DE102009022843A1 - Vorrichtung zur Einstellung eines Fahrzeugscheinwerfers - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zur Einstellung eines Fahrzeugscheinwerfers mit einem Linearstellantrieb, der einen bürstenlosen Gleichstrommotor, ein Stellelement und eine Ansteuereinheit umfasst, wobei der bürstenlose Gleichstrommotor ein Schraubengetriebe aufweist, das die Drehbewegung des Gleichstrommotors auf das Stellelement überträgt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung eines Fahrzeugscheinwerfers, beispielsweise zur Einstellung der Leuchtweite oder zur Kurvennachführung der Scheinwerfer eines Kraftfahrzeuges.
- Die
DE 10 2004 052 434 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Leuchtweitenregulierung von Fahrzeugscheinwerfern, die einen Servomotor verwendet, der mit dem Scheinwerfer mechanisch gekoppelt ist und diesen verkippen kann. Einzelheiten des Servomotors und der Kopplung sind nicht beschrieben. - In der Praxis kommen heute, für die Einstellung der Leuchtweite und die Kurvenlichtverstellung Schrittmotoren zum Einsatz. Bei einem Schrittmotorantrieb wird permanent der maximale Strom in die Wicklungen des Antriebs gespeist, unabhängig davon, welche Last sich am Abtrieb befindet. In der Praxis verursachen Anwendungen, wie ein Leuchtweitensteller oder ein Kurvenlichtsteller für Fahrzeugscheinwerfer, nur eine durchschnittliche Belastung des Schrittmotors, die ungefähr 15 bis 20% des maximalen Motor-Drehmomentes entspricht. Gleichwohl erzeugt ein Schrittmotor in jedem Schritt ein maximales Drehmoment, unabhängig davon, ob dies benötigt wird oder nicht. Selbst bei geringer Belastung führt dies zu einer merklichen Erwärmung des Antriebs. Wird stets das maximale Drehmoment erzeugt und somit eine entsprechende Erwärmung des Schrittmotors generiert, kann leicht die thermische Einsatzgrenze des Antriebs und seiner Treiberstufe erreicht werden, insbesondere weil die Scheinwerfer selbst eine relativ hohe Eigenerwärmung erzeugen.
- Wie im „Handbuch elektrische Kleinantriebe", erschienen 2001 im Hanser Verlag (ISBN 3-446-21007-5), beschrieben, werden Schrittmotoren, im Gegensatz zu Gleichstrommotoren, gewöhnlich mit einem maximalen Strom beaufschlagt und mit einer offenen Regelung betrieben. Dadurch entsteht ein weiterer Nachteil von Schrittmotoren, nämlich ein stets möglicher Schrittverlust und die damit einhergehende Notwendigkeit der Schrittverlusterkennung. Ohne diese kann eine zuverlässige Positionierung nicht sichergestellt werden. Des Weiteren ist es notwendig, Blockierzustände (Stall) zu erkennen. Hierfür sind relative aufwendige Sensoren und Erfassungssysteme notwendig, die nicht nur die Kosten des Antriebs insgesamt erhöhen, sondern häufig auch schlecht in dem Antrieb unterzubringen sind. Außerdem benötigt die Treiberstufe für einen Schrittmotor insgesamt acht Transistoren.
- Ein Linearstellantrieb auf der Grundlage eines Schrittmotors, der zur Einstellung eines Frontscheinwerfers mit Leuchtweitenregulierung oder Kurvenlichtnachführung verwendet wird, ist in der
DE 10 2005 054 912 A1 beschrieben. -
DE 10 2006 010 945 A1 beschreibt einen Positionsgeber für das Stellelement eines Linearmotors. Ein Anwendungsgebiet des Linearmotors ist in dieser Schrift nicht angegeben. - Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Einstellung eines Fahrzeugscheinwerfers mit einem Linearstellantrieb anzugeben, der die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und mit dem insbesondere die Eigenerwärmung des Antriebs deutlich reduziert werden kann.
- Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen Linearstellantrieb mit einem bürstenlosen Gleichstrommotor, einem Stellelement und einer Steuereinheit, wobei der bürstenlose Gleichstrommotor ein Schraubengewinde aufweist, dass die Drehbewegung des Gleichstrommotors auf das Stellelement überträgt. Die Verwendung des bürstenlosen Gleichstrommotors erlaubt es, die mittlere Stromaufnahme des Motors und dadurch die Eigenerwärmung deutlich zu reduzieren, weil dieser Motor immer nur mit dem Strom betrieben wird, der aufgrund der Belastung am Abtrieb notwendig ist. Dadurch ist es möglich, den Antrieb auch bei höheren Umgebungstemperaturen einzusetzen und/oder mit einem höheren Strom und somit einer höheren Leistung bei gleicher maximaler Erwärmung zu betreiben. Dies erlaubt eine höhere Verstellkraft und/oder eine kleinere Baugröße des Antriebs bei gleicher Leistung. Darüber hinaus haben bürstenlose Gleichstrommotoren den Vorteil, dass ihr Wirkungsgrad deutlich höher ist als der von Schrittmotoren; er liegt im Bereich von 60 bis 80%. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kaltanlauf eines bürstenlosen Gleichstrommotors, der im Automobilbereich bis zu Temperaturen von –40° gewährleistet sein muss, weniger Probleme bereitet als bei Schrittmotoren. Während ein Schrittmotor nur einen Anlaufversuch hat und im Falle eines Blockierzustandes durch Schrittverlust seine Position verlieren kann, wird sich ein bürstenloser Gleichstrommo tor zunächst, wenn er das aufgrund der hohen Kälte erforderliche Drehmoment nicht erzeugen kann, selbst erwärmen und dadurch in einen Betriebszustand bringen, in dem ein fehlerfreier Anlauf gewährleistet ist.
- Ein zusätzlicher Vorteil der Verwendung eines bürstenlosen Gleichstrommotors als Antrieb besteht in der wesentlich schnelleren Beschleunigung und der höheren Stellgeschwindigkeit im Vergleich zu einem Schrittmotor. Hier können Verbesserungen im Bereich von Faktor 2 bis 5 erreicht werden.
- In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst das Schraubengetriebe ein Außengewinde, das auf das Abtriebsende der Welle des Gleichstrommotors aufgebracht ist, und das Stellelement weist eine Gewindemutter auf, die mit dem Außengewinde der Welle zusammenwirkt, um die Drehbewegung des Gleichstrommotors in eine Linearbewegung des Stellelementes zu übersetzen.
- In einer anderen Ausführung der Erfindung umfasst das Schraubengetriebe eine Gewindemutter, die mit dem Rotor des Gleichstrommotors drehfest verbunden ist, und das Stellelement ist eine Stellstange mit einem Außengewinde, das mit der Gewindemutter zusammenwirkt, um die Drehbewegung des Rotors in eine Linearbewegung der Stellstange zu übersetzen.
- Das Stellelement bzw. die Stellstange ist vorzugsweise durch einen Gehäuseteil oder Flansch des Gleichstrommotors geführt und, in der zweiten Ausführung, ist die Stellstange zusätzlich durch die Gewindemutter geführt.
- In der bevorzugten Ausführung ist das Stellelement ein Stellstift mit einem Gelenkkopf, beispielsweise einem Kugelgelenk an seinem freien Ende. Ein solches Kugelgelenk kann direkt an dem Fahrzeugscheinwerfer oder einem zugeordneten Reflektor ansetzen, um diesen zu verstellen.
- In der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist ferner ein Positionssensor zur Erfassung der Lage des Stellelementes vorgesehen. Der Positionssensor kann beispielsweise einen Lagegeber-Magneten und einen Magnetsensor, z. B. einen Hallsensor, aufweisen, wobei eine der beiden Komponenten mit dem Stellelement gekoppelt ist und die andere mit einem feststehenden Teil des Gleichstrommotors, beispielsweise seinem Flansch, verbunden ist. Ein Beispiel für einen solchen Positionssensor ist in der
DE 10 2006 010 945 A1 beschrieben. - Die Ansteuereinheit ist beispielsweise eine Treiberstufe mit sechs Transistoren, die sensorlos ausgeführt sein kann. Dadurch ergibt sich gegenüber der Verwendung von Schrittmotoren eine Kosteneinsparung sowie wiederum eine Reduzierung der Baugröße und der Eigenerwärmung aufgrund der geringeren Transistorzahl.
- Schließlich kann erfindungsgemäß die Ansteuereinheit mit einer Schnittstelle zur Kommunikation mit der Fahrzeugelektronik ausgestattet sein, beispielsweise mit einer LIN (Local Interconnect Network) oder einer CAN(Controller Area Network)-Schnittstelle.
- Der Gleichstrommotor ist vorzugsweise ein miniaturisierter Motor mit einer Baugröße von nicht mehr als ungefähr 25 mm Durchmesser und 30 mm Länge. In diesen Größenordnungen ließe sich kein Schrittmotor realisieren, der eine ausreichende Leistung zur Verwendung als Leuchtweitensteller oder Kurvenlichtsteller hätte.
- Die Erfindung ist im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführung mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigen:
-
1 eine isometrische Darstellung eines Linearstellantriebs gemäß der Erfindung; -
2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Linearstellantriebs der1 ; und -
3 eine Schnittdarstellung durch den Linearstellantrieb der1 . - In den
1 bis3 ist eine Ausführung eines Linearstellantriebs gemäß der Erfindung dargestellt, der zur Einstellung eines Fahrzeugscheinwerfers, insbesondere zur Leuchtweitenregulierung und zur Kurvenlichtverstellung eingesetzt wird. Herzstück des Linearstellantriebs ist ein bürstenloser Gleichstrommotor10 , der auf an sich bekannte Weise mit einem Stator12 und einem Rotor14 aufgebaut ist. Der Stator12 umfasst ein Statorblechpaket16 , in dem Statorpole und -nuten ausgebildet sind, zur Aufnahme einer Statorwicklung. Der Rotor14 umfasst einen Rotormagneten18 und ist mit einer Welle20 des Gleichstrommotors drehfest verbunden. An seinen beiden Stirnenden ist der Stator12 mit Deckelflanschen22 ,24 gekoppelt, welche den Gleichstrommotor10 zusammen mit dem Außenumfang des Statorblechpakets16 nach außen hin abschließen. Die Welle20 ist in den Deckelflanschen22 ,24 mittels Kugellager26 ,28 drehbar gelagert. Der Innenring des Kugellagers26 ist an dem Rotor14 durch eine Feder30 abgestützt und dadurch vorgespannt. An der der Abtriebsseite gegenüberliegenden Stirnseite des Stators12 ist eine Leiterplatte32 mit Ansteuerelektronik34 angeordnet. Die Ansteuerelektronik34 ist schematisch durch einen IC-Chip dargestellt. Die Leiterplatte32 ist mit einer auf den Stator12 aufgebrachten Nutisolation36 direkt verbunden. - Die Welle
20 weist an ihrem Abtriebsende ein Außengewinde38 auf, das mit einer in einem Stellstift40 ausgebildeten Gewindemutter42 zusammenwirkt. Der Stellstift40 ist in einem Führungsflansch44 , der außerhalb des Deckelflansches24 an der Abtriebsseite des Gleichstrommotors angebracht ist, linear geführt. An dem freien Ende des Stellstiftes40 ist ein Kugelgelenk46 vorgesehen, dass dazu dient, die Bewegung des Stellstiftes40 auf einen Fahrzeugscheinwerfer zu übertragen. Dreht sich die Welle12 , so wird ihre Drehung über das Außengewinde38 und die Gewindemutter42 in eine lineare Verschiebung des Stellstifts40 übersetzt. Der Stellstift ist in dem Führungsflansch44 derart geführt, dass er ausschließlich eine Translationsbewegung, jedoch keine Drehbewegung ausführen kann. Das Kugelgelenk46 kann in eine korrespondierende Aufnahme an einem Scheinwerfer oder Reflektor eingreifen, um diesen zu verstellen. Die hohe Drehgeschwindigkeit eines Gleichstrommotors, der Umdrehungen von mehr als 1000/min erreichen kann, wird durch das Außengewinde38 und die Gewindemutter42 in eine brauchbare Lineargeschwindigkeit übersetzt. Die hohen Be schleunigungen des Gleichstrommotors sorgen dafür, dass sehr kurze Stellzeiten erzielt werden können. Über die Gewindesteigung ist die Positioniergenauigkeit und die Lineargeschwindigkeit einstellbar. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
-
- 10
- bürstenloser Gleichstrommotor
- 12
- Stator
- 14
- Rotor
- 16
- Statorblechpaket
- 18
- Rotormagnet
- 20
- Welle
- 22, 24
- Deckelflansche
- 26, 28
- Kugellager
- 30
- Feder
- 32
- Leiterplatte
- 34
- Ansteuerelektronik
- 36
- Nutisolation
- 38
- Außengewinde
- 40
- Stellstift
- 42
- Gewindemutter
- 44
- Führungsflansch
- 46
- Kugelgelenk
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004052434 A1 [0002]
- - DE 102005054912 A1 [0005]
- - DE 102006010945 A1 [0006, 0014]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Handbuch elektrische Kleinantriebe”, erschienen 2001 im Hanser Verlag (ISBN 3-446-21007-5) [0004]
Claims (14)
- Vorrichtung zur Einstellung eines Fahrzeugscheinwerfers mit einem Linearstellantrieb, der einen bürstenlosen Gleichstrommotor (
10 ), ein Stellelement (40 ) und eine Ansteuereinheit (34 ) umfasst, wobei der bürstenlose Gleichstrommotor (10 ) ein Schraubengetriebe (38 ) aufweist, das die Drehbewegung des Gleichstrommotors (10 ) auf das Stellelement (40 ) überträgt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubengetriebe ein Außengewinde (
38 ) umfasst, das auf die Welle (20 ) des Gleichstrommotors (10 ) aufgebracht ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (
40 ) eine Gewindemutter (42 ) aufweist, die mit dem Außengewinde (38 ) der Welle (20 ) zusammen wirkt, um eine Drehbewegung des Gleichstrommotors (10 ) in eine Linearbewegung des Stellelementes (40 ) zu übersetzen. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (
40 ) durch einen Gehäuseteil oder Flansch (44 ) des Gleichstrommotors (10 ) geführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubengetriebe eine Gewindemutter umfasst, die mit dem Rotor (
18 ) des Gleichstrommotors (10 ) drehfest verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement eine Stellstange mit einem Außengewinde aufweist, das mit der Gewindemutter zusammen wirkt, um eine Drehbewegung des Rotors (
18 ) in eine Linearbewegung der Stellstange zu übersetzen. - Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstange durch die Gewindemutter und einen Gehäuseteil oder Flansch des Gleichstrommotors geführt ist.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement einen Stellstift (
40 ) umfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellstift (
40 ) einen Gelenkkopf, insbesondere eine Kugelgelenk (46 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Positionssensor zur Erfassung der Lage des Stellelementes.
- Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionssensor einen Lagegeber-Magneten und einen Magnetsensor aufweist, von denen einer mit dem Stellelement (
40 ) gekoppelt ist und der andere mit einem feststehenden Teil des Gleichstrommotors (10 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinheit (
34 ) eine Treiberstufe mit sechs Transistoren umfasst. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinheit (
34 ) eine LIN- oder CAN-Schnittstelle aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleichstrommotor (
10 ) ein miniaturisierter Motor mit einer Baugröße von nicht mehr als 25 mm Durchmesser und 30 mm Länge ist.
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