DE102009036539A1 - Insassenschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung (1) für ein Kraftfahrzeug mit einem zwischen einer Einbaulage und einer Gebrauchslage verlagerbaren Überrollbügel (2), einem pyrotechnisch betätigbaren Aktuator (4) zum Antrieb des Überrollbügels (2) in die Gebrauchslage und einem ersten Verriegelungsmittel (5) zur aufhebbaren Verriegelung des Überrollbügels (2) in der Nichtgebrauchslage, wobei das erste Verriegelungsmittel (5) zur Aufhebung der Verriegelung durch den Aktuator (4) betätigbar ist, und wobei das erste Verriegelungsmittel (5) und der Aktuator (4) in einem anfänglichen Betätigungsbereich nicht in Wirkverbindung stehen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Cabriolets.
- Bei Cabriolets besteht, im Gegensatz zu Fahrzeugen mit einer stabilen Dachstruktur die Gefahr, dass bei einem Fahrzeugüberschlag kein Überlebensraum für die Insassen verbleibt. Um diesem entgegenzuwirken, wird bei Fahrzeugen dieser Art die A-Säule in Verbindung mit dem Rahmen der Windschutzscheibe besonders stabil ausgeführt. So werden Verstärkungseinlagen ein- und angebracht, um eine Abknicken der A-Säule unter der Last eines Aufpralls zu vermeiden. Um die Überlebensmöglichkeiten für die Fahrzeuginsassen weiter zu erhöhen, werden Abstützelemente in Form von ausfahrbaren Überrollbügeln angebracht. Diese werden im Falle eines Überschlages von einer eingefahrenen Ruhestellung in eine ausgefahrene Abstützposition verlagert.
- Aus der
DE 199 60 764 B4 ist ein Überrollbügel bekannt, bei dem die Verlagerung in die ausgefahrene Abstützposition über einen pyrotechnischen Aktuator bewirkt wird. Des Weiteren ist der Überrollbügel über eine Verriegelung des Antriebskolbens des Aktuators vor unbeabsichtigtem Herausfahren in eine angehobene Position gesichert. Bei einem Crash, bewirkt der Gasgenerator zunächst eine Entriegelung des Antriebskolbens in dem Zylindergehäuse des Aktuators und anschließend ein Anheben des Überrollbügels in die ausgefahrene Abstützposition. Auf den Überrollbügel einwirkende äußere Kräfte werden hierbei über die Verriegelungsmittel in den Aktuator eingeleitet und können diesen beschädigen. - Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Insassenschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge derart weiterzubilden, dass die oben genannten Nachteile vermieden werden.
- Diese Aufgabe wird dabei durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteil der Erfindung ist, dass der pyrotechnische Aktuator und die Verriegelungsmittel zur Verriegelung des Überrollbügels in der Einbaulage unabhängig voneinander angeordnet sind und das erste Verriegelungsmittel und der Aktuator in einem anfänglichen Betätigungsbereich nicht in Wirkverbindung stehen. Durch diese Anordnung werden auf den Überrollbügel einwirkende äußere Kräfte über die ersten Verriegelungsmittel in die Karosserie abgeleitet. Eine Beschädigung des Aktuators wird in diesem Fall vermieden.
- Im Reparaturfall oder bei Fehlauslösungen muss des Weiteren nicht die gesamte bauliche Einheit Aktuator/Verriegelungsmittel erneuert werden. Der Aktuator ist in einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens ohne aufwendige Montagearbeiten an der Querstrebe des Überrollbügels befestigt. Bei einem notwendigen Austausch des Aktuators oder der Verriegelungsmittel können somit die Kosten erheblich reduziert werden.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Insassenschutzvorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insassenschutzvorrichtung wird nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
- Es zeigt:
-
1 eine Insassenschutzvorrichtung mit einem Überrollbügel in seiner Einbaulage; -
2 eine Insassenschutzvorrichtung mit einem Überrollbügel in seiner Gebrauchslage. - Die Insassenschutzvorrichtung
1 umfasst im Wesentlichen einen Überrollbügel2 , einen Aufnahmerahmen3 , einen Aktuator4 , erste Verriegelungsmittel5 zur Verriegelung des Überrollbügels2 in der Einbaulage sowie zweite Verriegelungsmittel6 zur Verriegelung des Überrollbügels2 in der Gebrauchslage. Üblicherweise sind in einem Kraftfahrzeug sitzbezogen zwei Insassenschutzvorrichtungen in Fahrzeugquerrichtung nebeneinander angeordnet. Der Einfachheit halber ist zeichnerisch allerdings nur eine Insassenschutzvorrichtung1 gezeigt. - Der in der Zeichnung dargestellte karosseriefest angeordnete Aufnahmerahmen
3 besteht im Wesentlichen aus einer oberen und einer unteren Quertraverse7 ,8 , sowie zwei die Quertraversen verbindende Vertikalstreben9 ,10 . Die obere Quertraverse7 weist Führungselemente auf, die zur verschiebbaren Lagerung des Überrollbügels2 ausgebildet sind. Wie es aus den Figuren ersichtlich ist, ist der Überrollbügel2 in dem karosseriefest angeordneten Aufnahmerahmen3 von seiner in1 gezeigten Einbaulage in eine in2 gezeigte Gebrauchslage verlagerbar. Die Bewegungsrichtung des Überrollbügels2 ist durch den Doppelpfeil Z dargestellt. Der Überrollbügel2 der Insassenschutzvorrichtung1 ist vorzugsweise ein u-förmig ausgebildetes Rohrprofil. Die Endbereiche der in der Bewegungsrichtung nach unten weisenden Schenkel11 ,12 des Überrollbügels2 sind über eine Querstrebe13 miteinander starr verbunden. - Eine Verlagerung des Überrollbügels
2 in die Gebrauchslage wird durch den als Linearaktuator ausgebildeten Aktuator4 bewirkt, der pyrotechnisch ausgelöst wird. Ein derartiger pyrotechnischer Aktuator4 , der im Wesentlichen aus einem Zylindergehäuse14 , Gasgenerator, Kolben mit Kolbenstange15 sowie Steuerungsanschlusskabel16 besteht, ist allgemein bekannt und wird an dieser Stelle nicht näher beschrieben. Für eine Auslösung des Aktuators4 , beispielsweise bei einem Überschlag des Kraftfahrzeugs, ist eine zeichnerisch nicht dargestellte Sensor- und Steuereinrichtung vorgesehen. Der Aktuator4 ist an seinem Zylindergehäuse14 mittig zwischen den Schenkeln11 ,12 an der mit dem Überrollbügel2 in Verbindung stehenden Querstrebe13 gehalten. Die Zylinderlängsachse verläuft dabei in der Bewegungsrichtung Z des Überrollbügels2 . Die Anordnung des Aktuators4 ist derart, dass die aus dem Zylindergehäuse14 bei einer Auslösung des Gasgenerators und Expansion des Druckmediums ausfahrende Kolbenstange15 zunächst eine Entriegelung der ersten Verriegelungsmittel5 bewirkt und im weiteren Verlauf sich an der unteren Querstrebe8 des Aufnahmerahmens3 abstützt. - Die ersten Verriegelungsmittel
5 zur Arretierung des Überrollbügels2 in der Einbaulage sind dabei baulich von dem Aktuator4 getrennt angeordnet und umfassen einen federvorgespannten Spannhebel17 und einen Verriegelungsbolzen18 . Der federvorgespannte Spannhebel17 ist dabei um eine Schwenkachse an der unteren Quertraverse8 schwenkbar gelagert und umgreift in der verriegelten Stellung des Überrollbügels2 den an der Querstrebe13 angeordneten Verriegelungsbolzen18 . Um ein mögliches Spiel zwischen Verriegelungsbolzen18 und Spannhebel17 in der Ruheposition auszugleichen, sind an der unteren Quertraverse8 in Vertikalrichtung nach oben weisende Anschläge19 vorgesehen. Die Anschläge19 sind dabei vorgespannt ausgebildet, wobei die Vorspannung vorzugsweise durch Federn oder andere elastische Mittel erreicht wird. - Zum Arretieren des ausgefahrenen Überrollbügels
2 in der Gebrauchslage sind zweite Verriegelungsmittel6 vorgesehen. Hierbei weisen die zweiten Verriegelungsmittel6 eine an der Querstrebe7 angeordnete in Vertikalrichtung Z ausgerichtete Rasteinrichtung in Form einer Zahnleiste20 auf, die mit einer am Aufnahmerahmen3 angeordneten federvorbelasteten Sperrklinke21 zusammenwirkt. Durch die in der Gebrauchslage arretierten Überrollbügel2 wird somit, in Verbindung mit der A-Säule und dem Rahmen der Windschutzscheibe, ein Schutzraum für die Fahrzeuginsassen erzielt. - Des Weiteren ist eine zeichnerisch nicht dargestellte Schneidscherenvorrichtung vorgesehen, die bei einer Verlagerung des Überrollbügels
2 ein Abscheren des Steuerungsanschlusskabels16 bewirkt. - Im Gefahrenfall wird zunächst sensorgesteuert der Gasgenerator ausgelöst. Die mit dem Kolben in Verbindung stehende Kolbenstange
15 wird explosionsartig ausgestoßen und trifft nach einem kurzen Ausfahrweg, der als anfänglicher Betätigungsbereich bezeichnet wird, auf den federvorgespannten Spannhebel17 . Durch diesen Impuls wird der Spannhebel17 um die Schwenkachse im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, wodurch die Verriegelung des Verriegelungsbolzens18 aufgehoben wird. Im weiteren Verlauf stützt sich die Kolbenstange15 bzw. ein mit der Kolbenstange verbundenes Bauteil über den Spannhebel17 an dem Aufnahmerahmen3 ab, wodurch der Überrollbügel2 in seine Gebrauchslage verlagert wird. Am Ende der Ausfahrbewegung des Überrollbügels2 erfolgt mittels der zweiten Verriegelungsmittel6 eine Verriegelung in dieser Endposition. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19960764 B4 [0003]
Claims (8)
- Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem zwischen einer Einbaulage und einer Gebrauchslage verlagerbaren Überrollbügel (
2 ), einem pyrotechnisch betätigbaren Aktuator (4 ) zum Antrieb des Überrollbügels (2 ) in die Gebrauchslage und einem ersten Verriegelungsmittel (5 ) zur aufhebbaren Verriegelung des Überrollbügels (2 ) in der Nichtgebrauchslage, wobei das erste Verriegelungsmittel (5 ) zur Aufhebung der Verriegelung durch den Aktuator (4 ) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungsmittel (5 ) und der Aktuator (4 ) in einem anfänglichen Betätigungsbereich nicht in Wirkverbindung stehen. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Aktuator (
4 ) an dem Überrollbügel (2 ) oder einem mit dem Überrollbügel (2 ) in Verbindung stehenden Bauteil angeordnet ist. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 2, wobei das mit dem Überrollbügel (
2 ) in Verbindung stehende Bauteil ein die Schenkel des Überrollbügels (2 ) verbindende Querstrebe (13 ) ist. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die ersten Verriegelungsmittel (
5 ) einen karosseriefest verschwenkbar gelagerten Spannhebel (17 ), der mit einem überrollbügelseitig angeordneten Verriegelungsbolzen (18 ) zusammenwirkt, umfasst. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei der Aktuator (
4 ) ein eine Kolben/Zylindereinheit aufweisender Linearaktuator ist. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei die Kolbenstange (
15 ) bzw. mit der Kolbenstange (15 ) des Aktuators (4 ) in Verbindung stehende Bauteile sich nach Aufhebung der Verriegelung an dem ersten Verriegelungsmittel (5 ) abstützen. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei karosserieseitig elastisch vorgespannte Anschläge (
19 ) zum Ausgleich von Toleranzen zwischen dem Überrollbügel (2 ) und der ersten Verriegelungsmittel (5 ) vorgesehen sind. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei eine Schneidscherenvorrichtung vorgesehen ist, die bei einer Verlagerung des Überrollbügels (
2 ) ein Durchtrennen eines mit dem Aktuator (4 ) in Verbindung stehenden Steuerungsanschlusskabels (16 ) bewirkt.
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WO2013167762A1 (es) * | 2012-05-10 | 2013-11-14 | Marzo Quintanilla Eugenio | Brazo de seguridad para vehículos agrícolas ligeros |
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DE19960764B4 (de) | 1999-12-16 | 2005-09-29 | Autoliv Development Ab | Pyrotechnisch angetriebener Überrollbügel für Kraftfahrzeuge |
-
2009
- 2009-08-07 DE DE102009036539A patent/DE102009036539A1/de not_active Withdrawn
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WO2013167762A1 (es) * | 2012-05-10 | 2013-11-14 | Marzo Quintanilla Eugenio | Brazo de seguridad para vehículos agrícolas ligeros |
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