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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen einer
radialen Bohrung in einen menschlichen oder tierischen Knochen,
mit einem einen Bohrer aufweisenden Bohrgerät und einer Bohrhülse zum
Führen
des Bohrers während
des Einbringens der Bohrung. Des Weiteren betrifft die vorliegende
Erfindung eine Bohrhülse
zum Führen eines
Bohrers.
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Vorrichtungen
und Bohrhülsen
der eingangs genannten Art sind aus der Praxis bekannt. Beim Einbringen
von Bohrungen oder Durchgängen
in Röhrenknochen
ist es insbesondere für
eine bikortikale Verankerung einer in der Bohrung oder dem Durchgang
zu platzierenden Schraube oder einer Gewindestange (z. B. Schanzsche
Schraube) von großer Bedeutung,
dass die Bohrung oder der Durchgang möglichst radial vorliegt. Mit
anderen Worten sollte die Bohrung oder der Durchgang durch eine
Mittelachse des Knochens verlaufen. Bei nicht derart exakt bzw.
zentrisch eingebrachten Bohrungen können ein Bruch des Knochens,
ein Lockern einer eingebrachten Schraube oder gar ein Ausbrechen
einer eingebrachten Schraube auftreten.
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Ein
derart korrektes zentrisches Einbringen einer Bohrung ist jedoch
insbesondere bei Röhrenknochen
nicht einfach, da diese von einem mehr oder weniger dicken Mantel
aus Weichgewebe umgeben sind, der beim Einbringen der Bohrung so
wenig wie möglich
verletzt werden soll. Dieser Mantel verdeckt und erschwert die Zugänglichkeit
und ein Positionieren eines geeigneten Bohrers ganz wesentlich.
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Gemäß dem Stand
der Technik wird bislang ein Bohrer durch einen kleinen Schnitt – Stichinzision – durch
Haut, Fett- und Muskelgewebe in einer geeigneten Bohrhülse zum
Knochen geführt.
Der radiale Zugang wird durch Palpieren und Kenntnis der anatomischen
Situation ermittelt. Es ist jedoch bei dem bekannten Vorgehen oft
nicht möglich,
den für
die korrekte radiale Bohrung erforderlichen Eintrittspunkt der Bohrung
und auch den geeigneten Winkel für
die Bohrung zu ermitteln und vorzugeben. Beide Parameter, sowohl
der Eintrittspunkt der Bohrung als auch der Bohrwinkel, sind für das Einbringen
eines radialen Durchgangs bzw. einer radialen Bohrung gleichermaßen wichtig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
sowie eine Bohrhülse
der eingangs genannten Art anzugeben, wonach ein sicheres Einbringen
einer radialen Bohrung mit konstruktiv einfachen Mitteln realisierbar
ist.
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Die
voranstehende Aufgabe wird zum einen durch eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist die Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart ausgestaltet und weitergebildet,
dass der Bohrhülse
eine Ausrichteinrichtung zur Positionierung der Bohrhülse relativ
zu dem Knochen zugeordnet ist.
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In
erfindungsgemäßer Weise
ist erkannt worden, dass durch eine optimierte Positionierung der Bohrhülse die
voranstehende Aufgabe auf überraschend
einfache Weise gelöst
wird. Hierzu ist der Bohrhülse
in weiter erfindungsgemäßer Weise
eine Ausrichteinrichtung zur Positionierung der Bohrhülse relativ
zu dem Knochen zugeordnet. Mit Hilfe der Ausrichteinrichtung kann
die Bohrhülse
vor dem Einbringen der Bohrung derart relativ zu dem Knochen positioniert
werden, dass eine radiale Bohrung durch den Knochen ermöglicht wird.
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Folglich
ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Vorrichtung angegeben, mit der ein sicheres Einbringen einer
radialen Bohrung mit konstruktiv einfachen Mitteln ermöglicht ist.
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Im
Hinblick auf eine besonders sichere Positionierung der Bohrhülse könnte die
Ausrichteinrichtung Mittel zur Anlage an den Knochen aufweisen. Hierdurch
könnte
eine Führung
der Ausrichteinrichtung am Knochen erreicht werden, welche eine
sichere Positionierung der Bohrhülse
an dem gewünschten
Eintrittspunkt der Bohrung ermöglicht.
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In
konstruktiv besonders einfacher Weise könnten die Mittel zwei Zungen
zur seitlichen Anlage an den Knochen aufweisen. Dabei könnte jeweils eine
Zunge an einer Seite und die andere Zunge an der anderen Seite bezüglich des
gewünschten
Eintrittspunkts der Bohrung angeordnet werden. Sind beide Zungen
jeweils in gleicher Weise in seitlicher Anlage, hat dies dann eine
sichere Positionierung der Bohrhülse
an einem Eintrittspunkt am Knochen zur Folge, der eine radiale Bohrung
ermöglicht.
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Im
Hinblick auf eine sichere Anlage der Zungen an den Seiten des Knochens
und im Hinblick auf eine möglichst
geringe Schädigung
des den Knochen umgebenden organischen Materials könnten die Zungen
aus einem mehr oder weniger elastischen oder steifen Material ausgebildet
sein. Hierbei kommen als Material sowohl Kunststoffe als auch Metalle in
Frage.
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Hinsichtlich
einer sicheren Positionierung der Zungen an den Seiten des Knochens
könnten
die Zungen an einem auf der Bohrhülse verschiebbaren Justierelement
angeordnet sein. Vor dem Einbringen der Bohrung könnte dabei
zunächst
die Bohrhülse provisorisch
auf den Knochen aufgesetzt werden und anschließend das Justierelement mit
den Zungen entlang der Bohrhülse
in Richtung Knochen verschoben werden, bis die Zungen quasi symmetrisch
an den Seiten des Knochens anliegen. In dieser Position ist dann
die Bohrhülse
quasi automatisch an einem Eintrittspunkt am Knochen positioniert,
so dass eine radiale Bohrung ermöglicht
wird.
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Weiterhin
im Hinblick auf ein besonders sicheres Einbringen einer radialen
Bohrung könnte
das Justierelement mittels eines Klemmmittels relativ zur Bohrhülse festlegbar
sein. Dies verhindert ein unbeabsichtigtes, versehentliches Verschieben
des Justierelements und damit möglicherweise
ein Dejustieren der Bohrhülse.
Die Festlegung des Justierelements könnte unmittelbar nach der Positionierung der
Bohrhülse
am gewünschten
Eintrittspunkt vorgenommen werden.
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In
konstruktiv besonders einfacher Weise könnte das Klemmmittel einen
Bolzen oder eine Schraube oder eine Arretierung aufweisen. Ein derartiger
Bolzen oder eine derartige Schraube könnten durch ein Innengewinde
in dem Justierelement hindurch und gegen die Bohrhülse geschraubt
werden.
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Weiterhin
im Hinblick auf ein sicheres Positionieren der Zungen in seitlicher
Anlage an den Knochen könnte
am Ende der Bohrhülse
ein zwischen den Zungen wirkendes Spreizelement angeordnet sein.
Ein derartiges Spreizelement könnte
ein Spreizen der Zungen während
des Verschiebens des Justierelements entlang der Bohrhülse zur
Folge haben. Die Dimensionierung des Spreizelements könnte an die
Dimension des Knochens, in den die Bohrung einzubringen ist, derart
angepasst sein, dass die Zungen entsprechend dem Durchmesser des
Knochens gespreizt werden, um eine sichere Anlage an den Seiten
des Knochens zu gewährleisten.
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Das
Spreizelement könnte
einen Durchgang für
den Bohrer aufweisen, so dass der Bohrer quasi durch das Spreizelement
hindurch bewegt werden kann.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung der Vorrichtung, bei der kein Justierelement
realisiert ist, könnten
die Zungen an der Bohrhülse
um jeweils eine Schwenkachse schwenkbar gelagert sein. Das Aufweiten
oder Aufklappen der Zungen erfolgt dabei durch ein Schwenken um
die jeweiligen Schwenkachsen. Die Schwenkachsen könnten im
Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sein. Des Weiteren könnten die
Schwenkachsen in einer senkrecht zur Bohrrichtung verlaufenden Ebene
angeordnet sein.
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Derart
gelagerte Zungen könnten
sich bei der Berührung
des Knochens aufspreizen, so dass eine sichere Anlage am Knochen
und eine sichere Positionierung der Bohrhülse erreicht ist.
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Alternativ
hierzu könnte
den Zungen ein Betätigungselement
zur Aufspreizung der Zungen zugeordnet sein. Ein derartiges Betätigungselement
könnte
von einem Bediener betätigt
werden, um ein Aufklappen oder Aufspreizen der Zungen vor der Anlage der
Zungen an die Seitenbereiche des Knochens zu ermöglichen.
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Bei
einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung könnte das
Betätigungselement
durch aufeinander zu bewegbare Verlängerungen der Zungen gebildet
sein. Die Zungen könnten
dabei in Form von abgeknickten Flachelementen ausgebildet sein, wobei
die Zungen mit der Knickstelle an der Bohrhülse schwenkbar gelagert sein
könnten.
Hierdurch ist eine besonders einfache Betätigung bzw. ein besonders einfaches
Aufspreizen der Zungen ermöglicht.
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Sowohl
die Zungen als auch die Verlängerungen
der Zungen könnten
sich im letztgenannten Fall von der Schwenkachse weg erstrecken.
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Falls
die individuellen Gegebenheiten insbesondere hinsichtlich des Durchmessers
des Knochens verhindern, dass die Bohrhülse vor dem Einbringen der
Bohrung und während
des Anlegens der Zungen den Knochen berührt, könnte in der Bohrhülse eine
innere Bohrhülse
verschiebbar angeordnet sein, die derart durch die – äußere – Bohrhülse schiebbar
ist, dass eine Anlage der inneren Bohrhülse am Knochen ermöglicht ist.
Hierdurch ist eine besonders sichere Positionierung der Bohrhülse am Knochen
realisierbar.
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Zur
Gewährleistung
einer besonders einfachen und sicheren Handhabung der Vorrichtung könnte der
Bohrhülse
und/oder der inneren Bohrhülse
ein Handgriff zugeordnet sein, der in einfacher Weise von einem
Bediener gegriffen werden kann. Hierdurch ist eine besonders einfache
Positionierung und Verschiebung der Bohrhülse gegebenenfalls entlang
eines Bohrers ermöglicht.
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In
konstruktiv besonders einfacher Weise könnte der Handgriff integral
mit der Bohrhülse und/oder
der inneren Bohrhülse
ausgebildet sein.
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Die
oben genannte Aufgabe wird des Weiteren durch eine Bohrhülse zum
Führen
eines Bohrers mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst. Danach weist
die Bohrhülse
eine wie oben beschriebene Ausrichteinrichtung auf.
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Hinsichtlich
der Vorteile einer derartigen Ausrichteinrichtung wird zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die Beschreibung der Vorteile der Ausrichteinrichtung
in Zusammenhang mit der beanspruchten Vorrichtung zum Einbringen
einer radialen Bohrung verwiesen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine quasi automatische Zentrierung einer Bohrhülse im Hinblick
auf eine sichere Einbringung einer radialen Bohrung in einen Knochen
gewährleistet.
Die Vorrichtung oder die Bohrhülse
kann als mehrfach benutzbares Werkzeug oder als Einweg-System ausgebildet
sein.
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Durch
die beschriebene Ausrichteinrichtung wird quasi ein zentrierendes
Prisma gebildet, das durch Ausfahren oder Ausklappen von entsprechenden
Zungen an die individuelle Situation hinsichtlich des Einbringens
einer radialen Bohrung in einen Knochen angepasst werden kann. Eine
Schwächung
des Knochens durch eine Fehlplatzierung des Bohrlochs in nicht exakt
radialer Richtung wird dabei verhindert. Des Weiteren werden Knochenbrüche durch
fehlplatzierte Schrauben vermieden.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits
auf die nachfolgende Erläuterung
zweier Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand
der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen
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1 in
einer schematischen und perspektivischen Darstellung ein erstes
Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Einbringen einer radialen Bohrung in einen menschlichen oder tierischen
Knochen und
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2 in
einer schematischen und perspektivischen Darstellung ein zweites
Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Einbringen einer radialen Bohrung in einen menschlichen oder tierischen
Knochen.
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1 zeigt
in einer schematischen und perspektivischen Darstellung ein erstes
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Einbringen einer radialen Bohrung in einen menschlichen oder
tierischen Knochen 1. Die Vorrichtung weist ein einen Bohrer 2 aufweisendes
Bohrgerät 3 auf.
Zum Führen
des Bohrers 2 während
des Einbringens der Bohrung ist eine Bohrhülse 4 vorgesehen, die
auf den Knochen 1 aufgelegt werden kann. Im Hinblick auf
ein sicheres Einbringen einer radialen Bohrung ist die Vorrichtung
derart ausgestaltet, dass der Bohrhülse 4 eine Ausrichteinrichtung 5 zur
Positionierung der Bohrhülse 4 relativ
zu dem Knochen 1 zugeordnet ist. Die Bohrhülse 4 ist
im Hinblick auf ihre Dimensionierung auf den gewählten Bohrerdurchmesser abgestimmt.
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Die
Ausrichteinrichtung 5 weist zwei Zungen 6 zur
seitlichen Anlage an den Knochen 1 auf. In der an den Knochen 1 angelegten
Position der Zungen 6 ist die Bohrhülse 4 derart relativ
zu dem Knochen 1 positioniert, dass eine radiale Bohrung
in den Knochen 1 eingebracht werden kann.
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Bei
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Zungen 6 an
einem auf der Bohrhülse 4 verschiebbaren
Justierelement 7 angeordnet. Das Justierelement 7 ist
in der Art eines Reiters ausgebildet und kann mittels eines Klemmmittels
relativ zur Bohrhülse 4 festgelegt
werden. Das Klemmmittel weist eine Schraube 8 auf, die
gegen die Bohrhülse 4 geschraubt
werden kann, um ein Festlegen des Justierelements 7 an
der Bohrhülse 4 zu
gewährleisten.
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Des
Weiteren ist am Ende der Bohrhülse 4 ein
zwischen den Zungen 6 wirkendes Spreizelement 9 angeordnet.
Beim Verschieben des Justierelements 7 entlang der Bohrhülse 4 spreizen
sich die Zungen 6 entlang des Spreizelements 9 auf.
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Zum
sicheren Halten der Bohrhülse 4 für den Benutzer
weist die Bohrhülse 4 einen
Handgriff 13 auf. Der Handgriff 13 ist integral
mit der Bohrhülse 4 ausgebildet.
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Das
hier gezeigte Bohrgerät 3 ist
eine Handbohrmaschine. Der Knochen 1 ist ein Modell eines Femurs.
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Zum
Einbringen der radialen Bohrung wird die Bohrhülse 4 mit den angelegten
Zungen 6 durch einen Schnitt im Weichgewebe an den Knochen 1 herangeführt. Berührt das
distale Ende der Bohrhülse 4 den
Knochen 1, kann das Justierelement 7 zum Knochen 1 hin
verschoben und gegebenenfalls mit der Schraube 8 arretiert
oder festgelegt werden. Beim Verschieben des Justierelements 7 spreizen
sich die Zungen 6 ab und schieben sich so zwischen Muskel und
Knochen 1, dass sich eine Art Prisma ergibt. Die Zungen 6 liegen
dann am Knochen 1 an und positionieren oder zentrieren
die Bohrhülse 4 derart,
dass das Bohrloch, das mit dem Bohrer 2 erzeugt wird, genau
radial entsteht. Eine derartige Bohrung kann für eine bikortikale Verankerung
einer Schraube oder Gewindestange (z. B. Schanzsche Schraube) benutzt
werden.
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Bei
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel, das schematisch
und perspektivisch dargestellt ist, ist ebenfalls eine Vorrichtung
zum Einbringen einer radialen Bohrung mit einem einen Bohrer 2 aufweisenden
Bohrgerät 3 realisiert.
Die Bohrhülse 4 zum
Führen
des Bohrers 2 weist eine Ausrichteinrichtung 5 zur
Positionierung der Bohrhülse 4 relativ
zu dem Knochen 1 auf. Die Ausrichteinrichtung 5 weist zwei
Zungen 6 auf, die an der Bohrhülse 4 um jeweils eine
Schwenkachse 10 schwenkbar gelagert sind. Den Zungen 6 ist
des Weiteren ein Betätigungselement
zur Aufspreizung der Zungen 6 zugeordnet, wobei das Betätigungselement
durch aufeinander zu bewegbare Verlängerungen 11 der Zungen 6 gebildet ist.
Die Verlängerungen 11 erstrecken
sich von der Schwenkachse 10 weg.
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Bei
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die
Positionierung der Bohrhülse 4 ebenfalls über zwei
Zungen 6, die jedoch schwenkbar gelagert sind. Zum Einführen in
den Hautschnitt und an den Knochen 1 heran sind die Zungen 6 spitz
zusammen gelegt. Nach dem Einführen
spreizen die Zungen 6 auf und schieben das Weichgewebe
zur Seite. Das Aufspreizen erfolgt entweder automatisch durch ein
Andrücken
der Vorrichtung an den Knochen 1 oder über die Verlängerungen 11 durch
den Bediener. Insbesondere vollständig gespreizt bilden die Zungen 6 ebenfalls
ein zentrierendes Prisma, das ein radiales Anbohren des Knochens 1 ermöglicht.
Eine vollständige
Spreizung ist jedoch für
die Funktion der Vorrichtung nicht erforderlich. Je nach Durchmesser des
Knochens 1 kann es bei diesem Ausführungsbeispiel dazu kommen,
dass die Bohrhülse 4 den
Knochen 1 beim Einführen
in den Hautschnitt und zu dem Knochen 1 heran nicht berührt. Für diesen
Fall weist die Bohrhülse 4 eine
innere Bohrhülse 12 auf,
die in der Bohrhülse 4 verschiebbar
angeordnet ist. Sollte die Bohrhülse 4 nicht
bis zu dem Knochen 1 hin geschoben werden können, so
kann die innere Bohrhülse 12 in
der Bohrhülse 4 so
lange in Richtung Knochen 1 vorgeschoben werden, bis die
innere Bohrhülse 12 den
Knochen 1 berührt.
Hierdurch ist ebenfalls eine sichere Führung des Bohrers 2 gewährleistet.
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Zum
Aufspreizen der Zungen 6 können in einfacher Weise die
Verlängerungen 11 der
Zungen 6 zu der Bohrhülse 4 hin
zusammengedrückt
werden. Durch ein Verschwenken um die Schwenkachsen 10 spreizen
sich dabei die Zungen 6 auseinander. Eine Verlängerung 11 ist
mit der zugehörigen
Zunge 6 integral ausgebildet. Im Bereich der Verbindungsstelle oder
einer Knickstelle sind die Verlängerungen 11 bzw.
Zungen 6 um die Schwenkachse 10 gelagert.
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Sowohl
der Bohrhülse 4 als
auch der inneren Bohrhülse 12 ist
jeweils ein Handgriff 13 zur sicheren Handhabung durch
den Bediener zugeordnet.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil
der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
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Schließlich sei
ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich
zur Erörterung
der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Knochen
- 2
- Bohrer
- 3
- Bohrgerät
- 4
- Bohrhülse
- 5
- Ausrichteinrichtung
- 6
- Zunge
- 7
- Justierelement
- 8
- Schraube
- 9
- Spreizelement
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Verlängerung
- 12
- innere
Bohrhülse
- 13
- Handgriff