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Gegenstand dieser Anmeldung ist ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen, insbesondere Glas, das mindestens ein Glycolipid-Biotensid und mindestens ein Lösungsmittel enthält.
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Bei der Reinigung harter Oberflächen ist es stets wünschenswert, dass das Reinigungsmittel nach erfolgreicher Entfernung der Anschmutzungen seinerseits vollständig entfernt wird und möglichst rückstandsfrei abtrocknet. Insbesondere auf Glasflächen, dunklen Kacheln oder auch Glaskeramik-Kochfeldern bleiben ansonsten unschöne Streifen und Schlieren zurück, die nur durch erhöhten Arbeitsaufwand entfernt werden können.
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Daher wird bei der Formulierung der Reinigungsmittel nach Möglichkeit auf Inhaltsstoffe zurückgegriffen, von denen bekannt ist, dass sie wenig Rückstände hinterlassen und streifenfrei trocknen. Beispielsweise können gemäß
US 7314852 B1 Ethylenglykolether in Kombination mit N-Alkylpyrrolidonen als Lösungsmittel eingesetzt werden, gemäß
US 5849681 lassen sich organische Ether, etwa Ethylenglykol-n-Hexylether, in Kombination mit Alkoholen mit minimaler Streifenbildungstendenz, sogenannten Anti-Streifen-Alkoholen, wie Propylenglycol, Glycerin oder Hexanol als Lösungsmittel verwenden.
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Neben dem eingesetzten Lösungsmittel ist auch die Wahl des eingesetzten Tensids entscheidend für die Streifenfreiheit und die Rückstandsarmut eines Reinigungsmittels. Beispielsweise sind Tenside, die zur Bildung kristalliner oder flüssigkristalliner Phasen neigen, etwa langkettige Alkylsulfate, weniger geeignet als solche, die amorphe Rückstände hinterlassen, beispielsweise Alkylpolyglykoside, da amorphe Rückstände besser mit Hilfe von Tüchern mechanisch auspoliert werden können. Auch der Einsatz salzarmer Tenside ist sinnvoll, da die Salzfracht die Rückstandsbildung verstärken kann. Andererseits werden die Tenside aber auch benötigt, um eine gute Benetzung, Reinigung und Schaumbildung zu bewirken. Häufig werden daher bislang Mischungen aus zwei oder mehr Tensidarten eingesetzt, die aber das Problem der Rückstandsbildung nicht zufriedenstellend lösen können.
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Der vermehrte Einsatz nachwachsender Rohstoffe ist ein weiteres Ziel bei der Formulierung neuer Reinigungsmittelzusammensetzungen. Dies ist sowohl angesichts der zu erwartenden Rohölverknappung als auch aufgrund des Wunsches nach Nachhaltigkeit und einer neutralen oder positiven CO2-Bilanz wünschenswert und wird auch zunehmend vom Verbraucher nachgefragt. Ein weiterer Aspekt ist die biologische Abbaubarkeit, die bei Tensiden aus nicht-nativen Quellen oft nicht gegeben ist, was zu einer stärkeren Gewässerbelastung führt.
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Es war daher vonnöten, ein Tensid zu identifizieren, das bei der Reinigung harter Oberflächen eine besondere Rückstandsarmut aufweist und dabei aus natürlichen Quellen gewonnen wird.
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Überraschend zeigte sich nun, dass Glycolipide mikrobiellen Ursprungs, beispielsweise Sophorolipide, Rhamnolipide, Glucoselipide, Cellobioselipide oder Trehaloselipide, bei der Reinigung harter Oberflächen eine besonders gute Benetzung und Streifenfreiheit bei geringer Rückstandsbildung bewirken. Dies gilt insbesondere in Kombination mit Lösungsmitteln, beispielsweise mit Alkylenglycolethern oder auch sog. Anti-Streifen-Alkoholen (Alkoholen mit minimaler Streifenbildungstendenz).
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Der Gegenstand dieser Erfindung ist daher ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen, insbesondere Glas, das mindestens ein Glycolipid-Biotensid und mindestens ein Lösungsmittel enthält.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Derivate – soweit nicht anders angegeben – stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlichen Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt.
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Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen für einwertige Anionen genannt sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich nur in der halben – zum Ladungsausgleich ausreichenden – Stoffmenge wie das Anion vorliegt.
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Stoffe, die auch als Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln dienen, werden nachfolgend gegebenenfalls gemäß der International Nomenclature Cosmetic Ingredient-(INCI-)Nomenklatur bezeichnet. Chemische Verbindungen tragen eine INCI-Bezeichnung in englischer Sprache, pflanzliche Inhaltsstoffe werden ausschließlich nach Linné in lateinischer Sprache aufgeführt. Sogenannte Trivialnamen wie ”Wasser”, ”Honig” oder ”Meersalz” werden ebenfalls in lateinischer Sprache angegeben. Die INCI-Bezeichnungen sind dem ”International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, Seventh Edition (1997)” zu entnehmen, das von The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association (CTFA), 1101, 17th Street NW, Suite 300, Washington, DC 20036, U. S. A., herausgegeben wird und mehr als 9.000 INCI-Bezeichnungen sowie Verweise auf mehr als 37.000 Handelsnamen und technische Bezeichnungen einschließlich der zugehörigen Distributoren aus über 31 Ländern enthält. Das International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook ordnet den Inhaltsstoffen eine oder mehrere chemische Klassen (Chemical Classes), beispielsweise ”Polymeric Ethers”, und eine oder mehrere Funktionen (Functions), beispielsweise ”Surfactants – Cleansing Agents”, zu, die es wiederum näher erläutert. Auf diese wird nachfolgend gegebenenfalls ebenfalls Bezug genommen.
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Die Angabe CAS bedeutet, dass es sich bei der nachfolgenden Zahlenfolge um eine Bezeichnung des Chemical Abstracts Service handelt.
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Soweit nicht explizit anders angegeben, beziehen sich angegebene Mengen in Gewichtsprozent (Gew.-%) auf das gesamte Mittel. Dabei beziehen sich diese prozentualen Mengenangaben auf Aktivgehalte.
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Glycolipide
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Glycolipide im engeren Sinn sind Verbindungen, in denen eine oder mehrere Monosaccharideinheiten glycosidisch mit einem Lipidanteil verbunden sind. Sie zählen zu den Biotensiden, worunter man oberflächenaktive Stoffe mikrobieller Herkunft versteht, die auf der Basis von Pflanzenöl- oder Zuckersubstraten hergestellt werden können. Beispielsweise werden Sophorolipide fermentativ unter Verwendung von Hefen wie Candida bombicola (auch als Torulopsis bombicola bekannt), Yarrowia lipolytica, Candida apicola (Torulopsis apicola) und Candida bogoriensis produziert, indem man diese auf Zuckern, Kohlenwasserstoffen, Pflanzenölen oder Mischungen davon wachsen läßt. Das unter dem Handelsnamen Sopholiance S von der Firma Soliance erhältliche Sophorolipid wird beispielsweise durch Fermentierung von Candida bombicola auf Rapsöl-Methylester und Glucose gewonnen. Rhamnolipide erhält man dagegen von Bakterien der Gattung Pseudomonas, insbesondere von Pseudomonas aeruginosa, bevorzugt bei Wachstum auf hydrophoben Substraten wie n-Alkanen oder Pflanzenölen. Weitere Glycolipide, etwa Glucoselipide, Cellobioselipide oder Trehaloselipide, werden von wieder anderen Mikroorganismen auf unterschiedlichen Substraten produziert.
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Das erfindungsgemäße Mittel enthält vorzugsweise ein Glycolipid-Biotensid ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sophorolipide, Rhamnolipide, Glucoselipide, Cellobioselipide, Trehaloselipide sowie Gemische derselben, besonders bevorzugt werden Sophorolipide, und/oder Rhamnolipide eingesetzt. Ein bevorzugtes Sophorolipid ist Sopholiance S (ex Soliance). Glycolipide werden bevorzugt in Mengen von 0,0002 bis 8 Gew.-% eingesetzt, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 1 Gew.-%.
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Lösungsmittel
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Das erfindungsgemäße Mittel enthält weiterhin mindestens ein Lösungsmittel. Bevorzugt dienen hierzu Alkylenglycolether, Alkohole mit minimaler Streifenbildungstendenz sowie Gemische derselben.
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Bevorzugte Alkylenglycolether sind die mit einem C1-6-Alkanol veretherten C2-3-Alkylenglykole und Poly-C2-3-alkylenglykolether mit durchschnittlich 1 bis 3 gleichen oder verschiedenen, vorzugsweise gleichen, Alkylenglykolgruppen pro Molekül. Als Alkohole mit minimaler Streifenbildungstendenz sind vor allem ein- oder mehrwertige C3-C6-Alkohole geeignet.
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Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen:
Butylene Glycol, Diethylene Glycol, Dipropylene Glycol Methyl Ether, Ethoxydiglycol (Diethylene Glycol Ethyl Ether), Ethylene Glycol Butyl Ether, Ethylene Glycol n-Hexyl Ether, Ethylene Glycol Propyl Ether, Glycerin (1,2,3-Propanetriol), Hexyl Alcohol (n-Hexanol), 1-Pentanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, Propylene Glycol (Propane-1,2-Diol), Propylene Glycol Propyl Ether, Propylene Glycol Butyl Ether.
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Vorzugsweise wird das Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethylene Glycol n-Hexyl Ether, Ethylene Glycol n-Butyl Ether, Ethylene Glycol n-Propyl Ether oder Gemischen derselben. Ganz besonders bevorzugt wird Ethylenglycol-n-hexylether eingesetzt
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Neben den genannten kann das erfindungsgemäße Mittel noch weitere mit Wasser mischbare Lösungsmittel enthalten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Butylglykol, Ethylenglykolpropylether sowie Gemischen derselben. Außerst bevorzugt sind dabei Ethanol und Isopropanol.
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Das erfindungsgemäße Mittel enthält Lösemittel vorzugsweise in Mengen von bis zu 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 8 Gew.-%.
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Neben den Glycolipiden kann das erfindungsgemäße Mittel weitere Tenside enthalten, insbesondere aus den Klassen der anionischen und nichtionischen Tenside.
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Als anionische Tenside eignen sich vorzugsweise C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, insbesondere mit etwa 12 C-Atomen im Alkylteil, C8-C20-Alkansulfonate, C8-C18-Monoalkylsulfate (Fettalkoholsulfate), C8-C18-Alkylpolyglykolethersulfate mit 2 bis 6 Ethylenoxideinheiten (EO) im Etherteil sowie Sulfobernsteinsäuremono- und -di-C8-C18-Alkylester. Weiterhin können auch C8-C18-α-Olefinsulfonate, sulfonierte C8-C18-Fettsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate, C8-C1 8-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C8-C18-N-Acyltauride, N-Acylaminosäurederivate wie N-Acylaspartate oder N-Acylglutamate, C8-C18-N-Sarkosinate und C8-C18-Alkylisethionate bzw. deren Mischungen verwendet werden.
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Die anionischen Tenside werden vorzugsweise als Natriumsalze eingesetzt, können aber auch als andere Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Magnesiumsalze, sowie in Form von Ammonium- oder Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylammoniumsalzen enthalten sein, im Falle der Sulfonate auch in Form ihrer korrespondierenden Säure, z. B. Dodecylbenzolsulfonsäure.
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Beispiele derartiger Tenside sind Natriumkokosalkylsulfat, Natrium-sec.-Alkansulfonat mit ca. 15 C-Atomen sowie Natriumdioctylsulfosuccinat. Als besonders geeignet haben sich Natrium-Fettalkylsulfate und -Fettalkyl+2EO-ethersulfate mit 12 bis 14 C-Atomen erwiesen.
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Als nichtionische Tenside sind vor allem C8-C18-Alkoholpolyglykolether, d. h. ethoxylierte und/oder propoxylierte Alkohole mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 2 bis 15 Ethylenoxid-(EO) und/oder Propylenoxideinheiten (PO), C8-C18-Carbonsäurepolyglykolester mit 2 bis 15 EO, beispielsweise Talgfettsäure+6-EO-ester, ethoxylierte Fettsäureamide mit 12 bis 18 C-Atomen im Fettsäureteil und 2 bis 8 EO, langkettige Aminoxide mit 14 bis 20 C-Atomen und langkettige Alkylpolyglycoside mit 8 bis 14 C-Atomen im Alkylteil und 1 bis 3 Glycosideinheiten zu erwähnen. Beispiele derartiger Tenside sind Oleyl-Cetyl-Alkohol mit 5 EO, Nonylphenol mit 10 EO, Laurinsäurediethanolamid, Kokosalkyldimethylaminoxid und Kokosalkylpolyglucosid mit im Mittel 1,4 Glucoseeinheiten. Besonders bevorzugt werden Fettalkoholpolyglykolether mit insbesondere 2 bis 8 EO, beispielsweise C12-14-Fettalkohol+4-EO-ether, Aminoxide sowie C8-10-Alkylpolyglucoside mit 1 bis 2 Glycosideinheiten eingesetzt.
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Neben den bisher genannten Tensidtypen kann das erfindungsgemäße Mittel weiterhin auch Kationtenside und/oder amphotere Tenside enthalten.
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Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (Riii)(Riv)(Rv)N+CH2COO–, in der Riii einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und Riv sowie Rv gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, insbesondere C10-C18-Alkyldimethylcarboxymethylbetain und C11-C17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain.
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Geeignete Kationtenside sind u. a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel (Rvi)(Rvii)(Rviii)(Rix)N+X–, in der Rvi bis Rix für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei kurzkettige, Alkylreste und X– für ein Anion, insbesondere ein Halogenidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl-ammoniumchlorid, Alkyl-benzyl-didecyl-ammoniumchlorid und deren Mischungen.
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Das erfindungsgemäße Mittel enthält weitere Tenside vorzugsweise in Mengen von bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-%.
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pH-Stellmittel
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Der pH-Wert des erfindungsgemäßen Mittels kann mittels üblicher pH-Regulatoren eingestellt werden, wobei ein Bereich von 5,5 bis 8,5, vorzugsweise 6 bis 8, insbesondere 7,0, bevorzugt ist. Als pH-Stellmittel dienen Säuren und/oder Alkalien. Geeignete Säuren sind insbesondere organische Säuren wie die Essigsäure, Zitronensäure, Glycolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Apfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure oder auch Amidosulfonsäure. Daneben können aber auch die Mineralsäuren Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure bzw. deren Mischungen eingesetzt werden. Bevorzugte Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere der Alkalimetallhydroxide, von denen Kaliumhydroxid und vor allem Natriumhydroxid besonders bevorzugt ist. Daneben kann das erfindungsgemäße Mittel flüchtiges Alkali enthalten. Als solches werden Ammoniak und/oder Alkanolamine, die bis zu 9 C-Atome im Molekül enthalten können, verwendet. Als Alkanolamine werden die Ethanolamine bevorzugt und von diesen wiederum das Monoethanolamin.
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antibakterielle Wirkstoffe
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Eine besondere Form der Reinigung stellen die Desinfektion und die Sanitation dar. In einer entsprechenden besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält das Reinigungsmittel daher einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,2 Gew.-%.
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Die Begriffe Desinfektion, Sanitation, antimikrobielle Wirkung und antimikrobieller Wirkstoff haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung, die beispielsweise von
K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Konservierung, Keimidentifizierung, Betriebshygiene" (5. Aufl. – Stuttgart; New York: Thieme, 1995) wiedergegeben wird. Während Desinfektion im engeren Sinne der medizinischen Praxis die Abtötung von – theoretisch allen – Infektionskeimen bedeutet, ist unter Sanitation die möglichst weitgehende Eliminierung aller – auch der für den Menschen normalerweise unschädlichen saprophytischen – Keime zu verstehen. Hierbei ist das Ausmaß der Desinfektion bzw. Sanitation von der antimikrobiellen Wirkung des angewendeten Mittels abhängig, die mit abnehmendem Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. zunehmender Verdünnung des Mittels zur Anwendung abnimmt.
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Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise antimikrobielle Wirkstoffe aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, Iodo-2-propynyl-butyl-carbamat, Iod, Iodophore und Peroxide. Bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure, Zitronensäure, Milchsäure, Benzoeesäure, Salicylsäure, Thymol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid, N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-diimino-2,4,11,13-tetraazatetradecandiimidamid, antimikrobielle quaternäre oberflächenaktive Verbindungen, Guanidine. Bevorzugte antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindungen enthalten eine Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe, wie sie beispielsweise
K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Konservierung, Keimidentifizierung, Betriebshygiene" (5. Aufl. – Stuttgart; New York: Thieme, 1995) beschreibt. Weiterhin können auch antimikrobiell wirksame ätherische Öle eingesetzt werden, die gleichzeitig für eine Beduftung des Reinigungsmittels sorgen. Besonders bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe sind jedoch ausgewählt aus der Gruppe umfassend Salicylsäure, quaternäre Tenside, insbesondere Benzalkoniumchlorid, Peroxo-Verbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid, Alkalimetallhypochlorit sowie Gemische derselben
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Konservierungsstoffe
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Konservierungsmittel können gleichfalls in erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein. Als solche können im wesentlichen die bei den antimikrobiellen Wirkstoffen genannten Stoffe eingesetzt werden.
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Lösungsvermittler
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Die erfindungsgemäßen Mittel können neben den bereits genannten Stoffen weiterhin Lösungsvermittler, sog. Hydrotropika, enthalten. Hierbei sind alle üblicherweise zu diesem Zweck in Reinigungsmitteln verwendeten Stoffe einsetzbar, vorzugsweise Natriumcumolsulfonat oder Natriumxylolsulfonat.
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Komplexbildner
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Komplexbildner (INCI Chelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind Inhaltsstoffe, die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen, zu verhindern. Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer verzögert andererseits die oxidative Zersetzung der fertigen Mittel. Zudem unterstützen die Komplexbildner die Reinigungswirkung.
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Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner:
Aminotrimethylene, Phosphonsäure, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate.
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Enzyme
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Das Mittel kann auch Enzyme enthalten, vorzugsweise Proteasen, Lipasen, Amylasen, Hydrolasen und/oder Cellulasen. Sie können dem erfindungsgemäßen Mittel in jeder nach dem Stand der Technik etablierten Form zugesetzt werden. Hierzu gehören bei flüssigen oder gelförmigen Mitteln insbesondere Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise möglichst konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren versetzt. Alternativ können die Enzyme verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung zusammen mit einem, vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-, Luft- und/oder Chemikalienundurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren, Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden. Derartige Kapseln werden nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
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Weiterhin können in enzymhaltigen Mitteln Enzymstabilisatoren vorhanden sein, um ein in einem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenes Enzym vor Schädigungen wie beispielsweise Inaktivierung, Denaturierung oder Zerfall etwa durch physikalische Einflüsse, Oxidation oder proteolytische Spaltung zu schützen. Als Enzymstabilisatoren sind, jeweils in Abhängigkeit vom verwendeten Enzym, insbesondere geeignet: Benzamidin-Hydrochlorid, Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder Ester, vor allem Derivate mit aromatischen Gruppen, etwa substituierte Phenylboronsäuren beziehungsweise deren Salze oder Ester; Peptidaldehyde (Oligopeptide mit reduziertem C-Terminus), Aminoalkohole wie Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin und deren Mischungen, aliphatische Carbonsäuren bis zu C12, wie Bernsteinsäure, andere Dicarbonsäuren oder Salze der genannten Säuren; endgruppenverschlossene Fettsäureamidalkoxylate; niedere aliphatische Alkohole und vor allem Polyole, beispielsweise Glycerin, Ethylenglykol, Propylenglykol oder Sorbit; sowie Reduktionsmittel und Antioxidantien wie Natrium-Sulfit und reduzierende Zucker. Weitere geeignete Stabilisatoren sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bevorzugt werden Kombinationen von Stabilisatoren verwendet, beispielsweise die Kombination aus Polyolen, Borsäure und/oder Borax, die Kombination von Borsäure oder Borat, reduzierenden Salzen und Bernsteinsäure oder anderen Dicarbonsäuren oder die Kombination von Borsäure oder Borat mit Polyolen oder Polyaminoverbindungen und mit reduzierenden Salzen.
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Viskosität
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Das erfindungsgemäße Mittel weist vorzugsweise eine Viskosität von 0,4 bis 400 mPa·s, auf. Zu diesem Zweck kann das Mittel Viskositätsregulatoren enthalten. Die Menge an Viskositätsregulator beträgt üblicherweise bis zu 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,2 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,05 bis 0,15 Gew.-%.
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Geeignete Viskositätsregulatoren sind beispielsweise organische natürliche Verdickungsmittel (Agar-Agar, Carrageen, Xanthan, Traganth, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Naturstoffe (Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen, Kernmehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel (Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Schichtsilikate, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren).
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Farb- und Duftstoffe
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Das erfindungsgemäße Mittel kann schließlich alle in Wasch- und Reinigungsmitteln üblichen Duft- und Farbstoffe enthalten.
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Zu Anwendung soll das erfindungsgemäße Mittel in Form eines Schaums auf die zu reinigende Oberfläche aufgetragen werden. Hierzu eignet sich in besonderer Weise ein manuell aktivierter Sprühspender, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Aerosolsprühspender, selbst Druck aufbauende Sprühspender, Pumpsprühspender und Triggersprühspender, insbesondere Pumpsprühspender und Triggersprühspender mit einem Behälter aus Polyethylen, Polypropylen oder Polyethylenterephthalat. Solche Triggerflaschen werden beispielsweise von der Firma Afa-Polytec angeboten. Der Sprühkopf ist vorzugsweise mit einer Schaumdüse ausgestattet. Neben Triggerflaschen eignen sich auch Pumpschaumspender, wie sie beispielsweise von der Firma Airspray oder auch der Daiwa Can Company angeboten werden. Daneben kann das Mittel auch unter Zusatz eines geeigneten Treibmittels (z. B. n-Butan, ein Propan/Butan-Gemisch, Kohlendioxid, Stickstoff oder ein CO2/N2-Gemisch) in eine entsprechende Aerosolsprühflasche gefüllt werden. Ein solcher Sprühspender ist jedoch weniger bevorzugt.
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist dementsprechend ein Erzeugnis aus einem erfindungsgemäßen wässrigen Reinigungsmittel und einem Sprühspender, insbesondere aus einem erfindungsgemäßen wässrigen Reinigungsmittel und einer Triggerflasche mit Schaumdüse oder einem Pumpschaumspender.
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Die erfindungsgemäßen Mittel werden vorzugsweise zur Reinigung harter Oberflächen verwendet. Harte Oberflächen im Sinne dieser Anmeldung sind dabei Fenster, Spiegel und weitere Glasoberflächen, Oberflächen aus Keramik, Kunststoff, Stein, Metall oder auch Holz sowie lackiertes Holz, die sich in Haushalt und Gewerbe finden, etwa Radkeramik, Küchenoberflächen oder Fußböden. Vor allem bei glänzenden Oberflächen und Glas ist eine rückstandsfreie Entfernung des Reinigungsmittels bei gleichzeitig guter Reinigungsleistung höchst wünschenswert. Ein dritter Erfindungsgegenstand ist daher die Verwendung eines erfindungsgemäßen wässrigen Reinigungsmittels bzw. eines erfindungsgemäßen Erzeugnisses zur Reinigung harter Oberflächen, insbesondere Glas.
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Zur Reinigung harter Oberflächen mit dem erfindungsgemäßen Mittel hat sich dabei folgendes Verfahren bewährt, welches dementsprechend den vierten Erfindungsgegenstand darstellt: Das erfindungsgemäße wässrige Reinigungsmittel wird mit einem Sprühspender (Triggerflasche) mit Schaumdüse oder einem Pumpschaumspender auf die zu reinigende Oberfläche aufgebracht wird und der Schaum, gegebenenfalls nach einer Einwirkzeit von bis zu 5 Minuten, mit einem Schwamm, Tuch, Leder oder einem weiteren üblicherweise zu Reinigungszwecken eingesetzten Utensil auf der Oberfläche verrieben. Dabei zerfällt der Schaum und wird zusammen mit dem gelösten Schmutz aufgenommen, so dass kein nennenswerter Rückstand auf der gereinigten Oberfläche verbleibt. Sofern dennoch ein Rückstand verbleibt, bildet dieser einen amorphen Film, der mit Hilfe eines Reinigungstuchs mechanisch auspoliert werden kann.
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Ausführungsbeispiele
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Es wurden erfindungsgemäße Reinigungsmittelrezepturen E1 bis E4 und Vergleichsformulierungen V1 bis V4 hergestellt und hinsichtlich ihres Benetzungsverhaltens, des Rückstandsverhaltens und der Streifenbildung verglichen. Die Zusammensetzungen sind den nachfolgenden beiden Tabellen zu entnehmen. Die Mengenangaben sind dabei in Gew.-%. Es wurden folgende Rohstoffe eingesetzt:
Sophorolipid = Sopholiance S, Group Soliance
Decylglycosid = APG 220 UPW, Cognis
Na-C
12-14-Fettalkoholsulfat = Texapon LS 35, Cognis
Na-C
12-14-Fettalkoholethersulfat 2 EO = Texapon N70, Cognis
Lauryldimethylaminoxid = Genaminox LA, Clariant
Dipropylene Glycol n-Propyl Ether = Dowanol DPnP, Dow
Dipropylenglykol-n-butylether = Dowanol DPnB, Dow
Ethylenglycol-n-hexylether = n-Hexyl Cellosolve, Dow
| E1 | E2 | E3 | E4 |
Sophorolipid | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Na-C12-14-Fettalkoholsulfat | - | 0,1 | - | - |
Na-C12-14-Fettalkoholethersulfat 2 EO | - | - | 0,1 | - |
Lauryldimethylaminoxid | - | - | - | 0,1 |
Ethanol | 3 | 1 | 3 | 2 |
Isopropanol | - | 3 | - | - |
Dipropylenglykol-n-propylether oder Dipropylenglykol-n-butylether | - | 2 | - | 2 |
Ethylenglykol-n-hexylether | 3 | - | 3 | 1 |
Parfüm | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Farbstoff | 0,0001 | 0,0001 | 0,0001 | 0,0001 |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 |
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pH | 7,0 | 7,0 | 7,0 | 7,0 |
| V1 | V2 | V3 | V4 |
Decylglycosid | 0,1 | 0,1 | - | 0,1 |
Na-C12-14-Fettalkoholsulfat | 0,1 | - | 0,1 | 0,1- |
Na-C12-14-Fettalkoholethersulfat 2 EO | - | 0,1 | 0,1 | - |
Lauryldimethylaminoxid | - | - | - | 0,1 |
Citronensäuremonohydrat | - | - | 0,003 | 0,003 |
Ethanol | 3 | 3 | 3 | 3 |
Isopropanol | - | 1 | - | - |
Dipropylenglykol-n-propylether oder Dipropylenglykol-n-butylether | - | 2 | - | 2 |
Ethylenglykol-n-hexylether | 2 | - | 2 | - |
Natronlauge | - | - | Auf pH 9 | Auf pH 9 |
Natriumcarbonat | - | - | 0,002 | 0,002 |
Parfüm | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Farbstoff | 0,0001 | 0,0001 | 0,0001 | 0,0001 |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 |
|
pH | 7,0 | 7,0 | 9,0 | 9,0 |
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Die Benetzung wurde durch Bestimmung des Randwinkels mit Hilfe eines Krüss DAS Kontaktwinkel-Tensiometers geprüft. Das Rückstandsverhalten wurde durch Verdampfen von 2 ml der jeweiligen Lösung auf einem Uhrglas bestimmt. Zur Beurteilung der Streifenbildung wurden 2 ml der jeweiligen Reinigungslösung auf eine vorgereinigte Spiegelfläche aufgetragen, mit einem fusselfreien Zellstofftuch (20 × 20 cm) durch Wischen verteilt und eintrocknen gelassen. Die Bewertung sowohl des Rückstandsverhaltens als auch der Streifenbildung erfolgte visuell im Vergleich mit Leitungswasser 16°dH als Standard, wobei Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben wurden und der Standard jeweils mit der Note 5 bewertet wurde. Zur Prüfung aller drei Parameter wurden jeweils fünf Versuche unternommen und jeweils der Mittelwert gebildet. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben:
| E1 | E2 | E3 | E4 | V1 | V2 | V3 | V4 |
Netzwinkel [°] | 16 | 13 | 14 | 11 | 12 | 11 | 13 | 14 |
Rückstandsverhalten | 1,8 | 2,2 | 1,9 | 2,3 | 2,8 | 2,9 | 3,3 | 3,5 |
Streifenbildung | 2,5 | 2,6 | 2,6 | 2,6 | 3,2 | 3,0 | 3,9 | 3,5 |
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Es zeigt sich, dass alle Formulierungen gleichermaßen niedrige Kontaktwinkel aufwiesen. Jedoch waren sowohl das Rückstandsverhalten als auch die Streifenbildung bei den Vergleichsformulierungen deutlich schlechter, während die erfindungsgemäßen Rezepturen durchweg gutes Rückstandsverhalten und eine geringe Streifenbildung zeigten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7314852 B1 [0003]
- US 5849681 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- K. H. Wallhäußer in ”Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Konservierung, Keimidentifizierung, Betriebshygiene” (5. Aufl. – Stuttgart; New York: Thieme, 1995) [0033]
- K. H. Wallhäußer in ”Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Konservierung, Keimidentifizierung, Betriebshygiene” (5. Aufl. – Stuttgart; New York: Thieme, 1995) [0034]