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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer induktiven
Leitfähigkeits-Messzelle mit einem eine Sendespule aufweisenden
Primärkreis und einem eine Empfängerspule aufweisenden
Sekundärkreis, und mit einem Kurzschlusspfad, der die Sendespule
und die Empfängerspule durchsetzt, wobei die Sendespule über
den Kurzschlusspfad induktiv mit der Empfängerspule koppelt.
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Zudem
bezieht sich die Erfindung auf eine induktive Leitfähigkeits-Messzelle
mit einem Primärkreis, welcher eine Sendespule enthält
und einem eine Empfängerspule enthaltenden Sekundärkreis,
mit einem Kurzschlusspfad, der die Sendespule und die Empfängerspule
durchsetzt.
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Derartige
Messzellen weisen bspw. eine als Ringspule ausgebildete Sendespule
auf, die von einer Wechselspannung gespeist wird. Im Inneren der
Sendespule wird ein ringförmiges magnetisches Wechselfeld erzeugt.
In der gleichen Ebene in der auch die Sendespule liegt, ist eine
Empfängerspule angeordnet, die ebenfalls als Ringspule
ausgebildet sein kann. Durch bewegliche Ionen in dem flüssigen
Messstoff wird infolge des magnetischen Wechselfeldes in der Sendespule
ein ringförmiger Strom in dem zu messenden Messstoff erzeugt,
der wiederum in der Empfängerspule ein Ausgangssignal auslöst,
dessen Stärke abhängig ist von der Beweglichkeit
und der Konzentration der Ionen und mithin von der elektrischen
Leitfähigkeit des flüssigen Messstoffs. Das Ausgangssignal
ist üblicherweise als ein Induktionsstrom ausgebildet.
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Das
Prinzip an sich ist in der industriellen Prozessmesstechnik etabliert
und in einer Vielzahl von Schriften in der Patentliteratur dokumentiert,
beispielsweise in der
U.S. Patentschrift
US 3,603,873 , oder der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 51 146 A1 .
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Aus
Ex-Schutz-Gründen kann im Sekundärkreis ein Widerstand
R
A eingefügt werden. Wird das Ausgangssignal
als Spannung U
Ind über die Empfängerspule
abgegriffen, gilt:
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Dabei
ist N1 die Anzahl der Windungen der Sendespule
und N2 die Anzahl der Windungen der Empfängerspule.
RMed bezeichnet den Widerstand des Messstoffs,
j die imaginäre Einheit und ω die Kreisfrequenz von
2πf, wobei f die Frequenz des induzierten Wechselstroms
ist. Weiterhin bezeichnet UErr die Erregerspannung
und IInd den in der Empfängerspule
mit der Induktivität L2 induzierten
Strom.
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Falls
RA << ωL2 gilt, dann besitzt die Induktivität
der Sekundärspule L2 einen vernachlässigbaren
Einfluss auf den Messwert.
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Gilt
RA << ωL2 nicht mehr, wird der Messwert abhängig
von der Induktivität L2 der Empfängerspule. Diese
Induktivität L2 wiederum ist abhängig
von der Kempermeabilität, welche eine Funktion der Temperatur ist.
Damit ist der Messwert temperaturabhängig (Größenordnung:
ca. 1% auf 100°C). Um dies zu kompensieren, ist es wichtig
die Induktivität der Empfängerspule zu bestimmen.
Beispielsweise insbesondere bei Sterilisationsvorgängen
bei denen die Leitfähigkeits-Messzelle bis zu 30 Mal täglich
Temperaturschwankungen zwischen 5° und 150°C ausgeliefert
ist, ist eine Diagnose der Sende- und/oder Empfängerspule
und eine Anpassung des Messwerts dahingehend erforderlich.
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Aus
der
U. S.-Patentschrift
6,414,493 B1 und der deutschen Offenlegungsschrift
DE 4116468 A1 ,
als auch aus der deutschen Patentschrift
DE 1028679 ist bekannt geworden,
eine zusätzliche Leiterschleife vorzusehen, die die Sendespule
und die Empfängerspule durchsetzt und als zusätzlicher
Kurzschlusspfad dient. Zu Diagnosezwecken wird die Leiterschleife
geschlossen und ein in der Empfängerspule bzw. in dem Sekundärkreis
induziertes elektrisches Signal mittels einer an die Empfängerspule
bzw. an den Sekundärkreis angeschlossenen Auswerteeinheit
bestimmt. Aus dem induzierten Ausgangssignal kann ein Zustand der
Empfängerspule, insbesondere eine Beschädigung
derselben ermittelt werden.
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Außerdem
ist aus der europäischen Offenlegungsschrift
EP 0999441 A1 bekannt geworden,
zur Überwachung der Sendespule von induktiven Leitfähigkeits-Messzellen
die Induktivität mittels Strom- bzw. Spannungsmessung zu
bestimmen. Die Empfängerspule des Sekundärkreises
kann damit jedoch nicht zuverlässig überwacht
werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine induktive Leitfähigkeits-Messzelle
und ein Verfahren zum Betreiben derselben vorzuschlagen, bei dem
ein Zustand der Messzelle, insbesondere eine Beschädigung
der Sendespule, vor allem aber der Empfängerspule, ermittelt
werden kann.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass bei geschlossenem Kurzschlusspfad ein erstes
in dem Primärkreis vorliegendes elektrisches Signal gemessen
wird, und dass das erste Signal mit hinterlegten Werten verglichen
und/oder verrechnet wird.
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Die
Erfindung macht sich dabei zu Nutze, dass die Sendespule bei geschlossenem
Kurzschlusspfad induktiv mit der Empfängerspule koppelt.
Bei geschlossenem Kurzschlusspfad lässt sich die Sendespule
und die Empfängerspule bspw. in einem Ersatzschaltbild
des Primärkreises zu einer Spule zusammenfassen. Alternativ
kann in dem Ersatzschaltbild die Sendespule als parallel zu der
Empfängerspule dargestellt werden. Der geschlossene Kurzschlusspfad
bildet dabei eine definierte induktive Kopplung zwischen der Sende-
und der Empfängerspule, so dass aufgrund einer Abweichung
von einem z. B. durch Kalibrieren bestimmten Wert ein Zustand der
Empfänger- und/oder der Sendespule detektiert werden kann.
Der Sekundärkreis muss keine gesonderte Auswerteeinheit
mehr zur Erfassung eines Defekts oder zur Bestimmung eines Zustands
der Messzelle, insbesondere der Empfängerspule, aufweisen.
Erfindungsgemäß genügt also zu Diagnosezwecken
die Messung eines ersten elektrischen Signals im Primärkreis
bei geschlossenem Kurzschlusspfad, über den eine definierte
induktive Kopplung zwischen Sende- und Empfängerspule erfolgt.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens wird bei unterbrochenem Kurzschlusspfad
ein zweites in dem Primärkreis vorliegendes elektrisches
Signal gemessen, und das erste Signal und das zweite Signal werden miteinander
und/oder mit hinterlegten Werten verglichen und/oder verrechnet.
Wird der Kurzschlusspfad geöffnet, werden die Spulen voneinander
entkoppelt und im Primärkreis ist nur noch die Sendespule
vorhanden bzw. „sichtbar”. Dadurch lässt
sich eine physikalische Größe bzw. ein Zustand
der Sendespule bestimmen. Aus dem ersten und dem zweiten an dem
Primärkreis abgegriffenen Signal kann dann auf einen Zustand
der Empfängerspule geschlossen werden. Zur Bestimmung des
Zustands der Empfängerspule sind also nur im Primärkreis
Mittel zu Messung des ersten und zweiten elektrischen Signals erforderlich.
Das erste und/oder zweite elektrische Signal kann bspw. der Kurzschlussstrom
der Sende und/oder Empfängerspule oder eine daraus abgeleitete
Größe sein.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Induktivität
und/oder die Impedanz oder eine daraus abgeleitete Größe
der Empfängerspule mittels des ersten und des zweiten elektrischen
Signals bestimmt. Durch die adaptive, d. h. den jeweiligen Messbedingungen
bzw. Umgebungsbedingungen wie bspw. der Umgebungstemperatur angepasste
Bestimmung bspw. der Induktivität der Empfängerspule
kann der Einfluss der Empfängerspule auf das Messsignal
und damit den eigentlichen Messwert verringert werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren verbessert somit die Messwertgenauigkeit bspw. in Abhängigkeit
von der Temperatur. Zudem kann die Messung über eine definierte
Impedanz im Sekundärkreis erfolgen. Dadurch kann ein Defekt
wie bspw. ein Drahtabriss zwischen der Empfängerspule und
einer Mess- bzw. Auswerteschaltung detektiert werden. Außerdem
kann die Induktivität der Sende- und/oder Empfängerspule
zu Zwecken einer vorbeugenden bzw. vorrausschauenden Wartung der
Messzelle aufgezeichnet werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Induktivität
und/oder die Impedanz der Sendespule mittels des zweiten Signals
bestimmt. Bei unterbrochenem Kurzschlusspfad ist, wie bereits erwähnt, das
im Primärkreis abgegriffene zweite elektrische Signal vor
allem von der Induktivität der Sendespule abhängig.
Mittels des ersten elektrischen Signals, das bei geschlossenem Kurzschlusspfad
gemessen wird, kann die Induktivität und/oder die Impedanz,
insbesondere der Widerstand, auch der Empfängerspule bestimmt
bzw. darauf zurückgeschlossen werden, da das erste elektrische
Signal im Primärkreis, welches bei geschlossenem Kurzschlusspfad
gemessen wird, auch abhängig von der Induktivität
der Empfängerspule ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden das erste und
das zweite elektrische Signal durch elektrisch nur mit dem Primärkreis
verbundene Mittel gemessen. Dafür kann bspw. eine Auswerteeinheit zur
Bestimmung des elektrischen Stroms und der elektrischen Spannung
an den Primärkreis oder in der Sendespule angeschlossen
sein.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird ein erster Kurzschlusspfad
durch den Messstoff gebildet. In einer weiteren Ausgestaltung des
Verfahrens wird ein zweiter Kurzschlusspfad mit einer Leiterschleife
gebildet Der Kurzschlusspfad kann also durch den Messstoff selbst
und/oder mittels einer die Sende- und die Empfängerspule
durchsetzende Leiterschleife realisiert werden. Wird der Kurzschlusspfad
bspw. nur durch den Messstoff gebildet kann die Leitfähigkeits-Messzelle
bspw. zur Unterbrechung bzw. Schließung des Kurzschlusspfades
aus dem Messstoff entfernt werden, so dass die Sendespule und die
Empfängerspule nicht mehr von dem Messstoff durchsetzt
werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist ein Schaltelement
vorgesehen, über das der, insbesondere aus einer Leiterschleife
bestehende, Kurzschlusspfad geöffnet bzw. geschlossen wird,
wobei dadurch die Sendespule mit der Empfängerspule über
den Kurzschlusspfad entkoppelt bzw. gekoppelt wird.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das erste elektrische
Signal bei geöffnetem Sekundärkreis gemessen.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das erste elektrische
Signal bei geschlossenem Sekundärkreis gemessen. In einer
weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das erste elektrische
Signal bei über einen Widerstand R geschlossenem Sekundärkreis
gemessen. Bei geschlossenem Sekundärkreis kann die Abschlussimpedanz
der Empfängerspule gemessen werden. Somit lässt
sich bspw. ein Drahtabriss zwischen Empfängerspule und
einer Auswerteeinheit bestimmen, da im Falle eines Drahtabrisses die
Abschlussimpedanz nicht mehr gemessen werden kann. Eine sehr große
Abschlussimpedanz entspricht quasi einem geöffneten Sekundärkreis.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird mittels der Sendespule
ein Wechselspannungssignal an den Sekundärkreis übertragen,
und zum Empfangen des Wechselspannungssignals im Wesentlichen die
Empfängerspule verwendet.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Empfängerspule,
insbesondere während einer Messung zur Bestimmung der Leitfähigkeit
des Messstoffs oder während eines Kalibriervorgangs, durch Schließen
des Kurzschlusspfades an die Sendespule gekoppelt.
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Hinsichtlich
der induktiven Leitfähigkeits-Messzelle wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
eine erste Auswerteeinheit zum Messen eines elektrischen Signals
an den Primärkreis angeschlossen ist, und dass die Auswerteeinheit
dazu dient, ein erstes bei geschlossenem Kurzschlusspfad aufgenommenes
elektrisches Signal auszuwerten.
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In
einer Ausgestaltung der induktiven Leitfähigkeits-Messzelle
ist eine Schalteinheit zum Unterbrechen bzw. Schließen
des Kurzschlusspfads vorgesehen, und die Auswerteeinheit dient dazu,
ein zweites bei unterbrochenem Kurzschlusspfad gemessenes elektrisches
Signal mit dem ersten Signal zu vergleichen und/oder zu verrechnen.
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In
einer Ausgestaltung der induktiven Leitfähigkeits-Messzelle
ist eine weitere Schalteinheit im Sekundärkreis vorgesehen,
welche die Sekundärspule insbesondere über einen
Widerstand kurzschließt, den Sekundärkreis unterbricht
oder mit einer Auswerteeinheit zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit
des Messstoffs verbindet.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt:
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1:
eine schematische Darstellung einer induktiven Leitfähigkeits-Messzelle,
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2:
ein ausführliches Ersatzschaltbild einer induktiven Leitfähigkeits-Messzelle,
und
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3:
ein vereinfachtes Ersatzschaltbild der induktiven Leitfähigkeits-Messzelle
aus 2.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer induktiven Leitfähigkeits-Messzelle 1.
Die Messzelle 1 dient zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit
eines flüssigen Messstoffs 2. Die Spulen L1, L2 weisen zusätzlich Spulenkerne 3, 4 auf.
Um die Funktion der Messzelle 1 zu überwachen,
kann eine Messung der Induktivität der Sendespule L1 und der Empfängerspule L2 verwendet werden. Fehler wie Kontaktunterbrechung oder
Spulenschluss können auf diese Weise erkannt werden. Erfindungsgemäß ist
die Messung der Induktivität der Sende- und der Empfängerspule
L1, L2 im eingebauten
Zustand, d. h. während des Prozesses vorgesehen. Die Messung
erfolgt in zwei Schritten:
- 1) Messung der Induktivität
der Sendespule L1 über Strom- und
Spannungsmessung im Primärkreis.
- 2) Durch die Kopplung der Empfängerspule L2 mittels
eines Kurzschlusspfades, insbesondere einer 0Ω-Leiterschleife,
werden die beiden Spulen L1, L2 parallel
geschaltet. Durch die erneute Messung an der Primärseite
erhält man die Induktivität von beiden parallel
geschalteten Spulen. Aus beiden Werten lässt sich sodann
die Induktivität der Empfängerspule L2 berechnen.
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Die
Anschlüsse A der Empfängerspule können
auch „offen” – nicht gezeigt – sein.
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Das
Verfahren erlaubt die Verringerung des Einflusses der Induktivität
der Empfängerspule L2 auf den eigentlichen
Messwert. Die Messung kann mittels eingebauter 0Ω-Leiterschleife
(bspw. über ein Relais in der Messzelle – nicht
gezeigt – schaltbar) während der Messung oder
während eines Kalibriervorgangs erfolgen. Dadurch können
die Messwerte an die aktuellen Induktivitätswerte L1, L2 angepasst werden.
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Zudem
kann die Empfängerspule über eine definierte Impedanz
(siehe 2 und 3) abgeschlossen werden. In
diesem Fall ist die Abschlussimpedanz der Empfängerspule
bei geschlossenem Kurzschlusspfad auch auf der Primärseite
messbar. Dadurch kann ein Drahtabriss zwischen Empfängerspule
L2 und Messschaltung 6 detektiert
werden, da im Falle eines Drahtabrisses die Abschlussimpedanz RAb nicht mehr gemessen werden kann.
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Durch
geeignete Auswertung des ersten und/oder zweiten Signals können
bei Messung mit offener Empfängerspule L2 neben
der Spuleninduktivität auch die Reihen- oder Parallelersatzwiderstände
der Spulen bestimmt werden. Diese sind u. a. von den parasitären
Effekten (bspw. Alterung oder Beschädigung der Kerne 3, 4)
des Kernmaterials abhängig, so dass auch bezüglich
dieses Aspekts diagnostische Maßnahmen und eine Anpassung
des Messwerts möglich sind.
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Die
Induktivität der Sende- und/oder der Empfangsspule L1, L2 kann bspw.
bei jeder Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Messstoffs 2 erfolgen.
Andererseits ist eine Messung der Induktivität der Sende- und/oder
der Empfangsspule L1, L2 in
fest vorgegebenen zeitlichen Intervallen möglich. Weiterhin
kann die Induktivität der Sende- und/oder der Empfangsspule
L1, L2 in temperatur-
und/oder messbereichsabhängigen Intervallen erfolgen. Dafür
können in der Messzelle der Überwachung dienende
Kriterien abgelegt sein.
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Mittels
einer zweiten im Sekundärkreis angeordneten Schalteinheit – nicht
gezeigt – kann zwischen verschiedenen Betriebsmodi geschaltet
werden:
- 1) In einem ersten Betriebsmodus kann
bei unterbrochenem Kurzschlusspfad, d. h. bei geöffneter
Leiterschleife LS, die elektrische Leitfähigkeit des Messstoffs 2 bestimmt
werden. Zudem kann durch primärseitig angeordnete Mittel,
die Induktivität der Sendespule L1 bestimmt
werden. Über Betrag und Phase der Spannung im Primärkreis
lässt sich dann die Impedanz der Sendespule L1 berechen.
- 2) In einem zweiten Messbetrieb kann die Induktivität
der Empfängerspule L2 bestimmt
werden. Dafür wird der Schalter S und damit die Leiterschleife,
d. h. der Kurzschlusspfad, geschlossen. Wiederum über Betrag und
Phase der Spannung im Primärkreis, diesmal bei geschlossenem
Kurzschlusspfad kann die Impedanz im Primärkreis bestimmt
werden. Bei bspw. aus dem ersten Betriebmodus bekannter Impedanz
der Sendespule L1, lässt sich die
Impedanz der Empfängerspule L2 anschließend
berechen.
- 3) In einem dritten Betriebsmodus kann bei geschlossenem Kurzschlusspfad
und bei einem über einen Widerstand abgeschlossene Empfängerspule
L2 ein Drahtabriss detektiert werden. Der
Widerstand RAb muss dazu parallel zur Impedanz
der Sendespule L1 und der Empfängerspule
L2 messbar sein.
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2 zeigt
ein Ersatzschaltbild einer induktiven Leitfähigkeits-Messzelle 1.
An den Primärkreis ist eine Wechselspannung UErr angelegt.
Der Wechselkreis beinhaltet eine Sendespule mit einer Induktivität
L1. Der Sekundärkreis besteht aus
eine Empfängerspule mit Induktivität L2. Die Sende- und die Empfängerspule
L1, L2 können über
eine Leiterschleife LS bzw. den Messstoff 2 induktiv miteinander
koppeln. Die Induktivität des Messstoffs 2 ist
dabei ersatzweise durch LMed dargestellt.
Zudem weist der Messstoff 2 auch einen Widerstand RMed auf, während die Leiterschleife
LS bspw. wie in 2 gezeigt einen idealisierten
Widerstand von 0 Ohm aufweist. Die Leiterschleife LS kann über
einen Schalter S geschlossen oder unterbrochen werden.
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Der
Sekundärkreis ist über einen Abschluss-Widerstand
RAb geschlossen.
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Wird
der Schalter S geschlossen, so dominiert die Kopplung über
die Leiterschleife LS und die induktive Kopplung über den
Messstoff 2 ist vernachlässigbar klein. Die in 2 gezeigte
Anordnung ist dann analog zu einem belasteten Doppel-Transformator.
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Das
Ersatzschaltbild lässt sich zu dem in 3 gezeigten
Schaltbild vereinfachen. Die Sendespule mit Induktivität
L1, die Empfängerspule mit Induktivität 12 und
der Abschluss-Widerstand RAb sind parallel
zueinander geschaltet. Mittels des gemessenen ersten und zweiten
elektrischen Signals kann also die Induktivität der Empfängerspule 12 ermittelt
werden.
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- 1
- Induktive
Leitfähigkeits-Messzelle
- 2
- Messstoff
- 3
- Spulenkern
der Sendespule
- 4
- Spulenkern
der Empfängerspule
- 5
- Mittel
zum Messen der Spannung im Primärkreis
- 6
- Mittel
zum Messen des Stroms im Sekundärkreis
- UErr
- Wechselspannung
- IErr
- Eingangsstrom
- R
- Messwiderstand
- U
- Abfallende
Spannung
- RLS
- Widerstand
der Leiterschleife
- RMed
- Widerstand
des Messstoffs
- N1
- Windungszahl
der Sendespule
- N2
- Windungszahl
der Empfängerspule
- IInd
- Induktionsstrom
- A
- Anschlüsse
der Empfängerspule
- L1
- Sendespule
- L2
- Empfängerspule
- LMed
- Induktivität
des Messstoffs
- LLS
- Induktivität
der Leiterschleife
- RAb
- Abschluss-Widerstand
- S
- Schalter
- LS
- Leiterschleife
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 3603873 [0004]
- - DE 19851146 A1 [0004]
- - US 6414493 B1 [0009]
- - DE 4116468 A1 [0009]
- - DE 1028679 A [0009]
- - EP 0999441 A1 [0010]