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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Druckerzeugnis, insbesondere
ein Buch, wobei das Druckerzeugnis mindestens ein Elektrolumineszenz-Element
umfasst. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Identifizierung von Druckerzeugnissen sowie die Verwendung
der Elektrolumineszenz zur Identifizierung von Druckerzeugnissen.
Bibliotheken kämpfen oft mit dem Problem, falsch abgestellte
Druckerzeugnisse, insbesondere Bücher, wieder auffinden
zu können. Nicht umsonst gilt in Bibliotheken der Satz „Ein
falsch abgestelltes Buch ist ein verlorenes Buch”. Das
Etikett, das auf dem Buchrücken eines Buches angebracht
ist und ein Buch eindeutig einem Platz in der Bibliothek zu zuordnen
soll, ist bei der Vielzahl von Büchern gerade in Großbibliotheken
keine brauchbare Hilfe. Neuerdings wird dieses Problem mit Hilfe
der RFID-Etiketten angegangen, die das Auffinden falsch abgestellter
Bücher wesentlich erleichterten sollen. Mit Hilfe dieser
Etiketten kann jedoch nur festgestellt werden, ob ein Buch in der
Bibliothek überhaupt vorhanden ist. Ein solches Etikett
kann jedoch nicht auf einfache Weise den genauen Standort eines
Buches in der Bibliothek anzeigen.
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Sowohl
die Leser als auch die Hersteller von Druckerzeugnissen legen häufig
großen Wert auf ein ansprechendes, teilweise auch auffallendes äußeres
Erscheinungsbild ihrer Erzeugnisse, um das jeweilige Erzeugnis von
anderen Druckerzeugnissen gut unterscheidbar zu machen. Dies wird
bislang regelmäßig durch eine entsprechende graphische
Ausgestaltung der Oberflächen von Druckerzeugnissen zu
erreichen versucht.
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Mit
Hilfe von entsprechenden graphischen Gestaltungen lässt
sich darüber hinaus der Wiedererkennungsgrad von Druckerzeugnissen,
beispielsweise bei der Auflage von Druckerzeugnissen in Serie, durch Konsumenten
erhöhen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Druckerzeugnis zur
Verfügung zu stellen, das vorzugsweise leicht wieder gefunden
oder wiedererkannt werden kann, wenn es beispielsweise in einer
Bibliothek falsch abgestellt wurde oder von einem Mautbuchungssystem
erfasst wird. Darüber hinaus soll dieses Druckerzeugnis
vorzugsweise ein ansprechendes und/oder auffallendes äußeres
Erscheinungsbild haben und angenehm für den Benutzer sein.
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Das
Druckerzeugnis sollte dabei so graphisch ausgebildet sein, dass
eine entsprechende Wiedererkennung durch Konsumenten leicht möglich
ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Druckerzeugnis gelöst, welches
mindestens ein Elektrolumineszenz-Element aufweist.
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In
einer ersten Ausführungsform werden unter Druckerzeugnissen
im Sinne der vorliegenden Erfindung im Allgemeinen Waren aus Papier,
Pappe und/oder Karton verstanden, wie Bücher; Zeitschriften; Schreibwaren;
Visitenkarten; CD- und DVD-Booklets; aus Papier, Pappe und/oder
Karton hergestellte Hüllen für CDs und/oder DVDs;
und Änliches. Bei diesen Druckerzeugnissen gibt es im Allgemeinen
immer mindestens eine Außenseite, welche sich mehr oder
weniger ausgeprägt graphisch besonders ausgestaltet an
mögliche Benutzer, Anwender, Käufer etc. richtet.
Bei einem Buch wird diese Außenseite beispielsweise durch
den Einband gebildet, welcher den Buchblock umfasst. Der Einband
umfasst eine Vorderseite (Frontdeckel des Buchdeckels), eine Rückseite
(Rückdeckel des Buchdeckels) und einen Buchrücken.
Bei Zeitschriften, Schreibwaren oder anderen Druckerzeugnissen im
Sinne der vorliegenden Erfindung kann bei einer praktisch zweidimensionalen
Ausbildung des Druckerzeugnisses das entsprechende Element, welches
bei dem Buch dem Buchrücken entspricht, entfallen.
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In
einer zweiten Ausführungsform werden unter Druckerzeugnissen
im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Elektrolumineszenz-Kennzeichen
verstanden, wie sie beispielsweise aus
DE 200 22 563 U1 ,
DE 102 47 708 A1 ,
DE 102 38 054 A1 ,
WO 2006/037607 A1 und
WO 2009/027387 bekannt
sind.
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Soweit
im folgenden von Druckerzeugnis die Rede ist, ist damit sowohl die
erste als auch die zweite Ausführungsform umfasst, soweit
nicht auf eine bestimmte Ausführungsform Bezug genommen
wird.
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Erfindungsgemäß ist
also vorgesehen, dass das Druckerzeugnis mit mindestens einem Elektrolumineszenz-Element
versehen wird. Die Position des mindestens einen Elektrolumineszenz-Elements
auf dem Druckerzeugnis kann dabei bei der ersten Ausführungsform
beliebig sein, bei der zweiten Ausführungsform befindet
sich das Elektrolumineszenz-Element vorteilhafterweise auf der dem
Betrachter im am Fahrzeug montierten Zustand zugewandten Seite des
Druckerzeugnisses.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „auf
einem Druckerzeugnis” verstanden, dass ein Druckerzeugnis
dergestalt mit dem mindestens einen Elektrolumineszenz-Element versehen
ist, dass das Elektrolumineszenz-Element dem Betrachter auffällt
und von diesem erkannt wird, ihm also praktisch „ins Auge
fällt”, insbesondere wenn das Elektrolumineszenz-Element
leuchtet. Bei einem Buch ist die Position des mindestens einen Elektrolumineszenz-Elements
vorzugsweise auf dem Einband.
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Auch
die Größe des mindestens einen Elektrolumineszenz-Elements
auf dem Druckerzeugnis kann beliebig sein. Im Falle der ersten Ausführungsform
nimmt das Elektrolumineszenz-Element vorteilhafterweise jedoch einen
Großteil der Fläche der Vorderseite, der Rückseite
und/oder des Buchrückens ein. Im Falle der zweiten Ausführungsform
nimmt das Elektrolumineszenz-Element vorteilhafterweise einem Großteil
der Fläche der dem Betrachter zugewandten Seite des Druckerzeugnisses
ein.
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Unter
einem Großteil der Flache wird sowohl im Fall der ersten
als auch im Fall der zweiten Ausführungsform verstanden,
dass das Elektrolumineszenz-Element 25 bis 90 oder sogar bis 100,
bevorzugt 40 bis 90 oder sogar bis 100, besonders bevorzugt 60 bis
90 oder sogar bis 100, ganz besonders bevorzugt 80 bis 90 oder sogar
bis 100% der Fläche jeweils der Vorderseite, der Rückseite
und/oder des Buchrückens bzw. der dem Betrachter zugewandten
Seite einnimmt.
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Beide
Parameter – Position und Größe – sind
jedoch vorzugsweise so gewählt, dass die zuvor stehenden
Aufgaben der vorliegenden Erfindung gelöst werden, d. h.
das Elektrolumineszenz-Element ist ausreichend groß und
an denjenigen Positionen des Druckerzeugnisses positioniert, so
dass das Druckerzeugnis dem Betrachter auffällt und von
diesem leicht erkannt wird.
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Das
erfindungsgemäße Druckerzeugnis weist mindestens
ein Elektrolumineszenz-Element auf. Um die erfindungsgemäßen
Aufgaben wirkungsvoll zu lösen, kann es jedoch bevorzugt
oder erforderlich sein, mehr als ein Elektrolumineszenz-Element
auf dem Druckerzeugnis zu verwenden. In weiteren Ausgestaltungen
der vorliegenden Erfindung weist das Druckerzeugnis daher zwei,
drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn oder
mehr Elektrolumineszenz-Elemente auf. Diese einzelnen Elektrolumineszenz-Elemente
sind im Sinne der vorliegenden Erfindung auf dem Druckerzeugnis
vorgesehen.
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Die
einzelnen Elektrolumineszenz-Elemente können dabei eine
identische oder unterschiedliche Ausgestaltung, d. h. insbesondere
Größe, Form und Farbe, aufweisen. Die einzelnen
Elektrolumineszenz-Elemente können dabei an beliebiger
Position auf dem Druckerzeugnis vorgesehen sein. Insbesondere ist
es möglich, dass sich auch einzelne Elektrolumineszenz-Elemente überlagern.
Das mindestens eine Elektrolumineszenz-Element kann dabei in einer
ansprechenden und/oder auffallenden äußeren Erscheinung
angebracht sein, um dem Druckerzeugnis als Ganzem ein angenehmes
und/oder auffallendes Äußeres zu verleihen.
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Unter
Elektrolumineszenz (im Folgenden auch als „EL” abgekürzt)
versteht man die direkte Lumineszenzanregung von Leuchtpigmenten
(auch Leuchtsubtanzen oder Luminophore genannt) durch ein elektrisches
Wechselfeld.
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Die
Elektrolumineszenz-Technologie hat in jüngster Zeit zunehmend
an Bedeutung gewonnen. Sie ermöglicht die Realisierung
beinahe beliebig großer, blend- und schattenfreier, homogener
Leuchtflächen. Dabei sind Leistungsaufnahme und Bautiefe
(in der Größenordnung eines Millimeters und darunter) äußerst
gering. Zu den typischen Anwendungen gehört neben der Hintergrundbeleuchtung
von Flüssigkristall-Displays auch die Hinterleuchtung von
transparenten Filmen, welche mit Beschriftungen und/oder Bildmotiven
versehen sind. Somit sind transparente Elektrolumineszenz-Elemente,
wie beispielsweise Elektrolumineszenz-Leuchtplatten auf der Basis
von Glas oder transparentem Kunststoff, die beispielsweise als Informationsträger,
Werbetransparente oder zu dekorativen Zwecken dienen können,
aus dem Stand der Technik bekannt.
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Aus
US 2007/223211 A1 ist
beispielsweise bekannt, die inneren Seiten einer Speisekarte mit
mindestens einer Elektrolumineszenz-Folie zu hinterleuchten, um
den Gästen eines Restaurants das Lesen der Speisekarte
auch bei gedämpftem Licht zu ermöglichen.
US 2007/223211 A1 offenbart
ebenfalls die der Elektrolumineszenz-Anwendung zugehörige
Elektronik, Schaltvorrichtung und Energieversorgung. Die Elektronik
ermöglicht es unter anderem, Farbwechsel des Elektrolumineszenz-Elements
zu erzeugen.
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Auch
können solche Elektrolumineszenz-Elemente nahezu frei dreidimensional
verformbar sein. Die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2006 057 653 A offenbart
ein solches Elektrolumineszenz-Element. Damit dieses Folienelement
dreidimensional verformbar ist, muss das Element einen bestimmten
Schichtaufbau aufweisen. Wesentlich für die Verformung
ist, dass das Folienelement eine Metallschicht aufweist, welche
auf jeder Seite von einer kalt reckbaren Folie umgeben ist. Die
Verformung des Folienelements kann dann durch isostatische Hochdruckverformung
erfolgen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von solchen, dreidimensional verformbaren Elektrolumineszenz-Elementen
insbesondere bevorzugt.
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Auch
ist aus dem Stand der Technik bekannt, Elektrolumineszenz-Elemente
mit RFID-Systemen zu kombinieren. Beispielhaft seien hier die
DE 198 47 194 A1 ,
DE 102 14 371 A1 und
DE 602 02 055 T2 genannt. Jedoch
handelt es sich bei den dort offenbarten mit Elektrolumineszenz-Elemente
mit RFID-Systemen ausgestatteten Gegenständen nicht um
Druckerzeugnisse im Sinne der vorliegenden Erfindung, weder im Fall
der ersten, noch im Fall der zweiten Ausführungsform.
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Damit
ist im Stand der Technik nicht offenbart, Elektrolumineszenz-Elemente
beispielsweise in Einbänden von Druckerzeugnissen mit einem
RFID-System zu kombinieren, um die Druckerzeugnisse besser auffindbar
zu machen oder um eine Steuerung von Elektrolumineszenz-Anordnungen
auf Druckerzeugnissen zu ermöglichen. Dies findet sowohl
im Rahmen der ersten Ausführungsform, man denke an das
Auffinden von Büchern in Bibliotheken, als auch im Rahmen
der zweiten Ausführungsform, man denke an das Erkennen
von Fahrzeugen bei Mautbuchungssystemen, seine erfindungsgemäße
Verwendung.
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Aus
dem Stand der Technik ist darüber hinaus nicht bekannt,
dass man Druckerzeugnisse mit Elektrolumineszenz-Elemente ausstatten
kann, um beispielsweise ein optisch ansprechendes Produkt zu erhalten, welches
beispielsweise in der Werbung eingesetzt werden kann. Dies ist insbesondere
im Fall der ersten Ausführungsform eine bevorzugte Verwendung.
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Das
erfindungsgemäße mindestens eine EL-Element besteht
aus mindestens einem Substrat und mindestens einer EL-Anordnung,
welche vorzugsweise durch Siebdrucktechniken, aber beispielsweise
auch durch Rakeln, Spritzen, Sprühen und/oder, Streichen
hergestellt werden kann. Hierzu kann man ein Substrat zuerst mit
einer transparenten Elektrode beschichten, auf die dann eine Leuchtschicht
(Elektrolumineszenz-Schicht) unter Anwendung der Siebdrucktechnologie
aufgetragen wird. Abschließend können dann eine Isolationsschicht
(dielektrische Schicht) und eine weitere Elektrode auf der Leuchtschicht
angeordnet werden.
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Ausgangspunkt
der erfindungsgemäßen Elektrolumineszenz-Anordungen
sind somit leitfähige Elektrodenschichten, welche auf Substrate
aufgebracht sind.
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Das
Elektrolumineszenz-Element kann derart gestaltet sein, dass die
Seite des Substrats, die mit der Elektrolumineszenz-Anordnung versehen
ist, leuchtet, oder dass ein zumindest teilweise transparentes Substrat
von einer rückwärtig aufgebrachten Elektrolumineszenz-Anordnung
durchleuchtet wird. Weiterhin kann das Leuchten auch zu beiden Seiten
abstrahlen, falls das Substrat zumindest teilweise transparent ist.
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Das
Elektrolumineszenz-Element kann erfindungsgemäß aus
folgenden Schichten aufgebaut sein (herkömmlicher Aufbau):
- a) einem zumindest teilweise transparenten
Substrat, Komponente A,
- b) mindestens einer auf das Substrat aufgebrachten EL-Anordnung,
Komponente B, enthaltend die folgenden Komponenten
- ba) eine zumindest teilweise transparente Elektrode, Komponente
BA, als Frontelektrode,
- bb) gegebenenfalls eine erste Isolationsschicht, Komponente
BB,
- bc) eine Schicht, enthaltend mindestens ein durch ein elektrisches
Feld anregbares Leuchtpigment (Elektroluminophor), Elektrolumineszenz-Schicht
oder Pigmentschicht genannt, Komponente BC,
- bd) gegebenenfalls eine weitere Isolationsschicht, Komponente
BD,
- be) eine Rückelektrode, Komponente BE,
- bf) eine Leiterbahn oder mehrere Leiterbahnen, Komponente BF,
zur elektrischen Kontaktierung von sowohl Komponente BA als auch
von Komponente BE, wobei die Leiterbahn oder die Leiterbahnen vor,
nach oder zwischen den Elektroden BA und BE aufgebracht werden kann
bzw. können, wobei vorzugsweise die Leiterbahn oder die
Leiterbahnen in einem Arbeitsschritt aufgebracht werden. Die Leiterbahn
oder Leiterbahnen können in Form eines Silberbusses, vorzugsweise
hergestellt aus einer Silberpaste und/oder eines Silberlacks, aufgebracht
sein. Eventuell kann vor dem Aufbringen des Silberbusses noch eine
Graphitschicht aufgebracht werden,
- c) einer Schutzschicht, Komponente CA oder einer Folie, Komponente
CB.
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Die
Isolationsschichten BB und BD können unabhängig
voneinander undurchsichtig, opak oder transparent sein.
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Neben
den genannten Schichten (Komponenten A, B und C) kann das erfindungsgemäß vorgesehene Elektrolumineszenz-Element
(herkömmlicher Aufbau) weitere Schichten aufweisen. So
kann das Substrat, wenn es selbst elektrisch leitend ist, mit einer
zusätzlichen Isolationsschicht (Komponente AA), auf die
dann die Elektroluminenszens-Anordung aufgebracht wird, versehen
sein oder werden. Außerdem kann das Elektrolumineszenz-Element
eine oder mehreren Reflexionsschicht(en) aufweisen. Die Reflexionsschicht(en)
kann bzw. können insbesondere angeordnet sein:
- – außen auf Komponente A,
- – zwischen Komponente A und Komponente BA,
- – zwischen Komponente BA und Komponente BB bzw. BC,
wenn Komponente BB fehlt,
- – zwischen Komponente BD und Komponente BE,
- – zwischen Komponente BE und Komponente BF,
- – zwischen Komponente BF und Komponente CA bzw. CB,
außen auf Komponente CA bzw. CB.
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Bevorzugt
wird die Reflexionsschichtschicht, soweit vorhanden, zwischen Komponente
BA und Komponente BB bzw. BC, wenn Komponente BB fehlt, angeordnet.
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Die
Reflexionsschicht umfasst vorzugsweise Glaskügelchen, insbesondere
Hohlglaskügelchen. Der Durchmesser der Glaskügelchen
kann in weiten Grenzen verändert werden. So können
sie eine Größe d50 von im Allgemeinen 5 μm
bis 3 mm, vorzugsweise 10 bis 200 μm, besonders bevorzugt
20 bis 100 μm, aufweisen. Die Hohlglaskügelchen
sind dabei vorzugsweise in ein Bindemittel eingebettet.
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Auf
dem Substrat A und/oder zwischen Substrat A und der Elektrolumineszenz-Anordnung
können außerdem ein oder mehrere zumindest teilweise
transparente grafisch gestaltete Schichten angeordnet sein.
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Alternativ
kann das erfindungsgemäße EL-Element auch folgenden
Aufbau aufweisen (inverser Schichtaufbau):
- a)
ein zumindest teilweise transparentes Substrat, Komponente A,
- b) mindestens einer auf dem Substrat aufgebrachten EL-Anordnung,
Komponente B, enthaltend die folgenden Komponenten:
- be) eine Rückelektrode, Komponente BE, die zumindest
teilweise transparent sein kann,
- bb) gegebenenfalls eine erste Isolationsschicht, Komponente
BB,
- bc) eine Schicht, enthaltend mindestens ein durch ein elektrisches
Feld anregbares Leuchtpigment (Elektroluminophor), EL-Schicht oder
Pigmentschicht genannt, Komponente BC,
- bd) gegebenenfalls eine weitere Isolationsschicht, Komponente
BD,
- ba) eine zumindest teilweise transparente Elektrode, Komponente
BA, als Frontelektrode,
- bf) eine Leiterbahn oder mehrere Leiterbahnen, Komponente BF,
zur elektrischen Kontaktierung von sowohl Komponente BA als auch
von Komponente BE, wobei die Leiterbahn oder die Leiterbahnen vor,
nach oder zwischen den Elektroden BA und BE aufgebracht werden kann
bzw. können, wobei vorzugsweise die Leiterbahn oder die
Leiterbahnen in einem Arbeitsschritt aufgebracht werden. Die Leiterbahn
oder Leiterbahnen können in Form eines Silberbusses, vorzugsweise
hergestellt aus einer Silberpaste und/oder eines Silberlacks, aufgebracht
sein. Eventuell kann vor dem Aufbringen des Silberbusses noch eine
Graphitschicht aufgebracht werden,
- c) eine zumindest teilweise transparenten Schutzschicht, Komponente
CA und/oder einer Folie, Komponente CB.
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Neben
den genannten Schichten (Komponenten A, B und C) kann das erfindungsgemäße
EL-Element mit inversem Schichtaufbau weitere Schichten aufweisen.
So kann das Substrat, wenn es selbst elektrisch leitend ist, mit
einer zusätzlichen Isolationsschicht (Komponente AA), auf
die dann die Elektroluminenszens-Anordung aufgebracht wird, versehen
sein oder werden. Außerdem kann das EL-Element eine oder mehreren
Reflexionsschicht(en) aufweisen. Die Reflexionsschicht(en) kann
bzw. können insbesondere angeordnet sein:
- – außen auf Komponente A,
- – zwischen Komponente A und Komponente BE,
- – zwischen Komponente BE und Komponente BB,
- – zwischen Komponente BB und Komponente BC,
- – zwischen Komponente BC und Komponente BD,
- – zwischen Komponente BD und Komponente BA,
- – zwischen Komponente BA und Komponente BF,
- – zwischen Komponente BA und Komponente BC,
wenn
Komponente BF fehlt
- – zwischen Komponente BF und Komponente CA bzw. CB, – auf
Komponente CA bzw. CB.
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Bevorzugt
ist die Reflexionsschichtschicht, soweit vorhanden, zwischen Komponente
BA und Komponente BD bzw. BC, wenn Komponente BD fehlt, angeordnet.
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Auf
der transparenten Schutzschicht C und/oder zwischen der transparenten
Schutzschicht C und der EL-Anordnung können außerdem
ein oder mehrere zumindest teilweise transparente grafisch gestaltete Schichten
angeordnet sein. Insbesondere können die grafisch gestalteten
Schichten die Funktion der Schutzschicht übernehmen.
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Für
den Fachmann ist es offensichtlich, dass die für den herkömmlichen
Aufbau genannten besonderen Ausführungsformen und Merkmale,
soweit nicht anders bestimmt, für den inversen Schichtaufbau
entsprechend gelten.
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Die
eine oder mehreren Isolationsschicht(en) BB und/oder BD sowohl beim
herkömmlichen Aufbau als auch beim inversen Aufbau kann
bzw. können insbesondere dann entfallen, wenn die Komponente
BC eine Schichtdicke aufweist, die einen Kurzschluss zwischen den
beiden Elektroden Komponenten BA und BE verhindert.
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Zum
Betrieb der erfindungsgemäß hergestellten EL-Anordnung
weisen die Elektroden BA und BE elektrische Anschlüsse
auf, die an einen Seitenrand des erfindungsgemäßen
Folienelements geführt werden und dort mittels Kontaktierhilfen
mit einer Stromquelle kontaktiert werden. Geeignete Kontaktierhilfen
sind zum Beispiel Crimpen, Klemmen, elektrisch leitender Kleber,
Nieten, Schrauben und andere dem Fachmann bekannte Mittel. Die Ansteuerung
des EL-Elements kann in herkömmlicher dem Fachmann bekannter
Weise erfolgen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt die Ansteuerung des resultierenden EL-Elements
durch eine kapazitive Energieübertragung.
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Wie
bereits erwähnt, wird das durch das erfindungsgemäße
EL-Element mittels Wechselstrom betrieben. Der Wechselstrom wird
dabei bevorzugt mittels eines EL-DC/AC-Inverters erzeugt. Durch
das Anlegen einer Wechselspannung an die zwei Elektroden des EL-Elements
wird dann die Emission einer EL erzeugt. Der Inverter ist herkömmlicherweise
zusammen mit einer Steuerelektronik auf einer Leiterplatte befestigt.
Die Stromversorgung kann beispielsweise durch Batterie(n), aufladbare(n)
Akkumulator(en) oder durch Versorgung durch eine externe Stromquelle
erfolgen. Für EL-Elemente, die nicht ortsfest sind, wie
beispielsweise auch Druckerzeugnisse, bietet sich naheliegenderweise
eine Stromversorgung durch Batterie(n) und/oder aufladbare(n) Akkumulator(en)
an.
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Ein
weiterer Nachteil, die Elektrolumineszenz-Anordnungen aufweisen
und welche sich insbesondere bei den erfindungsgemäßen
Druckerzeugnissen auswirken können, sind die ständigen
Störgeräusche, beispielsweise Pfeif- und Brummgeräusche,
welche die Elektronik der Elektrolumineszenz-Elemente erzeugt.
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Diese
Geräusche werden bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
dadurch verhindert oder zumindest deutlich vermindert, dass die üblicherweise
bei Steuerelektroniken von Elektrolumineszenz-Elementen eingesetzten
keramischen Kondensatoren durch Elektrolytkondensatoren ersetzt
werden. Insbesondere ist erfindungsgemäß der Ladekondensator
an der Hochvoltgleichspannung vor dem DC/AC-Wandler als Elektrolytkondensator
ausgebildet. Hierdurch lassen sich, je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Druckerzeugnisses, die durch die Elektronik der Elektrolumineszenz-Anordnung
erzeugten Geräusche reduzieren.
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Im
Folgenden werden nunmehr Ausgestaltungen der einzelnen, zuvor näher
beschriebenen Schichten einer Elektrolumineszenz-Anordnung, welche
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf dem Druckerzeugnis verwendet
werden kann, beschrieben:
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Elektroden
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Das
erfindungsgemäß verwendete Elektrolumineszenz-Element
weist eine erste zumindest teilweise transparente Elektrode, Frontelektrode
BA, und eine zweite Rückelektrode BE auf.
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Unter
dem Ausdruck „zumindest teilweise transparent” ist
im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Elektrode zu verstehen,
die aus einem Material aufgebaut ist, welches eine Transmission
von im Allgemeinen mehr als 60%, vorzugsweise mehr als 70%, besonders
bevorzugt mehr als 80%, speziell mehr als 90%, aufweist.
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Die
Rückelektrode BE der Elektrolumineszenz-Anordnung, welche
beispielsweise auf der Oberseite des Druckerzeugnisses vorgesehen
sein kann, muss nicht zwingend transparent ausgebildet sein. Geeignete elektrische
leitende Materialien für die Elektroden sind dem Fachmann
an sich bekannt. Grundsätzlich bieten sich bei der Herstellung
von Dickfilm-EL-Elementen mit Wechselspannungsanregung mehrere Arten
von Elektroden an. Zum einen sind dies im Vakuum auf Kunststofffolien
gesputterte oder aufgedampfte Indium-Zinn-Oxid-Elektroden (Indium-Tin-Oxide,
ITO). Sie sind sehr dünn (einige 100 Å) und bieten
den Vorteil einer hohen Transparenz bei einem relativ geringen Flächenwiderstand
(ca. 60 bis 600 Ω).
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Ferner
können Druckpasten mit ITO oder ATO (Antimon-Tin-Oxide,
Antimon-Zinn-Oxid) oder intrinsisch leitfähige transparente
Polymerpasten verwendet werden, aus welchen flächige Elektroden
mittels Siebdruck erzeugt werden. Bei einer Dicke von ca. 5 bis
20 μm bieten derartige Elektroden nur geringere Transparenz
bei hohem Flächenwiderstand (bis 50 kΩ). Sie sind
weitgehend beliebig strukturiert applizierbar, und zwar auch auf
strukturierten Oberflächen. Ferner bieten sie eine relativ
gute Laminierbarkeit. Auch Non-ITO-Siebdruckschichten (wobei der
Begriff „Non-ITO” alle Siebdruckschichten umfasst,
die nicht auf Indium-Zinn-Oxid (ITO) basieren), das heißt
intrinsisch leitfähige polymere Schichten mit üblicherweise
nanoskaligen elektrischleitfähigen Pigmenten, beispielsweise
die ATO-Siebdruckpasten mit den Bezeichnungen 7162E oder 7164 von
DuPont, intrinsisch leitfähigen Polymersystemen wie dem
Orgacon® System von Agfa, dem Clevios® Poly-(3,4-ethylendioxythiophen)-System
von H. C. Starck GmbH, dem als organisches Metall (PEDT-conductive
polymer polyethylene-dioxythiophene) bezeichneten System von Ormecon,
leitfähigen Beschichtungs- oder Druckfarbensystemen von
Panipol OY und gegebenenfalls mit hochflexiblen Bindemitteln, zum
Beispiel auf Basis von PU (Polyurethanen), PMMA (Polymethylmethacrylat),
PVA (Polyvinylalkohol), modifiziertes Polyanilin, können
verwendet werden. Bevorzugt wird als Material der zumindest teilweise
transparenten Elektrode des Elektrolumineszenz-Elements Clevios® Poly-(3,4-ethylendioxythiophen)-System
von H. C. Starck GmbH eingesetzt. Beispiele für elektrisch
leitende Polymerfilme sind Polyaniline, Polythiophene, Polyacetylene,
Polypyrrole (Handbook of Conducting Polymers, 1986)
mit und ohne Metalloxid-Füllung.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
werden zur Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung der teilweise transparenten
Elektrode BA 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 80 Gew.-%, besonders
bevorzugt 30 bis 65 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Druckpaste, Clevios P. Clevios PH, Clevios P AG, Clevios P HCV4,
Clevios P HS, Clevios PH 500, Clevios PH 510 oder beliebige Mischungen
davon verwendet. Als Lösemittel können Dimethylsulfoxid
(DMSO), N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, Ethylenglykol,
Glycerin, Sorbitol, Methanol, Ethanol, Isopropanol, N-Propanol,
Acton, Methylethylketon, Dimethylaminoethanol, Wasser oder Gemische
aus zwei oder drei oder mehreren der genannten Lösemittel
verwendet werden. Die Menge an Lösemittel kann in der Druckpaste
in weiten Bereichen variieren. So können in einer Formulierung
einer Paste 55 bis 60 Gew.-% Lösemittel enthalten sein,
während in einer anderen Formulierung etwa 35 bis 45 Gew.-%
eines Lösemittelgemischs aus zwei oder mehr Lösemitteln
verwendet werden. Weiterhin können als Grenzflächenadditiv
und Haftaktivator Silquest A187, Neo Rez R986, Dynol 604 und/oder
Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Substanzen enthalten sein.
Deren Menge beträgt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,3
bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckpaste.
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Als
Bindemittel können in der Formulierung beispielsweise UD-85,
Bayhydrol PR340/1, Bayhydrol PR135 oder beliebige Mischungen davon,
vorzugsweise in Mengen von etwa 0,5 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 3 bis
5 Gew.-%, enthalten sein. Bei den eingesetzten Polyurethandispersionen,
die nach dem Trocknen der Schicht das Bindemittel für die
Leitschicht bilden, handelt es sich vorzugsweise um wässrige
Polyurethandispersionen.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Formulierungen von Druckpasten zur Herstellung der teilweise
transparenten Elektrode BA enthalten:
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Clevios
P HS (H. C. Starck) | 33 | 48 | 40 | 42,2 |
Silquest
A187 (OSi Specialties) | 0,4 | 0,5 | 1,2 | 1,0 |
N-Methylpyrrolidon | 23,7 | 14,4 | 10,3 | 13,3 |
Diethylenglykol | 26,3 | 20,7 | 30,0 | 25,4 |
Proglyde/DMM | 12,6 | 12,4 | 14,5 | 13,6 |
Bayderm
Finish 85 UD (Lanxess) | 4,0 | 4,0 | 4,0 | 4,5 |
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Clevios
P HS (H. C. Starck) | 33 | 40 |
Silquest
A187 (OSi Specialties) | 0,4 | 1,2 |
N-Methylpyrrolidon | 23,7 | 10,3 |
Diethylenglykol | 26,3 | 30,0 |
Proglyde/DMM | 12,6 | 14,5 |
Bayhydrol
P340/1 | 4,0 | 4,0 |
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Abweichend
von den oben genannten Formulierungen für die teilweise
transparenten Elektrode BA können als fertige Formulierungen
auch folgende hier beispielhaft genannte bereits fertige, kommerziell
erhältliche Druckpasten erfindungsgemäß eingesetzt
werden: die Orgacon EL-P1000-, EL-P3000-, EL-P5000- oder EL-P6000-Reihen
von Agfa, bevorzugt die EL-P3000- und EL-P6000-Reihen (insbesondere
für verformbare Anwendungen).
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Darüber
hinaus sind auch Zinn-Oxid (NESA) Pasten als entsprechendes Elektrodenmaterial
denkbar.
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Die
oben beschriebenen elektrisch leitenden Materialien können
darüber hinaus auf einem Trägermaterial aufgebracht
sein. Als Trägermaterial bieten sich beispielsweise transparente
Gläser und thermoplastische Folien an. Entsprechende Trägermaterialien
werden weiter unten näher beschrieben. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung können ein oder zwei Trägersubstrate
verwendet werden
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Diese
Elektrodenmaterialien können beispielsweise mittels Siebdruck,
Rakeln, Spritzen, Sprühen, Streichen auf entsprechende
Trägermaterialien (Substrate) aufgebracht werden, wobei
bevorzugt anschließend bei geringen Temperaturen von beispielsweise
80 bis 120°C getrocknet wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Aufbringung
der elektrisch leitfähigen Beschichtung mittels Vakuum
oder pyrolytisch.
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Besonders
bevorzugt ist die elektrisch leitfähige Beschichtung eine
mittels Vakuum oder pyrolytisch hergestellte metallische oder metalloxidische
dünne und weitgehend transparente Schicht, die bevorzugt
einen Flächenwiderstand von 5 mΩ bis 3.000 Ω/Quadrat,
besonders bevorzugt einen Flächenwiderstand von 0,1 bis 1.000 Ω/Quadrat,
ganz besonders bevorzugt 5 bis 30 Ω/Quadrat aufweist, und
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine Tageslichtdurchlässigkeit
von zumindest größer 60% (> 60 bis 100%) und insbesondere größer
76% (> 76 bis 100%)
aufweist. Darüber hinaus kann auch elektrisch leitfähiges
Glas als Elektrode verwendet werden.
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Eine
spezielle bevorzugte Art von elektrisch leitfähigem und
hochtransparentem Glas, insbesondere Floatglas, stellen pyrolytisch
hergestellte Schichten dar, die ein hohe Oberflächenhärte
aufwei sen und deren elektrischer Oberflächenwiderstand
in einem sehr weiten Bereich von im Allgemeinen einigen Milliohm
bis 3.000 Ω/Quadrat eingestellt werden kann.
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Derartige
pyrolytisch beschichtete Gläser können gut verformt
werden und weisen eine gute Kratzbeständigkeit auf, insbesondere
führen Kratzer nicht zu einer elektrischen Unterbrechung
der elektrisch leitenden Oberflächenschicht, sondern lediglich
zu einer meist geringfügigen Erhöhung des Flächenwiderstandes.
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Des
Weiteren sind pyrolytisch hergestellte leitfähige Oberflächenschichten
durch die Temperaturbehandlung derart stark in die Oberfläche
diffundiert und in der Oberfläche verankert, dass bei einem
anschließenden Materialauftrag ein extrem hoher Haftverbund
zum Glassubstrat gegeben ist, was für die vorliegende Erfindung
ebenfalls sehr vorteilhaft ist. Zusätzlich weisen derartige
Beschichtungen eine gute Homogenität, also eine geringe
Streuung des Oberflächenwiderstandswertes über
große Oberflächen auf. Diese Eigenschaft stellt
ebenfalls einen Vorteil für die vorliegende Erfindung dar.
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Elektrisch
leitfähige und hochtransparente dünne Schichten
können auf einem Glassubstrat, das erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzt wird, wesentlich effizienter und kostengünstiger
als auf polymeren Substraten wie PET oder PMMA oder PC hergestellt
werden. Der elektrische Flächenwiderstand ist bei Glasbeschichtungen
im Schnitt um den Faktor 10 günstiger als auf einer polymeren
Folie bei vergleichbarer Transparenz, also beispielsweise 3 bis
10 Ohm/Quadrat bei Glasschichten verglichen mit 30 bis 100 Ω/Quadrat
auf PET-Folien.
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Bei
der Rückelektrode Komponente BE handelt es sich – wie
bei der zumindest teilweise transparenten Elektrode – um
eine flächige Elektrode, die jedoch nicht transparent oder
zumindest teilweise transparent sein muss. Diese ist im Allgemeinen
auf die Isolationsschicht – wenn sie vorhanden ist – aufgebracht.
Falls keine Isolationsschicht vorhanden ist, ist die Rückelektrode
auf die Schicht enthaltend mindestens eine durch ein elektrisches
Feld anregbare Leuchtsubstanz aufgebracht. In einer alternativen
Ausführungsform ist die Rückelektrode auf dem
zumindest teilweise transparenten Substrat A aufgebracht.
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Die
Rückelektrode ist im Allgemeinen aus elektrisch leitenden
Materialien auf anorganischer oder organischer Basis aufgebaut,
beispielsweise aus Metallen wie Silber, wobei bevorzugt solche Materialien
eingesetzt werden, die bei Anwendung des isostatischen Hochdruckverformungsverfahrens
zur Herstellung des dreidimensional verformten Elektrolumineszenz-Elements
nicht beschädigt werden. Geeignete Elektroden sind ferner
insbesondere polymere elektrisch leitfähige Beschich tungen.
Dabei können die bereits vorstehend bezüglich
der zumindest teilweise transparenten Elektrode genannten Beschichtungen
eingesetzt werden. Daneben sind solche, dem Fachmann bekannten polymeren
elektrisch leitfähigen Beschichtungen einsetzbar, die nicht
zumindest teilweise transparent sind.
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Geeignete
Materialien der Rückelektrode sind somit bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Metallen wie Silber, Kohlenstoff,
ITO-Siebdruckschichten, ATO-Siebdruckschichten, Non-ITO-Siebdruckschichten,
das heißt intrinsisch leitfähige polymere Systeme
mit üblicherweise nanoskaligen elektrisch leitfähigen
Pigmenten, beispielsweise ATO-Siebdruckpasten mit der Bezeichnung
7162E oder 7164 von DuPont, intrinsisch leitfähigen Polymersystemen
wie dem Orgacon® System von Agfa,
dem Clevios® Poly-(3,4-ethylendioxythiophen)-System
von H. C. Starck GmbH, dem als organisches Metall (PEDT conductive polymer
polyethylene-dioxythiophene) bezeichneten System von Ormecon, leitfähigen
Beschichtungs- und Druckfarbensystemen von Panipol Oy und gegebenenfalls
mit hochflexiblen Bindemitteln, zum Beispiel auf Basis von PU (Polyurethanen),
PMMA (Polymethylmethacrylat), PVA (Polyvinylalkohol), modifiziertes
Polyanilin, wobei die vorstehend genannten Materialien zur Verbesserung
der elektrischen Leitfähigkeit mit Metallen wie Silber
oder Kohlenstoff versetzt werden können und/oder mit einer
Lage aus diesen Materialien ergänzt werden können.
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Die
Formulierung der Druckpaste für die Rückelektrode
kann der der teilweise transparenten Elektrode entsprechen.
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Abweichend
von dieser Formulierung kann jedoch für die Rückelektrode
auch folgende Formulierung erfindungsgemäß verwendet
werden.
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Zur
Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung der Rückelektrode
werden 30 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt
50 bis 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckpaste,
der leitfähigen Polymere Clevios P, Clevios PH, Clevios
P AG, Clevios P HCV4, Clevios P HS, Clevios PH, Clevios PH 500,
Clevios PH 510 oder beliebige Mischungen davon verwendet. Als Lösemittel
können Dimethylsulfoxid (DMSO), N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid,
Ethylenglykol, Glycerin, Sorbitol, Methanol, Ethanol, Isopropanol,
N-Propanol, Acton, Methylethylketon, Dimethylaminoethanol, Wasser oder
Mischungen aus zwei oder drei oder mehreren dieser Lösemittel
verwendet werden. Die Menge an verwendetem Lösemittel kann
in breiten Bereichen variieren. So können in einer erfindungsgemäßen
Formulierung einer Paste 55 bis 60 Gew.-% Lösemittel enthalten
sein, während in einer anderen erfindungsgemäßen Formulierung
etwa 40 Gew.-% eines Lösemittelgemischs aus drei Lösemitteln
ver wendet werden. Weiterhin können als Grenzflächenadditiv
und Haftaktivator Silquest A187, Neo Rez R986, Dynol 604 oder Mischungen aus
zwei oder mehreren dieser Substanzen vorzugsweise in einer Menge
von 0,7 bis 1,2 Gew.-% enthalten sein. Als Bindemittel können
beispielsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-% UD-85, Bayhydrol PR340/1, Bayhydrol
PR135 oder beliebige Mischungen davon enthalten sein.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Rückelektrode mit Graphit gefüllt sein.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass den oben beschriebenen Formulierungen
Graphit zugegeben wird.
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Abweichend
von den oben genannten Formulierung für die Rückelektrode
können als fertige Formulierungen auch folgende hier beispielhaft
genannte bereits fertige, kommerziell erhältliche Druckpasten
erfindungsgemäß eingesetzt werden: die Orgacon
EL-P1000-, EL-P3000-, EL-P5000-oder EL-P6000-Reihen von Agfa, bevorzugt
die EL-P3000- und EL-P6000-Reihen (für verformbare Anwendungen).
Auch hier kann Graphit zugegeben werden.
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Speziell
für die Rückelektrode können auch die
Druckpasten der Orgacon EL-P4000-Reihe, insbesondere Orgacon EL-P4010
und EL-4020, verwendet werden. Beide können in beliebigem
Verhältnis miteinander gemischt werden. Orgacon EL-P4010
und EL-4020 enthalten bereits Graphit. Auch käuflich zu
erwerbende Graphitpasten können als Rückelektrode
verwendet werden, beispielsweise Graphitpasten von Acheson, insbesondere
Electrodag 965 SS oder Electrodag 6017 SS. Eine erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung der Rückelektrode
BE enthält:
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Clevios
P HS | 58,0 | 50,7 | 64,0 |
Silquest
A187 | 2,0 | 1,0 | 1,6 |
NMP
(z. B. BASF) | 17,0 | 12,1 | 14,8 |
DEG | 10,0 | 23,5 | 5,9 |
DPG/DMM | 10,0 | 8,6 | 10,2 |
Bayderm
Finish 85 UD (Lanxess) | 3,0 | 4,1 | 3,5 |
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Clevios
P HS | 58,0 | 50,7 |
Silquest
A187 | 2,0 | 1,0 |
NMP
(z. B. BASF) | 17,0 | 12,1 |
DEG | 10,0 | 23,5 |
DPG/DMM | 10,0 | 8,6 |
Bayhydrol
P340/1 | 3,0 | 4,1 |
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Leiterbahnen, Anschlüsse der
Elektroden
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Als
Leiterbahnen zur Ansteuerung der Elektrolumineszenz-Anordnung können
so genannte Busbars (oben unter Komponente BF aufgeführt)
eingesetzt werden, insbesondere bei halbleitenden LEP beziehungsweise
OLED Systemen, worin verhältnismäßig
große Ströme fließen. Dabei werden in
der Art eines Kreuzes sehr gut elektrisch leitfähige Leiterbahnen
hergestellt. Auf diese Weise wird beispielsweise eine große
Fläche in vier kleine Flächen unterteilt. Damit
wird der Spannungsabfall im Mittelbereich einer Leuchtfläche
wesentlich reduziert und die Gleichmäßigkeit der
Leuchtdichte beziehungsweise der Abfall der Helligkeit in der Mitte
eines Leuchtfeldes reduziert.
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Bei
einem zinksulfidischen partikulären Elektrolumineszenz-Feld
werden im Allgemeinen beispielsweise größer 100
Volt bis über 200 Volt Wechselspannung angelegt, und es
fließen bei Verwendung eines guten Dielektrikums beziehungsweise
guter Isolation sehr geringe Ströme. Daher ist bei dem
erfindungsgemäßen ZnS-Dickfilm-AC-EL-Element das
Problem der Strombelastung wesentlich geringer als bei halbleitenden
LEP beziehungsweise OLED Systemen, so dass der Einsatz von Bus-bars
nicht unbedingt erforderlich ist, sondern großflächige
Leuchtelemente ohne Einsatz von Bus-bars bereit gestellt werden
können.
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Die
elektrischen Anschlüsse können beispielsweise
unter Verwendung von elektrisch leitfähigen und einbrennbaren
Pasten mit Zinn, Zink, Silber, Palladium, Aluminium und weiteren
geeigneten leitfähigen Metallen beziehungsweise Kombinationen
und Mischungen oder Legierungen daraus, hergestellt werden.
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Dabei
werden die elektrisch leitfähigen Kontaktierstreifen im
Allgemeinen mittels Siebdruck, Pinselauftrag, Ink-Jet, Rakel, Rolle,
durch Sprühen oder mittels Dispensierauftrag oder vergleichbaren
dem Fachmann bekannten Auftragsmethoden auf die elektrisch leitfähigen
und zumindest teilweise transparenten dünnen Beschichtungen
aufgebracht und anschließend im Allgemeinen in einem Ofen
thermisch behandelt, so dass üblicherweise seitlich entlang
einer Substratkante angebrachte Streifen gut mittels Löten,
Klemmen oder Stecken elektrisch leitend kontaktiert werden können.
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Solange
nur geringe elektrische Leistungen auf elektrisch leitfähige
Beschichtungen eingeleitet werden müssen, sind Federkontakte
oder Carbon-gefüllte Gummielemente beziehungsweise so genannte
Zebra-Gummistreifen ausreichend.
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Als
Leitkleberpasten werden bevorzugt Leitkleberpasten auf Basis von
Silber, Palladium, Kupfer oder Gold gefüllter Polymerkleber
verwendet. Es können ebenfalls selbstklebende elektrisch
leitfähige Streifen zum Beispiel aus verzinnter Kupferfolie
mit einem in z-Richtung elektrisch leitfähigen Kleber durch
Anpressen appliziert werden.
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Die
Klebeschicht wird dabei im Allgemeinen mit einigen N/cm2 Flächenpressung
gleichmäßig angepresst, und es werden so je nach
Ausführung Werte von 0,013 Ohm/cm2 (z.
B. Conductive Copper Foil Tape VE 1691 der Firma D & M International,
A-8451 Heimschuh) beziehungsweise 0,005 Ohm (z. B. Type 1183 der Firma
3M Electrical Products Division, Austin, Texas USA; gemäß MIL-STD-200
Method 307 maintained at 5 psi/3,4 N/cm2 measured
over 1 sq.in. surface area) oder 0,001 Ohm (z. B. Type 1345 der
Firma 3M) oder 0,003 Ohm (z. B. Type 3202 der Firma Holland Shielding
Systems BV) erreicht.
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Dielektrizitätsschicht
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Das
erfindungsgemäße El-Element weist gegebenfalls
eine oder mehrere Dielektrizitätsschicht(en) als Komponente(n)
BB und/oder BD auf, welche im Fall von Komponente BB zwischen der
Frontelektrode BA und der EL-Schicht Komponente BC vorgesehen ist
und im Fall von Komponente BD zwischen der Rückelektrode Komponente
BE und der EL-Schicht Komponente BC vorgesehen ist.
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Entsprechende
Dielektrizitätsschichten sind dem Fachmann bekannt. Entsprechende
Schichten weisen häufig hoch dielektrisch wirkende Pulver
wie beispielsweise Bariumtitanat auf, welche vorzugsweise in fluorhaltigen
Kunststoffen oder in auf Cyan basierenden Harzen dispergiert sind.
Beispiele für besonders geeignete Teilchen sind Bariumtitanat-Teilchen
im Bereich von bevorzugt 1,0 bis 2,0 μm. Diese können
bei einem hohen Füllgrad eine relative Dielektrizitätskonstante
von bis zu 100 ergeben.
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Die
Dielektrizitätsschicht weist eine Dicke von im Allgemeinen
1 bis 50 μm, vorzugsweise 2 bis 40 μm, besonders
bevorzugt 5 bis 25 μm, speziell 8 bis 15 μm, auf.
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Das
Elektrolumineszenz-Element kann in einer Ausführungsform
auch zusätzlich noch eine weitere Dielektrizitätsschicht
aufweisen, welche übereinander angeordnet werden und zusammen
die Isolationswirkung verbessern oder aber welche durch eine floatende
Elektrodenschicht unterbrochen wird. Die Verwendung einer zweiten
Dielektrizitätsschicht kann von der Qualität und
Pinhole-Freiheit der ersten Dielektrizitätsschicht abhängen.
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Als
Füllstoffe werden anorganische Isolationsmaterialien verwendet,
die dem Fachmann aus der Literatur bekannt sind, beispielsweise:
BaTiO3, SrTiO3, KNbO3, PbTiO3, LaTaO3, LiNbO3, GeTe, Mg2TiO4, Bi2(TiO3)3,
NiTiO3, CaTiO3, ZnTiO3, Zn2TiO4, BaSnO3, Bi(SnO3)3, CaSnO3, PbSnO3,
MgSnO3, SrSnO3, ZnSnO3, BaZrO3, CaZrO3, PbZrO3, MgZrO3, SrZrO3,
ZnZrO3. oder Mischungen von zwei oder mehreren dieser Füllstoffe.
Erfindungsgemäß bevorzugt als Füllstoff
sind BaTiO3 oder PbZrO3 oder Mischungen daraus, vorzugsweise in
Füllmengen von 5 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 75
Gew.-%, besonders bevorzugt von 40 bis 70 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht der Paste, in der Paste zur Herstellung der
Isolationsschicht.
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Als
Bindemittel für diese Schicht können Ein- oder
bevorzugt Zweikomponentenpolyurethansysteme, bevorzugt der Bayer
MaterialScience AG, wiederum besonders bevorzugt Desmodur und Desmophen
oder die Lackrohstoffe der Lupranate-, Lupranol-, Pluracol- oder
Lupraphen-Reihen der BASF AG; der Degussa AG (Evonik), vorzugsweise
Vestanat, wiederum besonders bevorzugt Vestanat T und B; oder der
Dow Chemical Company, wiederum bevorzugt Vorastar; verwendet werden.
Weiterhin können auch hochflexible Bindemittel, zum Beispiel
solche auf Basis von PMMA, PVA, insbesondere Mowiol und Poval von
Kuraray Europe GmbH bzw. Kuraray Specialties Europe GmbH oder Polyviol
von Wacker AG, oder PVB, inbesondere Mowital von Kuraray Europe
GmbH bzw. Kuraray Specialties Europe GmbH (B 20 H, B 30 T, B 30
H, B 30 HH, B 45 H, B 60 T, B 60 H, B 60 HH, B 75 H) oder Pioloform,
insbeondere Pioloform BR18, BM18 oder BT18, von Wacker AG, eingesetzt
werden.
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Als
Lösemittel können beispielsweise Ethylacetat,
Butylacetat, 1-Methoxypropylacetat-2, Toluol, Xylol, Solvesso 100,
Shellsol A oder Mischungen aus zwei oder mehrere dieser Lösemittel
verwendet werden. Bei Verwendung von zum Beispiel PVB als Bindemittel
ferner Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Diacetonalkohol,
Benzylalkohol, 1-Methoxypropanol-2, Butylglykol, Methoxybutanol,
Dowanol, Methoxypropylacetat, Methylacetat, Ethylacetat, Butylacetat,
Butoxyl, Glykolsäure-n-butylester. Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Toluol, Xylol, Hexan, Cyclohexan,
Heptan sowie Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Lösungsmittel
in Mengen von 1 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Paste, bevorzugt
2 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 10 Gew.-%. Weiterhin
können noch Additive wie Verlaufsmittel und Rheologieadditvie
zur Verbesserung der Eigenschaften zugefügt werden. Beispiele
für Verlaufsmittel sind Additol XL480 in Butoxyl in einem
Mischungsverhältnis von 40:60 bis 60:40. Als weitere Additive
können 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen aus die Gesamtpastenmasse.
Als Rheologieadditive, die das Absetzverhalten von Pigmenten und Füllstoffen
in der Paste vermindern, können beispielsweise BYK 410,
BYK 411, BYK 430, BYK 431 oder beliebige Mischungen davon enthalten
sein.
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Besonders
bevorzugte Formulierungen einer Druckpaste zur Herstellung der Isolationsschicht
als Komponente BB und/oder BD enthalten:
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
BaTiO3 | 50 | 50 | 50 | 55 |
Desmophen
1800 (BMS) | 25 | 25 | 25 | 22,5 |
Desmodur
L67 MPA/X (BMS) | 14 | 14 | 14 | 11,4 |
Ethoxypropylacetat | 8,7 | 0 | 4 | 0 |
Methoxypropylacetat | 0 | 8,7 | 4,7 | 8,6 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 2,3 | 2,3 | 2,3 | 2,5 |
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
BaTiO3 | 55 | 56,6 | 59,9 | 59,9 |
Desmophen
1800 (BMS) | 22,5 | 20,3 | 19,9 | 19,9 |
Desmodur
L67 MPA/X (BMS) | 11,4 | 12,5 | 11,2 | 11,2 |
Ethoxypropylacetat | 8,6 | 7,6 | 5,7 | 0 |
Methoxypropylacetat | 0 | 0 | 0 | 5,7 |
Additol
XL480 in Butoxyl 50% | 2,5 | 3,0 | 3,3 | 3,3 |
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Substanz | Gehalt/Gew.-% |
BaTiO3 | 55 | BaTiO3 | 60,2 |
Desmophen
1800 (BMS) | 22,5 | Desmophen
670 (BMS) | 14,3 |
Desmodur
L67 MPA/X (BMS) | 12 | Desmodur
N75MPA (BMS) | 12,3 |
Ethoxypropylacetat | 8 | Ethoxypropylacetat | 10,3 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 2,5 | Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 2,9 |
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EL-Schicht
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Das
erfindungsgemäße EL-Element umfasst eine EL-Schicht
als Komponente BC.
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Die
mindestens eine Elektroluminezenz(EL)-Schicht, ist im Allgemeinen
zwischen der ersten transparenten Elektrode und einer dielektrischen
Schicht angeordnet. Dabei kann die EL-Schicht unmittelbar im Anschluss
an die dielektrische Schicht angeordnet sein oder es können
gegebenenfalls eine oder mehrere weitere Schichten zwischen der
dielektrischen Schicht und der EL-Schicht angeordnet sein. Bevorzugt
ist die EL-Schicht unmittelbar im Anschluss an die dielektrische
Schicht angeordnet.
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Die
mindestens eine Elektrolumineszenz-EL-Schicht kann auf der gesamten
Innenfläche der ersten teilweise transparenten Elektrode
angeordnet sein oder auf einer oder mehreren Teilflächen
der ersten zumindest teilweise transparenten Elektrode. In dem Fall,
dass die Leuchstruktur auf mehreren Teilflächen angeordnet
ist, haben die Teilflächen im Allgemeinen einen Abstand
von 0,5 bis 10,0 mm, bevorzugt 1 bis 5 mm voneinander.
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Die
EL-Schicht ist im Allgemeinen aus einer Bindemittelmatrix mit darin
homogen dispergierten EL-Pigmenten aufgebaut. Die Bindemittelmatrix
wird im Allgemeinen so gewählt, dass ein guter Haftverbund auf
der Elektrodenschicht (bzw. der ggf. darauf aufgebrachten dielektrischen
Schicht gegeben ist. In einer bevorzugten Ausführung werden
dabei PVB oder PU basierende Systeme verwendet. Neben den EL-Pigmenten können
ggf. noch weitere Zusätze in der Bindemittelmatrix vorliegen,
wie farbkonvertierende organische und/oder anorganische Systeme,
Farbzusatzstoffe für einen Tag- und Nacht-Lichteffekt und/oder
reflektierende und/oder Licht absorbierende Effektpigmente wie Aluminiumflakes
oder Glasflakes oder Mica-Plateletts.
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Die
in der EL-Schicht verwendeten EL-Pigmente weisen im Allgemeinen
eine Dicke von 1 bis 50 μm, vorzugsweise 5 bis 25 um, auf.
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Bevorzugt
ist die mindestens eine EL-Schicht eine Wechselstrom-Dickfilm-Pulver-Elektrolumineszenz(AC-P-EL)-Leuchtstruktur.
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Dickfilm
AC-EL Systeme sind seit Destriau 1947 gut bekannt und werden meist
mittels Siebdruck auf ITO-PET Folien appliziert. Da zinksulfidische
Elektroluminophore im Betrieb und speziell bei höheren
Temperaturen und einer Wasserdampfumgebung eine sehr starke Degradation
aufweisen, werden heute für langlebige Dickfilm AC-EL Lampenaufbauten
im Allgemeinen mikroverkapselte EL-Luminophore (Pigmente) verwendet.
Es ist jedoch ebenfalls möglich, in dem erfindungsgemäßen
EL-Element nicht mikroverkapselte Pigmente einzusetzen, wie nachstehend
weiter ausgeführt wird.
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Unter
EL-Elementen werden im Sinne der vorliegenden Erfindung Dickfilm-EL
Systeme verstanden, die mittels Wechselspannung bei normativ 100
Volt und 400 Hertz betrieben werden und derart ein so genanntes
kaltes Licht von einigen cd/m2 bis zu einigen
100 cd/m2 emittieren. In derarti gen anorganischen
Dickfilm-Wechselspannungs-EL-Elementen werden im Allgemeinen EL-Siebdruckpasten
verwendet.
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Derartige
EL-Siebdruckpasten werden im Allgemeinen auf Basis anorganischer
Substanzen aufgebaut. Geeignete Substanzen sind z. B. hochreine
ZnS, CdS, ZnxCd1-xS Verbindungen der Gruppen II und IV des Periodensystems
der Elemente, wobei besonders bevorzugt ZnS eingesetzt wird. Die
vorstehend genannten Substanzen können dotiert oder aktiviert
werden und gegebenenfalls des Weiteren coaktiviert werden. Zur Dotierung
werden z. B. Kupfer und/oder Mangan eingesetzt. Die Coaktivierung
erfolgt z. B. mit Chlor, Brom, Iod und Aluminium. Der Gehalt an
Alkali- und Selten-Erd-Metallen ist in den vorstehend genannten
Substanzen im Allgemeinen sehr gering, falls diese überhaupt
vorliegen. Ganz besonders bevorzugt wird ZnS eingesetzt, das bevorzugt
mit Kupfer und/oder Mangan dotiert beziehungsweise aktiviert wird
und bevorzugt mit Chlor, Brom, Iod und/oder Aluminium coaktiviert
wird.
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Übliche
EL-Emissionsfarben sind gelb, grün, grün-blau,
blau-grün und weiß, wobei die Emissionsfarbe weiß oder
rot durch Mischungen geeigneter EL-Luminophore gewonnen werden kann
oder durch Farbkonversion. Die Farbkonversion kann im Allgemeinen
in Form einer konvertierenden Schicht und/oder der Beimengung entsprechender
Farbstoffe und Pigmente in den polymeren Binder der Siebdruckfarben
beziehungsweise der polymeren Matrix, in die die EL-Pigmente eingebaut
sind, erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind die zur Herstellung der EL-Schicht eingesetzte Siebdruckmatrix
mit lasierenden, farbfilternden oder mit farbkonvertierenden Farbstoffen
und/oder Pigmenten versehen sind. Auf diese Weise kann eine Emissionfarbe
Weiß oder ein Tag-Nacht-Lichteffekt generiert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform werden in der EL-Schicht
Pigmente eingesetzt, die eine Emission im blauen Wellenlängenbereich
von 420 bis 480 nm aufweisen und mit einer farbkonvertierenden Mikroverkapselung
versehen sind. Auf diese Weise kann die Farbe Weiß emittiert
werden. In einer Ausführungsform werden als Pigmente in
der EL-Schicht AC-P-EL Pigmente eingesetzt, die eine Emission im
blauen Wellenlängenbereich von 420 bis 480 nm aufweisen.
Zusätzlich weist die AC-P-EL Siebdruckmatrix bevorzugt
wellenlängenkonventierende anorganische feine Partikel
auf Basis von Europium (II) aktivierten Erdalkali-ortho-Silikat Phosphoren
wie (Ba, Sr, Ca)2SiO4:Eu2+ oder YAG Phosphoren wie Y3Al5O12:Ce3+
oder Tb3Al5O12:Ce3+ oder Sr2GaS4:Eu2+ oder SrS:Eu2+ oder (Y,Lu,Gd,Tb)3(Al,Sc,Ga)5O12:Ce3+
oder (Zn,Ca,Sr)(S,Se):Eu2+ auf. Auf diese Weise kann eine weiße
Emission erzielt werden.
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Entsprechend
dem Stand der Technik können die vorstehen genannten EL-Luminophore
mikroverkapselt werden. Durch die anorganische Mikroverkapselungstechnologie
sind gute Halbwertszeiten erzielbar. Beispielhaft sei hier das EL-Siebdrucksystem
Luxprint® for EL der Firma E. I.
du Pont de Nemours and Companies genannt. Organischen Mikroverkapselungstechnologien
und Folienhüll-Laminate auf Basis der diversen thermoplastischen
Folien sind grundsätzlich ebenfalls geeignet, haben sich
jedoch als teuer und nicht wesentlich lebensdauerverlängernd
erwiesen.
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Geeignete
zinksulfidische mikroverkapselte EL-Luminophore werden von der Firma
Osram Sylvania, Inc. Towanda unter dem Handelsnamen GlacierGLOTM Standard, High Brite und Long Life und
von der Firma Durel Division der Rogers Corporation, unter den Handelsnamen
1PHS001® High-Efficiency Green
Encapsulated EL Phosphor, 1PHS002® High-Efficiency
Blue-Green Encapsulated EL Phosphor, 1PHS003® Long-Life Blue
Encapsulated EL Phosphor, 1PHS004® Long-Life
Orange Encapsulated EL Phosphor, angeboten.
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Die
mittleren Teilchendurchmesser der in der EL-Schicht geeigneten mikroverkapselten
Pigmente betragen im Allgemeinen 15 bis 60 μm, bevorzugt
20 bis 35 μm.
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In
der Elektrolumineszenz-Schicht können auch nicht mikroverkapselte
feinkörnige EL-Pigmente, bevorzugt mit einer hohen Lebensdauer,
eingesetzt werden. Geeignete nicht mikroverkapselte feinkörnige
zinksulfidische EL-Luminophore sind z. B. in
US 6,248,261 und in
WO 01/34723 offenbart. Diese weisen
bevorzugt ein kubisches Kristallgefüge auf. Die nicht mikroverkapselten
Pigmente haben bevorzugt mittlere Teilchendurchmesser von 1 bis
30 μm, besonders bevorzugt 3 bis 25 μm, ganz besonders
bevorzugt 5 bis 20 μm.
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Speziell
nicht mikroverkapselte EL-Pigmente können mit kleineren
Pigmentabmessungen bis unter 10 μm verwendet werden. Dadurch
kann die Durchsichtigkeit des Glaselementes erhöht werden.
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Somit
können geeigneten Siebdruckfarben unverkapselte Pigmente
beigemengt werden, bevorzugt unter Berücksichtigung der
speziellen hygroskopischen Eigenschaften der Pigmente, bevorzugt
der ZnS-Pigmente. Dabei werden im Allgemeinen Bindemittel verwendet,
die einerseits eine gute Adhäsion zu sogenannten ITO-Schichten
(Indium-ZinnOxid) oder intrinsisch leitfähige polymeren
transparenten Schichten haben, und des Weiteren gut isolierend wirken,
das Dielektrikum verstärken und damit eine Verbesserung
der Durchschlagsfestigkeit bei hohen elektrischen Feldstärken
bewirken und zusätzlich im ausgehärteten Zustand
eine gute Wasserdampfsperre aufweisen und die Phosphorpigmente zusätzlich
schützen und Lebensdauer verlängernd wirken.
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In
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
in der AC-P-EL-Leuchtschicht Pigmente eingesetzt, die nicht mikroverkapselt
sind.
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Die
Halbwertzeiten der geeignete Pigmente in der EL-Schicht, also jene
Zeit, in der die Initialhelligkeit des erfindungsgemäßen
EL-Elements auf die Hälfte abgesunken ist, betragen im
Allgemeinen bei 100 bzw. 80 Volt und 400 Hertz 400 bis maximal 5000
Stunden, üblicherweise jedoch nicht mehr als 1000 bis 3500
Stunden.
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Die
Helligkeitswerte (EL-Emission) betragen im Allgemeinen 1 bis 200
cd/m2, bevorzugt 3 bis 100 cd/m2,
und liegen bei großen Leuchtflächen besonders
bevorzugt im Bereich von 1 bis 20 cd/m2.
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Es
können jedoch auch Pigmente mit längeren oder
kürzeren Halbwertszeiten und höheren oder niedrigeren
Helligkeitswerten in der EL-Schicht des erfindungsgemäßen
EL-Elements eingesetzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weisen die in der EL-Schicht vorliegenden Pigmente einen derart
kleinen mittleren Teilchendurchmesser auf, beziehungsweise einen
derart geringen Füllgrad in der EL-Schicht, beziehungsweise
die einzelnen EL-Schichten sind geometrisch derart klein ausgeführt,
beziehungsweise der Abstand der einzelnen EL-Schichten wird derart
groß gewählt, sodass das EL-Element bei nicht
elektrisch aktivierter Leuchtstruktur als zumindest teilweise durchsichtig
gestaltet ist beziehungsweise eine Durchsicht gewährleistet
ist. Geeignete Pigmentteilchendurchmesser, Füllgrade, Abmessungen
der Leuchtelemente und Abstände der Leuchtelemente sind
vorstehend genannt.
-
Die
Schicht enthält die oben genannten gegebenenfalls dotierten
ZnS-Kristalle, bevorzugt wie oben beschrieben mikroverkapselt, vorzugsweise
in einer Menge von 40 bis 90 Gew.-%, bevorzugt von 50 bis 80 Gew.-%,
besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht
der Paste. Als Bindemittel können Ein- und bevorzugt Zweikomponentenpolyurethane
verwendet werden. Erfindungsgemäß bevorzugt sind
hochflexible Materialien der Bayer MaterialScience AG, beispielsweise
die Lackrohstoffe der Desmophen- und Desmodur-Reihen, vorzugsweise
Desmophen und Desmodur, oder die Lackrohstoffe der Lupranate-, Lupranol-,
Pluracol- oder Lupraphen-Reihen der BASF AG. Als Lösemittel
können Ethoxypropylacetat, Ethylacetat, Butylacetat, Methoxypropylacetat,
Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Toluol, Xylol,
Solventnaphtha 100 oder beliebige Mischungen von zwei oder mehreren
dieser Lösemittel in Mengen von vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%,
bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die Gesamtpastenmasse, verwendet werden. Weiterhin
können andere hochflexible Bindemittel, zum Beispiel solche
auf Basis von PMMA, PVA, insbesondere Mowiol und Poval von Kuraray
Europe GmbH (heißt jetzt Kuraray Specialties oder Polyviol
von Wacker AG, oder PVB, inbesondere Mowital von Kuraray Europe
GmbH (B 20 H, B 30 T, B 30 H, B 30 HH, B 45 H, B 60 T, B 60 H, B
60 HH, B 75 H), oder Pioloform, insondere Pioloform BR18, BM18 oder
BT18, von Wacker AG, sein. Bei Verwendung von Polymerbindemittel wie
zum Beispiel PVB können weiterhin Lösungsmittel
wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Diacetonalkohol, Benzylalkohol,
1-Methoxypropanol-2, Butylglykol, Methoxybutanol, Dowanol, Methoxypropylacetat,
Methylacetat, Ethylacetat, Butylacetat, Butoxyl, Glykolsäure-n-butylester.
Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Toluol,
Xylol, Hexan, Cyclohexan, Heptan sowie Mischungen aus zwei oder mehreren
der genannten in Mengen von 1 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse
der Paste, bevorzugt 2 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis
10 Gew.-% zugesetzt werden.
-
Weiterhin
können 0,1 bis 2 Gew.-% Additive zur Verbesserung des Fließverhaltens
und des Verlaufs enthalten sein. Beispiele für Verlaufsmittel
sind Additol XL480 in Butoxyl in einem Mischungsverhältnis
von 40:60 bis 60:40. Als weitere Additive können 0,01 bis
10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1
bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen aus die Gesamtpastenmasse, Rheologieadditive
enthalten sein, die das Absetzverhalten von Pigmenten und Füllstoffen
in der Paste vermindern, beispielsweise BYK 410, BYK 411, BYK 430,
BYK 431 oder beliebige Mischungen davon.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Formulierungen von Druckpasten zur Herstellung der Elektrolumineszenz-Schicht
als Komponente BC enthalten:
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Pigment
(Osram Sylvania) | 55,3 | 69,7 | 64,75 | 65,1 |
Desmophen
D670 (BMS) | 18,5 | 11,9 | 12,7 | 13,1 |
Desmodur
N75 MPA (BMS) | 16,0 | 9,0 | 12,4 | 11,3 |
Ethoxypropylacetat | 9,8 | 9,1 | 9,9 | 10,2 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 0,4 | 0,3 | 0,25 | 0,3 |
Substanz | Gehalt/
Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Pigment
(Osram Sylvania) | 61,2 | 65,1 | 69,7 |
Desmophen
D670 (BMS) | 15,2 | 12,7 | 11,9 |
Desmodur
N75 MPA (BMS) | 13,1 | 11,4 | 9,0 |
Methoxypropylacetat | 10,2 | 5,5 | 4,9 |
Ethoxypropylacetat | 0 | 5 | 4,2 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Pigment
(Osram Sylvania) | 61,2 | 69,7 |
Desmophen
1800 (BMS) | 17,7 | 14,1 |
Desmodur
L67 MPA/X (BMS) | 9,9 | 7,9 |
Ethoxypropylacetat | 10,8 | 8,0 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 0,4 | 0,3 |
-
Abdeckschicht
-
Neben
den Komponenten A und B kann das Elektrolumineszenz-Element eine
Schutzschicht, Komponente CA, umfassen, um eine Zerstörung
des Elektrolumineszenz-Elements bzw. der gegebenenfalls vorhandenen
graphischen Darstellungen zu vermeiden. Geeignete Materialien der
Schutzschicht sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Schutzschichten
CA sind beispielsweise hochtemperaturbeständige Schutzlacke wie
Schutzlacke, die Polycarbonate und Bindemittel enthalten. Ein Beispiel
für einen solchen Schutzlack ist Noriphan® HTR
von Pröll, Weißenburg.
-
Alternativ
kann die Schutzschicht auch auf Basis von flexiblen Polymeren wie
Polyurethanen, PMMA, PVA, PVB formuliert werden. Hierfür
können Polyurethane von Bayer MaterialScience AG verwendet
werden. Diese Formulierung kann auch mit Füllstoffen versehen
sein. Hierfür geeignet sind alle dem Fachmann bekannten
Füllstoffe, beispielsweise auf Basis anorganischer Metalloxide
wie TiO2, ZnO, Lithopone, etc mit einem Füllgrad von 10
bis 80 Gew.-% der Druckpaste, bevorzugt von 20 bis 70%, besonders
bevorzugt von 40 bis 60%. Weiterhin können die Formulierungen
Verlaufsmittel sowie Rheologieadditive enthalten. Als Lösemittel
können beispielsweise. Ethoxypropylacetat, Ethylacetat,
Butylacetat, Methoxypropylacetat, Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon,
Cyclohexanon, Toluol, Xylol, Solventnaphtha 100 oder Mischungen
aus zwei oder mehreren dieser Lösemittel verwendet werden.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Formulierungen des Schutzlackes CA enthalten zum Bespiel:
Substanz | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% | Gehalt/Gew.-% |
Desmophen
670 (BMS) | 18,9 | 22,0 | 17,3 | 22,0 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 1,2 | 0,8 | 1,0 | 0,8 |
Desmodur
N75 MPA (BMS) | 20,0 | 20,0 | 17,4 | 20,0 |
Ethoxypropylacetat | 4,5 | 8,5 | 4,3 | 0 |
Methoxypropylacetat | 0 | 0 | 0 | 8,5 |
TiO2 | 55,4 | 48,7 | 60,0 | 48,7 |
Substanz | Gehalt/Gew.-% |
Desmophen
1800 (BMS) | 22,9 |
Additol
XL480 (50 Gew.-% in Butoxyl) | 1,1 |
Desmodur
L67 MPA/X (BMS) | 12,9 |
Ethoxypropylacetat | 10,6 |
TiO2 | 52,5 |
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Substrate
-
Das
Elektrolumineszenz-Element kann auf einer oder auf beiden Seiten
an den jeweiligen Elektroden Substrate, wie beispielsweise Gläser,
Kunststofffolien oder dergleichen aufweisen.
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Bei
dem Elektrolumineszenz-Element ist es bevorzugt, dass zumindest
das Substrat, welches mit der transparenten Elektrode in Kontakt
steht, innenseitig grafisch lasierend transluzent und opak abdeckend
gestaltet ist. Unter einer opaken abdeckenden Gestaltung wird ein
großflächiger Elektrolumineszenzbereich verstanden,
der durch eine hochauflösende grafische Gestaltung opak
abgedeckt wird und/oder lasierend beispielsweise im Sinne von rot – grün – blau
transluzent für Signalzwecke ausgebildet ist.
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Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass das Substrat, welches mit der transparenten
Elektrode in Kontakt steht, eine Folie ist, welche unterhalb Glasübergangstemperatur
Tg kaltreckbar verformbar ist. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit,
dass resultierende EL-Element dreidimensional zu verformen.
-
Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass das Substrat, welches mit der Rückelektrode
in Kontakt steht eine, Folie ist, welche ebenfalls unterhalb der
Glasübergangstemperatur Tg kaltreckbar verformbar ist.
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, dass resultierende
EL-Element dreidimensional zu verformen.
-
Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass das EL-Element dreidimensional verformbar
ist und insbesondere unterhalb Glasübergangstemperatur
Tg kaltreckbar verformbar ist und derart eine präzise geformte
dreidimensionale Gestalt erhält.
-
Das
dreidimensional verformte Element kann in einem Spritzgusswerkzeug
auf zumindest einer Seite mit einem thermoplastischen Kunststoff
angeformt werden.
-
Herstellung der Elektrolumineszenz-Anordnung
-
Üblicherweise
werden die vorstehend genannten Pasten (Siebdruckpasten) auf transparente
Kunststoff-Folien oder Gläser aufgebracht, die wiederum
eine weitgehend transparente elektrisch leitende Beschichtung aufweisen
und dadurch die Elektrode für die Sichtseite darstellen.
Anschließend werden drucktechnisch und/oder laminationstechnisch
das Dielektrikum und die Rückseitenelektrode hergestellt.
-
Es
ist jedoch ebenfalls ein umgekehrter Herstellungsprozess möglich,
wobei zunächst die Rückseitenelektrode hergestellt
wird oder die Rückseitenelektrode in Form einer metallisierten
Folie verwendet wird und auf diese Elektrode das Dielektrikum aufgetragen
wird. Anschließend werden die EL-Schicht und daran anschließend
die transparente und elektrisch leitende obere Elektrode aufgetragen.
Das erhaltene System kann anschließend gegebenenfalls mit
einer transparenten Deckfolie laminiert und damit gegen Wasserdampf
bzw. auch gegen mechanische Beschädigung geschützt
werden.
-
Die
Elektrolumineszenz-Schicht wird üblicherweise drucktechnisch
mittels Siebdruck oder Dispenserauftrag oder InkJet-Auftrag oder
auch mit einem Rakelvorgang oder einem Rollenbeschichtungsverfahren
oder einem Vorhanggießverfahren oder einem Transferverfahren,
bevorzugt mittels Siebdruck, aufgebracht. Bevorzugt wird die Elektrolumineszenz-Schicht
auf die Oberfläche der Elektrode oder auf die ggf. auf
die Rückelektrode aufgebrachte Isolationsschicht aufgebracht.
-
Wie
bereits erwähnt, können die erfindungsgemäßen
Druckerzeugnisse insbesondere so ausgebildet werden, dass sie sich
beispielsweise in Bibliotheken leicht auffinden lassen.
-
Damit
beispielsweise eine Identifizierung von entsprechenden erfindungsgemäßen
Druckerzeugnissen möglich ist, weist das Druckerzeugnis
vorzugsweise zusätzlich mindestens ein RFID-Element (Radio
Frequency Identification), insbesondere mindestens einen RFID-Transponder
(nachfolgend kurz Transponder genannt), auf. Durch dieses RFID-Element
kann das mindestens eine Elektrolumineszenz-Element bei Bedarf aktiviert
werden. Das RFID-Element kann jedoch nicht nur zur Identifizierung,
sondern auch zur optischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Druckerzeugnisses verwendet werden, in dem es auf Basis von empfangenen
Radiofrequenzen das oder die Elektrolumineszenz-Elemente steuert,
d. h. diese anschaltet oder ausschaltet.
-
Ein
RFID-System besteht herkömmlicherweise aus einem Transponder,
umfassend einen Mikrochip, einen Träger bzw. ein Gehäuse,
eine Antenne und eine Energiequelle, und einem Lesegerät,
das ein hoch frequentes elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt,
welches die Antenne des RFID-Transponders anregt. Bei geeigneter
Auslegung des Lesegerätes kann es den Transponder, der
sehr klein sein kann, noch über Entfernungen von ca. 100
m erreichen und aktivieren.
-
Entsprechende
RFID-Elemente sind aus dem Stand der Technik bekannt und dem Fachmann
daher geläufig.
-
Erfindungsgemäß wird
das mindestens eine Elektrolumineszenz-Element einschließlich
Leiterplatine, Stromversorgung und dem mindestens einem Transponder
in und/oder vorzugsweise auf den Einband des Druckerzeugnisses befestigt,
wobei es auf der Vorderseite, der Rückseite und/oder auf
dem Buchrücken angebracht werden kann. Dabei können
alle aus der Buchherstellung bekannten Verfahren angewandt werden, insbesondere
Aufkleben auf einen vorhandenen Einband, Einkleben in einen Einband
mindestens teilweise umgebende Klebefolie und/oder Einbau in einen
dafür ausgestalteten Einband.
-
Beispielhaft
ist ein solcher Aufbau in 1 wiedergegeben.
-
- 1
- EL-Element;
- 2
- erste
Klebefolie
- 3
- Schaumkörper,
vorzugsweise aus Hartschaum;
- 4
- Leiterplatte
mit Steuerelektronik, flexiblen Kontaktierungen; Batterien und/oder
Akkumulatoren;
- 5
- zweite
Klebefolie; und
- 6
- Bucheinband
mit Aussparung für Bedienelemente.
-
Beim
Einbau des mindestens einen Transponders ist insbesondere darauf
zu achten, dass dieser gegen Störsignale der Steuerelektronik
des mindestens einen EL-Elements abgeschirmt ist. Dies gilt insbesondere,
wenn der mindestens eine Transponder in unmittelbarer räumlicher
Nähe zur Steuerelektronik eingebaut ist. Diese Nahe hat
jedoch andererseits den Vorteil, dass die Herstellung des Einbandes
des Druckerzeugnisses vereinfacht wird, weil keine unnötigen
Wege für elektrische Leitungen zu berücksichtigen
sind. Außerdem ist der mindestens eine Transponder bei
dieser Anordnung versteckt und geschützt und es wird weniger
Energie durch Leitungsverluste verschwendet.
-
Daher
wird der mindestens eine Transponder erfindungsgemäß bevorzugt
zwischen dem mindestens einen EL-Element (1) und dem Schaumkörper
(3) eingebaut; er kann dabei in die erste Klebefolie (2)
integriert werden. Zur elektromagnetischen Abschirmung ist der Schaumkörper
(3) auf der der Leiterplatte (4) zugewandten Seite
mit einer geeigneten hochleitfähigen Metallisierung versehen.
Um die Abschirmwirkung ausüben zu können, muss
die Metallisierung elektrisch mit dem Bezugspotential auf der Leiterplatte
verbunden sein.
-
Der
Schaumkörper (3) hat darüber hinaus auch
eine mechanische/konstruktive Bedeutung. So stützt er beispielsweise
das dreidimensional verformte mindestens eine Elektrolumineszenz-Element
dagegen, eingedrückt zu werden. Wird auf den Schaumkörper
(3) verzichtet, beispielsweise weil das mindestens eine
Elektrolumineszenz-Element nicht dreidimensional verformt ist, so
muss der Transponder auf andere Weise von der Steuerelektronik abgeschirmt
sein, beispielsweise durch eine Folie, die auf einer Seite mit einer
geeigneten hochleitfähigen Metallisierung versehen ist.
-
Wenn
der mindestens eine Transponder wie beschrieben hinter dem mindestens
einen Elektrolumineszenz-Element angeordnet wird, ist außerdem
zu beachten, dass das mindestens eine Elektrolumineszenz-Element
elektromagnetisch durchsichtig für den Frequenzbereich
ist, mit dem der mindestens eine Transponder angesteuert wird. Dies
ist insbesondere kritisch bei der Auswahl der Materialien für
die Frontelektrode BA und die Rückelektrode BE. Diese müssen
einen Flächenwiderstand von etwa 377 Ohm/Quadrat besitzen,
damit keine Reflektion der elektromagnetischen Wellen der jeweiligen
RFID-Frequenz an den Grenzflächen des mindestens einen
Elektrolumineszenz-Elements auftritt.
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Erfindungsgemäß werden
die Frontelektrode BA und die Rückelektrode BE daher auf
der Grundlage von Poly(3,4-ethylenedioxythiophen) (PEDOT) hergestellt,
das durchsichtig für die gängigen RFID-Frequenzen
ist. Gängige RFID-Frequenzen sind beispielsweise hohe Frequenzen
von 3 bis 30 MHz, insbesondere 13,56 MHz für so genannte
Smart Tags; sehr hohe Frequenzen, insbesondere 433 MHz, 868 MHz,
850 bis 950 MHz, insbesondere 915 MHz, und 950 MHz; sowie Mikrowellen-Frequenzen
von 2,4 bis 2,5 GHz, 5,8 GHz und darüber.
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Es
ist für den Fachmann verständlich, dass insbesondere
der mindestens eine Transponder, jedoch auch das mindestens eine
Elektrolumineszenz-Element auch an anderen Stellen des Druckerzeugnisses
angebracht werden können.
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Wird
nun beispielsweise in einer Bibliothek ein bestimmtes Druckerzeugnis
gesucht, so wird erfindungsgemäß durch ein Signal
eines Lesegerätes der im Druckerzeugnis eingebrachte mindestens
eine Transponder aktiviert, der wiederum die Steuerelektronik des
EL-Elements in Gang setzt. Die Steuerelektronik ihrerseits setzt
das EL-Element in Betrieb, d. h. das EL-Element leuchtet. Abhängig
von den in der Steuerelektronik hinterlegten Befehlen wird das EL-Element
nur eingeschaltet, eingeschaltet und nach einer vorher bestimmten Zeit
wieder ausgeschaltet oder in einem festgelegten Wechsel ein- und
ausgeschaltet. Steuert die Steuerelektronik mehrere EL-Elemente
an, die darüber hinaus verschieden farbig sein oder verschieden
farbig leuchten können, können diese nach einem
festgelegten Muster ein- und ausgeschaltet werden.
-
Dadurch
wird ein deutlich sichtbares optisches Signal ausgesandt, das das
Auffinden des Druckerzeugnisses in einer Bibliothek erheblich erleichtert.
-
Außerdem
kann der Einband des erfindungsgemäßen Druckerzeugnisses
durch die EL-Elemente für den Leser des Druckerzeugnis
ansprechend gestaltet werden, insbesondere wenn das mindestens eine EL-Element
nicht nur über den mindestens einen Transponder, sondern
zusätzlich beispielsweise noch durch einen mechanisch betätigbaren,
insbesondere handbetätigbaren Schalter in Betrieb gesetzt
werden kann.
-
Es
ist auch möglich, dass das erfindungsgemäße
Druckerzeugnis nur durch einen mechanisch betätigten, insbesondere
handbetätigten Schalter in Betrieb gesetzt werden kann.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen geräuscharmen Elektronik
wird die Freude am Druckerzeugnis nicht durch Störgeräusche
gemindert.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus
ein Verfahren zur Identifizierung von Druckerzeugnissen, welche
mit mindestens einem RFID-Element und mindestens einem Elektrolumineszenz-Element
ausgestattet sind, bei welchem
- (a) in einem
ersten Verfahrensschritt das RFID-Element ein Signal erhält,
welches dazu führt, dass das Elektrolumineszenz-Element
angesteuert wird,
- (b) in einem zweiten Verfahrensschritt das entsprechend Druckerzeugnis
identifiziert wird.
-
Durch
dieses erfindungsgemäße Verfahren, welches an
einem wie oben beschriebenen Druckerzeugnis ausgeführt
werden kann, ist es beispielsweise möglich, im Falle der
ersten Ausführungsform das Druckerzeugnis beispielsweise
in einer Bücherei oder in einer Bibliothek zu identifizieren,
oder im Falle der zweiten Ausführungsform das Druckerzeugnis
bei einem Mautbuchungssystem zu erfassen bzw. wiederzuerkennen.
-
Das
Signal, welches dabei in dem ersten Verfahrensschritt von dem RFID-Element
erhalten wird und damit die Elektrolumineszenz auslöst,
kann von einem beibiegen Radiofrequenzsender abgestrahlt werden, welcher
zweckmäßigerweise mit einem Computerprogramm gesteuert
wird, in welchem das zu identifizierende Druckerzeugnis ausgewählt
wird.
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Hinsichtlich
besonderer Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf die obigen Ausführungen zum dem erfindungsgemäßen
Druckerzeugnis verwiesen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus
die Verwendung mindestens eines Elektrolumineszenz-Elements zur
Identifizierung von Druckerzeugnissen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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