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Die Erfindung betrifft eine Ventileinheit mit zumindest einem Ventil zum Schalten eines Druckmittelflusses, wobei die Versorgung oder Entsorgung der Ventileinheit mit/von Druckmittel über eine zugeordnete Anschlussplatte erfolgt, wobei im Bereich der Anschlussplatte zumindest ein Schlauch mittels einer Anschlussvorrichtung an die Ventileinheit anschließbar ist.
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Das Einsatzgebiet einer pneumatischen Ventileinheit der hier interessierenden Art erstreckt sich vornehmlich auf eine pneumatische Ventileinheit. Eine Ventileinheit wird durch flächige Aneinanderreihung mehrerer jeweils durch eine Anschlussplatte und ein Mehrwegeventil gebildeter pneumatischer Ventilanordnungen geschaffen. Eine Ventileinheit stellt somit eine örtlich konzentrierte Zusammenfassung mehrerer Ventile zur Ansteuerung von Druckmittelaggregaten – beispielsweise Pneumatikzylindern – innerhalb eines pneumatischen Systems dar.
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Eine derartige Ventileinheit ist aus der
DE 103 49 706 B4 bekannt. Diese pneumatische Ventileinheit mit einer Anschlussplatte ist so gestaltet, dass eine Kanaltrennung an jeder Stelle eines jeden Mehrwegeventils auf einfache Weise möglich ist. Dies wird dadurch erreicht, dass ein einsetzbares Kanaltrennelement mit einer speziellen Ausgestaltung in den Kanälen der Ventilanordnung verbaut ist. Äußerlich weist die Ventilanordnung den bekannten Aufbau mit der Anschlussplatte auf, an der jeweils übereinanderliegend die beiden 4/2 Anschlüsse zweier nebeneinander angeordneter Ventile positioniert sind. An diese Anschlüsse müssen die Schläuche in geeigneter Weise angeschlossen werden.
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Eine Möglichkeit, einen Schlauch an einem solchen Anschluss anzuschließen, besteht mittels einer sogenannten Blitzanschlussvorrichtung. Eine solche Blitzanschlussvorrichtung weist ein Messinggehäuse mit einem Gewinde auf, das unter Einfügung eines Dichtrings in ein korrespondierendes Gewinde des Anschlusses auf der Anschlussplatte eingeschraubt wird. Weiterhin weist das Messinggehäuse zumindest eine Anschlussmöglichkeit für einen Schlauch auf. Diese Anschlussmöglichkeit ist so ausgebildet, dass der Schlauch ohne Werkzeug befestigt und wieder gelöst werden kann. Für die Montage der Blitzanschlussvorrichtung auf der Anschlussplatte ist durch die vorgegebene Größe der Anschlussplatte und auch der Lage der Anschlüsse die äußere Kontur des Blitzanschlusses vorgegeben. Dadurch ist der Strömungsdurchmesser innerhalb des Blitzanschlusses und auch der anzuschließenden Schläuche festgelegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Ventileinheit bereitzustellen, bei der die Anschlussvorrichtung für an die Ventileinheit anzuschließender Schläuche verbessert ist.
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Dieser Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Anschlussvorrichtung ein integraler Bestandteil der Anschlussplatte ist. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, für den Kunden eine nicht mehr um eine zusätzlich zu beschaffende und zu montierende Anschlussvorrichtung fertige Ventileinheit bereitzustellen, an der die Schläuche direkt angeschlossen werden können. Auch ist dadurch die Gefahr einer Fehlmontage der Anschlussvorrichtung und daraus beispielsweise resultierender Undichtigkeiten ausgeschlossen.
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In Weiterbildung der Erfindung weist die Anschlussvorrichtung ein in die Anschlussplatte eingesetztes Anschlussstück auf, dass eine Halteeinrichtung für den Schlauch aufnimmt. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, bestehende Ventileinheiten durch einen Austausch der vorhandenen Anschlussplatte gegen die erfindungsgemäße Anschlussplatte mit eingesetztem Anschlussstück zu modifizieren. Weiterhin kann das Anschlussstück mit der Halteeinrichtung für den Schlauch als eigene Baueinheit unabhängig von der restlichen Ventileinheit montiert und auch geprüft werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Halteeinrichtung eine in das Anschlussstück eingesetzte Spannzange auf. Die Spannzange ist so ausgebildet, dass sie ein Einschieben eines Schlauchs ermöglicht, aber ein Herausziehen des Schlauchs aus der Haltezange normalerweise verhindert. Soll der Schlauch wieder gelöst werden, ist in einer allgemeinen Ausführung die Spannzange durch ein Werkzeug in eine entriegelte Position zu bewegen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Halteeinrichtung zusätzlich zu der Spannzange einen in das Anschlussstück eingesetzten Lösering auf. Ein solcher Lösering ersetzt ein separates Werkzeug zum Entriegeln der Spannzange. Dabei ist der Lösering so ausgebildet, dass er problemlos von Hand bedienbar ist.
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In Weiterbildung der Erfindung weist der Lösering einen an seinem Außenumfang oval abgeflachten Betätigungsringflansch auf, wobei die abgeflachten Seiten des Betätigungsringflansches zu gegenüberliegenden Schmalseiten des Anschlussstücks ausgerichtet sind. Diese ovale Abflachung des Betätigungsringflansches ermöglicht bei einer vorgegebenen Breite des Anschlussstücks die Montage von einem Lösering mit einem größeren Innendurchmesser gegenüber einem Löserings mit nicht abgeflachtem Betätigungsringflansch. Die Abflachung des Betätigungsringflansches hat keinen nachteiligen Einfluss auf dessen mechanische Funktion, sondern verringert in einem geringen Maße die zu bedienende Betätigungsfläche. Dabei ist es aber so, dass zumindest bei Ventileinheiten mit mehreren verbauten Ventilen der nunmehr abgeflachte Bereich für eine Betätigung ungeeignet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der Lösering und/oder die Spannzange aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt. Dabei können diese Teile beispielsweise als Spritzgießteile kostengünstig hergestellt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung weist das Anschlussstück eine Vorderseite und eine Rückseite auf, wobei die Spannzange von der Rückseite in das Anschlussstück eingesetzt ist, während wiederum in weiterer Ausgestaltung der Lösering von der Vorderseite in das Anschlussstück eingesetzt, insbesondere eingeclipst ist. Damit ist der Lösering insbesondere bei einem noch nicht montierten Schlauch verliersicher in dem Anschlussstück gehalten, während die Spannzange bei einem an der Anschlussplatte montierten Anschlussstück durch Anlage an der Anschlussplatte oder anderen Bauteilen der Ventileinheit gehalten ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Anschlussstück bündig in die Anschlussplatte eingesetzt und in geeigneter Weise befestigt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung zu entnehmen, in der ein in den Figuren dargestelltes Ausführungsbeispiel näher beschrieben ist.
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Es zeigen:
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1 in einer geschnittenen dreidimensionalen Explosionsdarstellung die Anschlussvorrichtung mit Anschlussplatte, Anschlussstück mit montierter Spannzange und eingesetztem Lösering sowie zwei einzuführende Schläuche,
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2 eine Schnittdarstellung der montierten Anschlussvorrichtung,
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3 einer Ausschnittsvergrößerung aus 2 und
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4 eine perspektivische Ansicht der kompletten Anschlussvorrichtung
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Die in 1 dargestellte Anschlussplatte 1 weist zwei übereinander liegende Kanäle 2 als Strömungsverbindungen auf, die mit einer weiteren Ventileinheit und insbesondere den Ventilen dieser Ventileinheit verschaltbar sind. In die Anschlussplatte 1 ist eine Ausnehmung 3 eingearbeitet, in die ein Anschlussstück 4 einsetzbar ist.
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Das Anschlussstück 4 weist korrespondierend mit den Kanälen 2 Bohrungen 5 auf, in die integrale Haltevorrichtungen für Schläuche 9 eingesetzt sind. Jede Haltevorrichtung besteht aus einer Spannzange 6 und einen Lösering 7, die nachfolgend noch detailliert erläutert werden. Für eine dichte Verbindung eines bis in den Kanal 2 eingeschobenen Schlauchs 9 weist der Kanal 2 eine Ringnut 10 auf, in die ein Dichtring 8 eingesetzt wird.
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2 zeigt das vollständig montierte und in die Ausnehmung 3 der Anschlussplatte 1 eingesetzte Anschlussstück 4. Das Anschlussstück 4 schließt bündig mit der Vorderseite der Anschlussplatte 1 ab und die beiden Teile sind in geeigneter Weise (beispielsweise durch Einpressen oder Einkleben) miteinander verbunden. Jeder Schlauch 9 ist bis an einen Anschlag in der Bohrung 2 der Anschlussplatte 1 durch das Anschlussstück 4 mit der Spannzange 6 und dem Lösering 7 eingeschoben.
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Jede Bohrung 5 in dem Anschlussstück 4 ist gemäß der Detailansicht nach 3 als Stufenbohrung mit einer rückseitigen schrägen Rampe 11 ausgebildet. Auf der schrägen Rampe 11 stützt sich die eine entsprechende Außenkontur aufweisende Spannzange 6 ab. Innenseitig weist die Spannzange 6 eine umlaufende Kralle 12 auf. Die Kralle 12 weist in Richtung zu der Ringnut 10 und dringt bei einer durch einen Pfeil angedeuteten Zugbewegung des Schlauchs 9 in dessen Oberfläche ein und hält diesen fest. Damit die Spannzange 6 beim Verschieben entlang der Rampe 11 in diesem Bereich eine problemlose Durchmesseränderung ausführen kann, sind in die Spannzange 6 (in 1 und 4 dargestellte) Schlitze 13a eingearbeitet.
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Von der Vorderseite ist in die Bohrung 5 des Anschlussstücks 4 der Lösering 7 eingeclipst. Dazu weist der Lösering 7 gegenüberliegend zu einem Betätigungsflansch 14 eine umlaufende Haltenase 15 auf, die sich an dem Absatz der Stufenbohrung abstützen kann. Damit der Lösering 7 in das Anschlussstück 4 eingesetzt werden kann weist auch dieser (in 1 und 4 dargestellte) Schlitze 13b auf, die eine vorübergehende Durchmesseränderung bei dem Einclipsvorgang zulassen.
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Dargestellt ist in der 3 die Löseposition der Haltevorrichtung. Dabei ist der Lösering 7 anliegend an die Spannzange 6 so weit in die Bohrung 5 des Anschlussstücks 4 eingeschoben (und gehalten) bis die Spannzange an der Anschlussplatte 1 anliegt. Der Schlauch kann in dieser Position entfernt werden. Wird der Lösering 7 freigegeben, wird bei einer Herausziehbewegung des Schlauchs der Lösering 7 und die Spannzange 6 durch eine leichte Klemmwirkung mit dem Schlauch 9 so weit in Richtung des Pfeils verschoben, bis die Spannzange 6 fest an der Oberfläche des Schlauchs 9 – hervorgerufen durch die Bewegung entlang der Rampe 11 anliegt und die Kralle 12 in den Schlauch eingedrückt ist.
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In der 4 ist das vollständige Anschlussstück 4 dargestellt. Dabei weist das Anschlussstück 4 insgesamt vier Haltevorrichtungen auf, die zu zwei Ventilen gehören, versehen. Die Breite des Anschlussstücks 4 ist vorgegeben und beträgt beispielsweise 23,2 mm. Um den Schlauchdurchmesser maximieren zu können, sind die Betätigungsflansche 14 der Löseringe 7 abgeflacht, wobei die abgeflachten Seiten 16 der Betätigungsflansche 14 zu gegenüberliegenden Schmalseiten 17 des Anschlussstücks 4 ausgerichtet sind. Durch diese Maßnahme kann jede Haltevorrichtung so ausgebildet sein, dass anstelle eines Schlauchs 9 mit einem bisherigen Außendurchmesser von beispielsweise 6 mm nunmehr ein Schlauch 9 mit einem Außendurchmesser von 8 mm durch entsprechende Vergrößerung der Innendurchmesser (und selbstverständlich auch der Außendurchmesser) der Spannzange 6 und des Löserings 7 verbaut werden kann. Durch diese Maßnahme kann die Durchflussmenge beispielsweise bis auf 1000 l erhöht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anschlussplatte
- 2
- Kanal
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Anschlussstück
- 5
- Bohrung
- 6
- Spannzange
- 7
- Lösering
- 8
- Dichtring
- 9
- Schlauch
- 10
- Ringnut
- 11
- Rampe
- 12
- Kralle
- 13a, 13b
- Schlitz
- 14
- Betätigungsringflansch
- 15
- Haltenase
- 16
- Seite
- 17
- Schmalseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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