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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Auftragsdüse für
viskose Klebstoffe mit einem Düsengehäuse, das
einen Innenraum umfasst, mit einer Auftragskante, entlang welcher
mehrere Düsenöffnungen angeordnet sind, und mit
mindestens einer Zulauföffnung, die der Auftragskante gegenüberliegt, wobei
sich der Innenraum des Düsengehäuses von der Zulauföffnung
zu den Düsenöffnungen hin, in Richtung der Auftragskante
gesehen, erweitert, und wobei in dem Innenraum des Düsengehäuses
Mittel vorgesehen sind, um den Klebstoff von der Zulauföffnung
zu den Düsenöffnungen hin zu führen.
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Genauer
gesagt betrifft die Erfindung spezielle Düsen, mit denen
hoch viskose Klebstoffe als Mehrfach-Strang in Rippenform oder als
Film mit aufgeprägten Rippen auf ein flächiges
Substrat aufgetragen werden können. Die jeweilige Auftragsdüse wird
in Verbindung mit handelsüblichen oder besonderen Auftragsgeräten
benutzt. Die Zuführung des Klebstoffs kann dabei durch
Klebstoff enthaltende Kartuschen oder Schlauchbeutel erfolgen. Denkbar ist
auch eine Zuführung aus einem separaten Vorratsbehälter
mittels geeigneten Rohrleitungen oder Schläuchen oder Kombinationen
daraus.
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Stand der Technik
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Bodenbeläge
und Parkett werden häufig vollflächig auf einen
Boden geklebt. Dazu werden die Bodenbelags- oder Parkettklebstoffe
normalerweise in pastöser Form auf den Unterboden aufgebracht und
dann mit einer so genannten Zahnspachtel auf dem Unterboden vollflächig
verteilt.
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Ein
solcher Holzfußboden ist beispielsweise in der
DE 199 28 030 A1 beschrieben.
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Aufgrund
der Kerben der Zahnspachtel und der Handhaltung des Verlegers ergibt
sich eine bestimmte spezifische Auftragsmenge und auf dem Unterboden
ein Rippenmuster, das nach Aufbringen des Bodenbelages oder Parketts
an vielen Stellen zerdrückt wird, häufig aber
auch – bei Unebenheiten im Unterboden bzw. Belag – Stege
zwischen dem Untergrund und dem Bodenbelag bzw. Parkett bildet.
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Um
die Verarbeitung der genannten Klebstoffe mit hohen Viskositäten
bzw. Fließgrenzen möglich zu machen, liegt die
Nutzung von Kartuschen- bzw. Schlauchbeutel-Auspresspistolen nahe. Diese
sind insbesondere beim Auftrag von Dichtstoffen üblich
und leicht erhältlich. Dafür werden üblicherweise
Düsen mit einer Öffnung verwendet und der Dichtstoff
wird damit als quasi eindimensionaler Strang aufgetragen, wie dies
die
EP 0254969 B1 zeigt,
die eine Vorrichtung zum strangförmigen Austragen von pastösen
Massen beschreibt.
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Bodenbelags-
und Parkett-Klebstoffe werden jedoch „flächig” aufgetragen
und daher wird eine Düse mit mehreren Öffnungen
benötigt, die ein Klebstoffmuster auf dem Substrat erzeugt,
das gleich oder ähnlich dem ist, das mit einer normalen
Zahnspachtel erzeugt wird.
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Düsen
zum Auftragen von Klebstoff in mehreren Strängen werden
zum Beispiel in der
US 5,882,133 und
der
WO 2004/065023
A1 beschrieben.
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In
der
US 5,882,133 wird
mittels einer Düse Klebstoff in parallelen Strängen
auf die Rückseite von Laminatpaneelen aufgetragen, um diese
dann mit dem Unterboden zu verkleben. Als Besonderheit zeigt die
Auftragsdüse nach der
US
5,882,133 drei Düsenöffnungen, von denen
die mittlere einen kreisrunden Querschnitt aufweist, während
die beiden äußeren einen ovalen Querschnitt haben,
so dass dadurch offensichtlich die unterschiedlich langen Strömungswege
zumindest teilweise ausgeglichen werden.
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Die
WO 2004/065023 A1 beschreibt
eine Vorrichtung zum Auftragen von Leim, die zwei oder drei Leimzylinder
aufweist, wobei an deren Auslass eine Leimleiste mit mehreren Austragsöffnungen
befestigt ist. Die einzelnen Kanäle in der Leimleiste von dem
Auslass des Leimzylinders bis zu den Austragsöffnungen
hin verlaufen fächerförmig und weisen somit unterschiedliche
Längen auf.
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Allen
Vorrichtungen ist gemeinsam, dass an einem Vorratsbehälter
für den Klebstoff eine Düse mit mehreren Austragsöffnungen
angebracht ist. Der Vorratsbehälter kann z. B. aus einer
Kartusche oder einem Zylinder zur Aufnahme von Folienschlauchbeuteln
bestehen. Der Klebstoff wird dabei durch die Düse mittels
Druckluft, mechanisch oder elektrisch, ausgetragen. Dadurch wird
das Auftragen sauberer und besonders bei hoch viskosen Klebstoffen
gelenkschonender, insbesondere für die Hand- und Kniegelenke.
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Bei
vielen Klebstoffen wird eine hohe Anfangshaftung nach dem Fügen
der Substrate gewünscht. In vielen Fällen kann
die Anfangshaftung unter anderem durch eine Veränderung
der Rheologie erzielt werden, insbesondere indem das Produkt höher
viskos bzw. mit einer höheren Fließgrenze rezeptiert
wird. Solche Veränderungen der Rheologie führen
jedoch dazu, dass das vom Verarbeiter mit einer üblichen
Zahnspachtel durchgeführte „Verstreichen” als „schwer” bezeichnet
wird und zu einer erheblichen Belastung der jeweiligen führenden
Hand bzw. Arms führt. Solche hohen Viskositäten
bzw. Fließgrenzen werden daher vom Verarbeiter in der Regel
abgelehnt und sind daher am Markt nicht erhältlich.
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Die
Apparaturen des gegenwärtigen Standes der Technik besitzen
dabei Düsen, in denen vom Klebstoffvorratsbehälter
strahlenförmig mehrere Kanäle abgehen, die in
den Auslassöffnungen münden. Aus der Geometrie
der Kanäle bei der Verteilung auf die einzelnen Auslassöffnungen
ergeben sich unterschiedliche Fließwege des Klebstoffes.
Dies führt zu einem unregelmäßigen Klebstoffauftrag,
welcher vom Verarbeiter durch Verschließen einzelner Auslassöffnungen
manipuliert werden kann, wodurch eine uneinheitliche Verklebung
resultieren kann. Des Weiteren haben die Auslassöffnungen
einen runden Querschnitt, was zu einem entsprechenden Querschnitt
der Stränge führt.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Auftragsdüse anzugeben,
die ein gleichmäßiges Auftragen von parallelen
Klebstoffsträngen ermöglicht, insbesondere hinsichtlich
der zeitlich aus jeder Auftragsdüse austretenden Klebstoffmenge.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch eine Auftragsdüse für
viskose Klebstoffe mit den eingangs genannten Merkmalen, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Mittel mindestens einen Strömungskörper
umfassen, der eine Anströmkante und eine Abrisskante aufweist
und derart ausgerichtet ist, dass er, von dem Volumenstrom des Klebstoffs
allseitig umströmt, den Volumenstrom des Klebstoffs unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Strömungswege von der Zulauföffnung
zu den einzelnen Düsenöffnungen hin gleichmäßig
aufteilt.
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Für
die Eingangs beschriebenen Anwendungsfälle hat sich gezeigt,
dass beim Auftrag des Klebstoffs mit einer Zahnspachtel Scherraten
im Bereich von 1 bis 10 1/sec erreicht werden. Klebstoffe mit einer
Viskosität von 80 Pa·s bei Scherrate 5 1/sec können
gerade noch per Hand mittels Zahnspachtel aufgetragen werden. Das
Gerät und die Düse sind daher besonders geeignet
für den Auftrag höher viskoser Klebstoffe, die
insbesondere Vorteile bei der Anfangshaftung bieten. Eine hohe Anfangshaftung wird,
wie bei jeder anderen Verklebung auch, gewünscht.
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Durch
den erfindungsgemäßen Aufbau der Düse
ist die aufgetragene Klebstoffmenge bei den einzelnen Strängen über
die ganze Breite der Düse konstant.
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Der
Hohlraum im Inneren der Düse ist durch mindestens einen
Strömungskörper, vorzugsweise jedoch durch mehrere,
unterschiedlich große Strömungskörper,
unterbrochen, durch deren Umströmen der vorbeiströmende
Klebstoff gleichmäßig auf die Austragsöffnungen
verteilt wird.
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In
einer Ausführungsform kann die Düse dreieckige
oder viereckige Öffnungen besitzen, so dass beim Auftragen
des Klebstoffes freistehende Klebstoffstränge mit dreieckigem
oder viereckigem Querschnitt entstehen.
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Für
die Verklebung von Fliesen sind die Auslassöffnungen viereckig
zu wählen.
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Die
Ecken der Auslassöffnungen können einen Rundungsradius
besitzen.
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Die
Kanten der Auslassöffnungen müssen nicht gerade
sein, sondern können auch gebogen sein. Da die Klebstoffmasse
nach Austritt aus der Düse teilweise expandieren oder kontrahieren
kann, entstehen bei geraden Kanten der Auslassöffnung konvexe
Kanten an den Klebstoffsträngen, was ausgeglichen werden
kann, wenn die Auslassöffnungen konkave Kanten besitzen.
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Die
Auftragsdüse kann Teil eines Gerätes mit mindestens
einem Klebstoffbehälter sein, an dem diese Auftragsdüse
aufgesetzt ist.
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Die
Auftragsdüse eignet sich auch für Geräte,
die einen Zweikomponentenklebstoff auftragen, der in oder vor der
Düse gemischt wird.
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Eine
solche Auftragsdüse kann in Verbindung mit einem Behälter
so angeordnet werden, dass Behälter und Auftragsdüse
gegeneinander gedreht werden können, so dass eine individuelle
Arbeitsposition einstellbar ist.
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Die
Auftragsdüse, wie sie hier beschrieben ist, eignet sich
insbesondere für Klebstoffviskositäten größer
80 Pa·s bei einer Scherrate von 5 1/sec.
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Vorzugsweise
sollten die Strömungskörper den Volumenstrom des
Klebstoffs derart aufteilen, dass aus den einzelnen Düsenöffnungen
gleiche Klebstoffmengen pro Zeiteinheit austreten. Gleichzeitig
können bestimmte Strömungskörper auch dazu
dienen, den Klebstoff gut zu durchmischen, insbesondere dann, wenn
es sich um einen Zweikomponenten-Klebstoff handelt, wie er vielfach
eingesetzt wird.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein bevorzugter Querschnitt für
die Strömungskörper, in Strömungsrichtung
des Klebstoffs gesehen, ein ovaler oder elliptischer Querschnitt ist.
Diese Strömungskörper sollten derart in dem Düsengehäuse
ausgerichtet sein, dass sie von dem Klebstoff auf der schmalen Seite
angeströmt werden. Ein solcher Querschnitt gewährleistet
eine optimale Führung des Klebstoffstroms, ohne dass wesentliche
tote Zonen, insbesondere auf der Strömungsabrissseite der
Strömungskörper, entstehen.
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In
manchen Fällen kann ein tropfenförmiger Querschnitt
der Strömungskörper, in Strömungsrichtung
des Klebstoffs gesehen, von Vorteil sein, wobei die Strömungskörper
derart ausgerichtet sein sollten, dass sie von dem Klebstoff auf
der abgerundeten Seite angeströmt werden.
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In
dem Düsengehäuse sollten mindestens zwei Strömungskörper
angeordnet sein, die über den Gehäuseinnenraum
verteilt sind.
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Noch
bevorzugter ist eine Anordnung aus Strömungskörpern
mit unterschiedlich großen Querschnittsflächen.
Strömungskörper mit größerer
Querschnittsfläche werden dann in der Mitte des Innenraums
des Düsengehäuses, bezogen auf die Auftragskante,
angeordnet.
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Für
eine optimierte Führung des Klebstoffes von der Zulauföffnung
zu der Reihe der Düsenöffnungen sollte eine Vielzahl
von Strömungskörpern vorgesehen werden, die, in
Strömungsrichtung des Klebstoffs gesehen, in mehreren Reihen
gestaffelt sind.
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Hierbei
sollten die Strömungskörper in Reihen mit einer
geringeren Anzahl von Strömungskörpern mit großem
Querschnitt zu einer größeren Anzahl von Strömungskörpern
mit kleinem Querschnitt gestaffelt werden, wobei die Strömungskörper
mit großem Querschnitt näher zu der Zulauföffnung
angeordnet sind und die Strömungskörper mit kleinem Querschnitt
näher zu den Düsenöffnungen angeordnet
sind.
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Weiterhin
sollten die Strömungskörper der einzelnen Reihen,
in Richtung der Strömungsrichtung des Klebstoffs gesehen,
versetzt zueinander angeordnet sein, so dass der Klebstoffstrom,
nachdem er durch den Zwischenraum zwischen zwei Strömungskörpern
geströmt ist, auf mindestens einen weiteren Strömungskörper
trifft, der ihn wiederum in mindestens zwei Teilströme
aufteilt.
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Der
dreieckige Querschnitt erleichtert das Einlegen und Andrücken
der Parkettstäbe, insbesondere wenn sie Nut- und Federverbindung
haben.
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Wie
Eingangs beschrieben, soll mit solchen Auftragsdüsen ein
gleichmäßiges Klebstoffbett aus parallelen Klebstoffstreifen
auf eine Klebefläche aufgetragen werden. Diese Klebstoffstränge
werden ggf. dann beim Verkleben eines Bauteils im Bereich der Klebefläche
zerdrückt. Vorteilhaft kann sein, dass zwischen den Klebstoffsträngen
ein dünner Klebstofffilm vorhanden ist. so dass dadurch
die gesamte Fläche beschichtet ist und diese Beschichtung
als Wasserdampfbarriere wirkt, so dass das Holz vor zu starker Quellung
durch Verdunsten von Wasser aus einem zu feuchten Estrich geschützt
ist. Um dies zu erreichen, sind benachbarte Düsenöffnungen
durch einen schmalen Düsenspalt verbunden, der eine bestimmte
Spalthöhe aufweist. Über diesen Spalt wird dann
eine geringe Klebstoffmenge in der Art eines Klebstofffilms auch
zwischen den Klebstoffsträngen aufgetragen. Dieser zwischen
den Klebstoffsträngen gebildete dünne Klebstofffilm
wirkt darüber hinaus nach der Durchhärtung als
Wasserdampfbarriere. Versuche haben gezeigt, dass dieser Effekt
auch ohne einen definierten Spalt dann erreicht werden kann, wenn
man die beiden Hälften nicht ganz so fest miteinander verschraubt.
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Bei
einem dreieckigen Auslassquerschnitt der Düsenöffnungen
werden die einzelnen Düsenöffnungen über
einen solchen Düsenspalt an ihrer breiteren Unterkante
miteinander verbunden.
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In
Bezug auf das Düsengehäuse der Auftragsdüse
sollte an der Seite, die die Unterseite bildet, eine Auftragskante
ausgebildet sein, mit der die Auftragsdüse entlang einer
Auftragsfläche geführt wird. Der vorstehend beschriebene
Düsenspalt wird dann auf dieser Seite, die die Auftragskante
bildet, angeordnet.
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Für
einen einfach handhabbaren Aufbau sollte das Düsengehäuse
aus mindestens einem Oberteil und einem Unterteil aufgebaut sein.
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Bei
einem solchen Aufbau liegen das Oberteil und das Unterteil entlang
der Düsenöffnungen aufeinander. Dadurch ergibt
sich auch die Möglichkeit, dass die Düsenöffnungen
in Form von Schlitzen entweder in dem Oberteil oder dem Unterteil
ausgebildet werden können und dass das jeweils andere Teil
die Schlitze abdeckt, so dass sich die Düsenöffnungen
ergeben.
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Eine
geeignete Dimensionierung der Strömungskörper
mit ovalem oder elliptischem Querschnitt ergibt sich dann, wenn
das Verhältnis der kleinen Achse zu der großen
Achse der Querschnitte der Strömungskörper zwischen
1:1 und 1:20, bevorzugt zwischen 1:2 und 1:15, ganz besonders bevorzugt zwischen
1:3 und 1:5, liegt.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Wirkung von elliptischen oder ovalen
Strömungskörpern optimal durch den Unterschied
der beiden Halbachsen des Querschnitts wird.
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Die
ideale Ausgestaltung der Form der Strömungskörper,
vorzugsweise der elliptischen Querschnitte der Strömungskörper,
sowie deren Staffelung in Strömungsrichtung des Klebstoffs
gesehen, hängt von der Geometrie des Innenraums des Düsengehäuses
ab, insbesondere davon, wie stark sich das Düsengehäuse
von der Zulauföffnung zu den Düsenöffnungen
hin erweitert.
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Zusätzlich
zu den Strömungskörpern kann zumindest ein Teil
der Innenraum-Fläche des Düsengehäuses
mit einer Rillenstruktur versehen werden. Durch diese zusätzlichen
Rillen kann die Strömung des Klebstoffs in der Düse
beeinflusst werden, unter anderem kann das Durchmischen des Klebstoffs
unterstützt werden.
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Die
Strömungskörper können gleichzeitig die Funktion
von Distanzteilen zwischen Oberteil und Unterteil des Düsengehäuses übernehmen.
Oberteil und Unterteil des Düsengehäuses können
im Bereich solcher als Distanzteile dienender Strömungskörper miteinander
verschraubt oder anders verbunden werden.
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In
einer weiteren Ausführung ist in dem Innenraum der Auftragsdüse
vor den Düsenöffnungen ein Sieb angeordnet. Dieses
Sieb dient dazu, Granulat, das in einem Klebstoff enthalten ist,
so zu führen und zu separieren, dass dieses Granulat nur
in einem zur Auftragskante hin liegenden Bereich austritt. Ein solches
Sieb wird bevorzugt bei einer Auftragsdüse eingesetzt,
die zwischen den einzelnen Düsenöffnungen einen
Düsenspalt aufweist, wie dies vorstehend beschrieben ist.
In Verbindung mit einem solchen Düsenspalt wird das Granulat
so geführt, dass dieses Granulat nur den Düsenspalt
passieren kann. Die gebildeten Klebstoffstränge sind dann
im oberen Bereich frei von diesem Granulatanteil. Allerdings wird
in Verbindung mit einem Sieb der Spalt mindestens auf den Durchmesser
des Granulats eingestellt.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen erläutert.
Dabei bilden sämtliche wörtlich beschriebenen
und/oder bildlich dargestellten Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung; auch unabhängig
von den Patentansprüchen und deren Rückbezügen.
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In der Zeichnung zeigt
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1 eine
perspektivische Explosionsansicht einer Auftragsdüse für
viskose Klebstoffe gemäß der Erfindung,
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2 das
Oberteil der Auftragsdüse der 1 mit Sicht
auf die Innenseite,
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3 das
Unterteil der Auftragsdüse der 1 mit Sicht
auf die Innenseite,
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4 eine
Draufsicht auf das Unterteil der 1 und 3,
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5 eine
Draufsicht nur auf die Düsenöffnungen einer zusammengebauten
Auftragsdüse, und
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6 die
schematische Darstellung einer Auftragsdüse, in die ein
zusätzliches Sieb eingebaut ist.
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Die
Auftragsdüse, die in 1 dargestellt
ist, eignet sich für den Auftrag von viskosen Klebstoffen über
eine relativ breite Fläche in Form von Klebstoffsträngen.
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Diese
Auftragsdüse umfasst ein Düsengehäuse 1 mit
einem Oberteil 2 und einem Unterteil 3. Oberteil 2 und
Unterteil 3 sind in einer vergrößerten Ansicht,
jeweils mit Sicht auf die Innenseite, in den 2 und 3 dargestellt.
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Oberteil 2 und
Unterteil 3 umschließen einen Innenraum 4.
Die gesamte Auftragsdüse besitzt in der Draufsicht eine
dreieckige oder trapezartige Form mit einer Zulauföffnung 5 an
der schmalen Seite.
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An
der breiten Seite des Unterteils 3 ist eine Auftragskante 6 ausgebildet,
die eine glatte, im Querschnitt gesehene spitz zulaufende Form besitzt.
Die entsprechende Kante 7 des Oberteils 2 ist
mit V-förmigen Ausschnitten 8 versehen, die dann,
wenn Oberteil 2 und Unterteil 3 zusammengefügt
sind, dreieckförmige Düsenöffnungen ergeben.
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Wie
die 1 und 2 zeigen, ist entlang der Kante 7 gleichmäßig
verteilt eine Vielzahl dieser V-förmigen Ausschnitte 8 vorgesehen.
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Anhand
der 1 ist weiterhin zu erkennen, dass sich der Innenraum 4 durch
die Form des Düsengehäuses 1 von der
Zulauföffnung 5 zu den Kanten 6 und 7 hin
erweitert.
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In
dem Innenraum 4 des Düsengehäuses 1 sind
mehrere Strömungskörper 9, 10 und 11 vorhanden,
die einen ovalen bzw. elliptischen Querschnitt aufweisen. Diese
Strömungskörper weisen jeweils eine Anströmkante 12 und
eine Abrisskante 13 an den schmalen Enden auf. Sie sind
derart in dem Innenraum 4 ausgerichtet, dass die große
Achse 14 des elliptischen Querschnitts der Strömungskörper 9, 10 und 11,
die zur Veranschaulichung in 3 anhand
des mittleren Strömungskörpers 9 angegeben ist,
in Strömungsrichtung des durch die Zulauföffnung 5 in
den Innenraum 4 eintretenden Volumenstroms des Klebstoffs
ausgerichtet ist.
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Der
elliptische oder ovale Querschnitt der Strömungskörper 9, 10 und 11 stellt
sicher, dass eine gleichmäßige Umströmung
der Strömungskörper vorhanden ist.
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Die
jeweiligen Strömungskörper 9, 10 und 11,
die einen unterschiedlichen Querschnitt aufweisen, sind, quer zur
Strömungsrichtung des Klebstoffs, die mit einem Pfeil 15 angedeutet
ist, in Reihen angeordnet, wobei die erste Reihe den Strömungskörper 9 mit
dem größten Querschnitt umfasst, gefolgt durch
die Reihe mit den Strömungskörpern 10 mit
einem mittelgroßen Querschnitt und der Reihe der Strömungskörper 11 mit
den kleinsten Querschnittsabmessungen. Weiterhin ist in der ersten
Reihe nur ein Strömungskörper 9 vorhanden,
während die zweite Reihe zwei Strömungskörper 10 umfasst und
die dritte Reihe sieben Strömungskörper 11 aufweist.
Weiterhin sind die Strömungskörper 9, 10 und 11 der
aufeinander folgenden Reihen so gestaffelt, dass sie quer zur Strömungsrichtung
(Pfeil 15) zueinander versetzt sind.
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Die
Strömungskörper 9, 10 und 11 stellen
sicher, dass der Volumenstrom des über die Zulauföffnung 5 in
den Innenraum 4 eintretenden Klebstoffs über den
sich öffnenden Querschnitt gleichmäßig
zu den Düsenöffnungen 8 hin verteilt
wird. Das bedeutet, der Klebstoff wird an dem Strömungskörper 9 geteilt,
strömt zu den beiden Strömungskörpern 10 der darauf
folgenden Reihe und wird dort wiederum in vier Klebstoffströme
zu den Strömungskörpern 11 der letzten
Reihe hin aufgeteilt.
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Die
Anzahl der einzelnen Strömungskörper 9, 10 und 11 in
den verschiedenen Reihen ist nur beispielhaft dargestellt und muss
den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Durch die geeignete Wahl
der Anzahl der Strömungskörper sowie der Querschnittsdimensionen
kann erreicht werden, dass zeitlich gesehen durch die Düsenöffnungen 8 gleiche
Volumenmengen an Klebstoff austreten.
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An
der Einlassöffnung ist das Verhältnis von Breite
zu Länge der Ellipse des Querschnitts des Strömungskörpers 9 größer,
da dort der eintretende Klebstoffstrom zunächst zu den
Seiten verteilt wird, um dort einen höheren Druck aufzubauen.
Die Strömungskörper 10 in der nächsten
Reihe sind dann versetzt angeordnet, so dass dort erneut der ankommende
Klebstoffstrom geteilt wird. Die Strömungskörper 11 in der
dritten Reihe sind aus demselben Grund in den Zwischenräumen
der vorhergehenden Reihe angeordnet. Die Auslassöffnungen 8 befinden sich
zwischen den Strömungskörpern 11, d.
h. die Strömungskörper 11 befinden sich
nicht unmittelbar vor einer Auslassöffnung 8,
sondern zwischen diesen.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt sollten die Querschnittsdimensionen
der Strömungskörper 9, 10 und 11 so
gewählt werden, dass sich ein Verhältnis von kleiner
Halbachse, in 3 mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnet,
zu großer Halbachse 14 von etwa 1:3 auf der Eintrittseite
des Klebstoffes für den Strömungskörper 9 bis
zu etwa 1:5 für die Strömungskörper 11 auf
der Seite der Düsenöffnungen 8 ergibt.
Das Verhältnis könnte aber auch für die
Strömungskörper 11 auf der Seite der
Düsenöffnungen 8 bis zu 1:20 variieren.
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Wie
die 1 zeigt, können zumindest die Strömungskörper 9 und 10 mit
den großen Querschnittsabmessungen als Distanzteile für
das auf das Unterteil 3 aufgesetzte Oberteil 2 dienen.
Gleichzeitig kann das Oberteil 2 an dem Unterteil 3 im
Bereich dieser Strömungskörper 9 und 10 durch
Schraubelemente, die allgemein mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet
sind, verschraubt werden. Die Teile der Düse könnten
auch durch Klammern zusammengehalten werden.
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Wie
die Ansichten des Oberteils 2 der 2 und des
Unterteils 3 der 1 zeigen,
sind die Strömungskörper 9 und 10 mit
großem Querschnitt etwa in der Mitte geteilt, so dass sich
diese Hälften im zusammengeschraubten Zustand von Oberteil 2 und Unterteil 3 zu
den jeweiligen Strömungskörpern 9 und 10 ergänzen.
Diese könnten auch nur oben oder unten angeformt sein.
Die kleineren Strömungskörper 11 sind
dagegen nur an dem Unterteil 3 angeformt. Sie könnten
alternativ auch nur an dem Oberteil 2 vorhanden sein, oder,
falls es die Dimensionen zulassen, ebenfalls mittig geteilt sein.
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Auf
der Oberseite des Oberteils 2 ist eine Abdeckung 18 aufgesetzt,
die an ihrem vorderen Ende eine Abdeckleiste 19 umfasst.
Diese Abdeckung 18 ist an dem Oberteil 2 mittels
der Schraubelemente 17 gehalten. Die Abdeckleiste 19 ist
so dimensioniert und ausgerichtet, dass sie die Oberseite der Kante 7 mit
den V-förmigen Ausschnitten 8 abdeckt. Eine entsprechende
Abdeckung 20 mit einer Abdeckleiste 21 kann auf
die Außenseite des Unterteils 3 aufgesetzt sein
derart, dass die Abdeckleiste 21 der Auftragskante 6 zugeordnet
ist. Zumindest die Abdeckleiste 21 kann aus einem flexiblen
Material gebildet sein, damit sie sich beim Auftragen des Klebstoffs
der Form der Auftragsfläche anpassen kann.
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Als
zusätzliche Sicherung für den Zusammenhalt von
Oberteil 2 und Unterteil 3 kann auf das hintere
rohrförmige Ende 22 von Oberteil 2 und
Unterteil 3 ein Anschlussstutzen 23 aufgesteckt
werden, der sich nach Art eines Bajonettverschlusses mit einem Zapfen 24 und
einer Nutführung 25 verriegelt. Zapfen 24 und
Nutführung 25 können auch umgekehrt dem
Anschlussstutzen 23 bzw. dem rohrförmigen Ende 22 zugeordnet
werden.
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Die
Innenflächen des Düsengehäuses 1 können
mit einer Rillenstruktur versehen sein. Solche Rillen 39 sind
beispielsweise auf der Innenfläche des Oberteils 2 der 2 vorhanden.
Bei diesen Rillen 39 handelt es sich um Vertiefungen, die
in die Innenfläche des Oberteils 2 eingearbeitet
sind. Alternativ ist es auch möglich, die Rillenstruktur
in Form von Erhebungen bzw. Stegen auszubilden. Diese Rillenstruktur,
die nicht nur an dem Oberteil 2, sondern auch an dem Unterteil 3,
ausgebildet sein kann, unterstützt ein Durchmischen des
Klebstoffs, insbesondere dann, wenn es sich bei dem Klebstoff um
einen Zweikomponentenklebstoff handelt. Weiterhin könnte
die Rillenstruktur einen V-förmigen Verlauf aufweisen,
d. h. die Rillen verlaufen von der Zulauföffnung 5 V-förmig,
strahlenförmig nach außen, so dass sie die Führung
des Klebstoffs auch zu den äußeren Düsenöffnungen 8 hin
unterstützen.
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Eine
beispielhafte Dimensionierung der Auftragsdüse, wie sie
in 1 dargestellt ist, ergibt sich aus der Draufsicht
auf das Unterteil 3, das in 4 dargestellt
ist.
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Wie
die 4 zeigt, weist das Düsengehäuse 1 bzw.
das Unterteil 3 eine Länge 26 von 200
mm auf. Die Breite 27 entlang der Auftragskante 6 beträgt 250
mm.
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Der
Abstand 28 der Mitte des Strömungskörpers 9 mit
elliptischem Querschnitt von der Auftragskante 6 beträgt
80 mm, der Abstand 29 der Mitte der Strömungskörper 10 von
der Auftragskante 6 beträgt 50 mm und der Abstand 30 der
Mitte der Strömungskörper 11 von der
Auftragskante 6 beträgt etwa 30 mm.
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Die
Achsenverhältnisse des elliptischen Querschnitts der Strömungskörper 9, 10 und 11 jeweils
der großen Halbachse 14 zu der kleinen Halbachse 16,
wie sie in 3 für den großen
Strömungskörper 9 angegeben sind, betragen
45 mm zu 15 mm für den Strömungskörper 9,
30 mm zu 11 mm für die Strömungskörper 10 und
15 mm zu 3 mm für die kleinsten Strömungskörper 11.
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Der
Abstand 31 der Mitten der beiden mittleren Strömungskörper 10 zueinander
beträgt etwa 85 mm, während der Abstand 32 benachbarter
Strömungskörper 11 etwa 28 mm beträgt.
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Die
vorstehend angegebenen Dimensionen sind Richtwerte, die bei anderen
Dimensionen der Auftragsdüse entsprechend im Verhältnis
vergrößert oder verkleinert werden können.
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5 zeigt
nur schematisch die Ansicht der Düsenöffnungen,
die in dem dargestellten Beispiel, im Gegensatz zu der zuvor beschriebenen
Ausführungsform, durch viereckige Ausschnitte 33 in
dem Oberteil 2 gebildet sind. Darüber hinaus ist
anhand der 5 zu erkennen, dass benachbarte
Düsenöffnungen 33 durch einen schmalen
Düsenspalt 34 miteinander verbunden sind. Durch
diese Spalte 34 können kleine Mengen Klebstoff
hindurchtreten, so dass auch der Bereich zwischen zwei Düsenöffnungen 33 auf
der Auftragsfläche mit einem dünnen Klebstofffilm
beschichtet wird. Durch den viereckigen Querschnitt der Ausschnitte 33 werden
Klebstoffstränge mit viereckigem Querschnitt auf der Auftragsfläche erzeugt.
Die Spalten 34 können auch dann vorgesehen werden,
wenn die Düsenöffnungen einen V-förmigen
Querschnitt haben.
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6 zeigt
nur schematisch eine Auftragsdüse mit einem Düsengehäuse 1 sowie
dreieckförmigen Düsenöffnungen 8,
wie dies der Fall bei der Auftragsdüse ist, die in 1 dargestellt
ist, sowie einen Düsenspalt 34, der beispielsweise
zuvor anhand der 5 beschrieben wurde. Im Innenraum 4 des
Düsengehäuses 1 befindet sich ein Sieb 35.
Dieses Sieb 35 ist so in dem Innenraum eingesetzt, dass
es nur den Bereich der Düsenöffnungen 8 abdeckt,
allerdings nicht den Bereich des Düsenspalts 34.
Eine solche Anordnung wird dann eingesetzt, wenn ein Klebstoff aufgetragen
werden soll, der einen granulatförmigen Anteil 36 enthält.
Aufgrund der Maschenweite des Siebs 35 wird der granulatförmige
Anteil 36 nicht durch das Sieb hindurch gelassen und nach
unten zu dem Düsenspalt 34 hin geführt.
Dadurch kann erreicht werden, dass die auf einer Unterlage, in 6 mit
dem Bezugszeichen 37 bezeichnet, aufgebrachte Klebstoffmasse
nur im unteren Bereich den granulatförmigen Anteil 36 enthält,
während die oberen Bereiche der Klebstoffstränge 38 frei
von diesem Granulat sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Düsengehäuse
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Innenraum
- 5
- Zulauföffnung
- 6
- Auftragskante
- 7
- Kante
- 8
- V-förmiger
Ausschnitt
- 9
- Strömungskörper
- 10
- Strömungskörper
- 11
- Strömungskörper
- 12
- Anströmkante
- 13
- Abrisskante
- 14
- große
Achse
- 15
- Strömungsrichtungspfeil
- 16
- kleine
Halbachse
- 17
- Schraubelemente
- 18
- Abdeckung
- 19
- Abdeckleiste
- 20
- Abdeckung
- 21
- Abdeckleiste
- 22
- rohrförmiges
Ende
- 23
- Anschlussstutzen
- 24
- Zapfen
- 25
- Nutführung
- 26
- Länge
von 3
- 27
- Breite
von 3
- 28
- Abstand
von 9 zu 6
- 29
- Abstand
von 10 zu 6
- 30
- Abstand
von 11 zu 6
- 31
- Abstand
zwischen zwei 10
- 32
- Abstand
zwischen zwei 11
- 33
- viereckiger
Ausschnitt
- 34
- Spalt
- 35
- Sieb
- 36
- granulatförmiger
Anteil
- 37
- Klebstoffmasse
- 38
- Klebstoffstränge
- 39
- Rillen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19928030
A1 [0004]
- - EP 0254969 B1 [0006]
- - US 5882133 [0008, 0009, 0009]
- - WO 2004/065023 A1 [0008, 0010]