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Die
Erfindung betrifft eine kontinuierliche Presse, insbesondere für
die Herstellung von Holzwerkstoffplatten oder dergleichen, mit Pressenoberteil
mit oberer Pressenplatte und Pressenunterteil mit unterer Pressenplatte
sowie mit im Pressenoberteil und im Pressenunterteil endlos umlaufenden
und über Umlenkwalzen geführten Pressbändern,
welche unter Zwischenschaltung von Wälzkörperaggregaten gegen
die jeweilige Pressenplatte abgestützt sind, wobei zumindest
eine der Umlenkwalzen als Antriebswalze und folglich angetriebene
Umlenkwalze ausgebildet und mit zumindest einem Antrieb versehen
ist, wobei der Antrieb unter Zwischenschaltung (zumindest) eines
Getriebes auf die Welle der Antriebswalze arbeitet bzw. an diese
Welle angeschlossen ist. – Holzwerkstoffplatten meint im
Rahmen der Erfindung insbesondere Faserplatten (z. B. MDF-Platten)
oder Spanplatten bzw. OSB-Platten. Es werden aber auch Pressen für
die Herstellung von Kunststoffplatten bzw. -matten oder z. B. Mineralfaserplatten
umfasst. Die obere Pressenplatte und/oder die untere Pressenplatte
ist/sind mittels Zylinderkolbenanordnungen beaufschlagbar, welche gegen
das Pressengestell abgestützt sind. Umlenkwalze meint insbesondere
eine vordere bzw. eine einlaufseitige Einlaufwalze und eine hintere
bzw. auslaufseitige Auslaufwalze. Einlaufwalzen und Auslaufwalzen
sind im Pressengestell drehbar gelagert. Die Einlaufwalzen und/oder
die Auslaufwalzen können dabei als Antriebswalzen und folglich
angetriebene Walzen ausgebildet sein.
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Bei
einer aus der Praxis bekannten kontinuierlichen Presse sind die
Auslaufwalzen als Antriebswalzen ausgebildet und jeweils mit mehreren
elektromotorischen Antrieben versehen. Dabei werden z. B. zwei Asynchronmotoren
verwendet, welche über ein mehrstufiges Getriebe auf die
Antriebswalze arbeiten. In der Praxis sind die beiden Asynchronmotoren jeweils über
eine Kegelradstufe mit einer Stirnradstufe verbunden, welche dann
wiederum über eine große und eine kleine Planetenstufe
auf die Antriebswalze arbeitet. Dieses mehrstufige Getriebe sorgt
dafür, dass mithilfe der beiden Asynchronmotoren im Bereich
der Antriebswalze ein hohes Drehmoment erzeugt werden kann. Die
bekannte Ausführungsform hat sich in der Praxis bewährt.
Es besteht jedoch das Bedürfnis, den Aufbau weiter zu vereinfachen.
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Es
wurde daher auch vorgeschlagen, bei einer kontinuierlichen Presse
als Antrieb für die Antriebswalze einen Direktantrieb vorzusehen.
Auf ein Getriebe zwischen Antrieb einerseits und Walze andererseits
wird dabei verzichtet (vgl.
DE 10 2005 045 406 A1 ). Unter Berücksichtigung
der erforderlichen hohen Drehmomente müssen derartige Direktantriebe
ohne Zwischenschaltung eines Getriebes verhältnismäßig
groß dimensioniert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche Presse
zu schaffen, welche sich im Bereich der Antriebswalzen durch einen
kompakten und funktionsgerechten Aufbau auszeichnet.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen
kontinuierlichen Presse der eingangs beschriebenen Art, dass der Antrieb
als Elektromotor in Scheibenbauweise mit zumindest einer rotierenden
Läuferscheibe ausgebildet ist, wobei die rotierende Läuferscheibe über
lediglich ein Planetengetriebe auf die Antriebswalze arbeitet. Ein
solcher Elektromotor in Scheibenbauweise wird auch als Hochmoment-
bzw. High-Torque-Motor oder Scheibenläufermotor bezeichnet.
Ein solcher Motor, mit dem sich hohe Drehmomente erzeugen lassen,
weist zumindest eine rotierende Läuferscheibe auf, welche
in oder an einem Ständer rotiert. Vorzugsweise ist ein
solcher Elektromotor als bürstenloser Elektromotor in Scheibenbauweise
ausgebildet, welcher als Primärteile eine Mehrzahl feststehender
und auf einem Kreisring angeordnete Spulen aufweist und als Sekundärteil
eine Mehrzahl an der Läuferscheibe befestigte und auf einem Kreisring
angeordnete Permanentmagnete aufweist. Ein solcher Motor in Scheibenbauweise
lehnt sich dabei an das Funktionsprinzip eines Linearmotors an. Funktionell
lässt er sich mit einem zu einem Kreisring ”aufgewickelten” Linearmotor
vergleichen. Die auf einem Kreisring angeordneten Magnete und Spulen sind
vorzugsweise auf einem verhältnismäßig
großen Radius und folglich im Außenbereich der
Läuferscheibe angeordnet, so dass aufgrund der günstigen Hebelverhältnisse
verhältnismäßig große Drehmomente
bei gleichzeitig recht kompaktem Aufbau erzeugt werden. Damit wird
es im Rahmen der Erfindung möglich, auf ein aufwendiges,
mehrstufiges Getriebe zu verzichten. Die Erfindung zeichnet sich durch
die Kombination des Elektromotors in Scheibenbauweise mit lediglich
einem Planetengetriebe aus, wobei das Planetengetriebe vorzugsweise
einstufig ausgebildet ist. Die Erfindung umfasst jedoch grundsätzlich
auch Ausführungsformen mit einem mehrstufigen Planetengetriebe,
welches folglich mehrere Planetenstufen aufweist. Ein Planetengetriebe
verfügt über eine besonders kompakte Bauform bei
gleichzeitig hoher Funktionssicherheit. Die erfindungsgemäße
Ausführungsform zeichnet sich insbesondere durch eine koaxiale
Bauform aus, denn vorzugsweise sind der Antrieb einerseits und die
Antriebswalze andererseits sowie vorzugsweise auch das zwischengeschaltete
Getriebe koaxial angeordnet. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis
aus, dass eine solche Anordnung eine Vielzahl rotierender Teile
aufweist, die mit hoher Präzision arbeiten müssen.
Dieses gelingt in der koaxialen Bauform mit verhältnismäßig
geringem Fertigungsaufwand.
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Der
Elektromotor in Scheibenbauweise ist vorzugsweise als Synchronmotor
ausgebildet. Besonders bevorzugt weist der Elektromotor in einer Doppelkammanordnung
auf beiden Seiten der Läuferscheibe jeweils mehrere auf
einem Kreisring angeordnete Permanentmagneten auf, wobei jedem der von
den Permanentmagneten gebildeten Permanentmagnetringe jeweils ein
von den Spulen gebildeter Spulenring zugeordnet ist.
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Die
Erfindung umfasst dabei zunächst einmal Ausführungsformen
mit lediglich einer Läuferscheibe und folglich Ausführungsformen
mit Einscheiben-Motor. Ein solcher Einscheiben-Motor ist im Rahmen
der Erfindung vorzugsweise so ausgelegt, dass ein Drehmoment von
bis zu 100.000 Nm, z. B. 70.000 Nm erzeugt wird.
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Optional
umfasst die Erfindung aber auch Ausführungsformen, bei
welchen der Elektromotor als Mehrscheiben-Motor zumindest zwei parallel
zueinander angeordnete und auf eine gemeinsame Läuferwelle
arbeitende Läuferscheiben aufweist. Jede dieser Läuferscheiben
kann in einer Doppelkammanordnung jeweils beidseitig mit Permanentmagneten
besetzt sein. Der Elektromotor in der Ausführungsform als
Zweischeiben-Motor ist vorzugsweise so ausgelegt, dass er ein Drehmoment
von bis zu 200.000 Nm, z. B. 140.000 Nm erzeugt.
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Den
beschriebenen Elektromotoren in Scheibenbauweise kommt besondere
Bedeutung im Zusammenhang mit dem verwendeten Planetengetriebe zu.
Das Planetengetriebe ist als einstufiges oder mehrstufiges mechanisches
Zahnradgetriebe ausgebildet. Es weist in an sich bekannter Weise
zumindest ein Sonnenrad, mehrere auf einem Planetenträger angeordnete
Planetenräder und ein Hohlrad auf. Vorzugsweise weist das
Planetengetriebe zumindest drei Planetenräder, besonders
bevorzugt zumindest vier Planetenräder auf. Das Planetengetriebe
ist dabei als Untersetzungsgetriebe mit einer Untersetzung von z.
B. i = 2 bis i = 15, vorzugsweise i = 4 bis i = 10 ausgelegt. Das
bedeutet, dass das Drehmoment abtriebsseitig und folglich auf der
Seite der Antriebswalze um einen Faktor 2 bis 10, vorzugsweise um
einen Faktor 4 bis 10 größer ist als antriebsseitig
und folglich auf der Seite des Elektromotors. Derartige Untersetzungen
lassen sich in der Regel mit einem einstufigen Planetengetriebe
in der beschriebenen Weise realisieren, so dass dann z. B. mit einem
Scheibenmotor mit einem Drehmoment von 70.000 Nm und einem Planetengetriebe
mit einer Untersetzung von i = 5 ein Drehmoment von 350.000 Nm auf
die Walze übertragen wird.
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Es
besteht die Möglichkeit, beidseitig der Walze jeweils einen
Antrieb mit Getriebe der beschriebenen Art vorzusehen, so dass dann
insgesamt ein Drehmoment von z. B. 700.000 Nm auf die Antriebswalze
aufgebracht werden kann.
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Wird
z. B. mit einem Mehrscheiben-Motor mit zwei Scheiben der beschriebenen
Art gearbeitet, welcher bereits ein Drehmoment von z. B. 140.000 Nm
erzeugt, so lässt sich mit lediglich einem solchen Antrieb
unter Berücksichtigung eines Getriebes mit einer Untersetzung
von i = 5 ein Drehmoment von 700.000 Nm im Bereich der Antriebswalze
erzeugen.
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Es
bestehen verschiedene Möglichkeiten, das Planetengetriebe
auszulegen, um die gewünschte Untersetzung zu erhalten.
Bevorzugt schlägt die Erfindung vor, dass die drehfest
mit der Läuferscheibe verbundene Läuferwelle als
Antriebswelle an das Sonnenrad angeschlossen ist, und dass der Planetenträger
an eine Abtriebswelle angeschlossen ist, welche drehfest mit der
Antriebswalze verbunden ist. Vorzugsweise ist das Hohlrad dann feststehend
angeordnet, es kann z. B. fest an das Lagerschild bzw. die Drehmomentstütze
angeschlossen sein. Die Erfindung umfasst aber auch andere Übersetzungsarten
bzw. Untersetzungsarten.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass der Durchmesser des Antriebes in etwa dem Durchmesser
der Antriebswalze entspricht oder kleiner ist. Innerhalb der konstruktiven
Spielräume kann der Durchmesser des Antriebs auch etwas
größer als der Durchmesser der Antriebswalze sein.
Eine Anordnung, bei der der Durchmesser des Antriebes in etwa dem
Durchmesser der Antriebswalze entspricht (oder etwas kleiner ist)
zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise aus. Dieses ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn eine obere Antriebswalze und eine untere
Antriebswalze einer Presse vorgesehen sind, so dass dann ohne weiteres
jeweils ein Antrieb vorgesehen sein kann, ohne dass die unmittelbar übereinander
bzw. untereinander angeordneten Antriebe miteinander kollidieren.
Durchmesser des Antriebes meint insbesondere den Durchmesser des
Ständers oder dessen Spulenträgers bzw. den Durchmesser
eines eventuell vorgesehenen Antriebsgehäuses.
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Die
Läuferscheibe des Motors weist vorzugsweise einen Außendurchmesser
von 1.500 bis 3.000 mm, z. B. 1.800 bis 2.500 mm, vorzugsweise 2.000 bis
2.500 mm auf. Die Permanentmagnete sind als Sekundärteile
in der Regel auf einer Seite oder vorzugsweise auf beiden Seiten
der Läuferscheibe angeordnet, und zwar besonders bevorzugt
im Außenbereich, so dass sich günstige Hebeverhältnisse
ergeben. Die Permanentmagnete reichen dabei vorzugsweise bis an
den Außenumfang oder nahezu bis an den Außenumfang
heran. Unter Berücksichtigung der üblichen Ausdehnung
bzw. Breite eines Permanentmagneten weist der Kreisring, auf dem
die Permanentmagnete angeordnet sind, einen (mittleren) Durchmesser
und folglich einen Wirk-Durchmesser von z. B. 1.500 mm bis 2.500
mm, vorzugsweise 1.700 mm bis 2.300 mm, besonders bevorzugt 1.800 mm
bis 2.000 mm auf. Dabei sind vorzugsweise eine Vielzahl von Permanentmagneten,
die jeweils die Form eines Kreisringsegmentes aufweisen, dicht an dicht
unter Bildung eines Kreisrings auf der Läuferscheibe befestigt.
Es können z. B. 10 bis 20 Permanentmagnete zu einem ”Vollkreis” zusammengefügt sein.
Dementsprechend sind auch eine Vielzahl von Spulen an dem Ständer
dicht an dicht befestigt.
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Wie
beschrieben sind als Primärteile eine Mehrzahl von auf
einem Kreisring angeordneter Spulen vorgesehen, welche z. B. an
einem Spulenträger befestigt sind. Als Sekundärteil
sind eine Mehrzahl von an der Läuferscheibe befestigter
und auf einem Kreisring angeordneter Permanentmagnete vorgesehen.
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Kreisring
meint dabei im Rahmen der Erfindung auch einen Kreisringabschnitt,
welcher sich über lediglich einen bestimmten Winkel von
weniger als 360° erstreckt. Dabei besteht im Rahmen der
Erfindung die Möglichkeit – wie bereits beschrieben – sowohl
einen ”vollen” Kreisring mit Spulen als auch einen ”vollen” Kreisring
mit Permanentmagneten vorzusehen. Die Erfindung ermöglicht
aber auch einen modularen Aufbau, welcher nachrüstbar bzw.
an die Kundenanforderungen anpassbar ist. So besteht die Möglichkeit,
dass lediglich einige wenige Spulen auf einem Teilkreisring oder
auf mehreren Teilkreisringen angeordnet werden, welche ein bestimmtes
gewünschtes Drehmoment erzeugen. Es kann folglich ein Spulenträger
vorgesehen sein, welcher grundsätzlich über den
gesamten Kreisringbereich mit Spulen bestückt werden kann,
der jedoch im Auslieferungszustand lediglich teilweise bestückt
ist. Sofern die Anordnung dann erweitert werden soll und beispielsweise
höhere Drehmomente erzeugt werden sollen, lässt
sich der Spulenträger auf einfache Weise nachrüsten,
indem zusätzliche Spulen montiert werden. Dabei ist es
grundsätzlich zweckmäßig, wenn die Läuferscheibe
stets komplett bestückt ist, d. h. es ist zweckmäßig,
wenn in einem solchen Fall Permanentmagnete über den gesamten
Umfang bzw. 360°-Winkel der Läuferscheibe angeordnet sind.
Die Erfindung umfasst jedoch auch solche Ausführungsformen,
bei denen lediglich auf einem Teilkreis oder auf mehreren Teilkreisringen
der Läuferscheibe Permanentmagnete angeordnet sind. Dann ist
es jedoch zweckmäßig, wenn der Spulenträger vollständig über
den gesamten Umfang bzw. 360°-Winkel mit Spulen bestückt
ist. Besonders vorteilhaft ist im Rahmen der Erfindung auch die
Tatsache, dass in der Praxis auf handelsübliche Komponenten
von Linearmotoren zurückgegriffen werden kann. Der erfindungsgemäße
Antrieb ist insgesamt sehr einfach aufgebaut.
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Nach
einem weiteren Vorschlag ist vorgesehen, dass der Elektromotor mit
einer Bremsvorrichtung, z. B. einer Scheibenbremse ausgerüstet
ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
kontinuierliche Presse zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten
oder dergleichen Platten in einer schematischen Seitenansicht,
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2 einen
vereinfachten Schnitt durch die Presse nach 1 im Bereich
einer Antriebswalze,
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3 den
Gegenstand nach 2 in einer abgewandelten Ausführungsform,
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4 den
Gegenstand nach 2 in einer weiteren Ausführungsform,
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5 einen
Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 2 in einer
vergrößerten Darstellung,
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6 eine
Ansicht auf den Scheibenmotor gemäß 5.
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In
den Figuren ist eine kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung
von Platten und vorzugsweise Holzwerkstoffplatten dargestellt. Die Presse
besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau gemäß 1 aus
einem Pressenoberteil 1 mit oberer Pressenplatte 2 und
einem Pressenunterteil 3 mit unterer Pressenplatte 4 sowie
mit im Pressenoberteil 1 und im Pressenunterteil 3 endlos
umlaufenden und über Umlenkwalzen 5, 6 geführten
Pressbändern 7. Die Pressbänder 7 sind
als Stahlbänder ausgeführt und unter Zwischenschaltung
von Wälzkörperaggregaten 8 (z. B. Rollstangen)
gegen die jeweilige Pressenplatte 2, 4 abgestützt.
Die Pressenplatten 2, 4 sind ferner als beheizbare
Pressenplatten und folglich Heizplatten ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist
die Presse als Oberkolbenpresse ausgebildet, wobei die obere Pressenplatte 2 mit
Zylinderkolbenanordnungen 9 beaufschlagt ist, welche sich
gegen das Pressengestell 10 abstützen. Eine solche
Presse kann zusätzlich mit einlaufseitig vorkragenden (biegeelastischen)
Einlaufplatten ausgerüstet sein. Dieses ist im Ausführungsbeispiel
nicht dargestellt. Der in der Figur dargestellte auslaufseitige
Bereich des Pressengestells wird auch als Auslaufwalzenstuhl 11 bezeichnet.
Da das Stahlband über die Umlenkwalzen in der gewünschten
Weise gespannt wird, ist die Auslaufwalze 6 in der Regel
entlang der Pressenlängsrichtung verschiebbar gelagert,
und zwar in einem in 1 lediglich angedeuteten Lagerschild 12.
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Während
die einlaufseitigen Umlenkwalzen 5, die auch als Einlaufwalzen
bezeichnet werden, antriebslos ausgebildet sind, sind die auslaufseitigen Umlenkwalzen 6,
welche auch als Auslaufwalzen bezeichnet werden, als Antriebswalzen
und folglich als angetriebene Walzen ausgebildet. Sie sind jeweils mit
zumindest einem Antrieb 13 versehen, welcher unter Zwischenschaltung
eines Getriebes 14 auf die Antriebswalze arbeitet.
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Erfindungsgemäß ist
der Antrieb 13 als Hochmoment-Elektromotor in Scheibenbauweise
mit zumindest einer rotierenden Läuferscheibe 15 ausgebildet.
Ein solcher Motor in Scheibenbauweise, der auch als Scheibenläufermotor
oder Segmentmotor bezeichnet wird, ist in 2 in einer
ersten Ausführungsform schematisch angedeutet und in 5 im Detail
dargestellt. Es handelt sich um einen bürstenlosen Scheibenmotor,
welcher als Primärteile eine Vielzahl feststehender und
auf einem Kreisring angeordnete Spulen 16 aufweist, welche
an einem Spulenträger 27 befestigt sind und mit
diesem den Ständer 17 bilden. Als Sekundärteile
sind eine Vielzahl von Permanentmagneten 18 vorgesehen,
welche an der Läuferscheibe 15 befestigt sind
und ebenfalls auf einem Kreisring angeordnet sind.
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6 zeigt
dabei eine Ansicht auf einen solchen Scheibenmotor, wobei im unteren
Teil der Scheibe die an der Scheibe befestigten Permanentmagnete 18erkennbar
sind und im oberen Bereich die (vor und hinter der Scheibe angeordneten)
Spulen 16 dargestellt sind. In dem Ausführungsbeispiel nach 2 bzw. 5 und 6 ist
lediglich eine Läuferscheibe 15 vorgesehen, der
Motor ist folglich als Einscheiben-Motor ausgebildet, und zwar in
einer Doppelkammanordnung. Das bedeutet, dass – wie in 5 erkennbar – auf
beiden Seiten der Läuferscheibe 15 jeweils ein
von mehreren Permanentmagneten 18 gebildeter Kreisring
angeordnet ist, wobei jedem dieser Permanentmagnet-Ringe jeweils
ein von Spulen 16 gebildeter Spulen-Ring zugeordnet ist.
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Die 2 und 5 zeigen
dabei ein erstes Ausführungsbeispiel, bei welchem lediglich
ein Elektromotor 13 unter Zwischenschaltung eines Getriebes 14 auf
die Antriebswalze arbeitet. Der Elektromotor 13 ist gemäß 2 und 5 mit
lediglich einer Läuferscheibe 15 ausgerüstet.
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Bei
der abgewandelten Ausführungsform nach 3 sind
nun zwei Motoren 13 vorgesehen, welche jeweils auf einer
Seite der Antriebswalze 6 angeordnet sind und welche jeweils
unter Zwischenschaltung eines Getriebes 14 auf ein und
dieselbe Antriebswalze 6 arbeiten. Bei gleicher Auslegung
von Motor und Getriebe lassen sich mit der Anordnung gemäß 3 vgl.
mit der Anordnung gemäß 2 doppelte
Drehmomente auf die Antriebswalze aufbringen.
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In 4 ist
eine weitere Variante dargestellt, bei welcher lediglich ein Motor 13 auf
einer Seite der Walze 6 angeordnet ist, dieser Motor 13 ist
nun jedoch als Zweischeiben-Motor ausgebildet. Mit dieser Anordnung
lässt sich bei gleicher Auslegung des Getriebes das gleiche
Drehmoment auf die Walze aufbringen, wie bei der Anordnung gemäß 3.
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Von
besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung die Tatsache, dass
aufgrund der hohen Drehmomente der Scheibenläufermotoren 13 mit
einem sehr kompakt aufgebauten Planetengetriebe 14 gearbeitet
werden kann, welches vorzugsweise als einstufiges Planetengetriebe
ausgebildet ist. Es handelt sich um ein mechanisches Zahnradgetriebe
mit zumindest einem Sonnenrad 19, mehreren auf einem Planetenträger 20 angeordneten
Planetenrädern 21 und einem Hohlrad 22.
Im Ausführungsbeispiel weist das Planetengetriebe 14 vier
Planetenräder 21 auf, von denen jedoch lediglich
zwei in 5 erkennbar sind. Das Planetengetriebe 14 ist
als Untersetzungsgetriebe mit einer Untersetzung von z. B. i = 2
bis 15, vorzugsweise i = 4 bis 10 ausgelegt. Das bedeutet, dass
das Drehmoment abtriebsseitig um einen Faktor 2 bis 15, vorzugsweise
4 bis 10 größer ist als antriebsseitig.
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Im
Ausführungsbeispiel ist die drehfest mit der Läuferscheibe 15 verbundene
Läuferwelle 23 als Antriebswelle an das Sonnenrad 19 angeschlossen. Der
Planetenträger 20 ist an eine Abtriebswelle 24 angeschlossen,
welche drehfest mit der Antriebswalze 6 (bzw. mit der Welle
der Antriebswalze 6) verbunden ist. Das Hohlrad 22 des
Planetengetriebes 14 ist feststehend ausgebildet und einerseits
an das Lagerschild 12 bzw. die Drehmomentstütze 12' sowie
andererseits an den Spulenträger 27 des Ständers 17 angeschlossen.
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Wie
eingangs erläutert muss die Antriebswalze 6 im
Auslaufwalzenstuhl in Pressenlängsrichtung verschiebbar
angeordnet sein, um die gewünschte Spannung des Stahlbandes
einstellen zu können. Dazu ist die Antriebswalze 6 mit
ihrer Welle bzw. mit der Abtriebswelle 24 drehbar in einem
längs verschiebbaren Lagerschild 12 gelagert,
welches mit einer Drehmomentstütze 12' versehen
ist, bzw. die Drehmomentstütze bildet. Beim Verschieben
der Auslaufwalze 6 innerhalb des Auslaufwalzenstuhls wird
die Auslaufwalze folglich mit dem Getriebe 14 und dem Antrieb 13 verschoben.
Einzelheiten sind nicht dargestellt.
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Im Übrigen
ist erkennbar, dass der Antrieb 13 mit einer Bremsvorrichtung 25 in
der Ausführungsform als Scheibenbremse mit einer Bremsscheibe 26 ausgerüstet
ist.
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Der
Durchmesser des Antriebes 13, z. B. der Außendurchmesser
des Ständers 17 (oder des Spulenträgers 27)
und/oder des Antriebsgehäuses entspricht im Ausführungsbeispiel
in etwa dem Durchmesser der Antriebswalze 7.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005045406
A1 [0003]