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Die Erfindung betrifft eine Kühlanordnung zum Kühlen eines Getriebes eines Fahrzeugs, mit einer Fördereinrichtung, mittels welcher ein Wärmetauscher mit einem Kühlmedium beaufschlagbar ist, wobei der Wärmetauscher mit einem zu kühlenden Fluid des Getriebes beaufschlagbar ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Kühlen eines Getriebes eines Fahrzeugs.
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Die
DE 103 01 314 A1 beschreibt einen Kühlkreislauf für ein Kraftfahrzeuggetriebe. Über den Kühlkreislauf ist ein Getriebefluid einem Wärmetauscher zuführbar, durch welchen Motorkühlmittel strömt. Das Motorkühlmittel wird in einem Motorkühlmittel/Luft-Wärmetauscher gekühlt. Der Kühlkreislauf zum Kühlen des Getriebefluids umfasst einen zweiten Wärmetauscher, welcher ebenfalls mittels Luft kühlbar ist. Über Ventile ist steuerbar, ob der luftgekühlte Wärmetauscher des Kühlkreislaufs mit dem Getriebefluid beaufschlagt werden soll. Dies ist beispielweise dann der Fall, wenn das Getriebe auf Grund hoher Beanspruchung vergleichsweise viel Wärme freisetzt und auf das Getriebefluid überträgt. In diesem Fall wird also das Getriebefluid mittels des Motorkühlmittels und mittels Luft gekühlt.
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Als nachteilig bei einer derartigen Kühlanordnung ist der Umstand anzusehen, dass es bei starker Beanspruchung des Getriebes dennoch zu einer vergleichsweise hohen thermischen Belastung des Getriebes kommen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Kühlanordnung der eingangs genannten Art und ein verbessertes Verfahren zum Kühlen eines Getriebes eines Fahrzeugs zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kühlanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Kühlanordnung zum Kühlen eines Getriebes umfasst eine Fördereinrichtung, mittels welcher ein Wärmetauscher mit einem Kühlmedium beaufschlagbar ist. Der Wärmetauscher ist mit einem zu kühlenden Fluid des Getriebes beaufschlagbar. Des Weiteren ist eine Auswerteeinrichtung zum Ermitteln eines Fahrzustands des Fahrzeugs vorgesehen, wobei eine Leistung der Fördereinrichtung in Abhängigkeit von dem mittels der Auswerteeinrichtung ermittelten Fahrzustand einstellbar ist. Die Fördereinrichtung kann also bedarfsgerecht angesteuert werden. Die Ansteuerung kann beispielsweise durch einen Temperaturregler erfolgen.
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Insbesondere kann bei einem zu erwartenden dynamischen Fahrzustand und einem damit einhergehenden hohen Wärmeeintrag des Getriebes in das zum Kühlen des Getriebes vorgesehene Fluid präventiv gekühlt werden. Dann ist das Fahrzeug besonders lange in einem Grenzbereich bewegbar, in welchem das Getriebe einer hohen Beanspruchung ausgesetzt ist und somit besonders viel Wärme in das Fluid einträgt.
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Auch kann die Leistung der Fördereinrichtung auf einen besonders geringen Wert, insbesondere auf einen Wert von Null, eingestellt werden, wenn ein das Getriebe besonders wenig beanspruchender Fahrzustand ermittelt wird.
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Ergänzend oder alternativ kann die Leistung der Fördereinrichtung dann erhöht werden, wenn aufgrund des Fahrzustands des Fahrzeugs besonders viel Energie zum Betreiben der Fördereinrichtung zur Verfügung steht, und zwar auch dann, wenn die mit dem Fahrzustand korrespondierende Temperatur des Fluids des Getriebes gar kein besonders starkes Kühlen des Fluids notwendig macht. Das präventiv gekühlte Fluid steht dann in einem vergleichsweise kalten Zustand zur Verfügung und ermöglicht es so, die Fördereinrichtung auch dann noch mit einer besonders geringen Leistung zu betreiben, wenn anschließend das Getriebe stärker beansprucht wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist mittels der Auswerteeinrichtung eine Längsbeschleunigung und/oder eine Querbeschleunigung des Fahrzeugs und/oder ein Bewegen eines Fahrpedals und/oder eines Bremspedals des Fahrzeugs auswertbar. Hierbei kann die Auswerteeinrichtung insbesondere zum Klassifizieren eines Fahrstils eines Fahrers des Fahrzeugs und zum Einstellen der Leistung der Fördereinrichtung in Abhängigkeit von dem ermittelten Fahrstil unabhängig von einer Temperatur des zu kühlenden Fluids des Getriebes ausgelegt sein. Es kann also aufgrund von Beschleunigungen des Fahrzeugs und/oder aufgrund des Bewegens von Fahrpedal und Bremspedal darauf geschlossen werden, dass der Fahrer als einen besonders dynamischen Fahrstil aufweisend klassifizierbar ist. Dann kann die Fördereinrichtung bereits mit einer hohen Leistung betrieben werden, auch wenn das Fluid des Getriebes noch nicht eine sehr hohe Temperatur erreicht hat. Diese Art der Einstellung der Leistung der Fördereinrichtung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Fahrzeug ohnehin bereits das Klassifizieren des Fahrstils des Fahrers anhand der Auswertung von Beschleunigungen und/oder Bewegungen von Fahrpedal bzw. Bremspedal und/oder aufgrund von angeforderten Schaltvorgängen und/oder aufgrund der Auswahl einer voreingestellten Fahrdynamik durch den Fahrer ermöglicht.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn mittels der Auswerteeinrichtung ein Schubbetriebszustand und/oder ein Zugbetriebszustand eines Antriebsaggregats des Fahrzeugs und/oder ein im Wesentlichen konstanter Fahrzustand des Fahrzeugs ermittelbar ist. Wenn sich das Fahrzeug in einem Schubbetriebszustand befindet wird vom Generator elektrische Energie bereitgestellt. Diese kann dann genutzt werden, um die Fördereinrichtung anzutreiben. Durch das damit einhergehende Kühlen des Fluids des Getriebes kann gegebenenfalls auf ein Antreiben der Fördereinrichtung ganz verzichtet werden, wenn der Fahrzustand des Fahrzeugs wieder mit einer höheren thermischen Belastung des Fluids einhergeht. Dadurch ist eine Verbrauchseinsparung beim Betreiben der Fördereinrichtung erreichbar.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zum Kühlen eines Getriebes eines Fahrzeugs mittels einer Kühlanordnung geschaffen, bei welchem eine Fördereinrichtung einen Wärmetauscher mit einem Kühlmedium beaufschlagt und bei welchem der Wärmetauscher mit einem zu kühlenden Fluid des Getriebes beaufschlagt wird. Hierbei ermittelt eine Auswerteeinrichtung einen Fahrzustand des Fahrzeugs, und eine Leistung der Fördereinrichtung wird in Abhängigkeit von dem mittels der Auswerteeinrichtung ermittelten Fahrtzustand eingestellt.
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Die für die erfindungsgemäße Kühlanordnung beschriebenen bevorzugten Vorteile und Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren zum Kühlen eines Getriebes eines Fahrzeugs.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt schematisch eine Kühlanordnung zum Kühlen eines Getriebes eines Fahrzeugs.
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Eine in der Figur gezeigte Kühlanordnung 10 dient dem Kühlen eines (nicht gezeigten) Getriebes eines Fahrzeugs, wobei in der Figur eine Temperatur 12 eines Fluids, beispielsweise eines Getriebeöls, schematisch dargestellt ist. Mit zunehmender Belastung des Getriebes findet ein zunehmender Wärmeeintrag in das Fluid des Getriebes statt und dessen Temperatur 12 erhöht sich. Eine elektrisch betreibbare Kühlmittelpumpe 14 der Kühlanordnung 10 beaufschlagt einen Wärmetauscher mit Kühlmittel. In dem Wärmetauscher nimmt das Kühlmittel Wärme aus dem Fluid des Getriebes auf, und die Kühlmittelpumpe 14 fördert das nun erwärmte Kühlmittel zu einem weiteren, insbesondere luftgekühlten, Wärmetauscher.
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Insbesondere der Fluid-Kühlmittel-Wärmetauscher, zu welchem die Kühlmittelpumpe 14 das Kühlmittel fördert, kann als Plattenwärmetauscher ausgebildet sein.
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In einer alternativen Ausführungsform der Kühlanordnung 10 kann eine, bevorzugt elektrisch betreibbare, Fördereinrichtung auch einen Fluid-Luft-Wärmetauscher vermehrt mit Luft beaufschlagen, wenn das Fluid des Getriebes verstärkt gekühlt werden soll.
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Vorliegend wird die Kühlmittelpumpe 14 in Abhängigkeit von einem Fahrzustand des Fahrzeugs angesteuert. Zum Ermitteln des Fahrzustands des Fahrzeugs weist die Kühlanordnung 10 eine Auswerteeinrichtung 16 auf, welche mit einer Steuereinrichtung 18 zum Einstellen einer Leistung der Kühlmittelpumpe 14 kommunizieren kann. Hierbei kann – wie vorliegend schematisch gezeigt – die Auswerteeinrichtung 16 mit der Steuereinrichtung 18 gekoppelt sein oder die Auswerteeinrichtung 16 und die Steuereinrichtung 18 können in eine Einrichtung integriert sein.
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Die Auswerteeinrichtung 16 ist dazu ausgelegt, einen Fahrstil 20 eines Fahrers des Fahrzeugs zu klassifizieren. Der mit einem dynamischen Fahrstil 20 einhergehende Fahrzustand des Fahrzeugs ist durch Auswerten von einer Längsbeschleunigung und einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs sowie einem Bewegen des Fahrpedals und des Bremspedals des Fahrzeugs ermittelbar. Klassifiziert die Auswerteeinrichtung 16 den Fahrstil 20 als besonders dynamisch, so wird die Steuereinrichtung 18 veranlasst, präventiv ein Erhöhen 22 einer Leistung der Kühlmittelpumpe 14 zu veranlassen.
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Das Erhöhen 22 erfolgt bevorzugt bereits bevor sich aufgrund des dynamischen Fahrstils 20 eine starke Erhöhung der Temperatur 12 des Fluids des Getriebes bemerkbar macht. Das Fahrzeug kann dann besonders lange in einem Grenzbereich betrieben werden, in welchem die Beanspruchung des Getriebes und damit dessen Wärmefreisetzung und Kühlbedarf besonders hoch sind.
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Die Kühlmittelpumpe 14 kann, wie vorliegend beispielhaft gezeigt, eine Mehrzahl von Leistungsstufen 24 aufweisen, wobei die Leistung der Kühlmittelpumpe 14 durch Ansteuern 26 einer diskreten Leistungsstufe 24 einstellbar ist. Eine unterste Leistungsstufe 24 der Kühlmittelpumpe 14 kann mit einer Förderleistung von Null Litern pro Minute einhergehen, wohingegen die höchste Leistungsstufe 24 der vorliegenden beispielhaft gezeigten fünf Leistungsstufen 24 mit einer Förderleistung von zwanzig Litern pro Minute einhergehen kann.
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Die Auswerteeinrichtung 16 ist vorliegend dazu ausgelegt, als Fahrzustand eine Konstantfahrt 28 des Fahrzeugs zu ermitteln. Ein solcher im Wesentlicher konstanter Fahrzustand zeichnet sich durch eine besonders geringe Belastung des Getriebes aus, da kaum Beschleunigungen oder Bremsvorgänge stattfinden. Während einer solchen Konstantfahrt 28 kann, wie vorliegend schematisch gezeigt, ein Verringern 30 der Leistung der Kühlmittelpumpe 14 erfolgen, so dass beim Betreiben der Kühlmittelpumpe 14 eine Verbrauchseinsparung realisierbar ist. Dem liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass bei der Konstantfahrt 28 des Fahrzeugs lediglich ein geringer Kühlbedarf des Getriebes vorliegt.
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Mittels der Auswerteinrichtung 16 ist des Weiteren ein Schubbetriebszustand 32 des Fahrzeugs ermittelbar. In diesem Schubbetriebszustand 32 liefert der Generator elektrische Energie, welche dazu benutzt wird, die Kühlmittelpumpe 14 anzutreiben. Es erfolgt also analog zu der Leistungserhöhung der Kühlmittelpumpe 14 beim Erkennen des dynamischen Fahrstils 20 ein Erhöhen 34 der Leistung der Kühlmittelpumpe 14.
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Damit wird die Temperatur 12 des Fluids des Getriebes ebenfalls präventiv gesenkt, so dass bei einem anschließenden Zugbetriebszustand des Fahrzeugs kein Betreiben der Kühlmittelpumpe 14 notwendig ist, oder die Kühlmittelpumpe 14 allenfalls auf einer sehr geringen Leistungsstufe 24 betrieben zu werden braucht. Auch dies ermöglicht eine Verbrauchseinsparung beim Betreiben der Kühlmittelpumpe 14.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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