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Die
vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Speicherung
von elektrischer Energie. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein
System zum Speichern von elektrischer Energie, welches zumindest
zwei Energiespeicher aufweist. Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen System zum Speichern von
elektrischer Energie. Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
eines derartigen Energiespeichersystems.
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Als
Hybrid- bzw. Elektrofahrzeuge bezeichnet man Fahrzeuge, die ganz
oder teilweise durch elektrische Energie angetrieben werden. Kraftfahrzeuge
mit Hybridantrieb, auch Hybridfahrzeuge genannt, weisen beispielsweise
eine Verbrennungsmaschine, eine elektrische Maschine und einen oder mehrere
elektrochemische Energiespeicher auf. Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzellen
bestehen allgemein aus einer Brennstoffzelle zur Energiewandlung,
einem Tank für
flüssige
oder gasförmige
Energieträger,
einem elektrochemischen Energiespeicher und einer elektrischen Maschine
für den
Antrieb.
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Die
elektrische Maschine eines Hybridfahrzeuges ist in der Regel als
Starter/Generator und/oder elektrischer Antrieb ausgeführt. Als
Starter/Generator ersetzt sie den normalerweise vorhandenen Anlasser
und die Lichtmaschine. Bei einer Ausführung als elektrischer Antrieb
kann ein zusätzliches
Drehmoment, d. h. ein Beschleunigungsmoment, zum Vortrieb des Fahrzeugs
von der elektrischen Maschine beigetragen werden. Als Generator er möglicht sie
beispielsweise beim Bremsen eine Rekuperation (Energie-Rückgewinnung)
von Bewegungsenergie in elektrische Energie, die später wieder
für den
Antrieb genutzt werden kann.
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Bei
einem reinen Elektrofahrzeug wird die Antriebsleistung allein durch
eine elektrische Maschine bereitgestellt. Beiden Fahrzeugtypen,
Hybrid- und Elektrofahrzeug ist gemein, dass große Mengen elektrischer Energie
bereitgestellt und transferiert werden müssen.
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Die
Steuerung des Energieflusses bei einem Hybridfahrzeug erfolgt typischerweise
mittels einer Elektronik, welche allgemein auch kurz als Hybrid-Controller
bezeichnet wird. Der Hybrid-Controller entscheidet unter anderem,
ob und in welcher Menge dem Energiespeicher Energie entnommen oder
zugeführt
werden soll.
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Die
Energieentnahme aus einer Brennstoffzelle oder einem Energiespeicher
dient allgemein zur Darstellung von Antriebsleistung und zur Versorgung des
Fahrzeugbordnetzes. Die Energiezuführung dient der Aufladung des
Speichers bzw. zur Wandlung von Bewegungsenergie in elektrische
Energie d. h. dem regenerativen Bremsen.
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Der
Energiespeicher für
Hybridanwendungen kann auch während
des Fahrbetriebs wieder aufgeladen werden. Die hierfür benötigte Energie
stellt typischerweise der Verbrennungsmotor bereit.
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Je
nach Anwendung eines elektrischen Energiespeichers beispielsweise
für (a)
Hybridfahrzeuge, (b) sog. Plug-in
Hybride, die über
eine stationäre Steckdose
aufgeladen werden können,
oder (c) Elektrofahrzeuge werden derzeit von elektrischen Energiespeichern
Spitzenleistungen im Bereich zwischen 10 kW und 200 kW gefordert.
Die höheren
Spitzenleistungen müssen
dabei für
den Betrieb von elektrifizierten Nutzfahrzeugen bereitgestellt werden.
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Eine
wichtige Anforderung, die von elektrischen Energiespeichern erfüllt werden
sollte, besteht daher darin, ein Optimum des Produktes aus Spannung
und Strom für
eine geforderte Leistung zu finden. In diese Optimierungsbetrachtung
gehen Material- und Kostenaspekte mit ein. So hat sich beispielsweise
herausgestellt, dass für
ein vorgesehenes Anwendungsgebiet eine Systemauslegung sowohl auf sehr
hohe Spannungen als auch sehr hohe Ströme bezogen auf eine einzelne
Baugruppe kontraproduktiv wirkt.
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Typische
Maximalspannungen für
einen elektrischen Energiespeicher, der im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik
eingesetzt werden soll, liegen zwischen 100 V und 450 V. Die resultierenden
Ströme
können
im Pulsbetrieb bis zu 400 A erreichen. Spannungen und Ströme über den
genannten Werten führen üblicher
Weise zu einem deutlich gesteigerten Aufwand beim Design von elektrischen
Energiespeichersystemen in Hinblick auf (a) die Verfügbarkeit
von einzelnen Systemkomponenten, (b) das mechanische Design und
(c) die elektrische Sicherheit.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die vorrichtungsbezogene Aufgabe zugrunde,
ein System zum Speichern von elektrischer Energie zu schaffen, welches
auf einfache Weise an die jeweiligen elektrischen Anforderungen
angepasst werden kann. Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die
verfahrensbezogene Aufgabe zugrunde, ein sicheres Herstellungsverfahren
für das
System zum Speichern von elektrischer Energie anzugeben.
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Diese
Aufgaben werden gelöst
durch die Gegenstände
der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein System zum Speichern von elektrischer
Energie beschrieben. Das beschriebene Energiespeichersystem weist
auf (a) einen ersten Energiespeicher mit einer ersten Steuereinheit
zum Steuern des Betriebs und Überwachen
des Zustands des ersten Energiespeichers, (b) einen zweiten Energiespeicher mit
einer zweiten Steuereinheit zum Steuern des Betriebs und Überwachen
des Zustands des zweiten Energiespeichers, und (c) eine übergeordnete
Steuereinheit zum Steuern des Betriebs und Überwachen des Zustands einer
Gesamtheit von Energiespeichern, welche den ersten Energiespeicher
und den zweiten Energiespeicher umfasst.
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Dem
beschriebenen Energiespeichersystem liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass mehrere Energiespeicher, welche mit ihrer Steuereinheit jeweils
eine eigene ”Intelligenz” aufweisen,
mittels der übergeordneten
Steuereinheit zu einem Gesamtsystem zusammengeschaltet werden können. Die
durch die jeweilige Steuereinheit bereitgestellte individuelle ”Intelligenz” der einzelnen
Energiespeicher kann auch dafür
ausgenutzt werden, dass der jeweilige Energiespeicher auch alleine
zum Speichern und/oder zum Abgeben von elektrischer Energie betrieben
werden könnte.
Erfindungsgemäß sind jedoch
die zumindest zwei Energiespeicher derart zusammengeschaltet, dass
das Energiespeichersystem nach außen hin als ein Energiespeichersystem
mit einer entsprechend hohen Leistung erscheint. Dabei können bevorzugt alle
Funktionalitäten,
welche die individuellen Steuereinheiten für die einzelnen Energiespeicher
bereitstellen, von der übergeordneten
Steuereinheit in entsprechender Weise für das Gesamtsystem bereitgestellt
werden.
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Bei
dem beschriebenen Energiespeichersystem können die einzelnen Energiespeicher,
welche jeweils eine individuelle Steuereinheit aufweisen, als Module
bzw. modulare Komponenten aufgefasst werden. Die Aufgaben zum Management
des gesamten Energiespeichersystems können dabei auf die übergeordnete
Steuereinheit und auf die erste und die zweite Steuereinheit verteilt
werden.
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Abhängig von
der gewünschten
Gesamtleistung kann im Prinzip eine beliebige Anzahl derartiger Energiespeichermodule
zu dem beschriebenen Energiespeichersystem zusammen geschaltet werden. Durch
den beschrieben modularen Aufbau kann das Energiespeichersystem
für eine
Vielzahl von verschiedenen Leistungsklassen optimal ausgelegt werden.
Durch den modularen Aufbau kann das beschriebene Energiespeichersystem
besonders leistungsstark ausgelegt werden und zudem in der Handhabung
sehr sicher sein.
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Der
modulare Aufbau des Gesamtspeichersystems ermöglicht große Freiheitsgrade in der Gesamtgestaltung
eines Kraftfahrzeugs, welches zumindest teilweise von einem elektrischen
Antrieb angetrieben wird. Das Gesamtspeichersystem kann nämlich auf
mehrere elektrisch miteinander verbundene Teilsystems verteilt werden,
welche häufig
einfacher im Fahrzeug platziert werden können. Wie bereits angedeutet,
kann des Weiteren durch die Verschaltung von mehreren vergleichsweise
kleinen Energiespeichern das Handling im Vergleich zu einem einzelnen
deutlich größeren Energiespeicher
erleichtert werden.
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Auch
in der Herstellung des Gesamtspeichersystems lassen sich Vorteile
erzielen. So ist es aufgrund des modularen Aufbaus möglich, verschiedene
Leistungsklassen von Energiespeichern auf einer Fertigungslinie
zu produzieren.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass in diesem Dokument der Begriff ”Steuern” sehr weit
auszulegen ist. Der Begriff Steuern kann dabei insbesondere ein rückkopplungsfreies
Steuern oder ein rückkopplungsbehaftetes
Regeln umfassen. Im Falle einer rückkopplungsbehafteten Regelung
ist selbstverständlich
noch zumindest ein geeigneter Sensor erforderlich, welcher den aktuellen
Betriebszustand der Energiespeichermodule und/oder des beschriebenen gesamten
Energiespeichersystems erfasst. Dabei kann der Sensor ein beliebiger
Sensor sein, welche eine physikalische und/oder eine chemische Messgröße erfasst.
Die physikalische Messgröße kann beispielsweise
die/der von den einzelnen Energiespeichermodulen oder dem gesamten
Energiespeichersystem bereit gestellte elektrische Spannung bzw.
Strom sein. Ferner kann beispielsweise die Temperatur der Umgebung
und/oder der einzelnen Energiespeicher eine wichtige Messgröße sein,
welche bei einer Regelung der Energiespeichermodule und/oder des
gesamten Energiespeichersystems berücksichtigt wird. Eine chemische
Messgröße kann beispielsweise
der aktuelle chemische Zustand zumindest einer elektrochemischen
Energiespeicherzelle sein, welche zur Speicherung von elektrischer Energie
in dem ersten Energiespeicher und/oder dem zweiten Energiespeicher
verwendet wird.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die übergeordnete
Steuereinheit eine in Bezug auf die beiden Energiespeicher externe
Steuereinheit, welche mit der ersten Steuereinheit und mit der zweiten
Steuereinheit gekoppelt ist. Dies bedeutet dass das beschriebene
Energiespeichersystem hierarchisch aufgebaut ist. Die übergeordnete
Steuereinheit kann demzufolge auch als zentrale Steuereinheit bezeichnet
werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass von der zentralen Steuereinheit auch
mehr als zwei Energiespeicher gesteuert werden können. Die einzelnen Energiespeicher
können
zueinander in Serie und/oder parallel geschaltet sein.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung sind die erste Steuereinheit und die übergeordnete Steuereinheit
mittels einer Master-Steuereinheit realisiert, wobei die Master-Steuereinheit
dem ersten Energiespeicher zugeordnet ist. Dies bedeutet, dass das
beschriebene Energiespeichersystem nach dem Prinzip eines Master-Slave Systems
aufgebaut ist, wobei der zweite Energiespeicher und ggf. weitere
Energiespeicher dem ersten Energiespeicher untergeordnet ist.
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Im
Vergleich zu dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel mit einer zentralen
Steuereinheit, welche zwar mit beiden Energiespeichern gekoppelt
jedoch keinem Energiespeicher explizit zugeordnet ist, kann mit
einem Master-Slave System eine Steuereinheit eingespart werden.
Dies bedeutet, dass ein Energiespeichersystem mit n Teilsystemen genau
eine Master-Steuereinheit
bzw. einen MasterController und n – 1 Slave Steuereinheiten benötigt.
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Das
hier vorgestellte Prinzip erfordert somit auf vorteilhafte Weise
für jedes
Teilsystem bzw. jeden Energiespeicher lediglich nur eine Steuereinheit
bzw. Controller. Weitere Steuereinheiten bzw. Controller sind nicht
notwendig. Dies reduziert den Entwicklungsaufwand für Hardware
und Software sowie die Kosten für
die Hardware. Bei der Realisierung eines Master-Slave Energiespeichersystems
kann es vorteilhaft sein, wenn möglichst
viele Funktionen auf dem Master-Controller realisiert sind. Hierdurch
kann der Slave-Controller vereinfacht werden. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn das Energiespeichersystem mehrere zweite
Energiespeicher mit jeweils einem einfachen und damit auch preiswerten Slave-Controller aufweist.
Ferner können
sich weitere Kostenvorteile durch die Einsparung eines Gehäuses für eine externe
bzw. zentrale Steuereinheit und dem daraus resultierenden geringeren
Aufwand für eine
Verdrahtung bzw. eine Verschaltung ergeben.
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Im
Vergleich zu der oben beschriebenen Ausführungsform mit einer zentralen
Steuereinheit ist der apparative Aufwand bei dem an dieser Stelle
beschriebenen Master-Slave Energiespeichersystem reduziert. Dies
gilt sowohl für
den Aufwand für
Hardware als auch für
den Aufwand für
eine geeignete Software. Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass
weniger potentielle Fehlerquellen innerhalb des Gesamtsystems vorhanden
sind. Dies erhöht
die Zuverlässigkeit
des gesamten Energiespeichersystems.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung sind der erste Energiespeicher und der zweite Energiespeicher
parallel und/oder in Serie zueinander angeordnet. Im Falle einer
Serienschaltung kann dabei vorwiegend eine hohe Ausgangsspannung
des beschriebenen Energiespeichersystems realisiert werden. Im Falle
einer Parallelschaltung kann vorwiegend eine hohe Stromstärke von
dem Energiespeichersystem bereitgestellt werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist der erste und/oder der zweite Energiespeicher (a)
ein elektrochemischer Energiespeicher, (b) ein elektrostatischer
Energiespeicher und/oder (c) eine Brennstoffzelle. Der elektrochemische
Energiespeicher kann ein beliebiger Akku wie beispielsweise eine
Nickel-Metallhydrid-Zelle oder ein Lithium- Ionen-Energiespeicher sein. Der elektrostatische
Energiespeicher kann beispielsweise ein Doppelschichtkondensator
sein.
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Ein
Lithium-Ionen-Energiespeicher kann mehrere Einzelzellen aufweisen,
die seriell und/oder parallel verschaltet werden. Die Anzahl und
die Verschaltung der Einzelzellen kann abhängig von der Spannung und/oder
von dem Strom gewählt
werden, wobei die Spannung und/oder der Strom von dem Lithium-Ionen-Energiespeicher bereitgestellt
werden soll. So fordern unterschiedliche Applikationen wie beispielsweise
Hybridfahrzeuge, Elektrofahrzeuge oder Anwendungen im Nutzfahrzeugbereich
Spitzenleistungen zwischen 10 und 200 kW. Typische Spannungen liegen
im Bereich zwischen 100 und 500 V. Im Nutzfahrzeugbereich sind Spannungen
von bis zu 900 V zu erwarten. Die Stromstärke kann in einem Pulsbetrieb
Spitzenwerte bis zu 400 A erreichen.
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Im
Vergleich zu anderen Kondensatoren weisen Doppelschicht-Kondensatoren, welche
den beteiligten Fachkreisen auch unter den Begriffen bzw. Markennamen
Goldcaps, Supercaps, Boostcaps oder Ultracaps geläufig sind,
eine deutlich größere Kapazität auf. Die
hohe Kapazität
dieser Kondensatoren und damit die Möglichkeit der effektiven elektrostatischen
Energiespeicherung beruht auf (a) einer großen Elektrodenfläche und
(b) der Dissoziation von Ionen in einem flüssigen Elektrolyt, welches
typischerweise ein Dielektrikum mit einer Dicke von nur wenigen
Atomlagen bildet.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist zumindest einer der beiden Energiespeicher ein Schaltelement
zum Zuschalten und/oder zum Abschalten des einen der beiden Energiespeicher
zu dem System auf. Die Verwendung von zumindest einem Schaltelement
für den
betreffenden Energiespeicher hat den Vorteil, dass dieser dynamisch
zu dem Gesamtenergie speichersystem zugeschaltet und von dem restlichen
Gesamtenergiespeichersystem herausgenommen werden kann. Der Schaltzustand
des Schalelements kann dabei von der betreffenden individuellen
Steuereinheit und/oder von der übergeordneten
Steuereinheit gesteuert werden. Selbstverständlich muss im Falle einer
Serienschaltung die Stelle, an der ein Energiespeicher herausgenommen
wird, durch eine geeignete elektrische Verbindung überbrückt werde.
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Das
Zuschalten und/oder das Abtrennen von Energiespeicher(n) kann nicht
nur im laufenden Betrieb des Energiespeichersystems durchgeführt werden.
Das Zuschalten und/oder das Abtrennen kann auch erfolgen um für eine betreffende
Bedienperson gefahrlos eine oder mehrere Energiespeicher gegen einen
oder gegen mehrere neue Energiespeicher auszutauschen, um einen
oder mehrere Energiespeicher dauerhaft von dem System zu entfernen
und so die Leistungsfähigkeit
des Gesamtsystems zu reduzieren oder um einen oder mehrere Energiespeicher dauerhaft
dem System hinzuzufügen
und somit die Leistungsfähigkeit
des Gesamtsystems zu erhöhen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die übergeordnete
Steuereinheit eingerichtet, eine von dem System bereitgestellte Spannung
und/oder einen von dem System bereitgestellten Strom zu messen.
Die übergeordnete
Steuereinheit kann somit durch eine einfach durchzuführende Messung
den Betriebszustand des zumindest zwei Energiespeichermodule aufweisenden
gesamten Energiespeichersystems erfassen.
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In
diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass möglicher
Weise auch eine der beiden individuellen Steuereinheiten jeweils
die Spannung und/oder den Strom erfassen kann, welche bzw. welcher
von dem jeweiligen Energiespeicher bereit gestellt wird. Die erfasste
individuelle Spannung bzw. der er fasste individuelle Strom kann
dann bei der Steuerung des jeweiligen einzelnen Energiespeichers
berücksichtigt
werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die übergeordnete
Steuereinheit eingerichtet, eine Isolationsüberwachung zwischen verschiedenen
Komponenten durchzuführen,
welche unterschiedlichen Spannungsnetzen zugeordnet sind.
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Die
Komponenten können
dabei dem beschriebenen System bzw. Energiespeichersystem oder einer
technischen Vorrichtung zugeordnet sein, welche mit dem Energiespeichersystem
gekoppelt ist. Die technische Vorrichtung kann beispielsweise ein
Fahrzeug sein, welches zumindest teilweise von dem Energiespeichersystem
mit elektrischer Energie versorgt wird.
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Die
Isolationsüberwachung
kann beispielsweise zwischen dem Netz des Energiespeichersystems,
welches typischerweise ein Hochspannungsnetz mit einer Spannung
von beispielsweise bis zu 1000 V ist, und dem Bordnetz eines Kraftfahrzeuges sein,
welches beispielsweise ein Spannungsniveau von 12 V oder 24 V aufweist.
Ferner kann die Isolationsüberwachung
auch zwischen beliebigen Spannungsnetzen und einem Massepotential
durchgeführt
werden, welches typischerweise an einem Chassis des Kraftfahrzeugs
anliegt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die zentrale Steuereinheit eingerichtet, einen Ladungszustand
und/oder die Leistungsfähigkeit
der Gesamtheit von Energiespeichern zu bestimmen.
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Anhand
des Ladungszustandes, welcher auch als ”State of Charge” (SOC)
bezeichnet wird, kann beispielsweise entschieden werden, ob es sinnvoll
ist, die einzelnen Energiespeicher weiter aufzuladen. Die Leistungsfähigkeit,
welche auch als ”State
of Function” (SOF)
bezeichnet wird, kann dabei ein Maß dafür sein, welche elektrische
Energie unter den gegebenen Bedingungen, beispielsweise der Temperatur,
von dem Energiespeichersystem bereit gestellt werden kann bzw. bereitgestellt
werden könnte.
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Der
SOC und/oder die SOF können
basierend auf Informationen ermittelt werden, welche von den einzelnen
individuellen Steuereinheiten der übergeordneten Steuereinheit
zur Verfügung
gestellt werden. In diesem Sinn kann durch die übergeordnete Steuereinheit
eine Aufbereitung der individuellen Werte für den SOC und/oder die SOF
vorgenommen werden, welche von den individuellen Steuereinheiten
zur Verfügung
gestellt werden.
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Die
Ermittlung des SOC- und/oder des SOF Wertes kann beispielsweise
auf einfache Weise dadurch erfolgen, das jeweils der schlechtere
bzw. der kritischere der beiden Werte als Gesamtwert verwendet wird,
welche beiden Werte für
den SOC oder für die
SOF von den beiden individuellen Steuereinheiten an die übergeordnete
Steuereinheit gemeldet werden. Es wird jedoch darauf hingewiesen,
dass es ebenso möglich
ist, dass die übergeordnete
Steuereinheit den SOC und/oder die SOF anhand von eigenen Messungen
ermittelt.
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Die übergeordnete
Steuereinheit kann auch einen sog. zyklischen Wake-Up der zumindest
zwei Einzelenergiespeicher initiieren, bei dem die jeweilige individuelle
Steuereinheit zu vorbestimmten Zeiten die individuellen Werte für den SOC
und/oder die SOF ermitteln und dann an die zentrale Steuereinheit melden.
Die für
den zyklischen Wake-Up erforderliche Stromversorgung kann dabei
von der übergeordneten
Steuereinheit bereitgestellt werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die übergeordnete
Steuereinheit eingerichtet, einen Ausgleich zwischen beiden Energiespeichern
zu steuern. Der Ausgleich kann beispielsweise dadurch realisiert
werden, dass innerhalb eines Energiespeichers durch gezielte Ladung und/oder
Entladung bestimmter Einzelzellen eine homogene bzw. gleichmäßige Ladungsverteilung
zwischen den Einzelzellen erreicht wird. In einem nachfolgenden
Schritt können
dann die beiden Energiespeicher hinsichtlich ihres Ladungszustandes
aneinander angeglichen werden.
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Der
Ausgleich kann ferner ein Ausgleich des Ladungszustandes sein. Ein
ungleicher Ladungszustand kann beispielsweise durch eine gezielte
Teilentladung eines Energiespeichers realisiert werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die übergeordnete
Steuereinheit einen Spannungswandler auf. Der Spannungswandler kann
beispielsweise dazu verwendet werden, dass eine Bordnetzspannung
eines Fahrzeugs, welches mit dem beschriebenen Energiespeichersystem ausgestattet
ist, in eine Spannung umgewandelt wird, welche einer Versorgung
der individuellen Steuereinheiten dient. So kann beispielsweise
eine Versorgungsspannung in Höhe
von 12 V für
die individuellen Steuereinheiten erzeugt werden, indem eine Bordnetzspannung
in Höhe
von 24 V, wie sie beispielsweise für Lastkraftfahrzeuge verwendet
wird, in bekannter Weise reduziert wird.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass eine Spannungswandlung auch eine Spannungserhöhung umfassen
kann. Dies kann dann erforderlich sein, wenn die Bordnetzspannung
eines Fahrzeugs kleiner ist als die Versorgungsspannung, welche
für den
Betrieb der individuellen Steuereinheiten verwendet wird.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass eine Spannungswandlung auch
zum Zwecke einer geeigneten Versorgung für andere Komponenten des beschriebenen
Energiespeichersystems vorgenommen werden kann. Außerdem ist
auch möglich,
dass von der übergeordneten
Steuereinheit durch geeignete Spannungswandlungen mehrere Spannungspegel zum
Versorgen von unterschiedlichen Komponenten des beschriebenen Energiespeichersystems
bereit gestellt werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die übergeordnete
Steuereinheit eine Schnittstelle zu einem Kraftfahrzeug.
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Die übergeordnete
Steuereinheit kann als übergeordnete
Einheit die Schnittstelle von dem Fahrzeug zu den Subkomponenten
des Energiespeichersystems bilden. Dadurch erscheinen die verschalteten
Subkomponenten in dem Fahrzeug als ein großer Energiespeicher. Durch
diese Modularität können besonders
leistungsstarke und in der Handhabung bzw. dem Handling sichere
Energiespeichersysteme gebaut werden.
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Das
Kraftfahrzeug kann beispielsweise ein Hybridfahrzeug oder ein Elektrofahrzeug
sein. Die Schnittstelle kann beispielsweise ein Kommunikations-Gateway
sein, über
welches das beschriebene Energiespeichersystem an ein Bussystem
des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist. Das Bussystem des Kraftfahrzeugs
kann beispielsweise ein Controller Area Network(CAN)-Bus, ein Local
Interconnect Network(LIN)-Bus, ein Media Oriented Systems Transport(MOST)-Bus
und/oder eine FlexRay Bus sein. Dies hat den Vorteil, dass die Schnittstelle
eingerichtet ist mit üblichen
in der Automobiltechnik verwendeten Bussystemen zu kommunizieren.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass das beschriebene Energiespeichersystem
auch außerhalb der
Automobiltechnik eingesetzt werden kann. Auch eine Anwendung zum
Zwecke einer dezentralen Energieversorgung im stationären Bereich,
beispielsweise in der Gebäudetechnik
ist denkbar. Ebenso kann das beschriebene Energiespeichersystem
auch zur Pufferung von Lastspitzen verwendet werden. Dies gilt insbesondere
bei einer dezentralen Stromversorgung wie beispielsweise bei sog.
Windkraftparks mit einer Mehrzahl von Windturbinen, die zur Vermeidung
einer Windabschattung in ausreichendem Abstand zueinander angeordnet
sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug beschrieben,
welches ein Energiespeichersystem des oben genannten Typs aufweist.
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Dem
beschriebenen Kraftfahrzeug liegt die Erkenntnis zugrunde, dass
das oben genannte System zu Speichen von elektrischer Energie zur
Energieversorgung im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik verwendet
werden kann. Das Kraftfahrzeug kann beispielsweise ein Elektrofahrzeug
oder ein Hybridfahrzeug sein. Im Falle eines reinen Elektrofahrzeugs weist
das Kraftfahrzeug lediglich einen Elektromotor auf, welcher von
dem Energiespeichersystem mit Energie versorgt wird. Das Energiespeichersystem kann
optional auch während
des Betriebs des Elektrofahrzeugs aufgeladen werden, in dem beispielsweise
die bei einem Bremsvorgang freiwerdende Bewegungsenergie mittels
eines Generators in elektrische Energie umgewandelt und in das Energiespeichersystem
eingespeist wird.
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Sollte
es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein Hybridfahrzeug handeln, dann
weist das Kraftfahrzeug neben einen Elektromotor auch noch einen
Verbrennungsmotor auf. Auch hier kann während des Betriebs ggf. elektrische
Energie in den Energiespeicher eingespeist werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind der erste Energiespeicher und der zweite Energiespeicher
derart in dem Kraftfahrzeug verteilt, dass das Kraftfahrzeug eine
zumindest annähernd
gleichmäßige Gewichtsverteilung
aufweist. Dies hat den Vorteil, dass die Fahreigenschaften und/oder
das Bremsverhalten auch dann nicht nachteilig beeinflusst wird/werden,
wenn die einzelnen Energiespeicher ein großes Gewicht aufweisen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
eines Systems des oben beschriebenen Typs beschrieben. Das Verfahren
weist auf (a) ein Platzieren des ersten Energiespeichers an einer
vorbestimmten ersten Stelle, (b) ein Platzieren des zweiten Energiespeichers
an einer vorbestimmten zweiten Stelle, und (c) ein Verbinden des
ersten Energiespeichers mit dem zweiten Energiespeicher.
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Dem
beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei
der Montage des Energiespeichersystems, welches ein Hochspannungssystem
darstellen kann, zunächst
die einzelnen Subkomponenten des Systems platziert und an einer
jeweils geeigneten Stelle befestigt werden können. Erst nachdem Vollenden
der Subkomponentenmontage werden diese dann untereinander verbunden und
zu dem beschriebenen Gesamtsystem verschalten. Dadurch kann auch
bei einem vergleichsweise geringen Sicherheitsaufwand eine Gefährdung einer Person
bei der Montage zumindest erheblich reduziert werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass durch die Trennung von mechanischer
und elektrischer Montage auch Wartungs- und/oder Reparaturaufgaben
einfach und zugleich sicher durchgeführt werden können. Dabei
können
beispielsweise nach einem Abschalten des Hochspannungssystems einzelne
Subkomponenten ohne größeren Aufwand
gegen andere Subkomponenten ausgetauscht werden. Nach einem Koppeln
der neuen Subkomponenten mit der zentralen Steuereinheit können diese
dann von der übergeordneten
Steuereinheit erkannt und registriert werden. Somit ist das Energiespeichersystem
schnell und kostengünstig
wieder einsetzbar. Dadurch können
auf vorteilhafte Weise Standzeiten des Energiespeichersystems und
ggf. eines mit dem Energiespeichersystem betriebenen Fahrzeugs reduziert werden.
Es ist auch vorstellbar, dass die entladenen Energiespeicher in
entsprechenden Austauchstationen durch geladene und gewartete Energiespeicher ersetzt
werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung
mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere
sind einige Ausführungsformen
der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen
der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann
wird jedoch bei der Lektüre
dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit
anders angegeben, zusätzlich
zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand
gehören,
auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen
Typen von Erfindungsgegenständen
gehören.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden beispielhaften Beschreibung einer derzeit bevorzugten
Ausführungsform.
Die Figur der Zeichnung dieser Anmeldung ist lediglich als schematisch
und als nicht zwingend maßstabsgetreu
anzusehen.
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1 zeigt
ein Energiespeichersystem mit zwei in Serie geschalteten Energiespeichern
und einer zentralen Steuereinheit, die jeweils einer individuellen
Steuereinheit der beiden Energiespeicher gekoppelt ist.
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2 zeigt
ein Energiespeichersystem mit zwei in Serie geschalteten Energiespeichern,
wobei einem Energiespeicher ein Master-Controller und dem anderen
Energiespeicher ein Slave-Controller zugeordnet
ist.
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Rein
vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen
Ausführungsformen
lediglich eine beschränkte
Auswahl an möglichen
Ausführungsvarianten
der Erfindung darstellen.
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In
der Zeichnung sind einander entsprechende Merkmale bzw. Komponenten
von unterschiedlichen Ausführungsformen
mit Bezugszeichen versehen, welche gleich sind oder sich lediglich
durch die erste Ziffer unterscheiden. Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen
werden bereits anhand einer vorher beschriebenen Ausführungsform
erläuterte
Merkmale bzw. Komponenten an späterer
Stelle nicht noch einmal im Detail erläutert.
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1 zeigt
ein Energiespeichersystem 100 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Das Energiespeichersystem 100 weist einen
ersten Energiespeicher 110, einen zweiten Energiespeicher 120 und
ein zentrale Steuereinheit 150 auf. Jeder der beiden Energiespeicher 110 und 120 weist
eine Mehrzahl von Energiespeicherzellen 111 bzw. 121 auf.
In diesem Dokument wird die zentrale Steuereinheit 150 auch
als übergeordnete
Steuereinheit und/oder als Master Controller bezeichnet.
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Der
erste Energiespeicher 110 weist eine erste Steuereinheit 115 zum
Steuern des Betriebs und Überwachen
des Zustands des ersten Energiespeichers 110 auf. Die erste
Steuereinheit wird auch als erster Batterie Modul Controller (BMC) 115 bezeichnet.
Zur Überwachung
des Zustands des ersten Energiespeichers 110 ist der BMC 115 über jeweils eine
nicht mit einem Bezugszeichen versehene Messleitung mit verschiedenen
Knotenpunkten innerhalb des ersten Energiespeichers 110 verbunden. Zur
Steuerung des Energiespeichers 110 ist der BMC 115 ferner über nicht
dargestellte Steuerleitungen mit zwei Schaltelementen 118a und 118b verbunden. Durch
ein Öffnen
der Schaltelemente 118a und 118b kann der erste
Energiespeicher 110 von dem Energiespeichersystem 100 abgetrennt
werden.
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In
entsprechender Weise weist der zweite Energiespeicher 120 eine
zweite Steuereinheit 125 zum Steuern des Betriebs und Überwachen
des Zustands des zweiten Energiespeichers 120 auf. Die zweite
Steuereinheit wird auch als zweiter BMC 125 bezeichnet.
Zur Überwachung
des Zustands des zweiten Energiespeichers 120 ist der zweite
BMC 125 über
jeweils eine Messleitung mit verschiedenen Knotenpunkten innerhalb
des zweiten Energiespeichers 120 verbunden. Zur Steuerung
des zweiten Energiespeichers 120 ist der BMC 125 ferner über nicht dargestellte
Steuerleitungen mit zwei Schaltelementen 128a und 128b verbunden.
Durch ein Öffnen
der Schaltelemente 128a und 128b kann der zweite
Energiespeicher 120 von dem Energiespeichersystem 100 abgetrennt
werden.
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Die
jeweils in Serie geschalteten Energiespeicherzellen 111, 121 sind
in der Figur schematisch als Kondensatoren dargestellt. Es wird
jedoch darauf hingewiesen, dass die Energiespeicherzellen 111, 121 auch
beliebige elektrochemische Speicher wie beispielsweise Lithium Ionen
Batteriezellen sein können.
Ebenso können
die Energiespeicherzellen 111, 121 innerhalb eines
Energiespeichers 110, 120 auch parallel oder teilweise
in Serie und teilweise parallel zueinander angeordnet sein.
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Zwischen
den beiden Energiespeichern 110 und 120 befindet
sich noch eine Sicherung 142, welche bei einem Überschreiten
einer kritischen Stromstärke
durchbrennt und somit beispielsweise bei einem Kurzschluss eine
irreversible Beschädigung
der Energiespeicher 110, 120 verhindert.
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Wie
aus der Figur ersichtlich, ist der übergeordnete Controller 150 über eine
Spannungsversorgungsleitung 115b mit dem ersten Energiespeicher 110 und über eine
Spannungsversorgungsleitung 125b mit dem zweiten Energiespeicher 120 verbunden.
Gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
wird über
die beiden Spannungsversorgungsleitungen 115b und 125b jeweils
eine Spannung von 12 V dem jeweiligen Energiespeicher bereitgestellt.
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Ferner
ist der übergeordnete
Controller 150 über
eine Verbindungsleitung 115a mit dem ersten BMC 115 und über eine
Verbindungsleitung 125a mit dem zweiten BMC 125 verbunden.
Die beiden BMC 115 und 125 können daher Daten bezüglich der
Betriebszustandes der beiden Energiespeicher 110, 120 an
den übergeordneten
Controller 150 schicken. Dieser kann diese Daten dann aufbereiten
und auf optimale Weise das ganze Energiespeichersystem 100 steuern
und überwachen.
Bei der beschriebenen Datenaufbereitung kann der übergeordnete
Controller 150 auch noch Messwerte von Messungen berücksichtigen,
welche er selber vornimmt. So können beispielsweise über eine
Messleitung 152 Informationen über den aktuellen Gesamt-Spannungszustand der
beiden in Serie geschalteten Energiespeicher 110 und 120 gewonnen
werden. Ebenso kann natürlich auch
die Stärke
des aktuell aus dem Gesamtsystem 100 entnommenen oder in
das Gesamtsystem eingespeisten Stroms bestimmt und bei der Datenaufbereitung
berücksichtigt
werden.
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Gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die zentrale bzw. die übergeordnete Steuereinheit 150 noch
einen Spannungswandler 154 auf. Der Spannungswandler 154 wird
hier dazu verwendet, eine 24 V Bordnetzspannung eines Fahrzeugs,
welches mit dem beschriebenen Energiespeichersystem 100 ausgestattet
ist, in eine Versorgungsspannung von 12 V umzuwandeln. Die Versorgungsspannung
von 12 V kann zum Betrieb der zentralen Steuereinheit 150 verwendet
werden. Ferner wird gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
die Versorgungsspannung von 12 V über die Spannungsversorgungsleitungen 115b und 125b den
beiden BMC 115 und 125 zugeführt.
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Die
Energiebereitstellung von dem Energiespeichersystem 100 und
die Energieeinspeisung in das Energiespeichersystem 100 erfolgen über zwei Leistungsanschlüsse 180a und 180b.
Diese Leistungsanschlüsse 180a, 180b können beispielsweise so
ausgelegt sein, dass sie Spannungen von bis zu 1000 V und Stromstärken von
bis zu 400 Atragen. Im Falle der Verwendung des Energiespeichersystems 100 für ein Kraftfahrzeug
kann den beiden Leistungsanschlüssen 180a, 180b ein
DC/AC Konverter nachgeschaltet sein. Der DC/AC Konverter kann auch
bestimmen, ob gerade Strom aus dem Energiespeichersystem 100 entnommen
wird oder Strom in das Energiespeichersystem 100 eingespeist
wird. Dem DC/AC Konverter ist dann typischerweise eine ebenfalls
nicht dargestellte Elektromaschine nachgeschaltet. Ja nach Stromrichtung
kann die Elektromaschine ein Motor oder ein Generator sein.
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Gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die zentrale Steuereinheit 150 mit einem Fahrzeug-Bussystem 190 gekoppelt.
Das Fahrzeug-Bussystem 190 kann beispielsweise ein CAN-Bus,
ein LIN-Bus, ein MOST-Bus und/oder eine FlexRay Bus sein.
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Die
in Summe für
das Management des gesamten Energiespeichersystems 100 zu
lösenden Aufgaben
können
wie folgt auf die einzelnen Subsysteme verteilt werden:
- A) Der übergeordnete
Controller 150 kann insbesondere folgende Aufgaben übernehmen:
– Messung
der Gesamtspannung
– Messung
des Gesamtstroms
– Temperaturmessung
bei den einzelnen Energiespeichern
– Steuerung einer Kühlung für den oder
die einzelnen Energiespeicher (ggf. spezifisch für einzelne Zeller eines Energiespeichers)
– Batteriemanagement
beispielsweise durch Steuerung der Zustände der einzelnen Energiespeicher
(Vorladung einer evtl. an den Leistungsanschlüssen 180a bzw. 180b angeschlossen
Zwischenkreiskapazität
auf Basis von Relais mit denen die Schalter 118a, 118b, 128a, 128b realisiert sein
können)
– Aufbereitung
von Messwerten bzgl. des Ladungszustandes (SOC) und/oder des Betriebszustandes
(SOF), welche von den individuellen Steuereinheiten 115 bzw. 125 übermittelt
wurden
– Vorhersage
der Leistungsfähigkeit
des gesamten Energiespeichersystems 100 und/oder der einzelnen
Energiespeicher 110, 120
– Steuerung eines Einzelspannungsausgleichs
innerhalb der beiden Energiespeichern 110, 120 insbesondere
in Hinblick auf eine Symmetrie der Einzelspannungen
– Steuerung
eines Ladungsausgleichs zwischen den beiden Energiespeichern 110, 120
– Kommunikation
mit dem Fahrzeug-Bussystem 190 (der übergeordnete Controller 150 ist
ein Kommunikations-Gateway) und
– Kommunikation mit den Steuereinheiten
der
– Wandlung
einer Fahrzeug-Bordnetzspannung in eine Spannung zur Versorgung
der einzelnen Subkomponenten/Energiespeicher des Energiespeichersystems 100
– Stromversorgung
für ein
zyklisches Wake-Up der einzelnen Subkomponenten/Energiespeicher
– Durchleitung
eines Überwachungsstromes durch
mehrere Komponenten, welcher das Vorhandensein aller für einen
effektiven Personenschutz erforderlichen Schutzeinrichtungen anzeigt
(bei einem Abnehmen oder Entfernen einer Schutzeinrichtung wird
der Überwachungsstrom unterbrochen/Interlock/Pilotline)(Sicherheitsmanagement)
– Isolationsüberwachung
zwischen verschiedenen Komponenten des Energiespeichersystems 100 und/oder
des angeschlossenen Fahrzeugs (ISO-Messung)
– Überwachung
von Grenzwerten für
den Betrieb der einzelnen Energiespeicher und/oder für das Gesamtsystem
und ggf. Abschaltung einzelner oder aller Hardwarekomponenten
– Erkennung
der Zustände
von elektrischen Schaltelementen und/oder Schützen in dem übergeordneten
Controller und/oder in den Energiespeichern
– Steuerung
von elektrischen Schaltelementen und/oder Schützen
- B) Die Steuereinheiten 115, 125 können insbesondere
folgende Aufgaben übernehmen:
– Kommunikation
zum übergeordneten
Controller
– Messung
von Teilspannungen an oder innerhalb der einzelnen Energiespeicher
– Strommessung
– Berechnen
von Werten für
SOC und SOF
– Angleichen
z. b. der Ladung der verschiedenen Energiespeicherzellen 111, 121
– Messung
der Temperatur des jeweiligen Energiespeichers und/oder einzelner
Zellen des jeweiligen Energiespeichers
– Steuerung einer Kühlung für den jeweiligen
Energiespeicher (ggf. spezifisch für einzelne Zeller des Energiespeichers)
– Personenschutzüberwachung
mittels Interlock/Pilotline
– Sicherheitsmanagement durch
ggf. erforderliche Abschaltung von Hardwarekomponenten des jeweiligen
Energiespeichers
– Sicherheitsmanagement
basierend auf der Erkennung des Status von Schützen wie beispielsweise die
Schaltelemente 118a, 118b, 128a, 128b;
ggf. Ansteuerung der Schütze
bzw. der Schaltelemente 118a, 118b, 128a, 128b
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Es
wäre wünschenswert,
möglichst
viele Funktionen auf dem übergeordneten
Controller 150 zu konzentrieren, um so möglichst
einfache und somit kostengünstige
Steuereinheit der einzelnen Energiespeicher realisieren zu können. Damit
jedoch zu jedem Zeitpunkt die Sicherheit des Gesamtsystems gewährleistet
ist, sollte jedes System eigensicher sein. Dies bedeutet, dass die
Betriebsgrenzen von jedem Teilsystem überwacht werden sollen, damit
ggf. erforderliche und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden
können.
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2 zeigt
ein Energiespeichersystem 200 mit zwei in Serie geschalteten
Energiespeichern, einem ersten Energiespeicher 210 und
einem zweiten Energiespeicher 220. Das komplette Energiespeichersystem 200 ist
in ein Master System und ein Slave System unterteilt. Der erste
Energiespeicher 210 ist dem Master System zugeordnet, der
zweite Energiespeicher 220 ist dem Slave System zugeordnet. Die
beiden Systeme bzw. die beiden Energiespeicher 210, 220 sind über eine
Hochspannungsleitung 282 und eine Verbindungsleitung 215 miteinander
gekoppelt. Gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Verbindungsleitung 215 sowohl für eine Kommunikation zwischen
beiden Systemen als auch zum Übertragen
einer (Niedervolt) Versorgungsspannung vorgesehen.
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Der
erste Energiespeicher 210 weist einen Master Controller 250 auf.
Der Master Controller 250 dient sowohl zur Steuerung des
ersten Energiespeichers 210 als auch zur Steuerung des
zweiten Energiespeichers 220, wobei die Steuerung des zweiten Energiespeichers 220 indirekt über einen
Slave Controller 225 erfolgt.
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Jeder
der beiden Energiespeicher 210, 220 weist eine
Mehrzahl von in Serie geschalteten Energiespeicherzellen 211 bzw. 221 auf.
Die einzelnen Energiespeicherzellen 211 bzw. 221 können von
der jeweiligen Steuereinheit, d. h. dem Master Controller 250 oder
dem Slave Controller 225, durch Messleitungen und/oder
Steuerleitungen individuell kontaktiert werden. Diese Messleitungen
und/oder Steuerleitungen sind in 2 durch
teilweise gestrichelte Linien angedeutet. Das gleiche gilt für Schaltelemente 218a, 218b und 218c im
Master System und für Schaltelemente 228a, 228b im
Slave System. Durch eine Öffnung
einzelner Schaltelemente können
einzelne Komponenten des Energiespeichersystems beispielsweise in
einem Fehlerfall oder bei der Gefahr des Überschreitens eines Höchststroms
gezielt von dem restlichen Gesamtsystem abgetrennt werden.
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Das
Slave System wird vom Master System überwacht und gesteuert. Daher
ist zwischen dem Master System und dem Slave Sys tem eine Kommunikationsschnittstelle
vorgesehen. Gemäß dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
dient diese Schnittstelle auch der Übertragung einer Niedervolt Versorgungsspannung
zwischen beiden Teilsystemen 210 und 220.
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Die
Kommunikation und die Spannungsversorgung zwischen beiden Systemen
erfolgt jeweils über
Schnittstellen 216 und 226. Der Master Controller 250 ist über eine
Kommunikationsleitung 216a und eine Spannungsversorgungsleitung 216b mit
der Schnittstelle 216 verbunden. Der Slave Controller 225 ist über eine
Kommunikationsleitung 226a und eine Spannungsversorgungsleitung 226b mit
der Schnittstelle 216 verbunden. Die Kommunikationsleitungen 226a und 226b können zur Übertragung
von Steuersignalen und/oder Messsignalen dienen. Die Spannungsversorgungsleitung 216b und 226b werden
dazu verwendet, eine Niedervoltspannung von beispielsweise 12 V
zu Übertragen,
welche beispielsweise zum Betrieb des Master Controllers 250 und/oder
zum Betrieb des Slave Controllers 225 erforderlich sein
kann.
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Gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist in dem Master System ferner eine Sicherung 242 vorgesehen,
die bei einem gefährlichen
Betriebszustand ausgelöst
werden und somit unter Umständen
eine dauerhafte Beschädigung
des Master Systems bzw. von einzelnen Komponenten des Master Systems
verhindern kann. Ein gefährlicher
Betriebszustand kann beispielsweise mittels einer Strommesseinrichtung 243b,
welche ebenfalls des Master System zugeordnet ist, erkannt werden.
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Ferner
weist das Master System noch einen Vorladewiderstand 243a auf.
Der Vorladewiderstand 243a kann durch eine geeignete Stellung
der Schaltelemente 218b und 218c mit den Energiespeicherzellen 211 in
Serie geschaltet sein.
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Das
Master System bzw. der erste Energiespeicher 210 weist
ferner eine Fahrzeug-Schnittstelle 260 auf, über die
das gesamte Energiespeichersystem 200 mit einem Fahrzeug-Bordnetz 295 eines nicht
dargestellten Kraftfahrzeugs verbunden werden kann. Diese Schnittstelle 260 ist über eine
Kommunikationsleitung 296a und eine Spannungsversorgungsleitung 296b (ebenfalls
für einen
Niederspannungspegel von 12 V) mit dem Master Controller 250 gekoppelt.
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Eine
Energiebereitstellung von dem Energiespeichersystem 200 und
eine Energieeinspeisung in das Energiespeichersystem 200 erfolgen über zwei Leistungsanschlüsse 280a und 280b.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass es hinsichtlich der Anzahl an Slave
Systemen, welche von dem Master System überwacht und/oder gesteuert werden,
keine prinzipielle Obergrenze gibt. In der Praxis wird jedoch die
maximale Anzahl an Slave Systemen durch den Master Controller 250 begrenzt.
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Hinsichtlich
der in Summe für
das Management des gesamten Energiespeichersystems 200 zu lösenden Aufgaben
und einer möglichen
Aufgabenverteilung für
den Master Controller 250 und den Slave Controller 225 wird
auf die obigen Abschnitte verwiesen, in denen entsprechendes für den übergeordneten
Controller 150 (entspricht dem Master Controller) und den
beiden Steuereinheiten 115, 125 (entsprechen den
Slave Controller).
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Die
in diesem Dokument beschriebenen Energiespeichersysteme 100 und 200 weisen
eine Reihe von technischen Vorteilen auf, die nachfolgend kurz erläutert werden:
In
Folge der möglichen
Zerlegung des gesamten Energiespeichersystems in einzelne Teil-Energiespeicher
entstehen Vorteile im Handling des Gesamtsystems bezüglich Volumen
und Gewicht sowie bei den zu treffenden Maßnahmen zum Schutz von Personen vor
elektrischem Schlag.
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Des
Weiteren ergeben sich neue Freiheitsgrade zur Integration in ein
Zielfahrzeug bezüglich Bauräumen und
optimaler Verteilung des Fahrzeuggewichts.
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Ein
Austausch von einzelnen Energiespeichern in dem Gesamtsystem kann
auf einfache und sichere Weise durchgeführt werden. Dies ist insbesondere
im Hinblick auf aktuell diskutierte Konzepte zum Batterieleasing
oder dem Aufbau eines Netzes von Batterieaustauschstellen für Elektrofahrzeuge ein
besonderer Vorteil. Ferner ergeben sich deutliche Kostenvorteile
gerade bei leistungsstarken Energiespeichersystemen bezüglich einer
im Fehlerfall erforderlichen Reparatur.
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Unter
Verwendung von lediglich einem Typ von Basis-Energiespeicher lassen sich, je nach
Kombination, beliebige Klassen bezüglich Strom, Spannungslage
und Energieinhalt für
das gesamte Energiespeichersystem darstellen. Dazu kann im Prinzip eine
beliebige Anzahl von Energiespeichern in geeigneter Weise miteinander
verschaltet und von der zentralen Steuereinheit des Gesamtsystems
bzw. von dem Master Controller des ersten Energiespeichers überwacht
und gesteuert werden.