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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Strukturbauteil einer Kraftfahrzeugkarosserie,
welches aus einem Metallblechzuschnitt gefertigt ist, der aneinander
angrenzende und zusammengefügte Flächenabschnitte
unterschiedlicher Materialart, Dicke und/oder Materialbeschaffenheit
aufweist. Die Erfindung betrifft insbesondere warm umgeformte Strukturbauteile
für den Kraftfahrzeugkarosseriebau, denen eine Tailor Welded
Blank-Platine zugrunde liegt.
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Stand der Technik
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Im
Kraftfahrzeugbau, insbesondere im Karosseriebereich werden vermehrt
speziell auf das mechanische Anforderungsprofil abgestimmte Strukturbauteile
verwendet, welche ihrer späteren Funktion im Kraftfahrzeug
angepasste Beschaffenheiten aufweisen. Zur Herstellung solcher Strukturbauteile werden
daher sogenannte Tailor Welded Blank- oder Tailor Welded Coil-Zuschnitte
verwendet.
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Solche
Platinen zeichnen sich durch einzelne aneinander angrenzende, miteinander
verschweißte Flächenabschnitte auf, wobei jeder
Flächenabschnitt auf die spätere Verwendung des
Bauteils abgestimmte Eigenschaften aufweist. So ist es üblich,
dass die einzelnen Flächenabschnitte sich hinsichtlich
des verwendeten Materials, ihrer Dicke, Güte oder sonstigen
Materialeigenschaften, so auch etwa hinsichtlich Oberflächenbeschaffenheit
unterscheiden.
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Durch
die Verwendung eines Tailor Welded Blank ist es beispielsweise möglich,
einzelne, aus Stahlblech gefertigte Karosseriekomponenten bereichsweise
dick- bzw. dünnwandiger auszugestalten, umbeispielsweise
das Gesamtfahrzeuggewicht, insbesondere zu Zwecken der Reduzierung
des Kraftstoffverbrauchs zu verringern.
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Für
crashrelevante und potenziell hoch beanspruchte Baugruppen werden
vornehmlich pressgehärtete Stahlwerkstoffe, wie etwas Bor-Mangan-legierte
Stahlbleche verwendet, welche bei den im Karosseriebau üblichen
Wanddicken eine im Hinblick auf die an das Bauteil gestellten Crashanforderungen ausreichende
mechanische Festigkeit aufweisen.
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So
beschreibt etwa die
WO
2007/019979 A1 eine B-Säule einer Kraftfahrzeugkarosserie,
die aus einer Außenschale besteht, die meist einteilig
mit einem Seitenrahmen ausgebildet ist, welcher zugleich zumindest
Teil eines Seitenschwellers oder eines Dachseitenrahmens bilden
kann. Ferner weist jene B-Säule ein Verstärkungsblech
auf, das sich über die gesamte Höhe der B-Säule
erstreckt. Dieses Verstärkungsblech besteht dabei aus einem
umgeformten Tailor Rolled Blank, welches durch flexibles Walzen hergestellt
ist und quer zur Walzrichtung unterschiedliche Dicken aufweist.
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Bereiche
unterschiedlicher Dicke verlaufen dabei parallel und im Endmontagezustandam
Kraftfahrzeug im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung
der B-Säule.
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Eine
weitere aus dem Stand der Technik bekannte, aus einem Tailor Welded
Blank-Zuschnitt gefertigte B-Säule ist in 1 dargestellt.
Diese weist insgesamt drei Flächenabschnitte 2, 3, 4 unterschiedlicher
Blechdicke auf, die im Bereich von im Wesentlichen senkrecht zur
Längserstreckung der B-Säule, folglich nahezu
horizontal verlaufenden Schweißnähten 5, 6 jeweils
eine die Schweißnaht in ihrer Festigkeit erhöhende
Materialdopplung aufweisen.
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Gerade
unter extremen Belastungen, wie sie üblicherweise bei einem
Fahrzeugcrash auftreten und bei denen besonders hohe mechanische
Belastungen und Biegemomente auf eine B-Säule 1 einwirken
und die gesamte B-Säule 1 als auch ihre einzelnen
Flächenabschnitte 2, 3, 4 einer
plastischen Verformung unterliegen, stellen die zwischen den zueinander
angrenzenden Bereichen 2 und 3 sowie zwischen 3 und 4 verlaufenden
Schweißnähte 5, 6 eine strukturelle
Schwachstelle dar. Extreme mechanische Belastungen können
erfahrungsgemäß zu einer Rissbildung oder einem
Bruch der gesamten Schweißnaht 5, 6 führen,
die ein entsprechendes Versagen und einen Bruch des gesamten Bauteils 1 mit
sich bringen kann.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein hinsichtlich Struktursteifigkeit
und Festigkeit verbessertes Strukturbauteil einer Kraftfahrzeugkarosserie,
insbesondere eine entsprechende strukturverstärkte B-Säule
einer Fahrzeugkarosserie zur Verfügung zu stellen, die
zugleich hinsichtlich ihres Gesamtgewichts sowie unter Berücksichtigung
von in Einbausituationen am Kraftfahrzeug auftretenden mechanischen
Lastpfaden optimiert ist.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einem Strukturbauteil
gemäß Patentanspruch 1 sowie einem Kraftfahrzeug
gemäß Patentanspruch 11 gelöst. Einzelne
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Strukturbauteil ist als Komponente
einer Kraftfahrzeugkarosserie, insbesondere als hoch beanspruchte,
crashrelevante Baugruppe einer Fahrzeugkarosserie ausgelegt. Das Strukturbauteil,
etwa eine B-, A-, C- oder D-Säule ist zumindest aus einem
Metallblechzuschnitt gefertigt, der aneinander angrenzende und zusammengefügte,
insbesondere zusammengeschweißte Flächenabschnitte
unterschiedlicher Materialart, Dicke, Güte und/oder sonstiger
Materialbeschaffenheiten aufweist.
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Der
Metallblechzuschnitt ist insbesondere als Tailor Welded Blank ausgebildet
und kann als pressgehärtetes Bauteil mittels eines Warmumformprozesses,
welcher mit einer plastischen Umformung des Metallblechzuschnitts
einhergeht, in die bestimmungsgemäße Form des
Strukturbauteils gebracht werden.
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Das
erfindungsgemäße Strukturbauteil zeichnet sich
insbesondere dadurch aus, dass zumindest eine zwischen zwei aneinander
angrenzenden Flächenabschnitten des Metallblechzuschnitts verlaufende
Fügenaht zumindest bereichsweise schräg, quer
oder senkrecht zu einer bei mechanischer Beanspruchung oder mechanischer
Belastung des Strukturbauteils entstehenden Biegeachse verläuft.
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Jene
Biegeachse, welche die aufgrund von extern auf das Strukturbauteil
einwirkenden Verformungskräften und einer damit einhergehende
Verformung oder Deformation des Bauteils typischerweise gebildet
wird, soll insbesondere nicht parallel zur Fügenaht, sondern
schräg, quer oder senkrecht hierzu im Strukturbauteil verlaufen.
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Der
Verlauf der Biegeachse ist insbesondere durch die geometrische Ausgestaltung
des Strukturbauteils, seiner späteren Anbindung an der
Kraftfahrzeugkarosserie und durch Art und Weise der einwirkenden
Verformungskräfte bestimmt. Die Fügenaht verläuft
erfindungsgemäß in einer solchen Richtung, in
welcher sich eine Biegeachse auch bei extremen, etwa crashbedingten
Belastungen typischerweise nicht ausbilden kann.
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Durch
diese erfindungsgemäße Ausrichtung einer Fügenaht
eines Tailor Welded Blank kann erreicht werden, dass das Strukturbauteil
vorgegebene mechanische Lastanforderungen ohne Weiteres erfüllt,
ohne dass eine Rissbildung oder gar ein Aufbrechen einer Fügenaht,
etwa einer Schweißnaht zu befürchten wäre.
Eine derart erhöhte Struktursteifigkeit des Bauteils kann
eine weitere Material- und Gewichtseinsparung, etwa durch bereichsweise
und gezielte Blechdickenreduzierung ermöglichen. Auch können
die ansonsten üblichen Verstärkungsmaßnahmen
für eine Schweißnaht entfallen, sodass Herstellungs-
und Kostenaufwand für derartige Strukturbauteile gesenkt
werden kann.
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Betrachtet
man das Strukturbauteil beispielsweise in einer Ausgestaltung als
B-Säule einer Kraftfahrzeugkarosserie, so verläuft
eine in der überwiegenden Zahl von Crashsituationen durch
Auftreten entsprechender Biegemomente gebildete Biegeachse im Wesentlichen
in horizontaler Richtung. Demgemäß ist erfindungsgemäß vorgesehen,
die Fügenaht aneinander angrenzender Flächenabschnitte
eines zu einer B-Säule umzuformenden Tailor Welded Blank
unter einem Winkel zur Horizontalen vorzusehen.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die zumindest eine Fügenaht vollständig außerhalb
einer typischerweise im Belastungsfall gebildeten Biegeachse verläuft.
Besonders bevorzugt kann sogar vorgesehen werden, dass sämtliche
zwischen den einzelnen aneinander angrenzenden Flächenabschnitten
gebildeten Fügenähte keine Überschneidung
mit einer typischerweise im Crashfall gebildeten Biegeachse des
Strukturbauteils aufweisen und somit außerhalb etwaiger
Biegeachsen verlaufen.
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Zumindest
aber ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die zumindest eine Fügenaht eine durch Verformungskräfte bedingte
Biegeachse höchstens in einem Punkt schneidet.
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Dies
ermöglicht beispielsweise eine nahezu beliebige Anordnung
der Fügenaht und eine damit einhergehende beliebige, bevorzugt
an die Lastanforderungen des Strukturbauteils angepasste geometrische
Ausgestaltung der einzelnen zusammenzufügenden Flächenabschnitte
unterschiedlicher Materialbeschaffenheit, sofern nur die Fügenaht
zu einem angrenzenden Flächenabschnitt zumindest bereichsweise
in einer Richtung schräg, quer oder senkrecht zur Ausrichtung
einer im Belastungsfall auftretenden Biegeachse verläuft.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
zumindest ein, vorzugsweise aber beide Enden der Fügenaht
beabstandet von einer im Belastungsfall entstehenden oder sich durch
entsprechende Verformungskräfte ergebenden Biegeachse zu
liegen kommt bzw. kommen. Durch diese Ausgestaltung kann ein Auf-
und Auseinanderbrechen einer Fügenaht, etwa einer Schweißnaht entgegengewirkt
werden, welche naturgemäß im Bereich ihrer Endabschnitte
besonders anfällig für externe, Verformungen erzeugende
Krafteinwirkungen ist.
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Des
Weiteren kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die Fügenaht
im Wesentlichen geradlinig und schräg zur Längserstreckung
des gesamten Strukturbauteils verläuft. Es kann dabei ferner
vorgesehen sein, dass die im Bereich der Fügenaht miteinander
verbundenen Flächenabschnitte des Metallblechzuschnitts
ohne gegenseitigen Überlapp stumpf aneinander anliegen
und zur Bildung einer Fügenaht ausreichender Güte
innerhalb zulässiger Toleranzen miteinander korrespondierende
Zuschnitte aufweisen. Alternativ ist auch denkbar, dass die einzelnen,
den Metallblechzuschnitt bildenden Flächenabschnitte zumindest
geringfügig überlappend zueinander angeordnet
und derart verschweißt sind.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Fügenaht zwischen aneinander angrenzenden Flächenabschnitten
des Metallblechzuschnitts einen gewellten, gezackten oder gar gezinkten
Verlauf aufweist. Anfangs- und Endpunkte der Fügenaht können
dabei durchaus auf einer im Wesentlichen parallel zur entstehenden
Biegeachse verlaufenden gedachten Verbindungslinie liegen. Die derart
ausgebildete Fügenaht weist jedoch einzelne Teilbereiche
auf, welche schräg, quer oder senkrecht zur typischen Biegeachse
des Strukturbauteils verlaufen. Selbst wenn in einem ungünstigen
Falle die Fügenaht und die Biegeachse zumindest bereichsweise überdeckend
zueinander verlaufen sollten, kann sich ein verformungsbedingter
Riss oder Bruch in der Fügenaht nur bedingt über
die gesamte Fügenaht ausbreiten, sodass im Endeffekt ein vollständiger
Bruch der Fügenaht aufgrund ihres gewellten oder gezackten,
bzw. gezinkten Verlaufs weitgehend vermieden werden kann.
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Nach
einem weiteren vorteilhaften Aspekt ist der Metallblechzuschnitt
als Tailor Welded Blank ausgebildet, wobei sich die Schweißnähte
der einzelnen Flächenabschnitte des zum Strukturbauteil
umzuformenden Tailor Welded Blank nicht parallel, sondern schräg,
quer oder senkrecht zu typischerweise zu erwartenden und extern
durch einwirkende Verformungskräfte hervorgerufenen Biegeachse
erstrecken.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Metallblechzuschnitt bzw. das gesamte Strukturbauteil zumindest
abschnittsweise ein hochfestes Stahlblech aufweist. Das Strukturbauteil
ist insbesondere als pressgehärtetes Stahlbauteil ausgebildet
und kann durch die Verwendung hochfester, etwa Bor-Mangan-legierter
Stahlwerkstoffe Zugfestigkeiten und Streckgrenzen von über
400 N/mm2 bis hin zu Streckgrenzen von 1300
oder gar 1500 N/mm2 aufweisen.
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Die
Formgebung des Strukturbauteils erfolgt ausgehend von einem als
Tailor Welded Blank ausgebildeten Metallblechzuschnitts, bevorzugt
durch einen Warmumformprozess, bei welchem der Metallblechzuschnitt
auf eine ausreichende Temperatur aufgeheizt und mittels eines geeigneten
Presswerkzeugs durch plastische Deformation in die für
das Strukturbauteil jeweils vorgesehene Geometrie gebracht und dabei
zugleich durch Abschrecken und kontrolliertes Abkühlen
einem Härteprozess unterzogen wird. Neben einem bevorzugten
Warmumformverfahren sind für die Herstellung des Strukturbauteils
jedoch auch Kaltumformverfahren, Tiefziehen, Bördeln, Hydro-Formen,
Rollformen, Prägen und Stanzen denkbar.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Strukturbauteil
als B-Säule einer Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet.
Das Strukturbauteil weist in dieser Ausgestaltung einen oberen Dachrahmenabschnitt
und einen unteren Schwellerabschnitt sowie einen dazwischenliegenden
Mittelabschnitt auf, wobei zumindest eine an den Mittelabschnitt
angrenzende und den Mittelabschnitt zumindest bereichsweise begrenzende
sowie als Schweißnaht ausgebildete Fügenaht schräg,
quer oder senkrecht zur Längserstreckung des Mittelabschnitts
verläuft.
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Der
obenliegende Dachrahmenabschnitt sowie der untenliegende Schwellerabschnitt
der erfindungsgemäßen B Säule kann jeweils
einen Teil des Dachseitenrahmens bzw. des Seitenschwellers des Fahrzeugs
bilden und/oder mit Erreichen einer Endmontageposition am Kraftfahrzeug
zumindest bereichsweise überdeckend mit einem Dachrahmen oder
einem Seitenschweller zur Anlage gelangen.
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In
typischen Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass der obenliegende
Dachrahmenabschnitt, bzw. der untenliegende Seitenschwellerabschnitt
der B-Säule im Vergleich zum dazwischenliegenden, sich
im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstreckenden Mittelabschnitt
dünnwandig ausgebildet ist und in diesen Bereichen eine
geringere Materialdicke aufweist.
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Der
von den Fügenähten zwischen Mittelabschnitt und
Seitenschwellerabschnitt, bzw. zwischen Mittelabschnitt und Dachrahmenabschnitt
gebildete Übergangsbereich kann dabei schräg zur
Längserstreckung des Mittelabschnitts bzw. schräg
zur Horizontalerstreckung von Dachrahmenabschnitt und/oder Seitenschwellerabschnitt
verlaufen. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass auch die beiden,
den Mittelabschnitt jeweils nach oben und nach unten begrenzenden
bzw. einfassenden, typischerweise als Schweißnähte
ausgebildeten Fügenähte nicht parallel, sondern
schräg, bzw. unter einem Winkel zueinander verlaufen.
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Auch
kann vorgesehen sein, dass lediglich eine der an den Mittelabschnitt
der B-Säule angrenzenden Schweißnähte
in erfindungsgemäßer Weise schräg gegenüber
der Längserstreckung des Mittelabschnitts verläuft,
während die andere Schweißnaht einen im Wesentlichen
horizontalen Verlauf aufweist. Auch kann vorgesehen sein, dass ein
oder einige der Schweißnähte des Strukturbauteils
einen geradlinigen, andere aber einen gewellten, gezackten oder gezinkten
Verlauf aufweisen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, dass sich der Mittelabschnitt der B-Säule nach
unten, bis an einen, im Schwellerbereich eines Kraftfahrzeugs zu
liegen kommenden Außenrand der vom Bauteil gebildeten B-Säule
erstreckt. Dabei ist denkbar, dass jener Mittelabschnitt in diesem,
an den unteren Rand der B-Säule angrenzenden Bereich mit
zumindest einem in Fahrzeuglängsrichtung an den Mittelabschnitt angrenzenden
Schwellerabschnitt verschweißt ist. Insbesondere kann hierbei
vorgesehen werden, nicht nur einen, sondern beispielsweise zwei,
in Fahrzeuglängsrichtung gegenüberliegende Schwellerabschnitte
an den bis an den unteren Rand der B-Säule angrenzenden
Mittelabschnitt anzuschweißen, sodass jener, eine T-förmige
Geometrie aufweisende schwellerseitige Anbindungsbereich der B-Säule
insgesamt drei Flächenabschnitte, nämlich einen
vorderen und hinteren Schwellerabschnitt sowie einen dazwischenliegenden
unteren Mittelabschnitt der B-Säule aufweist.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass ein Zusammenfügen,
insbesondere ein Zusammenschweißen einzelner Flächenabschnitte
vor einem für das Strukturbauteil erforderlichen Formgebungsprozess
erfolgt. Insbesondere ist vorgesehen, dass der einem zur Bildung
des Strukturbauteils einem Formgebungsprozess zu unterziehende Metallblechzuschnitt
bereits vorkonfiguriert die für den späteren Einsatzzweck
geeigneten und miteinander verschweißten Flächenabschnitte
unterschiedlicher Materialart, Dicke, Güte und/oder sonstiger
Materialbeschaffenheit aufweist.
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Neben
einem Strukturbauteil einer Kraftfahrzeugkarosserie betrifft die
Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Strukturbauteil.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Dabei bilden
sämtliche im Text beschriebenen, als auch in den Figuren
dargestellten Merkmale sowohl in Alleinstellung sowie in jeglicher
sinnvollen Kombination untereinander den Gegenstand der Erfindung.
Es zeigen:
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1 eine
aus einem Tailor Welded Blank gebildete B-Säule eines Kraftfahrzeugs
nach dem Stand der Technik,
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2 ein
erfindungsgemäßes Strukturbauteil in Ausgestaltung
einer B-Säule mit schräg verlaufenden Schweißnähten,
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3 eine
Ausgestaltung mit einem gewellten Schweißnahtverlauf,
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4 eine
ausschnittsweise dargestellte weitere Ausgestaltung mit einem gezinkten
Schweißnahtverlauf und
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5 ein
weiteres, als B-Säule ausgebildetes Strukturbauteil mit
insgesamt vier entlang dreier Schweißnähte miteinander
verbundenen Flächenabschnitten.
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Das
in 2 dargestellte erfindungsgemäße Strukturbauteil 10,
welches als B-Säule einer Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet
ist, weist insgesamt drei Flächenabschnitte 12, 13, 14 auf,
die mittels schräg verlaufender geradliniger Schweißnähte 15, 16 miteinander
verbunden sind. Der obenliegende, an einem Dachrahmen der Fahrzeugkarosserie
zu befestigende Dachrahmenabschnitt 14 ist in etwa T-förmig
ausgebildet und geht im Bereich der typischerweise als Schweißnaht
ausgebildeten Fügenaht 16 in einen korrespondierend
schräg ausgebildeten Mittelabschnitt 13 über.
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Der
Mittelabschnitt 13 geht seinerseits an einem unteren Endabschnitt
in einen Seitenschwellerabschnitt 12 der B-Säule 10 über.
Auch dieser Übergangsbereich ist durch eine schräg
gegenüber der Längserstreckung des Mittelabschnitts 13 verlaufende,
geradlinig ausgebildete Schweißnaht 15 gekennzeichnet.
Das gesamte Bauteil 10 ist als pressgehärtetes
Stahlblechbauteil ausgebildet, welches ausgehend von einem Tailor
Welded Blank einem Umformprozess, vorzugsweise einem Warmumformprozess unterzogen
wurde.
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Charakteristisch
für die Erfindung ist insbesondere, dass die Fügenähte 15, 16 schräg,
quer oder senkrecht zu einer im Belastungsfall, insbesondere bei
Auftreten von etwa crashbedingten Verformungskräften gebildeten
und durch eine entsprechende Biegeachse gekennzeichneten Verformungen
erstrecken. Bedingt durch die Bauteilgeometrie und durch die Befestigung
der B-Säule 10 mit ihrem Dachrahmenabschnitt 14 und
Seitenschwellerabschnitt 12 an zugehörigen Dachrahmen
und Seitenschwellern der Fahrzeugkarosserie verlaufen die in typischen
Crashsituationen auftretenden Biegeachsen vorwiegend im Wesentlichen
in Horizontalrichtung, also im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung
des Mittelabschnitts 13 der B-Säule 10.
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Insoweit
kann sowohl durch die Anordnung und Positionierung der Fügenähte 15, 16,
welche durch den Zuschnitt der einzelnen Flächenabschnitte 12, 13, 14 im
Tailor Welded Blank vorgegeben sind, ein paralleler Verlauf von
Fügenähten und von im Crashfall entstehenden Biegeachsen
umgangen werden, was andernfalls und in einem ungünstigen Fall
zu einem Bruch und zu einem Versagen des Strukturbauteils führen
könnte.
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In 3 ist
am Beispiel eines Übergangs zwischen einem Mittelteilabschnitt 23 und
einem Seitenschwellerabschnitt 22 eine wellenartig verlaufende
Schweißnaht 25 gezeigt, welche bei der Herstellung
des Tailor Welded Blank entsprechend aufeinander abgestimmte wellenartige
Zuschnitte und deren präzises Verschweißen erfordert.
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Abweichend
und nach einer weiteren Ausgestaltung ist in 4 ein gezinkter
Verlauf einer zwischen Mittelabschnitt 33 und Seitenschwellerabschnitt 32 gebildeten,
bereichsweise eckig und geradlinig ausgebildeten Schweißnaht 35 gezeigt.
Obschon Anfangs und Endpunkte der in den 3 und 4 schemenhaft
gezeigten Schweißnähte 25, 35 auf
einer im Wesentlichen waagerecht verlaufenden gedachten Verbindungslinie
liegen, kann allein durch den nicht geradlinigen Verlauf und dem
damit einhergehenden, zumindest bereichsweise schräg, quer oder
senkrecht zur typischerweise auftretenden verformungsbedingten Biegeachse
ein Bruch des Bauteils im Bereich der Fügenaht 25, 35 verhindert
werden.
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In 5 ist
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung in Form einer weiteren
B-Säule 40 gezeigt. Diese, bzw. der zugrundeliegende,
aus einzelnen Flächenabschnitten 42, 43, 44, 45 gebildete
Metallblechzuschnitt weist insgesamt drei Fügenähte 46, 47, 48 und
insgesamt vier Flächenabschnitte 42, 43, 44, 45 mit
unterschiedlichen, an den jeweiligen Einsatzzweck und/oder an die
angrenzenden Karosseriebauteile angepasste Materialbeschaffenheiten
auf.
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Während
der Übergang vom oberen Dachrahmenabschnitt 45 zum
Mittelabschnitt 44 entlang einer schräg verlaufenden
Schweißnaht 48 in etwa analog zur Ausgestaltung
gemäß 2 ausgebildet ist, erstreckt
sich im Ausführungsbeispiel nach 5 der Mittelabschnitt 44 durchgehend
nach unten bis zu einem unteren Seiten- oder Außenrand 49 der B-Säule 40.
Dieser untenliegende, an den Außenrad 49 angrenzende
Bereich des Mittelabschnitts 44 grenzt in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen an einen vorderen Schwellerabschnitt 42 als auch
an einen hinteren Schwellerabschnitt 43 an, wobei entsprechende
Schweißnähte 46, 47 nahezu parallel
zur Längserstreckung des Mittelabschnitts 44 verlaufen.
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Typischerweise
weist eine solche B-Säule in ihren teilweise mit den angrenzenden Karosserieabschnitten überlappenden
oberen und unteren Anbindungsabschnitten 42, 43, 45 eine
im Vergleich zum Mittelabschnitt 44 geringere Blechdicke
auf, sodass eine entsprechende B-Säule 10, 40 oder
vergleichbare Karosseriekomponenten in material- und gewichtseinsparender
Art und Weise gefertigt und montiert werden können.
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- 1
- B-Säule
- 2
- Seitenschwellerabschnitt
- 3
- Mittelabschnitt
- 4
- Dachseitenrahmenabschnitt
- 5
- Schweißnaht
- 6
- Schweißnaht
- 10
- B-Säule
- 12
- Seitenschwellerabschnitt
- 13
- Mittelabschnitt
- 14
- Dachseitenrahmenabschnitt
- 15
- Schweißnaht
- 16
- Schweißnaht
- 22
- Seitenschwellerabschnitt
- 23
- Mittelabschnitt
- 25
- Schweißnaht
- 32
- Seitenschwellerabschnitt
- 33
- Mittelabschnitt
- 35
- Schweißnaht
- 40
- B-Säule
- 42
- Vorderer
Schwellerabschnitt
- 43
- Hinterer
Schwellerabschnitt
- 44
- Mittelabschnitt
- 45
- Dachseitenrahmenabschnitt
- 46
- Schweißnaht
- 47
- Schweißnaht
- 48
- Schweißnaht
- 49
- Außenrand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/019979
A1 [0006]