DE102009020677A1 - Fernbedienung und Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe - Google Patents

Fernbedienung und Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe Download PDF

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Frank Naumann
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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/55Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception using an external connection, either wireless or wired
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Abstract

Die Erfindung gibt eine Fernbedienung (7) und ein zugehöriges Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe (8) an. Die Fernbedienung umfasst eine erste Bedieneinheit (9), die eine Einstellung des delayed auditory feedback (DAF) der Sprechhilfe (8) per Funkübertragung (14) ermöglicht, und/oder eine zweite Bedieneinheit (10), die eine Einstellung des frequency-shifted auditory feedback (FAF) der Sprechhilfe (8) per Funkübertragung (14) ermöglicht. Die Erfindung gibt auch eine Verwendung der erfindungsgemäßen Fernbedienung (7) für ein Hörgerät (8) mit integrierter Sprechhilfe an. Die Erfindung bietet den Vorteil, dass die Einstellungen einer Sprechhilfe unabhängig von einem Personal Computer durch einen Nutzer jederzeit und allerorts vorgenommen werden können.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine im Patentanspruch 1 angegebene Fernbedienung zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe, eine im Patentanspruch 5 angegebene Verwendung für Hörgeräte und ein im Patentanspruch 6 angegebenes Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe.
  • Apparative Sprechhilfen sind elektronische Geräte zur Verbesserung einer Redeflussstörung. Die Redeflussstörung gehört zu den sogenannten Sprechstörungen oder Sprechfehlern. Eine Sprechstörung oder ein Sprechfehler ist die Unfähigkeit, Sprachlaute korrekt und flüssig zu artikulieren. Es handelt sich dabei um eine Störung in der Verwirklichung lautlicher Sprechnormen. Im Gegensatz zur Sprachstörung sind nur die motorisch-artikulatorischen Fertigkeiten beeinträchtigt, das Sprachvermögen an sich ist jedoch intakt. Sprach- und Sprechstörung können auch gemeinsam auftreten.
  • Die Redeflussstörung ist eine Störung des Sprechens, die durch Unterbrechungen des Sprechablaufs, Pausen, Wiederholungen und Einschübe gekennzeichnet ist. Die häufigste Form der Störungen des Redeflusses ist das Stottern. Beim Stottern handelt es sich um eine Störung des Redeflusses mit Pausen, Einschüben und Wiederholungen von Lauten, Silben oder Worten.
  • Zum Einstellen von apparativen Sprechhilfen ist es erforderlich, eine begrenzte Anzahl von Parametern zu verändern. Wichtigste Parameter sind die Verzögerung der eigenen Stimme (DAF – delayed auditory feedback) und die Frequenzverschiebung der eigenen Stimme (FAF – frequency-altered auditory feedback). Außerdem soll zwischen voreingestellten Programmen mit entsprechenden Parametersätzen für unterschiedliche Hörsituationen geschaltet werden können und die Lautstärke kontrollierbar sein.
  • Bekannte Lösungen weisen beispielsweise drei Einstellknöpfe zur Regelung der DAF, der FAF und der Lautstärke auf. Ein Nutzer der apparativen Sprechhilfe hat nur eine begrenzte Möglichkeit der Einstellung. Eine andere Lösung nutzt einen Personal Computer mit entsprechender Software sowie eine Interface-Vorrichtung zum Anschluss der apparativen Sprechhilfe. Der Aufwand dieser Lösung ist relativ groß und für eine Einstellung der Sprechhilfe muss eine Verbindung mit dem Personal Computer hergestellt werden. Üblicherweise wird eine Einstellung bzw. deren Änderung von einem Spezialisten durchgeführt.
  • Fortschritte in der Technologie haben dazu geführt, dass apparative Sprechhilfen entwickelt wurden, die in ihrer Größe und Erscheinung ähnlich Hinter-dem-Ohr oder In-dem-Ohr Hörgeräten sind.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr Hörgeräte, Hörgerät mit externem Hörer und In-dem-Ohr Hörgeräte, z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicher weise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr Hörgeräts 1 dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 2 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 3 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 4, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 2 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 4 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 5 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen nicht dargestellten Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Hörgeräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts 1 und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 4 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 2 integrierte Batterie 6.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Vorrichtung und ein vereinfachtes Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe sowie deren Verwendung bei Hörgeräten anzugeben.
  • Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit der Fernbedienung des unabhängigen Patentanspruchs 1, mit der Verwendung einer Fernbedienung für Hörgeräte des unabhängigen Patentanspruchs 5 und mit dem Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe des unabhängigen Patentanspruchs 6 gelöst.
  • Die Erfindung beansprucht eine Fernbedienung zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe, beispielsweise einer „Anti-Stotter-Hilfe”. Die Fernbedienung umfasst eine Funkübertragung, die Einstellungen an die Sprechhilfe überträgt, eine erste Bedieneinheit, die eine Einstellung des „delayed auditory feedback” (DAF) der Sprechhilfe ermöglicht, und/oder eine zweite Bedieneinheit, die eine Einstellung des „frequency-shifted auditory feedback” (FAF) der Sprechhilfe ermöglicht. Die Erfindung bietet den Vorteil, dass die Einstellungen einer Sprechhilfe unabhängig von einem Personal Computer durch einen Nutzer jederzeit und allerorts vorgenommen werden können.
  • In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Fernbedienung eine dritte Bedieneinheit umfassen, die eine Einstellung einer Lautstärke der Sprechhilfe ermöglicht.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann die Fernbedienung eine vierte Bedieneinheit umfassen, die ein Umschalten zwischen vorgebbaren Programmen der Sprechhilfe ermöglicht.
  • Des Weiteren kann die Fernbedienung eine Anzeigeeinheit umfassen, die einen Nutzer bei der Einstellung der Sprechhilfe interaktiv unterstützt. Vorteilhaft ist die nutzerfreundliche Einstellung der Sprechhilfe.
  • Die Erfindung gibt auch eine Verwendung der Fernbedienung für ein Hörgerät mit einer integrierten apparativen Sprechhilfe an. Dadurch ist eine einfache Einstellung und Verwendung von kombinierten Geräten möglich.
  • Die Erfindung gibt auch ein Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe an. Dabei werden Daten per Funk von einer Fernbedienung zu einer apparativen Sprechhilfe übertragen.
  • In einer Weiterbildung können die Daten Informationen für eine Einstellung des „delayed auditory feedback” (DAF) der Sprechhilfe umfassen.
  • In einer weiteren Ausführungsform können die Daten Informationen für eine Einstellung des „frequency-shifted auditory feedback” (FAF) der Sprechhilfe umfassen.
  • Des Weiteren kann das Einstellen eines Nutzers interaktiv unterstützt werden.
  • Außerdem können die Daten Informationen für eine Einstellung der Lautstärke der Sprechhilfe umfassen.
  • Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
  • Es zeigen:
  • 1: ein Hörgerät gemäß dem Stand der Technik,
  • 2: eine erfindungsgemäße Fernbedienung und ein Hörgerät und
  • 3: eine weitere erfindungsgemäße Fernbedienung und ein Hörgerät.
  • 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fernbedienung 7 und eines Hinter-dem-Ohr Hörgeräts 8 mit integrierter Sprechhilfe, beispielsweise mit einer „Anti-Stotter-Hilfe”. Die Fernbedienung 7 kann mit Hilfe einer Funkübertragung 10 die integrierte Sprechhilfe den Bedürfnissen eines Trägers des Hörgeräts 8 entsprechend einstellen. Mit Hilfe einer ersten Bedieneinheit 9 der Fernbedienung 7 in Form von zwei Drucktasten lässt sich die delayed auditory feedback (DAF) der Sprechhilfe einstellen. Mit Hilfe einer zweiten Bedieneinheit 10 der Fernbedienung 7 in Form von zwei Drucktasten lässt sich die frequency-shifted auditory feedback (FAF) der Sprechhilfe einstellen. Mit Hilfe einer dritten Bedieneinheit 11 der Fernbedienung 7 in Form von zwei Drucktasten lässt sich die Lautstärke des Hörgeräts 8 bzw. der Sprechhilfe verändern. Mit Hilfe einer vierten Bedieneinheit 12 der Fernbedienung 7 in Form von zwei Drucktasten kann ein Nutzer zwischen unterschiedlichen Programmen des Hörgeräts 8 bzw. der Sprechhilfe schalten. Eine Anzeigeeinheit 13 der Fernbedienung 7 in Form eines LCD-Displays unterstützt das interaktive Einstellen der Sprechhilfe.
  • 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Fernbedienung 7 und eines Hinter-dem-Ohr Hör geräts 8 mit integrierter Sprechhilfe. Die Fernbedienung 7 kann mit Hilfe einer Funkübertragung 10 die integrierte Sprechhilfe den Bedürfnissen eines Trägers des Hörgeräts 8 entsprechend einstellen. Mit Hilfe einer ersten Bedieneinheit 9 der Fernbedienung 7 in Form eines Drehknopfs lässt sich die delayed auditory feedback (DAF) der Sprechhilfe einstellen. Mit Hilfe einer zweiten Bedieneinheit 10 der Fernbedienung 7 in Form eines Drehknopfs lässt sich die frequency-shifted auditory feedback (FAF) der Sprechhilfe einstellen. Mit Hilfe einer dritten Bedieneinheit 11 der Fernbedienung 7 in Form von zwei Drucktasten lässt sich die Lautstärke des Hörgeräts 8 bzw. der Sprechhilfe verändern. Mit Hilfe einer vierten Bedieneinheit 12 der Fernbedienung 7 in Form von zwei Drucktasten kann ein Nutzer zwischen unterschiedlichen Programmen des Hörgeräts 8 bzw. der Sprechhilfe schalten. Eine Anzeigeeinheit 13 der Fernbedienung 7 in Form eines LCD-Displays unterstützt das interaktive Einstellen der Sprechhilfe.
  • 1
    Hörgerät
    2
    Hörgerätegehäuse
    3
    Mikrofon
    4
    Signalverarbeitung
    5
    Hörer
    6
    Batterie
    7
    Fernbedienung
    8
    Hörgerät mit apparativer Sprechhilfe
    9
    erste Bedieneinheit
    10
    zweite Bedieneinheit
    11
    dritte Bedieneinheit
    12
    vierte Bedieneinheit
    13
    Anzeigeeinheit
    14
    Funkübertragung

Claims (10)

  1. Fernbedienung (7) zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe (8), mit: – einer ersten Bedieneinheit (9), die eine Einstellung des delayed auditory feedback der Sprechhilfe (8) mittels Funkübertragung (14) ermöglicht, und/oder – einer zweiten Bedieneinheit (10), die eine Einstellung des frequency-shifted auditory feedback der Sprechhilfe (8) mittel Funkübertragung (14) ermöglicht.
  2. Fernbedienung (7) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch: – eine dritte Bedieneinheit (11), die eine Einstellung einer Lautstärke der Sprechhilfe (8) mittels Funkübertragung (14) ermöglicht.
  3. Fernbedienung (7) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch: – eine vierte Bedieneinheit (12), die ein Umschalten zwischen vorgebbaren Programmen der Sprechhilfe (8) mittels Funkübertragung (14) ermöglicht.
  4. Fernbedienung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch: – eine Anzeigeeinheit (13), die einen Nutzer bei der Einstellung der Sprechhilfe (8) interaktiv unterstützt.
  5. Verwendung der Fernbedienung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche für ein Hörgerät (1, 8) mit einer integrierten apparativen Sprechhilfe.
  6. Verfahren zur Einstellung einer apparativen Sprechhilfe (8), gekennzeichnet durch: – Übertragen von Daten per Funk (14) von einer Fernbedienung (7) zu der apparativen Sprechhilfe (8).
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Informationen für eine Einstellung des delayed auditory feedback der Sprechhilfe (8) umfassen.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Informationen für eine Einstellung des frequency-shifted auditory feedback der Sprechhilfe (8) umfassen.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung durch einen Nutzer interaktiv unterstützt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Informationen für eine Einstellung der Lautstärke der Sprechhilfe (8) umfassen.
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