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Die Erfindung betrifft ein Spannfutter zum Spannen von Werkzeugen mit wenigstens annähernd kreisförmigem Querschnitt, nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Aus der
CH 422 474 A ist ein gattungsgemäßes Spannfutter bekannt. Das Werkzeug wird dabei in einer Spannzange gehalten, welche in Axialrichtung derselben verlaufende, durchgehende Schlitze aufweist, die für eine Elastizität der Spannzange sorgen und damit ein Zusammenpressen derselben ermöglichen. Das Zusammenpressen der Spannzange und damit das Spannen des Spannfutters erfolgt mittels einer Überwurfmutter, die auf eine konische Fläche der Spannzange drückt, um dieselbe an das Werkzeug zu pressen.
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Insbesondere bei der zerspanenden Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ist jedoch eine sehr hohe Präzision des gesamten Spannfutters und des in dem Spannfutter aufgenommenen Werkzeugs erforderlich, insbesondere was die an dem Werkzeug auftretende Unwucht anbelangt. Aufgrund der zur Spannung der Spannzange verwendeten, prinzipbedingt nur sehr ungenau positionierbaren Überwurfmutter ist mit diesem bekannten Spannfutter jedoch keine ausreichende Genauigkeit erreichbar. Vielmehr wäre es nach jedem Einspannen eines Werkzeugs erforderlich, das gesamte Spannfutter mit dem Werkzeug auszuwuchten, was in der Praxis jedoch einen zu hohen Aufwand darstellen würde. Auch die Handhabung der Überwurfmutter ist für eine moderne Fertigung nicht geeignet.
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Aus diesem Grund wurden unter anderem Spannfutter mit Schneckengetrieben zum Spannen des Werkzeugs entwickelt, die jedoch eine sehr aufwändige Fertigung notwendig machen und die Problematik der durch das Spannmittel auftretenden Unwucht nicht vollständig beseitigen können. Als Beispiel für solche Spannfutter mit Schneckengetrieben wird auf die
DE 20 2008 013 763 U1 und die
EP 1 109 642 B1 verwiesen.
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Eine andere Weiterentwicklung stellen Spannfutter dar, welche das Werkzeug ebenfalls in einer Spannzange aufnehmen, das Werkzeug jedoch mittels eines Schrumpfsitzes spannen. Ein Beispiel für ein derartiges Spannfutter kann der
EP 1 222 984 B1 entnommen werden. Hierbei wird vor dem Einführen des Werkzeugs die Spannzange erwärmt und anschließend abgekühlt, wodurch sich ihr durch das vorhergehende Erwärmen vergrößerter Durchmesser verringert und das Werkzeug gespannt werden kann.
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Nachteilig bei diesen Spannfuttern ist jedoch der sehr große Aufwand und die lange Zeit, die der Ein- und Ausspannvorgang des Werkzeugs in Anspruch nehmen. Auch die Materialermüdung durch das ständige Aufwärmen und Abkühlen des Spannfutters stellt einen großen Nachteil dieser Bauform dar. Darüber hinaus werden für ein solches Spannfutter zusätzliche Anlagen zum Erwärmen desselben benötigt, die eine erhebliche Steigerung der zur Anschaffung des Spannfutters erforderlichen Investitionen nach sich ziehen.
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Des weiteren sind zum Spannen von Werkzeugen mit rundem Querschnitt, wie beispielsweise Fräsern oder Bohrern, in jüngster Zeit häufiger hydraulisch betätigte Spannfutter eingesetzt worden, die jedoch ebenfalls einen sehr hohen Aufwand erfordern und entsprechend teuer sind.
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Ein großes Problem aller bekannter Spannfutter besteht außerdem darin, dass die in dem Umfeld derselben auftretenden Verschmutzungen, wie zum Beispiel Späne, Schmiermittel oder Kühlflüssigkeiten, meist ungehindert in das Innere des Spannfutters eindringen und dort für Ungenauigkeiten oder gar Fehler beim Spannen sorgen können.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Spannfutter zum Spannen von Werkzeugen mit wenigstens annähernd kreisförmigem Querschnitt zu schaffen, welches einfach zu betätigen ist, eine sehr exakte Spannung des Werkzeugs sicherstellt und dessen Inneres auf einfache Weise sauber gehalten werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Die erfindungsgemäßen, in Axialrichtung verlaufenden Schlitze sorgen zusammen mit den sich abwechselnden, in Umfangsrichtung der Spannzange verlaufenden Vertiefungen und Erhebungen für eine hohe Elastizität der Spannzange, wodurch diese mittels des Verriegelungsmechanismus auch mit einer relativ geringen Kraft sicher in ihre das Werkzeug spannende Spannstellung gebracht werden kann. Dabei liegen nur die die konische Außenfläche der Spannzange bildenden Erhebungen an der ebenfalls konischen Innenfläche des Hohlraums des Futterkörpers an, was die erforderliche Genauigkeit der Außenfläche der Spannzange verringert und damit die Fertigung vereinfacht und darüber hinaus das Anliegen einer möglichst großen Fläche der Spannzange an dem Hohlraum des Futterkörpers sicherstellt.
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Dadurch, dass die erfindungsgemäß wenigstens zwei in Axialrichtung der Spannzange verlaufenden Schlitze an ihren beiden axialen Enden geschlossen sind, kann in die Spannzange und somit auch in das Innere des Spannfutters kein Schmutz, Kühlflüssigkeit, Späne oder dergleichen eindringen, so dass das gesamte Spannfutter ohne Aufwand sauber gehalten werden kann. Durch dieses Verschließen der Spannzange in ihrem vorderen Bereich kann außerdem sehr einfach Kühl- bzw. Schmiermittel durch das Werkzeug geleitet werden, welches dann auf die zu bearbeitende Stelle ausgegeben werden kann, ohne dass ein Abdichten der Spannzange gegenüber dem Futterkörper notwendig ist.
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Aufgrund der symmetrischen Konstruktion des erfindungsgemäßen Spannfutters ist ein Wuchten desselben nicht vor jedem Einspannen eines neuen Werkzeugs erforderlich, was eine erhebliche Vereinfachung der Handhabung des erfindungsgemäßen Spannfutters darstellt.
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In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Verriegelungsmechanismus eine in Schließrichtung auf eine erste Schrägfläche wirkende Schließschraube aufweist. Eine solche in Schließrichtung der Spannzange wirkende Schraube bietet eine sehr einfache und leicht zu bedienende Möglichkeit zum Schließen der Spannzange. Dabei nimmt die Schließschraube in ihrer die Spannzange verschließenden Wirkposition stets dieselbe Stellung ein, so dass ein Auswuchten des Spannfutters aufgrund der nicht vorhandenen Umwucht nicht erforderlich ist.
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Des weiteren kann vorgesehen sein, dass der Verriegelungsmechanismus eine in Öffnungsrichtung auf eine zweite Schrägfläche wirkende Öffnungsschraube aufweist, was eine sehr effektive Möglichkeit zum Öffnen der Spannzange darstellt, wenn diese nicht mit einer geringen Kraft aus dem Hohlraum des Futterkörpers entnommen werden kann, was aufgrund der geringen Neigungswinkel der Spannzange und des Hohlraums meist der Fall ist.
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Die beiden Schrägflächen können entweder an der Spannzange angebracht sein, wodurch ein kompaktes Spannfutter gebildet wird, es ist in einer alternativen Ausführungsform der Erfindung jedoch auch möglich, dass die Spannzange mit einer Zugstange verbunden ist, wobei die Schrägflächen an der Zugstange angebracht sind. Eine derartige Ausführungsform des Spannfutters ermöglicht das Spannen sehr langer Werkzeuge, die beispielsweise für eine komplexe Mehrachsenbearbeitung von Werkstücken eingesetzt werden können.
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Um eine möglichst exakte Spannung der Spannzange zu erreichen und eine hohe Kraft sicher auf die Spannzange übertragen zu können, kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Schließschraube und/oder die Öffnungsschraube an ihren den Schrägflächen zugewandten Seiten einen sphärischen Vorsprung aufweisen.
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Wenn in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, dass die Spannzange eine in Axialrichtung derselben verlaufende Gewindebohrung aufweist, so kann in der Spannzange beispielsweise ein Anschlag aufgenommen werden, der die axiale Position des in dem Spannfutter gespannten Werkzeugs festlegt. Des weiteren ist auf diese Weise auch die oben beschriebene Zugstange an der Spannzange anbringbar.
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Des weiteren kann vorgesehen sein, dass die Ausnehmung zur Aufnahme des Werkzeugs in radialer Richtung derselben verlaufende, sich abwechselnde Vertiefungen und Erhebungen aufweist, wobei die Erhebungen der Ausnehmung an den die konische Außenfläche der Spannzange bildenden Erhebungen entsprechenden Stellen angeordnet sind. Auf diese Weise wird, ähnlich wie oben unter Bezugnahme auf die die konische Außenfläche der Spannzange bildenden Erhebungen beschrieben, eine sehr exakte Spannung des Werkzeugs in der Ausnehmung der Spannzange gewährleistet. Aufgrund der Zuordnung der inneren Erhebungen zu den äußeren Erhebungen bezüglich ihrer axialen Positionen wird die in die Spannzange eingebrachte Kraft unmittelbar auf das Werkstück weitergeleitet. Ein weiterer Vorteil der von dem Werkzeug beabstandeten Vertiefungen besteht in der bei geringerem Fertigungsaufwand höheren Genauigkeit der Rundheit der Ausnehmung, was zu einem exakteren Spannen des Werkzeugs führt.
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Um stets dieselbe Position der Öffnungsschraube in derjenigen Position, in der sie nicht im Einsatz ist, zu erreichen, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass in einer zur Aufnahme der Öffnungsschraube dienenden Gewindebohrung des Futterkörpers eine sich außerhalb der Öffnungsschraube befindliche Anschlagschraube angeordnet ist.
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Dabei kann eine sehr einfache Betätigung der Öffnungsschraube ermöglicht werden, wenn die Anschlagschraube eine einen Zugang zu der Öffnungsschraube ermöglichende zentrale Öffnung aufweist.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Spannfutters;
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2 einen Schnitt durch das Spannfutter gemäß der Linie II-II aus 1;
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3 eine Ansicht des Spannfutters gemäß dem Pfeil III aus 1;
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4 eine perspektivische Ansicht des Spannfutters aus 1;
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5 eine Seitenansicht einer in dem Spannfutter aufgenommenen Spannzange;
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6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI aus 5;
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7 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil VII aus 6;
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8 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil VIII aus 6;
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9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX aus 6;
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10 einen Schnitt nach der Linie X-X aus 6; und
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11 eine perspektivische Darstellung der Spannzange aus 5.
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Die 1 bis 4 zeigen ein Spannfutter 1, welches zum Spannen von Werkzeugen mit wenigstens annähernd kreisförmigem Querschnitt dient. In 1 ist ein mittels des Spannfutters 1 gespanntes Werkzeug 2, in diesem Fall ein Fräser, mit einer gestrichelten Linie dargestellt, das über das vordere Ende des Spannfutters 1 übersteht. Das Spannfutter 1 weist einen Futterkörper 3 auf, der in dem Bereich, in dem das Werkzeug 2 aufgenommen ist, einen Hohlraum 4 aufweist. Innerhalb des Hohlraums 4 ist eine Spannzange 5 angeordnet, die in den 5 bis 11 detaillierter dargestellt ist. Die Spannzange 5 weist eine in der mit dem Bezugszeichen ”x” bezeichneten axialen Richtung derselben verlaufende Ausnehmung 6 zur Aufnahme des Werkzeugs 2 auf, welche an die Form und Größe des Werkzeugs 2 angepasst ist und demnach kreisförmig ausgeführt ist. Diese Form der Ausnehmung 6 ist beispielsweise in 7 erkennbar. Die sich in einem hinteren Bereich des Spannfutters 1 befindliche Verbindungs- bzw. Schnittstelle des Spannfutters 1 zu einer Bearbeitungsmaschine kann je nach Anforderung der Bearbeitungsmaschine auch vollkommen anders gestaltet sein als in den 1 bis 4 dargestellt.
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In Verlängerung des Hohlraums 4 weist der Futterkörper 3 weitere Bohrungen und Hohlräume auf, auf die jedoch nachfolgend nicht näher eingegangen wird. Diese Hohlräume können beispielsweise zur Durchführung von Kühl- und/oder Schmiermittel dienen, welches dem Werkzeug 2 zugeführt und vorzugsweise durch eine nicht dargestellte, zentrale Bohrung des Werkzeugs 2 an die Schneide desselben gelangt. Alternativ wäre es auch möglich, in die Spannzange 5 eine Bohrung einzubringen, durch welche das Kühl- bzw. Schmiermittel entlang des Werkzeugs 2 nach außen gelangen könnte. Eine derartige, nicht dargestellte Bohrung könnte beispielsweise entlang dem Rand der Ausnehmung 6 der Spannzange 5 verlaufen und dabei lediglich als halbe Bohrung bzw. Ausfräsung ausgebildet sein.
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Der Hohlraum 4 des Futterkörpers 3 weist eine konische innere Wandung 7 auf, welche im vorliegenden Fall einen Winkel von ca. 3° aufweist. Hierdurch erhält der Hohlraum 4 die Form eines Kegelstumpfs. Gegebenenfalls kann der Winkel der konischen Innenfläche 7 auch verringert werden, und zwar sogar bis zu einem derart geringen Winkel, dass sich eine Selbsthemmung der Spannzange 5 in den Hohlraum 4 ergibt, also beispielsweise einen Winkel von 1 bis 2°, vorzugsweise ca. 1,5°, je nach Material des Futterkörpers 3 und der Spannzange 5. Die Spannzange 5 weist eine an die konische Innenfläche 7 des Hohlraums 4 angepasste konische Außenfläche 8 auf, d. h. die Spannzange 5 hat ebenfalls die Form eines Kegelstumpfs und der Winkel der konischen Außenfläche 8 entspricht dem Winkel der konischen Innenfläche 7. Dadurch liegt die Spannzange 5 sehr gut in dem Hohlraum 4 an und ist somit, wie nachfolgend näher beschrieben, in der Lage, das Werkzeug 2 sehr sicher zu spannen.
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Um eine Elastizität der Spannzange 5 zu erreichen und mit derselben somit durch Aufbringen einer Kraft das Werkzeug 2 spannen zu können, weist die Spannzange 5 mehrere in der Axialrichtung x derselben verlaufende Schlitze 9 auf, die jeweils an ihren beiden axialen Enden geschlossen sind, wie beispielsweise in 1 oder in 6 sehr gut erkennbar ist. Dadurch wird eine zu starke Verformung der Spannzange 5 verhindert und es wird, wenn sich das Werkzeug 2 in der Ausnehmung 6 der Spannzange 5 befindet, eine Abdichtung der vorderen Seite bzw. der Stirnseite des Spannfutters 1 erreicht. Die Spannzange 5 ist im Gegensatz zu bekannten Spannzangen also an ihrer vorderen Seite und im vorliegenden Fall auch an ihrer hinteren Seite vollständig geschlossen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind um den Umfang der Spannzange 5 verteilt insgesamt drei Schlitze 9 vorgesehen, die im vorliegenden Fall jeweils um 120° zueinander versetzt sind, wie beispielsweise in 8 oder 9 zu erkennen ist. Die Schlitze 9 verlaufen dabei jeweils von der konischen Außenfläche 8 bis zu der Ausnehmung 6 der Spannzange 5. Die oben beschriebene, außerhalb des Werkzeugs 2 entlang der Ausnehmung 6 verlaufende Kühlmittelbohrung bzw. -ausfräsung muss lediglich bis zu einem der Schlitze 9 verlaufen, da das Kühlmittel über die Schlitze 9 zugeführt werden kann.
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Des weiteren weist die Spannzange 5 von der konischen Außenfläche 8 ausgehende, sich in axialer Richtung x abwechselnde Vertiefungen 10 und Erhebungen 11 auf, die in radialer Richtung verlaufen und zusätzlich für eine Elastizität der Spannzange 5 sorgen. Wie beispielsweise in 11 sehr gut erkennbar ist, verlaufen die Vertiefungen 10 und die Erhebungen 11 um den gesamten Umfang der Spannzange 5 und werden lediglich von den in Axialrichtung x verlaufenden Schlitzen 9 unterbrochen. Im vorliegenden Fall sind drei parallele umlaufende Vertiefungen 10 vorgesehen, je nach Größe der Spannzange 5 könnten jedoch auch mehr oder weniger der Vertiefungen 10 und dementsprechend der Erhebungen 11 vorgesehen sein. Des weiteren ist aus den Figuren erkennbar, dass die Erhebungen 11 die konische Außenfläche 8 bilden. Mit anderen Worten, die konische Außenfläche 8 der Spannzange 5 ist keine glatte Fläche, sondern wird von den in Axialrichtung x verlaufenden Schlitzen 9 und den in Radialrichtung verlaufenden Vertiefungen 10 unterbrochen, so dass lediglich die Erhebungen 11 zur Bildung der konischen Außenfläche 8 beitragen.
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Ähnlich wie die Außenfläche 8 weist auch die Ausnehmung 6 der Spannzange 5 in radialer Richtung um den gesamten Umfang derselben verlaufende, sich abwechselnde Vertiefungen 12 und Erhebungen 13 auf. Da die Vertiefungen 12 der Ausnehmung 6 erheblich weniger tief sind als die Vertiefungen 10 der konischen Außenfläche 8, sind diese in dem Schnitt gemäß 6 nicht sehr deutlich zu erkennen. Ähnlich wie bei den Erhebungen 11 bilden auch hier lediglich die Erhebungen 13 die innere Fläche der Ausnehmung 6. Durch die Vertiefungen 12 in der Ausnehmung 6 liegen lediglich die Erhebungen 13 an dem Werkzeug 2 an, wodurch dasselbe sehr viel besser und exakter gespannt werden kann. Hierbei sind die Erhebungen 13 der Ausnehmung 6 in axialer Richtung x an den die konische Außenfläche 8 der Spannzange 5 bildenden Erhebungen 11 entsprechenden Stellen angeordnet, so dass die über die Erhebungen 11 eingebrachte Kraft unmittelbar auf die Erhebungen 13 und damit auf das Werkzeug 2 übertragen wird.
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Ein weiterer großer Vorteil der Vertiefungen 10 und der Erhebungen 11 der konischen Außenfläche 8 sowie der Vertiefungen 12 und der Erhebungen 13 der Ausnehmung 6 ist die bessere Bearbeitbarkeit der jeweiligen Flächen, insbesondere beim Schleifen der Innenfläche der Ausnehmung 6 und der Außenfläche 8 der Spannzange 5, wodurch eine sehr viel bessere Rundheit erreicht werden kann. Auch die Steigung bzw. der Winkel der konischen Innenfläche 7 und der konischen Außenfläche 8 können sehr exakt hergestellt werden.
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An die Ausnehmung 6 der Spannzange 5 schließt sich eine in Axialrichtung x der Spannzange 5 verlaufende Gewindebohrung 14 an, in die beispielsweise ein Anschlag eingeschraubt werden kann, der zum Einstellen der axialen Länge des Werkzeugs 2 verwendet werden kann. Alternativ kann die Gewindebohrung 14 auch zur Aufnahme einer nicht dargestellten Zugstange dienen, welche insbesondere dann eingesetzt werden kann, wenn in dem Spannfutter 1 längere Werkzeuge 2 aufgenommen werden sollen.
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Zur Spannung der Spannzange 5 in dem Futterkörper 3 des Spannfutters 1 dient ein Verriegelungsmechanismus 15, der in dem Schnitt gemäß 1 zu erkennen ist. Der Verriegelungsmechanismus 15 ist in der Lage, die Spannzange 5 in der mit ”A” bezeichneten Schließrichtung, welche der Axialrichtung x entspricht, an die konische Innenfläche 7 des Hohlraums 4 zu pressen, um das Werkzeug 2 zu spannen, und die Spannzange 5 in einer mit ”B” bezeichneten Öffnungsrichtung, die der Schließrichtung A entgegengesetzt ist, von der konischen Innenfläche 7 des Hohlraums 4 abzuheben. Hierzu weist der Verriegelungsmechanismus 15 eine Schließschraube 16 auf, welche auf eine erste Schrägfläche 17 der Spannzange 5 wirkt, um diese in der Schließrichtung A zu bewegen. Die erste Schrägfläche 17 ist Teil einer in 6 erkennbaren Nut 18 in einem zylindrischen Bereich 19 der Spannzange 5, welcher sich an den Bereich der konischen Außenfläche 8 mit den Vertiefungen 10 und den Erhebungen 11 anschließt. Durch Drehen der Schließschraube 16 in der entsprechenden Richtung in einer Gewindebohrung 16a wirkt ein an der der ersten Schrägfläche 17 zugewandten Seite der Schließschraube 16 sich befindlicher sphärischer Vorsprung 20 auf die erste Schrägfläche 17 und drückt somit die konische Außenfläche 8 der Spannzange 5 an die konische Innenfläche 7 des Hohlraums 4. Durch vollständiges Schließen der Schließschraube 16 wird die Spannzange 5 mit einer derartigen Kraft gegen die Innenfläche 7 des Hohlraums 4 gepresst und somit fest verriegelt, dass das Werkzeug 2, wenn es sich in der Ausnehmung 6 befindet, durch die Erhebungen 13 sicher gespannt wird.
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Der zylindrische Abschnitt 19 ist vorzugsweise mit einer sehr exakten Passung in dem sich an die konische Innenfläche 7 anschließenden zylindrischen Bereich des Hohlraums 4 angeordnet, so dass sich eine Führung für die Spannzange 5 ergibt.
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Des weiteren weist der Verriegelungsmechanismus 15 eine Öffnungsschraube 21 auf, welche in einer Gewindebohrung 21a aufgenommen ist und auf eine zweite Schrägfläche 22 wirkt, die sich in einer weiteren Nut 23 des zylindrischen Abschnitts 19 der Spannzange 5 befindet. Wie in 9 sehr deutlich zu erkennen ist, ist im vorliegenden Fall die Nut 23 um 180° zu der Nut 18 versetzt. Durch Einschrauben der Öffnungsschraube 21 in Richtung zu der zweiten Schrägfläche 22 wird die Spannzange 5 in die Öffnungsrichtung B bewegt, so dass die konische Außenfläche 8 der Spannzange 5 von der konischen Innenfläche 7 des Hohlraums 4 des Futterkörpers 3 abgehoben wird und das Werkzeug 2 aus der Ausnehmung 6 freigegeben wird und entnommen werden kann. Zuvor muss selbstverständlich die Schließschraube 16 gelöst werden, da sie ansonsten die Bewegung der Spannzange 5 in der Öffnungsrichtung B blockieren würde. Über die Öffnungsschraube 21 und die zweite Schrägfläche 22 wird die Spannzange 5 also aus dem Hohlraum 4 gedrückt, da bei der dargestellten Ausführungsform des Spannfutters selbst nach dem Öffnen der Schließschraube 16 die Spannzange 5 so fest in dem Hohlraum 4 gehalten wird, dass sie ohne die Öffnungsschraube 21 nicht entnommen werden könnte.
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In der die Öffnungsschraube 21 aufnehmenden Gewindebohrung 21a des Futterkörpers 3 ist zusätzlich eine Anschlagschraube 24 angeordnet, welche sich in Richtung von dem Hohlraum 4 weg außerhalb der Öffnungsschraube 21 befindet und somit deren Bewegung aus der Gewindebohrung 21a heraus begrenzt bzw. verhindert. Dadurch kann die Öffnungsschraube 21 in ihrer nicht benutzten Position, also wenn die Schließschraube 16 geschlossen und die Öffnungsschraube 21 geöffnet ist, an die beispielsweise in die Gewindebohrung 21a eingeklebte Anschlagschraube 24 angelegt werden, so dass sich die Öffnungsschraube 21 stets in derselben Position befindet und das Spannfutter 1 nicht neu ausgewuchtet werden muss. Es muss lediglich die durch die Schließschraube 16 und die Öffnungsschraube 21 erzeugte Unwucht durch einmaliges Wuchten des Spannfutters 1 vor dessen erstem Einsatz beseitigt werden.
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Um die Öffnungsschraube 21 trotz des Vorhandenseins der Anschlagschraube 24 betätigen zu können, weist die Anschlagschraube 24 eine einen Zugang zu der Öffnungsschraube 21 ermöglichende zentrale Öffnung 25 auf, welche eine derartige Größe aufweist, dass ein Werkzeug zur Betätigung der Öffnungsschraube 21, vorzugsweise ein Inbusschlüssel, durch die Anschlagschraube 24 durchgeführt werden kann.
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Auch die Öffnungsschraube 21 weist an ihrer der zweiten Schrägfläche 22 zugewandten Seite einen sphärischen Vorsprung 26 auf, der mit der zweiten Schrägfläche 22 in Kontakt tritt und für eine exakte Betätigung der Spannzange 5 über die zweite Schrägfläche 22 sorgt.
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Da die Nut 23 nur über einen bestimmten Teil des Umfangs des zylindrischen Abschnitts 19 der Spannzange 5 verläuft, ergibt sich durch die Nut 23 die Möglichkeit der Ausrichtung der Spannzange 5 innerhalb des Hohlraums 4 in radialer Richtung, da die Spannzange 5 nur in einer bestimmten Position in den Hohlraum 4 des Futterkörpers 3 eingebracht werden kann, weil die Öffnungsschraube 21 aufgrund des Vorhandenseins der Anschlagschraube 24 nur so weit aus der Gewindebohrung 21a herausgedreht werden kann, dass der sphärische Vorsprung 26 derselben sich noch immer teilweise in dem Hohlraum 4 befindet, so dass der zylindrische Abschnitt 19 nur eingeführt werden kann, wenn die Nut 23 mit der Öffnungsschraube 21 fluchtet. Dadurch ist auch sichergestellt, dass die Schließschraube 16 stets exakt auf die erste Schrägfläche 17 wirkt.
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Im Gegensatz zu der Nut 23 ist die Nut 18 in Richtung der hinteren Seite der Spannzange 5 geschlossen, weshalb die Schließschraube 16 zum Entnehmen der Spannzange 5 aus dem Futterkörper 3 so weit aus der Gewindebohrung 16a herausgeschraubt werden muss, dass der sphärische Vorsprung 20 sich nicht mehr innerhalb des Hohlraums 4 befindet.
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Im vorliegenden Fall sind die beiden Schrägflächen 17 und 22 an der Spannzange 5 angebracht, es wäre jedoch auch möglich, die Schrägflächen 17 und 22 an der oben erwähnten, in der Gewindebohrung 14 der Spannzange 5 befestigbaren Zugstange anzuordnen, so dass die Spannzange 5 über die Zugstange betätigt werden könnte.
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Um eine zusätzliche Abdichtung des Spannfutters 1 zu erreichen, kann die konische Innenfläche 7 des Futterkörpers 3 mit einer umlaufenden Nut versehen sein, in welcher ein nicht dargestellter Dichtungsring angeordnet sein kann. Selbstverständlich könnten sich die Nut und der Dichtungsring auch innerhalb der Spannzange 5 befinden. Eine derartige Nut mit einem Dichtungsring kann sich beispielsweise in dem vorderen, also der Gewindebohrung 14 der Spannzange 5 abgewandten Bereich des Spannfutters 1 befinden. Eine solche Nut mit einer darin angeordneten Dichtung kann sinnvoll sein, wenn die vordere Stirnfläche der Spannzange 5 einen geringfügig kleineren Durchmesser als der Hohlraum 4 in diesem Bereich aufweist, was vorgesehen sein kann, um eine Gegenkraft beim Schließen der Spannzange 5 durch deren vollständige Dichtheit zu verhindern.
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Um Werkzeuge 2 mit unterschiedlichem Durchmesser aufnehmen zu können, kann die Spannzange 5 auch einen in Axialrichtung x durchgehenden Schlitz aufweisen, der vorzugsweise mittels Vulkanisation verschlossen wird, so dass die Spannzange 5 in gewissem Maße elastisch ist und mit derselben auch Zwischenmaße gespannt werden können. Auch die Anbringung von Zwischenhülsen innerhalb der Ausnehmung 6 ist denkbar, so dass beispielsweise in einer Ausnehmung 6 mit einem Durchmesser von 10 mm bei Anordnen einer entsprechenden Zwischenhülse ein Spiralbohrer mit einem Durchmesser von 8,4 mm gespannt werden könnte.