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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Schaumstoffen bei dem über eine Zuführeinrichtung
eine erste Komponente als fließfähige Masse einer
Mischvorrichtung zugeführt wird, die innerhalb der Mischvorrichtung
in einer Hauptströmungsrichtung gefördert wird
und bei dem wenigstens eine zweite, gasförmige Komponente
als Nebenstrom der Mischvorrichtung zugeführt wird, wobei
beide Komponenten in der Mischvorrichtung innig vermischt werden
und nach Abkühlen des Gemischs ein Schaumstoff entsteht.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen mit mikrozellulärer
Struktur und vergleichsweise kleiner Zellgröße
mit den eingangs genannten Merkmalen ist aus der
WO 00/73036 A2 bekannt
geworden. Bei diesem bekannten Verfahren wird die fließfähige
polymere Masse in einer Extruderschnecke in axialer Richtung gefördert.
In die Extruderschnecke wird über feine radiale Öffnungen
ein Gas in etwa radialer Richtung bezogen auf die Förderrichtung
der Schnecke eingeblasen. Das dadurch entstandene Gemisch aus fließfähiger
Masse und Gas tritt dann aus einer Extruderdüse aus, wobei
im Bereich der Düse ein Druckabfall erzeugt wird, so dass eine
Keimbildung auftritt, Mikrozellen gebildet werden und Gas aus der
Masse heraus diffundiert, wodurch eine Gasdecke geschaffen werden
soll, die die Oberfläche des Schaumstoffs vor Kontakt mit
der Düse schützt.
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Ein
anderes Verfahren zur Herstellung feinporiger geschäumter
Kunststoffformteile ist in der
WO 2005/070645 A1 beschrieben. Bei diesem
bekannten Verfahren wird ein Kunststoffausgangsmaterial in einem
vorgelagerten Verfahrensschritt mit einem Treibmittel in Gegenwart
von Nanopartikeln behandelt, wodurch eine große Anzahl
von Poren und eine gleichmäßige Porenverteilung
erzielt werden soll.
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Ebenfalls
hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt sind die
konventionellen Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen wie
zum Beispiel von Polyurethanschäumen, bei denen die Einbringung
der Gasblasen in eine flüssige Matrix auf chemischem Wege
erfolgt. Man lässt dabei ein Isocyanat mit Wasser zu einer
Carbamidsäure reagieren, welche in ein Amin und Kohlendioxid
zerfällt. Das Amin reagiert mit vorhandenen Isocyanatkomponenten
zu dem Polymer, während das Kohlendioxid die Gasblasen
in der Polymermatrix bildet.
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In
der
DE 32 26 818 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Intergralschaumformkörpern
auf Basis Polyurethan oder Polyamid beschrieben, bei dem eine Komponente
A eines Reaktionsspritzgußverfahrens zunächst
in einem Zwischenbehälter gelagert und dann in einen Maschinenbehälter
einer Schaummaschine gefördert wird. Eine Komponente B
wird von einem Lagertank zu dem Maschinenbehälter gepumpt,
wobei diese Komponente eine Gasbeladung erhält. Das Gas
wird in einem Bypass zudosiert und in eine Rücklaufrohrleitung
vom Mischkopf zum Maschinentank zudosiert. Dazu wird ein Kapillarrohr
in die Rohrleitung eingeführt und zusätzlich ein
Venturirohr. Bei diesem Verfahren erfolgt jedoch die Reaktion der
beiden Komponenten A und B des Polymerisierungsprozesses in dem
Maschinenbehälter und somit räumlich getrennt
von der Gaszugabe. Verfahrensbedingt ist die Gasbeladung der Komponenten ungleichmäßig
und muss gemessen und durch Eindosieren von Gas auf ein gewünschtes
Niveau gebracht werden. Das Gemisch enthält bereits einen Gasanteil
aus der Reaktion im Maschinentank und die gewünschte Gasbeladung
wird abhängig von der Messung durch weitere Gaszufuhr im
Bypass gesteuert. Das aus dieser Druckschrift bekannte Verfahren
und die verwendete Anlage sind somit vergleichsweise aufwändig.
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Die
DE 10 2006 030 403
A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung physikalisch
getriebener Schäume von fließfähigen
Formmassen, bei dem aus einem Zweikomponentengemisch über
eine Beladungseinheit unter Verwendung von physikalischem Treibmittel
wie zum Beispiel inertem Gas innerhalb eines Extrusions- oder Spritzgießprozess
ein geschäumtes Bauteil hergestellt wird. Zwei Formmassenkomponenten
A und B werden in getrennten Beladungsmischern mit dem gasförmigen
Treibfluid beladen. Erst anschließend werden die beladenen Formmassenströme
vermischt und homogenisiert und in das Werkzeug einer Spritzgießmaschine
injiziert. Dort kommt es bedingt durch den Druckabfall zur Übersättigung
der fließfähigen Formmasse mit Treibgas und somit
zum Aufschäumen des Gemischs. Die Beladungseinheit weist
einen beispielsweise mechanisch oder hydraulisch schließbaren
Injektor auf, mittels das gasförmige Treibmittel punktuell
unter Druck in die fließfähige Formmasse injiziert wird.
Die Beladungseinheit arbeitet nicht nach dem Venturiprinzip.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
Verfahren der eingangs genannten Gattung zur Verfügung
zu stellen, welches eine rasche innige Durchmischung der fließfähigen
und der gasförmigen Komponente zulässt und sich
dadurch besonders zur Herstellung von Schaumstoffen mit feinen Poren
eignet.
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Die
Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die erste Komponente als fließfähige
Phase unter Druck der Eingangsseite einer Venturidüse zugeführt
und in den Mischraum der Venturidüse entspannt wird und die
zweite, gasförmige Komponente durch den Unterdruck in den
Mischraum der Venturidüse eingesaugt wird und das Gemisch
als Zweistoffgemisch (fließfähig/gasförmig)
der beiden Komponenten an der Ausgangsseite die Venturidüse
verlässt.
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Gemäß einer
alternativen Lösungsvariante kann man die gasförmige
Komponente auch mit einem Überdruck der Mischvorrichtung
zugeben/zudosieren. Diese Variante ist besonders interessant, wenn
man einen vergleichsweise hohen Anteil an Gas in das Gemisch einarbeiten
möchte, um beispielsweise Schaumstoffe mit geringen Dichten
(geringes Verhältnis Masse/Volumen) herzustellen.
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Die
erste fließfähige Komponente kann insbesondere
einen Kunststoff, ein Metall oder eine mineralische Substanz umfassen
oder auch ein Gemisch der genannten Stoffe. Somit lassen sich bevorzugt
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Kunststoffschäume,
Metallschäume oder auch Steinschäume herstellen.
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Unter
dem Begriff „fließfähig” wird
verstanden, dass die erste Komponente beispielsweise flüssig,
pastös und/oder breiförmig ist und jedenfalls
eine derartige Konsistenz und Viskosität aufweist, dass sie
sich unter Druck mit entsprechender Fließgeschwindigkeit
durch eine Venturidüse fördern lässt. Die
erste Komponente kann zum Beispiel in schmelzflüssigem
Zustand der Eingangsseite einer Venturidüse zugeführt
werden. Die Fließfähigkeit kann auch dadurch hergestellt
oder verbessert werden, dass der ersten Komponente ein Lösungsmittel
zugegeben wird.
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Gemäß einer
möglichen Variante der Erfindung kann es beispielsweise
so sein, dass die erste fließfähige Komponente
ein schmelzflüssiges Polymeres, insbesondere ein Elastomeres
umfasst. Auf diese Weise lassen sich Kunststoffschäume
mit einer feinen Verteilung kleiner Gasbläschen in der
flüssigen Phase herstellen, die sich dann anschließend beispielsweise
durch Abkühlung zu Schaumstoffen mit feinporigen Zellen
verfestigen. Der zuvor verwendete Begriff „Polymeres” umfasst
auch Vorpolymere oder Prepolymere. Es können beispielsweise
auch Prepolymer/Vernetzer- und Prepolymer/Härter-Gemische
thermoplastisch verarbeitet werden, die nach dem Extrudieren oder
Verspritzen über eine Spritzgussmaschine aushärten.
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Die
Zuführung der fließfähigen ersten Komponente
zu der Venturidüse kann zum Beispiel dadurch erfolgen,
dass man die Venturidüse unmittelbar stromabwärts
hinter einem Extruder anordnet, so dass die erste Komponente aus
dem Extruder austritt und in die Eingangsseite der Venturidüse
gelangt. Die Herstellung der Fließfähigkeit kann
in diesem Fall in herkömmlicher Weise durch Zugabe der
ersten Komponente beispielsweise in festem Zustand als Granulat
oder dergleichen in die Eingangsseite eines Extruders erfolgen,
wo die erste Komponente dann aufgeschmolzen wird und durch eine
Schnecke oder andere bekannte Vorrichtungen zu einer Ausgangsseite
des Extruders gefördert wird. Vorteilhaft bei dieser beispielhaften
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
auch die Tatsache, dass man im Prinzip bekannte apparative Komponenten
wie Extruder und Venturidüse für die Erstellung
der zur Anwendung des Verfahrens benötigten Vorrichtung
einsetzen kann.
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Für
die Verfestigung des Zweistoffgemischs nach Austreten aus der Venturidüse
stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Die Verfestigung kann
physikalisch erfolgen, insbesondere durch Abkühlung und/oder
physikalische Vernetzung. Die Verfestigung kann alternativ chemisch
erfolgen, insbesondere durch Polymerisation und/oder Polyaddition und/oder
Polykondensation. Dazu kann beispielsweise als weitere Komponente
ein Vernetzer an einer Stelle, an der ein Unterdruck oder eine Turbulenz herrscht
durch Ansaugen dem Mischraum der Venturidüse zugeführt
werden. Grundsätzlich können auch andersartige
weitere Komponenten über weitere Zugänge im wesentlichen
radial zu der Strömungsrichtung im Mischraum der Venturidüse
dem Gemisch zugeführt werden. Dies können beispielsweise
reaktive Komponenten sein, die mit der ersten Komponente eine chemische
Reaktion eingehen. Durch die vergleichsweise hohe Strömungsgeschwindigkeit des
Gemischs innerhalb der Venturidüse werden diese weiteren
Komponenten angesaugt, mitgerissen und vermischen sich aufgrund
von Turbulenzen intensiv mit den anderen Komponenten des Gemischs. Durch
die Anwendung des Venturiprinzips lässt sich in vorteilhafter
Weise ein sehr rascher Stofftransport und folglich ein hoher Durchsatz
erzielen. Voraussetzung für die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im wesentlichen nur, dass der Druck, mit dem die erste fließfähige
Komponente eingangsseitig der Venturidüse zugeführt
wird, ausreichend hoch ist, um den erwünschten „Venturieffekt” zu
erzielen und die zweite gasförmige Komponente und gegebenenfalls
weitere Komponenten anzusaugen und mitzureissen.
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Es
können verschiedenste Gase als zweite Komponente der Venturidüse
zugeführt werden, beispielsweise inerte Gase wie Helium
oder andere Edelgase, Stickstoff oder Kohlendioxid oder SF6, um nur einige beispielhaft zu nennen.
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Die
zweite Komponente kann außerdem selbst ein Stoffgemisch
sein, aus mehreren Gasen oder aus einem Gas und einer (oder mehreren)
Flüssigkeiten (beispielsweise ein Aerosol). Wenn man erfindungsgemäß über
den Nebeneingang der Venturidüse ein Gas und eine flüssige
Komponente zugibt, kann dies in Form eines Gas/Flüssigkeits-Gemischs erfolgen,
oder aber alternativ gibt man das Gas durch einen ersten Nebeneingang
in den turbulenten Bereich der Venturidüse und die weitere
flüssige Komponente gibt man über einen weiteren
Nebeneingang der Venturidüse zu. Die letztgenannte Variante
hat den Vorteil, dass man beide zuzugebenden Komponenten besser
separat geregelt zudosieren kann. Ein Beispiel für die
Vorgehensweise nach dieser Variante des Verfahrens ist in Beispiel
1 wiedergegeben. Als zweite Komponente wird dabei zum einen Stickstoff als
Gas zugegeben und weiterhin MDI als zweite flüssige Komponente.
Auch die erste, fließfähige Komponente kann bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits ein Stoffgemisch
von zwei oder mehreren Substanzen umfassen, wie Beispiel 1 der vorliegenden
Anmeldung zeigt.
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Eine
besonders vorteilhafte bevorzugte Variante der Aufgabenlösung
ist gegeben, wenn wenigstens zwei nach dem Venturiprinzip arbeitende
Mischvorrichtungen in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet
oder auch parallel zueinander angeordnet sind. Das Gemisch kann
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beispielsweise auch mindestens teilweise im Kreislauf oder in einer Schleife
geführt werden, das heißt, dass das an der Ausgangsseite
einer nach dem Venturiprinzip arbeitenden Mischvorrichtung austretende
Gemisch wenigstens teilweise wieder der Eingangsseite einer nach
dem Venturiprinzip arbeitenden Mischvorrichtung zugeführt
wird.
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Die
Zuführung der zweiten, gasförmigen Komponente
zur Mischvorrichtung kann vorzugsweise in einer zunächst
bezogen auf die Hauptströmungsrichtung etwa radialen Richtung
erfolgen. Diese Komponente wird also bevorzugt bezogen auf die Achse
der Venturi-Mischdüse von radial außen zugeführt,
dann durch den Unterdruck eingesaugt und mitgerissen, mit der ersten,
fließfähigen Komponente innig vermischt und das
entstandene Gemisch strömt danach weiter im wesentlichen
in der Hauptströmungsrichtung, das heißt in der
Regel axial bezogen auf die Venturi-Mischvorrichtung.
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Die
nach dem Venturiprinzip arbeitende Mischvorrichtung (Venturimischer,
Venturidüse) kann gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung wenigstens teilweise temperiert werden.
Dazu kann man diese beispielsweise mit einem Temperiermantel versehen,
der eine Thermoflüssigkeit enthält. Diese Maßnahme
ist insbesondere für die Verarbeitung von thermoplastischen
Materialien von Vorteil.
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Grundsätzlich
arbeitet ein Venturimischer (Venturidüse) der erfindungsgemäßen
Art immer dann, wenn die Druckdifferenz zwischen Flüssigkeitseingangsseite
und Flüssigkeitsausgangsseite groß genug ist.
Die Venturi-Mischvorrichtung kann somit beispielsweise auch unter
einem hohen Systemdruck arbeiten (beispielsweise Druck auf der Flüssigkeitseingangsseite
60 bar und Druck auf der Flüssigkeitsausgangsseite 50 bar,
womit sich eine Druckdifferenz von 10 bar ergibt.) Dies ist beispielsweise
relevant, wenn angestrebt wird, eine größere Gasmenge
in der flüssigen Phase unter Druck zu lösen. Man
kann auch mehrere Venturimischer hintereinander schalten, um eine
größere Gasmenge in die flüssige Phase
einzuarbeiten oder um die flüssige Phase besser mit der
Gasphase zu homogenisieren. Der Druck an der Eingangsseite des ersten
Venturimischers kann dann entsprechend hoch gewählt werden,
so dass auch an der Eingangsseite eines nachgeschalteten Venturimischers
noch ein ausreichend hoher Eingangsdruck herrscht und auf diese Weise
mehrere Venturimischer kaskadenartig hintereinander geschaltet werden
können.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung insbesondere
zur Anwendung in einem Verfahren der vorgenannten Art, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass diese wenigstens eine nach dem Venturiprinzip
arbeitende Mischvorrichtung umfasst, welcher eingangsseitig ein
Extruder vorgeschaltet ist, wobei die Ausgangsseite des Extruders
in Strömungsverbindung mit der Eingangsseite der Mischvorrichtung
steht, wobei mit einem etwa radial zur Strömungsrichtung
der Mischvorrichtung angeordneten Saugeingang wenigstens eine Gasleitung
in Verbindung steht. Vorzugsweise ist weiterhin stromabwärts
zur Ausgangsseite der Mischvorrichtung wenigstens eine Einrichtung
zur Verfestigung des aus der Mischvorrichtung austretenden Gemischs
angeordnet.
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Die
in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Detailbeschreibung.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematisch vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen
Mischvorrichtung im Längsschnitt;
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2 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Vorrichtung mit den
wichtigsten in einem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Komponenten;
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3 eine
schematisch vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung zur Verwendung
in einer alternativen Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Zunächst
wird auf die 1 Bezug genommen. Die Darstellung
zeigt schematisch vereinfacht eine erfindungsgemäße
nach dem Venturiprinzip arbeitende Mischvorrichtung im Längsschnitt.
Die Mischvorrichtung ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
Diese Mischvorrichtung weist eine Eingangsseite mit einer Öffnung 11 auf,
an der eine erste fließfähige Komponente unter
Druck eingespeist wird, so dass sie in Pfeilrichtung durch den sich
konisch verengenden Kanal 12 der Mischvorrichtung strömt
und schließlich in den Mischraum 13 gelangt. Dieser
weist eine Verengung 14 auf, in deren Bereich die Fließgeschwindigkeit
zunimmt und der dynamische Druck ebenfalls zunimmt. Die Mischvorrichtung
weist weiterhin einen etwa radial ausgerichteten Seitenkanal 15 auf,
an dessen Eingangsseite über eine Öffnung 16 ein
Gas als zweite Komponente eingespeist wird, welches durch den aufgrund
des sich an der Verengung verringernden statischen Drucks und den
damit durch den Venturieffekt entstehenden Unterdruck in den Mischraum 13 gesaugt wird.
Die beiden Komponenten vermischen sich innig und es entsteht ein
Zweistoffgemisch, welches dann weiter in axialer Strömungsrichtung
entsprechend den Pfeilen durch den sich dann wieder konisch erweiternden
Kanal 17 der Mischvorrichtung 10 strömt und
diese schließlich an der Ausgangsseite durch die Öffnung 18 verlässt.
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2 zeigt
eine schematisch stark vereinfachte Ansicht einer beispielhaften
Anlage mit den wesentlichen Komponenten zur Herstellung von feinporigen
Schaumstoffen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Es ist ein Extruder 20 vorgesehen, dem beispielsweise über
eine trichterförmige Zuführeinrichtung 21 ein
Granulat eines Kunststoffs zugeführt wird, welches dann
in üblicherweise mittels einer hier nicht dargestellten
Heizvorrichtung in dem Extruder erwärmt und mittels einer
Schnecke 22 in der Zeichnung von rechts nach links gefördert
wird und als heiße Schmelze endseitig am Extruder austritt,
um dann über die Öffnung 11 an der Eingangsseite
der nach dem Venturiprinzip arbeitenden Mischvorrichtung 10 einzutreten.
Dort tritt über den Seitenkanal 15 ein Gas über
die bevorzugt absperrbare Leitung 25 in die Mischkammer
der Mischvorrichtung 10 ein, wo dieses mit der ersten fließfähigen
Komponente aus dem Extruder innig vermischt wird. Danach strömt
das Gemisch in Pfeilrichtung durch die Venturidüse und
tritt dann aus der Öffnung 18 aus der Mischvorrichtung
aus und gelangt in eine Kühleinrichtung 23, in
der das Gemisch durch Abkühlung verfestigt wird. Die Kühleinrichtung 23 kann
zum Beispiel einen Mantel aufweisen, der von einem Kühlmittel
wie bei spielsweise Wasser durchströmt wird, so dass der
durch einen inneren Hohlraum der Kühleinrichtung hindurch
tretende Schaumstoff sich verfestigt. In Förderrichtung
der Kühleinrichtung 23 nachgeschaltet sein kann
dann beispielsweise eine Trenneinrichtung 24, in der jeweils
periodisch ein Abschnitt des verfestigten Schaumstoffs 26 aus
dem Strang abgetrennt wird, der dann auf eine Fördereinrichtung 27 gelangt
und von dieser weiter in Pfeilrichtung transportiert wird.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 3 eine alternative
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielhaft
erläutert. In einen Reaktor 30, an dem mindestens
eine Venturidüse 31 angeordnet ist, deren Ausgang 32 in
den Reaktor mündet, tritt ein über die Venturidüse
innig vermischtes Flüssigkeits/Gas-Gemisch 33 ein,
welches über einen Ausgang 35, an den eine (hier
nicht dargestellte) Leitung angeschlossen ist, als homogenes Flüssigkeits/Gas-Gemisch
den Reaktor 30 verlässt.
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An
dem Reaktor 30 befindet sich weiterhin ein Ausgang 36,
an den eine Flüssigkeitsleitung 37 angeschlossen
ist, die zu einer Pumpe 34 führt, so dass es möglich
ist, flüssige Komponente bzw. noch fließfähiges
Gemisch über die Leitung 38 zum Eingang 39 der
Venturidüse 31 zu fördern.
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Im
Reaktor befindet sich über dem Gas/Flüssigkeits-Gemisch 33 eine
Gasphase 40, in deren Bereich eine Gasleitung 41 an
den Reaktor angeschlossen ist, über die Gas aus dem Reaktor
zum Nebeneingang 42 der Venturidüse 31 strömt.
Gas aus dem Reaktor kann also ebenso wie fließfähiges
Gemisch aus dem Reaktor der Venturidüse 31 zugeführt
werden, in der die Vermischung erfolgt. Das aus der Venturidüse 31 strömende
Gemisch beider Komponenten tritt in den Reaktor 30 ein
und kann als homogenes Flüssigkeits/Gas-Gemisch über
den Ausgang 35 dem Reaktor entnommen werden. Die Gasmenge
in der flüssigen Phase kann über den Gasdruck
geregelt werden.
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Es
können bei dieser Variante alle flüssigen oder
fließfähigen Phasen eingesetzt werden, wie zum
Beispiel Polymerschmelzen, Prepolymere, flüssiger Beton
oder Metallpasten.
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Es
können auch zwei oder mehrere Venturidüsen 31 seitlich
am Reaktor oder im Reaktor 30 angeordnet sein, wobei es
nicht notwendig ist, dass die Venturidüsen am Reaktor befestigt
sind.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von zwei Beispielen näher
erläutert, die jeweils konkrete Anwendungsmöglichkeiten
für das erfindungsgemäße Verfahren verdeutlichen,
selbstverständlich ohne den Schutzumfang der Erfindung
zu beschränken.
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Beispiel 1:
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Zur
Herstellung eines Schaumstoffs werden 5000 g Polyetherphenol (Mn
= 2000), 623,14 g 1,4-Butandiol sowie verschiedene Katalysatoren
miteinander vermischt und bei 50°C durch den Eingang 11 (siehe 1)
einer Venturidüse gepumpt. Gleichzeitig werden über
eine Leitung über die Öffnung 16 2500
g MDI (Diphenylmethandiisocyanat) und 6 Liter Stickstoff so zudosiert,
dass über den gesamten Zeitraum das Mischungsverhältnis
MDI:Polyetherphenol:Butandiol:Stickstoff gleich bleibt.
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Alle
Komponenten werden über eine Venturidüse miteinander
vermischt. Es wird beispielsweise eine Venturidüse mit
einem Düsendurchmesser von 0,015 inches verwendet. Dabei
können die Komponenten so rasch miteinander reagieren,
dass es unmittelbar nach dem Austritt der vermischten Komponenten
aus der Venturidüse zu einem Viskositätsanstieg
kommt, so dass die Gasblasen in der aushärtenden Polymermatrix
fixiert werden.
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Der
so hergestellte Schaumstoff weist eine Dichte von 0,621 kg/Liter
auf und zeichnet sich durch eine außerordentlich feine
und gleichmäßige Verteilung der Luftbläschen
innerhalb der Polymermatrix aus.
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Beispiel 2
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Zur
Herstellung eines Schaumstoffs wird ein Thermoplast vom Typ Ultradur® (ein Polybutylenterephthalat,
erhältlich von der Firma BASF) in die Zuführeinrichtung 21 eines
Extruders gegeben (siehe 2), aufgeschmolzen und bei 270°C
durch die Venturidüse 10 gepumpt. Gleichzeitig
wird über die Leitung 25 (siehe 2)
Stickstoff gleichmäßig zudosiert.
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In
der Venturimischvorrichtung wird das Gas sehr fein in den Thermoplasten
eingearbeitet bzw. mit diesem vermischt.
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Unmittelbar
nach dem Austritt des Ultradur®/Gas-Gemisches
aus der Öffnung 18 der Venturidüse wird
abgekühlt, wobei die Gasblasen fein verteilt in der Polymermatrix
bleiben. Der so entstandene Schaumstoff weist eine Dichte von 0,65
kg pro Liter auf.
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- 10
- Mischvorrichtung
- 11
- Öffnung
- 12
- Kanal
- 13
- Mischraum
- 14
- Verengung
- 15
- Seitenkanal
- 16
- Öffnung
- 17
- Kanal
- 18
- Öffnung
- 20
- Extruder
- 21
- Zuführeinrichtung
- 22
- Schnecke
- 23
- Kühleinrichtung
- 24
- Trenneinrichtung
- 25
- Leitung
- 26
- Schaumstoff
- 27
- Fördereinrichtung
- 30
- Reaktor
- 31
- Venturidüse
- 32
- Ausgang
- 33
- Flüssigkeits/Gas-Gemisch
- 34
- Pumpe
- 35
- Ausgang
- 36
- Ausgang
- 37
- Flüssigkeitsleitung
- 38
- Leitung
- 39
- Eingang
- 40
- Gasphase
- 41
- Gasleitung
- 42
- Nebeneingang
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 00/73036
A2 [0002]
- - WO 2005/070645 A1 [0003]
- - DE 3226818 A1 [0005]
- - DE 102006030403 A1 [0006]