DE102009014003A1

DE102009014003A1 - Kühlluftzufuhreinrichtung für einen Verbrennungsmotor mit einer Notbetätigungseinrichtung

Info

Publication number: DE102009014003A1
Application number: DE102009014003A
Authority: DE
Inventors: Volker Bernt; Rolf Ewert
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2009-03-19
Filing date: 2009-03-19
Publication date: 2010-09-23
Also published as: US8136487B2; US20100236503A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Notbetätigung zumindest eines Verschlusselements (12) einer Kühlluftzufuhreinrichtung sowie eine entsprechend ausgestaltete Kühlluftzufuhreinrichtung (10) für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Verschlusselement (12) in mechanischer Wirkverbindung mit einem Stellglied (32) steht. Das Verschlusselement (12) ist dabei zwischen einer Schließstellung, in welcher es eine Belüftungsöffnung (11) im Wesentlichen verschließt, und einer Öffnungsstellung, in welcher es die Belüftungsöffnung (11) zum Durchströmen von Kühlluft freigibt, bewegbar angeordnet. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Stellglied (32) bei Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur das Verschlusselement (12) selbsttätig in die Öffnungsstellung überführt.

Description

Die vorliegend Erfindung betrifft eine Kühlluftzufuhreinrichtung für den Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs, welche mit einer Notbetätigungsvorrichtung für zumindest eines ihrer Verschlusselemente ist.
Stand der Technik
Die im Betrieb eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs erzeugte Wärme wird üblicherweise mit einem von einem Luftstrom durchströmbaren Wärmetauscher an die Umgebung abgeführt. Solche gemeinhin als Kühler bezeichneten Wärmetauscher sind derart ausgelegt, dass sie selbst bei maximaler Leistungsentwicklung des Motors auch unter extremen äußeren Bedingungen bei Außentemperaturen von 40°C und darüber hinaus, eine ausreichende Kühlung zur Verfügung stellen.
Der Kühler ist bei der überwiegenden Anzahl von Kraftfahrzeugen in Fahrtrichtung gesehen dem Verbrennungsmotor vorgelagert angeordnet, sodass ein Teil des Fahrtwindes direkt als zuzuführende Kühlluft Verwendung finden kann.
Die Luftzufuhr zum Kühler erfolgt über Lufteinlassöffnungen eines Kühlergrills, welcher je nach Fahrzeuggestaltung als Bestandteil de rFahrzeugfront unterschiedlichste Gestaltungsformen aufweisen kann.
Es existieren mittlerweile sogenannte aktive Kühlluftzufuhreinrichtungen, welche die Kühlluftzufuhr zum Kühler je nach Bedarf regeln. So offenbart beispielsweise die DE 102 28 422 A1 eine Jalousie zum Verschließen von Öffnungen mit parallel zueinander angeordneten schwenkbaren Jalousieelementen. Je nach Stellung und Ausrichtung der Jalousieelemente kann die Kühlluftzufuhr zum Wärmetauscher, bzw. zum Verbrennungsmotor gemäß den Kühlanforderungen geregelt werden. Mit der Verstellung der Jalousieelemente ändert sich zudem die strömungstechnische Geometrie des Fahrzeugs. Bei einer geschlossenen Kühlerjalousie verringert sich der Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs, was mit einer vorteilhaften Senkung des Kraftstoffverbrauchs einhergeht.
Für die schwenkbare Betätigung einzelner Jalousieelemente ist üblicherweise ein elektromotorischer Stellantrieb vorgesehen, welcher von der Bordelektronik des Fahrzeug angesteuert, geregelt wird.
Da unter normalen Betriebsbedingungen eine Öffnung der Jalousieelement oder Luftzufuhrlamellen zur Kühlung nicht erforderlich ist, befinden sich die Lamellen überwiegend in ihrer Schließstellung, um den Luftwiderstandes des Fahrzeugs zu senken. Geschlossene Lamellen verhindern aber insbesondere nach einem Abstellen des Fahrzeugs die Abfuhr von Wärme, sodass ein kritisches Überhitzen des Motors auftreten kann.
So mangelt es einem rein elektromotorisch betätigten Öffnen von Belüftungsöffnungen an Ausfallsicherheit. Ist beispielsweise die Stromversorgung für den Betätigungsmechanismus unterbrochen oder liegen sonstige Störungen der Fahrzeugelektronik vor, kann ein nach dem Abstellen und Verlassen des Kraftfahrzeugs erforderliches Öffnen von Belüftungsöffnungen nicht mit ausreichender Sicherheit zur Verfügung gestellt werden.
Aufgabe
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Kühlluftzufuhreinrichtung für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen, die eine erhöhte Ausfallsicherheit für das Öffnen von Belüftungsöffnungen bietet. Die Kühlluftzufuhreinrichtung soll zudem unabhängig von der Bordelektronik des Kraftfahrzeugs betätigbar sein und der Vermeidung eines kritischen Überhitzens des Verbrennungsmotors, insbesondere bei ausgeschaltetem Motor und inaktiver Fahrzeugelektronik dienen.
Erfindung und erfindungsgemäße Wirkungen
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung zur Notbetätigung gemäß Patentanspruch 1 und einer Kühlluftzufuhreinrichtung gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Notbetätigung zumindest eines Verschlusselementes einer Kühlluftzufuhreinrichtung, für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs ausgebildet. Die Kühlluftzufuhreinrichtung, welche typischerweise einen eine Anzahl von Belüftungsöffnungen aufweisenden Kühlergrill umfasst, weist zumindest ein zur Notbetätigung, insbesondere zur Notöffnung vorgesehenes Verschlusselement auf, welches mit einem Stellglied der Notbetätigungsvorrichtung in mechanischer Wirkverbindung steht.
Das Verschlusselement ist dabei bewegbar zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung angeordnet, wobei es in seiner Schließstellung eine Belüftungsöffnung im Wesentlichen verschließt und in Öffnungsstellung jene Belüftungsöffnung zum Durchströmen von Kühlluft freigibt. Das mit dem Verschlusselement gekoppelte Stellglied ist erfindungsgemäß dazu ausgebildet, bei Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur das Verschlusselement selbsttätig in die Öffnungsstellung zu überführen.
Auf diese Art und Weise kann eine vom Stellglied ausgelöste und hiervon initiierte Verstellbewegung für das Verschlusselement unabhängig vom eigentlichen Stellantrieb des Verschlusselements oder der Verschlusselemente zur Verfügung gestellt werden. Das Stellglied der Notbetätigungsvorrichtung kann vollkommen autark und entkoppelt von der Bordelektronik des Kraftfahrzeugs und/oder vom Stellantrieb der Kühlluftzufuhreinrichtung ausgebildet sein.
Das Stellglied kann ferner eine Doppelfunktion übernehmen, indem es zum einen das Auftreten einer oberhalb eines vorgegebenen Temperaturniveaus liegenden Temperatur erfasst und andererseits in direkter Reaktion hierauf eine mechanische Verstellbewegung des Verschlusselementes initiiert und eine hierfür erforderliche Kraft oder ein entsprechendes Verstellmoment generiert und zur Verfügung stellt.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stellglied als temperatursensitives Element ausgebildet ist und in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur einer Längen-, Form- oder Größenänderung unterliegt. Jene temperaturbedingte Änderung der Geometrie oder der Außenkontur des Stellglieds wird erfindungsgemäß in die geforderte Verstellbewegung für das Verschlusselement übertragen. Die Längen-, Form- oder Größenänderung des Stellglieds initiiert und bewirkt die Verstellbewegung des Verschlusselements, um einen Notöffnungsmechanismus für die Kühlluftzufuhreinrichtung zur Verfügung zu stellen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stellglied mit einem Rückstellmechanismus gekoppelt ist, welcher bei einem Temperaturabfall unter ein vorgegebenes Temperaturniveau, das Verschlusselement in die Schließstellung überführt. Der Rückstellmechanismus kann beispielsweise eine Rückstellfeder aufweisen, der einer Öffnungsbewegung des Verschlusselementes entgegenwirkt und die beim Überführen des Verschlusselements in seine Öffnungsstellung zur Speicherung einer Federkraft ausgelegt ist.
Das Stellglied und der Rückstellmechanismus sind dabei derart aufeinander abgestimmt, dass die vom Stellglied bei Überschreiten der vorgegebenen Temperatur zur Verfügung gestellte Kraft größer ist als die vom Rückstellmechanismus ausgehende Rückstellkraft.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das Verschlusselement als drehbar gelagerte Lamelle auszubilden, ohne jedoch die Erfindung hierauf zu beschränken. So sind beispielsweise auch verschwenkbare oder translatorisch verschiebbare oder bewegliche Anordnungen des Verschlusselementes gleichermaßen denkbar.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, das Stellglied und eine drehbar oder schwenkbar gelagerte Lamelle mittels einer radial von der Drehachse der Lamelle beabstandet angelenkten Kurbel miteinander zu verbinden. Auf diese Art und Weise kann eine vom Stellglied erzeugte und hiervon ausgehende translatorische Bewegung in eine Drehbewegung der Lamelle überführt werden.
Der radiale Abstand des Anlenkpunktes der Kurbel zur Drehachse, bzw. einer Kurbelwelle, die mit einer Drehachse der Lamelle zusammenfällt, bestimmt das Übersetzungsverhältnis von einer vom Stellglied ausgehenden Linearbewegung in eine Drehbewegung der Lamelle.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, das Stellglied als Bimetallfeder auszubilden. Ein derartiges Stellglied unterliegt bei Temperaturschwankungen einer Änderung seiner Formgebung. Jene temperaturinduzierte Formänderung kann erfindungsgemäß für die Verstellbewegung des Verschlusselements Verwendung finden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stellglied eine zylindrische Aufnahme für ein sich unter Wärmeeinwirkung ausdehnendes Medium und einen beweglich in der Aufnahme angeordneten Kolben aufweist. Dieser, entlang der Zylinderlängsachse beweglich angeordnete Kolben kann durch wärmebedingte Ausdehnung des zwischen Kolben und Zylinderboden angeordneten Mediums bereichsweise aus der zylindrischen Aufnahme herausgedrückt werden. Als wärmesensitives Medium kommen Materialien mit einem besonders hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten infrage.
Auch können Materialien Verwendung finden, die im Bereich der zur Notöffnung vorgesehenen Temperatur einer Änderung ihres Aggregatzustandes unterliegen. Ferner kann ein sogenannter Dehnstoff, etwa ein Wachs als Wärmemedium Verwendung finden. So kann durch ein wärmebedingtes Schmelzen des Wachses eine für die Betätigung des Verschlusselements erforderliche Verstellbewegung des Stellglieds erzeugt werden. Es ist dabei ferner von Vorteil, wenn sich das Volumen des im Zylinder angeordneten Mediums mit Überschreiten der vorgegebenen Temperatur sprunghaft ändert und Temperaturschwankungen außerhalb jenes vorgegebenen Temperaturbereichs zu einer verhältnismäßig geringen Volumenänderung des Mediums führen. Eine solch sprunghafte Änderung des Volumens ist insbesondere bei einer Aggregatzustandsänderung des Mediums, insbesondere von fest nach flüssig oder von flüssig nach gasförmig, zu erreichen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stellglied mit dem Motor des Kraftfahrzeugs im thermischen Kontakt steht. So kann beispielsweise vorgesehen sein, das Stellglied unmittelbar am Motor anzuordnen und über ein Zug-Druckmittel, etwa in Form eines Gestänges oder eines Betätigungszugs, mit dem zu betätigenden Verschlusselement zu koppeln.
Weiterhin kann vorgesehen sein, das Stellglied innerhalb eines Gehäuses anzuordnen, welches mit dem Motor direkt verbunden oder daran angeordnet mit diesem in thermischem Kontakt steht.
Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, das Stellglied mittels eines elektrischen Hilfsantriebs zu aktivieren, welcher von einer von der Kraftfahrzeugelektronik entkoppelten Stromversorgung gespeist wird. Einem solchen Hilfsantrieb ist beispielsweise eine Hilfsbatterie zugeordnet, welche in unmittelbarer Umgebung des Hilfsantriebs angeordnet ist. Dabei kann ferner vorgesehen sein, jene Hilfsbatterie und den Hilfsantrieb ggf. gekoppelt mit einem Temperatursensor in einem gemeinsamen Gehäuse anzuordnen, um eine für die Notöffnung einer Belüftungsöffnung vorgesehene bauliche Einheit zu schaffen, die von der übrigen Kraftfahrzeugelektronik und deren Stromversorgung entkoppelt ist.
Nach einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung eine Kühlluftzufuhreinrichtung für den Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs mit einer Anzahl von betätigbaren Verschlusselementen, von denen zumindest eines mit einer zuvor beschriebenen Vorrichtung zur Notbetätigung ausgestattet ist. Die Verschlusselemente können beispielsweise als zueinander parallel angeordnete drehbar oder schwenkbar gelagerte Lamellen ausgebildet sein, die mittels eines dafür vorgesehenen Stellantriebs, je nach geforderter Kühlung, die Kühlluftzufuhr zum dahinterliegenden Kühler regeln.
Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Verschlusselemente an einen gemeinsamen Stellantrieb zum wahlweisen Öffnen und Schließen entsprechender Belüftungsöffnungen gekoppelt sind.
Das zumindest eine, zur Notbetätigung vorgesehene Verschlusselement kann dabei von den übrigen mit dem eigentlichen Stellantrieb in Wirkverbindung stehenden Verschlusselementen entkoppelt sein. Insoweit öffnet sich dieses, mit der Notbetätigungsvorrichtung versehene Verschlusselement ausschließlich bei Auftreten einer kritischen und oberhalb einer vorgegebenen Temperatur liegenden Wärmeentwicklung. Im Normalbetrieb des Fahrzeugs verbleibt es in einem geschlossenen Zustand.
Auch kann nach einer Weiterbildung vorgesehen sein, das mit der Vorrichtung zur Notbetätigung in Wirkverbindung stehende Verschlusselement über eine lastbegrenzende Kupplung, etwa eine Rutschkupplung, mit dem Stellantrieb der übrigen Verschlusselemente zu koppeln. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das Verschlusselement im Normalbetrieb vom Stellantrieb betätigt wird, und dass bei Auftreten einer kritischen Temperatur die Verstellbewegung des Verschlusselementes von der Notbetätigungsvorrichtung und deren Stellglied übernommen wird.
Ausführungsbeispiel
Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung zu entnehmen. Dabei bilden sämtliche beschriebenen und bildlich wiedergegebenen Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in jeglicher sinnvollen Kombination untereinander den Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es zeigt:
1 eine perspektivische, teils geschnittene Darstellung einer Kühlluftzufuhreinrichtung mit einer Notbetätigungsvorrichtung.
Die in 1 ausschnittweise dargestellte Kühlluftzufuhreinrichtung 10 weist eine rahmenartige Tragstruktur mit einem oberen Rahmenteil 22, einem unteren Rahmenteil 20, einem mittig angeordneten vertikalen Steg 18 und einem seitlichen Rahmenteil 24 auf. Die Kühlluftzufuhreinrichtung ist typischerweise Kühlergrill für ein Kraftfahrzeug ausgebildet und weist mehrere, parallel zueinander angeordnete, sich zwischen dem Steg 18 und dem Seitenteil 24 erstreckende lamellenartige Verschlusselemente 12, 14, 16 auf.
Die Lamellen 12, 14, 16 sind in 1 in ihrer Öffnungsstellung dargestellt. Durch Verschwenken oder Verdrehen einzelner oder sämtlicher Lamellen 12, 14, 16 um etwa 90° kann eine vom Rahmen 20, 22, 24 begrenzte Belüftungsöffnung 11 zur Verringerung des Luftwiderstandes des Kraftfahrzeugs geschlossen werden.
Die drehbar gelagerten Lamellen 12, 14, 16 sind mit einem nicht explizit gezeigten Stellantrieb gekoppelt, der in Abhängigkeit der zur Verfügung zu stellenden Kühlung, bzw. der geforderten Wärmeabfuhr, die Kühlluftzufuhr durch Verdrehen oder Verschwenken der Lamellen 12, 14, 16 im Betrieb des Fahrzeugs regelt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist einzig die obenliegende Lamelle 12 mit einer Notbetätigungsvorrichtung 26 ausgestattet, die bei Auftreten einer oberhalb einer vorgegebenen kritischen Temperatur liegenden Umgebungs- oder Motortemperatur unabhängig vom eigentlichen Stellantrieb zumindest die Lamelle 12 in ihre in 1 gezeigte Öffnungsstellung überführt, sodass insbesondere die nach einem Ausschalten des Motors vorhandene oder entstehende thermische Energie und die entsprechend aufgeheizte Luft aus dem Motorraum des Kraftfahrzeugs entweichen kann.
Die Notbetätigungsvorrichtung 26 ist in einem in 1 teils geschnitten dargestellten Gehäuse 36 unmittelbar angrenzend an der Außenseite des Seitenteils 24 angeordnet. Die Notbetätigungsvorrichtung 26 weist ein innerhalb des Gehäuses 36 angeordnetes Stellglied 32 auf, welches über einen Kurbeltrieb 28 mit der Drehachse der Lamelle 12 verbunden ist. Die Drehachse der Lamelle 12 durchsetzt sozusagen das Seitenteil 24 und steht dort mit einer Kurbelwelle 34 in Eingriff, sodass eine lineare Aufwärtsbewegung des Stellglieds 32, bzw. eines darin verschiebbar angeordneten Kolbens zu einer Drehbewegung der Lamelle 12 führt. Die außerhalb der Tragstruktur 18, 20, 22, 24 liegende Kurbelwelle 34 fällt mit einer axialen Verlängerung der Drehachse der Lamelle 12 zusammen.
Daneben ist eine Rückstellfeder 30 vorgesehen, die der in 1 nach oben gerichteten Auszugsbewegung des Stellglieds 32 entgegenwirkend ausgebildet ist.
Das Stellglied 32 weist eine zylindrische, mit einem Wärmemedium gefüllte Aufnahme auf, in welcher zudem ein Kolben entlang der Zylinderlängsachse verschiebbar geführt ist. Sobald das vorzugsweise als Wachs ausgebildete Medium einer wärmebedingten Volumenvergrößerung unterliegt, wird der Kolben nach oben aus der Aufnahme herausgeschoben. Diese Verschiebebewegung des Kolbens wird über den Kurbeltrieb 28 und die Kurbelwelle 34 in eine entsprechende Drehbewegung der Lamelle zur Öffnung der Belüftungsöffnung 11 übertragen.
Sobald die Temperatur, etwa durch Wärmekonvektion und durch Hinausströmen erwärmter Luft wieder unter ein vorgegebenes Temperaturniveau sinkt, bewegt sich der Kolben aufgrund der temperaturbedingten Volumenverkleinerung des Wärmemediums wieder nach unten in die Aufnahme zurück. Jene Reversierbewegung wird dabei von dem Federelement 30 unterstützt.
Die erfindungsgemäße Kühlluftzufuhreinrichtung und ihre Notbetätigungsvorrichtung stellen somit eine rein temperaturgesteuerte und ggf. reversible Betätigung eines Verschlusselementes einer Belüftungsöffnung zur Verfügung.

10: Kühlluftzufuhreinrichtung
11: Belüftungsöffnung
12: Lamelle
14: Lamelle
16: Lamelle
18: Steg
20: Rahmenteil
22: Rahmenteil
24: Rahmenteil
26: Notbetätigungsvorrichtung
28: Kurbel
30: Rückstellfeder
32: Stellglied
34: Kurbelwelle
36: Gehäuse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 10228422 A1 [0005]

Claims

Vorrichtung zur Notbetätigung zumindest eines Verschlusselements (12) einer Kühlluftzufuhreinrichtung (10) für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs, mit einem mit dem Verschlusselement (12) in mechanischer Wirkverbindung stehenden Stellglied (32), wobei das Verschlusselement (12) zwischen einer Schließstellung, in welcher es eine Belüftungsöffnung (11) im Wesentlichen verschließt, und einer Öffnungsstellung, in welcher es die Belüftungsöffnung (11) zum Durchströmen von Kühlluft freigibt, bewegbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (32) dazu ausgebildet ist, bei Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur das Verschlusselement (12) selbsttätig in die Öffnungsstellung zu überführen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Stellglied (32) als temperatursensitives Element ausgebildet ist und in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur einer die Verstellbewegung für das Verschlusselement (12) bewirkenden Längen-, Form- oder Größenänderung unterliegt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stellglied (32) mit einem Rückstellmechanismus (30) gekoppelt ist, welcher bei einem Temperaturabfall unter ein vorgegebenes Temperaturniveau, das Verschlusselement (12) in die Schließstellung überführt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verschlusselement als drehbar gelagerte Lamelle (12) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei das Stellglied (32) und die Lamelle (12) mittels einer radial von der Drehachse (34) der Lamelle beabstandet angelenkten Kurbel (28) miteinander verbunden sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stellglied als Bimetallfeder ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stellglied (32) eine zylindrische Aufnahme für ein sich unter Wärmeeinwirkung ausdehnendes Medium und einen in Zylinderlängsachse beweglich angeordneten Kolben aufweist, wobei das Medium unter Einwirkung von Wärme zumindest zum bereichsweisen Herausdrücken des Kolbens aus der Aufnahme ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stellglied (32) mit dem Motor des Kraftfahrzeugs in thermischem Kontakt steht.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Stellglied von einem elektrischen Hilfsantrieb aktivierbar ist, welcher von einer von der Kraftfahrzeugelektronik entkoppelten Stromversorgung gespeist wird.
Kühlluftzufuhreinrichtung für den Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs mit einer Anzahl von betätigbaren Verschlusselementen (12, 14, 16), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Verschlusselemente (12) mit einer Vorrichtung zur Notbetätigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgestattet ist.
Kühlluftzufuhreinrichtung nach Anspruch 10, wobei die Verschlusselemente (12, 14, 16) an einen gemeinsamen Stellantrieb zum wahlweisen Öffnen und Schließen der Belüftungsöffnungen (11) gekoppelt sind.
Kühlluftzufuhreinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11, wobei das zumindest eine, mit der Vorrichtung zur Notbetätigung in Wirkverbindung stehende Verschlusselement (12) von den übrigen Verschlusselementen (14, 16) entkoppelt ist.
Kühlluftzufuhreinrichtung nach Anspruch 11, wobei das mit der Vorrichtung zur Notbetätigung in Wirkverbindung stehende Verschlusselement (12) über eine lastbegrenzende Rutschkupplung mit dem Stellantrieb gekoppelt ist.