DE102009027423A1 - Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen, insbesondere für eine Handwerkzeugmaschine und zur Verwendung in Handwerkzeugmaschinen - Google Patents

Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen, insbesondere für eine Handwerkzeugmaschine und zur Verwendung in Handwerkzeugmaschinen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (100) zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen, insbesondere für eine Handwerkzeugmaschine, mit mindestens einem beweglich gelagerten, eine Aufnahmelagervorrichtung (130) und einen Hauptkörper (126) umfassenden Ausgleichskörper (102). Auf den Ausgleichskörper (102) wirkt dabei ein Antriebsmechanismus (104), durch welchen der mindestens eine Ausgleichskörper (102) antreibbar, vorzugsweise repetierend antreibbar, ist. Es wird vorgeschlagen, dass der Antriebsmechanismus (104) ein Antriebsglied (114) umfasst, welches mit der Aufnahmelagervorrichtung (130) zum Antrieb des Hauptkörpers (126) zusammenwirkt, wobei die Aufnahmelagervorrichtung (130) mit dem Hauptkörper (126) ...

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
  • Aus der bislang unveröffentlichten Patentanmeldung DE 10 2008 000 677 ist schon eine Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen, insbesondere für eine Handwerkzeugmaschine bekannt. Unter „Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen” sollen dabei insbesondere Maßnahmen und/oder Mittel und/oder deren Wirkungen verstanden werden, welche insbesondere in Handwerkzeugmaschinen auftretende, durch innere und/oder äußere Kräfte verursachten Vibrationen entgegenwirken. Aus DE 10 2008 000 677 ist eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere ein Bohr- und/oder Meißelhammer, mit einem repetierenden Schlagantrieb für schlagend antreibbare Werkzeuge, insbesondere Einsatzwerkzeuge, bekannt, bei der ein, über eine Huberzeugungsvorrichtung als Antriebsmechanismus antreibbarer, vorzugsweise repetierend antreibbarer Ausgleichskörper vorgesehen ist.
  • Der Ausgleichskörper umfasst dabei einen Hauptkörper und eine Aufnahmelagervorrichtung auf. Unter dem „Hauptkörper” wird dabei insbesondere der Teil des Ausgleichskörpers verstanden, welcher einen vorwiegenden Anteil an einer Gesamtmasse des Ausgleichskörpers trägt oder definiert. Die Aufnahmelagervorrichtung dient der Herstellung einer Wirkverbindung zwischen dem Ausgleichskörper und dem Antriebsmechanismus zum Antreiben des Ausgleichskörpers.
  • Die aus der DE 10 2008 000 677 und dort zitierten Schriften bekannte Aufnahmelagervorrichtung ist als drehbeweglicher Gelenkbolzen oder Gelenkkugel mit einer Aufnahmebohrung zur Aufnahme eines Antriebsglieds des Antriebsmechanismus ausgebildet. Die Aufnahmelagervorrichtung ist dabei derart mit dem Hauptkörper verbunden, insbesondere im Hauptkörper aufgenommen, dass im Wesentlichen nur Gelenkbewegung der Aufnahmebohrung möglich ist, ohne dass die Aufnahmelagervorrichtung eine Position gegenüber dem Hauptkörper veränderbar ist.
  • Der Schlagantrieb weist im Beispiel der DE 10 2008 000 677 mindestens ein vorwiegend axial repetierend angetriebenes Hubelement und ein weithin bekanntes Luftfederschlagwerk auf. Die repetierende Bewegung des Hubelements und die periodisch auftretenden Kraftimpulse des Luftfederschlagwerks regen die Handwerkzeugmaschine zu Vibrationen an. Eine Bewegung des Ausgleichskörpers der Handwerkzeugmaschine nach DE 10 2008 000 677 ist dabei in einer Phasenlage zur Bewegung des Hubelements so abgestimmt, dass durch die Bewegung des Ausgleichskörpers eine periodische Kraft erzeugt wird, welche als Gegenkraft reduzierend und/oder kompensierend auf die, die Vibrationen verursachenden Kräfte wirkt.
  • Die repetierende Bewegung des Ausgleichskörpers folgt zeitlich dabei im Wesentlichen einer Sinusform, wobei die periodischen Kräfte insbesondere bei einer Umkehr der Bewegungsrichtung erzeugt werden und einen impulsartigen Einzelverlauf zeigen.
  • Auf Grund der Überlagerung verschiedener über eine Periode des Schlagantriebs auftretender, vibrationsanregender Kräfte, welche aus dem Schlagantrieb und/oder aus Rückschlägen der im Betrieb auf das Einsatzwerkzeug aufgebrachten Schlagimpulse und/oder anderen Quellen herrühren, zu einer vibrationsanregende Effektivkraft, weist diese Effektivkraft ein komplexes Zeitprofil über eine Periode auf. In Abhängigkeit von charakteristischen Unterschieden im Zeitprofil von vibrationsanregender Effektivkraft und durch den Ausgleichskörper verursachter Gegenkraft, kann die vibrationskompensierende Wirkung des Ausgleichskörpers beschränkt sein.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Vorteile der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, dass auf einfache und zugleich kompakte Weise ein Zeitprofil der durch den Ausgleichskörper der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere des Hauptkörpers hervorgerufenen Gegenkraft vorteilhaft formt bzw. verformt werden kann, vorzugsweise an die vibrationsanregende Effektivkraft anpasst werden kann. Als weiterer Vorteil ist dabei anzusehen, dass durch die erfindungsgemäße Weiterentwicklung des Ausgleichskörpers eine geringere Spitzenbelastung des Antriebsmechanismus erreichbar ist.
  • Unter „relativbeweglich verbunden” wird dabei insbesondere verstanden, dass die Aufnahmelagervorrichtung eine veränderbare oder veränderliche Position bezogen auf den Hauptkörper haben kann. Unter „begrenzt relativbeweglich verbunden” ist hier insbesondere zu verstehen, dass eine Bewegung der Aufnahmelagervorrichtung gegenüber dem Hauptkörper begrenzt, insbesondere in einer Erstreckung oder Amplitude kleiner ist als eine räumliche Erstreckung des Ausgleichskörpers und/oder als eine Erstreckung oder Amplitude einer Bewegung des Ausgleichskörpers ist. Unter „vorgesehen” wird dabei insbesondere „ausgerüstet sein”, „ausgestattet sein” oder „ergänzt sein” verstanden.
  • Unter „der vibrationsanregenden Effektivkraft anpassen” wird dabei insbesondere verstanden, dass sich die vibrationsanregende Effektivkraft und die Gegenkraft möglichst weitgehend kompensieren oder aufheben.
  • Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
  • In einer besonders wirkungsvollen und zugleich günstig herzustellenden Ausführung der Vorrichtung ist ein Wirkmittel vorgesehen, so dass der Hauptkörper sich in mindestens einer Bewegungsrichtung gegenüber der Aufnahmelagervorrichtung im Wesentlichen elastisch, insbesondere um eine Ruheposition S0 bewegen kann.
  • In einer bevorzugten Ausführung kann das Wirkmittel dabei ein elastisches Element aufweisen, insbesondere ist es vorteilhafterweise ein elastisches Element. Insbesondere kann das elastische Element ein Federelement, ein Elastomer, gummiartiges Element oder ein Fluid sein.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführung kann das Wirkmittel mindestens eine Dämpfungselement aufweisen, insbesondere ein Dämpfungselement sein. Insbesondere kann das Dämpfungselement ein Federelement, ein Elastomer, gummiartiges Element oder ein Fluid sein.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführung wird erreicht, wenn das Wirkmittel sowohl mindestens ein elastisches Element als auch mindestens ein Dämpfungselement umfasst.
  • Eine besonders leicht herzustellende Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dadurch erreicht, dass das Wirkmittel zwischen dem Hauptkörper und der Aufnahmelagervorrichtung angeordnet ist. Vorzugsweise stellt das Wirkmittel eine Wirkverbindung zwischen dem Hauptkörper und der Aufnahmelagervorrichtung her. Insbesondere verbindet das Wirkmittel den Hauptkörper mit der Aufnahmelagervorrichtung. Unter „verbinden” wird dabei insbesondere mechanisch verbunden, adhäsiv verbunden, formschlüssig verbunden, kraftschlüssig verbunden, verschraubt, verstiftet, verklebt, magnetisch verbunden verstanden. Dem Fachmann sind weitere Verbindungsformen bekannt, welche vorteilhaft eingesetzt werden können.
  • In einer besonders kompakten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Aufnahmelagervorrichtung zumindest im Wesentlichen innerhalb des Ausgleichskörpers angeordnet. Unter „innerhalb” wird dabei insbesondere verstanden, dass die Aufnahmelagervorrichtung eine Längs- und Quererstreckung aufweist, welche innerhalb einer, insbesondere kleiner als eine Längs- und Quererstreckung des Ausgleichskörpers ist.
  • In einer bevorzugten Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Aufnahmelagervorrichtung mindestens ein Verbindungselement. Das Verbindungselement ist dabei im Wesentlichen unbeweglich gegenüber dem Hauptkörper an oder im Ausgleichskörper angeordnet. Unter „im Wesentlichen unbeweglich” wird dabei insbesondere verstanden, dass das Verbindungselement eine Beweglichkeit gegenüber dem Hauptkörper aufweist, welche kleiner, vorzugsweise vernachlässigbar klein gegenüber einer Beweglichkeit des Hauptkörpers relativ zum Aufnahmeelement der Aufnahmelagervorrichtung ist. In einer bevorzugten Ausführung ist das Verbindungselement hülsenartig, zumindest teilweise hülsenartig ausgebildet.
  • In einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung umfasst der Hauptkörper mindestens zwei, vorzugsweise mehrere Massenkörper. Insbesondere können die Massenkörper über ein elastisches und/oder dämpfendes Element miteinander verbunden sein, so dass eine Art Feder-Masse-Kette gebildet wird.
  • In einer anderen bevorzugten Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen umfasst diese eine Führungseinrichtung, mittels welcher der Ausgleichskörper in wenigstens einer Raumachse geführt lagerbar ist. In einer besonders wirkungsvollen Ausführung ist die mindestens eine Raumachse im Wesentlichen parallel, vorzugsweise koaxial zu einer Hauptschwingungsachse. Unter der „Hauptschwingungsachse” wird dabei insbesondere eine Raumachse verstanden, entlang welcher ein dominater Anteil der Vibrationen entsteht und/oder sich ein dominater Anteil der Vibrationen ausbreitet. Unter einem dominaten Anteil wird dabei insbesondere ein Anteil von mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 75% an den auftretenden Gesamtvibrationen verstanden.
  • In einer sehr effektiven Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Ausgleichskörper durch den Antriebsmechanismus in mindestens einer Bewegungsachse bezogen auf ein äußeres Ruhesystem antreibbar. Unter einem „äußeren Ruhesystem” wird dabei ein Bezugssystem verstanden, dessen Ursprung außerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt. Die Aufnahmelagervorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt dabei mindestens eine Relativbewegung des Hauptkörpers entlang einer Achse zu, welche im Wesentlichen parallel zu der Bewegungsachse des Ausgleichskörpers ist.
  • In einer bevorzugten Weiterentwicklung weicht mindestens eine Bewegungscharakteristik der Relativbewegung des Hauptkörpers in eine erste Richtung entlang der Achse von einer Bewegungscharakteristik einer im Wesentlichen entgegengesetzten Relativbewegung in einer zweiten Richtung entlang der Achse ab. Unter „Bewegungscharakteristik” wird dabei insbesondere eine Auslenkung, eine Maximalauslenkung, eine Geschwindigkeit, eine Beschleunigung und/oder ein Zeitverhalten verstanden.
  • In einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung ist mindestens ein Mittel zur Bewegungsbeeinflussung vorgesehen, welches die Relativbewegung des Hauptkörpers in eine erste Richtung, insbesondere entlang der Achse, in mindestens einer Bewegungscharakteristik abweichend von der im Wesentlichen entgegengesetzten Relativbewegung beeinflusst.
  • Weitere vorteilhafte Abwandlungen und/oder Weiterentwicklungen können sich für den Fachmann insbesondere aus der Kombination der im Vorhergehenden beschriebene Merkmale ergeben.
  • In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine vorteilhafte Handwerkzeugmaschine mit einer Antriebsvorrichtung zum Antrieb eines Werkzeugs, wobei Vibrationen in der Handwerkzeugmaschine verursacht werden, vorgeschlagen, welche eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation dieser Vibrationen umfasst.
  • In einer bevorzugten kompakten Ausführung der Handwerkzeugmaschine ist die Antriebsvorrichtung motorisch, insbesondere elektromotorisch angetrieben und der Antriebsmechanismus der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen ist mit der Antriebsvorrichtung wirkverbunden. Insbesondere ist der Antriebsmechanismus mit der Antriebsvorrichtung gekoppelt.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführung der Handwerkzeugmaschine umfasst die Antriebsvorrichtung zum Antrieb des Werkzeugs einen Schlagwerksmechanismus, insbesondere ein Luftfederschlagwerk, durch welchen das Werkzeug vorwiegend in einer Axialrichtung impulsartig, insbesondere periodisch impulsartig antreibbar ist. Insbesondere ist die Handwerkzeugmaschine als ein Bohr- und/oder Meißelhammer ausgebildet.
  • In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen in einer Handwerkzeugmaschine, insbesondere einer Handwerkzeugmaschine mit einem motorisch, vorzugsweise elektromotorisch angetriebenen Werkzeug zur Reduktion und/oder Kompensation von durch eine Antriebsvorrichtung für den Antrieb des Werkzeugs und/oder durch einen Einsatz des Werkzeugs hervorgerufenen Vibrationen verwendet oder eingesetzt.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung entnimmt der Fachmann den im Nochfolgenden dargestellten Figuren sowie der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
  • Beschreibung der Zeichnungen
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der folgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Bohr- und/oder Schlaghammers als Beispiel einer Handwerkzeugmaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen
  • 2 eine schematische Seitendarstellung eines erstes Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen
  • 3a eine schematische Modellansicht der Ausnahmelagervorrichtung nach 2
  • 3b eine schematische Seitenansicht einer Abwandlung der Aufnahmelagervorrichtung nach 2
  • 4a eine vereinfachte Schemadarstellung des Ausführungsbeispiels nach 2
  • 4b bis 4f je eine schematische Seitendarstellung eines alternativen Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen nach 2
  • 5a bis 5c zeigen je ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitendarstellung
  • 6 eine Variante des Ausführungsbeispiels nach 2 mit einem alternativen Antriebsmechanismus.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • 1 zeigt einen Bohr- und/oder Meißelhammer 10 als Beispiel einer Handwerkzeugmaschine mit einer Antriebsvorrichtung 12 zum Antrieb eines Werkzeugs 14 und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen 100. Der Bohr- und/oder Meißelhammer 10 weist mindestens ein Maschinengehäuse 16 auf, an dessen einer Stirnseite 18 ein Werkzeughalter 20 mit einer nicht dargestellten Werkzeugaufnahme zur Aufnahme, insbesondere zu wechselbaren Aufnahme des Werkzeugs 14 vorgesehen ist. Das Werkzeug 14 ist dabei im Werkzeughalter 20 drehend und/oder schlagenden antreibbar und definiert über eine Längserstreckung eine Axialrichtung 15. An einem der Stirnseite 18 gegenüberliegenden Ende 22 ist im vorliegenden Beispiel am Maschinengehäuse 16 eine Handgriffvorrichtung 24 vorgesehen. Die Handgriffvorrichtung 24 weist einen Geräteschalter 26 zu einer Inbetriebnahme des Bohr- und/oder Meißelhammers 10 auf. Benachbart zu dem Werkzeughalter 20 ist am Maschinengehäuse 16 ein Zusatzhandgriff 28 vorgesehen. Dieser kann insbesondere lösbar, besonders bevorzugt in einer Position und/oder in einer Ausrichtung veränderbar mit dem Maschinengehäuse 16 verbunden sein.
  • Die Antriebsvorrichtung 12 ist im Wesentlichen innerhalb des Maschinengehäuses 16 angeordnet und nur schematisch angedeutet dargestellt. Die Antriebsvorrichtung 12 umfasst einen Motor 30, insbesondere einen Elektromotor 32, und eine Getriebevorrichtung 34 zur Übertragung und/oder Übersetzung einer Bewegung des Motors 30, 32 in Bewegung des Werkzeugs 14 relativ zum Maschinengehäuse 16. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen ist im vorliegenden Beispiel mit der Getriebevorrichtung 34 wirkverbundenen, insbesondere direkt mit dieser gekoppelt.
  • Die Getriebevorrichtung 34 umfasst im Falle des vorliegenden Bohr- und/oder Meißelhammers 10 einen Schlagwerksmechanismus 36, insbesondere ein Luftfederschlagwerk 38, wie es dem Fachmann hinlänglich bekannt ist. Durch den Schlagwerksmechanismus 36, 38 ist das Werkzeug 14 vorwiegend in der Axialrichtung 15 impulsartig, insbesondere periodisch impulsartig antreibbar. Im Betrieb des Bohr- und/oder Meißelhammers 10 verursacht der Schlagwerksmechanismus 36, 38 und/oder das impulsartig beaufschlagte Werkzeug 14 in einer Rückwirkung Vibrationen im Bohr und/oder Meißelhammer 10, insbesondere am Maschinengehäuse 16 und/oder an der Handgriffvorrichtung 24 und/oder am Zusatzhandgriff 28.
  • Der Schlagwerksmechanismus 36, 38 umfasst eine Kolbeneinheit 40, welche axial verschieblich in einem Hammerrohr 42 angeordnet ist. Die Kolbeneinheit 40 wird dabei über eine Antriebseinheit 44, welche Teil der Getriebevorrichtung 34 ist, axial oszillierend im Hammerrohr 42 angetrieben. Im vorliegenden Beispiel ist die Antriebseinheit 44 als eine Taumeleinheit 46 ausgebildet. Durch die axial oszillierende Bewegung der Kolbeneinheit 40 werden sogenannte Massenkräfte hervorgerufen, welche eine Quelle zur Anregung von Vibrationen im Bohr- und/oder Schlaghammer 10 sind.
  • Im Hammerrohr 42 ist vor der Kolbeneinheit 40 weiters eine Schlägereinheit 48 axial verschieblich angeordnet. Zwischen der Kolbeneinheit 40 und der Schlägereinheit 48 ist eine Luftfeder 50 vorgesehen. Durch die axial oszillierende Bewegung der Kolbeneinheit 40 wird die Luftfeder 50 verdichtet bzw. entspannt, wodurch Druckkräfte entstehen, welche über die Kolbeneinheit 40 und/oder das Hammerrohr 42 auf den Bohr- und/oder Schlaghammer 10 übertragen werden können. Die Druckkräfte können so ebenfalls als Quelle zur Anregung von Vibrationen im Bohr- und/oder Schlaghammer 10 verstanden werden.
  • Die Schlägereinheit 48 wird durch die Druckkräfte wechselnd in Richtung auf den Werkzeughalter 20 zu oder von dem Werkzeughalter 20 weg beschleunigt. In einem vorderen Punkt überträgt die Schlägereinheit 48 einen Schlagimpuls auf ein nicht gezeigtes Schaftende des Werkzeugs 14. Dieser Schlagimpulse bereitet sich über das Werkzeug 14 auf eine Arbeitsspitze hin aus und wird dort auf eine Arbeitsfläche übertragen. In einer Rückwirkung bereitet sich ein umgekehrter Impuls über das Werkzeug 14 auf den Werkzeughalter 20 und/oder die Schlägereinheit 48 aus. Diese umgekehrter Impuls stellt eine weitere Quelle zur Anregung von Vibrationen im Rohr- und/oder Schlaghammer 10 dar.
  • Neben diesen Kräfte sind weitere mögliche Quellen zur Anregung von Vibrationen im Bohr- und/oder Schlaghammer 10 bekannt. Über einen Schlagzyklus betrachtet ergibt sich auf Grund der unterschiedlichen Anregungseigenschaften und/oder Zeitabhängigkeiten ein komplexer Zeitverlauf einer Vibrationen anregenden Effektivkraft.
  • Neben der in 1 dargestellten einfachen Ausführung eines Bohr- und/oder Meißelhammers 10 sind dem Fachmann weitere Ausführungen bekannt. Insbesondere kennt der Fachmann alternative und/oder weiterentwickelte Ausführungen von Luftfederschlagwerken 38. Diese können beispielsweise neben der Kolbeneinheit 40 und der Schlägereinheit 48 eine Schlagbolzeneinheit umfassen, welche die Schlagimpulse der Schlägereinheit 48 aufnehmen und an das Werkzeug 14 weitergeben. Beispielsweise ist aus DE 10 2006 046 472 A1 ein Luftfederschlagwerk 38a mit einer zusätzlichen Schlagbolzeneinheit bekannt, auf deren Offenbarung an dieser Stelle verwiesen wird.
  • Abhängig von der konkreten Ausführung des Schlagwerksmechanismus 36, 38 ändert sich die Vibrationen verursachende Effektivkraft und damit Ausprägung des Vibrationsspektrums nicht jedoch der Wirkmechanismus der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100, so dass die hier gezeigten Ausbildungen von Schlagwerksmechanismen nur Beispielcharakter haben, welche für die Erfindung selbst ohne weiteren Einfluss sind.
  • 2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen. Die Vorrichtung 100 umfasst einen beweglich gelagerten Ausgleichskörper 102 und einen Antriebsmechanismus 104. Der Antriebsmechanismus 104 wirkt der Art auf den Ausgleichskörper 102, dass dieser durch den Antriebsmechanismus 104 antreibbar, vorzugsweise repetierend antreibbar ist. In einer bevorzugten Ausführung ist der Ausgleichskörper geometrisch einfach, beispielsweise im Wesentlichen zylindrisch oder kubisch ausgeführt.
  • Im vorliegenden Beispiel ist der Antriebsmechanismus 104 als ein Taumelscheibenantrieb 106 ausgebildet. Der Taumelscheibenantrieb 106 weist eine über ein Taumellager 108 auf einer drehend antreibbaren Antriebswelle 110 angeordnete und durch die Antriebswelle 110 antreibbare Taumelscheibe 112 auf. An der Taumelscheibe 112 ist ein Taumelfinger 114 vorgesehen. Die Antriebswelle 110 erstreckt sich dabei entlang einer Drehachse 116, um welche sie drehend antreibbar ist. Das Taumellager 108 umfasst Lagerelemente 118, welche auf einer hier nicht dargestellten, um einen Winkel WT gegenüber der Drehachse 116 geneigten Lagerbahn laufen. Der Taumelfinger 114 erstreckt sich in diesem Beispiel radial von der Taumelscheibe 112 im Wesentlichen in einer Ebene 120 der Lagerbahn. Es können jedoch auch andere Ausrichtungen des Taumelfingers 114 vorteilhaft sein, ohne dass dadurch vom Erfindungsgedanken abgewichen würde. Wird die Antriebswelle 110 nun drehend angetrieben, so wird eine Drehbewegung 122 der Antriebswelle 110 in eine im Wesentlichen oszillierende Bewegung 124 des Taumelfingers 114 umgesetzt.
  • Der Taumelfinger 114 greift mit seinem freien Ende in oder durch eine in einem Hauptkörper 126 des Ausgleichskörper 102 vorgesehene Gelenkaufnahme 128 einer Aufnahmelagervorrichtung 130. Die Gelenkaufnahme 128 kann dabei beispielsweise als ein Gelenkbolzen 132 eines Schaniergelenks, wie es unter anderem aus der DE 10 2008 041 890 bekannt und in 2 angedeutet ist, oder als eine Gelenkkugel eines Kugelgelenk ausgeführt sein. Der Hauptkörper 126 ist im Beispiel nach 2 als elongierter Körper, beispielsweise als im Wesentlichen quaderförmiger oder zylindrischer Körper gezeigt, wobei auch andere, dem Fachmann naheliegende geometrische Gestalten des Hauptkörpers 103 vorteilhaften Ausführungen der Erfindung ergeben können.
  • 3a zeigt einen schematischen Aufbau und die erfindungsgemäße Anordnung der Aufnahmelagervorrichtung 130 in einer Modellansicht. Die Aufnahmelagervorrichtung 130 umfasst dabei den Gelenkbolzen 132, welcher um eine Schwenkachse 134 in Pfeilrichtung 136 schwenkbar gelagert ist. Zur schwenkbaren Lagerung des Gelenkbolzens 132 umfasst die Aufnahmelagervorrichtung 130 zwei, im vorliegenden Beispiel symmetrisch ausgestaltete Lagerbuchsen 138. Jede Lagerbuchse 138 ist dabei im vorliegenden Beispiel um jeweils ein Ende des Gelenkbolzens 132 angeordnet. Die Lagerbuchsen 138 können dabei insbesondere als Gleit- oder Wälzlager ausgebildet sein. Der Hauptkörper 126 weist quer zu einer Längserstreckung eine Aufnahmebohrung 140 zur Aufnahme der Lagerbuchsen 138 auf. Zwischen einer Innenwand 144 der Aufnahmebohrung 140 und einer äußeren Mantelfläche 146 der Lagerbuchsen 138 ist erfindungsgemäß ein elastisches Element 142 als Beispiel eines Wirkmittels 143 vorgesehen. Das elastische Element 142 kann dabei vorzugsweise ein Gummielement, ein Elastomer oder ein aus einem anderen elastischen Werkstoff hergestelltes Element sein. Vorzugsweise ist das elastische Element 142 mit der Innenwand 144 und/oder der Mantelfläche 146 verbunden. Das elastische Element 142 ermöglicht so eine relative Beweglichkeit der Aufnahmelagervorrichtung 130 zum Hauptkörper 126 des Ausgleichskörper 102. Insbesondere kann der Hauptkörper 126 auf diese Weise eine im Wesentlichen elastische Bewegung um eine durch das elastische Element vermittelte Ruheposition ausführen.
  • Im Wesentlichen quer, insbesondere senkrecht zur Aufnahmebohrung 140 weist der Hauptkörper 126 einen, vorzugsweise durchgehenden Eingriffsschlitz 148 auf. Der Gelenkbolzen 126 weist eine Querbohrung 150 zur Aufnahme des Taumelfingers 114 auf, welcher durch den Eingriffsschlitz 148 in die Querbohrung 150 eingreifen oder, wie in 3a dargestellt, durchgreifen kann. In dieser Ausführung ist die Aufnahmelagervorrichtung 130 innerhalb des Ausgleichskörpers 102, insbesondere innerhalb eines Volumens angeordnet, welches bei der Pendelbewegung 158 des Hauptkörpers 126 überstrichen wird. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die Aufnahmelagervorrichtung oberflächennah oder gar vorstehend zum Hauptkörper 126 bzw. des Ausgleichskörpers 102 anzuordnen.
  • In einer bevorzugten Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Mittel 152 zur Führung und Lagerungen des Ausgleichskörpers 102 vorgesehen. In der Ausführung nach 2 ist der Ausgleichskörper 102 auf mindestens einem Führungselement 154 in mindestens einer Bewegungsachse 156 axial beweglich geführt angeordnet. Die Bewegungsachse 156 erstreckt sich dabei im Wesentlichen parallel zur Drehachse 116. Wird der Taumelfinger 114 zu einer oszillierenden Bewegung 124 angeregt, so führt der Ausgleichskörper 102 eine axial oszillierende Pendelbewegung 158 in der Bewegungsachse 156 aus.
  • Wird die Aufnahmelagervorrichtung 130 des Ausgleichskörpers 102 im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung über den Taumelfinger 114 zur axial oszillierende Pendelbewegung 158 angeregt, so wird zunächst das elastische Element 142 in Richtung der Pendelbewegung 158 elastisch verformt. Erst nach dem Verstreichen einer sich im Wesentlichen aus der Elastizität des elastischen Elements 142 und der Trägheit des Hauptkörpers 126 sich ergebenden Verzögerungszeit wird auch der Hauptkörper 126 der Pendelbewegung 158 der Aufnahmelagervorrichtung 130 folgen. Durch die erfindungsgemäße Aufnahme der Aufnahmelagervorrichtung 130 im Hauptkörper 126 des Ausgleichskörpers 102 der Vorrichtung 100 wird erreicht, dass ein Zeitprofil der aus der Bewegung des Hauptkörpers 126 resultierenden Gegenkraft vorteilhaft geformt bzw. verformt werden kann, vorzugsweise an die vibrationsanregende Effektivkraft anpasst werden kann. Darüber hinaus nimmt das elastische Element 142 Belastungsspitzen, welche insbesondere bei einer Bewegungsumkehr der Pendelbewegung 158 auftreten, auf, so dass die Bauteile geringeren Belastungen ausgesetzt sind. Die Dauer der Verzögerungszeit sowie die Belastungsspitzen glättenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung können insbesondere durch geeignete Wahl der Elastizität des elastischen Elements 142, des zur Verfügung stehenden Bewegungsspielraums der Aufnahmelagervorrichtung 130 relativ zum Hauptkörper 126 und Masse und/oder Lagerung des Hauptkörpers 126 variiert werden.
  • Wird der erfindungsgemäß ausgebildete Ausgleichskörper 102 im Betrieb der Vorrichtung 100 über den Taumelfinger 114 zu axial oszillierenden Pendelbewegungen 158 angeregt, reagiert der Hauptkörper 126 zeitlich verzögert auf die Bewegung der Aufnahmelagervorrichtung 130. Die Hauptkörper 126 bildet zusammen mit dem Wirkmittel 143 der Aufnahmelagervorrichtung 130 ein so genanntes Masse-Feder-System, dessen Eigenschaften, insbesondere Resonanzeigenschaften dem Fachmann hinlänglich bekannt sind. Abhängig von einer Frequenz F0 und/oder einer Amplitude A0 der oszillierenden Pendelbewegung Aufnahmelagervorrichtung 130 wird sich bei dem Hauptkörper 126 ebenfalls eine oszillierende Pendelbewegung 158 mit variabler Amplitude AZ um die Ruheposition S0 einstellen. Durchgeeignete Wahl der elastischen Eigenschaften des Wirkmittels 143 und/oder einer Masse des Hauptkörpers 126 kann dabei der zeitliche Verlauf der Pendelbewegung 158 des Hauptkörpers 126 eingestellt werden.
  • In einer bevorzugten Weiterbildung kann das Wirkmittel 143 auch neben dem elastischen Element 142 mindestens ein Dämpfungselement umfassen. Es kann jedoch von Vorteil sein, wenn das Wirkmittel 143 nur mindestens ein Dämpfungselement umfasst. Geeignete Dämpfungselemente können dabei aus Elastomeren, thermoplastische Materialien, Fluiden wie z. B. Ölen oder Gelen oder anderen dem Fachmann hinlänglich bekannten dämpfenden Elementen bestehen.
  • In einer in 3b gezeigten besonders bevorzugten Weiterbildung kann das Wirkmittel 143 von einem zusätzlichen Verbindungselement 160 umschlossen sein. Insbesondere könnte in einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach den 2 und 3a das Wirkmittel 143 von einer Hülse, vorzugsweise einer zylindrischen Hülse als Verbindungselement 160 umgeben sein, welche in der Aufnahmebohrung 140 vorzugsweise unbeweglich gegenüber dem Hauptkörper 126 angeordnet ist. Dabei können insbesondere form- und/oder kraftschlüssige Verbindungen zwischen dem Verbindungselement 160 und der Aufnahmebohrung 140 zum Einsatz kommen. Diese Ausführung erlaubt vorteilhafterweise die Montage der erfindungsgemäßen Aufnahmelagervorrichtung 130 als vormontierte Baugruppe.
  • 4a zeigt der Übersicht halber das aus 2 bekannte Ausführungsbeispiel in einer weiter vereinfachten Darstellung. In den 4b bis 4f sind abweichende Ausführungsbeispiele der im Vorhergehenden beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 gemäß 4a gezeigt. Im Folgenden wird nur auf die charakteristischen Unterschiede zum Ausführungsbeispiel nach 2 und 4a eingegangen. In ihrer Funktionsweise unterscheiden sich die verschiedenen Ausführungen dabei im Wesentlichen nicht.
  • In der Ausführung nach 4b ist das Wirkmittel 143 zur relativbeweglichen, insbesondere elastischen Abstützung des Gelenkbolzens 132 der Aufnahmelagervorrichtung 130 zum Hauptkörper 126 des Ausgleichskörpers 102 als ein Federelement, insbesondere als ein Wellfederelement 162 ausgeführt. Jeder Federbogen des Wellfederelements 162 stützt dabei den Gelenkbolzen 132 elastisch in der Gelenkaufnahme 128 ab. Das Wellfederelement 162 wirkt dabei wie das bereits beschriebene elastische Element 142 der Ausführungsform nach 2.
  • In einer weiteren Ausführungsform nach 4c ist das Wirkmittel 143 als mindestens ein Blattfederelement 164 ausgeführt. In der in 4c gezeigten Ausführung ist der Gelenkbolzen 132 durch zwei Blattfederelemente 164 derart in der Gelenkaufnahme 128 abgestützt, dass der Hauptkörper 126 des Ausgleichskörpers 102 insbesondere in zur oszillierenden Pendelbewegung 158 im Wesentlichen paralleler Richtung elastisch relativbeweglich ist. Eine derartige Ausführung hat den Vorteil, das Kräfte quer zu einer möglicherweise vorgesehenen Axiallagerung des Hauptkörpers 126 verringert werden, und sich die Relativbeweglichkeit im Wesentlichen nur zwischen Aufnahmelagervorrichtung 130 und Hauptkörper 126 der für die Zielsetzung notwendigen Richtung einstellt.
  • 4d zeigt eine weitere Ausführungsvariante, wobei das Wirkmittel 143 durch vorzugsweise mindestens vier Radialfederelemente 166, welche vorzugsweise durch im Wesentlichen radial angeordnete Schraubenfedern gebildet sind, gebildet ist. Die Radialfederelemente 166 sind dabei zwischen der Gelenkaufnahme 128 und dem Gelenkbolzen 132 angeordnet. Die Radialfederelemente 166 stützen den Gelenkbolzen 132 in der Gelenkaufnahme 128 durch Zug- oder Druckkräfte ab, so dass dieser sich aus einer Ruhelage heraus begrenzt relativ gegenüber dem Hauptkörper 126 bewegen kann. In Abhängigkeit von einem Anordnungswinkel und/oder mindestens einer elastischen Federkenngröße der Radialfederelemente 166 kann die Relativbeweglichkeit des Gelenkbolzens 132 gegenüber der Gelenkaufnahme 128 mindestens eine Vorzugsrichtung aufweisen.
  • 4e zeigt eine weitere Abwandlung der Ausführungsform nach 4a, wobei das elastische Element 142 und/oder die Gelenkaufnahme 128 einen von einer Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist. In Abhängigkeit von der konkreten Gestalt des Querschnitts erhält die Relativbeweglichkeit des Gelenkbolzens 132 gegenüber der Gelenkaufnahme 128 mindestens eine Vorzugsrichtung. In der hier gezeigten Ausführung ist der Querschnitt im Wesentlichen elliptisch, wobei die große Achse im Wesentlichen parallel zur Richtung der oszillierenden Pendelbewegung 158 orientiert ist. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, eine vom Beispiel abweichende Gestalt des Querschnitts einzusetzen und/oder eine abweichende Orientierung der Vorzugsrichtung zu wählen.
  • 4f zeigt eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100. Die erfindungsgemäße Aufnahmelagervorrichtung 130 weist in dieser Ausführung mindestens ein, vorzugsweise zwei Federelemente 168 als Wirkmittel 143 auf. Die Federelemente 168 sind dabei vorzugsweise als Schraubenfedern ausgebildet. Der Gelenkbolzen 132 ist in dreh- und/oder schwenkbar in einem Körper 170 ausgenommen. Der Körper 170 ist dabei axial verschieblich in der Gelenkaufnahme 128 angeordnet. Vorzugsweise ist der Körper 170 dabei axial geführt in der Gelenkaufnahme 128 angeordnet. In der in 4f gezeigten Ausführung ist der Körper 170 axial verschieblich zwischen zwei Führungsflächen, welche in der Begrenzung der Gelenkaufnahme 128 vorgesehen und hier beispielhaft im Wesentlich einander gegenüber liegend und parallel zu einander ausgerichtet sind. Dem Fachmann sind hierzu abweichende Ausführungsformen wie beispielsweise Gleitschienenanordnungen oder andere Führungsanordnungen bekannt, welche alternativ für eine erfindungsgemäße Aufnahmelagervorrichtung 130 eingesetzt werden können. Gemäß 4f stützen sich die Federelemente 168 mit jeweils einem Ende an der Gelenkaufnahme 128 ab, während sie mit Ihrem anderen Ende am Körper 170 anliegen, welcher zwischen den beiden Federelement 168 angeordnet ist. Auf diese Weise ist der Gelenkbolzen 132 ähnlich den vorhergehenden Ausführungsformen mindestens in Richtung der oszillierenden Pendelbewegung 158 begrenzt axial beweglich, insbesondere auch elastisch beweglich.
  • 5a zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100. Diese Ausführung weicht von den im Vorhergehenden beschriebenen Ausführungsformen dahingehend ab, dass das Wirkmittel 143 im Wesentlichen aus einem elastischen Material 172, bevorzugt einem Elastomer, gummielastischen Material oder ähnlichem besteht, und die Aufnahmelagervorrichtung 130 und den Hauptkörper 126 im Wesentlichen umschließt. Insbesondere bildet das elastische Material Wesentlichen die Oberfläche des Ausgleichskörpers 102. Für die erfindungsgemäße Wirkung ist dabei von besonderer Bedeutung, dass das elastische Material den Hauptkörper 126 elastisch beweglich und damit begrenzt relativbeweglich mit der Aufnahmelagervorrichtung verbindet. In der Funktionsweise unterscheidet sich diese Ausführungsform im Wesentlichen nicht von den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen.
  • In einer bevorzugten Weiterbildung des Ausführungsbeispiels nach 5a umfasst der Hauptkörper 126 in mindestens zwei, vorzugsweise mehrere Massenkörper 127, 127a. Die Massenkörper 127, 127a sind im Beispiel nach 5b von dem elastischen Material 172 umgeben. Die Massenkörper 127, 127a wirken insbesondere mit dem zwischen ihnen liegenden Anteil des elastischen Materials als sogenannte Masse-Federn-Kette, welche wiederum über das elastische Material 172 mit der Aufnahmelagervorrichtung 130 verbunden, insbesondere wirkverbunden ist. Analog zu der weiter vorne beschriebenen Ausbreitung einer Pendelbewegung 124 über die Aufnahmelagervorrichtung 130 und das Wirkmittel 143 auf den Hauptkörper 126, welches diesen zu einer oszillierenden Pendelbewegung 158 anregt, werden in dieser angewandelten Ausführung nach 5b die beiden Massenkörper 127, 127a zu oszillierenden Pendelbewegungen 158, 158a angeregt. Die oszillierenden Pendelbewegungen 158, 158a der Massenkörper 127, 127a verursachen durch ihre Überlagerung wiederum einen komplexeren zeitlichen Verlauf der Gegenkraft des Ausgleichskörpers 102 in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100.
  • Wie in der beispielhaften Ausführung nach 5b können die Massenkörper 127, 127a dabei unterschiedliche geometrische Gestalten und/oder Massen m1, m2 haben. Der Fachmann wird hierbei wie auch bei der Auswahl und Ausführung des Wirkmittels 143 zur Herstellung der Wirkverbindung zwischen den einzelnen Massenkörpern 127, 127a und der Aufnahmelagervorrichtung 130 für den konkreten Anwendungsfall optimierte Parameter wählen. Neben den Massenverhältnissen zwischen den Massenkörpern 127, 127a spielt die Zahl der Massenkörper und die elastischen Eigenschaft der jeweiligen Wirkverbindung eine zentrale Rolle, um einen auf den Anwendungsfall optimierten Verlauf der Gegenkraft zu erzielen.
  • 5c zeigt eine abgewandelte Ausführung der Ausführungsform nach 5a, wobei das Hauptelement 126 über ein Federelement 174, insbesondere eine Schraubenfeder elastisch und damit begrenzt relativbeweglich mit der Aufnahmelagervorrichtung 130 verbunden ist. In der Funktionsweise unterscheidet sich auch diese Ausführungsform im Wesentlichen nicht von den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein anstelle oder zusätzlich zu dem Federelement 174 ein elastisches Element aus einem elastischen Material 172 und/oder ein Dämpfungselement als Wirkmittel 143 einzusetzen. Dem Fachmann stehen hierzu ein Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung, welche situationsabhängig vorteilhaft gemäß der Erfindung eingesetzt werden können.
  • Insbesondere erhält der Fachmann aus Kombination von Merkmalen der im Vorangehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele weitere vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen.
  • Insbesondere kann es als Weiterbildung der vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiele vorteilhaft sein, das Wirkmittel 143 so auszubilden, dass seine Wirkung, insbesondere die elastische Wirkverbindung zwischen dem Hauptkörper (126) und der Aufnahmelagervorrichtung (130) von der Bewegungsrichtung abhängig der Antriebsvorrichtung abhängt. Dies kann u. a. in Ausführungen nach den 2, 4a, 4e, 5a und/oder 5b durch gezielte Ausbildung und/oder Anordnung – z. B. lokale Verdichtung – der als Wirkmittel 143 dienenden elastischen Elemente 142 bzw. Materialien 172 erreicht werden. In den Ausführungen nach den 4b, 4c, 4d und/oder 4f können beispielsweise die Federelemente 162, 164, 166, 168, 174 auf den entlang der Richtung 156 gesehenen gegenüberliegenden Seiten der jeweiligen Aufnahmevorrichtung 130 mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften versehen sein.
  • 6 zeigt eine abgewandelte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 nach 2, wobei der Antriebsmechanismus 104 als ein Exzenterantrieb ausgebildet ist. Derartige Antriebe sind dem Fachmann hinlänglich bekannt und dienen wie der im Vorhergehenden beschriebene Taumelantrieb der Umwandlung einer Drehbewegung 122 in eine oszillierende Axialbewegung 158. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 entspricht dabei der Wirkungsweise des ersten Ausführungsbeispiels, so dass auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen wird.
  • Aus DE 10 2008 000 677 sind weitere alternative Antriebsmechaniken wie z. B. Nocken-, Kulissen- oder Hebelsysteme zur Erzeugung einer oszillierenden Axialbewegung bekannt, welche vorteilhaft in einem Antriebsmechanismus 104 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 eingesetzt werden können. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 entspricht dabei der Wirkungsweise des ersten Ausführungsbeispiels, so dass auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen wird. Bezüglich der Beschreibung der alternativen Antriebsmechaniken wird auf die DE 10 2008 000 677 verwiesen, welche hiermit ausdrücklich in die Offenbarung mit eingeschlossen wird. Des weiteren ist es auch denkbar das der Antriebsmechanismus 104 einen elektromagnetischen, elektromotorischen, piezoelektrischen, magnetostriktiven oder anderes gearteten Antrieb umfasst, insbesondere aus diesem besteht.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Claims (15)

  1. Vorrichtung (100) zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen, insbesondere für eine Handwerkzeugmaschine, mit mindestens einem beweglich gelagerten, eine Aufnahmelagervorrichtung (130) und einen Hauptkörper (126) umfassenden Ausgleichskörper (102) und einem auf den Ausgleichskörper (102) wirkenden Antriebsmechanismus (104), durch welchen der mindestens eine Ausgleichskörper (102) antreibbar, vorzugsweise repetierend antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmechanismus (104) ein Antriebsglied (114) umfasst, welches mit der Aufnahmelagervorrichtung (130) zum Antrieb des Hauptkörpers (126) zusammenwirkt, wobei die Aufnahmelagervorrichtung (130) mit dem Hauptkörper (126) relativbeweglich, insbesondere begrenzt relativbeweglich verbunden ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wirkmittel (143) vorgesehen ist, so dass der Hauptkörper (126) sich in mindestens einer Bewegungsrichtung (158) gegenüber der Aufnahmelagervorrichtung (130) im Wesentlichen elastisch, insbesondere um eine Ruheposition S0 bewegen kann.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkmittel (143) mindestens ein elastisches Element (142, 162, 164, 166, 168, 172) aufweist, insbesondere ein elastisches Element (142, 162, 164, 166, 168, 172) ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Wirkmittel (143) mindestens ein Dämpfungselement aufweist, insbesondere ein Dämpfungselement ist.
  5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkmittel (143) zwischen dem Hauptkörper (126) und dem Aufnahmelagervorrichtung (130) angeordnet ist, insbesondere eine Wirkverbindung zwischen dem Hauptkörper (126) und der Aufnahmelagervorrichtung (130) herstellt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmelagervorrichtung (130) zumindest im Wesentlichen innerhalb des Ausgleichskörpers (102) angeordnet ist.
  7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmelagervorrichtung (130) mindestens ein Verbindungselement (160) umfasst, welches im Wesentlichen unbeweglich gegenüber dem Hauptkörper (126) an oder im Ausgleichskörper (102) angeordnet ist.
  8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptkörper (126) mindestens zwei, vorzugsweise mehrere Massenkörper (127, 127a) umfasst.
  9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100) zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen mindestens eine Führungseinrichtung (152, 154) umfasst, mittels welcher der Ausgleichskörper (102) in wenigstens einer Raumachse (156) geführt lagerbar ist.
  10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichskörper (102) durch den Antriebsmechanismus (104) in mindestens einer Bewegungsachse (156) bezogen auf ein äußeres Ruhesystem antreibbar ist, und dass die Aufnahmelagervorrichtung (130) mindestens eine Relativbewegung des Hauptskörpers entlang einer Achse zulässt, welche im Wesentlichen parallel zu der Bewegungsachse (156) des Ausgleichskörpers (102) ausgerichtet ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung des Hauptskörpers (126) in eine erste Richtung entlang der Achse in mindestens einer Bewegungscharakteristik von einer im Wesentlichen entgegengesetzten Relativbewegung in einer zweiten Richtung entlang der Achse abweicht.
  12. Handwerkzeugmaschine (10) mit einer Antriebsvorrichtung (12) zum Antrieb eines Werkzeugs (14), wobei Vibrationen in der Handwerkzeugmaschine (10) verursacht werden, und einer Vorrichtung (100) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reduktion und/oder Kompensation dieser Vibrationen.
  13. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (12) motorisch, insbesondere elektromotorisch angetrieben wird und dass der Antriebsmechanismus (104) der Vorrichtung (100) zur Reduktion und/oder Kompensation von Vibrationen mit der Antriebsvorrichtung (12) zusammenwirkt, insbesondere mit dieser gekoppelt ist.
  14. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (12) zum Antrieb des Werkzeugs (14) einen Schlagwerksmechanismus (36, 38), insbesondere ein Luftfederschlagwerk umfasst, durch welchen das Werkzeug (14) vorwiegend in einer Axialrichtung impulsartig, insbesondere periodisch impulsartig antreibbar ist.
  15. Verwendung einer Vorrichtung (100) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11 in einer Handwerkzeugmaschine (10), insbesondere einer Handwerkzeugmaschine (10) mit einem motorisch, vorzugsweise elektromotorisch mittels einer Antriebsvorrichtung (12) angetriebenen Werkzeug (14), zur Reduktion und/oder Kompensation von durch die Antriebsvorrichtung (12) für den Antrieb des Werkzeugs (14) und/oder durch einen Einsatz des Werkzeugs (14) hervorgerufenen Vibrationen.
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