DE102009027323A1

DE102009027323A1 - Schiebeflügelanlage

Info

Publication number: DE102009027323A1
Application number: DE102009027323A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Bauer
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 2009-06-30
Filing date: 2009-06-30
Publication date: 2011-01-05
Anticipated expiration: 2029-07-01
Also published as: DE102009027323B4

Abstract

Es wird eine Schiebeflügelanlage mit mindestens einem Schiebeflügel, welcher über mindestens einen Rollenwagen in einer Laufschiene geführt ist, beschrieben. Es ist eine Bremseinrichtung vorgesehen, durch welche der Schiebeflügel abbremsbar ist. Die Bremseinrichtung ist im Bereich des Rollenwagens angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schiebeflügelanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der EP 1 826 351 A2 ist eine Schiebeflügelanlage mit einem Schiebeflügel bekannt, welcher in einer Laufschiene über mindestens einen Rollenwagen geführt ist. Es eine ist Bremseinrichtung vorgesehen, durch welche der Schiebeflügel abbremsbar ist. Die Bremseinrichtung wirkt mit einem Treibmittel, z. B. einem über Umlenkrollen geführten Zahnriemensystem zusammen. Hierdurch ist die Bremseinrichtung relativ aufwändig, da ein Zahnriemensystem bei einer einflügeligen Schiebeflügelanlage eigentlich nicht erforderlich wäre, und zudem nur für Schiebeflügel geeignet, welche zwischen zwei festen Endstellungen bewegbar sind, nicht jedoch für Schiebeflügel mit einen weiten Bewegungsweg, wie z. B. Schiebewandelemente.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schiebeflügelanlage zu schaffen, deren Bremseinrichtung, bei hoher Wirksamkeit, einfach aufgebaut und universell einsetzbar ist.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
Dadurch, dass die Bremseinrichtung erfindungsgemäß im Bereich des Rollenwagens angeordnet ist, wird eine einfacher Aufbau der Bremseinrichtung erreicht. Auf zusätzliche, bei manuellen Schiebeflügelanlagen eigentlich nicht erforderliche Komponenten, wie Zahnriemen oder dergleichen, kann verzichtet werden. Zudem ist eine universeller Einsatz möglich, insbesondere bei als Schiebewand ausgebildeten Schiebeflügelanlagen, deren Schiebeflügel einen relativ weiten Bewegungsbereich haben.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Bremseinrichtung mit mindestens einer Laufrolle des Rollenwagens zusammenwirken, indem sie ihre Bremswirkung direkt in die Laufrolle einleitet. Alternativ oder zusätzlich kann die Bremseinrichtung mit mindestens einer Fläche der Laufschiene zusammenwirken.
Die Bremseinrichtung kann ein als Fliehkraftbremse ausgebildetes Bremselement aufweisen. Dieses kann beispielsweise abhängig von der Drehzahl mindestens einer Laufrolle wirksam sein, d. h. mit steigender Drehzahl der Laufrolle eine steigende Bremswirkung aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich kann die Bremseinrichtung ein als elektrisch oder magnetisch wirkende Bremse ausgebildetes Bremselement aufweisen. Diese Art der Bremsung ist berührungslos und zeichnet sich daher durch Verschleiß- und Geräuschfreiheit aus. Das Bremselement kann als Wirbelstrombremse oder als Hysteresebremse ausgebildet sein.
Als weitere Alternative ist für die Bremseinrichtung die Verwendung einer generatorischen Widerstandsbremse denkbar, wobei die kinetische Energie des sich bewegenden Schiebeflügels durch einen Generator in elektrische Energie umgewandelt wird, welche wiederum in einem Bremswiderstand in Wärme umgewandelt wird.
Zusätzlich oder alternativ kann die Bremseinrichtung ein mechanisch mit der Laufschiene korrespondierendes Bremselement aufweisen, welches beispielsweise ab einer bestimmten Bewegungsgeschwindigkeit des Schiebeflügels wirksam geschaltet wird.
Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 eine erfindungsgemäße Schiebeflügelanlage in Frontansicht in geschlossener Stellung;
2 eine Schiebeflügelanlage gemäß 1, jedoch in geöffneter Stellung;
3 eine schematische Ansicht eines Rollenwagens der Schiebeflügelanlage gemäß 1 mit einer ersten Ausführungsform der Bremseinrichtung;
4 eine schematische Draufsicht des Rollenwagens gemäß 3;
5 eine schematische Ansicht eines Rollenwagens der Schiebeflügelanlage gemäß 1 mit einer weiteren, gegenüber 3 und 4 abgewandelten Ausführungsform der Bremseinrichtung;
6 eine schematische Draufsicht des Rollenwagens gemäß 5;
7 eine schematische Ansicht eines Rollenwagens der Schiebeflügelanlage gemäß 1 mit einer weiteren, gegenüber 3 bis 6 abgewandelten Ausführungsform der Bremseinrichtung in einem ersten Betriebszustand;
8 eine Ansicht des Rollenwagens gemäß 7 in einem zweiten Betriebszustand.
In den 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Schiebeflügelanlage 1 in Frontansicht dargestellt. Der Schiebeflügel 2 ist über die Laufrollen 4 von Rollenwagen 3 in einer ortsfesten Laufschiene 5 verschiebbar geführt, wobei über einen Handgriff eine manuelle Betätigung des Schiebeflügels 2 erfolgt. Während sich der Schiebeflügel 2 in der Darstellung gemäß 1 in seiner geschlossenen Stellung befindet, ist er in der Darstellung gemäß 2 seine offene Stellung gebracht worden.
Die Endstellungen des Schiebeflügels 2 sind durch – in der Zeichnung nicht dargestellte – Anschlagelemente begrenzt, z. B. durch Puffer. Um ein hartes Anfahren des Schiebeflügels 2 gegen die Anschlagelemente zu vermeiden, ist eine Bremseinrichtung 7 vorgesehen, welche z. B. abhängig von der Geschwindigkeit und/oder der Position des Schiebeflügels 2 wirksam wird. Die Bremseinrichtung 7ist im Bereich des Rollenwagens 3 angeordnet. Hierdurch kann auch zusätzliche Elemente, wie z. B. Zahnriemen, verzichtet werden.
In dem ersten, in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bremseinrichtung 7 im Bereich der Drehachse einer Laufrolle 4 angeordnet. Das Bremselement 8 der Bremseinrichtung 7 wirkt somit direkt auf die Laufrolle 4 und bremst diese gegenüber der Lauffläche der Laufschiene 5 ab. Hierzu können die Laufflächen der Laufrolle 4 und/oder der Laufschiene 5 mit hohem Reibwert ausgebildet sein, z. B. durch Material, Beschichtung und/oder Formgebung. Beispielsweise kann das Bremselement 8 als Fliehkraftbremse ausgebildet sein, welche ab einer bestimmten Drehzahl der Laufrolle 4 wirksam wird. Alternativ ist eine elektrische Ausbildung des Bremselements 8 denkbar, beispielsweise als generatorische Widerstandsbremse, als Wirbelstrombremse oder als Hysteresebremse.
In dem zweiten, in den 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Bremselement 9 der Bremseinrichtung 7 am Körper des Rollenwagens 3 angeordnet und wirkt mit der Laufschiene 5 zusammen. Hierzu weist das Bremselement 9 eine Wirkfläche auf, welche mit einer Fläche der Laufschiene 5 zusammenwirkt. Bei dieser Ausführungsform kann vorteilhafterweise das Prinzip der Wirbelstrombremsung genutzt werden, indem das Bremselement 9 ein magnetisches Element aufweist, welches bei der Relativbewegung zu der ferromagnetischen Laufschiene 5 in dieser bremsend wirkende Wirbelströme hervorruft. Aus eine Ausführung als Hysteresebremse ist alternativ denkbar.
Das dritte, in den 7 und 8 dargestellte Ausführungsbeispiel verwendet ebenfalls eine am Körper des Rollenwagens 3 angeordnetes Bremselement 10 der Bremseinrichtung 7. An dem ersten Bremselement 10 ist ein zweites Bremselement 11 angeordnet, dessen Abstand zur korrespondierenden Fläche der Laufschiene 5 veränderbar ist, insbesondere abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit des Schiebeflügels 2. Neben der Ausführung als Wirbelstrombremse oder Hysteresebremse ist alternativ oder zusätzlich auch eine Bremsung durch mechanischen Kontakt zwischen dem Bremselement 11 und der Laufschiene 5 denkbar.
Der Erfindungsgegenstand ist nicht auf die dargestellte, einflügelige Schiebeflügelanlage 1 begrenzt. Auch mehrflügelige Schiebeflügelanlagen lassen sich mit der Bremseinrichtung 7 realisieren, wobei jedem Schiebeflügel 2 eine separate Bremseinrichtung 7 zugeordnet wird. Insbesondere manuell betätigbare Schiebewandanlagen, deren Schiebeflügel 2 einen relativ weiten Bewegungsbereich haben, lassen sich mit der Bremseinrichtung 7 optimal bedienen.
Bezugszeichenliste

1: Schiebeflügelanlage
2: Schiebeflügel
3: Rollenwagen
4: Laufrolle
5: Laufschiene
6: Aufhängung
7: Bremseinrichtung
8: Bremselement
9: Bremselement
10: Bremselement
11: Bremselement

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1826351 A2 [0002]

Claims

Schiebeflügelanlage mit mindestens einem Schiebeflügel, mit einer Laufschiene, in welcher der Schiebeflügel über mindestens einen Rollenwagen geführt ist, wobei eine Bremseinrichtung vorgesehen ist, durch welche der Schiebeflügel abbremsbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (7) im Bereich des Rollenwagens (3) angeordnet ist
Schiebeflügelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (7) mit mindestens einer Laufrolle (4) des Rollenwagens (3) zusammenwirkt.
Schiebeflügelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (7) mit mindestens einer Fläche der Laufschiene (5) zusammenwirkt.
Schiebeflügelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (7) ein als Fliehkraftbremse ausgebildetes Bremselement (8) aufweist.
Schiebeflügelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (7) ein als elektrisch oder magnetisch wirkende Bremse ausgebildetes Bremselement (7, 9, 11) aufweist.
Schiebeflügelanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremselement (7, 9, 11) als Wirbelstrombremse ausgebildet ist.
Schiebeflügelanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremselement (7, 9, 11) als Hysteresebremse ausgebildet ist.