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Die Erfindung betrifft eine Notfalleinrichtung zum Zerstören einer Glasscheibe, mit einem Notfallwerkzeug, einer Halterung und einem Verbindungsmittel, wobei das Notfallwerkzeug in der Halterung befestigbar ist, das Verbindungsmittel das Notfallwerkzeug und die Halterung flexibel verbindet, wobei das Verbindungsmittel durch ein Kompaktiermittel kompaktierbar ist, und wobei das Kompaktiermittel zumindest mittelbar mit einem Haltelager an der Halterung gehalten ist.
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Im Stand der Technik ist eine Vielzahl unterschiedlicher Notfalleinrichtungen bekannt. Notfalleinrichtungen werden beispielsweise in Verkehrsmitteln eingesetzt und dienen im Notfall beispielsweise dazu, einen Anschnallgurt zu durchtrennen oder eine Scheibe zu zerstören, um die Flucht bzw. die Rettung aus einem Gefahrenbereich zu ermöglichen. Notfalleinrichtungen lassen sich jedoch nicht nur nach ihrer Verwendung unterscheiden, sondern auch danach, ob sie in privaten Verkehrsmitteln eingesetzt werden, in denen Notfalleinrichtungen im Allgemeinen nicht vorgeschrieben sind, oder ob solche Einrichtungen in öffentlichen Verkehrsmitteln eingesetzt werden, in denen Notfalleinrichtungen, z. B. Werkzeuge zum Zerstören der Glasscheiben im Notfall, gesetzlich vorgeschrieben sind.
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Die
EP 0 531 679 A1 offenbart eine Trennvorrichtung für Autosicherheitsgurte, die über eine Messerklinge und zusätzlich eine Hammerspitze verfügt. Die Trennvorrichtung ist mittels einer Halterung im Fahrzeug befestigbar, wobei die Trennvorrichtung in ihrem Kopfbereich von der Halterung gehalten wird und die Trennvorrichtung im Fußbereich ausreichend über die Halterung hinausragt, wodurch eine Entnahme der Trennvorrichtung im Notfall vereinfacht wird. Eine solche Trennvorrichtung wird beispielsweise in Privat-PKW eingesetzt.
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Im Unterschied zum Einsatz in privaten Verkehrsmitteln besteht bei den Notfalleinrichtungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs die Problematik, dass diese häufig entwendet werden und/oder für Vandalismus zweckentfremdet werden. Die
EP 0 696 528 B1 offenbart einen Nothammer zum Einschlagen von Glasscheiben für den Einsatz in öffentlichen Verkehrsmitteln, mit einer Halterung und einer Diebstahlsicherung. Die Diebstahlsicherung sieht vor, dass der Hammer mittels eines auf eine Seilaufwickeltrommel aufwickelbaren Sicherungsseils mit der Halterung flexibel verbunden ist, so dass der Hammer nicht weiter als die Gesamtlänge des Sicherungsseils von der Halterung entfernt werden kann. Die Seilaufwickeltrommel ist dabei innerhalb einer Gehäuseschale angeordnet, die durch ein Gehäuseunterteil und ein Gehäuseoberteil der Halterung gebildet wird. Der aus der
EP 0 696 528 B1 bekannte Nothammer mit Diebstahlsicherung weist allerdings den Nachteil auf, dass die Entnahme des Nothammers durch die Reibung des Sicherungsseils am Gehäuse erschwert ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Notfalleinrichtung anzugeben, die eine einfache Entnahme sicherstellt und eine zuverlässige Diebstahlsicherung gewährleistet.
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Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Gehäuse vorgesehen ist, wobei das Gehäuse relativ zur Halterung bewegbar ist, und wobei innerhalb des Gehäuses das Kompaktiermittel vorgesehen ist. Die Erfindung bietet den Vorteil, dass das Gehäuse mit dem darin enthaltenen Kompaktiermittel gegenüber der Halterung bewegbar ist, so dass das Gehäuse stets eine optimale Position zur Entnahme des Verbindungsmittels bzw. des Notfallwerkzeugs aufweist, unabhängig davon, in welche Richtung das Notfallwerkzeug entnommen wird. Das Gehäuse folgt der Entnahmerichtung des Notfallwerkzeugs, so dass die Reibung des Verbindungsmittels, insbesondere am Gehäuse, reduziert wird.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das Gehäuse mit einer Durchtrittsöffnung für das Verbindungsmittel versehen ist, wobei die Öffnung auf Grund der bewegbaren Lagerung des Gehäuses stets der Richtung folgt, in die das Notfallwerkzeug bewegt wird. Bei Verwendung bzw. Entnahme des Notfallwerkzeugs aus der Halterung wird auch das Verbindungsmittel – bis dahin im kompaktierten Zustand – aus dem Gehäuse entnommen, da es sowohl an der Halterung als auch am Notfallwerkzeug befestigt ist. In Abhängigkeit der Entnahmerichtung des Notfallwerkzeugs, die ihrerseits wiederum davon abhängt wo und wofür das Notfallwerkzeug im entsprechenden Notfall eingesetzt wird, richtet sich das Gehäuse und insbesondere die Durchtrittsöffnung dabei stets aus, so dass die Durchtrittsöffnung im Idealfall exakt in die Richtung der Verwendung des Notfallwerkzeuges zeigt. Der Kontakt des Verbindungsmittels zum Gehäuse wird dadurch minimiert, wodurch die Entnahme des Notfallwerkzeugs vereinfacht wird.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht des Weiteren vor, dass das Verbindungsmittel als Stahlseil ausgebildet ist, insbesondere das Stahlseil mit einem Kunststoffmantel versehen ist. Die Verwendung eines Stahlseils hat den Vorteil, dass es sich einfach und mit geringem Platzbedarf kompaktieren lässt, wobei es gleichzeitig eine hohe Sicherheit gegen Diebstahl bietet, da es ohne Spezialwerkzeug nicht zu durchtrennen ist. Zudem ist das Stahlseil flexibel, weist ein geringes Gewicht auf und ist kostengünstig in der Herstellung. Um Verletzungen an eventuell aus dem Stahlseil herausstehenden Litzen, aber auch Korrosion und Beschädigungen des Stahlseils zu verhindern, ist insbesondere vorgesehen, dass das Stahlseil mit einem Kunststoffmantel versehen ist, der beispielsweise ähnlich der Isolierung eines Kabels das Stahlseil ummantelt. Als Materialien für die Ummantelung sind beispielsweise PVC oder PET vorgesehen; um die Reibung am Gehäuse zusätzlich zu reduzieren, kann das Stahlseil aber auch mit PTFE ummantelt oder beschichtet werden.
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Eine Notfalleinrichtung, die besonders häufig Anwendung in öffentlichen Verkehrsmitteln findet und auch gesetzlich vorgeschrieben ist, ist ein Nothammer zum Zerstören von Glasscheiben. Daher sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Notfallwerkzeug ein Nothammer ist, insbesondere der Nothammer einen Stil und einen daran angeordneten Hammerkopf umfasst, wobei der Hammerkopf in seinem Wirkbereich mit einer Metallspitze versehen ist und der Stiel einen Griffbereich aufweist, und wobei der Griffbereich des Nothammers von einem Schutzbügel überwölbt wird. Der Grundkörper des Nothammers ist bevorzugt aus einem Kunststoff gefertigt, wobei insbesondere der Stiel und der Hammerkopf aus Kunststoff gefertigt sind. So lässt sich der Grundkörper auf einfache Weise durch einen Spritzgussprozess herstellen. Im Wirkbereich des Hammerkopfs ist eine Ausnehmung vorgesehen, in die eine Metallspitze in den Kunststoff eingelassen ist. Die Metallspitze ermöglicht, durch einen nur sehr lokalen Kontakt mit der Glasoberfläche, ein einfaches Zerstören von Glasscheiben mit geringem Kraftaufwand.
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Der Nothammer weist einen bevorzugt ergonomisch geformten Stiel mit einem Griffbereich auf, der beispielsweise geriffelt ist, um einen sicheren Halt des Nothammers im Einsatzfall zu gewährleisten. Zusätzlich ist der Griffbereich des Nothammers von einem Schutzbügel überwölbt, der zum einen eine Verletzung der Hand und zum anderen ein Abrutschen der Hand vom Stiel des Nothammers verhindert.
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Speziell bei Verwendung eines Stahlseils als Verbindungsmittel zwischen Notfallwerkzeug und Halterung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Kompaktiermittel als Wickelkern ausgestaltet ist, wobei das Kompaktieren durch Aufwickeln des Verbindungsmittels auf den Wickelkern erfolgt. Das Aufwickeln des Verbindungsmittels stellt zum einen sicher, dass das Stahlseil im Notfall einfach und ohne zu verheddern aus dem Gehäuse entnehmbar ist, so dass eine Verwendung des Notfallwerkzeugs nicht beispielsweise durch ein blockierendes Verbindungsmittel behindert wird. Zum anderen lässt sich dadurch ein langes Verbindungsmittel, insbesondere ein langes Stahlseil, mit sehr geringem Raumbedarf unterbringen. Durch das Aufwickeln wird zudem eine Beschädigung des Verbindungsmittels in der Lagerposition verhindert, da das Kompaktiermittel bzw. der Wickelkern von einem Gehäuse umgeben sind.
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Das Aufwickeln des Verbindungsmittels in Windungen auf dem Wickelkern kann sowohl nebeneinander als auch übereinander erfolgen, wobei die Wahl maßgeblich von der Geometrie des Verbindungsmittels abhängt. So lässt sich beispielsweise ein breites bandartiges Verbindungsmittel einfacher übereinander wickeln, wobei ein Seil mit einem kreisrunden Querschnitt vorteilhaft mit nebeneinander liegenden Windungen gewickelt wird. Der Wickelkern ist dabei aus vollem Material, aus hohlem Material oder beispielsweise aus einem Rahmen vorgesehen, über den die einzelnen Windungen des Verbindungsmittels gelegt werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kompaktiermittel angetrieben ist, so dass das Verbindungsmittel durch das Kompaktiermittel stets unter Krafteinwirkung steht, die den Einzug des Notfallmittels bewirkt, wenn dieses nicht mehr vom Verwender in gegensinniger Richtung kraftbeaufschlagt wird. Ein solcher Antrieb kann durch ein beliebiges Antriebsmittel realisiert sein, beispielsweise auch durch ein elektrisches Antriebsmittel. Vorzugsweise werden Notfalleinrichtungen jedoch autark betrieben und verfügen deshalb häufig nicht über einen zusätzlichen elektrischen Anschluss. Deshalb ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass das Kompaktiermittel mittels einer Feder angetrieben ist, so dass das Verbindungsmittel durch das Kompaktiermittel stets unter Federkrafteinwirkung steht. Die auf das Kompaktiermittel wirkende Federkraft wirkt auf das Verbindungsmittel, so dass das Verbindungsmittel – für den Fall, dass es nicht vom Benutzer festgehalten wird – bis zum Gehäuse des Kompaktiermittels herangezogen und dabei das Verbindungsmittel kompaktiert wird. Falls das Notfallwerkzeug gegen die Federkraft durch den Benutzer entnommen wird, steht das Verbindungsmittel stets unter Einwirkung der Federkraft, jedoch nur in so geringem Maße, dass ein Arbeiten mit dem Notfallwerkzeug ohne Behinderung möglich ist. Die Federkraft im Anschlagzustand des Notfallwerkzeugs am Gehäuse des Kompaktiermittels kann dabei beispielsweise in etwa der Gewichtskraft des Notfallwerkzeugs entsprechen. In Abhängigkeit der Ausgestaltung der Mechanik des Kompaktiermittels können für den Antrieb jegliche Arten von Federn, z. B. Schraubenfedern oder Spiralfedern, verwendet werden. Besonders bevorzugt sind allerdings Spiralfedern, da sich mit Spiralfedern besonders einfach eine Rotationsbewegung – beispielsweise zum Aufwickeln – erzeugen lässt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Haltelager als zur Halterung bewegbar ausgestaltet ist, insbesondere das Gehäuse fest mit wenigstens einem Teil des Haltelagers verbunden ist. Das Gehäuse kann sich folglich mitsamt dem Haltelager relativ zur Halterung bewegen, so dass wenn die Halterung beispielsweise in einem Fahrzeug befestigt ist, das Gehäuse im Rahmen der Beweglichkeit des Haltelagers bewegbar bleibt und sich so stets optimal zur Entnahmerichtung des Notfallwerkzeugs ausrichten kann. Optimal ist es beispielsweise, wenn die Normale der Ebene der Durchtrittsöffnung in Richtung des Notfallwerkzeugs ausgerichtet ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Haltelager als drehbares und schwenkbares Kugelschalenlager ausgestaltet ist, so dass das Gehäuse im Wesentlichen in alle Raumrichtungen bewegbar ist, insbesondere im Gehäuse ein Stützlager vorgesehen ist. Durch das Kugelschalenlager lässt sich das Gehäuse nicht nur relativ zur Halterung um 360° drehen, sondern es lässt sich zusätzlich um einen – je nach Ausgestaltung des Kugelschalenlagers – festgelegten Winkel verschwenken, so dass das Gehäuse noch flexibler der Richtung folgen kann, in die das Notfallwerkzeug entnommen wird. Innerhalb des Gehäuses ist ein Stützlager vorgesehen, an dem das Kompaktiermittel innerhalb des Gehäuses befestigt ist. Das Kompaktiermittel innerhalb des Gehäuses ist durch das Stützlager unabhängig von der Ausrichtung des Gehäuses – das am Haltelager befestigt ist – bewegbar. Das Kompaktiermittel sorgt dabei dafür, dass das ungenutzte Notfallwerkzeug stets bis zum Anschlag an das Gehäuse zurückgezogen wird.
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Eine zum Kugelschalenlager alternative Ausgestaltung der Notfalleinrichtung sieht vor, dass das Haltelager als Achse ausgestaltet ist, wobei zusätzlich ein bewegbares Stützlager innerhalb des Gehäuses vorgesehen ist, insbesondere das Stützlager als drehbare Achse ausgestaltet ist, so dass das Haltelager und das Stützlager unabhängig voneinander bewegbar sind. Das Gehäuse lässt sich durch das als Achse ausgestaltete Haltelager beispielsweise in einer zur Befestigungsebene der Halterung parallelen Ebene um 360° drehen, wobei sich gleichzeitig innerhalb des Gehäuses das als Achse ausgestaltete Stützlager unabhängig von dem Haltelager drehen und bewegen kann, so dass auch bei dieser Ausgestaltung eine optimale Ausrichtung des Gehäuses stets gewährleistet ist. Das Kompaktiermittel ist mit seinem Antrieb dabei derart innerhalb des Gehäuses auf der Stützachse vorgesehen, dass das Verbindungsmittel stets mit einer ausreichenden Kraft durch das Kompaktiermittel in das Gehäuse gezogen wird. So wird vermieden, dass das Notfallwerkzeug an einem langen, unkompaktierten Verbindungsmittel herunterhängt, da – falls das Notfallwerkzeug nicht vom Bediener festgehalten wird – das Verbindungsmittel stets in das Gehäuse hinein gezogen wird.
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Eine weitere alternative Ausgestaltung der Notfalleinrichtung sieht vor, dass das Haltelager als zur Halterung drehfest ausgestaltet ist, insbesondere als drehfeste Achse, auf der das Gehäuse und das Kompaktiermittel drehbar gelagert sind. Das Haltelager als drehfeste Achse ist dabei beispielsweise fest mit der Halterung der Notfalleinrichtung verbunden und durchdringt das Gehäuse, so dass das Gehäuse unabhängig von dem Kompaktiermittel auf der Achse drehbar gelagert ist. Das Kompaktiermittel ist auch auf der Achse gelagert und stützt sich beispielsweise durch eine Feder an der drehfesten Achse ab, so dass gleichzeitig, unabhängig von der Bewegung des Gehäuses, ein Kompaktieren des Verbindungsmittels stets gewährleistet ist.
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Die Befestigung des Notfallwerkzeugs erfolgt bevorzugt im Kopfbereich, damit die Entnahme durch einfaches Greifen durch den Benutzer im Fußbereich des Notfallwerkzeugs im Notfall vereinfacht wird. Dafür ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Halterung aus einer Grundplatte und einem Kopfteil besteht, wobei das Notfallwerkzeug am Kopfteil und das Gehäuse an der Grundplatte befestigbar ist. Bei dieser Ausgestaltung ist beispielsweise die Grundplatte und das Kopfteil mit korrespondierenden Bohrungen versehen, so dass die Grundplatte und das Kopfteil aufeinander gelegt und gleichzeitig beispielsweise in einem öffentlichen Verkehrsmittel durch Schrauben befestigt werden können. Das Gehäuse mit dem Kompaktiermittel ist dabei mit dem Haltelager an der Grundplatte befestigbar, wobei stets gewährleistet ist, dass das Gehäuse relativ zur Halterung bzw. bei dieser Ausgestaltung relativ zur Grundplatte bewegbar ist.
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Um die Befestigung des Notfallwerkzeugs am Kopfteil der Halterung zusätzlich zu vereinfachen, ist vorgesehen, dass am Kopfteil der Halterung eine Befestigungsvorrichtung und/oder eine Rastvorrichtung zur Befestigung des Notfallwerkzeugs vorgesehen ist. Dafür sind beispielsweise Klemmbereiche und/oder Rastnasen vorgesehen, die das Notfallwerkzeug derart fest in der Halterung verankern, dass während der Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel kein ungewolltes Lösen des Notfallwerkzeugs aus der Halterung möglich ist, jedoch im Notfall ein Benutzer das Notfallwerkzeug mit geringem Kraftaufwand und ohne Behinderung aus der Halterung entnehmen kann. Bevorzugt ist dafür eine Kombination aus kraft- und formschlüssiger Befestigung vorgesehen.
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Insbesondere zur Überprüfung der Notfalleinrichtung ist an der Halterung eine Plombiervorrichtung vorgesehen, an der eine Plombe befestigbar ist, so dass das Notfallwerkzeug mit der Halterung verplombbar ist. Eine solche Plombe ermöglicht, durch eine einfache Sichtprüfung festzustellen, ob das Notfallwerkzeug seit der ersten Montage bereits aus der Halterung entfernt worden ist oder ob sich die Notfalleinrichtung im geprüften und einsatzfähigen Ausgangszustand befindet.
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Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Notfalleinrichtung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, als auch auf die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Notfalleinrichtung in perspektivischer Explosionsdarstellung,
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2 das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Notfalleinrichtung gemäß 1 in Draufsicht, und
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3 das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Notfalleinrichtung gemäß 1 und 2 in einer Seitenansicht.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Notfalleinrichtung 1 in perspektivischer Explosionsdarstellung. Die Notfalleinrichtung 1 umfasst ein Notfallwerkzeug 2, ausgestaltet als Nothammer 3, eine Halterung 4 und ein Verbindungsmittel 5. Das Verbindungsmittel 5 ist durch ein – nicht dargestelltes – Kompaktiermittel innerhalb eines Gehäuses 6 kompaktierbar. Bevorzugt verursacht das Kompaktiermittel innerhalb des Gehäuses 6 stets eine Rückstellkraft auf das Verbindungsmittel 5, so dass der Notfallhammer 3 stets an das Gehäuse 6 herangezogen wird, wenn er nicht in die Halterung 4 eingebracht ist oder von einem Benutzer festgehalten wird.
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Das Gehäuse 6 weist eine Durchtrittsöffnung 7 für das Verbindungsmittel 5 auf, durch die das Verbindungsmittel 5 einfach aus dem Gehäuse 6 zu entnehmen ist. Der Nothammer 3 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus einem Stiel 8, wobei im Kopfbereich des Stiels 8 ein Hammerkopf 9 angeordnet ist. Der Hammerkopf 9 umfasst in seinem Wirkbereich eine Metallspitze 10, die in einen Hohlraum im Hammerkopf 9 eingebracht und dort befestigt ist. Die Metallspitze 10 ermöglicht durch einen sehr lokalen Kontakt mit der Glasscheibe ein Zerstören einer Glassscheibe mit geringem Kraftaufwand.
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Der Stiel 8 des Nothammers 3 hat einen Griffbereich 11, in dem der Nothammer 3 im Notfall von dem Benutzer gefasst und umgriffen wird. Der Griffbereich 11 ist von einem Schutzbügel 12 überwölbt, so dass der Benutzer nicht mit der Hand vom Griffbereich 11 abrutschen kann bzw. sich die Hand nicht durch Glassplitter verletzen kann.
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Die Halterung 4 der Notfalleinrichtung 1 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus einer Grundplatte 13 und einem Kopfteil 14, wobei das Kopfteil im – in 3 dargestellten – Montagezustand an der Grundplatte 13 anliegt und mit sich überdeckenden Bohrlöchern 15 beispielsweise an einem Fensterholm in einem Verkehrsmittel montieren lässt. Zur Befestigung des Hammers 3 an der Halterung 4, wird die Spitze 10 des Hammers 3 in einen Hohlraum im Frontbereich des Kopfteils 14 eingebracht und nachfolgend durch eine Kippbewegung in die Halterung 4 eingebracht, so dass der Hammerkopf 9 zwischen dem hinteren Bereich des Kopfteils 14 und dem Hohlraum im Frontbereich des Kopfteils 14 eingeklemmt ist. Der Nothammer 3 ist dadurch fest in der Halterung 4 gehalten und wird auch durch Bewegungen und Stöße während der Fahrt eines Verkehrsmittels nicht ungewollt aus der Halterung 4 gelöst.
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Das Kopfteil 14 weist eine Plombiervorrichtung 16 auf, die zum einen der Anbringung einer Plombe zwischen Halterung 4 und Hammer 3 dient, zum anderen eine richtige Positionierung des Hammers in dem Kopfteil 14 gewährleistet. Der Hammer 3 weist für die Plombiervorrichtung 16 eine Durchgangsbohrung 17 knapp unterhalb des Hammerkopfes 9 auf.
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2 zeigt das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Notfalleinrichtung 1 gemäß 1 in einer Draufsicht. Die Notfalleinrichtung 1 befindet sich bei dieser Darstellung im Montagezustand, wobei die Befestigungsbasis – beispielsweise ein Fensterholm – nicht dargestellt ist. Der Nothammer 3 ist mit seiner Metallspitze 10 in den frontseitigen Hohlraum des Kopfteils 14 eingebracht und im rückwärtigen Bereich des Kopfteils 14 eingehakt. Im Bereich der Seitenflanke 18 des Kopfteils 14 wird der Hammerkopf 9 des Nothammers 3 zusätzlich von einer hervorstehenden Plastikflanke geschützt und gehalten.
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3 zeigt das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Notfalleinrichtung 1 gemäß 1 und 2 in einer Seitenansicht. Das Gehäuse 6 ist bei diesem Ausgestaltungsbeispiel derart gelagert, dass es in einer zur Befestigungsebene der Grundplatte 13 parallelen Ebene um 360° drehbar ist. Bei Entnahme des Nothammers 3 aus der Halterung 4 folgt die Durchtrittsöffnung 7 im Gehäuse 6 stets der Entnahmerichtung des Nothammers 3, so dass das Verbindungsmittel 5 stets einfach und nur unter geringer Reibung aus dem Gehäuse 6 freigegeben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0531679 A1 [0003]
- EP 0696528 B1 [0004, 0004]