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Die
Erfindung betrifft die Beschabung von Walzenbezügen von Kalanderwalzen und
im Besonderen eine Beschabung, die die vorgegebene Rauheit der Walzenbezugsoberfläche aufrecht
erhält.
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In
der Papierherstellung werden Kalanderwalzen in Glättwerken
zur abschließenden
Bearbeitung der Oberflächen
von Papierbahnen verwendet. Dabei besitzt die Rauheit der Kalanderwalzenoberflächen einen
wesentlichen Einfluss auf die Oberflächeneigenschaften des hergestellten
Papiers, wie z. B. dessen Glanz und Glätte. Damit sich Verunreinigungen
wie beispielsweise Papierfasern oder Strichrückstände nicht dauerhaft auf der
Walzenoberfläche ablagern
und damit die Oberflächenqualität des erzeugten
Papiers beeinträchtigen
können,
werden sogenannte Schaberklingen an die Walzenoberfläche angelegt,
die die Verunreinigungen von der Walzenoberfläche entfernen.
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Aufgrund
des hohen Drucks und der hohen Temperaturen, bei denen Kalanderwalzen
betrieben werden, ist deren Oberfläche hohen mechanischen und
thermischen Belastungen ausgesetzt. Daher werden Kalanderwalzen
in der Regel mit einem Walzenbezug versehen, der eine ausreichende
Duktilität mit
einer hohen Oberflächenhärte verbindet.
Solche Walzen weisen in der Regel eine Füllermatrix aus z. B. Nickel,
Kobalt oder Eisen auf, die als Binder für darin eingebettete Hartstoffkörner dient.
Als Material für die
Hartstoffkörner
werden in der Regel metallartige Carbide, wie beispielsweise Wolframcarbid,
Titancarbid oder Chromcarbid, metallische Nitride, wie beispielsweise
Titannitrid sowie Mischungen davon und Carbonitride, wie beispielsweise
Titancarbonitrid, verwendet. Während
das für
die Füllermatrix
verwendete Metall in Bezug auf die zu erreichende Duktilität des Walzenbezugs
gewählt
wird, wird die Härte
der Bezugsoberfläche
von den darin eingebetteten Hartstoffkörnern bestimmt. Der mittlere
Abstand zwischen den Hartstoffkörnern
wird als Spaltmaß bezeichnet.
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Die
Nutzoberfläche
des Walzenbezugs, d. h. die bei Gebrauch mit der Papieroberfläche in Kontakt stehende
radial außen
stehende Oberfläche
des Walzenbezugs, wird auf die für
den jeweiligen Anwendungsfall erforderliche Rauheit geschliffen.
Verunreinigungen werden von der Walzenoberfläche mit Hilfe einer Schaberklinge
entfernt, die während
des Betriebs gegen die Nutzoberfläche des Walzenbezugs drückt. Es
hat sich jedoch gezeigt, dass die Schaberklingen selbst die Oberflächeneigenschaften des
Walzenbezugs beeinträchtigen
können.
Beispielsweise kann sich ein Teil des als Schaberschmutz bezeichneten
Abriebs der Schaberklinge an der Oberfläche des Walzenbezugs festsetzen
und deren Rauheit verändern.
Beispielsweise kann sich der Schaberschmutz auf einer auf Hochglanz
bearbeiteten Walzenoberfläche
als matter Belag festsetzen, der die Glanzwerte des hergestellten
Papiers beeinträchtigt.
Umgekehrt kann die Einlagerung von Schaberschmutz in den Vertiefungen
einer relativen rauen Walzenoberfläche einen ”Politureffekt” zur Folge
haben, der zu glänzenden
Partien auf einem mit einer an sich matten Oberfläche hergestellten
Papier führen
kann.
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Daher
werden Hartstoffkörner
in das Material der Schaberklinge eingebettet, welche die Walzenoberfläche beim
Beschaben mikroabrasiv bearbeiten und somit die Reinheit der Walzenoberfläche über einen
längeren
Zeitraum gewährleisten.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass entsprechende Schaberklingen die Vorgabewerte
für die Oberflächenrauhigkeit
nur über
einen begrenzten Zeitraum aufrecht erhalten können.
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Ausgehend
von dem Dargelegten ist es daher wünschenswert eine Vorrichtung
anzugeben, bei der die Vorgabewerte bezüglich des Toleranzbereichs
der Rauheit der Nutzoberfläche
eines Walzenbezugs für
eine Kalanderwalze über
einen längeren Zeitraum
aufrecht erhalten werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Vorrichtung weist diese eine Schaberklinge auf, in die Hartstoffkörner eingebettet
sind, deren Härte,
Korngrößenverteilung
und Oberflächenmorphologie
auf den Toleranzbereich der Rauheit der Nutzoberfläche des Walzenbezugs
abgestimmt gewählt
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung weist diese einen Walzenbezug für eine Kalanderwalze auf, dessen
radial außenliegende Mantelfläche die
von der Schaberklinge beschabte Nutzoberfläche bildet, wobei der an die
Nutzoberfläche
angrenzende Bereich des Walzenbezugs aus einem Material gebildet
ist, das in eine Füllermatrix
eingebettete erste Hartstoffkörner
umfasst, und wobei die Nutzoberfläche ferner so ausgebildet ist,
dass ihre Rauheit einen Wert innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs
aufweist.
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Bei
einer Ausführungsform
der Vorrichtung ist eine Schaberklinge vorgesehen, die ein Faserverbundmaterial
aufweist, in dessen Bindemittel Hartstoffkörner eingebettet sind, deren
Härte,
Korngrößenverteilung
und Oberflächenmorphologie
relativ zur Härte
und Korngrößenverteilung
der Hartstoffe im Walzenbezug und in Abhängigkeit des Toleranzbereichs
gewählt
ist, in dem die Rauheit der Nutzoberfläche des Walzenbezugs aufrecht
erhalten bleiben soll.
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Ist
der vorgegebene Toleranzbereich für die Rauheit der Nutzoberfläche des
Walzenbezugs im Bereich von Ra = 0,02 μm bis Ra = 0,03 μm
angesiedelt, so weist die Schaberklinge vorzugsweise Hartstoffkörner auf,
deren Härte
geringer als die Härte
der in der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner ist. Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung beträgt
die Härte
der in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner dabei
maximal 70%, wenigstens aber 3% und vorzugsweise wenigstens 30%
der Härte
der in der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner. Der Vergleich der Härten bezieht
sich dabei auf Härteangaben
gemäß Vickers
und insbesondere auf Vickershärten
bezogen auf eine Last von 300 g.
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Bei
diesen in dieser Schrift als ”fein” bezeichneten
Nutzoberflächen
wird somit sichergestellt, dass sich die abrasive Wirkung der in
der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner auf Belegungen und Verwitterungen
der Walzenbezugoberfläche
konzentriert und vorzugsweise kleinflächige Unebenheiten in der Oberfläche glättet.
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Gemäß weiteren
Ausführungsformen
der Erfindung ist die durchschnittliche Korngröße der in der Schaberklinge
eingebetteten Hartstoffkörner
größer als
die durchschnittliche Korngröße der in
der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner, wodurch eine lokale Überbeanspruchung
des Walzenbezugs im mikroskopischen Bereich unterbunden wird. Gemäß Ausführungsformen
ist die durchschnittliche Korngröße der in
der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner vorzugsweise wenigstens
doppelt so groß wie
die durchschnittliche Korngröße der in
der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung weisen die in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner eine
Korngrößenverteilung auf,
bei der vorzugsweise die Korngröße, die
von 90% der Hartstoffkörner
nicht überschritten
wird, wenigstens doppelt so groß und
vorzugsweise wenigstens dreimal so groß ist, wie die Korngröße, die
von 10% der Hartstoffkörner
nicht überschritten
wird. Eine entsprechende Korngrößenverteilung
ermöglicht
eine hohe Packungsdichte der Hartstoffkörner in der Schaberklinge,
wodurch die Gefahr des Ausbrechens von Hartstoffkörnern aus
dem Bindermaterial der Schaberklinge und damit die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen
von scharfen Kanten, die zu einer Rillenbildung an der Walzenoberfläche führen könnten, minimiert
ist.
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Das
Aufrechterhalten einer Rauhigkeit der Nutzoberfläche mit Vorgabewerten aus dem
Feinbereich von Ra = 0,02 μm bis Ra = 0,03 μm
wird vorzugsweise durch die Verwendung von Hartstoffkörnern in der
Schaberklinge unterstützt,
deren Oberflächenmorphologie
durch gerundete Kanten und Ecken bestimmt ist. Unter Oberflächenmorphologie
bzw. Morphologie wird hierbei die Form der Hartstoffkörner verstanden,
die sich aus geometrisch bestimmten Flächen, Kanten und Ecken ergibt.
In einer weiteren Ausführungsform
weisen die in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner eine
in erster Näherung
rotationsellipsoidförmige
Geometrie und vorzugsweise insbesondere eine sphärenförmige Geometrie auf, wodurch
ein Feinschaben der Walzenoberfläche
unter Vermeidung von Kratzerbildungen gefördert wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
die Rauheit der Nutzoberfläche
des Walzenbezugs einen Wert bzw. einen Toleranzbereich auf, der innerhalb
des Bereichs von Ra = 0,03 μm bis Ra = 0,3 μm
angesiedelt ist. Zum Aufrechterhalten dieser ”mittleren” Rauheit weist die Schaberklinge
der Vorrichtung in sie eingebettete Hartstoffkörner auf, deren Härte wenigstens
30% und maximal 200% der Härte der
in der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner beträgt. Bei einer weiteren Ausführungsform
dieser Vorrichtung weisen die Hartstoffkörner eine monomodale Korngrößenverteilung
auf, wobei die durchschnittliche Korngröße der Verteilung größer als
die durchschnittliche Korngröße der in
der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung weisen die in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner eine
bimodale oder multimodale Korngrößenverteilung
auf, an denen zumindest die mittlere Korngröße eines der Korngrößenverteilungsmodi
größer als
die durchschnittliche Korngröße der in
der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner ist, und wobei sich die
Korngrößenmoden
untereinander in der durchschnittlichen Korngröße und/oder in der Variation
der Korngröße voneinander
unterscheiden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung ist die Morphologie der in der Schaberklinge eingebetteten
Hartstoffkörner durch
eine zwar kantige jedoch nicht scharfkantige Oberfläche bestimmt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Vorrichtung weist einen Walzenbezug auf, dessen Rauheit der
Nutzoberfläche
einen vorgegebenen Toleranzbereich aufweist, der im Bereich von
Ra = 0,3 μm
bis Ra = 0,8 μm angesiedelt ist. Die Härte der
in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner zum Aufrechterhalten einer
in diesem ”groben” Rauheitsbereich vorgegebenen
Rauheit beträgt
wenigstens 100% und maximal 300% der Härte der in der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner. In einer weiteren Ausführungsform
beträgt
die Härte
der in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner vorzugsweise
wenigstens 120% und maximal 180% der Härte der in der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Vorrichtung weisen die in der Schaberklinge eingebetteten
Hartstoffkörner
eine Größenverteilung
auf, bei der die Korngrößen von
wenigstens 10% der Hartstoffkörner
größer als
die durchschnittliche Korngröße der in
der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörner sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
weisen die in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffkörner eine
Korngrößenverteilung
auf, bei der die Korngrößen von
wenigstens 10% der Hartstoffkörner
kleiner sind als das Spaltmaß zwischen
den in der Füllermatrix
des Walzenbezugs eingebetteten Hartstoffkörnern. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
weist die Vorrichtung in der Schaberklinge eingebettete Hartstoffkörner mit
wenigstens zwei Korngrößenverteilungen
auf, die sich zumindest in ihrer durchschnittlichen Korngröße voneinander
unterscheiden. Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung
ist die Morphologie der Hartstoffkörner bzw. der Harststoffkörner eines
der Korngrößenverteilungsmodi
durch eine Oberfläche
bestimmt, die scharfkantige Anteile aufweist.
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Es
hat sich gezeigt, dass sich mit einer Schaberklinge die Vorgaben
für die
Oberflächenrauhigkeit des
Walzenbezugs einer Kalanderwalze über einen langen Zeitraum aufrecht
erhalten lassen, wenn die Schaberklinge in sie eingebettete Hartstoffkörner aufweist,
deren Härte,
Korngrößenverteilung
und Oberflächemorphologie
auf die vorgegebene Rauheit der Walzen- bzw. Walzenbezugsoberfläche und
die Korngrößen und Härten der
darin eingebetteten Hartstoffkörner
abgestimmt ist.
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Weitere
Ausführungsformen
der Schaberklinge sehen vor, dass diese zumindest in dem Bereich,
in dem die Schaberklinge zum Kontakt mit dem Walzenbezug vorgesehen
ist, einen Faserverbund aufweist, bei dem Fasern eines Materials
oder Fasern aus verschiedenen Materialien mit einem Bindemittel
verbunden sind, in das wie oben beschriebene Hartstoffkörner eingebettet
sind. Als Fasermaterialien eignen sich Glasfasern, Kohlefasern,
Aramidfasern oder Basaltfasern, wobei zum Einstellen bestimmter
Abriebseigenschaften zwei oder mehrere dieser Faserarten kombiniert
werden können.
Als Bindemittel wird vorzugsweise ein duroplastisches oder thermoplastisches
Material verwendet, wobei die Verwendung eines Phenolharzes oder
eines aminvernetzten oder anhydridvernetzten Epoxydharzes besonders
bevorzugt wird.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Ansprüchen
sowie den Figuren. Die einzelnen Merkmale können bei einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
je für
sich oder zu mehreren verwirklicht sein. Bei der nachfolgenden Erläuterung
einiger Ausführungsbeispiele
der Erfindung wird auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen,
von denen
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1 eine
Vorrichtung zeigt, bei der eine Schaberklinge den Walzenbezug einer
Kalanderwalze beschabt,
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2 den
Spitzenbereich einer Schaberklinge in einer schematischen Querschnittsdarstellung zeigt,
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3 Hartstoffkörner mit
verschiedenen Morphologien veranschaulicht,
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4 ein
Beispiel für
eine monomodale Korngrößenverteilung
zeigt,
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5 ein
Beispiel für
eine bimodale Korngrößenverteilung
zeigt, und
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6 ein
Beispiel für
eine trimodale Korngrößenverteilung
zeigt.
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In
der 1 ist ein System 100 dargestellt, dass
eine Kalanderwalze 10 und eine Schaberklinge 20 umfasst,
deren Spitze gegen die radial außenliegende Mantelfläche des
Walzenbezugs 12 der Kalanderwalze 10 drückt. Bei
Papiermaschinen sind die Kalanderwalzen üblicherweise mehrschichtig
mit einem auf dem in erster Näherung
hohlzylindrisch ausgeführten
Walzenkörper 11 aufgebrachten
Walzenbezug 12 aufgebaut. Kalanderwalzen werden bei der Papierherstellung
zur Ausbildung der endgültigen Oberfläche des
Papiers eingesetzt Die Anforderungen an diese Oberfläche unterscheiden
sich je nach Papierart. Beispielsweise benötigen Verpackungspapiere eine
hohe Glätte
ohne zuviel Glanz, während gestrichene
oder ungestrichene Magazinpapiere extreme Glanz- und Glättewerte
erfordern. Glattheit und Glanz der Papieroberfläche werden wesentlich durch
den Druck, dem die Papierbahn beim Durchgang durch den zwischen
zwei Kalanderwalzen gebildeten Nipp ausgesetzt ist, die Temperatur
der Kalanderwalzenoberflächen,
die Geschwindigkeit, mit der die Papierbahn durch die Kalanderwalzen
geführt wird,
und durch die Oberflächenrauheit
des Walzenbezugs der Kalanderwalzen bestimmt.
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Die
in Kontakt mit der Papierbahnoberfläche stehende Nutzoberfläche des
Walzenbezugs muss eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische und
mechanische Einflüsse
aufweisen. Um der Aufgabe des Glättens
der Papierbahnoberfläche
gerecht zu werden, weisen die Walzenbezüge eine hohe Härte bei
gleichzeitig ausreichender Duktilität auf. Um dies zu erreichen
werden, wie in 1 veranschaulicht ist, zur Herstellung
der Walzenbezüge 12 Hartstoffkörner 13 in
einer Füllermatrix 14 eingebettet. Korngrößen und
Verteilung der Hartstoffkörner 13
sind
in der Darstellung von 1 aus Gründen einer verständlichen
Darstellung stark übertrieben
und nicht realitätsgetreu
dargestellt. Daher weichen Größe wie auch
Größenverteilung
der tatsächlich
im Walzenbezug 12 eingebetteten Hartstoffkörner 13 in der
Praxis wesentlich von dem durch die Darstellung Nahegelegten ab.
Der Walzenbezug 12 kann noch weitere (in der 1 nicht
dargestellte) Komponenten wie beispielsweise Faserwerkstoffe enthalten
die die mechanische Stabilität
des Walzenbezugs 12 verbessern. Die in die Füllermatrix 14 eingebetteten Hartstoffkörner 13 können sich über die
gesamte Dicke des Walzenbezugs 12, d. h. über dessen
gesamte radiale Ausdehnung erstrecken. Die in der Füllermatrix 14 eingebetteten
Hartstoffkörner 13 könne n jedoch
auch Bestandteil von nur einer Teilschicht des Walzenbezugs sein,
wobei diese Teilschicht an die radial außenliegende Oberfläche des
Walzenbezugs angrenzt. Neben der Füllermatrix 14 kann
die hartstoffkörnerhaltige
Schicht des Walzenbezugs 12 auch weitere Komponenten enthalten.
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Als
Hartstoffkörner
werden vorzugsweise metallartige Carbide, metallische Nitride und
Boride sowie Gemische dieser Stoffe verwendet. Als metallartige
Carbide eignen sich insbesondere Wolframcarbid (WC), Diwolframcarbid
(W2C) bzw. Wolframschmelzcarbid, das einem
Gemisch aus Wolframcarbid und Diwolframcarbid entspricht, Chromcarbid (Cr3C2), Vanadiumcarbid
(VC), Tantalcarbid (TaC), Molybdäncarbid
(MoC), Niobcarbid (NbC) sowie Titancarbid (TiC). Neben reinen Carbiden
können auch
Mischcarbide wie beispielsweise ((M1M2)C), ((M1CM2)C), ((M1M2M3)C) oder dergleichen
mehr verwendet werden, wobei M1, M2 und M3 Elemente
darstellen, die aus einer W, Cr, V, Ta, Ti, Mo, Nb und B umfassenden
Gruppe ausgewählt
sind. Zu den als Hartstoffe geeigneten metallischen Nitriden ist
Titannitrid (TiN) zu zählen,
wobei auch andere Nitride verwendet werden können. Außer Carbiden oder Nitriden
können
auch Hartstoffkörner
aus Carbonitriden verwendet werden, wobei Carbonitride verschiedener
Metalle gemischt sein können.
Beispielsweise können
Carbonitride nach den Formeln ((M1)(CN)), ((M1M2)(CN)) oder ((M1M2M3)C)
gebildet sein, wobei M1, M2 und
M3 jeweils ein Metall ausgewählt aus
der Gruppe von V, Ta, Ti, Mo, Nb, W, oder B darstellen. Ferner eignen
sich auch Titandiborid (TiB2) und keramische
Metalloxide wie z. B. TiO2, Cr2O3 oder auch Al2O3 ebenso wie Silizide wie beispielsweise
MoSi2 zur Herstellung der Hartstoffkörner.
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Zur
Herstellung der Füllermatrix 14 werden bevorzugt
duktile metallische Binder, wie beispielsweise Nickel, Kobalt oder
Eisen verwendet.
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Das
Aufbringen der Füllermatrix
mit darin eingebetteten Hartstoffkörnern erfolgt vorzugsweise mittels
eines als Hochgeschwindigkeitsflammspritzen bezeichneten Verfahrens,
das unter dem Akronym HVOF (High Velocity Oxygen Fuel Spraying)
bekannt ist. Die Schicht kann entweder direkt auf den Walzenkörper 11 aufgetragen
werden oder auf eine Trägerschicht
des Walzenbezugs 12.
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Der
Walzenkörper 11 ist
vorzugsweise hohlzylindrisch ausgeführt, wobei in der Regel Abweichungen
von der strengen zylinderförmigen
Geometrie vorgesehen sind, die der Verformung der Rolle bei den
verwendeten hohen Drücken
im Nip (Spalt) zwischen zwei aneinander abrollenden Walzen Rechnung
tragen.
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Beim
Pressen der Papierbahnen zwischen den Kalanderwalzen können sich
Streichmaterial und Faserstoffe vom Papier ablösen und an der Nutzoberfläche des
Walzenbezugs 12 anlagern. Bei erneutem Kontakt mit der
Papierbahn werden die Partikel in die Oberfläche der Papierbahn eingedrückt und können so
die Oberflächeneigenschaften
des Papiers, insbesondere dessen Glätte und Glanz beeinträchtigen.
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Um
dem vorzubeugen, wird die Nutzoberfläche des Walzenbezugs 12 wie
in 1 veranschaulicht mit einer Schaberklinge 20 beschabt.
Das die Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 kontaktierende Ende der Schaberklinge 20 weist
eine als Wate 21 bezeichnete Abschrägung zum Ableiten der Verunreinigungen
auf, die die Schaberklinge von der Nutzoberfläche des Walzenbezugs ablöst. Der
Neigungswinkel α der
Wate 21 gegenüber
der Unterseite 22 der Schaberklinge 20 weist in
der Regel Werte zwischen 30° und
45° auf.
Die Wate erstreckt sich von der Oberseite 23 der Schaberklinge 20 in
Richtung der Unterseite 22, wobei sie von letzterer durch eine
kurze, senkrecht zur Unterseite 22 angeordnete Stirnfläche 24 getrennt
ist. Die Schaberklinge 20 liegt auf der Nutzoberfläche des
Walzenbezugs 12 mit der Unterseite 22 am Übergang
zur Stirnfläche 24 auf. Anpressdruck
und Anstellwinkel der Schaberklinge 20 sind auf die mikroabrasiven
Eigenschaften der Schaberklinge und die Oberflächeneigenschaften und Oberflächenzusammensetzung
des Walzenbezugs abgestimmt. Unter Anstellwinkel α ist dabei
der Winkel zwischen der Unterseite 22 der Schaberklinge 20 und
der Tangente (gestrichelte Linie) an die Oberfläche des Walzenbezugs 12 im
Berührungspunkt
mit der Schaberklinge zu verstehen.
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Zur
mikroabrasiven Konditionierung der Walzenbezugsoberfläche wird
vorzugsweise ein Anpressdruck im Bereich von 200 bis 300 N/m und
insbesondere im Bereich von 240 bis 260 N/m gewählt. Der Anstellwinkel der
Schaberklinge 20 besitzt vorzugsweise einen Wert aus dem
Bereich von 15° bis 30°, und insbesondere
aus dem Bereich von 23° und 28° und besonders
bevorzugt einen Wert von 25° an.
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In
der 2 ist ein schematischer Querschnitt durch den
Bereich der Schaberklinge dargestellt, der die Wate 21 umfasst.
In diesem ”Spitzenbereich” wird die
Schaberklinge 20 von vier Flächen begrenzt, der Oberseite 23,
der Wate 21, der Stirnfläche 24 und der Unterseite 22.
Die Schaberklinge 20 besteht aus einem Faserverbundwerkstoff,
bei dem Fasern 25 und eventuell 26 in einem Bindemittel 27 eingebettet
sind. Abgesehen von den Fasern 25 bzw. 26 sind
in dem Bindemittel 27 zusätzlich Hartstoffkörner eingebettet,
die wie weiter unten ausgeführt
wird, verschiedene Korngrößen bzw.
-verteilungen, -härten und
-oberflächenmorphologien
aufweisen können.
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Im
in der 2 veranschaulichten Beispiel sind drei unterschiedliche
Arten von Hartstoffkörnern 31, 32 und 33 eingebettet,
die sich voneinander durch wenigstens eine der zuvor genannten Eigenschaften
unterscheiden. Die Fasern 25 bzw. 26 sind gemäß einer
Ausführungsform
in übereinanderliegenden
Schichten angeordnet, und gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist jede Faserschicht als Gewebe ausgebildet.
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Die
Fasern verleihen der Schaberklinge 20 die für die Beschabung
der Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 erforderliche mechanische Stabilität und Elastizität. Ferner
dienen die Fasern der Ableitung der bei der Beschabung an der Schaberklingenspitze
entstehenden Reibungswärme,
wodurch ein Überhitzen
der Schaberklinge auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur
des Bindermaterials 27 verhindert wird. Als Fasermaterialien eignen
sich insbesondere Glas-, Kohle-, Aramid- und Basaltfasern. Kohlefasern
eignen sich insbesondere zum schnellen Ableiten der Reibungswärme aus
dem Spitzenbereich der Schaberklinge 20. Zum Optimieren
der Abriebseigenschaften der Schaberklinge bei Beschaben des Walzenbezugs
können
verschiedene Fasermaterialien kombiniert werden, wobei sich die Fasermaterialien
der einzelnen Fasergelege voneinander unterscheiden können, aber
auch verschiedene Fasermaterialien in einem Fasergelege bzw. -gewebe
kombiniert werden können.
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Als
Bindematerial 27 werden vorzugsweise Materialien mit hoher
Glasübergangstemperatur
verwendet, beispielsweise Hochtemperatur-Duroplaste oder Thermoplaste,
die vorzugsweise von einem Phenolharz oder einem aminvernetzten
oder anhydridvernetzten Epoxydharz gebildet sind. Beispiele für entsprechende
Bindematerialien bilden Bisphenol A – Epichlorhydrin Harze (Bisphenol
A ist der Trivialname für
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan), Bisphenol F – Epichlorhydrin Harze (Bisphenol
F: 2,2'-Methylendiphenol),
modifizierte Bisphenol A – Epichlorhydrin
Harze, modifizierte Bisphenol F – Epichlorhydrin Harze, trifunktionelle
Epichlorhydrin Harze, tetrafunktionelle Epichlorhydrin Harze vernetzt
mit aromatischen oder cycloaliphatischen Diaminen oder cyclischen
Anhydriden, oder Kombinationen der genannten Stoffe. Die Bindematerialien 27 ermöglichen
vorzugsweise Einsatztemperaturen von 240° Celsius, die sogar kurzfristig überschritten
werden können, beispielsweise
auf Temperaturen von 255° Celsius.
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Im
Verhältnis
zur Nutzoberfläche
des Walzenbezugs ist eine von einem Faserverbund aus Gewebearmierung
oder duroplastischer oder thermoplastischer Bindematerialmatrix
gebildete Schaberklinge 20 relativ weich. Die Wechselwirkung
zwischen solchen Schaberklingen 20 und dem Walzenbezug 12 beschränkt sich
dabei auf das Entfernen von Fremdstoffen, d. h. von Partikeln und
Stoffen, die sich von der Papierbahn abgelöst und auf der Nutzoberfläche des
Walzenbezugs 12 angelagert haben. Es hat sich in der Praxis
gezeigt, dass feinere Beläge,
insbesondere von Streichmaterial oder von Schaberschmutz, die sich
regelmäßig in den
rauheitsbedingten Vertiefungen der Nutzoberfläche des Walzenbezugs einlagert
oder bei glatten Nutzoberflächen
an dieser anlagert haben, nicht auf Dauer von der Schaberklinge
entfernt werden können.
Entsprechende Beläge
führen
zu einer Veränderung
der Oberflächenrauheit
des Walzenbezugs; bei raueren Walzenoberflächen in der Regel zu einer
Glättung, bei
glatteren Oberflächen
zu einer Mattierung. In beiden Fällen ändert sich
in der Folge die Oberflächenqualität des erzeugten
Papiers, so dass der Herstellungsprozess unterbrochen werden muss
um die Kalanderwalze neu auf die gewünschte Oberflächenqualität zu konditionieren.
Während
eines hierfür
erforderlichen Walzenwechsels steht die Papiermaschine bis zu zwölf Stunden
still. Ein solcher Stillstand bedeutet enorme Kosten für den Papierhersteller.
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Um
die Intervalle zwischen zwei Walzenwechseln zu verlängern, weist
die Schaberklinge 20 in sie eingebettete Hartstoffkörner auf,
die die Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 während
des Beschabungsvorgang konditionieren. Die Hartstoffkörner in
der Schaberklinge werden hierfür
so ausgewählt,
dass sie mikroabrasiv auf die Walzenoberfläche einwirken und hierdurch
die vorgegebene Rauheit der Nutzoberfläche des Walzenbezugs 12 aufrecht
erhalten.
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Die
Vorgaben für
die Rauheit einer Walzenbezugsnutzoberfläche richten sich nach der jeweiligen
Glättungsaufgabe,
d. h. nach Glätte
und Glanzfaktor, die für
die herzustellende Papierbahn gefordert sind. Je nach Anforderung
an die Kalandrierung bzw. Satinage, z. B. ob Magazinpapiere, Verpackungspapiere,
profilempfindliche Spezial- oder Kunstdruckpapiere oder hoch gefüllte Dekorpapiere hergestellt
werden, nimmt die Rauheit an der Nutzoberfläche des Walzenbezugs einen
bestimmten Wert an, der üblicherweise
innerhalb des Bereichs von Ra = 0,02 μm und Ra = 0,8 μm
angesiedelt ist. Unter Ra-Wert wird die
mittlere Rauheit verstanden, d. h. der Wert, bezogen auf den die
Summe der Abweichungen des Oberflächenprofils minimal ist.
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Bei
sehr feinen Oberflächen
mit einem Wert der Oberflächenrauheit
im Bereich von Ra = 0,02 μm bis Ra = 0,03 μm,
werden in der Schaberklinge 20 vorzugsweise Hartstoffkörner verwendet,
die eine geringere Härte
aufweisen als die im Walzenbezug 12 eingebetteten. Die
Härte dieser
Hartstoffkörner 31 sollte
jedoch mindestens 3% der in der Füllermatrix 14 des
Walzenbezugs 12 verwendeten Hartstoffkörner 13 betragen,
wobei Härten
im Bereich von 30% bis 70% der Härte
der im Walzenbezug 12 verwendeten Hartstoffkörner 13 bevorzugt
werden. Hierdurch wird sicher gestellt, dass sich die abrasive Wirkung der
Schaberklinge im Wesentlichen auf das Entfernen von Belägen an der
Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 und das Entfernen von ”verwitterten”, d. h. chemisch
oder mechanisch degradierten, Oberflächenschicht des Walzenbezugs 12 beschränkt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die durchschnittliche Korngröße der in
der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffe 31 wenigstens
genau so groß und
vorzugsweise größer als
die durchschnittliche Korngröße der in
der Füllermatrix
des Walzenbezugs 12 eingebetteten Hartstoffkörner 13.
Besonders bevorzugt werden Hartstoffkörner 31 mit einer
Korngrößenverteilung,
deren mittlere Korngröße in etwa doppelt
so groß ist,
wie die der Hartstoffe 13 des Walzenbezugs 12.
Hiermit wird verhindert, dass sich die Hartstoffe 31 der
Schaberklinge 20 mit den Hartstoffkörnern 13 des Walzenbezugs 12 an
den Grenzen zur Füllermatrix 14 verhaken
und diese aus der Füllermatrix
lösen können. Insbesondere
bei einer Kombination der beschriebenen Härte mit der beschriebenen mittleren
Korngröße der in
der Schaberklinge 20 aufgenommenen Hartstoffe 31 wird
erreicht, dass die Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 von belagähnlichen Ablagerungen freigehalten
wird und kleinflächige
Unebenheiten, wie sie durch die mechanische Beanspruchung der Walzenbezugsoberfläche während des
Betriebs auftreten abrasiv geglättet
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform folgt die Variation
der Korngrößen der
in der Schaberklinge eingebetteten Hartstoffe 31 einer
Verteilung, bei der die Korngröße, die
von insgesamt 90% der Hartstoffkörner 31 nicht überschritten
wird, wenigstens doppelt so groß ist,
wie die Korngröße die von
10% der Hartstoffkörner 31 nicht überschritten wird.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die Korngröße die von
90% der Hartstoffkörner 31 nicht überschritten
wird wenigstens das dreifache der Korngröße, die von 10% der Hartstoffkörner 31 nicht überschritten
wird.
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Insbesondere
bei Nutzoberflächen
mit sehr geringer Rauheit, die eine sehr glatte, poliert erscheinende
Oberfläche
aufweisen, besitzen die in der Schaberklinge 20 verwendeten
Hartstoffkörner 31 vorzugsweise
eine gerundete Oberflächengeometrie, die
vorzugsweise eine rotationsellipsoide und insbesondere sphärenförmige Grundform
aufweist. Beispiele solcher Oberflächengeometrien sind in den Darstellungen
c und d der 3 veranschaulicht. Durch die
Wahl der Korngrößenverteilung
und der Oberflächenmorphologie
der Hartstoffkörner
kann die abrasive Wirkung der Schaberklinge 20 so eingestellt
werden, dass während
der gesamten Lebensdauer des Walzenbezugs 12 die Rauheit
der Nutzoberfläche
innerhalb eines engen vorgegebenen Toleranzbereichs aufrecht erhalten
wird, wobei der Toleranzbereich innerhalb des angegebenen Feinbereichs
angesiedelt ist, der durch Rauheiten im Bereich von etwa Ra = 0,02 μm
bis maximal Ra = 0,03 μm gekennzeichnet ist.
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Bei
einer Ausführungsform
weist der Walzenbezug Hartstoffkörner 13 auf,
die aus Wolframmonocarbid mit einer Vickershärte von 21,8 GPa (gemäß HV 0,3,
d. h. gemessen mit einer Last von 300 g) gefertigt sind. Bevorzugt
wird eine D50 Korngrößenverteilung
der Hartstoffkörner 13,
bei der die Korngröße von 50
Prozent der Hartstoffkörner
(gemessen mit dem Laserbeugungsverfahren nach CILAS 1064, nass mit
Calgon als Dispergierungsmittel) 2,3 μm nicht überschreitet. Die Nutzoberfläche des Walzenbezugs
ist fein geschliffen, d. h. die Rauheit der Walzenoberfläche weist
einen Wert aus dem Bereich von 0,02 bis 0,03 μm auf. In der Schaberklinge 20 sind
carbothermisch hergestellte Zirkonnitrid-Hartstoffkörner 31 eingebettet,
die eine Vickershärte
von 15,0 GPa gemäß HV 0,3
und eine wie oben bezeichnete D50 Korngrößenverteilung aufweisen. Die
Morphologie carbothermisch hergestellter ZrN-Körner ist rundlich und entspricht
in etwa den Darstellungen c, d und e von 3.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird ebenfalls ein wie oben angegebener Walzenbezug 12 mit
eingebetteten WC-Hartstoffkörnern (D50
von 2,3 μm)
verwendet. Statt der ZrN-Hartstoffkörner werden
in die Schaberklinge 20 jedoch Hartstoffkörner aus
Molybdändisilizid
(MoSi2) verwendet. Dieses weist eine Vickershärte von
12,75 GPa gemäß HV 0,3
auf. Die D50 Korngrößenverteilung
der eingebetteten MoSi2-Hartstoffkörner beträgt 8,4 μm. Die Hartstoffkörner werden über einen
thermischen Prozess gerundet.
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Bei
mittleren Rauheiten der Oberfläche,
unter denen in dieser Schrift Rauheiten im Bereich von Ra = 0,03 μm
bis Ra = 0,3 μm zu verstehen sind, muss einem
Polieren der Oberfläche
durch die Schaberklinge 20 entgegengewirkt werden. Hierzu
werden vorzugsweise Hartstoffkörner 31 und
eventuell 32 und 33 in die Schaberklinge 20 eingebettet,
die Härten
von wenigstens 30% bis maximal 200% der Härte der in der Füllermatrix 14 des
Walzenbezugs 12 eingebetteten Hartstoffkörner 13 aufweisen.
Die durchschnittliche Korngröße von zumindest
einer Art der in der Klinge 20 eingebetteten Hartstoffe
ist dabei vorzugsweise größer als
die der Hartstoffe 13 des Walzenbezugs 12.
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In
einer ersten Ausführungsform
liegen die in der Schaberklinge 20 eingebetteten Hartstoffe
in einer monomodalen Korngrößenverteilung
vor. Für
höhere
Rauheiten der Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 werden dabei härtere Hartstoffkörner bevorzugt
als für
im Verhältnis
hierzu geringere Rauheiten. Bei einer weiteren Ausführungsform
werden Hartstoffkörner
mit einer bimodalen oder multimodalen Korngrößenverteilung verwendet. Idealerweise
unterscheiden sich die Hartstoffkörner der einzelnen Korngrößenmodi
entweder in ihrer Oberflächenmorphologie
oder in ihrer Härte,
vorzugsweise jedoch in beidem.
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Bei
einer monomodalen Korngrößenverteilung
werden vorzugsweise Hartstoffkörner 31 verwendet,
die eine eckige bzw. kantige Morphologie aufweisen, wie sie beispielhaft
in Darstellung b von 3 veranschaulicht ist. Die Ecken
als auch die Kanten weisen hierbei keine oder nur wenig scharfkantige
bzw. spitze Anteile auf liegen im Wesentlichen leicht gerundet vor.
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Die
Verwendung multimodaler Korngrößenverteilungen
für die
in der Schaberklinge 20 eingebetteten Hartstoffe ermöglicht die
Kombination verschiedener abrasiver Eigenschaften der Körner mit
einer hohen Einbindung der Hartstoffkörner in die Bindematrix der
Schaberklinge. Werden beispielsweise drei Hartstoffkörnermodi
verwendet, so kann der erste Modus von Hartstoffkörnern gebildet
werden, deren durchschnittliche Korngröße größer als die durchschnittliche
Korngröße der im
Walzenbezug 12 verwendeten Hartstoffkörnern 13 ist und die
eine vorzugsweise gerundete Oberflächenmorphologie ohne Ausbildung
markanter Ecken und Kanten zur Glättung gröberer Unebenheiten in der Nutzoberfläche des
Walzenbezugs 12 aufweisen.
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Ein
zweiter Modus kann Hartstoffkörner
mit geringerer Größe aufweisen,
deren Oberflächenmorphologie
durch eckige aber nicht scharfkantige Anteile charakterisiert ist.
Entsprechende Hortstoffkörner wirken
einer zu starken Glättung
der Nutzoberfläche des
Walzenbezugs 12 entgegen und stellen somit sicher, dass
die Oberflächenrauheit
nicht unter einen vorgegebenen Wert abfällt.
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Vorzugsweise
kann noch ein dritter Modus an Hartstoffkörnern hinzugefügt werden,
die eine dritte Korngrößenverteilung
aufweisen, wobei die mittlere Korngröße dieses dritten Modus wesentlich
geringer ist als die der beiden anderen Modi und den mittleren (10
bis einige 10 nm) und oberen (100 bis einige 100 nm) Nanometerbereich
umspannt. Diese Hartstoffkörner
dienen dem Füllen
der Zwischenräume
zwischen den größeren Hartstoffkörnern, wodurch
die Belastungen an der Grenzfläche
zwischen größeren Hartstoffkörnern und
Bindematrix minimiert und somit der Gefahr des Ausbrechens der größeren Hartstoffkörner aus
der Bindemittelmatrix vorgebeugt wird.
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Bei
einer beispielhaften Ausführungsform weist
der Walzenbezug Hartstoffkörner 13 auf,
die aus Wolframmonocarbid mit einer Vickershärte von 21,8 GPa gemäß HV 0,3
gefertigt sind, wobei 50 Prozent der Hartstoffkörner (ermittelt nach dem oben
bezeichneten Laserbeugungsverfahren) nicht größer sind als 2,3 μm. Die Nutzoberfläche des
Walzenbezugs ist auf eine mittlere Rauheit geschliffen, d. h. auf einen
Wert aus dem Bereich von Ra = 0,03 bis Ra = 0,3 μm.
Die in der Schaberklinge 20 eingebetteten Hartstoffkörner bestehen
aus carburiert hergestelltem Titancarbid, das eine Vickershärte von
30,0 GPa gemäß HV 0,3
und eine Korngrößenverteilung
D50 von 10,2 μm
aufweist.
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Bei
einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden Titannitrid-Hartstoffkörner 31 in die
Schaberklinge 20 eingebettet, die eine Härte von 19,9
GPa und eine Körngrößenverteilung
D50 von 12,5 μm
aufweisen. Die Ausführung
des Walzenbezugs entspricht dem des vorhergehenden Beispiels.
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Bei
Oberflächenrauheiten
mit Werten von Ra = 0,3 μm bis Ra =
0,8 μm,
also bei ”gröberen” Nutzoberflächen von
Walzenbezügen,
werden in der Schaberklinge 20 vorzugsweise Hartstoffkörner eingesetzt,
die mindestens genauso hart und maximal etwa dreimal so hart sind
wie die im Walzenbezug 12 eingebetteten Hartstoffe 13.
Idealerweise beträgt
die Härte
der in der Schaberklinge 20 verwendeten Hartstoffe 31, 32 oder 33 zwischen
120% und 180% der Härte
der Hartstoffkörner 13 des
Walzenbezugs 12.
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Bei
einer Ausführungsform
sind die Korngrößenverteilungen
bzw. Verteilungen der Hartstoffkörner
so gewählt,
dass 10% der für
die abrasive Bearbeitung der Nutzoberfläche wirksamen Hartstoffe größer sind,
als die mittlere Korngröße der Hartstoffe 13 des
Walzenbezugs 12. Weiterhin sind etwa 10% der für die Abrasion
wirksamen Hartstoffkörner
in der Schaberklinge 20 kleiner als das Spaltmaß, d. h.
als der mittlere Abstand zwischen den in der Füllermatrix 14 eingebetteten
Hartstoffkörnern 13 des
Walzenbezugs 12. Das Spaltmaß beträgt in der Regel etwa 10% der
mittleren Korngröße der Hartstoffe 13.
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Die
Korngrößenverteilungen
der in der Schaberklinge 20 eingebetteten Hartstoffkörner 31, 32 und eventuell 33 ist
vorzugsweise bimodal oder multimodal. Zum Aufrechterhalten einer
Rauheit innerhalb des angegebenen Bereichs von Ra =
0,3 μm bis
Ra = 0,8 μm
werden vorzugsweise Hartstoffkörner
mit einer Oberflächenmorphologie
verwendet, die durch scharfkantige Anteile bestimmt ist. Bei einer
bi- bzw. multimodalen
Korngrößenverteilung
werden auch hier vorzugsweise wenigstens zwei unterschiedliche Oberflächenmorphologien
verwendet, wobei mittlere Korngröße, Härte und
Oberflächenmorphologie
eines Korngrößenverteilungsmodus
so gewählt
ist, dass der vorgegebene Rauheitswert aufrecht erhalten wird, wozu
insbesondere Hartstoffkörner
mit scharfkantigen Anteilen verwendet werden, während die Hartstoffkörner eines
zweiten Korngrößenverteilungsmodus
weniger scharfkantig bzw. gerundet sind, um zu hohen Rauheitswerten
entgegenzuwirken und so die Rauheit der Nutzoberfläche innerhalb eines
vorgegebenen Toleranzbereichs zu halten.
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Selbstverständlich kann
der Toleranzbereich für
die Rauheit der Nutzoberfläche
des Walzenbezugs 12 durch mehr als zwei Korngrößenverteilungsmodi
in Verbindung mit mehreren unterschiedlichen Oberflächenmorphologien
eingestellt werden. Ferner kann auch hier ein Hartstoffkornfeinpulver
verwendet werden, das Korngrößen in nm-Bereich
aufweist, und die Räume
zwischen den größeren, im μm-Bereich liegenden
Hartstoffkörner
ausfüllt,
die die Abrasion Eigenschaften der Schaberklingen 20 im
Wesentlichen bestimmen. Ein entsprechendes Hartstoffkornfeinpulver
minimiert die Wahrscheinlichkeit des Ausbrechens von Hartstoffkörnern aus
der Schaberklinge während
des Beschabungsvorgangs.
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Bei
einer beispielhaften Ausführungsform weist
der Walzenbezug 12 darin eingebettete Wolframmonocarbid-Hartstoffkörner 13,
die durch eine Vickershärte
von 21,8 GPa gemäß HV 0,3
und eine D50 Korngrößenverteilung
von 2,3 μm
gekennzeichnet sind. Die Nutzoberfläche des Walzenbezugs ist auf
eine Rauheit im groben Bereich geschliffen, d. h. auf einen Wert
aus dem Bereich von Ra = 0,3 bis Ra = 0,8 μm.
Die Schaberklinge 20 enthält darin eingebettete, carbothermisch
hergestellte Hartstoffkörner aus
Titandiborid (TiB2), die eine Vickershärte von
33 GPa gemäß HV 0,3
und eine Korngrößenverteilung D50
von 2,6 μm
aufweisen.
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Die
Erfindung ermöglicht
das Aufrechterhalten der Rauheit der Nutzoberfläche eines Walzenbezugs über dessen
gesamte Lebensdauer und verlängert
somit die Standzeit eines Walzenbezugs, d. h. die Zeitspanne zwischen
Inbetriebnahme und Auswechseln einer Walze bzw. eines Walzenbezugs
erheblich. Entsprechend werden die Stillstandszeiten einer Papiermaschine
reduziert und die Maschine effektiver eingesetzt.