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Stand der Technik
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In telemedizinischen Systemen werden Messwerte von Vitalparametern oder andere Informationen zum Gesundheitszustand des Patienten, z. B. das Ergebnis eines strukturierten Interviews, im häuslichen Umfeld des Patienten (patient to doc) erhoben. Diese Daten werden entweder direkt in der Basisstation erhoben oder von einem medizinischen Messgerät an sie weitergeleitet. In der Basisstation werden die Daten lokal vorausgewertet und/oder an ein Call-Center, sogenanntes telemedizinisches Zentrum, weitergeleitet.
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Vom telemedizinischen Zentrum werden die Daten empfangen und bewertet. Im einfachsten Fall erhält der Patient lediglich die Rückmeldung, dass seine Daten eingegangen sind und/oder, dass diese ohne pathologischen Befund sind. Bei Auffälligkeiten kann auch eine therapeutische Konsequenz daraus erwachsen (Empfehlung zum Aufsuchen eines Arztes, Änderung der Medikation, etc.).
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Die Basisstationen sind in der Lage, Daten zu empfangen, selbst Daten zu erheben, die Daten vorzuverarbeiten und diese nach einer geeigneten Konvertierung über Telekommunikations- oder Daten-Netze weiterzuleiten.
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Die Identifizierung des Nutzers (Patienten) erfolgt bei einer Basisstation bisher über eine Gerätekennung, die in der Basisstation abgespeichert ist, beispielsweise gemäß der
JP-2007037892-A oder durch die Telefonnummer, mit der die Basisstation auf das Telefonnetz zugreift.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Mit den Maßnahmen des Anspruchs 1, d. h. die Basisstation weist eine Eingabeeinheit für die Eingabe einer Identifizierung eines Nutzers auf sowie eine Erkennungseinheit, die bei einem erkannten Nutzer die erfassten Vitalparameter an eine Übertragungseinheit weiterleitet, ist eine sichere Identifizierung bzw. Wiedererkennung eines Nutzers möglich. Es ist eine eindeutige Nutzerzuordnung möglich, selbst wenn die Messgeräte von mehreren Personen, z. B. Ehepartner, Heimbewohner, gemeinsam benutzt werden. Eine Zuordnung der Messwerte zum Patienten im telemedizinischen Zentrum ist eindeutig. Vertauschungen und damit Fehleinschätzungen des Gesundheitszustandes des jeweiligen Patienten, wie sie bei herkömmlichen Basisstationen auftreten konnten, werden vermieden. Bei bisherigen Basisstationen konnte ein Nutzer ausschließlich die Basisstation benutzen, die sich in seinem Haushalt befand. Weiterhin konnten Basisstationen, z. B. dann, wenn mehrere Patienten in der gleichen Wohnanlage leben, jeweils immer nur von einer Person genutzt werden. Ursache dafür war, dass sich der Patient über seine Basisstation oder den Telefonanschluss identifizierte, dass also Basisstation und Patient bezüglich seiner Messwerte verknüpft waren.
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Diese Nachteile können mit der Erfindung überwunden werden, sodass sich nunmehr der Nutzer direkt identifizieren muss und nicht mehr unbedingt die Basisstation.
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Eine Nutzung der Basisstation durch mehrere Nutzer bzw. Patienten ist nun möglich. Außerdem ist die Nutzung verschiedener Basisstationen durch einen Patienten möglich, z. B. auf Reisen, bei Bekannten, in Wohnanlagen etc.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen aufgezeigt.
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So kann die Eingabeeinheit zur Eingabe eines Codes ausgebildet sein und/oder zur Aufnahme einer Chip-Karte und/oder mit einem Empfänger für einen RFID-Chip ausgerüstet sein. Die Basisstation kann vorteilhaft für einen Dialogverkehr mit einem medizinischen Zentrum ausgebildet sein, dessen Freischaltung durch die Erkennungseinheit steuerbar ist.
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Die Erkennungseinheit ist vorteilhaft derart ausgebildet, dass in Abhängigkeit der Art und/oder Häufigkeit der Nutzung der Basisstation in Zusammenhang mit den Codedaten oder den Daten der Chipkarte bzw. des RFID-Chips zu erkennen ist, welcher Leistungsträger für die Inanspruchnahme einer Dienstleistung zuständig ist und wie die Kosten zu verteilen sind. Damit wird eine differenzierte und direkte Abrechnung der Dienstleistungen möglich. Beispielsweise ist eine Beratung des Patienten durch das telemedizinische Zentrum aufwändig, insbesondere zeitaufwändig, verglichen mit der einfachen Übermittlung eines Gewichtswertes. Aus diesem Grunde wird ermöglicht, für eine Beratung ein höheres Entgelt zu berechnen als für die Übermittlung eines reinen Messwertes.
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Einige Dienstleistungen können auch von den unterschiedlichsten Kostenträgern übernommen werden, wobei die Kostensätze nicht einheitlich sein müssen. Andere Dienstleistungen werden vom Patienten selbst bezahlt. Andere wiederum werden zunächst vom Patienten selbst getragen und später nach Verschlechterung des Gesundheitszustandes vom Kostenträger wieder übernommen. Daher bietet sich die Möglichkeit, den Patienten je nach Art und der Häufigkeit der Nutzung an den Kosten zu beteiligen und dem Patienten einen Mix aus (kostenfreien) Kassenleistungen und (kostenpflichtigen) Privatleistungen mit dem gleichen System je nach Wunsch und ohne Änderung des Systems anzubieten.
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Die Chip-Karte oder der RFID-Chip kann ausgebildet sein, ein Guthaben zu hinterlegen, welches in Abhängigkeit der Art und/oder Häufigkeit der Nutzung sowie von dem/den jeweils zuständigen Leistungsträger/n abbuchbar ist.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, die Übertragungseinheit der Basisstation so auszubilden, dass die Identifizierung des Nutzers zusammen mit den Vitalparametern an ein telemedizinisches Zentrum weitergeleitet wird. Dies ist insbesondere zusammen mit einem standardisierten Übertragungsprotokoll vorteilhaft.
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Zeichnungen
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Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
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Es zeigen
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1 ein Blockschaltbild einer Basisstation mit Code-Eingabe,
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2 ein Blockschaltbild einer Basisstation mit Kartenlesestation,
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3 ein Blockschaltbild einer Basisstation mit einem Empfänger für RFID-Chips.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist eine Basisstation 1 zur Erfassung von Vitalparametern anschließbarer medizinischer Geräte 2 mit einer Eingabe-Einheit 3 für die Eingabe einer Identifizierung eines Nutzers bzw. Patienten mittels eines Codes vorgesehen. Der Code wird durch ein Tastaturfeld eingegeben. Mittels einer Erkennungseinheit 4 wird der eingegebene Code mit einem in der Basisstation 1 abgespeicherten Code verglichen und bei Übereinstimmung werden die von den medizinischen Messgeräten 2 erfassten Vitalparameter wie Blutdruck, Blutzucker, Gewicht u. s. w. zur Übertragungseinheit 5 durchgeschaltet, die diese dann insbesondere zusammen mit dem eingegebenen Code zum telemedizinischen Zentrum 6 hin überträgt, wo die übertragenen Vitalparameter entsprechend dem mitübertragenen Code einem bestimmten Patienten zugeordnet werden und in ein Patientenprofil eingetragen werden. Anstelle der direkten Freischaltung der Übertragungseinheit 5 durch die Erkennungseinheit 4 kann der eingegebene Code zuerst zum telemedizinischen Zentrum 6 hin übertragen werden und nach Prüfung der Berechtigung zu einer medizinischen Dienstleistung ein Freischaltsignal vom telemedizinischen Zentrum 6 zurückgesandt werden. Die Erkennungseinheit 4 wertet dieses Freischaltsignal aus und leitet nach Überprüfung der Berechtigung die Vitalparameter an die Übertragungseinheit 5 weiter. Zusammen mit dem Freischaltsignal kann von dem telemedizinischen Zentrum 6 aus auch ein nutzerindividuelles Messprotokoll übertragen werden, das die zu erfassenden Werte standardisiert abruft. Letztere Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich unterschiedliche Nutzer verschiedener Basisstationen 1 bedienen. Dann muss eine Basisstation keine Berechtigungscodes mehrerer Nutzer zur Berechtigungsprüfung abgespeichert haben. Für die direkte Sprachkommunikation mit dem telemedizinischen Zentrum 6 verfügt die Basisstation 1 auch über eine Spracheingabe- sowie eine Sprachausgabeeinheit 7. Über diese Sprachkommunikationseinheiten erhält der Patient eine Rückmeldung, ob seine Vitalwerte ordnungsgemäß übertragen wurden, weitere Messwerte erforderlich sind oder auch Empfehlungen über Auffälligkeiten und therapeutische Konsequenzen wie Aufsuchen eines Arztes, Änderung der Medikation.
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Die Code-Eingabe kann für ältere Patienten und/oder Patienten mit schlechtem Gesundheitszustand schwierig sein bezüglich der Handhabung oder der Erinnerlichkeit des Codes. Deshalb sind für solche Patienten die nachfolgenden Ausführungsbeispiele besser geeignet.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 besteht die Eingabeeinheit 3 aus einem Kartenleser 8, Magnetstreifenleser, etc. für eine Chip-Karte 9. Eine solche Chip-Karte 9 erhält der Patient von seiner Krankenkasse, z. B. Gesundheitskarte, einem Systembetreiber für medizinische Dienstleistungen oder einer Bank (Kreditkarte). Mit dieser Chip-Karte 9 kann er die Basisstation 1 zur Übertragung der Vitalwerte frei schalten. Die Erkennungseinrichtung 4 übernimmt die gleichen Aufgaben wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 1. Für den Erwerb der Karte oder des Chips muss sich der Patient einmalig identifizieren. Somit erfolgt eine eindeutige Zuordnung zwischen Patient und der Karte bzw. dem Chip. Weiterhin kann auf der Karte oder in einer Datenbank hinterlegt sein, welche Leistungen der Patient zu welchen Konditionen erstattet bekommt, bzw. wie er sich an den Kosten beteiligen muss.
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Weiterhin kann auf der Karte ein Guthaben hinterlegt sein, das abhängig von den bisher erfolgten Dienstleistungen belastet wird. Aufgeladen werden kann diese Karte dann beispielsweise analog zu den heutigen Mobilfunksystemen.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 besteht die Eingabeeinheit 3 aus einem Empfänger 10 für RFID-Chips 11 und andere Ausführungsformen einer berührungs- und kartenlosen Identifizierung, z. B. Handsender.
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Nähert sich der Patient, der den RFID-Chip 11 oder den Sender bei sich trägt, der Basisstation 1, so wird der Patient erkannt und die Basisstation 1 automatisch hinsichtlich der Übertragung der Vitalwerte frei geschaltet. Ansonsten sind die gleichen Funktionalitäten auf dem RFID-Chip wie auf der Chip-Karte 9 der Variante gemäß 2 hinterlegt. Auch die Prüfung der Identität kann wie zuvor erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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