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Die Erfindung betrifft eine Umlenkeinrichtung zur Umlenkung von Werkstückträgern eines Werkstückträgerfördersystems, das wenigstens zwei parallel ausgerichtete und in entgegengesetzte Förderrichtungen betreibbare Linearfördermittel und wenigstens einen Werkstückträger umfasst; mit einer äußeren, gekrümmten Führungsbahn, die sich zumindest im Wesentlichen von einem äußeren Rand des ersten Linearfördermittels zu einem entgegengesetzt angeordneten äußeren Rand des zweiten Linearfördermittels erstreckt, wobei beabstandet zur äußeren Führungsbahn eine innere Führungsbahn angeordnet ist, die sich zwischen einem inneren Rand des ersten Linearfördermittels und einem benachbart angeordneten inneren Rand des zweiten Linearfördermittels erstreckt und die dazu ausgebildet ist, einen Umlenkvorgang für den Werkstückträger zu ermöglichen und während des Umlenkvorgangs eine im Wesentlichen konstante Orientierung des Werkstückträgers bezogen auf die Förderrichtung zu gewährleisten. Ferner betrifft die Erfindung ein Werkstückträgerfördersystem.
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Ein der Anmelderin bekannter, nicht druckschriftlich belegter Stand der Technik betrifft ein Werkstückträgerfördersystem mit einem ersten Linearfördermittel, das ein in einer Förderrichtung erstrecktes, jeweils endseitig umgelenktes, endlos umlaufendes Förderband und eine Antriebseinrichtung zum Antreiben des Förderbandes umfasst, sowie mit einem zweiten Linearfördermittel, das parallel zum ersten Linearfördermittel angeordnet ist und in gleicher Weise wie das erste Linearfördermittel aufgebaut ist. Ein solches Werkstückträgerfördersystem wird beispielsweise dazu eingesetzt, die auch als Werkstückpaletten bezeichneten Werkstückträger zwischen mehreren Bearbeitungsstationen zu transportieren, um eine Bearbeitung von Werkstücken, die auf den Werkstückträgern aufgenommen sind, an wenigstens einer der Bearbeitungsstationen zu ermöglichen. Bei dem bekannten Stand der Technik ist eine Umlenkung von Werkstückträgern mittels einer aktiven Umlenkvorrichtung vorgesehen. Die aktive Umlenkvorrichtung umfasst beispielsweise eine gekrümmt angeordnete und von einer Antriebseinrichtung angetriebene Förderkette. Mittels der Förderkette können die Werkstückträger vom ersten Linearförderer und aus der ersten Förderrichtung auf den zweiten Linearförderer in die zweite Förderrichtung umgelenkt werden. Eine derartige aktive Umlenkvorrichtung wird endseitig an die Linearförderer angekoppelt und benötigt daher zusätzlichen Bauraum sowie eine Energieversorgung für die Antriebseinrichtung. Zusätzlich muss die Fördergeschwindigkeit der aktiven Umlenkvorrichtung an die Fördergeschwindigkeiten der beiden Linearförderer angepasst werden.
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Aus der
WO 2005/118439 A1 ist eine passive Umlenkeinrichtung zur Umlenkung von Flaschen bekannt, die in einem Transportsystem genutzt werden kann, das zur Pufferung einer größeren Anzahl von Flaschen vorgesehen ist. Das Transportsystem umfasst einen ersten Kettenförderer mit einer angetriebenen und endlos umlaufenden Förderkette, der für eine Förderung der Flaschen in einer ersten Förderrichtung vorgesehen ist. Weiterhin umfasst das Transportsystem einen zweiten Kettenförderer, der parallel zum ersten Kettenförderer angeordnet ist und für eine Förderung der Flaschen in einer zweiten Förderrichtung vorgesehen ist. Die Umlenkeinrichtung ist als linear längs der Kettenförderer verschiebliche, gekrümmte Führungsbahn ausgebildet und lenkt die vom ersten Kettenförderer antransportierten Flaschen auf den zweiten Kettenförderer um.
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Aus der
DE 195 00 546 A1 ist ein Modul zum Führen, insbesondere zum Umlenken, eines entlang einer Transferstrecke mittels wenigstens einer Antriebseinrichtung bewegbaren Werkstückträgers mit die Führung bestimmenden, mit dem Werkstückträger in Berührungskontakt kommenden Führungselementen bekannt, bei dem innerhalb des Moduls eine zusätzliche Antriebseinrichtung für den Werkstückträger angeordnet ist.
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Die
DE 10 2006 045 575 A1 offenbart eine Werkstückträgereinrichtung zur losen Auflage auf einem Friktionsförderer, die ein Bewegungselement aufweist, das eine an Antriebselementen wie Antriebsrollen des Friktionsförderers anliegende Reibfläche zum Bewegen der Werkstückträgereinrichtung umfasst, wobei das Bewegungselement mit einem Trägerelement zur Aufnahme eines Werkstücks verbunden, wobei mit dem Trägerelement Abstützelemente zur Aufnahme eines Teils des Werkstückgewichts verbunden sind.
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Aus der
DE 1 147 893 B ist eine Weiche für Kastenflachbandförderanlagen bekannt, die durch an den Behältern einstellbare Zielkennzeichen gesteuert wird und bei der das Ablenkmittel durch elektrische oder mechanische Mittel in Betriebsstellung gebracht wird, wobei auf der Seite der Förderbahn, nach der die Ablenkung erfolgen soll, als Ablenkmittel eine in Ablenkrichtung gekrümmte Steuerschiene vorgesehen ist, die in ihrer Betriebsstellung in eine seitliche Ausnehmung des Behälters oder in am Behälterboden angebrachte Führungsstücke eingreift und den Förderbehälter formschlüssig führt, bis er achsparallel zum abgehenden Förderband steht.
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Die
DE 101 35 591 A1 beschreibt ein Kurvenelement für ein Transfersystem zum Transport von Gütern, das eine kurvengängige Außenspur und eine Innenspur umfasst, auf welchen die Güter unmittelbar oder mittels Werkstückträgern transportiert werden, wobei an der Außenseite der Außenspur eine Außenführung angeordnet ist und die Außenspur im Kurvenbereich durchgehend ausgebildet ist, wobei die Innenspur zweiteilig aus einer ersten Innenspur sowie einer zweiten Innenspur gebildet ist und mindestens eine der ersten oder zweiten Innenspuren gerade in den Kurvenbereich hineinragt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Umlenkvorrichtung anzugeben, die in einfacher Weise und ohne die Beanspruchung zusätzlichen Bauraums an einem Werkstückträgerfördersystem anbringbar ist. Weiterhin besteht die Aufgabe der Erfindung in der Bereitstellung eines entsprechenden Werkstückträgerfördersystems.
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Die Aufgabe der Erfindung wird für eine Umlenkvorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Hierbei ist vorgesehen, dass die innere Führungsbahn an einer mit der äußeren Führungsbahn verbundenen, zur Aufnahme zwischen den beiden Linearfördermitteln vorgesehenen, Zunge ausgebildet ist.
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Diese Zunge gewährleistet die feste Ausrichtung der inneren Führungsbahn gegenüber der äußeren Führungsbahn. Zusätzlich kann die Zunge derart ausgebildet sein, dass sie einen Spalt zwischen den vorzugweise beabstandet zueinander angeordneten Linearfördermitteln überbrückt. Damit wird gewährleistet, dass die Werkstückträger auch in dem Bereich zwischen den Linearfördermitteln abgestützt sind. Außerdem kann die Zunge hierdurch auch zur Ausrichtung der Umlenkeinrichtung gegenüber den Linearfördermitteln dienen.
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Mit Hilfe der inneren Führungsbahn wird erreicht, dass die Werkstückträger ohne aktive Fördermittel von dem ersten Linearförderer auf den zweiten Linearförderer übergesetzt werden können, ohne dass hierbei eine unerwünschte Änderung der Orientierung des Werkstückträgers auftritt. Ein solcher Umlenkungsvorgang kann auch als passiver Umlenkungsvorgang bezeichnet werden. Bei dem oben angegebenen internen Stand der Technik sorgt die aktive Umlenkvorrichtung dafür, dass die bezogen zur Förderrichtung mit einer vorgegebenen Orientierung vom ersten Linearförderer antransportierten Werkstückträger auch bei der Überführung auf den zweiten Linearförderer diese Orientierung beibehalten. Bei der oben angegebenen passiven Umlenkeinrichtung für Flaschen sind keine Maßnahmen ergriffen worden, um die Orientierung der Flachen beizubehalten.
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Die innere Führungsbahn der erfindungsgemäßen Umlenkeinrichtung begrenzt die Bewegung der Werkstückträger auf eine vorgegebene Bahn, so dass eine Rotation der Werkstückträger um eine Hochachse, die normal zu einer von den Linearförderern bestimmten Förderfläche, insbesondere einer Förderebene, ausgerichtet ist, allenfalls geringfügig von einem zwischen den Förderrichtungen der beiden Linearförderer eingeschlossenen Winkel, der üblicherweise 180 Grad beträgt, abweichen kann. Geringere oder größere Rotationswinkel werden durch das Zusammenwirken von äußerer und innerer Führungsbahn mit dem Werkstückträger verhindert. Somit ist gewährleistet, dass der Werkstückträger sowohl längs des ersten als auch längs des zweiten Linearfördermittels stets mit der gleichen Orientierung gefördert wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zweckmäßig ist es, wenn ein Endabschnitt der äußeren Führungsbahn im Bereich des äußeren Randes des Linearfördermittels zumindest im Wesentlichen parallel zur Förderrichtung ausgerichtet ist. Hierdurch wird eine sanfte Umlenkung aus der ersten Förderrichtung in die zweite Förderrichtung gewährleistet. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn der Schwerpunkt des vom Werkstückträger getragenen Werkstücks hoch über dem Werkstückträger liegt und somit bei einer schnellen, insbesondere schlagartigen, Richtungsänderung des Werkstückträgers ein Umkippen des Werkstücks und gegebenenfalls des Werkstückträgers eintreten könnte. Besonders bevorzugt sind die dem ersten und dem zweiten Linearfördermittel jeweils zugeordneten Endabschnitte der äußeren Führungsbahn beide parallel zur Förderrichtung ausgerichtet.
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Vorzugsweise ist ein Endabschnitt der inneren Führungsbahn im Bereich des inneren Randes des Linearfördermittels zumindest im Wesentlichen parallel zur Förderrichtung ausgerichtet. Dadurch wird eine zuverlässige Führung des Werkstückträgers, insbesondere bei Erreichen des zweiten Linearfördermittels, gewährleistet.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die äußere Führungsbahn konkav und/oder die innere Führungsbahn konvex, insbesondere kreisbogenförmig ausgebildet sind. Dadurch wird die Umlenkung der Werkstückträger aus der ersten Förderrichtung in die zweite Förderrichtung ohne eine unerwünschte Orientierungsänderung der Werkstückträger gegenüber der jeweiligen Förderrichtung gewährleistet. Bevorzugt sind die Führungsbahnen kreisbogenförmig ausgebildet, hierdurch wird ein im Wesentlichen gleichförmiger Umlenkungsvorgang für die Werkstückträger erzielt.
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Vorzugsweise sind die äußere und die innere Führungsbahn parallel, vorzugsweise äquidistant, insbesondere konzentrisch, zueinander angeordnet. Die beiden Führungsbahnen bilden eine Transportrinne mit definierter Breite, in der die Werkstückträger in jeder Phase der Umlenkung von dem ersten Linearfördermittel auf das zweite Linearfördermittel stets zuverlässig und mit definierter Orientierung umgelenkt werden, insbesondere zumindest im Wesentlichen zwangsgeführt sind.
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Für einen Werkstückträger zur Förderung von Werkstücken, mit einer Grundplatte, deren Oberseite zur Aufnahme wenigstens eines Werkstücks ausgebildet ist und an deren Unterseite wenigstens ein senkrecht von der Unterseite abragender Abstandshalter angebracht ist, der für eine Auflage auf einem Linearfördermittel ausgebildet ist, ist vorgesehen, dass an der Unterseite ein senkrecht zur Unterseite abragendes Führungsmittel angeordnet ist, das für eine zeitweilige Anlage an einer inneren Führungsbahn einer Umlenkeinrichtung ausgebildet ist. Das Führungsmittel verhindert durch die Anlage an der inneren Führungsbahn eine unerwünschte Rotation des Werkstückträgers um eine normal zur Unterseite bzw. zur Förderfläche ausgerichtete Hochachse. Vorzugsweise ist das Führungsmittel zumindest derart ausgebildet, dass eine Anlage an der inneren Führungsbahn zumindest ab demjenigen Zeitpunkt während der Umlenkung des Werkstückträgers gewährleistet ist, ab dem der Werkstückträger mit dem zweiten Linearfördermittel in Wirkverbindung tritt.
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Zweckmäßig ist es, wenn das Führungsmittel wenigstens eine konkav ausgebildete, gekrümmte Führungsfläche mit einer normal zur Unterseite ausgerichteten Krümmungsachse aufweist. Hierdurch kann eine zuverlässige Führung des Werkstückträgers bei gleichzeitig geringem Wendekreis für den Werkstückträger gewährleistet werden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Führungsmittel symmetrisch zu einer normal zur Unterseite ausgerichteten Spiegelebene ausgebildet ist. Hierdurch ist der Werkstückträger in zwei einander entgegengesetzten Vorzugsrichtungen auf den jeweiligen Linearförderer aufsetzbar, ohne dass hierdurch eine Beeinträchtigung der Wechselwirkung mit der Umlenkeinrichtung eintreten würde.
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Bevorzugt ist die Krümmung am Führungsmittel mit einem Krümmungsradius ausgebildet ist, der zumindest im Wesentlichen einem Krümmungsradius der inneren Führungsbahn der Umlenkeinrichtung entspricht. Hierdurch wird eine spielarme Führung des Werkstückträgers während des Umlenkvorgangs sichergestellt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird für ein Werkstückträgerfördersystem mit einem ersten Linearfördermittel zur Förderung von Werkstückträgern in einer ersten Förderrichtung und mit einem zweiten Linearfördermittel zur Förderung von Werkstückträgern in einer zweiten Förderrichtung, wobei das erste und das zweite Linearfördermittel zumindest im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind und die Förderrichtung des zweiten Linearfördermittels der Förderrichtung des ersten Linearfördermittels entgegengesetzt ist, wobei jedes der Linearfördermittel ein in Förderrichtung erstrecktes, jeweils endseitig umgelenktes, endlos umlaufendes Förderband und eine Antriebseinrichtung zum Antreiben des Förderbandes umfasst, mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass auf die beiden Linearfördermittel wenigstens eine erfindungsgemäße Umlenkrichtung und wenigstens ein, vorzugsweise erfindungsgemäß ausgeführter, Werkstückträger aufgesetzt ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Hierbei zeigt:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Werkstückträgerfördersystem mit zwei parallel zueinander ausgerichteten und mit entgegengesetzten Förderrichtungen betriebenen Linearfördermitteln und einer Umlenkeinrichtung,
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2 eine Seitenansicht des Werkstückträgerfördersystems gemäß 1,
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3 eine perspektivische Darstellung der Umlenkeinrichtung gemäß den 1 und 2,
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4 eine Ansicht von Unten auf einen Werkstückträger, der mit mehreren Abstandshaltern und einem Führungsmittel ausgerüstet ist,
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5 eine Seitenansicht des Werkstückträgers gemäß der 4,
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6a bis 6c eine schematische Darstellung des Umlenkvorgangs für einen Werkstückträger auf einem Werkstückträgerfördersystem in unterschiedlichen Phasen.
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Ein in den 1, 2 und 6a bis 6c schematisch dargestelltes Werkstückträgerfördersystem 1 umfasst exemplarisch ein erstes Linearfördermittel 2 und ein parallel beabstandet dazu angeordnetes zweites Linearfördermittel 3. Das erste Linearfördermittel 2 ist zur Förderung von nicht dargestellten Werkstückträgern in einer durch die Pfeilrichtung angegebenen ersten Förderrichtung 4 vorgesehen, das zweite Linearfördermittel 3 ist zur Förderung von Werkstückträgern in einer entgegengesetzten Förderrichtung 5 vorgesehen. Zwischen den beiden Linearfördermitteln 2 und 3 ist eine Umlenkeinrichtung 6 angeordnet, die eine in den 6a bis 6c näher dargestellte, orientierungsrichtige 180-Grad-Umlenkung der Werkstückträger ermöglicht.
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Exemplarisch sind die beiden Linearfördermittel 2 und 3 jeweils mit einem endlos umlaufenden Förderband 7 ausgestattet, das an jeweils endseitig angebrachten Umlenkwalzen 8 umgelenkt wird. Die Umlenkwalzen 8 sind jeweils zwischen parallel gegenüberliegend angeordneten, leistenförmig ausgebildeten Trägern 9, 10, 11, 12 aufgenommen. Angesichts der parallelen Anordnung der beiden Linearfördermittel 2 und 3 werden die jeweils außenliegenden Träger auch als Außenträger 9 und 11 und die jeweils innenliegenden Träger auch als Innenträger 10 und 12 bezeichnet. Vorliegend sind sowohl die Außenträger 9 und 11 als auch die Innenträger 10 und 12 in einem Endbereich nahe der Umlenkwalze 8 abgeflacht ausgebildet, wie dies aus der 2 hervorgeht. In einem von den Umlenkwalzen 8 beabstandeten Zwischenbereich sind hingegen an den jeweiligen Trägern 9, 10, 11, 12 jeweils erhöhte Führungsstege 13 ausgebildet. Die Führungsstege 13 erstrecken sich in Normalenrichtung zu einer von den Oberseiten der Förderbänder 7 bestimmten Förderfläche 14, die exemplarisch als Förderebene ausgebildet ist. Durch die Führungsstege 13 wird in dem Zwischenbereich eine Längsführung der Werkstückträger gewährleistet.
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An den Trägern 9, 10, 11, 12 sind jeweils Stützfüße 15 für eine definierte Auflage der Linearfördermittel 2, 3 auf einer nicht näher dargestellten Unterlage vorgesehen.
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Die in der 3 näher dargestellte Umlenkeinrichtung 6 ist exemplarisch als Blechbiegeteil ausgebildet und umfasst eine äußere Führungsbahn 16 und eine innere Führungsbahn 17. Beide Führungsbahnen 16, 17 sind beispielhaft kreisbogenförmig ausgeführt und vorzugsweise äquidistant zueinander angeordnet. Somit wird zwischen den beiden Führungsbahnen 16, 17 eine Transportrinne mit konstanter Breite ausgebildet, durch die der Werkstückträger in einer gleichmäßigen Umlenkbewegung von dem ersten Linearfördermittel 2 auf das zweite Linearfördermittel 3 transportiert werden kann. Wie aus der 1 entnommen werden kann, sind Endereiche der beiden Führungsbahnen 16, 17 jeweils derart ausgerichtet, dass die jeweilige Förderrichtung 4, 5 als Tangente an die Endbereiche angelegt werden kann. Hierdurch wird ein ruckfreies Ein- und Ausleiten des Werkstückträgers in die Umlenkeinrichtung 6 bzw. aus der Umlenkeinrichtung 6 gewährleistet.
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Die innere Führungsbahn 17 ist exemplarisch als umgebogener Endabschnitt einer Zunge 18 ausgebildet, die sich von der ersten Führungsbahn 16 in radialer Richtung nach innen erstreckt. Die Aufgaben der Zunge 18 bestehen darin, eine feste Verbindung zwischen innerer und äußerer Führungsbahn 16, 17 zu gewährleisten und gleichzeitig den Spalt 24 zwischen den Linearfördermitteln 2 und 3 zu überbrücken. Die randseitig an der äußeren Führungsbahn 16 ausgebildeten Haltezungen 25 sind für eine Anlage an den nach außen gewandten Oberflächen der Außenträger 9, 11 vorgesehen. Vorzugsweise sind die Haltezungen 25 jeweils mit Ausnehmungen 26 versehen, die ein Umgreifen der Stützfüße 15 ermöglichen. Die äußere Führungsbahn 16 und die Haltezungen 25 sind an einer Grundplatte 27 ausgebildet, die zumindest im Wesentlichen plan auf den beispielsweise parallel zur Förderebene 14 ausgerichteten Stirnseiten 28, 29, 30, 31 der Träger 9, 10, 11, 12 aufliegt. Die Zunge 18 ist im Wesentlichen parallel zur Grundplatte 27 angeordnet und derart von dieser beabstandet, dass eine Zungenoberfläche 32 im Wesentlichen bündig mit der Förderebene 14 zu liegen kommt. Hierdurch wird eine zumindest nahezu fugenfreie und vorzugsweise ebene Fläche zwischen den Förderbändern 7 des ersten Linearfördermittels 2 und des zweiten Linearfördermittels 3 gebildet. An der Zunge 18 sind senkrecht abragende Verstärkungslaschen 33 ausgebildet, die eine Stabilisierung der Zunge 18 bewirken. Endseitig sind die Verstärkungslaschen 33 mit Ausnehmungen 34 versehen, die ein Umgreifen der Stützfüße 15 ermöglichen.
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Ein in den 4 und 5 dargestellter Werkstückträger 40 umfasst eine exemplarisch planparallel ausgeführte Grundplatte 41, deren Oberseite 42 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Werkstücks oder eines Werkstückhalters vorgesehen ist. Auf einer der Oberseite 42 abgewandten Unterseite 43 der Grundplatte 41 sind mehrere kreisrunde, auch als Gleitschuhe bezeichnete Abstandshalter 44 angebracht, die für eine Auflage auf den Förderbändern 7 der Linearfördermittel 2 und 3 ausgebildet sind. In einem zentralen Bereich zwischen den Abstandshaltern 44 ist ein Führungsmittel 45 angeordnet, das zwei konkav ausgebildete, einander entgegengesetzte und gekrümmte Führungsflächen 48 aufweist. Krümmungsradien 47 der Führungsflächen 48 sind gleichartig gewählt. Die Krümmungsachsen 46 der Führungsflächen 48 sind normal zur Unterseite 43 ausgerichtet. Die Krümmung der Führungsflächen 48 ist exemplarisch derart gewählt, dass Endbereiche der Führungsflächen 48 tangential zu den nicht näher bezeichneten Umfangsflächen der benachbart angeordneten, kreisrunden Abstandshalter 44 ausgerichtet sind.
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Wie aus der 5 hervorgeht, ist die Erstreckung der Führungsmittel 45 in Normalenrichtung zur Unterseite 43 geringer als die Erstreckung der Abstandhalter 44, so dass die Führungsmittel 45 nicht in Anlage zu den Förderbändern 7 kommen. Vielmehr sind die Führungsmittel 45 lediglich zur Anlage an der inneren Führungsbahn 17 der Umlenkeinrichtung 6 vorgesehen, wie dies insbesondere aus den 6a bis 6c hervorgeht.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist der Werkstückträger 40 in den 6a bis 6c transparent als gestrichelte Kontur dargestellt, um sowohl die Wirkungsweise der Abstandhalter 44 als auch der Führungsmittel 45 darstellen zu können. Zudem sind in den 6a bis 6c keine weiteren Bezugszeichen ausgeführt, da es sich bei dem dargestellten Werkstückträgerfördersystem 1 um die gleiche Ausführungsform wie in den 1 und 2 handelt und die Werkstückträger 40 identisch zu dem in den 4 und 5 dargestellten Werkstückträger 40 ausgebildet sind.
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In einer ersten Phase der Umlenkung, die in der 6a dargestellt ist, liegen die Abstandshalter 44 mit ihren Umfangsflächen an Innenkanten 19, 20 der Träger 9, 10 des ersten Linearfördermittels 2 an, wodurch eine formschlüssige Ausrichtung des Werkstückträgers 40 in der ersten Förderrichtung 4 sichergestellt ist.
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Bei Annäherung des Werkstückträgers 40 an die Umlenkeinrichtung 6, wie dies in der 6b näher dargestellt ist, legen sich die äußeren Umfangsflächen der Abstandshalter 44 an die äußere Führungsbahn 16 an, wodurch eine kombinierte Linear- und Schwenkbewegung des Werkstückträgers 40 hervorgerufen wird. Zu diesem Zeitpunkt gleitet der Werkstückträger 40 mit den beiden vorderen Abstandshaltern 44 über die bündig zur der von den Förderbändern 7 bestimmten Förderebene 14 angeordneten Zungenoberfläche 32. Durch die reibschlüssige Kopplung mit dem Förderband 7 des ersten Linearfördermittels 2 findet zu diesem Zeitpunkt weiterhin eine Kraftübertragung in der ersten Förderrichtung 4 auf den Werkstückträger 40 statt.
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Nachdem wenigstens einer der beiden vorderen Abstandshalter 44 gemäß der 6c in reibschlüssige Verbindung mit dem Förderband 7 des zweiten Linearfördermittels 3 in Kontakt gekommen ist, wird der vordere Teil des Werkstückträgers 40 bereits in Richtung der zweiten Förderrichtung 5 gezogen, während der hintere Teil des Werkstückträgers 40 mit den beiden hinteren Abstandshaltern 44 noch auf dem Förderband 7 des ersten Linearfördermittels 2 aufliegt. Hierdurch erfolgt in Wechselwirkung mit der äußeren Führungsbahn 16 eine weitere Verschwenkung des Werkstückträgers 40 um eine orthogonal zur Förderebene 14 ausgerichtete Hochachse. Diese Schwenkbewegung wird durch die in 6c erkennbare Wechselwirkung des Führungsmittels 45 mit der inneren Führungsbahn 17 der Umlenkeinrichtung 6 begrenzt. Hierdurch wird eine unerwünschte Verschwenkung des Werkstückträgers 40 unterbunden. Die äußere Führungsbahn 16, die innere Führungsbahn 17, die an der äußeren Führungsbahn 16 anliegenden Abstandhalter 44 und die an der inneren Führungsbahn 16 anliegenden Führungsmittel 45 wirken in der Art einer Zwangsführung für den Werkstückträger 40 zusammen, so dass dieser eine definierte Umlenkbewegung vollzieht, bei der sich die Orientierung gegenüber der Förderrichtung 4, 5 nicht verändert.