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Die
Erfindung betrifft eine Schnellspannvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zum Befestigen und insbesondere zum
Festspannen von Werkzeugen oder Werkstücken. Die Erfindung betrifft
ferner eine Werkzeugmaschine mit einer solchen Schnellspannvorrichtung.
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Eine
Schnellspannvorrichtung ist eine Klemmvorrichtung, die sich kurzfristig
und mit geringem Aufwand lösen oder feststellen bzw. festspannen
lässt. Schnellspannvorrichtungen der betreffenden Art werden
insbesondere an Werkzeugmaschinen zum Festhalten von Werkstücken
und Werkzeugen verwendet.
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Aus
der
DE 914 807 B ist
eine solche Schnellspannvorrichtung bekannt, die einen mechanischen
Kurbeltrieb mit einem Kniehebelmechanismus umfasst. Der mechanische
Kurbeltrieb dient der Umsetzung einer rotatorischen Antriebsbewegung
in eine translatorische Stellbewegung einer Spanneinheit (z. B.
einer Spannbacke), was durch Kraftübertragung mittels einer
sogenannten Schubkurbel erfolgt. Aufgrund des Kniehebelmechanismus
können mit einem verhältnismäßig
geringen Kraftaufwand hohe Spannkräfte an der Spanneinheit
erzielt werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Schnellspannvorrichtung
bereit zu stellen, die auch bei häufigem Gebrauch ein zuverlässiges
Festspannen ermöglicht. Gemäß einem weiteren
Aspekt soll die Schnellspannvorrichtung zudem kompakt und robust
ausgebildet sein.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Schnellspannvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und bevorzugte Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die
Lösung der Aufgabe erstreckt sich auch auf eine Werkzeugmaschine
mit einer solchen Schnellspannvorrichtung gemäß dem
nebengeordneten Anspruch.
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Erfindungsgemäß wird
eine Schnellspannvorrichtung zum Spannen von Werkzeugen oder Werkstücken
vorgeschlagen, umfassend wenigstens eine Spanneinheit die mittels
wenigstens einer Schubkurbel eines mechanischen Kurbeltriebs zwischen
einer lösenden bzw. gelösten und einer festspannenden
bzw. feststellenden Position bewegbar ist, wobei zwischen wenigstens
einer Spanneinheit und wenigstens einer diese bewegende Schubkurbel wenigstens
ein verstellbares Bindeglied angeordnet ist, mittels dessen bei
einer vorgegebenen Stellweglänge dieser Spanneinheit deren
Spannkraft einstellbar ist.
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Mittels
einer Spanneinheit kann auf das festzuspannende Werkzeug oder Werkstück
mittelbar und bevorzugt unmittelbar eine Spannkraft ausgeübt werden,
um dieses zu fixieren. Diese Spannkraft kann erfindungsgemäß eingestellt
werden. Unter der Stellweglänge wird der Betrag des Stellwegs
verstanden, den eine Spanneinheit zwischen der festspannenden und
der gelösten Position zurücklegt. Die Stellweglänge
ist an der erfindungsgemäßen Schnellspannvorrichtung
mechanisch vorgegeben und nicht veränderbar. Erfindungsgemäß erfolgt
somit die Einstellung der Spannkraft unabhängig von dieser
vorgegebenen, mechanisch bedingten Stellweglänge.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Schnellspannvorrichtung
ist darin zu sehen, dass die Spannkraft individuell an ein festzuspannendes
Werkzeug oder Werkstück angepasst werden kann. Im weiteren
ermöglicht die erfindungsgemäße Schnellspannvorrichtung
ein wiederholgenaues Festspannen des Werkzeugs oder Werkstücks,
so dass eine Nachjustage der eingestellten Spannkraft nicht erforderlich
ist, jedoch problemlos möglich wäre. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, dass die erfindungsgemäße
Schnellspannvorrichtung relativ kostengünstig ist. Weitere
Vorteile sind zudem eine schnelle und einfache Handhabung der erfindungsgemäßen
Schnellspannvorrichtung sowie ein geringer Verschleiß und
ein damit einhergehender geringer Wartungsaufwand.
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Weitere
Vorteile ergeben sich insbesondere aus den nachfolgend erörterten
Weiterbildungen. Diese beziehen sich, falls nicht anders angegeben, auf
jene Spanneinheit bzw. Spanneinheiten deren Spannkraft erfindungsgemäß einstellbar
ist bzw. sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das verstellbare
Bindeglied eine Stellschraube ist, welche der Kraftübertragung
zwischen der Spanneinheit und einem Schubkurbelkopfzapfen der Schubkurbel
dient. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Auftrennung zwischen
dem Schubkurbelkopfzapfen und der eigentlichen Spanneinheit, was
derart aus dem Stand der Technik nicht bekannt ist. Eine Stellschraube
bietet u. a. den Vorteil, dass die Einstellung der Spannkraft manuell
vorgenommen werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Längsachse
der Stellschraube mit der translatorischen Bewegungsrichtung der Spanneinheit
zusammenfällt. Dies bedingt ein einfaches Einstellen der
Spannkraft und einen kompakten Aufbau der Schnellspannvorrichtung.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Einstellung der
Stellschraube an ihrem dem Schubkurbelkopfzapfen zugewandten Ende
veränderbar ist. Dies unterstützt den kompakten
Aufbau der erfindungsgemäßen Schnellspannvorrichtung.
Bevorzugt ist die Stellschraube z. B. mit einem Innensechskant-
und/oder Außensechskantprofil ausgebildet.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass zwischen dem Schubkurbelkopfzapfen
und der Spanneinheit wenigstens eine Feder angeordnet ist, welche
der Beabstandung dieser Komponenten dient. Bevorzugt handelt es
sich hierbei um eine schwache Druckfeder, die z. B. als Spiralfeder-
und/oder Tellerfederanordnung ausgebildet sein kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass zwei parallele Schubkurbeln
zum Bewegen der Spanneinheit vorgesehen sind, wobei diese beiden
Schubkurbeln an den entgegengesetzten axialen Enden des Schubkurbelkopfzapfens
angelenkt sind. Hiermit lässt sich eine harmonische und gleichmäßige
Kraftbeaufschlagung des Schubkurbelkopfzapfens mit hohen Stellkräften
erzielen und ein Schrägstellen und/oder Verkanten effektiv
verhindern.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung sind an der erfindungsgemäßen
Schnellspannvorrichtung Mittel (d. h. wenigstens eines) zum Arretieren
der Spanneinheit in ihrer festspannenden Position vorgesehen. Diese
sollen ein selbsttätiges Lösen der Spanneinheit
in der festspannenden Position verhindern.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Spanneinheit
in ihrer festspannenden Position durch Verknieung wenigstens einer diese
bewegende Schubkurbel arretierbar ist. Hierdurch kann wirkungsvoll
ein selbsttätiges Lösen der Spanneinheit verhindert
werden. Weitere Details werden im Zusammenhang mit den Figuren erläutert. Eine
solche Verknieung lässt sich auch mit anderen Mitteln zur
Arretierung der Spanneinheit in der festspannenden Position kombinieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
wenigsten ein Messmittel umfasst, welches die festspannende Position
der Spanneinheit und/oder eine Arretierung der Spanneinheit in der
festspannenden Position erfasst. Ein solches Messmittel ist z. B.
ein Sensor, wie insbesondere ein induktiver Sensor. Die festspannende
Position der Spanneinheit und/oder eine Arretierung der Spanneinheit
kann direkt an der Spanneinheit oder indirekt, z. B. an einer anderen Komponente
der Schnellspannvorrichtung, erfasst werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Spanneinheit
wenigstens einen im Querschnitt T-förmigen Spannhaken umfasst. Ein
solcher Spannhaken ist zum Eingriff in ein zu befestigendes bzw.
festzuspannendes Werkzeug vorgesehen. Weitere Details werden im
Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass wenigstens ein solcher
Spannhaken schwenkbar an der Spanneinheit angeordnet ist. Der Schwenkbereich
beträgt bevorzugt 90°. Weitere Details werden
im Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schwenkbereich
eines solchen schwenkbaren Spannhakens an der Spanneinheit zumindest
in eine Schwenkrichtung durch einen mechanischen Anschlag begrenzt
ist. Weitere Details werden im Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass an einem solchen
mechanischen Anschlag eine Fixiereinrichtung zum temporären Festhalten
eines solchen schwenkbaren Spannhakens umfasst ist. Hierbei kann
es sich z. B. um eine Rasteinrichtung und/oder eine Magneteinrichtung handeln.
Eine solche Fixiereinrichtung erleichtert z. B. das Handling beim
Ein- und Ausbauen eines Werkzeugs. Weitere Details werden im Zusammenhang
mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
wenigsten ein Messmittel zur Erfassung der Position wenigstens eines
solchen schwenkbaren Spannhakens umfasst. Ein solches Messmittel
ist z. B. ein Sensor, wie insbesondere ein induktiver Sensor. Bevorzugt
erfasst das Messmittel bzw. der Sensor die Position des betreffenden
Spannhakens in einer der beiden möglichen Schwenkendpositionen.
Weitere Details werden im Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
wenigstens ein Messmittel zur direkten und/oder indirekten Erfassung
der Spannkraft der Spanneinheit umfasst. Ein solches Messmittel
kann beim Einstellen der Spannkraft nützlich sein. Ein
solches Messmittel ist z. B. ein Sensor in Form einer Kraftmessdose
oder eines Dehnungsmessstreifens. Ein Dehnungsmessstreifen kann
z. B. am Spannhaken oder am Schaft einer Stellschraube angeordnet
sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass an der Schnellspannvorrichtung wenigstens
eine weitere Spanneinheit umfasst ist, deren Spannkraft separat
und in gleicher Weise, d. h. wie oben erläutert, einstellbar
ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass zwei separat einstellbare
Spanneinheiten umfasst sind, wie nachfolgend im Zusammenhang mit
den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung hiervon ist vorgesehen, dass die Spanneinheiten
mittels einer Betätigungseinrichtung gemeinsam betätigbar
sind. Weitere Details werden im Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
eine manuelle Betätigungseinrichtung umfasst. Eine manuelle
Betätigungseinrichtung weist insbesondere ein manuell betätigbares
Griffelement auf.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
eine hydraulische und/oder pneumatische Betätigungseinrichtung
umfasst. Dies lässt sich gegebenenfalls mit einer manuellen
Betätigungseinrichtung kombinieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
wenigstens eine Einrichtung zum Ausrichten eines zu spannenden Werkzeugs
oder Werkstücks umfasst. Weitere Details werden im Zusammenhang
mit den Figuren erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schnellspannvorrichtung
einen Grundkörper umfasst. Der Grundkörper dient
der Befestigung bzw. der Aufnahme der einzelnen Komponenten oder
Komponentengruppen der Schnellspannvorrichtung. Ein solcher Grundkörper
trägt zu einem robusten und kompakten Aufbau bei.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Werkzeugmaschine mit wenigstens einer
erfindungsgemäßen Schnellspannvorrichtung. Eine
solche Werkzeugmaschine ist bevorzugt eine Schweißmaschine
und insbesondere eine Buckelschweißmaschine. Die Schnellspannvorrichtung
ist starr an der Werkzeugmaschine angeordnet und dient dem Festhalten
eines Werkzeugteils (Werkzeugoberteil oder Werkzeugunterteil). Die
erfindungsgemäße Schnellspannvorrichtung ermöglicht
mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand
ein einfaches und schnelles Festspannen des Werkzeugteils an der
Werkzeugmaschine.
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Gemäß einer
bereits oben erläuterten Weiterbildung ist vorgesehen,
dass wenigstens eine Schnellspannvorrichtung wenigstens ein Mittel
zum Ausrichten für das Werkzeugteil aufweist. Hierüber kann
auf einfache Weise die Position eines zu befestigenden Werkzeugteils
relativ zur Werkzeugmaschine wiederholgenau festgelegt werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Schnellspannvorrichtung im festspannenden
Zustand;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Schnellspannvorrichtung der 1 im
gelösten Zustand;
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3 eine
Seitenansicht der Schnellspannvorrichtung der 1;
und
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4 eine
Schnittansicht der Schnellspannvorrichtung der 1,
gemäß dem Schnittverlauf in 3.
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Die
im Folgenden zur Erläuterung verwendeten Richtungs- und
Ortsangaben beziehen sich jeweils auf die in den Figuren gezeigten
Darstellungen und gelten bei einer anderen Positionierung der Schnellspannvorrichtung
entsprechend.
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1 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schnellspannvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht. Die insgesamt
mit 1 bezeichnete Schnellspannvorrichtung dient beispielhaft
dem Festspannen von Werkzeugen in einer Maschine. Die Schnellspannvorrichtung 1 dient
bevorzugt dem Festspannen eines Unterwerkzeugs in einer Schweißmaschine
und zwar insbesondere in einer Buckelschweißmaschine.
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Die
Schnellspannvorrichtung 1 umfasst einen Grundkörper 2,
der die nachfolgend näher erläuterten Einzelkomponenten
und Komponentengruppen aufnimmt und mittels welchem die Schnellspannvorrichtung 1 starr
an einer nicht dargestellten Maschine befestigt ist. Der Grundkörper 2 ist
mehrteilig aufgebaut, kann jedoch auch einteilig, z. B. als Gussteil,
ausgebildet sein. Die positionsgenaue Befestigung an der Maschine
erfolgt mittels von Schrauben und Passstiften durch die Bohrungen 3 hindurch.
Die Anlagefläche zur Anlage am Maschinenkorpus befindet
sich auf der in dieser Darstellung nicht sichtbaren Rückseite
der Schnellspannvorrichtung 1.
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Am
Grundkörper 2 ist eine schwenkbare Betätigungseinrichtung 5 befestigt.
Die Betätigungseinrichtung 5 ist gabelförmig
ausgebildet und umfasst zwei im Querschnitt jeweils U-förmige
Schenkel 51a und 51b die am Grundkörper 2 schwenkbar
gelagert sind. Die Betätigungseinrichtung 5 ist
mehrteilig ausgebildet, kann jedoch auch einteilig, z. B. als Gussteil,
ausgebildet sein. An dem die Schenkel 51a und 51b verbindenden
Quersteg 52 der Betätigungseinrichtung 5 ist über
eine Hebelverlängerungseinrichtung 6 ein Griffelement 7 zur
manuellen Betätigung befestigt. Alternativ und/oder ergänzend
kann auch eine hydraulische und/oder pneumatische Betätigungseinrichtung
vorgesehen sein.
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Im
Grundkörper 2 sind zwei längsbewegliche Spanneinheiten 9a und 9b mit
jeweils einem Spannhaken 93a und 93b angeordnet.
Zum Festspannen oder Lösen des festzuspannenden Werkzeugs
führen die Spannhaken 93a und 93b eine
Stellbewegung nach unten oder oben aus, was durch die Doppelpfeile
b angedeutet ist. In der gezeigten Darstellung befindet sich die
Schnellspannvorrichtung 1 im festspannenden Zustand in
welchem die Spanneinheiten 9a und 9b eine untere,
festspannende Position einnehmen.
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Die
im Querschnitt T-förmigen Spannhaken 93a und 93b können
formschlüssig in korrespondierende T-Nuten am festzuspannenden
Werkzeug eingreifen. Zum Ein- und Ausführen in diese T-Nuten
am festzuspannenden Werkzeug sind die Spannhaken 93a und 93b um
90° schwenkbar gelagert, was durch die Bogenpfeile a angedeutet
ist. Das Verschwenken erfolgt manuell. 1 zeigt
die eingeschwenkte Position in welcher die Spannhaken 93a und 93b in
das nicht dargestellte Werkzeug eingreifen würden.
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Für
die in 2 gezeigte ausgeschwenkte Position der Spannhaken 93a und 93b sind
mechanische Anschläge bzw. Auflagen 10a und 10b vorgesehen,
aufweichen die Spannhaken 93a und 93b zur Anlage
bzw. Auflage kommen. Die Anschläge 10a und 10b umfassen
jeweils eine Magneteinrichtung 101, welche der temporären
Fixierung der Spannhaken 93a und 93b in deren
ausgeschwenkten Position dienen, was insbesondere bei einer umgedrehten, auf
dem Kopf stehenden Anordnung der Schnellspannvorrichtung 1 hilfreich
ist.
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Die
ausgeschwenkte Position des rechten Spannhakens 93b wird
mittels eines Sensors 12 erfasst, wobei es sich z. B. um
einen induktiven Sensor handeln kann. Der Sensor 12 ist
an einer Halterung befestigt. Das Signal des Sensors 12 kann
z. B. an die Maschinensteuerung übergeben werden, welche z.
B. einen Betrieb der Maschine aus Sicherheitsgründen dann
blockiert, solange sich der Spannhaken 93b in der ausgeschwenkten
Position befindet und nicht in das festzuspannende Werkzeug eingreift.
Ein solcher Sensor kann auch für den linken Spannhaken 93a vorgesehen
sein.
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2 zeigt
die Schnellspannvorrichtung 1 im gelösten Zustand
in welchem die Spanneinheiten 9a und 9b eine obere,
nicht-festspannende Position einnehmen. Zum Festspannen eines Werkzeugs werden
die Spannhaken 93a und 93b gemäß den Bogenpfeilen
a manuell in die eingeschwenkte Position gebracht, in welcher diese
in die korrespondierenden T-Nuten im festzuspannenden Werkzeug eingreifen.
Anschließend wird das Griffelement 7 aus der gezeigten
horizontalen Position um 90° nach unten geschwenkt, was
mit einem Bogenpfeil c angedeutet ist. Hierbei wird die gesamte
Betätigungseinheit 5 um ihre Schwenkgelenke 14a und 14b herum ebenfalls
um 90° nach unten verschwenkt. Die Schwenkbewegung ist
in beide Richtungen durch mechanische Anschläge begrenzt,
wodurch der Schwenkwinkel von 90° festgelegt ist. Alternativ
kann der Schwenkwinkel auch einen von 90° abweichenden
Betrag aufweisen.
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Die
Schwenkbewegung der Betätigungseinrichtung 5 wird über
zwei parallele, mechanische Kurbeltriebe mit einem mechanisch vorgegebenen Übersetzungsverhältnis
in die translatorischen Stellbewegungen b der Spannhaken 93a und 93b umgesetzt. Hierzu
wird die Schwenkbewegung der Betätigungseinrichtung 5 von
deren Schenkeln 51a und 51b an den Schubkurbelfußlagern 15a und 15b auf
insgesamt vier Schubkurbeln 17a und 18a sowie 17b und 18b übertragen.
Die Schubkurbeln 17a und 18a sowie 17b und 18b sind
zueinander parallel und jeweils paarweise angeordnet. Die beiden
Schubkurbelpaare 17a und 18a (linke Seite) sowie 17b und 18b (rechte
Seite) setzen die Schwenkbewegung an den Schubkurbelfußlagern 15a und 15b in
eine translatorische Bewegung an den Schubkurbelkopflagern 16a und 16b um,
welche dann als Stellbewegung b für die Spannhaken 93a und 93b zur
Verfügung steht. Im Ergebnis führt dies dazu,
dass bei der Abwärtsbewegung des Griffelements 7 aus
der in 2 gezeigten horizontalen Position, gemäß Bogenpfeil
c, die Spannhaken 93a und 93b ebenfalls nach unten
bewegt werden, was ein Festspannen des Werkzeugs an der Maschine
bewirkt. Das Lösen der Schnellspannvorrichtung 1 erfolgt
durch ein entgegengesetztes Bewegen des Griffelements 7 aus
der in 1 gezeigten vertikalen Position zurück
in die horizontale Position der 2.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der rechten Seite (gemäß Darstellung
in 1) der Schnellspannvorrichtung 1. Die
Anlagefläche zur Anlage am Maschinenkorpus befindet sich
rechtsseitig. Die Schnellspannvorrichtung 1 befindet sich
im festspannenden Zustand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass
die mechanischen Kurbeltriebe einen Totpunkt erreicht haben. In
diesem Totpunkt befindet sich das sichtbare Schubkurbelfußlager 15b in
einer tiefstmöglichen Position, in der die Längsachse
der Schubkurbel 17b, welche die Drehpunkte der Schubkurbellager 15b und 16b miteinander
verbindet, mit der Bewegungsrichtung b des Spannhakens 93b zusammenfällt.
Gleiches gilt für die anderen Schubkurbeln 17a, 18a und 18b.
Beim Bewegen des Griffelements 7 von der horizontalen in
die gezeigte, fast vertikale Position steigt vor Erreichen dieses
Totpunkts die den Spannhaken 93b nach unten ziehende Stellkraft
aufgrund der sich verändernden Hebelverhältnisse überproportional
an (gleiches gilt für den anderen Spannhaken 93a),
so dass mit einem verhältnismäßig geringen
Kraftaufwand am Griffelement 7 hohe Spannkräfte
erzielt werden können (mechanisches Prinzip eines Kniehebelmechanismus).
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Wird
ausgehend von der in 3 gezeigten Position des Griffelements 7 dieses
gemäß der Pfeildarstellung d um wenige Grad weiter
nach rechts bewegt, so bewegt sich das Schubkurbelfußlager 15b nach
rechts um einen geringen, mechanisch exakt festgelegten Winkelbetrag
aus seiner tiefstmöglichen Position heraus. Hierbei wird
der Totpunkt überwunden und es tritt eine sogenannte Verknieung
ein, die äußerst effektiv ein selbsttätiges
Rückstellen der Spanneinheit 9b bzw. deren Spannhaken 93b aus der
festspannenden Position verhindert. Damit befindet sich die Schnellspannvorrichtung 1 in
einem arretierten Zustand. Zur Verknieung wird das Griffelement 7 aus
der in 3 gezeigten Position um ca. 3° weiter
nach rechts bewegt und erreicht schließlich eine exakt
vertikale Position. Eine solche Verknieung ist auch an den anderen
Schubkurbeln 17b, 18a und 18b vorgesehen.
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Der
Sensor 23 dient dazu, die erfolgte Verknieung anhand der
Position der Betätigungseinrichtung 5 zu erfassen.
Der Sensor 23 kann z. B. ein induktiver Sensor sein. Der
Sensor 23 ist an einer Halterung angeordnet. Das Signal
des Sensors 23 kann z. B. an die Maschinensteuerung übergeben
werden, welche z. B. einen Betrieb der Maschine aus Sicherheitsgründen
dann blockiert, wenn keine Verknieung bzw. keine Arretierung im
festspannenden Zustand erfolgt ist. Alternativ können auch
mehrere solcher Sensoren vorgesehen sein.
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Die
gesamtmögliche Schwenkbewegung des Griffselements 7 bzw.
der Betätigungseinrichtung 5 umfasst einen Bogen
von 90°, einschließlich der Verknieung, die ca.
3° beträgt, wie oben erläutert. Bevorzugt
ist vorgesehen, dass zum Festspannen bzw. Lösen jeweils
die gesamtmögliche Schwenkbewegung von 90° ausgeführt
wird. Diese Schwenkbewegung geht mit einer unveränderlichen,
mechanisch bedingten Stellweglänge für die Spanneinheiten 9a und 9b bzw.
deren Spannhaken 93a und 93b einher. In dem hier
erläuterten Ausführungsbeispiel sind die Stellweglängen
identisch; diese können jedoch alternativ auch unterschiedlich
sein. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die
in der festspannenden Position an den Spannhaken 93a und 93b nutzbare
Spannkraft unabhängig von deren mechanisch vorgegebenen
Stellweglängen einstellbar ist, d. h., dass die jeweilige
Stellweglänge durch die Einstellung der Spannkraft nicht
verändert wird. Das Verändern bzw. Einstellen
der Spannkraft wird nachfolgend anhand der 4 näher
erläutert.
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4 zeigt
eine Schnittansicht gemäß dem in 3 angegebenen
Schnittverlauf A-A. Die Schnellspannvorrichtung 1 befindet
sich gemäß 3 im festspannenden
Zustand. Der Darstellung in 4 ist sehr
gut der Aufbau der Spanneinheiten 9a und 9b zu
entnehmen. Diese umfassen jeweils ein im Grundkörper 2 linear
geführtes Spannglied 91a und 91b, an
denen die Spannhaken 93a und 93b mittels eines
Spannbolzens 92a und 92b schwenkbar befestigt
sind. Die Spannglieder 91a und 91b bewegen sich
zum Festspannen nach unten und zum Lösen nach oben, wobei
sie die Spannhaken 93a und 93b mitnehmen, was
durch die Doppelpfeile b angedeutet ist. Die Spannglieder 91a und 91b sind
jeweils über eine Stellschraube 25a und 25b kraft-
und formschlüssig mit den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b der
Schubkurbelkopflager 16a und 16b verbunden. Die
Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b werden von
den paarweise angeordneten Schubkurbeln 17a und 18a sowie 17b und 18b translatorisch bewegt
(mechanische Kurbeltriebe).
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Die
Längsachsen der Stellschrauben 25a und 25b fallen
mit den translatorischen Bewegungsrichtungen b der Spanneinheiten 9a und 9b zusammen.
Die Schraubenköpfe der Stellschrauben 25a und 25b sind
mit einem Innensechskant ausgebildet und liegen unmittelbar von
unten an den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b an.
Von hier ausgehend erstrecken sich die Stellschrauben 25a und 25b mit
ihrem Schaft durch Bohrungen in den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b und
greifen mit ihren Gewindeabschnitten in die Spannglieder 91a und 91b ein,
die einen korrespondierenden Gewindeabschnitt aufweisen. Ein Verdrehen
der Stellschrauben 25a und 25b bewirkt jeweils
eine Abstandsveränderung zwischen den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b und
den Spanngliedern 91a und 91b. Bei einer Abstandsverringerung
kann bei gleichen Stellweglänge an den Spanneinheiten 9a und 9b bzw.
an den Spannhaken 93a und 93b eine höhere
Spannkraft erzeugt werden und umgekehrt.
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Beim Überführen
in den festspannenden Zustand bewegen sich die Stellschrauben 25a und 25b nach
unten und nehmen hierbei die Spannglieder 91a und 91b mit.
Um bei dieser Abwärtsbewegung der Stellschrauben 25a und 25b eine
Kollision mit den Gelenkzapfen 140a und 140b der
Schwenkgelenke 14a und 14b für die Schwenkeinheit 5 zu
vermeiden, sind in den Gelenkzapfen 140a und 140b Querbohrungen
eingebracht, in welche die Schraubenköpfe eintauchen können,
wie in 4 dargestellt. Durch diese Querbohrungen hindurch
ist zudem eine Zugänglichkeit zu den Schraubenköpfen der
Stellschrauben 25a und 25b geschaffen, um diese
verstellen und die erzielbare Spannkraft der Spanneinheiten 9a und 9b separat
einstellen zu können. Das Einstellen erfolgt im festspannenden
Zustand, wie in 4 dargestellt, z. B. mittels
eines Drehmomentschlüssels, dessen Steckaufsatz von unten
in den Innensechskant der Schraubenköpfe eingesteckt und
nach dem Einstellen wieder entfernt wird.
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Zwischen
den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b und den
Spanngliedern 91a und 91b ist jeweils um den Schaft
der Stellschrauben 25a und 25b eine Spiral-Feder 26a und 26b angeordnet.
Diese Federn 26a und 26b dienen der Beabstandung
der Spannglieder 91a und 91b zu den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b,
was sicherstellt, dass die Schraubenköpfe der Stellschrauben 25a und 25b stets
mit ihrer Unterseite an den Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b anliegen.
Die Federn 26a und 26b verhindern ferner ein unerwünschtes
Verstellen der Stellschrauben 25a und 25b, sowie
ein unerwünschtes Absacken der Spannhaken 93a und 93b im
nicht-festgespannten bzw. gelösten Zustand.
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Die
Schubkurbelkopfzapfen 160a und 160b der Schubkurbelkopflager 16a und 16b sind
durch einteilige Gelenkbolzen realisiert, an denen jeweils beidseitig
die Schubkurbeln 17a und 18a sowie 17b und 18b angelenkt
sind. Die Schubkurbelfußlager 15a und 15b sind
jeweils durch zwei zueinander fluchtende Gelenkbolzen 150a und 151a sowie 150b und 151b realisiert.
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Wie
aus der Darstellung der 4 ersichtlich, ist die Schnellspannvorrichtung 1 zu
einer gedachten vertikal verlaufenden Mittellinie im wesentlichen
spiegelsymmetrisch aufgebaut, mit Ausnahme der Einrichtung 20,
welche zum Ausrichten eines zu spannenden Werkzeugs relativ zur
Schnellspannvorrichtung 1 und damit relativ zur Maschine
dient, wie nachfolgend näher erläutert.
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Wie
insbesondere aus den 1 und 2 ersichtlich,
umfasst die Schnellspannvorrichtung 1 eine mit 20 bezeichnete
Einrichtung, welche beim Werkzeugwechsel zum Ausrichten des einzubauenden
und nachfolgend zu spannenden Werkzeugs dient. An der Schnellspannvorrichtung 1 können auch
mehrere solcher Einrichtungen 20 vorgesehen sein. Die Einrichtung 20 umfasst
einen in der Draufsicht keilförmigen Anlageklotz 201,
dessen Lage durch Anpassung des Spalts 202, bspw. durch
Einbringung unterschiedlicher Abstandsbleche, verändert
werden kann. Beim Werkzeugwechsel kann sich das einzubauende Werkzeug
durch Kontakt an dem Anlageklotz 201 ausrichten. Diese
Ausrichtung gelingt besonders gut, wenn an der Maschine mehrere Schnellspannvorrichtungen 1 mit
einer solchen Einrichtung 20 umfasst sind, die zusammenwirkend
z. B. eine V-förmige Aufnahme ausbilden, in welche das einzubauende
Werkzeug eingeschoben werden kann und sich hierbei quasi automatisch
ausrichtet. Bevorzugt umfasst ein einzubauendes Werkzeug wenigstens
eine mit der Einrichtung 20 zusammenwirkende Einrichtung.
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Die
kraftbelasteten Komponenten der erfindungsgemäßen
Schnellspannvorrichtung 1 sind bevorzugt aus einem Metallwerkstoff
gebildet. Andere Komponenten können z. B. auch aus einem
Kunststoffmaterial gebildet sein.
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- 1
- Schnellspannvorrichtung
- 2
- Grundkörper
- 3
- Bohrungen
- 5
- manuelle
Betätigungseinrichtung
- 51a,
b
- Schenkel
der Betätigungseinrichtung
- 52
- Quersteg
der Betätigungseinrichtung
- 6
- Hebelverlängerungseinrichtung
- 7
- Griffelement
- 9a,
b
- Spanneinheiten
- 91a,
b
- Spannglied
- 92a,
b
- Spannbolzen
- 93a,
b
- Spannhaken
- 10
- Anschlag,
Auflage
- 101
- Magneteinrichtung
- 12
- Messmittel,
Sensor
- 14a,
b
- Schwenkgelenk
der Betätigungseinrichtung
- 140a,
b
- Gelenkzapfen,
-bolzen
- 15a,
b
- Schubkurbelfußlager,
-gelenk
- 150a,
b
- Gelenkzapfen,
-bolzen
- 151a,
b
- Gelenkzapfen,
-bolzen
- 16a,
b
- Schubkurbelkopflager,
-gelenk
- 160a,
b
- Schubkurbelkopfzapfen,
-bolzen
- 17a,
b
- Schubkurbel
(außen)
- 18a,
b
- Schubkurbel
(innen)
- 20
- Einrichtung
zum Ausrichten
- 201
- Anlageklotz
- 202
- Spalt
- 23
- Messmittel,
Sensor
- 25a,
b
- Stellschraube
- 26a,
b
- Feder
- a
- Schwenkbewegungen
der Spannhaken
- b
- Stellbewegungen
der Spanneinheiten/Spannhaken
- c
- Bewegungsrichtung
des Griffs beim Festspannen
- d
- Bewegungsrichtung
des Griffs zur Verknieung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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