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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entwässerung
von Biomasse, insbesondere zur Vorbereitung der Verarbeitung dieser
Biomasse zu Kraftstoff, sowie ein Erntefahrzeug, das eine solche
Vorrichtung verwendet.
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Aufgrund
stark steigender Kosten fossiler Energieträger rücken
Techniken zur Kraftstoffgewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen,
insbesondere aus pflanzlicher Biomasse, in letzter Zeit verstärkt in
den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
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Ein
Problem bei den meisten Techniken zur Kraftstoffgewinnung aus Biomasse
ist der hohe Wassergehalt der Biomasse im frischen Zustand. Wenn frische
Biomasse zu einer stationären Anlage transportiert werden
muss, um dort zu Kraftstoff verarbeitet zu werden, werden große
Mengen von in der Biomasse gebundenem Wasser bewegt, was hohe Transportkosten
und letztlich einen hohen Energieaufwand verursacht. Rechnet man
diesen in die Energiebilanz eines aus der Biomasse erzeugten Kraftstoffs
ein, so ergibt sich ein niedriger, unter Umständen sogar
negativer Wirkungsgrad. Es ist daher wichtig, die Transportwege
zwischen Feld und Verarbeitungsanlage als auch die zu befördernde
Masse zu minimieren.
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DE 10 2004 003 011
A1 schlägt zur Erreichung dieses Zieles vor, die
Verarbeitungsanlage als Teil einer selbstfahrenden Erntemaschine
zum Erntegut auf das Feld zu bringen und das Erntegut noch auf dem
Feld zu Kraftstoff zu verarbeiten. Diese bekannte Erntemaschine
umfasst ein Verarbeitungsmodul zum Zerkleinern und Pressen der geernteten
Biomasse, wodurch diese in einen Feststoffanteil und einen Anteil
aus Pflanzensäften getrennt wird. Der so erhaltene Feststoffanteil
wird anschließend getrocknet, um seinen Wassergehalt soweit
herunterzusetzen, dass er in einem Verölungsmodul zu Benzin, Dieselöl
und Schweröl weiterverarbeitet werden kann. Um eine Verarbeitung
der geernteten Biomasse zu Kraftstoff noch während des
Erntevorgangs zu ermöglichen, müssen die erwähnten
Prozesse schnell ablaufen, was insbesondere im Falle des Trocknens
erhebliche Energiezufuhr erfordert. Da die zum Trocknen aufgewandte
Energie den Wirkungsgrad des gesamten Prozesses erheblich beeinträchtigt,
ist es wichtig, der Biomasse auf mechanischem Wege so viel Feuchtigkeit
zu entziehen, dass die Trocknung mit minimalem Energieaufwand ablaufen oder
idealerweise ganz entfallen kann.
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Vorrichtungen
zum Entwässern pflanzlicher Biomasse sind insbesondere
auf dem Gebiet der Verarbeitung von Obst oder Zuckerrüben
bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen sind ausgelegt für
weiches Material, in dem ein großer Anteil des enthaltenen Wassers
nur schwach gebunden ist und mit geringem Krafteinsatz ausgepresst
werden kann. Ein Beispiel einer solchen Entwässerungsvorrichtung
ist in
DE 352 60 41
A1 beschrieben. Eine Förderstrecke für das
zu entwässernde Material verläuft im Anschluss an
einen Aufgabekasten durch einen Spalt zwischen zwei Walzen. Die
Walzen sind jeweils von endlosen Sieben umschlungen. Die Bahn der
Siebe führt in Mäandern um eine Walze dieser zwei
Walzen und eine Mehrzahl nachfolgender Walzen, wobei das zwischen
den Sieben durch deren Spannung zusammengepresste Pflanzenmaterial
durch die Siebe hindurch entwässert. Die Siebe müssen
hochflexibel sein, um im Betrieb störungsfrei der mäandernden Förderstrecke
folgen zu können. Daraus ergibt sich eine Obergrenze für
die Materialstärke und damit für die Zugbelastbarkeit
der Siebe, und die Zugbelastbarkeit bestimmt wiederum den Druck,
der auf das zu entwässernde Material ausgeübt
werden kann, und damit den Restwassergehalt des Pressrückstands. Dieser
ist zu hoch, als dass der Pressrückstand wirtschaftlich
als Rohstoff für eine Verschwelungsreaktion dienen könnte.
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Ein
hoher Pressdruck wäre bei dieser bekannten Entwässerungsvorrichtung
allenfalls zwischen den zwei Walzen am Aufgabekasten realisierbar.
Er hätte allerdings zur Folge, dass das die Walzen den
Aufgabekasten abdichten würden; dann würde die
Vorrichtung ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der halm- oder blattartige pflanzliche Biomasse in kurzer Zeit
sehr stark entwässert werden kann.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Entwässerung
von halm- oder blattartiger pflanzlicher Biomasse, bei der eine
Förderstrecke für die Biomasse einen von einem
ersten Walzenpaar begrenzten ersten Spalt und im Anschluss daran
wenigstens einen von einem zweiten Walzenpaar begrenzten zweiten
Spalt durchläuft.
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Die
vorliegende Erfindung nutzt den Effekt, dass das Pflanzenmaterial
bereits im Eingangszwickel der zwei Walzen des ersten Paars, noch
vor Erreichen des Spalts, zusammengepresst werden kann. Dabei austretendes
Wasser drängt entgegen der Förderrichtung des
Materials aus dem Zwickel heraus und behindert an sich das Nachrücken
von frischem Material. Anders als beim Entwässern von stückigem
Pflanzenmaterial wie etwa Obst oder Rübenschnitzel ist
dieser Effekt beim Entwässern von unzerkleinertem halm-
oder blattartigem Material jedoch nicht kritisch, denn wenn erst
die Spitze eines Halms oder Blatts im Spalt zwischen den Walzen
geklemmt ist, dann wird der Rest durch die Drehung der Walzen nachgezogen,
und dabei werden auch fortlaufend neue Halme oder Blätter
eingezogen, die sich zwischen den bereits geklemmten verfangen.
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Eine
vollständige Entwässerung des Materials durch
Pressen in einem Spalt erfordert einen sehr hohen Energieaufwand,
denn die Energieverluste sind um so größer, je
mehr Wasser sich im Zwickel vor dem Spalt staut und dort entgegen
der Bewegungsrichtung des fortlaufend durch den Spalt gezogenen
Pflanzenmaterials angetrieben werden muss. Die Erfindung löst
dieses Problem, in dem mehrere Walzenpaare hintereinander an der
Förderstrecke angeordnet werden. Jedes Walzenpaar liefert
am Ausgang eine zunehmend dünnere Matte von ausgepresstem
Material, die den Zwickel eines nachfolgenden Walzenpaars nur noch
zu einem kleinen Teil füllt. Der Weg, den das ausgepresste
Wasser durch das Pflanzenmaterial hindurchgepumpt werden muss, bevor
es austreten kann, wird daher von einem Walzenpaar zum nächsten
kürzer, und eine gute Entwässerung ist mit wirtschaftlichem
Energieeinsatz erreichbar.
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Vorzugsweise
ist das zweite Walzenpaar in geradliniger Verlängerung
des ersten Spalts bzw. ein nachfolgendes Walzenpaar jeweils in geradliniger Verlängerung
des Spalts des vorhergehenden angeordnet, um die Matte aus ausgepresstem
Material direkt und ohne wesentliche zwischenzeitliche Auflockerung
in den nächsten Spalt einzuführen.
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Ein
Ablauf für ausgepresstes Wasser sollte an der Förderstrecke
schon vor dem ersten Spalt angeordnet sein, um eine möglichst
große Menge Wasser bereits vor dem Durchgang durch den
ersten Spalt abzuleiten.
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Wenigstens
eine der Walzen sollte quer zur Ebene ihres Spalts auslenkbar sein,
um variierende Zufuhrmengen an Pflanzenmaterial verarbeiten zu können.
Dies ist insbesondere zweckmäßig beim mobilen
Einsatz der Vorrichtung in einer Erntemaschine, wo die Zufuhrrate
an Pflanzenmaterial mit der Geschwindigkeit des Erntefahrzeugs und
mit der Dichte des abzuerntenden Pflanzenbestandes variabel ist.
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Die
auslenkbare Walze ist vorzugsweise durch wenigstens einen Hydraulikzylinder
gegen die zweite Walze jedes Paares angedrückt.
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Die
Walzen des zweiten Paares (bzw. eines nachfolgenden Paares) sollten
zweckmäßigerweise einen kleineren Durchmesser
haben als die Walze des ersten Paares (bzw. eines vorangehenden
Paares), um mit abnehmendem Wassergehalt des Pflanzenmaterials auch
den Weg zu verkürzen, den das Wasser im sich im Zwickel
des Walzenpaares verdichtenden Pflanzenmaterials zurücklegen
muss, bevor es austreten kann.
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Die
Walzen des zweiten Paares (bzw. eines nachfolgenden Paares) sollten
mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit drehangetrieben
sein als die Walzen des ersten Paares (bzw. eines vorangehenden
Paares), um die zwischen den beiden Paaren geförderte Matte
aus gepresstem Pflanzenmaterial unter Spannung zu halten und ein
Aufstauen des Pflanzenmaterial im Zwickel des zweiten (bzw. nachfolgenden)
Walzenpaares, das die Entwässerungseffektivität
empfindlich beeinträchtigen würde, zu verhindern.
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Um
den Weg des ausgepressten Wassers aus dem Zwickel eines Walzenpaares
heraus zu erleichtern bzw. zu verkürzen, kann ein in diesen
Zwickel eingreifender Schild den Zwickel unterteilen in einen Förderkanal
für die das Pflanzenmaterial und einen Abflusskanal für
am Spalt ausgepresste Flüssigkeit.
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Vorzugsweise
ist dem letzten Walzenpaar der Vorrichtung ein Häckselwerk
zum Zerkleinern des bisher nur gepressten Pflanzenmaterials nachgeordnet.
Um Partikel mit einer festgelegten maximalen Größe
zu liefern, umfasst ein solches Häckselwerk vorzugsweise
einen Messerzylinder und eine mit dem Messerzylinder zusammenwirkende
ortsfeste Gegenschneide.
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Ein
der Gegenschneide vorgelagertes Vorpresswalzenpaar verhindert, dass
Material von dem Messerzylinder über die Gegenschneide
gezogen wird, ohne geschnitten zu werden.
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Das
Vorpresswalzenpaar kann ausgelegt sein, um lediglich den zum Klemmen
des Materials erforderlichen Druck zu erzeugen; es kann sich aber auch
um ein Paar von entwässernden Walzen, wie oben beschrieben,
handeln.
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Als
eine letzte Entwässerungsstufe, zum Erreichen eines für
eine Verschwelung erforderlichen Restfeuchteanteils, kann eine thermische
Trocknungsstufe vorgesehen sein.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Beschreibungen von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs;
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2 einen
schematischen Schnitt durch einen in dem Fahrzeug eingebaute Entwässerungsvorrichtung;
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3 eine
schematische Seitenansicht der Entwässerungsvorrichtung;
und
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Komponente der Entwässerungsvorrichtung.
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Erntefahrzeug in einer Seitenansicht.
Wie bei einem herkömmlichen Feldhäcksler ist ein
Erntegutaufnehmer 34 mit dem Chassis des Fahrzeugs über
ein Einzugsaggregat 33 verbunden. An dem Erntegutaufnehmer 34 befinden
sich eine Einzugsschnecke 35, Rollenniederhalter 36 sowie
ein Stützrad 37. Der bei einem Feldhäcksler übliche
Auswurf fehlt, da in einem Maschinengehäuse 38 das
Erntegut noch während der Ernte entwässert und
in flüssigen Kraftstoff, Koks und Prozessgas umgesetzt
wird. Zum Sammeln des Kraftstoffs und des Kokses benötigte
Sammelbehälter haben nur einen kleinen Bruchteil des Volumens des
ursprünglichen Ernteguts und können daher ohne
Schwierigkeiten in einem kompakten Maschinengehäuse Platz
finden. Das Prozessgas wird nicht gesammelt, sondern unmittelbar
zur Energieversorgung diverser Aggregate des Fahrzeugs verwendet.
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Da
der Erntegutaufnehmer 34 und das Einzugsaggregat 33 an
sich bekannt sind, werden sie hier nicht im Detail beschrieben.
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2 zeigt
einen Schnitt durch eine Entwässerungsvorrichtung, die
unmittelbar im Anschluss an das Einzugsaggregat 33 in einem
vorderen Bereich des Maschinengehäuses 38 untergebracht
ist. Der lockere Strom 1 des frischen Ernteguts erreicht,
angeschoben vom Einzugsaggregat 33, über eine
Platte 2 einen Eingangszwickel 3 eines ersten
Paares von zwei Walzen 4, 5. Ein bezogen auf die
Förderrichtung des Ernteguts hinterer Randbereich 6 der Platte 2 greift
in den Eingangszwickel 3 ein und ist eng zur unteren Walze 5 benachbart.
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Die
Walzen 4, 5 sind gegenläufig drehangetrieben,
wie durch Pfeile in der Figur dargestellt, um das in den Eingangszwickel 3 einrückenden
Erntegut durch Reibung mitzuziehen und durch einen Pressspalt 7 zwischen
den Walzen 4, 5 zu fördern.
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Die
untere Walze 5 ist im Maschinengehäuse 38 fest
gelagert; die obere Walze 4 ist in Richtung einer die Drehachsen
der Walzen 4, 5 verbindenden Linie beweglich und
mit hohem Druck, z. B. durch Hydraulikzylinder, gegen die untere
Walze 5 angedrückt. Wenn kein Erntegut im Eingangszwickel 3 anliegt,
berühren die zwei Walzen 4, 5 einander
auf einer Linie entlang des Pressspalts 7. Im Betrieb werden
sie von dem durch die Drehung der Walzen 4, 5 mitgezogenen
und im Eingangszwickel 3 immer weiter verdichteten Erntegut
auseinander gespreizt.
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Der
Druck, dem das Erntegut im Pressspalt 7 ausgesetzt ist,
sollte wenigstens 100 N/mm2, besser noch
wenigstens 130 N/mm2 oder gar 145 N/mm2 betragen. Der daraus resultierende Druckgradient
im Eingangszwickel bringt die Zellen des Ernteguts zum Platzen,
so dass das in den Zellen gebundene Wasser frei wird und aus dem
Erntegut austritt.
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Um
eine befriedigende Gutaufnahme durch die Walzen 4, 5 zu
gewährleisten, werden die Hydraulikzylinder vorzugsweise
so betrieben, dass der oben genannten Pressdruck bei einer Schichtdicke des
Ernteguts im Pressspalt 7 erreicht wird, die etwa einem
Neuntel bis einem Sechstel des Durchmessers der Walzen 4, 5 entspricht.
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Die
festen Bestandteile des halm- oder blattartigen Ernteguts passieren
den Pressspalt 7, da, wenn eine Spitze eines Halms oder
Blatts den Pressspalt 7 durchlaufen hat, der Rest des Blatts
hinterher gezogen wird. Neue Pflanzenteile werden zwischen solchen,
die den Spalt bereits teilweise passiert haben, gefangen und eingeklemmt
und ebenfalls hindurch gezogen. Das dabei entweichende Wasser sammelt
sich im Eingangszwickel 3 an und wird einerseits durch
das ständig nachrückende Erntegut, andererseits
durch den Druck der Walzen 4, 5 entgegen der Förderrichtung
des Ernteguts gepumpt. Wasser, das den hinteren Rand der Platte 2 erreicht,
kann zwischen diesem und der Walze 5 passieren und fließt
am Mantel der Walze 5 ab. Unter der Walze 5 kann
eine Auffangrinne vorgesehen sein, falls das abgepresste Wasser
wirtschaftlich interessante Bestandteile enthält und gesammelt
werden soll; im einfachsten Fall kann das Wasser von der Walze unmittelbar
auf das bearbeitete Feld abtropfen.
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Am
Ausgang des Pressspalts 7 wird eine Matte 8 aus
teilentwässertem, gepresstem und verdichtetem Pflanzenmaterial
erhalten, die über eine weitere Platte 9 zwei
weiteren Walzen 10, 11 zugeführt wird.
Eine vordere Kante der Platte 9 kann als Abstreifer ausgebildet
sein, der über die untere Walze 5 streicht, um
eventuell daran haftendes Pflanzenmaterial zu lösen. Ein
entsprechender, in der 2 nicht dargestellter Abstreifer
kann der oberen Walze 4 zugeordnet sein.
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Wie
beim ersten Walzenpaar 4, 5 ist auch beim zweiten
die untere Walze 11 fest und die obere beweglich gelagert
und durch Hydraulikzylinder gegen die untere gepresst. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Walzen 10, 11 ist geringfügig höher
als die der Walzen 4, 5, um die Matte 8 unter
Zugspannung zu halten. Auf diese Weise ist ausgeschlossen, dass sich
das Erntegut im Eingangszwickel 12 der Walzen 10, 11 aufstaut
und dadurch das Entweichen des Wassers behindert, welches die beiden
Walzen 10, 11 auspressen. Der im Vergleich zum
ersten Walzenpaar 4, 5 kleinere Durchmesser der
Walzen 10, 11 ermöglicht bei gleichem
Betriebsdruck der Hydraulikzylinder die Ausübung eines
höheren Pressdrucks auf das Erntegut. Daher sind die Walzen 10, 11 in
der Lage, Restwasser aus der Matte 8 abzupressen, das mit
de Walzen 4, 5 nicht extrahierbar ist. Da das
Erntegut bereits zu der Matte 8 verdichtet ist und darüber hinaus
unter Spannung gehalten ist, füllt es nur einen kleinen
Bereich des Eingangszwickels 12 dicht aus, so dass der
Weg, den am Spalt 13 zwischen den Walzen 10, 11 neu
ausgepresstes Wasser durch das Pflanzenmaterial zurücklegen
muss, um zwischen der Hinterkante der Platte 9 und der
Walze 11 aus dem Erntegutstrom zu entweichen, kurz ist.
Es geht daher wenig Antriebsenergie der Walzen für das Pumpen
des ausgepressten Wassers entgegen dem Erntegutstrom verloren.
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Weitere
Walzenpaare von zunehmend kleinerem Durchmesser können
im Anschluss vorgesehen sein, um das Material noch weiter auszupressen. Bei
der Ausgestaltung der 2 schließt sich an
das Walzenpaar 10, 11 ein Paar von Walzen 14, 15 an, dessen
Aufgabe nicht mehr das Auspressen des Materials ist, sondern nur
noch, die inzwischen weitgehend entwässerte Matte 8 so
zu klemmen, dass ein im Anschluss an dieses Walzenpaar rotierender Messerzylinder 16 an
einer ortsfesten Schneidkante 17, über die die
Matte 8 geschoben wird, Stücke mit einer wohldefinierten
Länge von einigen Millimetern abschneidet und nicht ganze
Halme oder Blätter über die Schneidkante 17 ziehen
kann, ohne sie zu schneiden.
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3 veranschaulicht
in einer schematischen Seitenansicht die Lagerung der Walzen 4, 5, 10 und 11.
Die unteren Walzen 5, 11 der beiden Paare sind
zwischen Seitengestellplatten 20 um eine jeweilige maschinenfeste
Achse 21 drehbar gelagert. Eine Schwinge 22 umfasst
zwei um eine zu den Achsen 21 parallele Achse 23 schwenkbare
Arme. Die Arme der Schwinge 22 tragen Lager, die eine Achse 24 der
Walze 4 festlegen. Die Schwinge 22 ist um ihre
Achse 23 mit Hilfe von Stellgliedern schwenkbar, hier in
Form von Hydraulikzylindern 25, die an den Seitengestellplatten 20 und
den achsfernen Enden der zwei Arme der Schwinge 22 angreifen.
Indem die Hydraulikzylinder 25 an der Schwinge 22 in
einem größeren Abstand von der Achse 23 angreifen
als die Walze 4, ist die Presskraft im Spalt 7 größer
als die von den Hydraulikzylindern 25 ausgeübte
Kraft.
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Die
Walze 10 ist mit der Schwinge 22 über zwei
um eine Achse 27 gesteuert durch Hydraulikzylinder 28 schwenkbare
Arme 26 verbunden. Diese indirekte Aufhängung
der Walze 10 an der Schwinge 22 führt
dazu, dass jede Verstellung des Drucks den Hydraulikzylindern 25 sich
nicht nur auf den im Spalt 7 herrschenden Pressdrucks,
sondern auch auf den im Spalt 13 auswirkt. So genügt
bei geeigneter Wahl des Verhältnisses der Abstände
zwischen den Achsen 23, 24 bzw. zwischen der Achse 23 und
der Achse 29 der Walze 10 im Wesentlichen eine
Druckkorrektur an den Hydraulikzylindern 25, um die Presskraft
in beiden Spalten 7, 13 geeignet anzupassen, wenn
dies z. B. durch eine Veränderung der Zufuhrrate des Erntegutstroms 1 nötig
wird. Die Hydraulikzylinder 28 können sich dann
auf Feinkorrekturen beschränken.
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Das
zerkleinerte Material wird anschließend einer Trocknungsstufe
und dann einem Pyrolyse- oder Verschwelungsreaktor zugeführt,
die ebenfalls in dem Maschinengehäuse
38 untergebracht
sind. Eine solche Trocknungsstufe und ein solcher Reaktor sind in
den
deutschen Patentanmeldungen
10 2008 028 860 und
10
2008 049 350 beschrieben und werden daher hier nicht erläutert.
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4 zeigt
in einer perspektivischen Ansicht von unten ein Beispiel einer möglichen
Struktur der Platten 2 bzw. 9. Der in dem Eingangszwickel 3 bzw. 12 eingreifende
hintere Randbereich 6 ist hier mit einer Mehrzahl von in
Transportrichtung des Ernteguts spitz zulaufenden, unterseits hohlen
Zinken 18 besetzt, deren Unterkanten jeweils in geringem
Abstand vom Mantel der unteren Walze 5 bzw. 11 verlaufen.
In Zwischenräumen 19 zwischen den Zinken 17 kann
das Erntegut mit der unteren Walze 5 bzw. 11 in
Kontakt kommen und dadurch mitgezogen werden; aus dem Pressspalt 7 bzw. 13 zurückdrängendes
Wasser kann unter den Rändern der Zinken 18 hindurch
unter diese vordringen. Unter diesen Zinken 18 kann das
Wasser ungestört von nachrückendem Erntegut abfließen.
So verkürzt sich der Weg, den das Wasser entgegen dem Strom
des Ernteguts zurücklegen muss, und infolgedessen nimmt
die zum Entwässern erforderliche Antriebsenergie ab.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erntegutstrom
- 2
- Platte
- 3
- Eingangszwickel
- 4
- Walze
- 5
- Walze
- 6
- Randbereich
- 7
- Pressspalt
- 8
- Matte
- 9
- Platte
- 10
- Walze
- 11
- Walze
- 12
- Eingangszwickel
- 13
- Spalt
- 14
- Walze
- 15
- Walze
- 16
- Messerzylinder
- 17
- Schneidkante
- 18
- Zinken
- 19
- Zwischenraum
- 20
- Seitengestellplatte
- 21
- Achse
- 22
- Schwinge
- 23
- Achse
- 24
- Achse
- 25
- Hydraulikzylinder
- 26
- Arm
- 27
- Achse
- 28
- Hydraulikzylinder
- 29
- Achse
- 33
- Einzugsaggregat
- 34
- Erntegutaufnehmer
- 35
- Einzugsschnecke
- 36
- Rollenniederhalter
- 37
- Stützrad
- 38
- Maschinengehäuse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004003011
A1 [0004]
- - DE 3526041 A1 [0005]
- - DE 102008028860 [0040]
- - DE 102008049350 [0040]