Muschelkurven-Diagramm bezeichnet. Ein Beispiel für ein solches Diagramm ist in 2 wiedergegeben. Anhand dieses Motordrehzahl-Drehmoment-Diagramms kann dem Fahrer der Wirkungsgrad des Motors visualisiert werden.
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Die zugehörige in dem Fahrzeug wiedergegebene Anzeige ist in 3 dargestellt. Das Motordrehzahl-Drehmoment-Diagramm wird anhand einer Grafik 9 visualisiert, welches unterschiedliche spezifische Kraftstoffverbräuche in unterschiedlichen Farben oder Farbintensitäten darstellt. Die aktuelle Fahrweise des Fahrers wird anhand eines graphischen Objekts 10 visualisiert, welches ein Feuer darstellt. Anhand der Position des graphischen Objekts 10 in dem Diagramm 9 kann der Fahrer erkennen, wie kraftstoffsparend seine Fahrweise ist. Je weiter sich das Objekt 10 in die inneren Kurven des Diagramms 9 bewegt, desto kraftstoffsparender ist die Fahrweise des Fahrers. Ggf. kann sich auch die Farbe des Objekts 10 verändern, je nachdem wie kraftstoffsparend die Fahrweise ist. Durch dieses Anzeige- und Interaktionskonzept kann durch die dynamische Auswertung und Bewertung der Fahrweise des Fahrers und durch Verwendung einer stark motivatorischen Metapher, beim Fahrer ein Bedürfnis erzeugt werden, kraftstoffsparend zu fahren. Dabei wird der technische Inhalt des Muschelkurven-Diagramms für den Fahrer visualisiert, so dass dem Fahrer geholfen wird, in Fahrsituationen, in denen ein hohes Drehmoment benötigt wird, dieses möglichst kraftstoffsparend zu erreichen.
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Mit Bezug zu den 4A bis 4C wird eine weitere von dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Anzeige erläutert:
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Bei diesem Anzeige- und Interaktionskonzept soll erneut durch Verwendung einer stark motivatorischen Metapher und ferner durch dynamische Auswertung und Bewertung der Fahrweise des Fahrers bei dem Fahrer das Bedürfnis geschaffen werden, kraftstoffsparend zu fahren. Dem Anzeigekonzept liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein hoher Anteil des Kraftstoffverbrauchs durch eine vorausschauende Fahrweise eingespart werden kann. Bei einer als Segeln bezeichneten Fahrweise wird schon früh beim Annähern an ein Hindernis oder eine rote Ampel die Motorbremse oder ein dosiertes Bremsen eingesetzt, um zu verhindern, dass das Fahrzeug vollständig zum Stand kommt. Von der Analyseeinrichtung 8 wird in diesem Fall daher insbesondere die negative Beschleunigung des Kraftfahrzeugs in die Analyse einbezogen. Es sind zwei Schwellwerte für die negative Beschleunigung in dem Speicher 3 gespeichert. Diese Werte werden wie in den 4A bis 4C gezeigt als Grenzlinien 12 und 13 dargestellt, zwischen denen ein Korridor gebildet ist, der einen Sollbereich für Bremsvorgänge darstellt. Der aktuelle Wert der negativen Beschleunigung wird anhand des graphischen Objekts 11 visualisiert. Befindet sich das graphische Objekt 11 innerhalb des Korridors zwischen den Grenzlinien 12 und 13, wie in 4A gezeigt, wird das Objekt 11 in Grün dargestellt. Verlässt es den Korridor, wie in 4B dargestellt, wird es in Rot dargestellt. Befindet es sich vollständig außerhalb des Korridors, wie in 4C dargestellt, verschwindet das Objekt 11 vollständig.
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Mittels dieses Anzeigekonzepts wird der Fahrer dazu angehalten, das graphische Objekt 11 in den Korridor zwischen den Grenzlinien 12 und 13 zu halten. Auf diese Weise wird er auf spielerische Art zu einer kraftstoffsparenden Fahrweise angehalten.
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Ferner kann bei diesem Anzeigekonzept ein Punktestand 14 wiedergegeben werden, welcher die Fahrweise für einen vergangenen Zeitraum bewertet. Diese Punktzahl wird von der Analyseeinrichtung 8 erzeugt.
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Mit Bezug zu den 5A bis 5C wird eine weitere von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugte Anzeige erläutert:
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Durch dieses Anzeigekonzept des erfindungsgemäßen Verfahrens soll der Fahrer erneut auf spielerische Art zu einer kraftstoffsparenden Fahrweise angehalten werden. Bei diesem Anzeigekonzept wird insbesondere die Fahrweise des Fahrers bei positiven Beschleunigungen und bei Schaltvorgängen visualisiert.
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Wie in 5A gezeigt, wird auf der Anzeigefläche 1 ein Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm dargestellt, in dem die positive Beschleunigung des Fahrzeugs anhand einer Kurve 15 angezeigt wird. Die Kurve 15 zeigt die Geschwindigkeit seit dem letzten Schaltvorgang an. Die Beschleunigung ergibt sich dabei aus der Steigung der Kurve 15 in dem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm. Umso steiler der Anstieg der Kurve 15 ist, desto stärker wird das Fahrzeug beschleunigt und desto stärker drückt der Fahrer das Gaspedal.
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Sobald der Fahrer in den nächsten Gang schaltet, wird am Ende der Kurve 15 - wie in 5B gezeigt - eine zum Beispiel farbige Kugel 16 angezeigt. Die Farbe der Kugel 16 gibt dem Fahrer dabei eine Rückmeldung darüber, ob die Steigung der Kurve 15 einer kraftstoffsparenden Fahrweise entspricht und die Drehzahl zum Zeitpunkt des Schaltens ideal, d.h. insbesondere kraftstoffsparend, ist. Es wird somit die Güte des Geschwindigkeitsverlaufs und die Güte des Schaltvorgangs bewertet. Beispielsweise kann die Kugel 16 grün dargestellt werden, wenn der Fahrer ideal beschleunigt und geschaltet hat, gelb-grün angezeigt werden, wenn er fast ideal beschleunigt und geschaltet hat, gelb angezeigt werden, wenn er befriedigend beschleunigt und geschaltet hat, orange angezeigt werden, wenn er ausreichend beschleunigt und geschaltet hat, und rot angezeigt werden, wenn der Fahrer mangelhaft beschleunigt und geschaltet hat.
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Nach einem Schaltvorgang wird - wie in 5C gezeigt - eine neue Kurve 19 gezeichnet. Sie beginnt wieder im Schnittpunkt der Zeit- und Geschwindigkeitsachse, d.h. der Nullpunkt ist die aktuelle Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Schaltvorgangs. Die vorherige Kurve 17 mit der Kugel 18 wird halb-transparent im Hintergrund dargestellt. Die Visualisierung zeichnet solange neue Kurven und bewertet die Beschleunigung und das Schaltverhalten, bis der Fahrer seine Zielgeschwindigkeit erreicht hat und nicht mehr beschleunigt bzw. schaltet.
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Außerdem wird in einem Statusfeld 20 unterhalb des Diagramms anhand von Farbkugeln angezeigt, wie die letzten Schaltvorgänge bewertet wurden.
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Mit Bezug zu den 6A bis 6C wird eine weitere Anzeigemöglichkeit erläutert, die von dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugt wird:
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Dieses Anzeigekonzept visualisiert insbesondere die Fahrweise beim Abbremsen, d.h. bei negativen Beschleunigungen, und zwar insbesondere das Ausroll- und Schaltverhalten des Fahrers. Erneut wird ein spielerisches Anzeige- und Interaktionskonzept verwendet, um den Fahrer zu einer kraftstoffsparenden Fahrweise anzuhalten. Der Fahrer erhält eine Rückmeldung darüber, ob er bei einem Ausrollvorgang die Motorbremse kraftstoffsparend eingesetzt hat. Dadurch lernt der Fahrer, wie er sein Fahrzeug optimal und energieeffizient ausrollen lassen kann. Diese Visualisierung wird insbesondere im Stadtverkehr gewählt, da sie in diesem Fall den Kraftstoffverbrauch erheblich senken kann. Die Güte der Brems- bzw. Verzögerungsvorgänge wird auch hier durch positive, neutrale oder negative Punkte bzw. Kugeln bewertet.
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Wie im vorherigen Beispiel wird in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm eine Kurve 21 mit der Geschwindigkeit des Fahrzeugs angezeigt. Die Kurve 21 wird für einen Zeitraum mit einer negativen Beschleunigung angezeigt, wobei sie auch bei Schaltvorgängen, d.h. wenn die Motorbremse eingesetzt wird, nicht unterbrochen wird.
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Sobald das Fahrzeug zum Stehen kommt oder erneut beschleunigt wird, wird - wie in 6B dargestellt - an denjenigen Zeitpunkten eine farbige Kugel 22 bzw. 23 dargestellt, an denen der Fahrer entweder geschaltet oder gebremst hat. Die Farbigkeit dieser Kugeln 22 bzw. 23 gibt dem Fahrer eine Rückmeldung darüber, ob er an den richtigen Zeitpunkten die Motorbremse durch Gangwechsel genutzt hat. Eine ideale Kurve 21 würde einen Ausrollvorgang darstellen, der das Fahrzeug ohne Bremse, also nur unter Ausnutzung der Motorbremse, zum Stehen bringt.
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Die Kugeln 22 bzw. 23 werden in Grün dargestellt, wenn der Fahrer ideal ausgerollt hat, gelb-grün dargestellt, wenn er fast ideal ausgerollt hat, gelb dargestellt, wenn er befriedigend ausgerollt hat, orange dargestellt, wenn er ausreichend ausgerollt hat, und rot dargestellt, wenn der Fahrer mangelhaft ausgerollt hat.
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Zum Abschluss wird - wie in 6C gezeigt - in einem Statusfeld 24 angezeigt, welche Kugeln 22, 23 zuletzt erzeugt wurden. Auf diese Weise kann der Fahrer Punkte sammeln, die zu einer kraftstoffsparenden Fahrweise motivieren.
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Mit Bezug zu den 7A bis 7C wird ein weiteres Anzeigekonzept erläutert, welches von dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt wird:
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Auch bei diesem Anzeigekonzept wird der Fahrer zu einem kraftstoffsparenden Fahren motiviert, ohne bei ihm das Gefühl hervorzurufen, dass er bevormundet wird. In diesem Fall werden virtuelle Lebewesen dargestellt, die sich bei einer guten, d.h. kraftstoffsparenden, Fahrweise vergrößern bzw. vermehren und bei einer schlechten, d.h. kraftstoffintensiven, Fahrweise verkleinern bzw. vermindern. Je nach Fahrweise können die virtuellen Lebewesen wachsen, sich vermehren, schrumpfen oder absterben. Dadurch erhält der Fahrer eine spielerische und motivierende Rückmeldung darüber, wie kraftstoffsparend seine Fahrweise in der vergangenen Zeit war.
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In 7A ist das Anfangsstadium dargestellt. Es existiert eine geringe Anzahl an virtuellen Lebewesen, mit geringer Größe und geringem Ausbaustadium. Diese virtuellen Lebewesen werden anhand der graphischen Objekte 25 dargestellt.
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Während der Fahrer sein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr bewegt, sammelt er gute und schlechte Punkte, die von der Analyseeinrichtung 8 ermittelt werden, je nachdem wie kraftstoffsparend der Fahrer fährt. Diese Punkte erscheinen als virtuelles Futter in der Visualisierung. Die virtuellen Lebewesen fressen das erzeugte virtuelle Futter. Je nach Futterqualität (gut bis schlecht) können die virtuellen Lebewesen daraufhin wachsen bzw. ihre Form ausbauen. Andererseits können sie auch schrumpfen bzw. ihre Form dezimieren.
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Ab einer definierten Menge virtuellen Futters taucht ein weiteres virtuelles Lebewesen auf, welches anhand eines weiteren graphischen Objekts 25 visualisiert wird. Erhält ein virtuelles Lebewesen für längere Zeit kein virtuelles Futter, so schrumpft es wieder. Wenn ein virtuelles Lebewesen nach einem definierten Zeitraum kein virtuelles Futter frisst oder nur schlechtes Futter frisst, stirbt es ab und wird daher nicht mehr dargestellt.
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In den 7A bis 7C ist die Anzeige auf der Anzeigefläche 1 dargestellt, wenn der Fahrer kraftstoffsparend fährt und somit die Anzahl der virtuellen Lebewesen, die anhand der graphischen Objekte 25 visualisiert werden, zunimmt.
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Das Erscheinungsbild der virtuellen Lebewesen, d.h. der graphischen Objekte 25, kann sich auch in Abhängigkeit von der Fahrweise des Fahrers hinsichtlich ihrer Anzahl, ihrer Größe, der Farbe und der Form verändern. Des Weiteren können die visualisierten virtuellen Lebewesen ein dynamisches oder statisches Verhalten zeigen. Ferner kann die Fahrweise durch akustische Signale untermalt werden. Schließlich kann auch die Umgebung, in denen die Objekte 25 dargestellt werden, verändert werden. Beispielsweise kann die Farbe bzw. Farbintensität verändert werden.
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Des Weiteren kann die Analyseeinrichtung 8 folgende Faktoren bei der Bewertung der Fahrweise des Fahrers berücksichtigen, die Einfluss auf die Darstellung der virtuellen Lebewesen anhand der graphischen Objekte 25 haben:
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Ein gutes, d.h. kraftstoffsparendes, Schaltverhalten lässt die virtuellen Lebewesen wachsen. Für jeden richtigen Schaltvorgang wächst beispielsweise bei einer virtuellen Pflanze ein neues Blatt. Außerdem bringen die so wachsenden Pflanzen ab einer bestimmten Anzahl von Blättern Blüten hervor. Die Pracht und Komplexität der Blüten wächst mit steigender Bewachsung der virtuellen Welt.
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Einen schlechten Einfluss auf die Fahrweise haben kurze Fahrzeiten, da der Motor im kalten Zustand bei weitem mehr Kraftstoff verbraucht und den Kraftstoff schlechter verbrennt: Bei jedem Start des Motors wird bei der Visualisierung der Fahrweise eine Larve kreiert. Diese wächst während der Fahrt. Ab einer Fahrtzeit von beispielsweise 30 Minuten verpuppt sie sich zu einem Schmetterling, der anhand einer Graphik in der virtuellen Welt dargestellt wird. Wird die Fahrt vorzeitig abgebrochen, wird die noch unverpuppte Raupe in die virtuelle Welt entlassen und beginnt dort, die bereits gewachsenen Pflanzen anzufressen. Eine hohe Anzahl von Schmetterlingen erhöht die Pracht und Artenvielfalt nachkommender Generationen bei der Visualisierung der Fahrweise.
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Der übermäßige Einsatz von Komfortverbrauchern wie beispielsweise der Klimaanlage, lässt hin und wieder Kältegewitter in der Visualisierung der virtuellen Welt auftreten. Der Einsatz der Sitzheizung führt in der virtuellen Welt zur Verdorrung von Pflanzen.
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Lange Fahrten in hohen Geschwindigkeitsbereichen erzeugen starke Winde in der virtuell visualisierten Welt. Diese Winde greifen Pflanzen und Bewohner an und erzeugen so einen Pflanzen- und Artenrückgang.
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Das allgemeine Wetter, wie es in der virtuellen Welt visualisiert wird, wird durch die Qualität der Fahrweise beeinflusst. Beispielsweise kann das visualisierte Wetter durch die Fahrweise der letzten zehn Kilometer bestimmt werden. Umso kraftstoffsparender, d.h. umweltfreundlicher, die Fahrweise war, desto klarer ist der Himmel. Hohe Motordrehzahlen, hohe Geschwindigkeit und viele aktive Komfortverbraucher lassen hingegen den Himmel in der virtuell visualisierten Welt verdunkeln.
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Massive Verletzungen von Fahrregeln für eine ökologische Fahrweise, beispielsweise extrem hohe Motordrehzahlen, führen zu Blitzen und Erdbeben in der virtuell visualisierten Welt.
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Ein langes Warten bei laufendem Motor führt zu Trockenheit in der virtuellen Welt. Wird beispielsweise der Motor an einer roten Ampel länger als zehn Sekunden im Stand laufen gelassen, vermindert sich die Anzahl der virtuell dargestellten Lebewesen.
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Die mit Bezug zu den 2 bis 7 dargestellten Anzeigekonzepte können auf der Anzeigefläche 1 in Abhängigkeit von der Fahrsituation dargestellt werden. Ferner kann der Fahrer das anzuzeigende Anzeigekonzept durch eine Eingabe selbst auswählen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeigefläche
- 2
- Steuervorrichtung
- 3
- Speicher
- 4
- Fahrzeug
- 5
- Motordrehzahlmesser
- 6
- Geschwindigkeitsmesser
- 7
- Sensor für Schaltvorgänge
- 8
- Analyseeinrichtung
- 9
- Graphik für ein Drehmoment-Drehzahl-Diagramm
- 10
- Graphisches Objekt
- 11
- Graphisches Objekt
- 12
- Grenzlinie
- 13
- Grenzlinie
- 14
- Punktestand
- 15
- Kurve
- 16
- Kugel für Schaltvorgang
- 17
- Kurve
- 18
- Kugel für Schaltvorgang
- 19
- Kurve
- 20
- Statusfeld
- 21
- Kurve
- 22
- Kugel für Schaltvorgang
- 23
- Kugel für Schaltvorgang
- 24
- Statusfeld
- 25
- Graphische Objekte für virtuelle Lebewesen