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Die
Erfindung betrifft ein Dichtungselement zur Abdichtung von Flanschflächen
bei Brennkraftmaschinen, bestehend aus mindestens einem ringförmigen
metallischen Profilkörper.
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Es
ist bekannt, bei metallischen Zylinderkopfdichtungen, die aus mehreren
Lagen bestehen, die unterschiedlichen Lagen mit geeigneten Fügeverfahren
(z. B. Clinchen, Schweißen, Nieten) miteinander zu verbinden.
Diese Lagen können Sicken oder andere Dichtungselemente
in Form von polymeren Dichtungen aufweisen, um Fluide oder Gase
abzudichten.
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Derartige
Dichtungselemente müssen einerseits genügend Federeigenschaften
aufweisen, um statische Unebenheiten der Dichtflächen sowie
dynamische Dichtspaltschwingungen (bei Einsatz als Zylinderkopfdichtung)
auszugleichen. Zum anderen müssen diese Dichtungen steif
genug sein, um nicht derart nachzugeben, dass eine ungenügende Spannkraft
einen Ausbruch des Dichtungselementes herbeiführt.
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Es
ist ebenfalls bekannt, profilierte Metallringe zu verwenden, um
am Brennraumrand einer Brennkraftmaschine eine genügende
Vorspannung zu erzeugen. Das dabei verwendete Prinzip ist, einen metallischen
Ring derart plastisch zu verformen, dass der Dichtspalt verschlossen
wird. Wesentliche Vorraussetzung für den Betrieb einer
solchen Dichtung ist dann jedoch, dass keine Dichtspaltbewegung auftritt,
denn ein plastisch verformter Metallring bietet so gut wie keine
elastischen Eigenschaften mehr, die für den Ausgleich von
Dichtspaltschwingungen genutzt werden könnten.
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Der
GB 979,408 ist eine Abdichtung
einer Zylinderlaufbuchse zu entnehmen, die durch einen ringförmigen
metallischen Profilkörper gebildet wird, der, über
seine radiale Wanddicke gesehen, eine gleichmäßige
Höhe und ein im Wesentlichen symmetrisches Querschnittsprofil
aufweist. Zwischen Zylinderkopf und Motorblock ist eine Zylinderkopfdichtung angeordnet,
die einen radialen Freiraum zur Aufnahme dieses Profilkörpers
aufweist. Bedingt durch die nach außen gewölbte
Kontur des Dichtungselementes, die die axiale Bauhöhe der
Zylinderkopfdichtung übersteigt, wird der Profilkörper
beim Verspannen von Motorblock und Zylinderkopf innerhalb seiner
ihn aufnehmenden Nut dergestalt elastisch verformt, dass bei maximalem
Verformungsdruck der Profilkörper mit Ausnahme seiner seitlichen
Aufnahmebereiche noch einen definierten Abstand zum Nutgrund der
aufnehmenden Nut aufweist. Der Profilkörper wird aus einem
nichtrostenden Stahl hergestellt und weist zumindest nutgrundseitig
scharfkantige Übergangsbereiche von der jeweiligen radialen
Endbegrenzung in die zugehörige axiale Flanke auf. Hierbei gewähren
die scharfkantigen Übergangsbereiche die hinreichend hohe
Flächenpressung im Bereich der beiden Dichtlinien.
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Durch
die
DE 12 53 950 ist
ein Dichtring für die Abdichtung von Zylinderdeckeln bei
Brennkraftmaschinen bekannt geworden, bestehend aus mindestens einer
Lage Metallblech, wobei die Lage im Querschnitt kreisabschnittsförmig
ausgebildet ist und die Innenkante sowie die Außenkante
in einer Ebene angeordnet sind. Auch hier ist die axiale Höhe
des Dichtrings, über seine gesamte radiale Wanddicke gesehen,
gleich ausgebildet. Darüber hinaus wird in diesem Stand
der Technik vorgeschlagen, dass der Dichtring aus zwei spiegelbildlich
zueinander angeordneten Dichtringen besteht, die sich längs
eines mittleren Durchmessers berühren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Dichtelement
zur Abdichtung von Flanschflächen bei Brennkraftmaschinen
bereitzustellen, das einerseits genügend Federeigenschaften aufweist,
um statische Unebenheiten der jeweiligen Dichtfläche sowie
bedarfsweise dynamische Dichtspaltschwingungen auszugleichen. Darüber
hinaus muss das Dichtungselement steif genug sein, um nicht derart
nachzugeben, dass eine ungenügende Spannkraft einen Ausbruch
des Dichtungselementes bewirkt.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Profilkörper
aus einem Draht besteht und mindestens einen Kern- und mindestens
einen Biegebereich aufweist, dass die Materialdicke des Drahtes
im Kernbereich größer als im jeweiligen Biegebereich ausgebildet
ist, und dass der Draht im Kernbereich, zur mittel- oder unmittelbaren
Verbindung mit mindestens einem weiteren Bauteil, mit mindestens
einem Verbindungsmittel versehen ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Der
Erfindungsgegenstand basiert auf der technischen Ausführungsform
eines Biegebalkens. Durch das Aufbringen von Kräften bzw.
das Verspannen einer solchen Geometrie zwischen zwei Platten (z.
B. zwischen Motorblock und Zylinderkopf) wird von oben, etwa in
der Mitte, der Biegebalken belastet und die Kraft durch die beiden
Auflagepunkte an den Außenseite der Unterseite abgestützt.
Dadurch sind zum einen die Auflagepunkte exakt definierbar und zum
anderen ist die Kraftverteilung zwischen den Auflagepunkten justierbar.
Weiterhin korreliert die Dicke des Biegebalkens mit der Steifigkeit
des Systems und den dem System zugeordneten Federeigenschaften (Materialauswahl).
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Der
Erfindungsgegenstand ermöglicht es nun, bedarfsweise gleichartige
Bauteile (Profilkörper) im Bereich der Verbindungsmittel
miteinander in Wirkverbindung zu bringen. Die Form der Bauteile kann
hierbei aber auch vom Profilkörper unterschiedlich sein.
Die Verbindungsmittel werden bei unmittelbarer Verbindung mit gleichartigen
Profilkörpern/andersartigen Bauteilen zueinander passend
ausgebildet. Die Profilkörper/Bauteile können
somit auf einfache Weise miteinander kombiniert bzw. gestapelt werden.
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Das
Anbringen bzw. Einbringen der Verbindungsmittel im Kernbereich des
Dichtungselementes, d. h. außerhalb der Biegebereiche,
hat folgende Vorteile:
- – durch das
Stapeln zweier Profilkörper/Bauteile kann der doppelte
Federweg als bei einem einzelnen Profilkörper erzielt werden;
- – durch das Vorsehen der Verbindungsmittel kann die
Krafteinleitung in den Profilkörper/das Bauteil maßgeblich
beeinflusst werden. Dadurch kann das Feder-Kraft-Niveau eingestellt
und der Kraftfluss optimiert werden;
- – durch die Verbindungsmittel können derartige Profilkörper/Bauteile
direkt in Einprägungen bzw. Aussparungen an Funktionslagen
einer Dichtung bzw. einem Träger mechanisch verankert bzw. eingehängt
werden.
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Einem
weiteren Gedanken der Erfindung gemäß können
zur mittelbaren Verbindung einzelner Profikörper/Bauteile
auch zusätzliche Verbindungselemente, respektive Zwischenstücke,
eingesetzt werden, wodurch beliebige Einbauhöhen des Dichtungselementes
realisiert werden können.
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Das
jeweilige Verbindungsmittel wird, einem Gedanken der Erfindung gemäß,
gebildet durch zueinander versetzte Flächenbereiche. In
einfacher Ausgestaltung können zwei, höhenmäßig
unterschiedlich im Kernbereich vorgesehene, parallel zueinander
verlaufende Flächenbereiche vorgesehen werden.
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Ebenfalls
denkbar sind konkav und konvex ausgebildete Flächenbereiche
an den einzelnen Profilkörpern/Bauteilen/Zwischenstücken,
um eine mittel- oder unmittelbare Verbindung der jeweiligen Komponenten
herbeizuführen.
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Unter
Zugrundelegung dieses Prinzips bieten sich erfindungsgemäß mehrere
technische Ausführungsformen an, nämlich
- – die radiale Wanddicke des Drahtes
ist dergestalt profiliert, dass sie in etwa der geometrischen Form
einer Banane entspricht;
- – der Draht weist ein derartiges Profil auf, dass die radialen
Enden unter Bildung eines Einschnitts jeweils zwei obere und zwei
untere Biegebereiche bilden;
- – der Draht weist ein derartiges Profil auf, dass radial
innen oder außen ein verdickter Kernbereich gegeben ist
und am gegenüberliegenden Ende des Querschnitts zwei Biegebereiche
gebildet sind, die im Ausgangszustand die axiale Höhe des
Kernbereichs übersteigen.
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Von
besonderem Vorteil gegenüber dem Stand der Technik ist,
dass zumindest die freien radialen Enden des jeweiligen Biegebereiches
in gerundeter Form vorgesehen sind. Dadurch werden Eingrabungen,
insbesondere bei dynamischen Dichtspaltschwingungen, in der das
Dichtungselement aufnehmenden Nut vermieden.
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Bei
Verwendung einer bananenförmigen Geometrie des Drahtes
weist das Profil in der Mitte den höchsten Querschnitt
auf. Zu den beiden Enden hin verjüngt sich der Querschnitt
(gleichmäßig oder ungleichmäßig).
Dies bedeutet, bei Belastung verbiegen sich die elastischen Enden.
Bei Totalkompression, wie sie sich bei einer Zylinderkopfdichtung
einstellen kann, setzt die Mitte des unteren Bogens des bananenförmigen
Profils auf der jeweiligen Flanschfläche, respektive dem
Nutgrund, auf, dergestalt, dass nur noch dieser mittlere Bereich
trägt. Durch dieses Wirkprinzip wird eine so genannte Stopperfunktion
begründet. Weiterhin wird durch den Stopperbereich eine
zusätzliche Dichtlinie definiert. Diese zusätzliche
Dichtlinie ist insbesondere für die Abdichtung vergleichsweise
hoher Drücke vorteilhaft, da im Gegensatz zum Stand der
Technik mit zwei Dichtlinien auf scharfkantige Übergangsbereiche
verzichtet werden kann.
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Diese
dem klassischen Biegebalken entsprechende Wirkweise ist auch auf
die weiteren, dem Erfindungsgegenstand zugrunde liegenden, Profile zu übertragen.
Die äußeren, Biegebereiche bildenden, Enden verbiegen
sich elastisch, bis bei Totalkompression wiederum nur der mittlere
Bereich trägt.
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Mit
dem Erfindungsgegenstand wird demnach ein Federelement mit einem
integrierten Stopperelement kombiniert. Die Stopperhöhe
bzw. die Einbauhöhe ergibt sich somit aus dem größten
Querschnitt oder den größten Querschnitten, sofern
mehrere Teilbereiche als Kernbereiche ausgebildet sind. Die Ausgestaltung
der elastischen Bereiche definieren das Federverhalten (und die
Dichtkraft) eines solchen Drahtprofils.
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Durch
gezielte Auslegung der Profildrahtgeometrie, beispielsweise durch
FEM, kann die Kontur so gewählt werden, dass sich die Dichtkraft
im Einbaupunkt exakt einstellen lässt. Dadurch wird gewährleistet,
dass sowohl die statischen Unebenheiten der jeweiligen Flanschfläche
als auch bedarfsweise dynamische Dichtspaltschwingungen ausgeglichen
werden können.
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Sofern
eine zusätzliche Mikroabdichtung erforderlich sein sollte,
kann der Profildrahtring, beispielsweise auch noch vollständig
oder nur partiell beschichtet werden.
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Einem
weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, kann es
sich als vorteilhaft erweisen, das Drahtprofil asymmetrisch zu gestalten.
Dadurch kann die Kraftverteilung (Verzug) am Motorblock bzw. am
Zylinderkopf positiv beeinflusst werden.
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Das
erfindungsgemäße Dichtungselement kann sowohl
in Kombination mit einer Zylinderkopfdichtung als auch mit einer
Flachdichtung oder als einzelnes Dichtelement, beispielsweise im
Abgasstrang einer Brennkraftmaschine, eingesetzt werden.
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Je
nachdem, ob mit diesem drahtförmigen Mediendichtelement
weitere Dichtelemente kombiniert werden sollen, können
sich unterschiedliche Anforderungen an den erfindungsgemäßen
Profildrahtdichtring ergeben. Folge Forderungen sind exemplarisch
denkbar:
- – zusätzliche (zumindest
partielle) Beschichtung für die Mikroabdichtung,
- – Fügen des Profildrahtdichtrings (es ist
auch denkbar, dass der Dichtring ähnlich wie bei einem Kolbenring
am Stoß nicht gefügt wird, sondern so verbleibt),
- – Ausbildung mindestens einer Zone bzw. eines Bereiches,
der für ein Fügeverfahren benötigt wird.
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Der
profilierte Draht ist, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß,
aus einem Federstahl hergestellt, der vorteilhafterweise eine Streckgrenze ≥ 600
MPa aufweist.
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Hier
bieten sich bekannte austenitische oder martensitische, rostfreie
bzw. rostarme Werkstoffe an.
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Ebenfalls
denkbar ist, dass der Draht aus einem nicht rostfreien Stahl besteht.
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Der
Fachmann wird je nach Anwendungsfall das geeignete Material auswählen.
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Allgemein
kann gesagt werden, dass als Werkstoffe für den Profildraht
alle Federstähle in Betracht kommen, die elastische bzw.
federnde Eigenschaften mit sich bringen.
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Beispielhaft
seien hier austenitische Chrom-Nickel-Stähle, martensitische
Chrom-Stähle, bainitische bzw. martensitische Kohlenstoffstähle oder
Mehrphasen-Stähle genannt. Bei der Verwendung als Dichtungselement
im Abgasstrang sei auf Nickelbasislegierungen verwiesen.
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Die
Kombination aus dem geeigneten Material oder eventuell auch den
geeigneten Materialien, bedarfsweise unter Einbeziehung eines Härtungsprozesses
und/oder einer Wärmebehandlung sowie der optimierten Geometrie
(Drahtquerschnitt) stellen die Funktion des erfindungsgemäßen
Dichtungselementes je nach Einbauort unter allen Betriebszuständen
sicher.
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Je
nach Anwendungsfall, wie beispielsweise Pkw oder Nutzfahrzeug, Diesel-
oder Benzinmotor, aufgeladen (z. B. Turbo oder Kompressor) oder
nicht, kann voraussichtlich eine jeweils andere angepasste geometrische
Form des Dichtungselementes am günstigsten sein (abhängig
vom Verbrennungsdruck und der Verbrennungstemperatur kommen unterschiedliche
Querschnitte in Frage).
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Mit
Hilfe der Geometrie, der Dicke des jeweiligen Kernbereichs, des
Querschnitts des jeweiligen Biegebereichs und des ausgewählten
Materials kann eingestellt werden, welche Federwirkung und welche Einbaudicke
der Profildrahtdichtring haben soll. Je nach Einsatzfall kann – wie
bereits angesprochen – mit dem jeweiligen Kernbereich des
Drahtes eine Art Stopper realisiert werden.
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Durch
die Kombination verschiedener Querschnitte lassen sich komplexe
Geometrien erzeugen, die in Bezug auf die Anwendung die erforderlichen Federeigenschaften
aufweisen.
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Ein
weiterer großer Vorteil eines solchen Dichtungselementes
besteht darin, dass der zum Einsatz kommende Profildraht bereits
das nötige Endmaß aufweist und somit nur noch
ein Umformprozess und bedarfsweise ein Fügeprozess und
gegebenenfalls eine Wärmebehandlung durchgeführt werden
muss, um ein Mediendichtelement herzustellen. Nur unter Umständen
wird eine mechanische Nachbearbeitung von Nöten sein.
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Für
den ebenfalls bedarfsweise anzuwendenden Fügeprozess sind
sowohl kraft-, form- als auch stoffschlüssige Verfahren
vorstellbar. Es kann sich aber auch um eine Kombination handeln,
beispielsweise aus einem form- und stoffschlüssigen Verfahren
(z. B. eine mechanische Verklammerung mit anschließender
Klebung der Stossstelle).
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Von
wesentlicher Bedeutung ist, dass durch die gewählte Geometrie
des Profildrahtes in Verbindung mit dem geeigneten Material dessen
Last-/Verformungskurve sehr stark beeinflusst werden kann. Eine
ideale Lastverformungskurve wird durch eine horizontale Linie im
Lastverformungsdiagramm repräsentiert. Das bedeutet, zu
Beginn nimmt die Verformung mit steigender Last proportional zu.
Ab einem gewissen Lastniveau bleibt die Last (nahezu) gleich, während
sich das Profit weiter verformt. Erst wenn das Profil fast vollständig
verformt wurde, steigt die Last, bei nur noch geringer Verformung,
sehr stark an. Bei letztlicher Totalkompression kann nur noch die
Last gesteigert werden, und zwar ohne eine weitere Verformung herbeizuführen
(allerdings noch plastische Deformation denkbar). Von großer
Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Rückfederungseigenschaften
des erfindungsgemäßen Profildrahtes. Die Rückfederrate
ist ein Maß für das Verhältnis von elastischer
Verformung zu plastischer Deformation.
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Je
geringer die plastische Deformation beim Belasten eines solchen
Profils ausfällt, desto besser ist das Rückfederungsverhalten
bei seiner Entlastung. Im vorliegenden Fall kann mit Hilfe der Geometrie
und der Materialauswahl ein Lastverformungsverhalten erzielt werden,
das dem beschriebenen Idealfall sehr nahe kommt. Dadurch ist es
möglich:
- – den Einbaupunkt
eines solchen Dichtungselementes genau zu definieren,
- – ein sehr hohes Maß an Rückfederverhalten
zu erzielen,
- – die benötigte Schraubenkraft bei gleicher
oder besserer Dichtfunktion zu minimieren,
- – die Verzüge am Motorblock oder an anderen Dichtflanschen
zu minimieren,
- – größere Dichtspaltbewegungen bzw.
-schwingungen auszugleichen.
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Der
Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es
zeigen:
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1 Darstellung
zweier gleich ausgebildeter beabstandeter Profilkörper
mit einander zugewandten Verbindungsmitteln;
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2 Zusammengesetztes
Dichtungselement, gebildet aus den Profilkörpern gemäß 1;
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3 Darstellung
gemäß 2 mit zusätzlichem
Verbindungselement/Zwischenstück;
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4 Darstellung
gemäß 3 im Montagezustand;
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5 Einzelner
Profilkörper gemäß 1 in Wirkverbindung
mit einem alternativ ausgebildeten Bauteil;
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6 Darstellung
gemäß 2 im montierten Zustand.
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1 zeigt
zwei gleich ausgebildete Dichtungselemente (Profilkörper 1, 1'),
die beide definierte elastische (Feder-)Eigenschaften aufweisen.
Die Profilkörper 1, 1' sind ringförmig
ausgebildet und bestehen aus profilierten Drähten. Wesentliches
Merkmal der Geometrien der Profilkörper 1, 1' ist,
dass selbige einerseits einen Kernbereich 2, 2' aufweisen, der
unter Einsatzbedingungen (je nach Anordnung des Dichtungselementes)
eine Stopperfunktion übernehmen kann, und andererseits
mindestens einen elastisch biegsamen Bereich 3, 4, 3', 4' beinhalten, der
unter Einsatzbedingungen die elastische Dichtfunktion des Dichtungselementes 1, 1' gewährleistet. Das
Dichtungselement 1, 1' gemäß 1 weist
in seiner Mitte (Kernbereich 2, 2') den größten
Querschnitt auf. Zu den beiden Enden hin (Biegebereiche 3, 4, 3', 4')
verjüngt sich der Querschnitt (gleichmäßig oder
ungleichmäßig). Dies bedeutet, bei Belastung F verbiegen
sich die jeweiligen Biegebereiche 3, 4, 3', 4' bis
bei Totalkompression nur noch der Kernbereich 2, 2' trägt.
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Mit
Hilfe des Erfindungsgegenstands wird demzufolge ein Federelement
(Biegebereiche 3, 4, 3', 4')
mit einem Stopperelement (Kernbereich 2, 2') kombiniert.
Die Stopperhöhe bzw. die Einbaudicke (sofern nur der Profilkörper – ohne
weiteren Lagen – verwendet wird) ergibt sich somit aus
dem größten Querschnitt oder den größten
Querschnitten (wenn mehrere Teilbereiche des Dichtungselementes 1, 1' als
Kernbereiche ausgebildet sind) eines solchen Profils. Die Ausgestaltung
der Biegebereiche 3, 4, 3', 4' definieren
das Federverhalten und die Dichtkraft eines solchen Dichtungselementes 1, 1'.
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Wie
bereits angesprochen, kann das erfindungsgemäße
Dichtungselement 1, 1' nicht nur zwischen Motorblock
und Zylinderkopf angeordnet werden, sondern darüber hinaus
auch zur Abdichtung im Abgasstrang eingesetzt werden. Bedingt durch
unterschiedliche Betriebstemperaturen kommen hier auch unterschiedliche
Werkstoffe zum Einsatz.
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Sofern
das erfindungsgemäße Dichtungselement 1, 1' im
Bereich einer Zylinderkopfdichtung eingesetzt werden soll, muss
der Werkstoff für Temperaturen bis ca. 350°C einsetzbar
sein.
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Wird
das erfindungsgemäße Dichtungselement 1, 1' beispielsweise
als Abgasdichtung eingesetzt, muss es für den Einsatz bei
Temperaturen > 350°C
bis hin zu ca. 1.000°C geeignet sein.
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Zur
Erzielung größerer Federwege wird nun vorgeschlagen,
im Kernbereich 2, 2' eines jeden Dichtungselementes 1, 1' Verbindungsmittel 5, 5' vorzusehen.
Diese Verbindungsmittel 5, 5' sind in ihrer einfachsten
Ausgestaltungsform durch zueinander parallele Flächenbereiche 6, 7, 6', 7' ausgebildet,
die auf unterschiedlichem Höhenniveau im Kernbereich 2, 2' vorgesehen
sind. Der jeweilige Stufensprung ist durch das Bezugszeichen 8, 8' definiert.
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Alternativ
sind auch andersartig geformte Flächenbereiche, z. B. konvex/konkav,
denkbar, wobei hier jedoch ein größerer logistischer
Aufwand betrieben werden muss. Ein Dichtungselement verfügt beispielsweise über
einen Ansatz, während das andere Dichtungselement mit einer
entsprechend geformten Nut versehen ist.
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2 zeigt
die in 1 dargestellten gleichartig ausgebildeten einzelnen
Dichtungselemente 1, 1'. Die gegensinnig profilierten
Verbindungsmittel 5, 5' liegen nun dergestalt
unmittelbar ineinander, dass die Flächenbereiche 6, 7' sowie 7, 6' bündig
aufeinander liegen. Somit wird durch unmittelbare Verbindung der
Dichtungselemente 1, 1' ein einzelnes Dichtungselement
D, gebildet, wodurch nun ein gegenüber einem einzelnen
Dichtungselement 1, 1' vergrößerter
Federweg erzielt werden kann. Erkennbar sind die jeweiligen Kernbereiche 2, 2' sowie
die Biegebereiche 3, 4, 3', 4'.
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3 zeigt
eine Alternative zu 2. Zum Einsatz gelangen die
in 1 dargestellten einzelnen Dichtungselemente 1, 1'.
Abweichend zu 2 ist bei 3 zur
mittelbaren Verbindung der einzelnen Dichtungselemente 1, 1' ein
separates Verbindungselement/Zwischenstück 9 vorgesehen,
das zwischen den Verbindungsmitteln 5, 5' der
Dichtungselemente 1, 1' positioniert ist. Das
Verbindungselement/Zwischenstück 9 ist mit einem,
an das jeweilige Profil der Verbindungsmittel 5, 5' der
Dichtungselemente 1, 1' angepassten Gegenprofil 10, 11 versehen.
Durch unterschiedlich hohe Verbindungselement/Zwischenstücke 9 können
beliebige Einbauhöhen des zusammengesetzten Dichtungselementes
D realisiert werden.
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Ebenfalls
denkbar ist, den Kernbereich 2, 2' eines jeden
Dichtungselementes 1, 1' mit gleichartig gewölbten
Flächenbereichen auszustatten und entsprechend geformte
Gegenprofile im Verbindungselement/Zwischenstück 9 vorzusehen.
Auch hier wäre dann eine mittelbare Verbindung der einzelnen
Dichtungselemente 1, 1' gegeben, wobei der logistische Aufwand – ähnlich
wie in 1 dargestellt – gering wäre.
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4 zeigt
das Dichtungselement D, gebildet aus den Dichtungselementen 1, 1',
gemäß 3, und zwar im Montagezustand.
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Erkennbar
sind zwei plattenförmig ausgebildete äußere
Lagen 12, 13 einer nur angedeuteten Zylinderkopfdichtung
sowie eine dazwischen angeordnete Distanzlage 14. Das aus
den Dichtungselementen 1, 1' zusammengesetzte
Dichtungselement D beinhaltet das Verbindungselement/Zwischenstück 9.
Dargestellt ist der noch nicht vollständig verspannte Zustand
der Lagen 12, 13, wobei lediglich die Biegebereiche 3, 4, 3', 4' an
den Gegenflächen 12', 13' der Lagen 12, 13 anliegen.
Bei weiterem Verpressen der Lagen 12, 13 gegeneinander
würde der Spalt h, h' reduziert und bedarfsweise sogar
gegen Null gehen.
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5 zeigt
eine weitere Einbauvariante. Erkennbar ist das Dichtungselement 1' gemäß 1, das über
das Verbindungsmittel 5' verfügt. In diesem Beispiel
ist eine äußere Lage 14 einer nur angedeuteten
Zylinderkopfdichtung gegeben, auf welcher die Biegebereiche 3', 4',
unter Bildung des Spaltes h', abgestützt sind. Zum Einsatz
kommt eine weitere äußere Lage 15, die
in Analogie zum Dichtungselement 1' mit einem Verbindungsmittel 15' versehen
ist. Zwischen den äußeren Lagen 14, 15 befindet
sich auch hier eine Distanzlage 16.
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6 zeigt
eine weitere Alternative zu den 4 und 5.
Zum Einsatz gelangt ein, aus den Dichtungselementen 1, 1' bestehendes
Dichtungselement D gemäß 2.
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Über
die Verbindungsmittel 5, 5' können die Dichtungselemente 1, 1',
beispielsweise in eine Aussparung 17, 18, beispielsweise
einer Distanzlage 19 einer nicht näher dargestellten
Flachdichtung, eingehängt werden. Zu diesem Zweck wird
das Dichtungselement 1' auf dem Motorblock 20 aufgesetzt,
wobei der Biegebereich 4' innerhalb der Aussparung 17 ruht.
Anschließend wird das Dichtungselement 1 mit seinen
Verbindungsmitteln 5 auf die Verbindungsmittel 5' des
Dichtungselementes 1' aufgesteckt, so dass der Biegebereich 4 in
die Aussparung 19 eingreift. Mit dem Bezugszeichen 21 ist
der Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine beziffert.
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Im
Folgenden werden beispielhaft einige Legierungen wiedergegeben:
Sämtliche Angaben sind in Gew.-%.
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A: Dichtungselement zum Einsatz im Bereich
einer Zylinderkopfdichtung.
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1.
Austenitischer Stahl
C | max.
0,15% |
Si | max.
2% |
Mn | max.
0,5% |
P | max.
0,45% |
S | max.
0,04% |
Cr | 12–21% |
Ni | max.
16% |
Mo | max.
4% |
Co | max.
4% |
Fe | Rest |
2.
Martensitischer Stahl
C | 0,16–0,50% |
Si | max.
1% |
Mn | max.
1,5% |
P | max.
0,045% |
S | max.
0,04% |
Cr | 12–14,5% |
Ni | max.
0,75% |
Mo | max.
1% |
Fe | Rest |
3.
Nicht rostfreier Stahl
C | 0,5–1,3% |
Si | max.
3% |
Mn | max.
3% |
P | max.
0,035% |
S | max.
0,035% |
Cr | max.
2% |
Fe | Rest |
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B: Dichtungselement zum Einsatz im Bereich
einer Auspuffflanschdichtung
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Je
nach Temperaturbereich (> 350°C)
können Nickelbasislegierungen oder Nickelbasis-Superlegierungen
zum Einsatz kommen. Im Rahmen der Verwendung eines derartigen erfindungsgemäßen Dichtungselementes
handelt es sich hier im Wesentlichen um Nickel-Chromstähle
mit einem Chromanteil zwischen 17 und 23% und einem Nickelanteil
zwischen 25 und 55%.
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Sämtliche
Angaben der Elemente sind in Gew.-%.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - GB 979408 [0005]
- - DE 1253950 [0006]