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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugschlüssel, ein Fahrzeug
umfassend eine Funkschnittstelle zur Kommunikation mit einem solchen
Fahrzeugschlüssel und ein Verfahren zur Datenkommunikation
zwischen einem Fahrzeugschlüssel und einem Fahrzeug.
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Eine
Near Field Communication (NFC) umfasst ein Übertragungsverfahren
zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken.
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Ein
bekannter Ansatz der NFC-Technologie betrifft eine Kombination aus
einer Smartcard und einer kontaktlosen Verbindungs-Technologie.
Sie arbeitet in einem Frequenzbereich von 13,56 MHz und bietet eine
Datenübertragungsrate von bis zu 424 kBit/s bei einer Reichweite
von bis zu ca. 10 Zentimetern. NFC ist durch ISO 18092, ISO
21481
ECMA 340, ECMA 352, ECMA
356, ECMA 362 beziehungsweise ETSI
TS 102 190 standardisiert.
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Die
Kommunikation zwischen NFC-fähigen Geräten kann
sowohl aktiv-passiv als auch aktiv-aktiv sein (Peer-To-Peer). Somit
kann NFC in Verbindung mit Radio Frequency Identification(RFID)-Applikationen
eingesetzt werden.
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Weiterhin
ist ein Ansatz bekannt, mittels eines multifunktionalen Autoschlüssels
mit einer integrierten Kreditkarte ein bargeldloses Bezahlen und einen
personalisierten Zutritt zu einem Fahrzeug zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Möglichkeiten
der Kommunikation mit einem Fahrzeugbordnetz zu erweitern und insbesondere
für verschiedene Anwendungsszenarien zugänglich
zu machen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird ein Fahrzeugschlüssel
angegeben
- – mit einer ersten Funkschnittstelle
zur Kommunikation mit einem Fahrzeug,
- – mit einer zweiten Funkschnittstelle,
- – wobei die zweite Funkschnittstelle eine NFC-Schnittstelle
ist.
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Die
erste Funkschnittstelle ist insbesondere auch dazu geeignet, einen
Zugang zu dem Fahrzeug zu ermöglichen.
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Hierbei
ist es von Vorteil, dass die NFC-Schnittstelle von dem Fahrzeug
so genutzt werden kann als wäre sie fest in dem Fahrzeug
verbaut.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass die Funktionalität
der zweiten Funkschnittstelle einfach nachrüstbar ist,
indem ein entsprechender Fahrzeugschlüssel bereitgestellt
wird.
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Durch
die NFC-Schnittstelle ergeben sich eine Vielzahl möglicher
Anwendungsszenarien zum elektronischen Datenaustausch zwischen dem
Fahrzeug und einem externen Gerät, wobei der Fahrzeugschlüssel
sowohl als ein Router fungieren kann und transparent die beiden
Komponenten Fahrzeug und externes Gerät über seine
Funkschnittstellen verbindet. Dabei kann der Datenaustausch unidirektional
oder bidirektional sein. Alternativ ist es möglich, dass
der Fahrzeugschlüssel eigenständig mit dem externen
Gerät kommuniziert (bidirektional oder unidirektional)
und ggf. zeitversetzt Informationen aus dieser Kommunikation dem
Fahrzeug bereitstellt. Entsprechend kann der Fahrzeugschlüssel
mit dem Fahrzeug kommunizieren und Daten zwischenspeichern, die
ggf. zeitversetzt dem externen Gerät bereitgestellt werden.
Mit anderen Worten kann der Fahrzeugschlüssel als eine
vermittelnde Instanz zwischen dem Fahrzeug und dem externen Gerät
fungieren, wobei eine transparente Ende-zu-Ende-Kommunikation (z.
B. Tunneling) genauso möglich ist wie eine zeitversetzte Übermittlung
von in dem Fahrzeugschlüssel (zwischen) gespeicherten Informationen.
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Eine
Weiterbildung ist es, dass eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug
und der zweiten Funkschnittstelle herstellbar ist.
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Somit
kann das Fahrzeug direkt über die erste Funkschnittstelle
und den Fahrzeugschlüssel die zweite Funkschnittstelle
erreichen und entsprechend nutzen.
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Eine
andere Weiterbildung ist es, dass die erste Funkschnittstelle eine
UHF-Schnittstelle, insbesondere in einem Bereich von 300 MHz bis
3 GHz ist.
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Insbesondere
ist es eine Weiterbildung, dass die zweite Funkschnittstelle in
einem Frequenzbereich von 13,56 MHz betreibbar ist.
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Insbesondere
handelt es sich bei der zweiten Funkschnittstelle um eine standardisierte NFC-Schnittstelle.
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Auch
ist es eine Weiterbildung, dass die zweite Funkschnittstelle von
dem Fahrzeug ansteuerbar ist.
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Dabei
kann ein lesender und/oder schreibender Zugriff erfolgen oder eine
Konfiguration der zweiten Funkschnittstelle oder einer an der zweiten Schnittstelle
vorhandenen externen Komponente erfolgen.
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Ferner
ist es eine Weiterbildung, dass eine Kommunikation über
die zweite Funkschnittstelle mit einer externen Komponente erfolgt.
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Im
Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung wird die Kommunikation
mit der externen Komponente an das Fahrzeug gemeldet.
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Insbesondere
kann ein Status, ein Beginn, ein Verlauf oder ein Ende einer solchen
Kommunikation an das Fahrzeug gemeldet werden.
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Das
Fahrzeug bzw. das Fahrzeugbordnetz kann von dem Fahrzeugschlüssel
informiert werden, sobald eine Interaktion der NFC-Schnittstelle
mit der externen Komponente durchgeführt wird. Somit kann die
Aktion der NFC-Schnittstelle des Fahrzeugschlüssels eine
Auswirkung auf das Fahrzeug haben; beispielsweise können
auf diese Art Funktionen des Fahrzeugs aufgerufen werden.
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Eine
nächste Weiterbildung besteht darin, dass das Fahrzeug über
die erste Funkschnittstelle und über die zweite Funkschnittstelle
mit der externen Komponente kommuniziert.
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Beispielsweise
kann die externe Komponente von dem Fahrzeug ausgelesen oder beschrieben werden.
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Eine
Ausgestaltung ist es, dass die externe Komponente eine passive oder
eine aktive RFID-Komponente ist.
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Insbesondere
kann es sich bei der externen Komponente um ein aktives RFID-Gerät
oder um einen passiven RFID-Tag handeln.
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Somit
kann der Fahrzeugschlüssel auch als ein RFID-Tag genutzt
werden, der von einem aktiven RFID-Gerät aktiviert, beschrieben,
ausgelesen und/oder konfiguriert wird. Insbesondere kann ein Zugriff
auf den Fahrzeugschlüssel als passiver RFID-Tag bzw. eine
Aktivierung des Fahrzeugschlüssels als passiver RFID-Tag
an das Fahrzeug gemeldet werden.
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Eine
alternative Ausführungsform besteht darin, dass die NFC-Schnittstelle
Teil einer aktiven RFID-Einheit ist.
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Mittels
der aktiven RFID-Einheit kann ein passiver RFID-Tag von dem Fahrzeugschlüssel
ausgelesen oder beschrieben werden.
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Eine
nächste Ausgestaltung ist es, dass die NFC-Schnittstelle
Daten an eine weitere NFC-Schnittstelle sendet und/oder Daten von
der weiteren NFC-Schnittstelle erhält.
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Dies
erfolgt beispielsweise in einem Peer-To-Peer Modus des Fahrzeugschlüssels.
Auch ein Datenaustausch bzw. ein Status einer Verbindung oder des
Datenaustauschs mit dem Fahrzeugschlüssel kann an das Fahrzeug
gemeldet werden.
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Die
vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein
Fahrzeug umfassend eine Funkschnittstelle zur Kommunikation mit
der ersten Funkschnittstelle des Fahrzeugschlüssels wie
hierin beschrieben.
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Weiterhin
wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
zur Datenkommunikation zwischen einem Fahrzeugschlüssel
und einem Fahrzeug
- – bei dem über
eine erste Funkschnittstelle Daten zwischen dem Fahrzeugschlüssel
und dem Fahrzeug übertragen werden;
- – bei dem über eine zweite Funkschnittstelle,
die eine NFC-Schnittstelle ist, Daten zwischen der zweiten Funkschnittstelle
und dem Fahrzeug über die erste Funkschnittstelle übertragen
werden.
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Hierbei
sei angemerkt, dass grundsätzlich die erwähnte Übertragung
der Daten unidirektional oder bidirektional erfolgen kann. Also
können beispielsweise sowohl Daten von dem Fahrzeugschlüssel
zu dem Fahrzeug und/oder Daten von dem Fahrzeug zu dem Fahrzeugschlüssel übertragen
werden.
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Somit
ist es auch von Vorteil, dass das Fahrzeug über die Kombination
aus der ersten Funkschnittstelle und der zweiten Funkschnittstelle
des Fahrzeugschlüssels Daten an ein externes Gerät (oder
allgemein eine an der Kommunikation beteiligte externe Komponente) übertragen,
insbesondere Daten mit diesem externen Gerät austauschen
kann. Beispielhaft kann die Datenübertragung einen lesenden
oder schreibenden Zugriff (unidirektional oder bidirektional) umfassen.
Insbesondere kann ein Zugriff mit dem Ziel einer Konfiguration durchgeführt
werden. Der Fahrzeugschlüssel kann hierbei als transparentes
Relais dienen, das den Dienst der Weiterleitung der Daten zwischen
dem Fahrzeug und dem externen Gerät erbringt. Auch kann
der Fahrzeugschlüssel als eigenständiger Kommunikationspartner für
das Fahrzeug oder für das externe Gerät genutzt werden,
wobei nach erfolgter Kommunikation eine Information auch an den
jeweils anderen Kommunikationspartner (externes Gerät oder
Fahrzeug) weiterleitbar ist.
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Die
obigen Ausführungen gelten für das beanspruchte
Verfahren entsprechend.
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Auch
ist es eine Ausgestaltung, dass über die zweite Funkschnittstelle
Daten zwischen einer externen Komponente und dem Fahrzeugschlüssel übertragen
werden.
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Eine
Weiterbildung besteht darin, dass zwischen der externen Komponente
und dem Fahrzeug Daten über die zweite Funkschnittstelle
und über die erste Funkschnittstelle des Fahrzeugschlüssels übertragen
werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellt
und erläutert.
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Es
zeigt:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild mit einem Fahrzeugschlüssel,
der über eine Funkschnittstelle mit einem Fahrzeug kommunizieren
kann und der über eine NFC-Schnittstelle mit einem externen Gerät
kommunizieren kann.
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Der
vorliegende Ansatz schlägt vor, eine NFC (Near Field Communication)
Schnittstelle in einen Fahrzeugschlüssel zu integrieren.
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Alternativ
könnte die NFC-Schnittstelle auch fest in dem Fahrzeug,
z. B. in der Mittelkonsole des Fahrzeugs, integriert werden. Dies
hat allerdings den Nachteil, dass eine Nachrüstung aufwändig
ist und die Einsatzmöglichkeiten gegenüber dem
Fahrzeugschlüssel mit NFC-Schnittstelle eingeschränkt
sind. So kann der Fahrzeugschlüssel ohne großen
Aufwand in die Nähe unterschiedlicher RFID-Tags bewegt
werden und dort eine aktive oder passive Nahfeldkommunikation auslösen
oder an einer solchen teilnehmen.
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Die
NFC-Schnittstelle des Fahrzeugschlüssels ist insbesondere
eine standardisierte NFC-Schnittstelle nach einem der gegenwärtig
bekannten oder zukünftigen relevanten Standards betreffend
die NFC Technologie.
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Insbesondere
basiert NFC auf einer RFID Technologie. NFC wird auch von dem NFC-Forum definiert
und ist unter anderem in den Standards ISO 18092, ISO
21481, ECMA 340, ECMS 352, ECMA 356 und ECMA
362 näher spezifiziert.
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NFC
benutzt bevorzugt einen Frequenzbereich von 13,56 MHz. Weiterhin
könnte für die RFID Technologie ein HF-Bereich
(von 3 bis 30 MHz) und/oder ein VHF-Bereich (30 MHz bis 300 MHz) und/oder
ein UHF-Bereich (von 300 MHz bis 3 GHz) benutzt werden.
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Als
für die NFC Technologie bedeutsam sind weiterhin die folgenden
Standards angeführt:
- – der Standard
ISO 14443 (Proximity Coupling) insbesondere betreffend
eine Implementierung in dem Fahrzeugschlüssel;
- – der Standard ISO 15693 (Vincinity
Coupling);
- – der Standard ISO 10536 (Close Coupling).
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Zusätzlich
können im Zusammenhang mit der NFC-Schnittstelle auch proprietäre
Systeme eingesetzt werden, z. B. MIFARE Produkte oder FELICA Produkte.
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Beispielsweise
umfasst NFC einen auf RFID-Technologie basierenden Übertragungsstandard
zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken.
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Der
Fahrzeugschlüssel verfügt vorzugsweise über
eine weitere Schnittstelle zur drahtlosen Kommunikation mit dem
Fahrzeug. Hierbei kann es sich um eine Funkschnittstelle in einem
Frequenzbereich von beispielsweise 868 MHz handeln. Über
diese Funkschnittstelle kann das Bordnetz des Fahrzeugs mit der
NFC-Schnittstelle des Fahrzeugschlüssels verbunden werden.
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Hierbei
sei erwähnt, dass der Fahrzeugschlüssel insbesondere
ein NFC-Gerät mit einer NFC-Schnittstelle aufweisen kann.
Das NFC-Gerät kann neben der NFC-Schnittstelle insbesondere
eine Verarbeitungseinheit und/oder einen Speicher umfassen. Das
NFC-Gerät kann derart eingerichtet sein, dass eine aktive
oder passive RFID-Kommunikation ermöglicht wird. Bei der
passiven RFID-Kommunikation wird durch ein von dem NFC-Gerät
erzeugtes Nahfeld eine passive RFID-Komponente (auch bezeichnet
als RFID-Transponder) aktiviert und aufbauend auf einer derartigen
Aktivierung erfolgt eine Kommunikation mit der passiven RFID-Komponente.
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Insbesondere
kann die hier erwähnte NFC-Schnittstelle Realisierungen
eines NFC-Geräts mit NFC-Schnittstelle und ggf. weiteren
Komponenten wie Verarbeitungseinheit bzw. Speicher umfassen.
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Bei
der hier vorgeschlagenen Lösung ist es insbesondere von
Vorteil, dass eine Vielzahl von RFID-basierten Anwendungen dem Fahrzeugschlüssel
und insbesondere dem Bordnetz des Fahrzeugs zugänglich
werden und somit eine effiziente (insbesondere direkte) Kommunikation
zeitversetzt oder in Echtzeit mit dem Bordnetz des Fahrzeugs erfolgen kann.
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Durch
die Integration der NFC-Schnittstelle in dem Fahrzeugschlüssel
kann eine effiziente Möglichkeit zur Nachrüstung
der hier beschriebenen Funktionalität angeboten werden.
Es ist kein aufwändiger Verbau einer NFC-Schnittstelle
in dem Fahrzeug nötig, es kann stattdessen einfach der
Fahrzeugschlüssel gegen einen Fahrzeugschlüssel
mit NFC-Schnittstelle getauscht werden.
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1 zeigt
schematisch ein Blockschaltbild mit einem Fahrzeugschlüssel 101,
der über eine Funkschnittstelle 116 mit einem
Fahrzeug 109 kommunizieren kann.
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Der
Fahrzeugschlüssel 101 weist ein NFC-Gerät 102 mit
einer NFC-Schnittstelle 104, einer NFC-Verarbeitungseinheit 105 und
einem Speicher 106 auf, wobei die NFC-Schnittstelle 104 über die
NFC-Verarbeitungseinheit 105 angesteuert wird und der Speicher 106 für
die NFC-Verarbeitungseinheit 105 vorgesehen ist. Die NFC-Verarbeitungseinheit 105 ist
mit einer Schlüsselelektronik 107 verbunden und
die Schlüsselelektronik 107 ist mit einem Funksystem 108 verbunden.
Das Funksystem 108 stellt über die Funkschnittstelle 116 die
Kommunikation mit dem Fahrzeug 109 her.
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Hierbei
sei angemerkt, dass die Verarbeitungseinheit 105 auch direkt
auf das Funksystem 108 zugreifen könnte. Beispielhaft
ist in 1 jedoch angenommen, dass die Ansteuerung des
Funksystems 108 über die Schlüsselelektronik 107 erfolgt.
Hierzu können beispielsweise die benötigten Ansteuerfunktionen
für das Funksystem 108 in der Schlüsselelektronik 107 hinterlegt
sein und entsprechend von der Verarbeitungseinheit 105 des
NFC-Geräts 102 genutzt werden.
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Das
Fahrzeug 109 umfasst ebenfalls ein Funksystem 110 zur
Kommunikation mit dem Fahrzeugschlüssel 101 über
die Funkschnittstelle 116. Das Funksystem 110 ist
mit einem Zugangssystem 111 und das Zugangssystem 111 ist
mit einem Bus-Interface 112 verbunden. An einem Bussystem 118 des
Fahrzeugs 109 sind mehrere Steuergeräte 113 bis 115 angeschlossen.
Bei dem Bussystem 118 kann es sich z. B. um einen CAN-Bus,
einen FlexRay-Bus oder um ein Ethernet-Bussystem handeln.
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Die
Steuergeräte 113 bis 115 können über das
Bussystem 118 und das Funksystem 110 eine Kommunikationsverbindung
mit dem Fahrzeugschlüssel 101 und weiter mit dem
NFC-Gerät 102 in dem Fahrzeugschlüssel 101 aufbauen.
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Somit
besteht die Möglichkeit, dass das Fahrzeug 109,
insbesondere ein Steuergerät 113 bis 115 Informationen
aus dem NFC-Gerät liest, wenn beispielsweise ein RFID-Tag 103 an
die NFC-Schnittstelle 104 (also in die Nähe des
Fahrzeugschlüssels 101) gehalten wird. In diesem
Fall kann das NFC-Gerät 102 den passiven RFID-Tag 103 aktivieren
und über eine Nahfeldkommunikationsschnittstelle 117 z. B.
auslesen. Die gelesenen Daten können an das Fahrzeug 109 bzw.
an das anfragende Steuergerät 113 bis 115 weitergeleitet
werden. Es kommt somit eine direkte Kommunikation zwischen dem RFID-Tag 103 und
dem Fahrzeug 109 zustande. Entsprechend kann eine Information
von einem Steuergerät 113 bis 115 über
das NFC-Gerät 102 des Fahrzeugschlüssels 101 auf
den RFID-Tag 103 geschrieben werden. Dies kann direkt,
also durch Schreiben von Information auf den RFID-Tag 103,
oder indirekt, über das NFC-Gerät 102,
das zuerst von dem Fahrzeug 109 die benötigte
Information erhält und diese dann (z. B. zeitversetzt)
auf den RFID-Tag 103 schreibt, erfolgen Auch ist es möglich,
dass ein Betriebsmodus in dem NFC-Gerät 102 konfiguriert
wird von einem der Steuergeräte 113 bis 115.
So kann je nach Anwendungsfall das NFC-Gerät 102 von
dem Fahrzeug 109 entsprechend konfiguriert werden.
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Insbesondere
kann der Zugriff auf das NFC-Gerät 102 in dem
Fahrzeugschlüssel 101 auf eine der folgenden Arten
durchgeführt werden:
- (i) ”Tunneling”:
Die NFC-Schnittstelle 104 kann über die Funkschnittstelle 116 von
dem Fahrzeug 109 direkt angesprochen werden, d. h. die
Ansteuerung des NFC-Geräts 102 kann vollständig durch
das Fahrzeug 109 bzw. durch ein Steuergerät 113 bis 115 des
Fahrzeugs 109 erfolgen. Die Logik für die Ansteuerung
des NFC-Geräts 102 liegt bei dem Fahrzeug 109;
die zwischengeschalteten Komponenten des Fahrzeugschlüssels 101 erbringen
für das Fahrzeug 109 den transparenten Dienst
der Kommunikation mit dem NFC-Gerät 102 (Tunneling).
- (ii) Die Elektronik des Fahrzeugschlüssels 101 stellt
vorgegebene Dienste zur Nutzung des NFC-Geräts 102 zur
Verfügung. Diese Dienste können per Funk (über
das Funksystem 108, 110) aktiviert werden, der
Fahrzeugschlüssel 101 führt nach Aktivierung
eines Dienstes diesen Dienst aus und meldet gegebenenfalls ein Resultat über die
Funkschnittstelle 116 an das Fahrzeug 109 zurück.
Somit stellt der Fahrzeugschlüssel 101 dem Fahrzeug 109 eine
Funktionsschnittstelle bereit, die für die Durchführung
der Funktionen benötigte Logik ist in dem Fahrzeugschlüssel 101 vorhanden
und muss dementsprechend nicht mehr von dem Fahrzeug 109 bereitgestellt
werden.
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Die Übertragung
der Daten zwischen dem Fahrzeugschlüssel 101 und
dem Zugangssystem 111 des Fahrzeugs 109 kann paketorientiert,
z. B. gemäß dem Internetprotokoll (IP) oder in
einem anderen Format, erfolgen. Insbesondere kann die paketorientierte
Kommunikation bis zu den Steuergeräten 113 bis 115 erfolgen.
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Ergänzend
sei erwähnt, dass die Kommunikation zwischen dem Fahrzeugschlüssel
und dem Fahrzeug nicht über das Zugangssystem erfolgen muss.
Es kann auch eine weitere (Funk-)Schnittstelle in dem Fahrzeug vorgesehen
sein, die (auch) mit dem Fahrzeugschlüssel kommuniziert.
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Das
NFC-Gerät 102 in dem Fahrzeugschlüssel 101 kann
in unterschiedlichen Modi betrieben werden. Hierdurch lassen sich
unterschiedliche Anwendungsfälle realisieren. Alle Betriebsmodi
können vorzugsweise von dem Fahrzeug 109 gesteuert und/oder
konfiguriert werden.
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Insbesondere
kann der Fahrzeugschlüssel 101 in einem der folgenden
Betriebsmodi betrieben werden:
- (a) Das NFC-Gerät 102 verhält
sich passiv (vergleichbar einem passiven RFID-Tag). Somit kann das
NFC-Gerät 102 von einem aktiven NFC/RFID Gerät
(mit Lese- und/oder Schreibfunktion) ausgelesen und/oder beschrieben
werden. Über die Funkschnittstelle 116 kann der
Inhalt des NFC-Geräts 102 für diesen
passiven Anwendungsfall von dem Fahrzeug 109 programmiert bzw.
ausgelesen werden. Auch ist es möglich, dass das Fahrzeug 109 benachrichtigt
wird, wenn das NFC-Gerät 102 im passiven Betriebsmodus ausgelesen
oder beschrieben wird.
- (b) Das NFC-Gerät 102 verhält sich
wie ein aktives Lese-/Schreibgerät und kann dadurch passive
RFID-Tags 103 auslesen und/oder beschreiben. Das Fahrzeug 109 kann über
die Funkschnittstelle 116 auf die von dem NFC-Gerät 102 gelesenen
Daten zugreifen bzw. die zu schreibenden Daten an das NFC-Gerät 102 senden.
Insbesondere ist es möglich, dass das Fahrzeug 109 benachrichtigt
wird, wenn der Fahrzeugschlüssel 101 in Kommunikationsreichweite
mit dem passiven RFID-Tag 103 gebracht und/oder den RFID-Tag 103 ausgelesen
wird.
- (c) Das NFC-Gerät 102 kann in einem Peer-To-Peer
Modus betrieben werden und auf diese Art mit mindestens einem anderen
NFC-Gerät (nicht in 1 dargestellt)
kommunizieren. Wieder erfolgt die Kommunikation zwischen dem NFC-Gerät 102 und
dem Fahrzeug 109 über die Funkschnittstelle 116.
Insbesondere ist es möglich, dass das Fahrzeug 109 benachrichtigt
wird, falls eine Peer-To-Peer Kommunikation des NFC-Geräts 102 mit
einem weiteren NFC-Gerät möglich und/oder zustande
gekommen ist.
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Nachfolgend
sind beispielhaft einige Anwendungsfälle skizziert, die
auf der vorstehend erläuterten Architektur basieren:
- (1) Es ist eine fahrzeugübergreifende
Personalisierung mittels des Fahrzeugschlüssels möglich. Ein
Nutzer kann über ”seinen” Fahrzeugschlüssel unterschiedliche
Fahrzeuge mit auf ihn abgestimmten Diensten bzw. Einstellungen nutzen.
Die Personalisierung kann online, also in direkter Kommunikation
mit dem Fahrzeug, oder offline, z. B. über eine zentrale
Programmiereinheit des Schlüssels oder eines RFID-Tags
ohne Beteiligung eines Fahrzeugs, erfolgen. Auch Kombinationen aus
online- und offline-Personalisierung sind möglich.
- (2) Mittels des hier vorgestellten Fahrzeugschlüssels
kann effizient eine elektronische Bezahlung erfolgen. Insbesondere
kann der Fahrzeugschlüssel über eine Kreditkarte
oder über ein Guthaben für die Bezahlung kleinerer
Beträge (Micropayment) verfügen.
- (3) Entsprechend ist es möglich, dass ein elektronischer
Ticketerwerb (für den öffentlichen Personennahverkehr
oder für Veranstaltungen) mittels des Fahrzeugschlüssels
erfolgt.
- (4) Der Fahrzeugschlüssel kann als Zugangssystem, z.
B. für weitere Fahrzeuge, Wohnungen, Hotelzimmer, etc.,
eingesetzt werden.
- (5) Auch ist es möglich, dass der Fahrzeugschlüssel
in Verbindung mit einem weiteren Gerät, z. B. einem Mobiltelefon,
einem GPS-System oder einem Computer, zum Auffinden des Fahrzeugs eingesetzt
wird. So kann die Position beim Abstellen des Fahrzeugs in dem Fahrzeugschlüssel
abgelegt werden. Das NFC-Gerät kann diese Position über
die Nahfeldschnittstelle an das weitere Gerät übermitteln
und das weitere Gerät zeigt die Position z. B. in einer
Karte an. Insbesondere kann abhängig von einer aktuellen
Position eine Route zu den Zielkoordinaten, dem Stellplatz des Fahrzeugs,
bestimmt und angezeigt werden.
- (6) Der Fahrzeugschlüssel kann eingesetzt werden, um
eine Paarung bzw. Anbindung oder Konfiguration mit einem Mobiltelefon
durchzuführen (”Bluetooth-Pairing”).
Das Fahrzeugbordnetz kann über die Nahfeldschnittstelle
des Fahrzeugschlüssels mit einem NFC-fähigen Mobiltelefon kommunizieren
und die für das Pairing relevanten Daten (z. B. Bluetooth
Adresse und PIN) übertragen. Der Vorteil ist ein deutlich
vereinfachtes Pairing ohne aufwändige Benutzerinteraktion.
- (7) Entsprechend können Daten zur WLAN-Konfiguration
auf dem Fahrzeugschlüssel gespeichert und für
unterschiedliche Geräte, auch für das Fahrzeug,
genutzt werden.
- (8) Der hier vorgestellte Fahrzeugschlüssel erlaubt
die Implementierung eines ”Smart Manuals”, d.
h. einer elektronisches Betriebsanleitung, die durch RFID-Tags gesteuert
bzw. aufgerufen wird.
- (9) Auch können z. B. Visitenkarten bzw. Visitenkarteninformationen
an den Fahrzeugschlüssel und somit in das Fahrzeug übertragen
werden.
- (10) In Verbindung mit einem Endgerät, z. B. einem
GPS-Gerät oder einem Mobiltelefon, kann eine Teilnavigation
durchgeführt werden, indem das Fahrzeug Navigationsdaten
an den Fahrzeugschlüssel überträgt und
diese Navigationsdaten an das Endgerät weitergeleitet werden.
Somit kann z. B. an einem Zielort eine Navigation über
die verbleibende, ggf. zu Fuß zurückzulegende,
Strecke mit dem Endgerät durchgeführt werden.
Allerdings ist es auch möglich, z. B. eine Wanderung oder
eine Besichtigung in dem Fahrzeug zu planen bzw. diesbezüglich
relevante Navigationsinformationen in dem Fahrzeug herunterzuladen
und die geplanten bzw. heruntergeladenen Daten an den Fahrzeugschlüssel
zu übertragen. Diese Daten können dann von dem
Fahrzeugschlüssel an das (z. B. GPS-fähige) Endgerät übertragen
werden (mittels der NFC-Schnittstelle) und die weitere Navigation
(Wanderung, Besichtigung) erfolgt mittels des Endgeräts.
- (11) Der Fahrzeugschlüssel kann beliebige fahrzeugspezifische
Daten erhalten und speichern. Diese Daten können über
die NFC-Schnittstelle weitergegeben werden. Beispielsweise kann
der Fahrzeugschlüssel ein elektronisches Serviceheft enthalten.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Fahrzeugschlüssel
- 102
- NFC-Gerät
- 103
- RFID-Tag
(auch: RFID-Transponder)
- 104
- NFC-Schnittstelle
- 105
- Verarbeitungseinheit
des NFC-Geräts 102
- 106
- Speicher
- 107
- Schlüsselelektronik
- 108
- Funksystem
des Fahrzeugschlüssels 101
- 109
- Fahrzeug
- 110
- Funksystem
des Fahrzeugs 109
- 111
- Zugangssystem
- 112
- Bus-Interface
- 113
- Steuergerät
- 114
- Steuergerät
- 115
- Steuergerät
- 116
- Funkschnittstelle
- 117
- Nahfeldkommunikationsschnittstelle
- 118
- Bussystem
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - ISO 18092 [0003]
- - ISO 21481 [0003]
- - ECMA 340 [0003]
- - ECMA 352 [0003]
- - ECMA 356 [0003]
- - ECMA 362 [0003]
- - ETSI TS 102 190 [0003]
- - ISO 18092 [0046]
- - ISO 21481 [0046]
- - ECMA 340 [0046]
- - ECMS 352 [0046]
- - ECMA 356 [0046]
- - ECMA 362 [0046]
- - Standard ISO 14443 [0048]
- - Standard ISO 15693 [0048]
- - Standard ISO 10536 [0048]