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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren einer
Flüssigkeit in einer Druckmaschine.
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In
Druckmaschinen müssen Flüssigkeiten, z. B. Druckfarben
oder Lacke, dosiert werden. Die dafür verwendeten Vorrichtungen,
z. B. Farbwerke oder Lackwerke, weisen in der Regel mehrere Walzen
und manchmal ein Band auf.
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In
CZ 235219 B1 ist
eine Vorrichtung beschrieben, bei welcher die Flüssigkeitszuführung
an der äußeren Flüssigkeitsabgabeseite
des Bandes anliegt. Die Flüssigkeitszuführung
umfasst eine Rakel, die zusammen mit dem Band eine Kammer bildet,
in der sich die Flüssigkeit befindet. Nachdem die Flüssigkeit
aus der Kammer auf die Bandaußenseite aufgetragen worden
ist, wird sie von letzterer auf einen nachfolgenden Zylinder abgegeben.
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In
CZ 248128 B1 ist
eine weitere Vorrichtung beschrieben, welche gegenüber
der zuvor erläuterten die Besonderheit aufweist, dass die
Flüssigkeitskammer durch eine Rakel und eine Walze gemeinsam
abgedichtet wird.
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In
WO 9426936 ist eine Vorrichtung
zum Auftragen von Flüssigkeiten auf eine Lederoberfläche oder ähnliche
flache Materialien beschrieben, die ein Maschen oder Poren aufweisendes
Band umfasst. Ein Abschnitt des Bandes taucht in einen Flüssigkeitsbehälter
ein, um daraus dem Band die Flüssigkeit zuzuführen.
Um die Flüssigkeit aus dem Band auf die Lederoberfläche
zu übertragen, wird das Band mit einem Luftdruckstrom aus
einem Düsenbalken beaufschlagt, der an der Bandinnenseite
anliegt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zum Dosieren einer Flüssigkeit in einer Druckmaschine zu
schaffen. Insbesondere ist es die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen,
bei die dosierte Flüssigkeitsmenge innerhalb eines weiten Einstellbereiches
variiert werden kann. Des Weiteren ist es insbesondere die Aufgabe, eine
Vorrichtung zu schaffen, durch welche ein Schablonier-Flüssigkeitsrelief
sehr effektiv gelöscht wird.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Dosieren einer Flüssigkeit in einer Druckmaschine
umfasst ein flüssigkeitsdurchlässiges Band mit
einer äußeren Flüssigkeitsabgabeseite
und einer Bandinnenseite und umfasst weiterhin eine Flüssigkeitszuführung, welche
an der Bandinnenseite anliegt und eine Flüssigkeitskammer
aufweist, die durch mindestens eine Rakel und/oder mindestens eine
Walze abgedichtet ist.
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Durch
die Abdichtung sind in vorteilhafter Weise günstige technische
Voraussetzungen für die Beaufschlagung der Flüssigkeitskammer
mit einem Überdruck gegeben, durch dessen Variation die
dosierte Flüssigkeitsmenge gesteuert werden kann. Außerdem
sind günstige technische Voraussetzungen für die
Anordnung eines Abstreifmessers gegeben, welches das Schablonier-Flüssigkeitsrelief
löscht.
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Weitere
konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele
und der dazugehörigen Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel mit einem zwischen dem Band
und einer Walze eingeschlossenen Flüssigkeitsvorrat,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel mit einem zwischen einem frei
tragenden Bandtrum und zwei Walzen eingeschlossenem Flüssigkeitsvorrat,
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel mit einem zwischen einem abgestützten
Bandabschnitt und zwei Walzen eingeschlossenem Flüssigkeitsvorrat
oberhalb des Bandes,
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4 ein
viertes Ausführungsbeispiel mit einem durch eine Kammerrakel
gegen eine Walze gedrückten Band,
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5 ein
fünftes Ausführungsbeispiel mit einem zwischen
einem abgestützten Bandabschnitt und zwei Walzen eingeschlossenen
Flüssigkeitsvorrat unterhalb des Bandes,
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6 ein
sechstes Ausführungsbeispiel mit einem durch eine den Flüssigkeitsvorrat
begrenzende Walze gegen eine andere Walze gedrückten Band,
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7 ein
siebtes Ausführungsbeispiel mit einem zwischen zwei Farbkammern
hindurchgeführten Band und einer Bandausblasvorrichtung,
und
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8 eine
Detaildarstellung der Bandauspressvorrichtung aus 7.
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In
den 1 bis 8 sind einander entsprechende
Elemente und Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt
ausschnittsweise eine Druckmaschine 1, worunter eine Maschine
zum Bedrucken, Lackieren oder in vergleichbarer Weise erfolgenden Beschichten
eines Bogen- oder bahnförmigen Bedruckstoffes verstanden
wird. Die Druckmaschine 1 ist vorzugsweise eine lithographische
Offsetdruckmaschine. Dargestellt ist eine Vorrichtung zum Dosieren
einer Flüssigkeit, die einen Flüssigkeitsvorrat 2 in
einer Flüssigkeitskammer 3 bildet. Bei der Flüssigkeit
kann es sich um einen Lack oder eine andere Beschichtungsflüssigkeit,
z. B. eine Grundierungsflüssigkeit, oder vorzugsweise eine
Druckfarbe handeln.
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Bei
der Dosiervorrichtung sind eine erste Walze 4 und eine
zweite Walze 5 von einem endlosen Band umschlungen, welches
flüssigkeitsdurchlässig ist und deshalb im Folgenden als
Siebband 6 bezeichnet wird. Das Siebband 6 kann
porös, perforiert, netzartig oder gewebt sein, wobei die
Löcher oder Maschen den Durchtritt der Flüssigkeit
durch das Siebband 6 ermöglichen. Die Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitsvorrat 2 kann durch eine Bandinnenfläche
oder Bandinnenseite 7 in das Siebband 6 eintreten
und aus einer Bandaußenseite 8 aus dem Siebband 6 wieder
austreten.
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Eine
der beiden von dem Siebband 6 umschlungenen Walzen 4, 5 treibt
die Umlaufbewegung des Siebbandes 6 an. Das Siebband 6 liegt
im Bereich eines frei tragenden Trums des Siebbandes 6 mit
seiner Bandaußenseite 8 an einer weiteren Walze an,
welche nachfolgend auch als Auftragswalze 9 bezeichnet
wird. Die mit dem Bezugszeichen 9 bezeichnete Walze hat
bei einer bevorzugten Konfiguration die Aufgabe, die vom Siebband 6 übernommene Flüssigkeit
auf einen Druckformzylinder aufzutragen, auf welchem besagte Walze
abrollt. Bei anderen denkbaren Konfigurationen können sich
zwischen der mit dem Bezugszeichen 9 bezeichneten Walze und
dem Druckformzylinder eine oder mehrere weitere Walzen befinden.
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Die
für das Druckbild erforderliche Bildinformation weist der
bereits erwähnte Druckformzylinder auf, der zeichnerisch
nicht dargestellt ist. Das Siebband 6 trägt nicht
die für das Druckbild erforderlichen Bildinformationen;
es ist keine Siebdruck-Druckform. Stattdessen sind die Löcher
oder Maschen des Siebbandes 6 über dessen Fläche
unabhängig vom Druckbild regelmäßig oder
unregelmäßig verteilt und ausgebildet.
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Die
gemeinsame Mittelpunktzentrale der ersten Walze 4 und der
zweiten Walze 5 und demzufolge das damit parallele, an
der Auftragswalze 9 anliegende Trum sind weder horizontal
noch vertikal, sondern schräg nach oben ausgerichtet, so
dass der Flüssigkeitsvorrat 2 zwischen der Bandinnenseite 7 und
der zweiten Walze 5 einen Keil mit einem Pegel bildet, oberhalb
welchem sich ein unter Überdruck stehendes Gasvolumen,
z. B. Luftvolumen, innerhalb der Flüssigkeitskammer 3 befindet.
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Das
z. B. eine an die Flüssigkeitskammer 3 angeschlossene
Druckluftquelle unter den Überdruck gesetzte Gasvolumen
drückt auf den Flüssigkeitsvorrat 2 und
setzt dadurch diesen unter Druck. Dadurch wird aus dem in Umlaufrichtung
des Siebbandes 6 gesehen im Wesentlichen vor dem gemeinsamen Kontaktpunkt
des Siebbandes 6 und der Auftragswalze 9 angeordneten
Flüssigkeitsvorrat 2 ein Teil der Flüssigkeit
durch das Siebband 6 hindurchgepresst, wobei die hindurchgepresste
Flüssigkeit noch vor Erreichen des Kontaktpunktes in Form
von Menisken aus der Bandaußenseite 8 austritt.
Die in Meniskenform ausgetretene Flüssigkeit wird in besagtem
Kontaktpunkt durch die Auftragswalze 9 teilweise vom Siebband 6 abgenommen.
Dabei vermischt sich in dem Kontaktpunkt die abgenommene Flüssigkeit
mit auf der Auftragswalze 9 befindlichen Flüssigkeitsresten,
die durch die Auftragswalze 9 nicht auf den Druckformzylinder übertragen
worden sind.
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Diese
Flüssigkeitsreste bilden eine sogenannte Schablone, d.
h., ein Flüssigkeitsrelief, welches invers relativ zu dem
Druckbild des Druckformzylinders ist. Dieses Relief wird im Bereich
des Kontaktpunktes in hinreichendem Maße eingeebnet, so dass
der den Kontaktpunkt verlassende, aufgefrischte Flüssigkeitsfilm
auf der Auftragswalze 9 in hinreichendem Maße
homogen ist, d. h., schablonen- oder relieffrei. Diese Einebnung
des Flüssigkeitsreliefs funktioniert bei der Verwendung
des Siebbandes 6 viel effektiver, als sie bei Verwendung
eines nicht-flüssigkeitsdurchlässigen Bandes zur
Flüssigkeitsübertragung auf die Auftragswalze 9 funktionieren
würde.
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Um
die Flüssigkeitskammer 3 hermetisch abzukapseln,
können auf deren beiden mit der Zeichnungsebene der Figur
parallelen Seiten Dichtungsplatten aufgesetzt sein, an denen die
Walzen 4, 5 und das Siebband 6 anliegen.
Im Bereich des der Auftragswalze 9 abgewandten Rücklauftrumes
des Siebbandes 6 kann eine ortsfeste Abdeckung dicht an
der Bandaußenseite 8 angeordnet sein, welche Abdeckung
die Leckage von durch das Rücklauftrum aus der Flüssigkeitskammer 3 strömende
Luft minimiert.
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Gemäß einer
Modifikation kann bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 die
Druckluftbeaufschlagung der Flüssigkeitskammer 3 entfallen,
so dass die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsvorrat 2 allein
unter Wirkung des darin herrschenden hydrostatischen Druckes durch
das Siebband 6 hindurch gepresst wird.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, welches sich von dem zuvor beschriebenen
in einigen Merkmalen unterscheidet, die nachfolgend erläutert werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist
das Siebband über eine im Bereich des Rücklauftrumes
an der Bandinnenseite 7 anliegende Umlenkwalze 10 geführt.
In Umlaufrichtung des Siebbandes 6 gesehen nach der Auftragswalze 9 und
vor der ersten Walze 4 liegt an der Bandaußenseite 8 eine
Andrückwalze 11 an. Die Andrückwalze 11 drückt
das Siebband 6 gegen die Walze 4, so dass Leckage
im Einlaufspalt vermieden wird.
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In
Drehrichtung der Auftragswalze 9 gesehen nach deren Kontaktbereich
mit dem Siebband 6 sind eine oder vorzugsweise mehrere
Glättwalzen 12 in Abrollkontakt mit der Auftragswalze 9 angeordnet. Das
die Auftragswalze 9 im besagten Kontaktbereich berührende
Trum des Siebbandes 6, das einen Bandabschnitt 22 darstellt,
ist unter einem Winkel zur Horizontalen angeordnet, der flacher
als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist.
Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 berührt bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 der
Flüssigkeitsvorrat 2 beide Walzen 4, 5,
so dass sich der Pegel des Flüssigkeitsvorrates 2 von
der ersten Walze 4 zur zweiten Walze 5 erstreckt.
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Innerhalb
des von dem Siebband 6 umlaufenen Raumes ist eine Kapselung 3 angeordnet,
die an ihren Enden jeweils eine Dichtung 14 aufweist und über
diese an den Walzen 4, 5 anliegt. Die Dichtungen 14 können
Rakeln bzw. Rakelmesser sein und zusammen mit der Kapselung 13 eine
Art Kammerrakel 15 bilden, deren Besonderheit es ist, dass
sie an zwei Walzen 4, 5 gleichzeitig anliegt.
Zwei senkrecht zur Zeichnungsebene der 2 zueinander
versetzt angeordnete Seitenwände der Kammerrakel 15,
die zeichnerisch nicht dargestellt sind, können die Flüssigkeitskammer 3 seitlich
bzw. in Axialrichtung der Walzen 4, 5 abdichtende
Dichtungsplatten bilden. Innerhalb der Flüssigkeitskammer 3 befindet
sich oberhalb des Flüssigkeitsvorrats 2 das z.
B. durch Druckluft gebildete Gasvolumen, welches unter Überdruck steht.
Aufgrund der Kapselung 13, die zwischen dem Flüssigkeitsvorrat 2 und
den Rücklauftrumen angeordnet ist, ist die Überdruckbeaufschlagung
des Flüssigkeitsvorrates 2 hinsichtlich einer
Gas- bzw. Druckluftleckage unproblematisch.
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Die Übertragung
der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsvorrat 2 durch
das Siebband 6 hindurch auf die Auftragswalze 9 erfolgt
bei dem Ausführungsbeispiel 2 in mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 analoger Weise, insbesondere
unter Bildung der Flüssigkeitsmenisken auf der Außenseite 8,
und braucht deshalb im Detail nicht noch einmal beschrieben werden.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, welches sich von jenem aus 2 nur
durch Entfall der Spannwalze 11 und dadurch unterscheidet,
dass das Siebband 6 durch die Auftragswalze 9 gegen
die erste Walze 4 und gegen die zweite Walze 5 gedrückt wird.
Die Auftragswalze 9 bildet zusammen mit der ersten Walze 4 einen
gemeinsamen Tangentialpunkt und bildet zusammen mit der zweiten
Walze 5 einen gemeinsamen Tangentialpunkt, wobei das Siebband 6 durch
die beiden Tangentialpunkte jeweils hindurchläuft. Infolgedessen
umschlingt das Siebband 6 die Auftragswalze 9 über
die gesamte Länge des zwischen den beiden Tangentialpunkten
liegenden Umfangsabschnitts der Auftragswalze 9. Die Walzen 4, 5 sind
in Walzenlagern 16 gelagert, die verstellbar sind, um die
Walzen 4, 5 mehr oder weniger zur Auftragswalze 9 hin
zu verstellen. Durch die verstellbaren Walzenlager 16 kann
die in den gemeinsamen Tangentialpunkte auf das Siebband 6 ausgeübte
Walzenpressung justiert werden.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel läuft
das Siebband 6, dessen Beschaffenheit so wie bei den übrigen
Ausführungsbeispielen ist, um die erste Walze 4 und
die zweite Walze 5 um. Innerhalb der Umlaufbahn des Siebbandes 6 ist
eine Kammerrakel 15 angeordnet, deren die Dichtungen 14 bildende
Rakelmesser an der Bandinnenseite 7 anliegen. Die Kammerrakel 15 drückt
das Siebband 6 gegen die Auftragswalze 9. Von
der ersten Walze 4 bis zur Kammerrakel 15 erstreckt
sich ein freitragender Abschnitt des Siebbandes 6 und von
der Kammerrakel 15 bis zur zweiten Walze 5 erstreckt
sich ein weiterer freitragender Abschnitt des Siebbandes 6.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 steht
im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen gemäß der 2 und 3 der
Flüssigkeitsvorrat 2 mit den beiden Walzen 4, 5 nicht
in Kontakt. Stattdessen befindet sich der Flüssigkeitsvorrat 2 in
der Flüssigkeitskammer 3, die sich vollständig
innerhalb der Kammerrakel 15 befindet. Der Flüssigkeitsvorrat 2 wird
ausschließlich durch die Kapselung 13, die Dichtungen 14 und
das Siebband 6 eingeschlossen.
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Die
Flüssigkeitskammer kann, z. B. mit der bereits erwähnten
Druckluft, unter einen Überdruck gesetzt werden, welcher
die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsvorrat 2 durch
das Siebband 6 hindurchtreibt. Die auf die Auftragswalze 9 übertragene
Flüssigkeitsmenge kann durch eine Variation des in der Flüssigkeitskammer 3 herrschenden Überdrucks
gesteuert werden.
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Stattdessen
ist es aber auch möglich, dass die Übertragung
der Flüssigkeit aus der Flüssigkeitskammer 3 in
das Siebband 6 und aus dem Siebband 6 auf die
Auftragswalze 9 ausschließlich unter der Wirkung
der hydrostatischen Kraft des Flüssigkeitsvorrats 2 in
der Flüssigkeitskammer 3 erfolgt. Bei dieser Variante,
bei welcher der Überdruck innerhalb der Flüssigkeitskammer 3 entfallt,
kann in die Kapselung 13, z. B. in deren von der Auftragswalze 9 abgewandte
Decke, eine Druckausgleichsöffnung eingebracht sein, durch
welche hindurch Luft aus der Umgebung in die Flüssigkeitskammer 3 nachströmen
kann, um die Verringerung des Volumens des Flüssigkeitsvorrats 2 auszugleichen.
Hierbei wäre die Kammerrakel 15 als eine sogenannte
(zur Umgebung hin) offene Kammerrakel ausgebildet.
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Ebenso
ist eine weitere Variante denkbar, bei welcher das in 4 oberhalb
des Flüssigkeitsvorrates 2 in der Flüssigkeitskammer 3 befindliche
Gasvolumen entfällt und die gesamte Flüssigkeitskammer 3 mit
dem Flüssigkeitsvorrat 2 befüllt ist,
wobei dieser unter einem Überdruck steht. Bei dieser Variante
ist die Kammerrakel 15 an eine Rohr- oder Schlauchleitung
angeschlossen, über welche eine Pumpe die Flüssigkeit
in die Flüssigkeitskammer 3 hineinpumpt, wobei
die Pumpe den Überdruck erzeugt. Hierbei ist die Kammerrakel 15 eine
sogenannte Überdruck-Kammerrakel.
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Auch
bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Kammerrakel 15 eine Überdruck-Kammerrakel,
deren Flüssigkeitsvorrat 2 in der Flüssigkeitskammer 3 über
eine als Rohr oder Schlauch ausgebildete Zuführleitung 17 durch
eine daran angeschlossene Pumpe unter Überdruck gesetzt
wird. Die erste Walze 4, an der die Kammerrakel 15 mit
ihrer einen Dichtung (Rakelmesser) 14 anliegt, und die
zweite Walze 5, an welcher die Kammerrakel 15 mit
ihrer anderen Dichtung (Rakelmesser) 14 anliegt, begrenzen
den Flüssigkeitsvorrat 2 und drücken
das Siebband 6 wie bei der Ausführungsform gemäß 3 in
zwei gemeinsamen Tangentialpunkten gegen die Auftragswalze 9.
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Aus
der nach oben zum Siebband 6 hin offenen Flüssigkeitskammer 3 wird
die Flüssigkeit entgegen der Schwerkraft in das Siebband 6 hinein
und durch dieses hindurch gedrückt. Der Flüssigkeitsvorrat 2 befindet
sich also unterhalb des Bandabschnittes 22, dem die Flüssigkeitskammer 3 zugeordnet
ist. Durch eine entsprechende Steuerung der Leistung der zeichnerisch
nicht dargestellten Pumpe, welche an die Zuführleitung 17 angeschlossen
ist, kann der Überdruck der Flüssigkeit in dem
Flüssigkeitsvorrat 2 und somit die daraus pro
Zeiteinheit auf das Siebband 6 übertragene Flüssigkeitsmenge
variiert werden.
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Neben
der zentralen Umlenkwalze 10 sind zwei weitere Umlenkwalze 10 vorhanden,
von denen die eine das von der ersten Walze 4 kommende
Siebband 6 zur zentralen Umlenkwalze 10 hin umgelenkt und
von denen die andere das von der zentralen Umlenkwalze 10 kommende
Siebband 6 zur zweiten Walze 5 hin umlenkt.
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Bei
einem Entfall der beiden äußeren Umlenkwalzen 10 würden
die erste Walze 4 und die zweite Walze 5 als Umlenkwalzen
fungieren und das Endlosband zur zentralen Umlenkwalze 10 hin
umlenken, so wie dies auch bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 der Fall ist.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, welches sich von dem in 3 gezeigten
nur dadurch unterscheidet, dass die Auftragswalze 9 nur
mit der ersten Walze 4 einen gemeinsamen Tangentialpunkt bildet,
durch den das Siebband 6 hindurchlauft. Im Gegensatz zu
dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 drückt
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 die
Auftragswalze das Siebband 6 nicht gegen die zweite Walze 5.
Hinsichtlich aller übrigen Merkmale unterscheidet sich
das Ausführungsbeispiel aus 6 nicht
von jenem aus 3.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 bildet
das zwischen den Walzen 4 und 5 gespannte und
in Umlaufrichtung des Siebbandes 6 gesehen den Walzen 4 und 9 vorgeordnete
Trum des Siebbandes 6 praktisch über seine gesamte
Länge einen Boden der Flüssigkeitskammer 3.
Die aufgrund des in der Flüssigkeitskammer 3 herrschenden Überdruckes
durch besagtes Trum hindurchtretende Flüssigkeit bildet
auf der Bandaußenseite 8 die bereits erwähnten
Menisken über den Löchern oder Maschen des Siebbandes 6.
Diese Menisken laufen zusammen mit den Siebband 6 in den
Walzenspalt ein, welchen die Walzen 4 und 9 zusammen
bilden. In diesen Walzenspalt wird vom Siebband 6 auf die
Auftragswalze 9 die die Menisken bildende Flüssigkeit
teilweise übertragen.
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Das
Ausführungsbeispiel gemäß 7 weist die
Besonderheit auf, dass das Siebband 6 zwischen zwei einander
gegenüberliegende Kammerrakeln 15 hindurch läuft,
von denen die eine Kammerrakel 15 an der Bandinnenseite 7 anliegt
und die andere Kammerrakel 15 an der Bandaußenseite 8 anliegt.
Die beiden Kammerrakeln 15 bilden zusammen einen den Flüssigkeitsvorrat 2 speichernden
Behälter, durch den das Trum des Siebbandes 6 hindurch
läuft und dabei aus dem Behälter Flüssigkeit
aufnimmt. In Umlaufrichtung des Siebbandes 6 gesehen ist
der Flüssigkeitsbehälter der Auftragswalze 9 vorgeordnet,
welcher an der Bandaußenseite 8 anliegt.
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Bei
dem in 7 gezeigten Ausführungsbeispiel wird
das Siebband 6 nicht durch die erste Walze 4,
sondern durch eine Überdruck-Kammer 18 an die Auftragswalze 9 angedrückt.
Die Überdruck-Kammer 18 ist vollständig
mit einem unter Überdruck stehenden Gas, vorzugsweise Luft,
gefüllt, welches durch ein Gebläse oder dergleichen,
z. B. eine Druckluftquelle, in die Überdruck-Kammer 18 nachgefördert wird,
so dass darin der Überdruck permanent aufrechterhalten
wird.
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Wie
in 8 gezeigt, kommen die auf der Bandaußenseite 8 sitzenden
Menisken der Flüssigkeit mit der Umfangsfläche
der Auftragswalze 9 beim Einlauf des Siebbandes 6 in
den von der Überdruck-Kammer 18 zusammen mit der
Auftragswalze 9 gebildeten Spalt in Kontakt. In diesen
Spalt wirkt auf die in den Löchern oder Maschen des Siebbandes 6 zwischengespeicherte
Flüssigkeit von der Bandinnenseite 7 her der in
der zur Bandinnenseite 7a hin offenen Überdruck-Kammer 18 herrschende Überdruck,
wodurch die Flüssigkeit in den Löchern oder Maschen
zur Bandaußenseite 8 hin getrieben wird und auf
die Auftragwalze 9 übertragen wird. Durch eine
Variation des in der als Bandausblasvorrichtung zum Ausblasen der
Flüssigkeit aus dem Siebband 6 fungierenden Überdruck-Kammer 28 herrschenden Überdruckes
kann die Übertragungsrate der Flüssigkeit gesteuert
werden.
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Des
Weiteren zeigt 8, dass bei der mit dem Siebband 6 erfolgenden
Flüssigkeitsübertragung eine Flüssigkeitsschablone 20 auf
der Auftragswalze 9 zu einem homogenen Flüssigkeitsfilm 21 eingeebnet
wird. Diese Einebnung kann durch die in 7 gezeigten
Glättwalzen 7 unterstützt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Flüssigkeitsvorrat
- 3
- Flüssigkeitskammer
- 4
- erste
Walze
- 5
- zweite
Walze
- 6
- Siebband
- 7
- Bandinnenseite
- 8
- Bandaußenseite
- 9
- Auftragswalze
- 10
- Umlenkwalze
- 11
- Andrückwalze
- 12
- Glättwalze
- 13
- Kapselung
- 14
- Dichtung
- 15
- Kammerrakel
- 16
- Walzenlager
- 17
- Zuführleitung
- 18
- Überdruck-Kammer
- 19
- Meniskus
- 20
- Schablone
- 21
- Flüssigkeitsfilm
- 22
- Bandabschnitt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - CZ 235219
B1 [0003]
- - CZ 248128 B1 [0004]
- - WO 9426936 [0005]