DE102009053692B4 - Verfahren zum Bestimmen eines Anlegepunktes einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung sowie Antriebsstrang und Assistenzsystem - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Bestimmen eines Anlegepunktes einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung, insbesondere für den Einsatz in einem Kraftfahrzeug, umfassend die Schritte:- Bereitstellen eines Antriebsstrangs (1) mit-- einer Kupplung (2) zur Drehmomentübertragung von einer Antriebsseite (3) zu einer Abtriebsseite (4),-- einem ersten Drehzahlsensor (27) und einem von diesem beabstandeten zweiten Drehzahlsensor (28), und-- einer Steuereinheit (24) zum Bestimmen eines Anlegepunktes der Kupplung (2),- Betätigen der Kupplung (2) durch Vorgeben eines Soll-Signals (ps) mittels der Steuereinheit (24),- Messen einer ersten Drehzahl (n1) mittels des ersten Drehzahlsensors (27) und einer zweiten Drehzahl (n2) mittels des zweiten Drehzahlsensors (28),- Ermitteln eines Torsionswinkels (φ̂) des Antriebsstrangs (1) zwischen den Drehzahlsensoren (27, 28) aus den gemessenen Drehzahlen (n1, n2), wobei der Torsionswinkel (φ̂) mittels eines Beobachters ermittelt wird, der als Eingangsgrößen die gemessenen Drehzahlen (n1, n2) und ein bereitgestelltes Motormoment (M) und als Ausgangsgröße den beobachteten Torsionswinkel (φ̂) aufweist, und- Bestimmen des Anlegepunktes der Kupplung (2) durch Auswerten des Torsionswinkels (φ̂) und des zugehörigen Soll-Signals (ps) mittels der Steuereinheit (24).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Anlegepunktes einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung, insbesondere für den Einsatz in einem Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft ferner einen Antriebsstrang, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
- Zur Optimierung des Schaltkomforts bei Kraftfahrzeugen ist es erforderlich, den Anlegepunkt der Kupplung zu bestimmen. Der Anlegepunkt charakterisiert den Punkt im Drehmomentübertragungsverhalten einer Kupplung, bei dem die Kupplungselemente bzw. Kupplungslamellen eine Drehmomentübertragung der Kupplung von der Antriebsseite zu der Abtriebsseite ermöglichen.
- Die
DE 103 51 906 A1 ist ein Verfahren, eine Vorrichtung und deren Verwendung zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs beschrieben. - In der
DE 10 2006 027 834 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung eines Drehmoments bekannt. - Die
DE 199 47 377 A1 offenbart eine kontinuierliche Ermittlung eines Motormomentes eines Verbrennungsmotors in einem Fahrzeug. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bestimmen eines Anlegepunktes einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung zu schaffen, das einfach und genau ist.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass der Torsionswinkel des Teiles des Antriebsstrangs, der zwischen zwei Drehzahlsensoren angeordnet ist, ein Maß für den Anlegepunkt der Kupplung ist. Im Anlegepunkt der Kupplung steigt der Torsionswinkel aufgrund der möglichen Drehmomentübertragung infolge des abtriebsseitigen Gegenmomentes stark an und überschreitet einen für den Anlegepunkt charakteristischen Schwellwert. Der Schwellwert charakterisiert eine Obergrenze für den Torsionswinkel, die nicht überschritten wird, solange der Anlegepunkt nicht erreicht ist und dementsprechend eine Drehmomentübertragung der Kupplung nicht möglich ist. Durch das Betätigen der Kupplung und Messen der Drehzahlen kann der Torsionswinkel des Antriebsstrangs im Bereich zwischen den Drehzahlsensoren einfach und genau bestimmt werden. Der Anlegepunkt der Kupplung ergibt sich durch Auswerten des Torsionswinkels und des zugehörigen Soll-Signals für das Betätigen der Kupplung. Der dem Anlegepunkt entsprechende Wert des Soll-Signals kann beispielsweise in einem Assistenzsystem zur Optimierung des Schaltverhaltens eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden. Prinzipiell kann für das erfindungsgemäße Verfahren jeder Bereich des Antriebsstrangs zwischen zwei Drehzahlsensoren verwendet werden. Insbesondere können die Drehzahlsensoren auf der Antriebsseite und/oder auf der Abtriebsseite angeordnet sein. Das erfindungsgemäße Verfahren funktioniert insbesondere auch dann, wenn der Antriebsstrang mehr als eine Kupplung aufweist. Die Anzahl der Kupplungen im Antriebsstrang kann prinzipiell beliebig sein. Darüber hinaus müssen im Anlegepunkt der Kupplung nicht zwingend die Reibflächen der Kupplungselemente aneinanderliegen. Bei Nasskupplungen ist beispielsweise auch eine Drehmomentübertragung über das Öl möglich, bevor die Kupplungselemente aneinanderliegen. Der Anlegepunkt ist dementsprechend die Stellung der Kupplung, bei der ein vordefiniertes Drehmoment übertragbar ist.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine einfache und genaue Bestimmung des Torsionswinkels. Da der Torsionswinkel in Kraftfahrzeugen standardmäßig nicht gemessen wird, muss dieser rechnerisch ermittelt werden. Mittels eines Beobachters, der als Eingangsgrößen die gemessenen Drehzahlen und das bereitgestellte Motormoment aufweist, kann eine genaue Schätzgröße für den Torsionswinkel berechnet werden. Das Motormoment wird in Steuereinheiten von Kraftfahrzeugen standardmäßig zur Verfügung gestellt.
- Ein Verfahren nach Anspruch 2 gewährleistet eine einfache Bestimmung des Anlegepunktes. An der Antriebsseite sind in Kraftfahrzeugen standardmäßig zwei geeignete Drehzahlsensoren angeordnet, wobei der dazwischen liegende Bereich des Antriebsstrangs eine ausreichende Elastizität gewährleistet.
- Ein Verfahren nach Anspruch 3 stellt eine hohe Genauigkeit bei der Bestimmung des Anlegepunktes sicher. In Kraftfahrzeugen ist an der Antriebsseite standardmäßig ein Torsionsdämpfer in Form eines Zwei-Massen-Schwungrads angeordnet, um die Drehunförmigkeit der Drehzahl des Verbrennungsmotors zu glätten. Der Torsionsdämpfer weist gegenüber dem restlichen Teil des Antriebsstrangs eine hohe Elastizität auf, wodurch sich bei Erreichen des Anlegepunktes der Torsionswinkel des Torsionsdämpfers verhältnismäßig stark ändert. Der Anlegepunkt kann hierdurch sicher bestimmt werden.
- Ein Verfahren nach Anspruch 4 ermöglicht eine einfache und zuverlässige Bestimmung des Anlegepunktes. Über die Steigung des Soll-Signals kann die Dauer sowie die Genauigkeit der Bestimmung des Anlegepunktes eingestellt werden.
- Ein Verfahren nach Anspruch 5 eignet sich zum Einsatz in Kraftfahrzeugen, da deren Kupplungen hydraulisch mittels eines Fluids betätigt werden.
- Ein Verfahren nach Anspruch 6 gewährleistet, dass sich der Torsionsdämpfer zu Beginn des Verfahrens in einer definierten Lage befindet.
- Ein Verfahren nach Anspruch 7 ermöglicht eine einfache Bestimmung des Anlegepunktes. Der Schwellwert wird empirisch bestimmt. Ist der ermittelte Torsionswinkel gleich dem Schwellwert, entspricht der Wert des zugehörigen Soll-Signals, insbesondere des Soll-Drucks, dem Anlegepunkt. Dieser Wert kann für die Kupplungsregelung verwendet werden, wodurch der Schaltkomfort optimiert werden kann. Wird das erfindungsgemäße Verfahren wiederholt durchgeführt, so kann der Verschleiß der Kupplung bei der Bestimmung des Anlegepunktes erfasst werden.
- Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, einen Antriebsstrang zu schaffen, bei dem der Anlegepunkt einer darin angeordneten Kupplung einfach und genau bestimmbar ist.
- Diese Aufgabe wird durch einen Antriebsstrang mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Hinsichtlich der Vorteile des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs wird auf die bereits beschriebenen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen. Insbesondere kann der Antriebsstrang auch entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 8 weitergebildet werden.
- Ein Assistenzsystem nach Anspruch 9 ermöglicht eine Optimierung des Schaltkomforts der Kupplung für das jeweils zu übertragende Drehmoment. Ist der Anlegepunkt der Kupplung bekannt, kann das Soll-Signal der Kupplung auf das zu übertragende Drehmoment angepasst werden.
- Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit einem Torsionsdämpfer und einer Kupplung, -
2 einen zeitlichen Verlauf eines Soll-Drucks zur Betätigung der Kupplung in1 , -
3 einen zeitlichen Verlauf eines Torsionswinkels des Torsionsdämpfers in1 bei Vorgabe eines Soll-Drucks gemäß2 , und -
4 eine schematische Darstellung eines Beobachters zur Bestimmung des Torsionswinkels in3 . - Ein Antriebsstrang
1 eines Kraftfahrzeugs weist eine Kupplung2 auf, die den Antriebsstrang1 in eine Antriebsseite3 und eine Abtriebsseite4 unterteilt. Die Antriebsseite3 umfasst einen Verbrennungsmotor5 , der über eine Antriebswelle6 mit einem antriebsseitigen, ersten Kupplungselement7 verbunden ist. In die Antriebswelle6 ist ein Torsionsdämpfer8 in Form eines Zwei-Massen-Schwungrads integriert. Der Torsionsdämpfer8 weist ein dem Verbrennungsmotor5 zugewandtes erstes Schwungrad9 und ein dem Verbrennungsmotor5 abgewandtes zweites Schwungrad10 auf, die über ein Federelement11 miteinander gekoppelt sind. Der Aufbau des Zwei-Massen-Schwungrads ist bekannt und üblich. - Auf der Abtriebsseite
4 umfasst der Antriebsstrang1 ein abtriebsseitiges, zweites Kupplungselement12 , das über eine Abtriebswelle13 und einem darin integrierten Getriebe14 mit einem Differenzial15 verbunden ist. Das Differenzial15 ist wiederum über Radwellen16 mit den Antriebsrädern17 verbunden. - Die Kupplungselemente
7 und12 sind relativ zueinander verschiebbar, sodass diese in einem offenen Zustand der Kupplung2 nicht gegeneinander anliegen und in einem geschlossenen Zustand der Kupplung2 gegeneinander anliegen, wodurch mittels der Kupplung2 ein Drehmoment von der Antriebsseite3 zu der Abtriebsseite4 übertragbar ist. Die Kupplungselemente7 und12 sind vorzugsweise als Kupplungslamellen bzw. Lamellenpakete ausgebildet. Zum Anlegen des ersten Kupplungselements7 an das zweite Kupplungselement12 ist ein Kupplungsaktuator18 vorgesehen, der hydraulisch ausgebildet ist und mittels eines Fluids in Form von Öl betätigbar ist. Der Kupplungsaktuator18 umfasst eine Kolben-Zylinder-Einheit19 mit einem Zylinder20 und einem darin geführten Kolben21 . Der Kolben21 wirkt auf das erste Kupplungselement7 , was in1 mit einer gestrichelten Linie dargestellt ist. Der Zylinder20 bildet einen Druckraum22 aus, der an einer Seite von dem axial verschiebbaren Kolben21 begrenzt ist. Alternativ kann die Kupplung2 auch elektromotorisch betätigbar sein. - Mittels eines steuerbaren Druckventils
23 ist ein Ist-DruckpI in dem Druckraum22 einstellbar, der einem entsprechenden Soll-Druck ps entspricht. Der Soll-Druck ps ist von einer Steuereinheit24 vorgebbar. In dem Druckraum22 ist ein Drucksensor25 angeordnet, der zum Messen des Ist-DruckspI dient. Der Drucksensor25 ist zur Übertragung des Ist-DruckspI an die Steuereinheit24 mit dieser verbunden. An einer dem Druckraum22 abgewandten Seite des Kolbens21 ist ein Federelement26 angeordnet, das eine auf den Kolben21 wirkende Vorspannkraft erzeugt. - Zur Messung einer ersten Drehzahl
n1 der Antriebswelle6 zwischen dem Verbrennungsmotor5 und dem ersten Schwungrad9 umfasst der Antriebsstrang1 einen ersten Drehzahlsensor27 , der mit der Steuereinheit24 verbunden ist. Zur Messung einer zweiten Drehzahln2 der Antriebswelle6 zwischen dem zweiten Schwungrad10 und der Kupplung2 umfasst der Antriebsstrang1 einen entsprechenden zweiten Drehzahlsensor28 , der ebenfalls mit der Steuereinheit24 verbunden ist. - Die Steuereinheit
24 dient zum Steuern bzw. Regeln der Kupplung2 und umfasst ein Assistenzsystem29 , das das Schaltverhalten des Kraftfahrzeugs optimiert. Hierzu ist in das Assistenzsystem29 ein Beobachter implementiert, mittels dessen aus den gemessenen Drehzahlenn1 undn2 sowie einem in der Steuereinheit24 standardmäßig vorliegenden Motormoment M des Verbrennungsmotors5 eine Schätzgröße φ̂ für einen Torsionswinkel φ des Torsionsdämpfers8 ermittelbar ist. Der Beobachter ist in4 dargestellt, wobei - M
- das Motormoment,
- J
- das Trägheitsmoment des Verbrennungsmotors
5 und des damit verbundenen ersten Schwungrads9 , - c
- die Federkonstante des Federelements
11 , - n1
- die gemessene erste Drehzahl,
- n̂1
- die beobachtete erste Drehzahl,
- n2
- die gemessene zweite Drehzahl,
- φ̂
- der beobachtete Torsionswinkel und
- 11, 12
- die Rückführkoeffizienten des Beobachters bezeichnen.
- Das Motormoment M sowie die gemessenen Drehzahlen
n1 undn2 stellen die Eingangsgrößen und der beobachtete Torsionswinkel φ̂ die Ausgangsgröße des Beobachters dar. - Zum Bestimmen des Anlegepunktes bzw. Greifpunktes der Kupplung
2 muss das Kraftfahrzeug stehen. Der Verbrennungsmotor5 läuft. Im Getriebe14 ist ein Gang eingelegt. Im Zeitraum Δt1 ist die Kupplung2 offen, sodass der Torsionswinkel φ bzw. φ̂ des Torsionsdämpfers8 willkürlich ist. - Im Zeitraum Δt2 wird die Kupplung
2 durch Vorgabe eines Soll-Signals in Form eines Soll-Drucks ps betätigt und geschlossen, wodurch der Torsionswinkel φ bzw. φ̂beruhigt und in eine definierte Ausgangslage überführt wird. Das Soll-Signal ps ist vorzugsweise rechteckförmig bzw. impulsförmig ausgebildet. - Im Zeitraum Δt3 ist die Kupplung
2 wieder geöffnet, wobei der Torsionswinkel φ bzw. φ̂ in der beruhigten Ausgangslage bleibt. - Anschließend wird im Zeitraum Δt4 der Soll-Druck ps rampenförmig erhöht, wodurch sich die Kupplung
2 zunehmend schließt. Ist der Anlegepunkt der Kupplung2 erreicht, so wird über diese ein abtriebsseitiges Gegenmoment auf den Torsionsdämpfer8 übertragen, wodurch der Torsionswinkel φ bzw. φ̂ stark ansteigt. Der Anlegepunkt wird derart bestimmt, dass der Torsionswinkel φ̂ mit einem in Vorversuchen empirisch bestimmten Schwellwert S verglichen wird. Zu dem Torsionswinkel φA, der gleich dem Schwellwert S ist, wird der zugehörige Zeitpunkt tA ermittelt, zu dem wiederum der zugehörige Soll-Druckwert pA bestimmt wird. Der Soll-Druckwert pA charakterisiert somit den Anlegepunkt der Kupplung2 . - Ist der Anlegepunkt der Kupplung
2 bekannt, lässt sich die Betätigung der Kupplung2 auf das gewünschte, zu übertragende Drehmoment optimieren, wodurch mittels des Assistenzsystems29 der Schaltkomfort verbesserbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Einfach- und Doppelkupplungsgetrieben angewandt werden. - Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Anlegepunkt bzw. Greifpunkt einer Kupplung
2 durch Beobachtung der Verdrillung bzw. des Torsionswinkels φ̂ eines Torsionsdämpfers8 ermittelt. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist der genaue Torsionswinkel φ̂ nicht notwendig, da nur die Auswirkung der Drehmomentübergabe von der Kupplung2 auf den Torsionsdämpfer8 beobachtet wird. Eine qualitative Aussage über den Torsionswinkel φ̂ am Torsionsdämpfer8 ist für das erfindungsgemäße Verfahren ausreichend. - Alternativ kann für das erfindungsgemäße Verfahren der Torsionswinkel φ̂ eines beliebigen Teils des Antriebsstrangs
2 verwendet werden, indem durch Messung die Auswirkung des Drehmoments an der Kupplung2 auf die entsprechende Elastizität im Antriebsstrang1 gemessen bzw. ermittelt wird.
Claims (9)
- Verfahren zum Bestimmen eines Anlegepunktes einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung, insbesondere für den Einsatz in einem Kraftfahrzeug, umfassend die Schritte: - Bereitstellen eines Antriebsstrangs (1) mit -- einer Kupplung (2) zur Drehmomentübertragung von einer Antriebsseite (3) zu einer Abtriebsseite (4), -- einem ersten Drehzahlsensor (27) und einem von diesem beabstandeten zweiten Drehzahlsensor (28), und -- einer Steuereinheit (24) zum Bestimmen eines Anlegepunktes der Kupplung (2), - Betätigen der Kupplung (2) durch Vorgeben eines Soll-Signals (ps) mittels der Steuereinheit (24), - Messen einer ersten Drehzahl (n1) mittels des ersten Drehzahlsensors (27) und einer zweiten Drehzahl (n2) mittels des zweiten Drehzahlsensors (28), - Ermitteln eines Torsionswinkels (φ̂) des Antriebsstrangs (1) zwischen den Drehzahlsensoren (27, 28) aus den gemessenen Drehzahlen (n1, n2), wobei der Torsionswinkel (φ̂) mittels eines Beobachters ermittelt wird, der als Eingangsgrößen die gemessenen Drehzahlen (n1, n2) und ein bereitgestelltes Motormoment (M) und als Ausgangsgröße den beobachteten Torsionswinkel (φ̂) aufweist, und - Bestimmen des Anlegepunktes der Kupplung (2) durch Auswerten des Torsionswinkels (φ̂) und des zugehörigen Soll-Signals (ps) mittels der Steuereinheit (24).
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlsensoren (27, 28) an der Antriebsseite (3) angeordnet sind und die Drehzahlen (n1, n2) antriebsseitig gemessen werden. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Drehzahlsensoren (27, 28) ein Torsionsdämpfer (8) angeordnet ist und aus den gemessenen Drehzahlen (n1, n2) der Torsionswinkel (φ̂) des Torsionsdämpfer (8) ermittelt wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Soll-Signal (ps) der Kupplung (2) linear verändert wird und die Kupplung (2) zunehmend geschlossen oder geöffnet wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (2) mittels eines Fluides betätigt wird und das Soll-Signal (ps) ein Soll-Druck des Fluides ist. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 3 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsdämpfer (8) durch Vorgabe eines rechteckförmigen Soll-Signals (ps) vorgespannt wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass der Anlegepunkt der Kupplung (2) derart bestimmt wird, dass - der ermittelte Torsionswinkel (φ̂) mit einem Schwellwert (S) verglichen wird, und - der Wert (pA) des Soll-Signals (ps) dem Anlegepunkt entspricht, bei dem der ermittelte Torsionswinkel (φ̂) gleich dem Schwellwert (S) ist. - Antriebsstrang, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit - einer Kupplung (2) zur Drehmomentübertragung von einer Antriebsseite (3) zu einer Abtriebsseite (4), - einem ersten Drehzahlsensor (27) zum Messen eines ersten Drehzahl (n1), - einem von dem ersten Drehzahlsensor (27) beabstandeten zweiten Drehzahlsensor (28) zum Messen einer zweiten Drehzahl (n2), - einer Steuereinheit (24) zum Bestimmen eines Anlegepunktes der Kupplung (2), die eingerichtet ist, -- ein Soll-Signal (ps) zum Betätigen der Kupplung (2) vorzugeben, -- aus den gemessenen Drehzahlen (n1, n2) ein Torsionswinkel (φ̂) des Antriebsstrangs (1) zwischen den Drehzahlsensoren (27, 28) zu ermitteln, wobei der Torsionswinkel (φ̂) mittels eines Beobachters ermittelt wird, der als Eingangsgrößen die gemessenen Drehzahlen (n1, n2) und ein bereitgestelltes Motormoment (M) und als Ausgangsgröße den beobachteten Torsionswinkel (φ̂) aufweist, und -- durch Auswerten des Torsionswinkels (φ̂) und des zugehörigen Soll-Signals (ps) den Anlegepunkt der Kupplung (2) zu bestimmen.
- Assistenzsystem zur Optimierung des Schaltverhaltens eines Kraftfahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, dass das Assistenzsystem eingerichtet ist, einen Anlegepunkt einer in einem Antriebsstrang (1) angeordneten Kupplung (2) mit einem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis7 zu bestimmen.
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- 2009-11-18 DE DE102009053692.2A patent/DE102009053692B4/de active Active
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