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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrtschreiber nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 7 und ein System
nach Anspruch 9, in welchem ein derartiger Fahrtschreiber zum Einsatz
kommt.
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Fahrtschreiber,
insbesondere digitale Fahrtschreiber, müssen laut EU-Verordnung
in Nutzfahrzeugen verbaut werden. Zumeist sind diese Fahrtschreiber
mit einem Drucker ausgestattet, mit welchem hauptsächlich
gesetzlich geforderte Ausdrucke gemacht werden. Hierbei werden die
entsprechenden Daten durch den Tachographen aufbereitet und anschließend
dem Drucker als Ausgabegerät zur Verfügung gestellt.
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Der
Fahrtschreiber erhält die von ihm benötigten Daten über
einen Datenbus, den sogenannten CAN-Bus. An den CAN-Bus sind beispielsweise
ein Bordcomputer oder ein Drehzahlimpulsgeber, welcher an der Nockenwelle
angeordnet ist, angeschlossen. Die durch die vorgenannten Geräte
ermittelten Daten werden nun über den CAN-Bus in einem
vorab definierten Protokoll an sämtliche am Datenbus angeordneten
Geräte versandt, wobei das Empfangsgerät die für
es gedachten Datenpakete anhand einer Kodierung erkennt.
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Bei
einer Busstruktur sind die Geräte dauerhaft miteinander
verbunden. Insbesondere ist es beim CAN-Bus schwierig, weitere Geräte
als die bereits am CAN-Bus angeordneten Geräte an diesen anzuschließen,
ohne den gesamten Bus neu konfigurieren zu müssen.
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In
der Druckschrift
EP
0 895 199 A2 wird ein Fahrtschreiber vorgestellt, welcher über
einen vorgenannten Datenbus mit zahlreichen weiteren Geräten verbunden
ist. Diese über den Datenbus mit dem Fahrtschreiber verbundenen
Geräte können der Druckschrift entsprechend auf
einen im Fahrtschreiber angeordneten Drucker selbständig
zugreifen, d. h. an diesen direkt Daten schicken, welche daraufhin ausgedruckt
werden. Um eine derartige Ansteuerung des Druckers zu ermöglichen,
muss die Steuereinheit des Fahrtschreibers Daten, welche direkt
für die Druckeinheit gedacht sind, an diese weiterleiten.
Im Normalfall geschieht dies über die Zuweisung einer Busadresse
an den im Fahrtschreiber angeordneten Drucker.
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Nachteilig
an der vorbeschriebenen Lösung ist die notwendige Rekonfiguration
des CAN-Busses bei neu hinzukommenden Geräten. Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fahrtschreiber dahingehend
zu verbessern, dass eine einfache Ansteuerung einer Ausgabeeinheit
eines Fahrtschreibers ermöglicht wird.
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Die
Aufgabe wird durch einen Fahrtschreiber nach den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie das nebengeordnete Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs
7 und ein System nach den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
der Fahrtschreiber mindestens eine weitere Schnittstelle auf, mittels
derer eine Netzwerkverbindung zwischen einem externen, d. h. nicht
permanent oder dauerhaft mit dem Fahrtschreiber verbundenen Dateneingabegerät
und einer beispielsweise als Druckeinheit oder Display ausgebildeten
Ausgabeeinheit des Fahrtschreibers etablierbar ist. Über
die so hergestellte Netzwerkverbindung können auf dem externen
Dateneingabegerät vorgehaltene Daten durch die Ausgabeeinheit ausgegeben
werden.
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Der
Vorteil einer Netzwerkverbindung gegenüber einer Datenbusverbindung
besteht darin, dass die in dem externen Dateneingabegerät
vorgehaltenen Daten ausschließlich und gezielt an die Ausgabeeinheit übergeben
werden. Bei einer Netzwerkverbindung werden zunächst diejenigen
Partner gesucht, an welche die Daten gerichtet werden sollen, anschließend
die Verbindung etabliert und die Daten exklusiv zwischen den beiden
Netzwerkpartnern ausgetauscht. Im vorliegenden Falle sind die Netzwerkpartner
das externe Dateneingabegerät und der Fahrtschreiber bzw.
die Steuereinheit des Fahrtschreibers bzw. die Ausgabeeinheit des
Fahrtschreibers.
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Durch
das Vorhalten einer weiteren Schnittstelle, wie oben beschrieben,
ist es möglich, zahlreichen Dateneingabegeräten
wie beispielsweise Personal Digital Assistants (PDAs) oder Mobiltelefonen den
Zugriff auf die Druckeinheit des Fahrtschreibers zu erlauben. Dabei
muss keine Rekonfiguration des CAN-Busses bzw. eines allgemeinen
Datenbusses vorgenommen werden, da lediglich eine temporäre Netzwerkverbindung
zwischen dem externen Dateneingabegerät und dem Fahrtschreiber
aufgebaut wird. Eine permanente bzw. dauerhafte Verbindung der Geräte,
wie sie bei einem Datenbus erforderlich ist, ist nicht notwendig.
Hierdurch vereinfacht sich das Verfahren der Ansteuerung des externen
Dateneingabegeräts mit dem Fahrtschreiber.
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Um
die Ausgabe von auf dem externen Dateneingabegerät vorgehaltenen
Daten durch eine Ausgabeeinheit des Fahrtschreibers zu ermöglichen, wird
zuerst eine Netzwerkverbindung zwischen dem externen Dateneingabegerät
und der weiteren Schnittstelle des Fahrtschreibers hergestellt.
Nachdem die Netzwerkverbindung etabliert wurde, werden die auszugebenden
Daten des externen Dateneingabegeräts über die
Schnittstelle an die Ausgabeeinheit übertragen. Hierbei
werden die Daten beispielsweise über die Steuereinheit
des Fahrtschreibers an die Druckeinheit des Fahrtschreibers oder ein
Display des Fahrtschreibers weitergegeben. Anschließend
werden die vom externen Dateneingabegerät übertragenen
und auszugebenden Daten durch die Ausgabeeinheit ausgegeben.
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Der
erfindungsgemäße Fahrtschreiber bzw. das mit dessen
Hilfe durchgeführte Verfahren eignet sich insbesondere
zur Verbindung mit Geräten, welche nicht dauerhaft im Fahrzeug
angeordnet sind bzw. nicht dauerhaft mit diesem verbunden sind. Zwar
geht dies auf Kosten der Zuverlässigkeit der Stabilität
der Datenverbindung, jedoch erscheint lediglich bei den Verbindungen
des Fahrtschreibers mit den im Fahrzeug angeordneten Fahrzeug- bzw.
Motorgeräten, welche über den Datenbus an den
Fahrtschreiber angebunden sind, eine derart ausfallsichere Verbindung
notwendig. Bei Dateneingabegeräten, welche sich lediglich
zeitweise in der Reichweite der weiteren Netzwerkschnittstelle des
Fahrtschreibers befinden, kann auf eine derart hohe Ausfallsicherheit verzichtet
werden, da keine für das Bedienen des Fahrzeugs oder für
die Dokumentierung der Fahrt notwendigen Daten vorhanden sind. Beispielsweise könnten
mit einem aus einem Fahrtschreiber und einem externen Dateneingabegerät
bestehenden System Aufträge, welche beispielsweise durch
ein Mobiltelefon empfangen werden, mit dem Fahrtschreiber ausgedruckt
und anschließend einem Kunden oder Sendungsempfänger übergeben
werden. Auf diese Weise ist es nicht länger notwendig,
weitere Ausgabeeinheiten, insbesondere Druckeinheiten, im Fahrzeug
bereitzustellen.
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Nachfolgend
werden verschiedene Ausführungsformen der gemachten Erfindung
erläutert. In einer ersten Ausführungsform ist
die Schnittstelle eine Schnittstelle zur Etablierung einer drahtlosen Anbindung
zwischen dem externen Dateneingabegerät und der Ausgabeeinheit.
Hierzu weist der Fahrtschreiber eine Sende-/Empfangseinheit auf,
welche Daten drahtlos von einem mit einer korrespondierenden Schnittstelle
ausgerüsteten externen Dateneingabegerät übersendeten
Daten empfangen kann. Hierdurch wird die Handhabung des Systems
vereinfacht. Alternativ ist auch eine drahtgebundene Netzwerkverbindung
möglich.
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In
einer weiteren Ausführungsform, insbesondere bei Vorhandensein
mehrerer externer Dateneingabegeräte, weist das Netzwerk,
in welchem die Netzwerkverbindung zwischen dem externen Dateneingabegerät
und dem Fahrtschreiber etabliert wird, eine Punkt-zu-Punkt-Topologie
oder eine Sterntopologie auf, wobei ein Knotenpunkt bzw. das Zentrum
des Sterns des Netzwerks der Fahrtschreiber ist. Hierbei können
die Verbindungen ohne Rekonfiguration des gesamten Netzwerks ständig
auf- und abgebaut werden, da dem Fahrtschreiber zwar zahlreiche
Anfragen zur Etablierung einer Verbindung entgegenkommen können,
die Daten, welche von den die Anfragen sendenden Dateneingabegeräten versendet
werden, jedoch exklusiv an den Fahrtschreiber gesendet werden, nachdem
die Verbindung etabliert wurde. Obgleich die Möglichkeit
eines Crosstalks zwischen verschiedenen Verbindungen existiert,
können diese mit aus dem Stand der Technik bekannten Methoden
weitgehend vermieden werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist die weitere Schnittstelle
nicht unmittelbar mit der Ausgabeeinheit, sondern lediglich mittelbar
mit dieser verbunden. Die weitere Netzwerkschnittstelle wird zunächst
durch die Steuereinheit des Fahrtschreibers angesprochen, wobei
dieser die Daten gegebenenfalls aufbereitet, in ein gewünschtes
Datenformat wandelt und die übertragenen Daten in dem für
die Ausgabeeinheit lesbaren Datenformat an die Ausgabeeinheit übergibt.
Hierbei kommen beispielsweise Textdateien, Bilddateien sowie Postscript-Formate oder
PDF-Formate für die Druckeinheit in Frage.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen genauer
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Übersicht einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Systems;
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2 eine
schematische Detailansicht des Systems;
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3a,
b verschiedene Netzwerktopologien zur Etablierung der Verbindung.
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Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Systems mit einem erfindungsgemäßen Fahrtschreiber
und einem externen Dateneingabegerät. Dargestellt ist ein
Fahrzeug 1, in welchem ein Fahrtschreiber 2 angeordnet
bzw. verbaut ist. In dem Fahrzeug sind weitere Geräte 10 und 11 nebst
anderen vorhanden, welche mit dem Fahrtschreiber 2 über
einen als CAN-Bus ausgebildeten Datenbus 3 verbunden sind.
Die Verbindung zwischen den Geräten 10 und 11 und
dem Fahrtschreiber 2 über den Datenbus 3 ist
eine dauerhafte Verbindung und wird in der dem Datenbus 3 eigenen
Protokollsprache abgewickelt. Insbesondere werden die zwischen den
Geräten und dem Fahrtschreiber ausgetauschten Daten sämtlichen
Geräten, welche in den Datenbus konfiguriert sind, übermittelt.
Dasjenige Gerät bzw. der Fahrtschreiber, dem die Daten,
welche über den Datenbus 3 übermittelt
werden, zugedacht sind, erkennt diese anhand eines dem Datensatz
vorgeschalteten Identifizierungssatzes, z. B. eines Headers.
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Der
Fahrtschreiber 2 weist eine Steuereinheit 20 auf,
welche über eine erste Schnittstelle 21 und eine
weitere Schnittstelle 25 verfügt. Die erste Schnittstelle 21 dient
dabei der Anbindung des Fahrtschreibers 2 an den Datenbus 3.
Die weitere Schnittstelle 25 dient zur Etablierung einer
Netzwerkverbindung 100 zwischen einem externen Dateneingabegerät 4 und
dem Fahrtschreiber 2. Die Netzwerkverbindung 100 wird
dabei zunächst zwischen dem Fahrtschreiber 2 und
dem externen Dateneingabegerät 4 etabliert, bevor über
die so etablierte Verbindung Daten ausgetauscht werden. Weitere
Geräte, seien sie extern oder intern, sind nicht Teil dieser Netzwerkverbindung 100.
Der Fahrtschreiber weist zudem zwei Ausgabeeinheiten 23 und 24 auf,
wobei die Ausgabeeinheit 23 eine Druckeinheit und die Ausgabeeinheit 24 eine
Displayeinheit ist.
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Anhand
der 2 soll auf die Ansteuerung der Ausgabeeinheit 23,
d. h. der Druckeinheit, beispielhaft eingegangen werden. Das externe
Dateneingabegerät 4 umfasst eine Steuereinheit 41 sowie eine
Schnittstelle 42, welche korrespondierend zur weiteren
Schnittstelle 25 zur Etablierung einer Netzwerkverbindung 100 ausgebildet
ist. Bei der vorgenannten Netzwerkverbindung kann es sich beispielsweise
um eine Verbindung im Rahmen einer WLAN-Verbindung oder eine Bluetooth-Verbindung handeln.
Wiederum ist hierbei zu beachten, dass über derartige Verbindungen
lediglich zwei Partner miteinander verbunden werden.
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In
dem externen Dateneingabegerät werden zu übertragende
Daten 40 vorgehalten. Diese werden durch die Steuereinheit 41 an
die Schnittstelle 42 übergeben und über
die Netzwerkverbindung 100, welche vorzugsweise drahtlos
ist, an die weitere Schnittstelle 25 des Fahrtschreibers 2 übermittelt.
In der vorliegenden schematischen Darstellung ist in der 2 lediglich
die Steuereinheit 20 dargestellt. Diese umfasst nebst den
bereits in der 1 angesprochenen Komponenten
zudem eine CPU 22 sowie eine Einheit zur Datenformatwandlung 26.
Nachdem die Daten 40 nunmehr über die Netzwerkverbindung 100 an
die weitere Schnittstelle 25 übergeben wurden,
werden die Daten an die CPU 22 übergeben und mit
der Einheit zur Datenumwandlung 26 in ein für
die Ausgabeeinheit 23 lesbares und ausgebbares Format umgewandelt.
Ein Austausch der über die Netzwerkverbindung 100 übermittelten
Daten mit dem Datenbus 3 findet nicht statt, um die Datenintegrität
der über den Datenbus 3 ausgetauschten Daten nicht
zu kompromittieren, da es sich dort um für das Betreiben
des Fahrzeugs wichtige Daten handelt, welche bei der Aufzeichnung
durch den Fahrtschreiber 2 nicht mittels anderer Verbindungen
manipuliert werden dürfen.
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In
den 3a und 3b wird
noch kurz auf die möglichen Netzwerktopologien eingegangen.
In der 3a wird eine Sterntopologie
dargestellt. Dabei sind verschiedene externe Dateneingabegeräte 4, 4', 4'' mittels
der zugehörigen Netzwerkverbindungen 100, 100', 100'' mit
dem Fahrtschreiber 2 bzw. dessen Steuereinheit 20 verbunden.
Die verschiedenen Dateneingabegeräte 4, 4', 4'' wissen
nicht voneinander und erhalten voneinander keine Daten.
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In
der 3b ist eine Punkt-zu-Punkt-Netzwerktopologie dargestellt.
Hierbei kann zwischen sämtlichen Teilnehmern des Netzwerks
eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung aufgebaut werden. Hierdurch entstehen
redundante Wege, Daten zwischen verschiedenen Einheiten auszutauschen.
Hierdurch wird die Steuerung der verschiedenen Partner im Netzwerk
deutlich schwieriger, so dass eine Sterntopologie im Allgemeinen
zu bevorzugen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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