-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsführung für
Backöfen, mit mindestens einer an einem Backofen festlegbaren
Schiene, an der mindestens eine weitere Schiene über Wälzkörper
verfahrbar gelagert ist, wobei die Wälzkörper
auf durchgängigen Laufflächen an der Schiene geführt
sind.
-
Aus
der
DE 10248512 ist
ein Geschirrspüler bekannt, bei dem ein Geschirrkorb über
zwei seitliche Geschirrkorbführungen verfahrbar ist. Die
Geschirrkorbführungen sind dabei als dreiteilige Teleskopauszüge
ausgebildet und weisen eine Vielzahl von Öffnungen auf,
damit Reinigungsflüssigkeit in die Geschirrkorbführung
gelangt und die Laufflächen gespült werden können.
Das Einbringen von Öffnungen im Bereich der Laufflächen
ist allerdings nur bei bestimmten Teleskopauszügen möglich.
-
In
der
DE 10051153 ist
ein Backofen gezeigt, bei dem an gegenüberliegenden Seiten
in entsprechenden Aufnahmen Teleskopführungen montiert sind.
Mit den Teleskopführungen kann ein Gargutträger
verfahrbar in dem Backofen gelagert sein. Bei solchen Teleskopführungen
besteht der Nachteil, dass diese beim Aufheizen des Backofens mit
aufgeheizt werden und insofern die Wärmespeicherkapazität
der Teleskopführung auf lange Sicht für einen
erheblichen Energieverbrauch sorgt. Denn das Zuführen von
Wärmeenergie zu den metallischen Schienen der Teleskopführung
bleibt für den Garvorgang ungenutzt.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auszugsführung
für Backöfen zu schaffen, die den Energieverbrauch
eines Backofens verringert.
-
Diese
Aufgabe wird mit einer Auszugsführung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß sind
benachbart zu den Laufflächen in mindestens einer Schiene
der Auszugsführung eine Vielzahl von Aussparungen vorgesehen.
Dadurch wird das Material dieser Schienen vermindert, so dass der
Energieverbrauch beim Erhitzen der Auszugsführung ebenfalls
verringert wird. Die Aussparungen können dabei durch Löcher
unterschiedlicher Geometrien gebildet sein, insbesondere als Langlöcher
ausgebildet werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Fläche
der Aussparungen bezogen auf die Gesamtfläche der Schiene
mindestens 10%, vorzugsweise mehr als 15%. Dadurch kann der Energieverbrauch
besonders stark reduziert werden.
-
Die
Schienen bestehen in einer vorteilhaften Ausgestaltung aus Stahlblech,
wobei die Aussparungen ausgestanzt sind. Dadurch kann die Auszugsführung
auch bei hohen Temperaturen im Backofen eingesetzt werden, wobei
die Wälzkörper ebenfalls aus einem hochtemperaturbeständigen
Werkstoff, insbesondere aus Stahl oder Keramik hergestellt sind.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Aussparungen mit einer
hitzebeständigen Folie umschlossen. Dadurch wird erreicht,
dass die Wälzkörper und die Wälzkörperkäfige
weitgehend geschützt angeordnet sind. Denn durch das Einbringen
der Aussparungen können leichter Verunreinigungen in die
Schienen der Auszugsführung gelangen, so dass eine entsprechende
hitzebeständige Folie, bei spielsweise aus einem keramischen
oder metallischen Werkstoff, die Aussparungen verschließen
kann.
-
Vorzugsweise
sind zwischen den Aussparungen Stege in der Schiene ausgebildet.
Die Anzahl und die Breite der Stege ist dabei so bemessen, dass die
maximal zu erwartende Last durch die Schiene aufnehmbar ist. Damit
kann die Größe der Aussparungen optimiert werden.
Insbesondere kann die zu erwartende Gewichtsbelastung bei einem
Gargutträger angenommen werden, um dann die notwendige Breite
und die Anzahl der Stege für die Schienen zu bestimmen.
Dadurch kann der Materialeinsatz für die Schiene minimiert
werden. Für eine höhere Lastabtragung können
die Stege auch profiliert sein, insbesondere können diese
in Längsrichtung gebogen ausgebildet sein, so dass eine
größere Belastbarkeit erreicht wird.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in allen Schienen
der Auszugsführung Aussparungen vorgesehen. Dadurch wird
der Materialeinsatz für die Auszugsführung besonders
stark verringert.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Länge der Aussparungen
so bemessen, dass sie mindestens 80% der Höhe einer Seitenfläche
quer zur Längsrichtung der Schiene beträgt. Die
Laufflächen der Schienen sind meist in einer Kante angeordnet,
so dass zwischen zwei Kanten an einer Seitenfläche entsprechende
Aussparungen vorgesehen sein können.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Schiene über
Festlegungsmittel an einem Seitengitter für einen Backofen
festgelegt.
-
Ferner
wird auch ein Backofen bereitgestellt, insbesondere mit Pyrolysereinigungsfunktion,
der eine Auszugsführung entsprechend der Erfindung aufweist.
Vorzugsweise sind entsprechende Auszugsführungen an gegenüberliegenden
Seiten des Backofens vorgesehen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele
mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Backofens mit einer erfindungsgemäßen
Auszugsführung;
-
2A und 2B zwei
Ansichten der Auszugsführung der 1;
-
3A und 3B zwei
Ansichten der Auszugsführung der 2 ohne Seitengitter;
-
4 eine
perspektivische Ansicht eines Backofens mit einer erfindungsgemäßen
Auszugsführung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel;
-
5A und 5B zwei
Ansichten der Auszugsführung der 4, und
-
6 eine
perspektivische Ansicht der Auszugsführung der 4.
-
Ein
Backofen 1 umfasst einen Innenraum 2, an dessen
gegenüberliegenden Seitenwänden 3 ein Seitengitter 4 montiert
ist. An jedem Seitengitter 4 sind horizontale Streben 5 vorgesehen,
in die wahlweise ein Gargutträger einschiebbar ist oder
eine Auszugsführung festgelegt ist.
-
In
den 1 und 2 ist eine Auszugsführung 15 über
Rastmittel 6 an einer horizontalen Strebe 5 festgelegt.
Dabei ist das Rastmittel 6 mit einer Führungsschiene 7 verbunden,
die an dem Seitengitter 4 festgelegt ist. An der Führungsschiene 7 ist über Wälzkörper
eine Mittelschiene 8 verfahrbar gelagert, an der wiederum über
Wälzkörper eine Laufschiene 9 verfahrbar
ist.
-
Die
Schienen 7, 8 und 9 sind aus Stahlblech hergestellt
und weisen durchgängige Laufflächen auf, auf denen
die Wälzkörper abrollen. Um die Schienen 7, 8 und 9 mit
weniger Material einzusetzen, aber dennoch eine hohe Festigkeit
zu gewährleisten, sind eine Vielzahl von Aussparungen 10 in Form
von Langlöchern in den Schienen 7, 8 und 9 ausgespart.
Die Aussparungen 10 sind dabei benachbart zu den Laufflächen
für die Wälzkörper angeordnet und über
Stege 11 voneinander ge trennt. Die Anzahl der Stege 11 und
deren Abstand ist so bemessen, dass die maximal zu erwartende Last
für einen Gargutträger durch die Schienen 7, 8 und 9 noch aufgenommen
werden kann. Dabei wird von dem ungünstigsten Belastungsfall
ausgegangen, in dem die Auszugsführung 15 in einer
Endstellung angeordnet ist, in der die Laufschiene 9 vor
dem Innenraum 2 des Backofens 1 angeordnet ist.
-
An
einer Kante 13 der Laufschiene 9 ist innenseitig
eine Lauffläche für Wälzkörper
ausgebildet, so dass die Kante 13 durchgängig
ausgebildet ist. Benachbart zu der Kante 13 sind die Aussparungen 10 vorgesehen,
bis zur nächsten Kante 14, an der ebenfalls innenseitig
eine Lauffläche für Wälzkörper ausgebildet
ist. Zwischen den Kanten 13 und 14 ist eine Seitenfläche
gebildet, die vollständig mit Aussparungen 10 und
Stegen 11 versetzt ist. Die Aussparungen 10 erstrecken
sich dabei nahezu über die gesamte Breite der Seitenfläche.
-
Wie
in 3A und B gezeigt ist, befindet
sich in der Laufschiene 9 ein Wälzkörperkäfig 12 mit Wälzkörpern,
beispielsweise Kugeln aus Stahl oder Keramik. Durch die Aussparungen 10 wird
der Zugang zu dem Innenraum der Laufschiene 9 erleichtert,
was jedoch dadurch verhindert werden kann, wenn über die
Aussparungen 10 eine Schutzfolie gespannt wird. Eine solche
Schutzfolie kann aus einer Keramikfolie, einer Folie aus Aluminiumoxyd
oder aus Folien basierend auf technischen Keramiken, wie Siliziumnitrit
gebildet sein.
-
Für
eine hohe Lastabtragung sind die Aussparungen 10 an ihren
Stirnseiten gerundet ausgebildet, so dass die Stege 11 ebenfalls
eine gerundete Form besitzen. Es ist auch möglich, die
Stege 11 zu profilieren, damit höhere Kräfte
aufgenommen werden können.
-
In 4 ist
ein Backofen 1 mit einer Auszugsführung nach einem
zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt. Die Auszugsführung 15' entsprechend den 5A, 5B und 6 ist
ebenfalls an einem Seitengitter 4 in einem Backofen 1 festgelegt,
wobei die Auszugsführung eine Führungsschiene 7',
eine Mittelschiene 8' und eine Laufschiene 9' umfasst.
-
Die
Schienen 7', 8' und 9' besitzen eine
Vielzahl von länglichen Aussparungen 10', die
in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung der Schienen 7', 8' und 9' geneigt
angeordnet sind. Dadurch ergeben sich Stege 11', die ebenfalls
geneigt zu einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung verlaufen.
Die Neigung kann in einem Winkel zwischen 20 und 40° liegen,
so dass bei einer ausgefahrenen Position der Auszugsführung 15' auftretende
Gewichtskräfte und Biegespannungen besonders gut aufgenommen werden
können.
-
Bei
den gezeigten Ausführungsbeispielen beträgt die
Fläche beziehungsweise das Volumen der Aussparungen mehr
als 10% der Gesamtfläche beziehungsweise des Gesamtvolumens
der abgewickelten Schienen 7, 8, 9 beziehungsweise 7', 8', 9'. Berechnungen
habe ergeben, dass bei einer Reduzierung der Masse der Schienen
um 10% bis 15% eine erhebliche Energieeinsparung jährlich
erreicht wird. Insbesondere bei einem Backofen mit Pyrolysereinigung
vervielfacht sich die Energieeinsparung, da bei der Pyrolysereinigung
häufig Temperaturen oberhalb von 500°C erreicht
werden.
-
- 1
- Backofen
- 2
- Innenraum
- 3
- Seitenwände
- 4
- Seitengitter
- 5
- Streben
- 6
- Rastmittel
- 7
- Führungsschiene
- 7'
- Führungsschiene
- 8
- Mittelschiene
- 8'
- Mittelschiene
- 9
- Laufschiene
- 9'
- Laufschiene
- 10
- Aussparung
- 11
- Steg
- 12
- Wälzkörperkäfig
- 13
- Kante
- 14
- Kante
- 15
- Auszugsführung
- 15'
- Auszugsführung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10248512 [0002]
- - DE 10051153 [0003]