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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kaltfahren einer kryogenen
Stickstoffwäsche (NWU), in der im Normalbetrieb ein Gasgemisch
(Feed-Gas) zerlegt wird, wobei die NWU mit Hilfe von kälteleistend
entspanntem Hochdruckstickstoff und/oder tiefkaltem Flüssigstickstoff
vorgekühlt wird.
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Kryogene
Stickstoffwäschen sind beispielsweise aus "Linde
Berichte aus Technik und Wissenschaft", 1975, Band 36,
Seiten 9 bis 14, bekannt. Sie werden in erster Linie dazu
eingesetzt, um aus einem wasserstoffreichen Gasgemisch (Rohwasserstoff) das
unter anderem Methan und Kohlenmonoxid als Verunreinigungen enthält,
ein Einsatzgas für die Ammoniaksynthese zu erzeugen. In
der kryogenen Stickstoffwäsche wird der Rohwasserstoff
i. Allg. in mehreren hintereinander geschalteten Wärmetauschern
gegen anzuwärmende Verfahrensströme abgekühlt
und partiell kondensiert, bevor er mit einer Temperatur von 80 bis
90 K einer Waschkolonne (N2-Waschkolonne)
zugeführt wird. Hier wird er mit Hilfe von importiertem
Hochdruckstickstoff (HDN2), der gasförmig,
beispielsweise von einem Luftzerleger, bezogen und in der Stickstoffwäsche
abgekühlt und verflüssigt wird, gewaschen. Das
vom Kopf der N2-Waschkolonne abgezogene
gereinigte Gas, das hauptsächlich aus Wasserstoff und Stickstoff
besteht und das für den Katalysator der Ammoniaksynthese schädliche
Kohlenmonoxid sowie die anderen oben erwähnten Komponenten
nur noch in Spuren enthält, wird vor oder während
und nach Anwärmung gegen abzukühlende Verfahrensströme
mit zusätzlichem Stickstoff angereichert, um das für
die Ammoniaksynthese erforderliche stöchiometrische Wasserstoff/Stickstoff-Verhältnis
von 3 mol/mol zu erreichen. Anschließend wird das Wasserstoff/Stickstoff-Gemisch
gegebenenfalls einem Gasverdichter zugeführt und als Einsatzgas
für die Ammoniaksynthese an der Anlagengrenze abgegeben.
Um Kälteverluste zu minimieren, sind die Komponenten einer
kryogenen Stickstoffwäsche in einer sog. Cold-Box angeordnet
und von einer wärmeisolierenden Einhausung umgeben.
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Der
in einer NWU behandelte Rohwasserstoff wird aus einem Syntheserohgas
gewonnen, dass in der Regel durch Dampfreformierung, autotherme
Reformierung oder partielle Oxidation aus einem kohlenwasserstoffhaltigen
Einsatz hergestellt wird und das größere Mengen
Wasser und Kohlendioxid (CO2) enthält.
Da sowohl Wasser als auch Kohlendioxid in der NWU ausfrieren und
zu Blockierungen führen würden, wird das Syntheserohgas
zum Zwecke des Auskondensierens von Wasser abgekühlt und
schließlich durch eine Kombination von CO2-Wäsche
(z. B. Methanol- oder Aminwäsche) und Adsorptionsverfahren
von Kohlendioxid und anderen Sauergasen gereinigt. Falls der auf
diese Weise erzeugte Rohwasserstoff nicht bereits eine für
die Einleitung in die NWU ausreichende Temperatur (Einleittemperatur)
aufweist, wird er weiter abgekühlt und nachfolgend der
NWU zugeführt.
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Bei
ihrer Inbetriebnahme – sei es nach einer Neuinstallation,
einer Reparatur oder einer routinemäßigen Anlagenwartung –,
ist es notwendig, eine kryogene Stickstoffwäsche kaltzufahren,
d. h. insbesondere die in der Cold-Box angeordneten Komponenten
von Umgebungs- auf Betriebstemperatur abzukühlen. Hierzu
wird die NWU nach dem Stand der Technik in einem ersten Kaltfahrschritt
vorgekühlt, wozu zunächst Hochdruckstickstoff über
eine HDN2-Passage in das warme Ende der
NWU und die Cold-Box eingeleitet und kälteleistend in die N2-Waschkolonne entspannt wird. Der abgekühlte Stickstoff
wird über Kopf und Sumpfraum der N2-Waschkolonne
abgezogen und über den oder die Wärmetauscher
wieder aus der Cold-Box herausgeführt. Sobald die Temperaturen
der Anlagenkomponenten sich nicht mehr wesentlich ändern,
wird die Kälteleistung erhöht. Hierzu wird Flüssigstickstoff
in die Cold-Box eingebracht und dem kältesten Wärmetauscher
an seinem kalten Ende aufgegeben. Auf diese Weise ist es lediglich
möglich, die N2-Waschkolonne und
die sich anschließenden Komponenten bis hin zum warmen
Ende des kältesten Wärmetauschers signifikant
abzukühlen; das warme Ende der NWU wird hingegen nur leicht
gekühlt.
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Um
auch das warme Ende der NWU abzukühlen, wird nach dem Stand
der Technik in einem zweiten Kaltfahrschritt Rohwasserstoff in die
Stickstoffwäsche eingeleitet, der bereits auf ca. 210–230
K vorgekühlt von Prozessen (z. B. einer Methanolwäsche)
bezogen wird, die der Stickstoffwäsche vorgeschaltet sind.
Abhängig vom Druck in der N2-Waschkolonne
und dem dort herrschenden Wasserstoff/Stickstoff-Verhältnis,
können Kältespitzen auftreten, die möglicherweise
dazu führen, dass zur Spülung der wärmeisolierenden
Einhausung der Cold-Box eingesetzter Stickstoff (Spülstickstoff)
kondensiert und sich im unteren Bereich der Cold-Box ansammelt.
Eine Kondensation von Spülstickstoff ist unerwünscht,
da hierdurch der Druck innerhalb der wärmeisolierenden
Einhausung absinkt und es zu einem Eindringen von feuchter Umgebungsluft
kommen kann, was auf jeden Fall zu vermeiden ist. Darüber
hinaus führt flüssiger Spülstickstoff
zu erhöhten Kälteverlusten und stellt außerdem
ein Sicherheitsrisiko dar, da der Innendruck den Auslegungsdruck
der wärmeisolierenden Einhausung überschreiten
und diesen zerstören kann, wenn bei einem Wärmeeintrag
der kondensierte Spülstickstoff schlagartig verdampft.
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Bei
der Abkühlung entstehen aufgrund von Temperaturunterschieden
unvermeidlich Spannungen in den Komponenten der NWU, die, besonders bei
Plattenwärmetauschern, zu Schäden führen
können. Um das Schadensrisiko zu minimieren, wird die Abkühlung
daher nur mit einer im Vergleich zum Normalbetrieb kleinen Rohwasserstoffmenge
langsam und kontrolliert durchgeführt. In der Praxis dauert
das Kaltfahren einer Stickstoffwäsche daher oft länger
als einen Tag.
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Aufgrund
der beim Kaltfahren induzierten Spannungen können in der
Stickstoffwäsche Leckagen auftreten, durch die ein Entweichen
von giftigen (z. B. Kohlenmonoxid) und/oder explosiven Gasen in die
Umgebung möglich ist. Das Abkühlen einer NWU nach
dem Stand der Technik ist daher mit erheblichen Sicherheitsrisiken
verbunden.
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Solange
die Stickstoffwäsche ihre Betriebstemperatur noch nicht
erreicht hat, erfüllt sie ihre Trennaufgabe nur unzureichend
oder gar nicht. Entsprechend wird der eingeleitete Rohwasserstoff
nur unvollständig oder überhaupt nicht aufgetrennt.
Von den während des Abkühlens aus dem Rohwasserstoff
erzeugten Gasfraktionen genügt keine den Produktanforderungen,
die man im Normalbetrieb an die erzeugten Gasfraktionen stellt,
weswegen sie verworfen und ohne wirtschaftlichen Nutzen, z. B. in
einer Fackel, entsorgt werden.
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Nach
dem Stand der Technik kann eine Stickstoffwäsche nur dann
kaltgefahren werden, wenn Rohwasserstoff in ausreichender Menge
zur Verfügung steht. Praktisch bedeutet dies, dass eine der
Stickstoffwäsche vorgeschaltete Einrichtung zur Syntheserohgaserzeugung
bereits in Betrieb sein und Syntheserohgas in ausreichender Menge
erzeugen muss, bevor der zweite Schritt des Kaltfahrens der Stickstoffwäsche
durchgeführt werden kann. Eine zeitsparende parallele Inbetriebnahme
der beiden Einrichtungen ist somit nicht möglich. Falls
in der Einrichtung zur Syntheserohgaserzeugung Störungen auftreten
und nicht genügend Syntheserohgas produziert wird, muss
das Kaltfahren der NWU im zweiten Kaltfahrschritt unterbrochen werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, das es erlaubt, die beschriebenen Nachteile
des Standes der Technik zu überwinden.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass im Anschluss an die Vorkühlung kalter
Hochdruckstickstoff (Kühlstickstoff) über den Weg
des Feed-Gases in die NWU eingeleitet wird.
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Der
Ausdruck ”Weg des Feed-Gases” bezeichnet den Weg, über
den das zu zerlegende Feed-Gas im Normalbetrieb durch die NWU geführt wird.
In der NWU wird das Feed-Gas zerlegt und die dabei erzeugten Zerlegungsprodukte
werden nachfolgend auf unterschiedlichen Wegen – den Wegen der
Zerlegungsprodukte – aus der NWU herausgeführt.
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Um
die NWU möglichst vollständig auf Betriebstemperatur
abzukühlen sieht eine bevorzugte Ausgestaltung des Erfindungsgemäßen
vor, dass Kühlstickstoff auf dem Weg der Zerlegungsprodukte wieder
aus der NWU geführt wird.
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Eine
andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass zumindest ein Teil des Kühlstickstoffs über
eine Entleerungsleitung aus der NWU geführt wird. Normalerweise
ist eine NWU mit mehreren Entleerungsleitungen ausgestattet, die
von einem Punkt innerhalb der NWU (z. B. von einer in die N2-Waschkolonne führenden Leitung) direkt
nach außen zu einem Sammler führen.
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Als
Hochdruckstickstoff wird gasförmiger Stickstoff bezeichnet,
der mit einem Druck zwischen 30 und 80 bar und mit Umgebungstemperatur
von einer HDN2-Quelle bezogen wird. Zweckmäßiger
Weise wird zur Erzeugung von Kühlstickstoff HDN2 aus derselben HDN2-Quelle
bezogen, wie der zur Vorkühlung der NWU verwendete Hochdruckstockstoff, und
anschließend auf Einleittemperatur abgekühlt.
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Im
Normalfall wird das Feed-Gas mit einer weit unterhalb des Gefrierpunkts
von Wasser liegenden Einleittemperatur in die NWU eingebracht. Die Abkühlung
erfolgt hierbei in Wärmetauschern (Chillern) und/oder Gaswäschen,
die der NWU vorgeschaltet sind.
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Um
Hochdruckstickstoff auf Einleittemperatur abzukühlen und
Kühlstickstoff zu erzeugen, sieht eine bevorzugte Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass der
Hochdruckstickstoff durch dieselben Einrichtungen geführt
und dabei abgekühlt wird, in denen im Normalbetrieb das
Feed-Gas auf Einleittemperatur abgekühlt wird.
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Diese
Verfahrensvariante erlaubt es i. Allg. nicht, den Kühlstickstoff
bis auf die Einleittemperatur des Feed-Gases abzukühlen,
da die zur Abkühlung verwendeten Einrichtungen für
die Behandlung von Feed-Gases optimiert sind. Häufig ist
der NWU eine Methanolwäsche vorgeschaltet, in der das Feed-Gas im
Normalbtrieb von CO2 und andere Sauergase
befreit und dabei in direktem Kontakt mit tiefkaltem Methanolwaschmittel
abgekühlt wird. Die Spitzenkälte für
diesen Prozess wird insbesondere bei der Austreibung von CO2 im Zuge der Regenerierung des beladenen
Methanolwaschmittels erzeugt. Da eine Beladung des Waschmittels
nicht erfolgt und eine CO2-Austreibung nicht
möglich ist, wenn Stickstoff durch die Methanolwäsche
geleitet wird, kann Hochdruckstickstoff weniger stark als Feed-Gas
abgekühlt werden, und verlässt die Methanolwäsche
typischerweise mit einer höheren Temperatur.
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Eine
andere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass zur Erzeugung von Kühlstickstoff Hochdruckstickstoff
durch Chiller geführt und dabei abgekühlt wird,
in denen im Normalbetrieb ein anderes Gas als Feed-Gas abgekühlt wird.
Die Chiller können innerhalb und/oder außerhalb
derjenigen Einrichtung angeordnet sein, deren Bestandteil die NWU
ist (beispielsweise einer Ammoniaksynthese).
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Eine
weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass Kühlstickstoff durch die Mischung von Hochdruckstickstoff
mit tiefkaltem Flüssigstickstoff erzeugt wird. Vorzugsweise
wird der tiefkalte Flüssigstickstoff dem Hochdruckstickstoff temperaturgeregelt
zudosiert, wobei die Einleittemperatur des Kühlstickstoffs
die Regelgröße darstellt.
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Mit
Hilfe der beiden zuletzt beschriebenen Verfahrensvarianten ist es
möglich, die Einleittemperatur des Kühlstickstoffs
wenigstens bis auf die Einleittemperatur des Feed-Gases abzusenken
und so das Kaltfahren der NWU zu beschleunigen. Außerdem
kann die NWU auch dann kaltgefahren werden, wenn die der NWU vorgeschalteten
Einrichtungen zur Abkühlung des Feed-Gases noch nicht in
Betrieb sind.
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Abhängig
von der Art des zur Erzeugung des Kühlstickstoffs eingesetzten
Verfahrens unterscheidet sich die Einleittemperatur des Kühlstickstoffs mehr
oder weniger stark von der Einleittemperatur des Feed-Gases. Um
ein zügiges und dennoch schonendes Kaltfahren der NWU zu
gewährleisten, wird angestrebt, dass die beiden Einleittemperaturen möglichst
wenig voneinander abweichen. Zweckmäßige Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen daher vor,
dass der Kühlstickstoff mit einer Temperatur in die NWU
eingeleitet wird, die weniger als 80°C, bevorzugt weniger
als 50°C und besonders bevorzugt weniger als 20°C
oberhalb der Temperatur liegt, mit der das Feed-Gas im Normalbetrieb
in die NWU eingeleitet wird.
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Wie
bereits eingangs ausgeführt, werden kryogene Stickstoffwäschen
vor allem zur Erzeugung eines Einsatzgases für die Ammoniaksynthese
verwendet, wobei ein wasserstoffreiches Feed-Gas in der NWU zerlegt
wird, das aus einem Kohlendioxid und Wasserstoff enthaltenden Synthesegas
erzeugt wurde. Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht daher vor, dass es sich bei dem in die NWU eingeleiteten
Feed-Gas um ein wasserstoffreiches Gas handelt, das aus einem Wasserstoff
enthaltenden Syntheserohgas erzeugt wird.
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand einer in der 1 schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden.
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Die
Figur zeigt eine kryogene Stickstoffwäsche, in der im Normalbetrieb
aus einem vorwiegend aus Wasserstoff bestehenden, Kohlenmonoxid
und Methan sowie gegebenenfalls Argon und Stickstoff enthaltenden
Feed-Gas ein Einsatzgas für die Ammoniaksynthese erzeugt
wird.
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Nach
dem Trocknen und Inertisieren der in der Cold-Box CB angeordneten
Komponenten der NWU, wird zunächst ein Hochdruckstickstoff-Kühlkreislauf
eingestellt, wozu über Leitung 1 Hochdruckstickstoff
warm in die Cold-Box CB eingeleitet und durch die vorzugsweise als
vakuumgelötete Plattenwärmetauscher ausgeführten
Wärmetauscher E2, E3 und E4 geführt wird. Der
Hochduckstickstoff 2 wird anschließend über
das Drosselorgan a kälteleistend in die N2-Waschkolonne
T1 entspannt. Hier gibt der kalte Stickstoff einen Teil seiner Kälte
ab, bevor er über die Leitungen 3 und 4 (und
gegebenenfalls rückwärts durch Leitung 17)
aus der N2-Waschkolonne T1 abgezogen und
dem Wärmetauscher E4 an dessen kaltem Ende aufgegeben wird.
Auf ihren Wegen durch die Wärmetauscher E4, E3 und E2 werden
die beiden (bzw. die drei) Stickstoffströme gegen den abzukühlenden
Hochdruckstickstoff 1 angewärmt, bevor sie über
die Leitungen 5 und 6 (bzw. auch Leitung 12)
aus der Cold-Box CB herausgeführt und entsorgt werden.
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Wenn
durch diesen Kreislauf keine signifikante Abkühlung mehr
auftritt, wird eine geringe Menge flüssiger Stickstoff über
die Start-up-Leitung 19 eingespeist, um die weitere Abkühlung
zu beschleunigen. Steht Hochdruckstickstoff 1 nur mit 30 bis
40 bar Druck zur Verfügung, wird auch während des
Normalbetriebes ständig Flüssigstickstoff über Leitung 19 zugespeist.
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Alternativ
kann Flüssigstickstoff auch über Leitung 7 zugeführt
und in einen Phasentrenner D eingeleitet werden. Die Flüssigphase 8 aus
dem Phasentrenner D wird im Querstrom durch den Wärmetauscher
E4 geführt und dabei partiell verdampft. Der so erzeugte
zweiphasige Strickstoffstrom gelangt über Leitung 9 zurück
in den Phasentrenner D. Ein zweiter Stickstoffstrom 10 wird
gasförmig aus dem Phasentrenner D abgezogen, dem Wärmetauscher E4
an dessen kaltem Ende aufgegeben und über die Wärmetauscher
E3 und E2 und die Leitung 11 aus der Cold-Box CB geführt,
wobei er gegen den abzukühlenden Hochdruckstickstoff 1 angewärmt
wird. Die Abkühlung der NWU über die bisher eingestellten Stickstoffkreisläufe
wird solange fortgesetzt, bis das Equipment bis zum kalten Ende
des Tauschers E4 auf Betriebstemperatur abgekühlt ist.
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Steht
Hochdruckstickstoff 1 mit mehr als 40 bar zur Verfügung,
genügt in der Regel allein die bei seiner Entspannung erzeugte
Entspannungskälte um die NWU vorzukühlen und eine
eigene Flüssigstickstoffpassage ist nicht erforderlich.
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Um
die NWU weiter abzukühlen, wird ein weiterer Kühlkreislauf
eingestellt, wozu Kühlstickstoff über die für
das Feed-Gas vorgesehene Leitung 12 in die Cold-Box CB
eingebracht wird. Zur Erzeugung des Kühlstickstoffs 12 wird
Hochdruckstickstoff 13, der zweckmäßigerweise
derselben Stickstoffquelle entnommen wird, wie der Hochdruckstickstoff 1,
im Wärmetauscher E1 im indirekten Kontakt mit dem Kühlmittel 14 vorgekühlt,
bevor er in den unteren Teil der Absorberkolonne T2 eingeleitet
wird. Auf seinem Weg nach oben wird er in direktem Kontakt mit kaltem
Methanolwaschmittel 15 auf eine Temperatur von ca. –35
bis –50°C abgekühlt, bevor er über
Leitung 16 zur Adsorberstation A gelangt, wo er einen Teil
seiner Kälte an die Adsorber A1 und A2 abgibt und diese
auf Betriebstemperatur abkühlt bzw. hält. Über
Leitung 18 wird das angewärmte, jedoch nicht mit
ausgewaschenen Stoffen beladene Methanolwaschmittel der Regeneriereinrichtung
der Methanolwäsche (nicht dargestellt) zugeführt
und dort wieder abgekühlt. Anders als im Normalbetrieb,
kann in der Regeneriereinrichtung keine Kälte durch die
Austreibung von gelösten Stoffen aus dem Methanolwaschmittel
erzeugt werden, weshalb der Hochdruckstickstoff 16 die
Absorberkolonne T2 mit einer höheren Temperatur verlässt
als das Feed-Gas im Normalbetrieb. Der aus der Adsorberstation A
austretende Kühlstickstoff 12 weist daher eine
Temperatur auf, die um einige Grad über derjenigen Temperatur
liegt, mit der das Feed-Gas während des Normalbetriebs
der NWU in die Cold-Box CB eingeleitet wird. In den Wärmetauschern
E3 und E4 wird der Kühlstickstoff 12 gegen anzuwärmende
Stoffströme abgekühlt, bevor er über
Leitung 17 der N2-Waschkolonne
T1 in deren unterem Bereich aufgegeben wird. Von hier aus gelangt
der Kühlstickstoff gemeinsam mit dem Stickstoff des ersten
Kühlkreislaufes über die Leitungen 3 und 4 zurück
zum kalten Ende des Wärmetauschers E4. Die Abkühlung
wird so lange fortgesetzt, bis die Temperaturen der Anlagenteile
keine signifikanten zeitlichen Veränderungen mehr aufweisen
und Synthesegas für die Einspeisung in die NWU zur Verfügung steht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ”Linde
Berichte aus Technik und Wissenschaft”, 1975, Band 36,
Seiten 9 bis 14 [0002]