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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Offenhalten
von Operationskanälen, insbesondere von schmalen, tiefen
Operationskanälen wie sie beispielsweise in der Neurochirurgie
vorkommen. Zudem bezieht sich die Erfindung auf einen Trokar.
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In
der Neurochirurgie ist es oft nötig, in schmalen, tiefen
Kanälen zu operieren. Um diese Kanäle zu stabilisieren,
kommen Trokare zum Einsatz, die beispielsweise metallene Rohre umfassen,
welche den Operationskanal offen halten und deren Inneres der eigentlichen
Operationskanal bildet. Das Operationsfeld durch die den Operationskanal
offen haltenden Rohre, bis zum Operationsfeld ausreichend zu beleuchten
bereitet jedoch häufig technische Schwierigkeiten. Ein
einfaches Erhöhen der Beleuchtungsleistung der Lichtquelle,
beispielsweise eines Operationsmikroskops, führt nur zu
unzureichenden Ergebnissen. Darüber hinaus kann die hohe Strahlungsleistung
zu Verbrennungen an dem dem Operationskanal benachbarten Gewebe
des Patienten führen. Ein Umlenken des Beleuchtungsstrahlengangs
eines Operationsmikroskops, um beispielsweise eine 0°-Beleuchtung
zu schaffen, in der das Licht weitgehend senkrecht in den Operationskanal fällt,
ist häufig mit technischen Nachrüstungen am Operationsmikroskop
und eventueller Sichtbeeinträchtigung des Chirurgen verbunden,
da die Umlenkspiegel im Beobachtungsstrahlengang platziert werden
müssen.
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In
WO 2004/093791 A2 ist
eine Intubationsvorrichtung beschrieben, die einen Intubationsschlauch
umfasst. Der Intubationsschlauch weist in seinem Inneren eine Lichtquelle,
beispielsweise eine LED (Leuchtdiode), auf. Mit Hilfe der Lichtquelle
kann der zu intubierende Luftweg während der Intubation ausgeleuchtet
werden. Die Beleuchtungsquelle ist dabei so im Inneren des Intubationsschlauches
angeordnet, dass die Beleuchtungsquelle einen Teil des Öffnungsquerschnittes
des Intubationsschlauches versperrt.
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Vor
diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine vorteilhafte Vorrichtung zum Offenhalten von Operationskanälen
zur Verfügung zu stellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, einen vorteilhaften Trokar zur Verfügung
zu stellen.
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Die
erste Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Offenhalten von Operationskanälen
nach Anspruch 1 gelöst. Die zweite Aufgabe wird durch einen
Trokar nach Anspruch 18 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Offenhalten von
Operationskanälen umfasst wenigstens ein Wandelement mit
einer Außenoberfläche und eine Innenoberfläche,
welche ein Lumen der Vorrichtung begrenzt, wobei die Außenoberfläche
zum Abstützen des Gewebes des Operationskanals dient. An
oder in der Nähe der Innenoberfläche ist mindestens
ein Lumineszenzstrahler angeordnet. Unter einem Lumineszenzstrahler
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Lichtquelle, die
Licht aus einem Lumineszenzprozess erzeugt, verstanden. Der Vorteil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Offenhalten
von Operationskanälen besteht darin, dass die Beleuchtung
des Operationsfeldes während der Operation nicht mehr ausschließlich
durch eine externe Operationsfeldbeleuchtung wie etwa die Beleuchtung
durch ein Operationsmikroskop erfolgt, sondern teilweise oder ganz
in die Vorrichtung zum Offenhalten des Operationskanals integriert
wird.
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Bei
der Vorrichtung zum Offenhalten von Operationskanälen kann
es sich beispielsweise um das Rohr beziehungsweise den Tubus eines
Trokars handeln. Unter einem Trokar wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Vorrichtung verstanden, die einen Trokarstift und
einen um den Trokarstift herum angeordneten Tubus (Rohr) umfasst.
Mit Hilfe des Trokars kann ein Operationskanal erzeugt werden, der
nach dem Zurückziehen des Trokarstifts aus dem Tubus durch
den Tubus offen gehalten wird.
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In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Offenhalten
von Operationskanälen kann daher das mindestens eine Wandelement
insbesondere in der Form eines Rohres ausgestaltet sein. Das Rohr
kann beispielsweise in der Form eines Hohlzylinders ausgestaltet
sein oder einen sich konisch verjüngenden Innendurchmesser
aufweisen. Aber auch nicht runde Querschnitte, beispielsweise sechseckige
oder unregelmäßige Rohrquerschnitte sind grundsätzlich
möglich.
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Die
Vorrichtung, insbesondere das Rohr, kann aus Metall bestehen oder
zumindest Metall umfassen.
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Der
Lumineszenzstrahler kann beispielsweise mindestens eine organische
Leuchtdiode (OLED) und/oder mindestens eine Leuchtdiode (LED) und/oder
einen Elektrolumineszenzstrahler, etwa bzw. eine Elektrolumineszenzfolie
umfassen. Dabei sind organische Leuchtdioden aufgrund ihrer geringen
Dicke von nur ca. 0,3 mm und der geringen Leistungsaufnahme besonders
vorteilhaft. Sie sind insbesondere auch dazu geeignet, als Innenverkleidung an
der Innenoberfläche des mindestens einen Wandelementes,
insbesondere an der Innenoberfläche eines Rohres angebracht
zu werden. Dort können sie dann direkt das Operationsfeld
beleuchten ohne dass Sichtfeld des Operateurs bzw. des Chirurgen
zu beeinträchtigen. Weiterhin eignen sich organische Leuchtdioden
besonders zur Erzielung einer homogenen Flächenbeleuchtung.
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Vorteilhafterweise
kann der Lumineszenzstrahler, insbesondere bei Verwendung von organischen
Leuchtdioden, so konfiguriert sein, dass sie ihr Licht nach unten,
also in Richtung des Operationsfeldes, abgeben wird. So dass er
und somit das Operationsfeld optimal bestrahlt ohne den Operateur
bzw. den Chirurgen zu blenden.
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Weiterhin
kann das mindestens eine Wandelement der erfindungsgemäßen
Vorrichtung einen Umfang umfassen, an dem eine Anzahl von Lumineszenzstrahlern
vorteilhafterweise ringförmig entlang des Umfanges an oder
in der Nähe der Innenoberfläche angeordnet ist.
Dadurch wird eine gleichmäßige Beleuchtung des
Operationsfeldes um die Achse des Operationskanals herum gewährleistet.
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Zudem
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung Lumineszenzstrahler
mit verschiedenen Emissionsspektren umfassen. Zum Beispiel können
neben Weißlicht-OLED auch andere Emissionsspektren eingesetzt
werden, um beispielsweise eine so genannte Blau400- oder eine so
genannte IR800-Fluoreszenz zu ermöglichen und damit fotodynamische Diagnosen
oder fotodynamische Behandlungen zu betreiben. Im Fall der Verwendung
von Lumineszenzstrahlern mit verschiedenen Emissionsspektren kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Steuerungselement,
beispielsweise einen Steuerungsschalter, zum Umschalten zwischen
verschiedenen Emissionsspektren bzw. verschiedenen Farbspektren
umfassen.
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Vorteilhafterweise
kann die Innenoberfläche zumindest teilweise mit mindestens
einem Lumineszenzstrahler ausgekleidet sein. Der Lumineszenzstrahler
kann dann vorteilhafterweise in einem Bereich der Innenoberfläche
angeordnet sein, der an eine operationsfeldseitige Öffnung
des mindestens einen Wandelementes angrenzt. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn zumindest der Bereich der Innenoberfläche,
der an die operationsfeldseitige Öffnung angrenzt, mit
einem oder mehreren Lumineszenzstrahlern ausgekleidet ist. Dafür
sind organische Leuchtdioden aufgrund ihrer geringen Dicke besonders
gut geeignet. Ein weiterer Vorteil einer Anordnung des Lumineszenzstrahlers
in einem Bereich der Innenoberfläche, der an die operationsfeldseitige Öffnung
angrenzt, besteht darin, dass in diesem Fall das Licht hauptsächlich
auf das Operationsfeld abgestrahlt wird und nicht oder nur wenig
aus einer dem Operationsfeld abgewandten Öffnung der Vorrichtung
hinausstrahlen und den Operateur, beispielsweise den Chirurgen blenden
kann.
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Weiterhin
kann die Innenoberfläche zumindest teilweise eine optische
Schicht umfassen, die nur für Licht mit bestimmten Einfallswinkeln durchlässig
ist. Licht mit anderen Einfallswinkeln wird durch die optische Schicht
absorbiert oder reflektiert. Auf diese Weise kann besonders weitgehend
gewährleistet werden, dass das Licht lediglich das Operationsfeld
beleuchtet und nicht aus einer dem Operationsfeld abgewandten Öffnung
der Vorrichtung hinausstrahlt. Beispielsweise kann die optische
Schicht für Licht mit einem Winkel α zwischen
0° und 90° bezogen auf die Mittelachse der Vorrichtung
durchlässig sein.
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Darüber
hinaus kann die Innenoberfläche eine Schutzbeschichtung
umfassen. Wenn die Schutzbeschichtung zum Beispiel autoklavenfest und/oder
hydrophob und/oder Wasserdampf abweisend ist, kann eine Sterilisierbarkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung realisiert werden.
Eine Alternative zur Sterilisierbarkeit besteht darin, die erfindungsgemäße
Vorrichtung als Disposal, also als steril verpackten Wegwerfartikel
auszugestalten, was bei den geringen Kosten insbesondere von organischen
Leuchtdioden und dem gegebenenfalls vorhandenen Schaltgerät
vertretbar ist.
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Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Spülvorrichtung zum Reinigen der Innenoberfläche
umfassen. Sollte es zum Beispiel bei einer Operation zu Blutspritzern
auf der Innenseite der Vorrichtung, insbesondere der Trokarhülse kommen,
würden diese die Lumineszenzstrahler, beispielsweise die
organischen Leuchtdioden, verdecken und damit die Lichtleistung
mindern. Mit Hilfe der Spülvorrichtung kann die Innenseite
bei Bedarf gereinigt werden. Zusätzlich ist es möglich,
auf dem Lumineszenzstrahler bzw. den Lumineszenzstrahlern, insbesondere
den organischen Leuchtdioden, eine Beschichtung mit so genanntem
Lotuseffekt anzubringen, so dass Verschmutzungen direkt ablaufen können.
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In
einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in das mindestens eine Wandelement mindestens ein
Lichtleiter integriert, der in der Innenoberfläche eine
Austrittsöffnung besitzt. Der mindestens eine Lumineszenzstrahler
ist dann am Eintrittsende des Lichtleiters angeordnet, das sich
in der Nähe der Innenoberfläche des mindestens einen
Wandelementes, beispielsweise im oder am vom Operationssitus abgewandten
Rand eines Tubus befindet. Mit Hilfe des Lichtleiters kann das Licht somit
beispielsweise von einem operationsfeldabgewandten Bereich zum Operationsfeld
hin geleitet werden. Durch eine entsprechende Anordnung des mindestens
einen Lichtleiters in der Wand lässt sich der Bestrahlungswinkel
sehr gut einstellen. Weiterhin haben in die Wand integrierte Lichtleiter
den Vorteil, dass sie sich nicht im Operationsfeld befinden und somit
den Chirurgen nicht behindern oder seine Sicht einschränken
können.
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Grundsätzlich
kann das mindestens eine Wandelement der erfindungsgemäßen
Vorrichtung einen operationsfeldabgewandten Bereich umfassen, an
dem der mindestens eine Lumineszenzstrahler angeordnet ist. Diese
Ausgestaltung ist insbesondere in Verbindung mit Lichtleitern oder
bei einer Ausgestaltung der Vorrichtung in der Form eines hohlen
Kegelstumpfes vorteilhaft. Im Falle einer Ausgestaltung der Vorrichtung
in der Form eines hohlen Kegelstumpfes, also in der Form eines Rohres
mit einem sich konisch zum Operationssitus hin verjüngenden
Innendurchmesser, kann beispielsweise eine Anzahl von Lumineszenzstrahlern
in dem operationsfeldabgewandten Bereich ringförmig entlang
des Umfanges angeordnet sein. In Folge des sich konisch verjüngenden
Innendurchmessers wird dabei eine homogene Ausleuchtung des Operationsfeldes ohne
Sichtfeldbeeinträchtigung erzielt. In dieser Ausgestaltungsvariante
können Lumineszenzstrahler, etwa organische Leuchtdioden,
beispielsweise in einem oberen, dem Operationsfeld abgewandten Rand des
mindestens einen Wandelementes eingelassen sein.
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Der
erfindungsgemäße Trokar umfasst eine zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Vorrichtung als Tubus. Er bietet
daher dieselben Eigenschaften und Vorteile wie die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Insgesamt
hat die vorliegende Erfindung gegenüber dem zitierten Stand
der Technik den Vorteil, dass sich kein Lichtleiter, keine Licht
ablenkende Elemente und keine Lichtquelle im Sichtfeld des Chirurgen
befinden. Zudem liefern die organischen Leuchtdioden bzw. die ringförmig
angeordneten Lumineszenzstrahler keine punktförmige, sondern
eine homogene Flächenbeleuchtung.
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Weitere
Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Die
beschriebenen Merkmale sind dabei sowohl einzeln als auch in Kombination
miteinander vorteilhaft.
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1 zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Teil eines Trokars.
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2 zeigt
schematisch einen Teil eines Trokartubus als ein Beispiel für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
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3 zeigt
schematisch einen Schnitt durch den in der 2 gezeigten
erfindungsgemäßen Tubus entlang der Linie III-III,
also senkrecht zur Mittelachse.
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4 zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung entlang der Mittelachse.
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5 zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Wand, in die ein Lichtleitkabel integriert
ist, entlang der Mittelachse.
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6 zeigt
schematisch einen Schnitt durch eine in der Form eines hohlen Kegelstumpfes
ausgestaltete erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Im
Folgenden wird ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung anhand der 1 bis 4 näher
erläutert. Die 1 zeigt schematisch einen Schnitt
durch einen Teil eines Trokars 1 entlang der Mittelachse 11.
Der Trokar 1 umfasst einen Trokarstift 2 und eine
um den Trokarstift 2 herum angeordneten Tubus 3.
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Der
Trokarstift 2 weist eine Spitze 21 auf, mit deren
Hilfe durch Einführen des Trokars 1 in das das Operationsfeld überdeckende
Gewebe ein Operationskanal erzeugt wird. Nach dem Erzeugen des Operationskanals
wird der Trokarstift 2 aus dem Operationskanal zurückgezogen.
Die Richtung in die der Trokarstift 2 aus dem Tubus 3 zurückgezogen wird,
ist durch einen Pfeil 4 gekennzeichnet. Der im Operationskanal
verbleibende Tubus 3 stabilisiert den Operationskanal und
hält diesen offen. Die Tubus 3 kann beispielsweise
als metallenes Rohr ausgestaltet sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hat
der Tubus 3 die Form eines Hohlzylinders.
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Die 2 zeigt
eine erfindungsgemäße Tubus 3 in teilweise
perspektivischer Ansicht. Der in der 2 gezeigte
Tubus 3 befindet sich in einem Operationskanal. Das Operationsfeld
ist mit der Bezugsziffer 6 gekennzeichnet. An der dem Operationsfeld 6 zugewandten
Seite umfasst die Tubus 3 eine operationsfeldseitige Öffnung 9.
An der dem Operationsfeld 6 abgewandten Seite der Tubus 3 befindet
sich ein operationsfeldabgewandter Bereich 10.
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Der
Tubus 3 besitzt eine Außenoberfläche 32,
die das Gewebe des Operationskanals abstützt und eine Innenoberfläche 5,
die eine Lumen 33 umgibt, durch welches hindurch die Operation
erfolgt. Die Innenoberfläche 5 ist mit organischen
Leuchtdioden ausgekleidet. Alternativ kann die Innenoberfläche 5 auch
mit LEDs oder Elektrolumineszenzstrahlern wie etwa Elektrolumineszenzfolien
ausgestattet, insbesondere ausgekleidet, sein. Anstelle einer vollständigen
Auskleidung bzw. vollständigen Ausstattung der gesamten
Innenoberfläche 5 mit organischen Leuchtdioden
oder anderen Lumineszenzstrahlern kann auch lediglich der an die
operationsfeldseitige Öffnung 9 angrenzende Bereich
der Innenoberfläche 5 mit organischen Leuchtdioden
oder anderen Lumineszenzstrahlern ausgekleidet bzw. ausgestattet
sein.
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Die
Ausleuchtung des Operationsfeldes 6 ist in der 2 schematisch
durch Lichtstrahlen 7 angedeutet. Grundsätzlich
ist es auch möglich, die Innenoberfläche 5 des
Tubus 3 mit verschiedenen Lumineszenzstrahlern auszustatten.
Beispielsweise können Lumineszenzstrahler mit verschiedenen Emissionsspektren
benutzt werden. So können in einer speziellen Ausführung
neben Weißlicht-OLEDs auch andere Emissionsspektren eingesetzt
werden, um beispielsweise eine so genannte Blau400- oder IR800-Fluoreszenz
zu ermöglichen und damit fotodynamische Diagnose oder fotodynamische
Behandlung zu betreiben.
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Das
Umschalten zwischen verschiedenen Lumineszenzstrahlern bzw. verschiedenen
Farbspektren kann zum Beispiel durch einen Steuerungsschalter realisiert
werden. In der 2 ist schematisch ein Steuerungselement 8 gezeigt,
welches an der Außenoberfläche 32 des
Tubus 3 in dem operationsfeldabgewandten Bereich 10 angeordnet
ist. Dieser Bereich ragt bei Verwendung des Tubus 3 aus dem
Operationskanal heraus, so dass er frei zugänglich ist.
Das Steuerungselement 8 kann sowohl zum Betreiben der Lumineszenzstrahler,
insbesondere der organischen Leuchtdioden, als auch zum Umschalten
zwischen verschiedenen Lumineszenzstrahlern verwendet werden. Es
kann zur direkten manuellen Betätigung ausgelegt sein oder über
Kabel oder drahtlos mit einer entfernt von Tubus 3 angeordneten
Betätigungseinheit verbunden sein.
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Die 3 zeigt
schematisch einen Schnitt durch den in der 2 gezeigten
Tubus 3 entlang der Linie III-III, also senkrecht zur Mittelachse 11.
Die Innenoberfläche 5 des Tubus 3 ist
mit organischen Leuchtdioden 12 ausgekleidet. Die organischen Leuchtdioden 12 sind
dabei ringförmig entlang des Umfanges an der Innenoberfläche 5 angeordnet.
Bei den organischen Leuchtdioden 12 kann es sich beispielsweise
um organische Leuchtdioden mit verschiedenen Emissionsspektren handeln.
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Die
organischen Leuchtdioden können weiterhin beschichtet sein.
Dies ist in der 4 dargestellt. Die 4 zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Teil des Tubus 3 entlang
der Mittelachse 11. Die organischen Leuchtdioden 12 sind
an ihrer zum Inneren des Tubus 3 zeigenden Oberfläche
mit einer stark verbreitert dargestellten optischen Schicht 13 beschichtet.
Die optische Schicht 13 zeichnet sich dadurch aus, dass
sie nur für Licht mit einem Winkel α zwischen
0° und 90° zur Mittelachse 11 durchlässig ist.
Selbstverständlich kann auch ein anderer Winkelbereich,
beispielsweise 0°–45° gewählt
werden. Mit der Bezugsziffer 14 sind Lichtstrahlen gekennzeichnet,
die einen Winkel von größer 90° zur Mittelachse 11 aufweisen
und die von der optischen Schicht absorbiert oder reflektiert werden.
Solche Lichtstrahlen 14, die den Operateur blenden könnten,
gelangen demnach nicht in das Lumen 33 des Tubus 3.
Mit der Bezugsziffer 15 sind Lichtstrahlen gekennzeichnet, die
einen Einfallswinkel α zwischen 0° und 90° zur Mittelachse 11 aufweisen
und von der optischen Schicht 13 durchgelassen werden,
so dass sie in das Lumen 33 des Tubus 3 gelangen.
Dieses Licht 15, das in Richtung des Operatinsfeldes 6 abgestrahlt wird,
dient zur Ausleuchtung des Operationsfeldes 6.
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Weiterhin
ist die Innenoberfläche 5 des Tubus 3 mit
einer über den organischen Leuchtdioden 12 und
der iptischen Schicht 13 angeordneten Schutzbeschichtung 20 versehen.
Die Schutzbeschichtung 20 ist autoklavenfest, hydrophob
und Wasserdampf abweisend. Auf diese Weise kann der Tubus 3 sterilisiert
und gereinigt werden, wenn das Tubusmaterial selbst sterilisierbar
ist. Zusätzlich kann der Tubus 3 eine Spülvorrichtung
(nicht dargestellt) umfassen, die es beispielsweise ermöglicht, eine
Spülflüssigkeit an der Innenoberfläche
des Tubus 3 entlang laufen zu lassen, um die Innenoberfläche 5 bei
Bedarf zu reinigen. Die Spülflüssigkeit kann gegebenenfalls
auch dazu Verwendung finden, ein Austrocknen des Operationsfeldes 6 zu
verhindern.
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Im
Folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung anhand der 5 näher erläutert.
Elemente, die Elementen des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels
entsprechen, sind mit denselben Bezugsziffern versehen und werden
nicht erneut im Detail beschrieben.
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Die 5 zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Teil eines Trokartubus 30 entlang
der Mittelachse 11. Im Inneren der Tubuswand 34 befindet
sich ein Lichtleiter 16. Dieser erstreckt sich von dem
operationsfeldabgewandten Bereich 10, wo sich sein Eintrittsende 35 befindet, überwiegend
parallel zur Mittelachse 11 hin zur operationsfeldseitigen Öffnung 9 des
Tubus 30. Im Bereich der operationsfeldseitigen Öffnung 9 umfasst
der Lichtleiter 16 einen abgewinkelten Austrittsbereich 23,
der in einem Winkel β zur Mittelachse 11 angeordnet
ist und den Lichtleiter 16 zur Innenoberfläche 5 hinführt,
wo sich sein Austrittsende 24 befindet. Der Austrittsbereich 23 erreicht
in einem Abstand 22 zur operationsfeldseitigen Öffnung 9 die
Innenoberfläche 5.
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Am
operationsfeldabgewandten Bereich 10 ist ein Aufsatz 18 mit
einem Lumineszenzstrahler 19 angeordnet. Das Licht des
Lumineszenzstrahlers 19, wird in das Eintrittsende 35 des
Lichtleiters 16 eingekoppelt und zum Austrittsende 24 des
Lichtleiters geleitet, wo es schließlich aus dem Lichtleiter 16 austritt und
das Operationsfeld 6 aus leuchtet. Durch eine geeignete
Wahl des Abstandes 22 des Austrittsendes 24 des
Lichtleiters 16 von der operationsfeldseitigen Öffnung 9 und
durch geeignete Wahl des Winkels β des Austrittsbereiches
zur Mittelsachse 11 kann eine optimale, insbesondere eine
homogene Ausleuchtung des Operationsfeldes 6 erzielt werden.
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Vorteilhafterweise
ist eine Anzahl von Lichtleitern 16 vorzugsweise gleichmäßig über
den Umfang der Tubuswand 34 verteilt. Auf diese Weise kann
eine besonders homogene Ausleuchtung des Operationsfeldes 6 erzielt
werden. Bei den Lichtleitern 16 kann es sich beispielsweise
um Glasfasern handeln. Als Lichtquelle 19 können
insbesondere organische Leuchtdioden, aber auch konventionelle LEDs
verwendet werden. Ein Vorteil des vorliegenden Ausführungsbeispieles
besteht darin, dass das Sichtfeld des Operateurs, beispielsweise
des Chirurgen, nicht durch ein an der Innenoberfläche 5 des
Tubus 30 verlaufenden Lichtleiterl beeinträchtigt
wird und dass keine den Operationskanal einengenden Lumineszenzstrahler
an der Innenoberfläche 5 angeordnet zu sein brauchen.
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Im
Folgenden wird ein drittes Ausführungsbeispiel anhand der 6 näher
erläutert. Elemente, welche Elementen der vorangegangenen
Ausführungsbeispiele entsprechen, sind mit denselben Bezugsziffern
versehen und werden nicht erneut im Detail beschrieben.
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Die 6 zeigt
schematisch einen Schnitt durch eine Trokartubus 31. Dieser
hat die Form eines hohlen Kegelstumpfes; er besitzt einen sich zur
seiner operationsfeldseitigen Öffnung 9 hin konisch
verjüngenden Innendurchmesser. In dem operationsfeldabgewandten
weiten Bereich 10 sind an der Innenoberfläche 5 Lumineszenzlichtquellen 19 angeordnet.
Mit Hilfe dieser Lumineszenzlichtquellen 19 wird das Operationsfeld 6 vollständig
ausgeleuchtet. Das das Operationsfeld 6 beleuchtende Licht
ist durch die Bezugsziffer 17 gekennzeichnet. In Folge der
V-förmigen Ausgestaltung des Tubus 31 im Längsschnitt
bzw. des größeren Innendurchmessers des Tubus
im operationsfeldabgewandten Bereich 10 verglichen mit
dem Innendurchmesser der operationsfeldseitigen Öffnung 9 wird
das Sichtfeld des Operateurs trotz homogener Ausleuchtung des Operationsfeldes 6 nicht
durch die Lichtquellen 19 beeinträchtigt. Auch
die Einengung des Lumens des Tubus durch die Lumineszenzlichtquellen 19 ist
wegen der größeren Weite am operationsfeldabgewandten
Bereich 10 des Tubus 31 nicht störend.
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Die
Lichtquellen 19 können vorteilhafterweise ringförmig
entlang des Umfangs des Tubus 31 angeordnet sein. Dadurch
kann wird eine besonders homogene Flächenausleuchtung des
Operationsfeldes 6 gewährleistet werden.
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Bei
den Lichtquellen 19 handelt es sich beispielsweise um organische
Leuchtdioden, LEDs oder Elektrolumineszenzstrahler wie etwa. Elektrolumineszenzfolien.
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Grundsätzlich
können auch die im Rahmen des zweiten und dritten Ausführungsbeispiels
beschriebenen Tubi 30, 31 eine Schutzbeschichtung, wie
sie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben wurde, aufweisen. Ebenso können die Tubi 30, 31 auch
eine Spülvorrichtung zur Reinigung der Innenoberfläche 5 umfassen.
Zudem ist auch eine Ausgestaltung der Tubi 30 und 31 mit
Lichtquellen verschiedener Emissionsspektren, wie im Zusammenhang
mit dem ersten Ausführungsbeispiel bereits beschrieben
worden ist, möglich.
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Insgesamt
hat die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass das Operationsfeld
durch den Operateur vollständig, also ohne Sichtbeeinträchtigung,
eingesehen werden kann und gleichzeitig eine homogene Flächenbeleuchtung
erzielt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/093791
A2 [0003]