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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum kontinuierlichen Analysieren einer Körperflüssigkeit eins Organs oder Gefäßabschnitts
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 beziehungsweise des nebengeordneten Patentanspruchs
14. Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der
DE 602004009736 T2 bekannt.
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Die
Analyse von Blutproben wird üblicherweise
mithilfe einer In-vitro-Diagnose durchgeführt, um spezielle Parameter
qualitativ oder quantitativ zu bestimmen. Einige dieser Parameter
sind organspezifisch, z. B. organspezifische Hormone, so dass ihr Ursprung
bekannt ist (z. B. die Schilddrüse).
In anderen Fällen
sind diese Parameter nicht organspezifisch und ihr Ursprung kann
nicht direkt bestimmt werden (z. B. beim C-reaktiven Protein, CRP), da sich die
zugehörigen
Stoffwechselprodukte in dem gesamten Körper verteilen. Wenn ein Erkrankungszustand
oder eine Veränderung
eines Organs über der
Zeit beobachtet werden soll, kann es nützlich sein, die Veränderungen
von bestimmten Blutparametern aus einem speziellen anatomischen
Bereich über
der Zeit kontinuierlich oder quasi kontinuierlich zu messen. Eine
derartige Überwachung
ist besonders interessant, wenn die Veränderung eines Erkrankungszustandes
oder eines Organzustandes (z. B. eine Gewebezerstörung) aufgrund
einer angewendeten Maßnahme
(z. B. eine RF-Ablation
oder während
eines Eingriffs angewendete Silica-Partikel) tatsächlich erwartet wird und die
Maßnahme
selbst zu steuern ist.
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Üblicherweise
werden Körperflüssigkeiten eines
Patienten (z. B. Blut oder Urin) mit einer Kanüle oder einem Katheter entnommen
und nachfolgend z. B. zu einer Blutanalysevorrichtung übertragen,
wenn bestimmte Parameter gemessen werden sollen. Diese Parameter
können
beispielsweise verschiedene Proteinmarker, einen pH-Wert, eine Ammoniakkonzentration,
eine Glukosekonzentration und dergleichen umfassen.
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In
diesem Zusammenhang ist aus der
DE 60 2004 009 736 T2 eine Vorrichtung zur
Entnahme von Körperflüssigkeiten
und zur Analytenüberwachung bekannt.
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Darüber hinaus
wird in der
DE 698
38 059 T2 ein Monitor für
lösliche
chemische Substanzen offenbart, welcher einen Katheter zur Verbindung
des Blutsystems eines Patienten mit einem Gehäuse, in dem eine Sensoreinheit
positioniert ist, umfasst.
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Die
DE 697 24 188 T2 betrifft
eine Anordnung zur Analyse von Körperflüssigkeiten.
Die Anordnung, beispielsweise ein Blutgasanalysator, ist über einen
Katheter zur Entnahme von Blut aus dem Patienten mit diesem verbunden.
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Insbesondere
bei z. B. einer Tumorbehandlung, ist es wichtig, bestimmte Blutparameter,
wie z. B. eine Markerkonzentration oder eine Medikamentenkonzentration,
möglichst
häufig
und zeitnah zu bestimmen, um eine Behandlung, wie z. B. eine RF-Ablation
oder eine Medikamentengabe, genau einstellen zu können, und
um zu vermeiden, dass sich übermäßig große Mengen
eines Medikaments, welches beispielsweise für eine Tumorzerstörung in einem
Organ, wie z. B. der Leber, eingesetzt wird, nicht zu weit in den übrigen Körper des
Patienten ausbreiten und dort zu Schäden führen würden. Es ist daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art eine Medikamentenkonzentration zeitnah
bestimmen zu können
und eine zu weite Ausbreitung im Körper zu vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum kontinuierlichen Analysieren
einer Körperflüssigkeit
eines Patienten nach Anspruch 1 und einer Vorrichtung zum kontinuierlichen
Analysieren einer Körperflüssigkeit
eines Patienten nach Anspruch 14 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren
bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum kontinuierlichen Analysieren einer Körperflüssigkeit
eines Patienten bereitgestellt, welches die folgenden Schritte umfasst.
Ein in ein Organ bzw. einen Gefäßabschnitt
des Patienten eingeführter
Katheter wird mit einer Analyseeinheit gekoppelt. Durch den Katheter
wird die Körperflüssigkeit
von dem Organ bzw. dem Gefäßabschnitt
in die Analyseeinheit geleitet. In der Analyseeinheit wird die in
die Analyseeinheit geleitete Körperflüssigkeit
analysiert und daraus ein Analyseergebnis bestimmt. Weiterhin wird
bei dem Verfahren ein an dem Katheter angeordneter Ballon aufgeblasen
oder ein aufgeblasener Ballon wieder zusammengezogen. Indem der
Katheter direkt mit der Analyseeinheit gekoppelt wird, ist eine
kontinuierliche oder quasi-kontinuierliche Analyse der Körperflüssigkeit
möglich.
Die Körperflüssigkeit
kann beispielsweise Blut oder Urin des Patienten umfassen. Der Katheter
kann beispielsweise in einer Vene, welche von einem zu behandelndem
Organ kommt, eingeführt
sein. Während
der Behandlung des Organs (z. B. der Leber bei einem Patienten mit einem
Lebertumor) werden geringe Mengen von Blut durch den Katheter in
die Analyseeinheit geleitet und auf Marker untersucht, welche normalerweise
intrazellulär
sind und eine Bestimmung eines Zellenverfalls in dem Tumorgewebe
ermöglichen.
Beispielsweise kann ein Kalium Pegel mit einer entsprechenden Elektrode
in der Analyseeinheit gemessen werden. Die so gesammelten Informationen
können
verwendet werden, um die Behandlung entsprechend einzustellen, um
eine Überlastung
des Organismus des Patienten mit giftigen Zersetzungsprodukten der zerstörten Zellen
zu vermeiden. Durch die Kopplung des Katheters mit der Analyseeinheit
ist es möglich, eine
kontinuierliche Analyse durchzuführen,
wodurch nur sehr geringe Mengen von Blut oder Körperflüssigkeit entnommen werden müssen.
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Der
Ballon kann in Abhängigkeit
eines Analyseergebnisses aufgeblasen oder zusammengezogen werden.
Der Ballon kann beispielsweise dazu dienen, den Katheter bezogen
auf eine Gefäßwand zu
fixieren oder einen Durchfluss durch das Gefäß, in welchem der Katheter
angeordnet ist, wie z. B. eine Vene, zu begrenzen oder vollständig zu
blockieren. Dies kann beispielsweise nützlich sein, wenn eine Konzentration
eines kritischen Analyts einen Schwellwert überschreitet. In diesem Fall
kann das Gefäß vollständig oder
teilweise blockiert werden, um eine weitere Freigabe des Analyts
oder anderer Substanzen zu vermeiden, um z. B. Vergiftungseffekte
aus Zellzerstörungsprodukten
zu vermeiden. Sobald das Analyt den Schwellwert nicht mehr überschreitet,
kann der Ballon zusammengezogen werden, um beispielsweise einen
Blutfluss wieder freizugeben. Eine weitere Anwendung des Ballons
ist, das Gefäß zu blockieren,
bis ein bestimmter Schwellenwert eines Analyts erreicht ist. Dadurch
wird vermieden, dass beispielsweise während einer Chemotherapie das
Medikament aus dem zu behandelnden Organ herausströmt bevor
eine gewünschte
Zellschädigung
stattgefunden hat. Sobald der Schwellwert für den Analyt erreicht ist,
wird der Ballon zusammengezogen, um den Blutfluss wieder freizugeben.
Schließlich
kann der Ballon auch dazu verwendet werden, einen portosystemischen
Shunt auf der Grundlage gemessener Werte wahlweise zu blockieren.
Beispielsweise kann ein Blutdruck an einem Pfortaderende des Shunt
gemessen werden und Parameter für
eine Leberfehlfunktion überwacht
werden (z. B. eine Blutammoniakkonzentration). Wenn der Ammoniakpegel einen
Schwellwert überschreitet,
wird der Shunt blockiert, um eine Leberperfusion zu erhöhen und
giftige Substanzen zu verringern. Wenn der Druck einen Schwellenwert überschreitet,
wird der Shunt geöffnet,
um eine Pfortader-Hypertonie zu verringern. Da die Körperflüssigkeit
quasi-kontinuierlich analysiert werden kann, ist eine sehr genaue
Steuerung des Aufblasens und Zusammenziehens des Ballons möglich.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden die Analyseergebnisse in einer Verarbeitungseinheit gespeichert
und können
beispielsweise auf einer Anzeige der Analyseeinheit über der
Zeit dargestellt werden. Dadurch wird dem behandelnden Arzt eine übersichtliche
Darstellung des Verlaufs von einem oder mehreren Parametern über der
Zeit gegeben und ein Behandlungserfolg oder ein Behandlungsverlauf
können
kontinuierlich überwacht
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden mehrere Analyseeinheiten über
eine Umschalteinheit mit dem Katheter gekoppelt. Gemäß dem Verfahren
wird die Körperflüssigkeit
mithilfe der Umschalteinheit wahlweise zu einer der mehreren Analyseeinheiten geleitet.
Die mehreren Analyseeinheiten können
beispielsweise einen sogenannten Testeinheiten-Stapel oder Testeinheiten-Stack
mit einer vorbestimmten Anzahl von Testeinheiten umfassen, welche
jeweils zur Durchführung
einer Analyse geeignet sind. Nachdem die Körperflüssigkeit zu einer der Testeinheiten geleitet
wurde, wird in dieser Testeinheit die Analyse der Körperflüssigkeit
durchgeführt,
wobei beispielsweise ein in der Testeinheit vorhandenes Reagenz verbraucht
wird. Durch die Analyse wird das Analyseergebnis bestimmt und die
Umschalteinheit wird derart angesteuert, dass sie für eine weitere
Analyse die Körperflüssigkeit
zu einer weiteren der Testeinheiten leitet. Dadurch sind auch quasi-kontinuierliche
Analysen einer Körperflüssigkeit
eines Patienten möglich, welche
ein Testreagenz benötigen,
das bei der Analyse verbraucht wird.
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Das
Analysieren der Körperflüssigkeit
kann beispielsweise ein Bestimmen eines pH-Wertes, ein Bestimmen
einer Ammoniakkonzentration, ein Bestimmen einer Kaliumkonzentration
oder ein Bestimmen einer Glukosekonzentration umfassen. Da bei den
vorgenannten Analysen kein verbrauchendes Reagenz benötigt wird,
ist insbesondere bei diesen Analysen eine einfache und kontinuierliche Überwachung
möglich.
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Kontinuierlich
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Analysewerte in verhältnismäßig kurzen
Abständen
bestimmt werden können,
beispielsweise im Abstand von wenigen Mikrosekunden bei einer pH-Wert
Messung oder einem Abstand von wenigen Sekunden bei einer Proteinmarker
Messung. Im praktischen Einsatz ist im Allgemeinen eine Analysehäufigkeit
von wenigen Messungen pro Sekunde, beispielsweise 1 bis 10 Messungen
pro Sekunde, bis hin zu wenigen Messungen pro Minute, beispielsweise
1 bis 10 Messungen pro Minute, ausreichend.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren ein Zuführen
eines Medikaments in das Organ durch einen weiteren Kanal des Katheters.
Das Medikament kann beispielsweise in Abhängigkeit des Analyseergebnisses
zugeführt
werden. Durch die kontinuierliche Analyse der Körperflüssigkeit des Organs kann eine
sehr genaue und zeitnahe Dosierung des Medikaments durchgeführt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren ein Aussenden einer elektromagnetischen Strahlung
von dem eingeführten
Katheter in die Körperflüssigkeit
oder das Organ. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine akustische
Welle von dem eingeführten
Katheter in die Körperflüssigkeit ausgesendet
werden. Die elektromagnetische Strahlung bzw. die akustische Welle
können
in Abhängigkeit
des Analyseergebnisses ausgesendet werden. Mithilfe der elektromagnetischen Strahlung,
welche beispielsweise Licht oder eine Wärmestrahlung sein kann, oder
mithilfe der akustischen Welle, welche beispielsweise ein Ultraschallsignal
sein kann, kann ein Substrat, welches beispielsweise in das Organ oder
die Körperflüssigkeit
eingegeben wurde, aktiviert oder deaktiviert werden. Das Substrat
kann beispielsweise systematisch in den Körper eingespritzt werden oder
in einen speziellen Bereich des Körpers, beispielsweise mithilfe
des Katheters, eingeführt
werden. Das Substrat kann beispielsweise Ultraschallkontrastmittelbläschen, sogenannte
Bubbles, umfassen, welche unter dem Einfluss einer akustischen Welle
Medikamente freisetzen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Analysieren
einer Körperflüssigkeit
eines Patienten bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst einen Katheter,
welcher in ein Organ des Patienten, welches die zu analysierende
Körperflüssigkeit
enthält,
einführbar
ist. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Analyseeinheit, welche
mit dem Katheter gekoppelt ist, und eine Pumpvorrichtung zum Leiten
der Körperflüssigkeit durch
den Katheter in die Analyseeinheit. Die Analyseeinheit ist ausgestaltet,
ein Analyseergebnis durch eine Analyse der in die Analyseeinheit
geleiteten Körperflüssigkeit
zu bestimmen. Die Vorrichtung umfasst einen Ballon, welcher an dem
Katheter angeordnet ist. Die Vorrichtung kann ferner eine Verarbeitungseinheit
umfassen, welche mit der Analyseeinheit gekoppelt ist und zum Speichern
der Analyseergebnisse der Analyseeinheit ausgestaltet ist. Die gespeicherten
Ergebnisse können
beispielsweise auf einer Anzeige der Vorrichtung in einer graphischen
Darstellung über
der Zeit angezeigt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung mehrere Analyseeinheiten und eine Umschalteinheit.
Die Umschalteinheit dient dazu, eine der mehreren Analyseeinheiten
wahlweise mit dem Katheter zu koppeln. Die Umschalteinheit kann
beispielsweise von der Verarbeitungseinheit angesteuert werden.
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Die
Vorrichtung kann weiterhin eine Aufblaseinheit umfassen, welche
mit dem Ballon gekoppelt ist. Mithilfe der Aufblaseinheit kann der
Ballon aufgeblasen und zusammengezogen werden.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform umfasst
der Katheter einen weiteren Kanal, durch welchen dem Organ des Patienten
ein Medikament zugeführt
werden kann. Die Vorrichtung umfasst eine mit dem weiteren Kanal
verbundene Medikamentendosiereinheit, welche von der Verarbeitungseinheit derart
angesteuert wird, dass sie über
den weiteren Kanal ein Medikament der Medikamentendosiereinheit
in das Organ des Patienten leiten kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst der Katheter einen elektromagnetischen Sender zum Aussenden
elektromagnetischer Strahlung. Der elektromagnetische Sender kann
beispielsweise eine Leuchtdiode an der Spitze des Katheters oder
eine Glasfaser, welche von der Analyseeinheit zu der Spitze des
Katheters verläuft,
umfassen. Durch geeignetes Ansteuern der Leuchtdiode wird dann die
elektromagnetische Strahlung an dem Katheter freigesetzt. Bei Verwendung
der Glasfaser befindet sich beispielsweise eine Leuchtdiode an dem
der Analyseeinheit zugewandten Ende der Glasfaser und die elektromagnetische
Strahlung wird von der Leuchtdiode durch die Glasfaser zu der Spitze
des Katheters geleitet und dort freigesetzt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst der Katheter einen akustischen Sender zum Aussenden eines
akustischen Signals an der Spitze des Katheters. Der akustische
Sender kann beispielsweise ein piezoelektrisches Element an der Spitze
des Katheters umfassen, welches elektrisch mit der Verarbeitungseinheit
gekoppelt ist, um bei einer geeigneten Ansteuerung das akustische
Signal auszusenden. Alternativ kann der Katheter einen akustischen
Kanal umfassen, welcher von der Analyseeinheit zu der Spitze des
Katheters verläuft.
An dem der Analyseeinheit zugewandten Ende des akustischen Kanals kann
beispielsweise ein Lautsprecher oder ein Piezoelement angebracht
sein, welches das akustische Signal in den akustischen Kanal einleitet.
Der akustische Kanal leitet dann das akustische Signal zu der Spitze
des Katheters, wo das akustische Signal in das Organ ausgesendet wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Vorrichtung in den Patienten implantierbar sein. Dadurch kann
eine Langzeitüberwachung
des Patienten auf einfache Art und Weise durchgeführt werden
und es kann kontrolliert und kontinuierlich ein Medikament in den
Patienten abgegeben werden.
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Die
zuvor beschriebene Vorrichtung ist somit zum Durchführen der
zuvor beschriebenen Verfahren ausgestaltet und umfasst daher die
im Zusammenhang mit den Verfahren beschriebenen Vorteile. So können beispielsweise
kontinuierliche oder quasi-kontinuierliche Analyseergebnisse einer
speziellen zu untersuchenden anatomischen Region, wie z. B. der
Leber oder der Blase, zugeordnet werden. Weiterhin können die
kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich entnommenen Proben, beispielsweise
Blutproben, sofort, d. h. zeitnah, verarbeitet werden, um einen
Erkrankungszustand oder eine Veränderung
in einem Organ zu überwachen,
oder um die Analyseergebnisse beispielsweise während eines Eingriffs oder
einer Behandlung zur Steuerung zu verwenden. Darüber hinaus wird durch die Kopplung
des Katheters mit der Analyseeinheit ermöglicht, mithilfe geringster
Mengen entnommener Körperflüssigkeit, beispielsweise
im Bereich von wenigen μ-Litern,
eine Analyse durchzuführen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Analysieren einer
Körperflüssigkeit
eines Patienten gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 zeigt
eine schematische Blockdarstellung einer Vorrichtung zum kontinuierlichen
Analysieren einer Körperflüssigkeit
eines Patienten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zum kontinuierlichen Analysieren einer
Körperflüssigkeit
eines Patienten. Die Vorrichtung umfasst einen Katheter 2, welcher über eine
Anschlussleitung 9 und einen Verbinder 8 mit einer
Analyseeinheit 3 gekoppelt ist. Die Analyseeinheit 3 befindet
sich zusammen mit einer Benutzerschnittstelle 4 und einer
Anzeige 5 in einem Gehäuse 6.
Zum Transport der Vorrichtung 1 umfasst das Gehäuse 6 einen
Griff 7. Eine nicht gezeigte Verarbeitungseinheit der Vorrichtung 1 ist
mit der Benutzerschnittstelle 4, der Analyseeinheit 3 und
der Anzeige 5 gekoppelt. Weiterhin ist in dem Gehäuse 6 eine
nicht gezeigte Pumpeinheit untergebracht, welche in der Lage ist,
eine Körperflüssigkeit
von dem Katheter 2 in die Analyseeinheit 3 zu
leiten.
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Im
Betrieb der Vorrichtung 1 wird die Pumpeinheit beispielsweise
in regelmäßigen Abständen von
der Verarbeitungseinheit betätigt,
um Körperflüssigkeit
von dem Patienten in die Analyseeinheit 3 zu leiten, um
somit eine quasi-kontinuierliche Analyse bereitzustellen. Die Analyseeinheit 3 kann
beispielsweise zum Bestimmen eines pH-Werts, einer Ammoniakkonzentration,
einer Glukosekonzentration, einer Kaliumkonzentration und/oder zum
Bestimmen von Proteinmarkern ausgestaltet sein. Die Analyseeinheit 3 kann
beispielsweise eine Ein-Chip-Analyseeinheit sein,
ein so genanntes Lab-on-a-chip.
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Sollen
Analysen durchgeführt
werden, bei denen zur Analyse ein Reagenz benötigt wird, welches sich während der
Analyse verbraucht, so kann die Analyseeinheit 3 mehrere
Testeinheiten und eine Umschalteinheit umfassen. Die Umschalteinheit
ist mit der Verarbeitungseinheit gekoppelt und leitet in Abhängigkeit
einer Ansteuerung durch die Verarbeitungseinheit die Körperflüssigkeit
von dem Katheter 2 zu einer der Testeinheiten der Analyseeinheit 3. Jede
Testeinheit ist zur Durchführung
einer Analyse ausgestaltet und gibt ein entsprechendes Analyseergebnis
an die Verarbeitungseinheit weiter. Sind beispielsweise 96 Testeinheiten
in der Analyseeinheit 3 vorhanden, so können 96 Analysen der Reihe
nach durchgeführt
werden.
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Eine
Analysehäufigkeit,
d. h. beispielsweise ein zeitlicher Abstand, in dem die Analysen
durchgeführt
werden, kann von einer Bedienperson über die Benutzerschnittstelle 4 eingestellt
werden und wird dann automatisch von der Verarbeitungseinheit durchgeführt. Die
Analyseergebnisse werden automatisch von der Verarbeitungseinheit
auf der Anzeige 5 dargestellt. Eine mögliche Darstellung ist z. B., wie
in 1 gezeigt, eine graphische Darstellung, bei welcher
ein Graph 10 einen Werteverlauf eines Parameters über der
Zeit darstellt. Wenn die Verarbeitungseinheit zur Analyse mehrerer
verschiedener Parameter ausgestaltet ist, so können auch mehrere Graphen 10 gleichzeitig
dargestellt werden. Andere Darstellungsformen, wie beispielsweise
Säulendiagramme
oder eine tabellarische Darstellung, sind ebenfalls möglich und über die
Benutzerschnittstelle 4 auswählbar.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung 1 zur kontinuierlichen Analyse einer Körperflüssigkeit
eines Patienten 11. Die Vorrichtung 1 umfasst
einen Katheter 2, welcher in ein Organ oder ein Gefäß des Körpers des
Patienten 11 eingeführt
ist. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Anschlussleitung 9,
einen Verbinder 8, eine Pumpe 12 und eine Analyseeinheit 3.
Die Anschlussleitung 9 verbindet den Katheter 2 über den
Verbinder 8 mit der Pumpe 12. Die Pumpe 12 ist
beispielsweise eine Saugpumpe, welche Körperflüssigkeit des Körpers 11 von
dem Katheter 2 in die Analyseeinheit 3 fördert. Die
Analyseeinheit 3 ist mit einer Verarbeitungseinheit 13 für die Analyseeinheit 3 gekoppelt.
Analysen, welche in der Analyseeinheit 3 durchgeführt werden, werden
in der Verarbeitungseinheit 13 beispielsweise in digitale
Daten umgewandelt, welche über
einen Datenbus 18 der Vorrichtung 1 einer weiteren
Verarbeitungseinheit 17 zugeführt werden können.
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Die
Verarbeitungseinheit 17 ist mit weiteren Komponenten der
Vorrichtung 1 gekoppelt, wie z. B. mit einer Anzeigesteuerung 16,
welche mit einer Anzeige 5 gekoppelt ist, einer Benutzerschnittstelle 4, welche
beispielsweise mehrere Bedienelemente umfassen kann, und einem Speicher 14.
Die Verarbeitungseinheiten 13 und 17 können alternativ
auch durch eine gemeinsame Verarbeitungseinheit, welche beispielsweise
einen Mikroprozessor umfasst, ersetzt werden.
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Wie
bereits im Zusammenhang mit 1 beschrieben,
können
Analyseergebnisse der Analyseeinheit 3 über die Verarbeitungseinheiten 13, 17 beispielsweise
auf der Anzeige 5 dargestellt werden. Darüber hinaus
können
die Analyseergebnisse auch in dem Speicher 14 für eine spätere Weiterverarbeitung
abgelegt werden. Die Benutzerschnittstelle 4 kann beispielsweise
eine menüorientierte
Benutzerschnittstelle sein, welche verschiedene Menüs 15 zur Bedienung
der Analyseeinheit 3 umfasst. Mithilfe der Benutzerschnittstelle 4 kann
ein Benutzer in der Vorrichtung 1 beispielsweise eine Messhäufigkeit,
eine Darstellungsart der Analyseergebnisse und Parameter, welche
von der Analyseeinheit 3 in der über den Katheter 2 entnommenen
Körperflüssigkeit
zu analysieren sind, einstellen.
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Die
Vorrichtung 1 umfasst weiterhin eine Ballonpumpeinheit 19,
welche über
den Verbinder 8 und die Anschlussleitung 9 mit
dem Katheter 2 verbunden ist. Der Katheter 2 umfasst
ferner einen Ballon, welcher mithilfe der Ballonpumpeinheit 19 aufgepumpt oder
zusammengezogen werden kann. Die Ansteuerung der Ballonpumpeinheit 19 erfolgt über die
Verarbeitungseinheit 17. Ist der Katheter 2 beispielsweise in
einem Blutgefäß des Patienten 11 eingesetzt,
so kann ein Durchfluss durch das Blutgefäß durch Aufpumpen des Ballons
verringert oder sogar vollständig unterbunden
werden. Durch Zusammenziehen des Ballons mithilfe der Ballonpumpeinheit 19 kann
der Durchfluss wieder freigegeben werden. Mithilfe der Verarbeitungseinheit 17 kann
so ein Blutfluss in Abhängigkeit
der Analyseergebnisse durch das Gefäß, in welches der Katheter 2 eingesetzt
ist, erhöht
oder verringert werden.
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Die
Vorrichtung 1 umfasst ferner einen elektromagnetischen
Sender 20 und einen akustischen Sender 21. Die
Sender 20, 21 sind über den Verbinder 8 und
die Anschlussleitung 9 mit dem Katheter 2 gekoppelt.
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Der
elektromagnetische Sender 20 kann beispielsweise eine Leuchtdiode
oder eine Laserleuchtdiode sein, welche Licht über eine Glas- oder Kunststofffaser,
welche über
den Verbinder 8 und die Anschlussleitung 9 in
den Katheter 2 verläuft,
zu der Spitze des Katheters 2 leitet. Dort tritt das Licht
aus und kann zur Aktivierung oder Deaktivierung von Medikamenten
und Substraten in dem Organ des Körpers 11 verwendet
werden. Die Ansteuerung des elektromagnetischen Senders 20 kann
von der Verarbeitungseinheit 17 in Abhängigkeit der Analyseergebnisse
der Analyseeinheit 3 erfolgen. Alternativ kann auch eine
elektrische Leitung durch den Verbinder 8 und die Anschlussleitung 9 in
den Katheter 2 vorhanden sein, um eine Leuchtdiode an der
Spitze des Katheters 2 anzusteuern.
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Der
akustische Sender 21 ist mit einem Schallübertragungskanal
gekoppelt, welcher ein Schallsignal des akustischen Senders 21 über den Verbinder 8 und
die Anschlussleitung 9 in den Katheter 2 überträgt. An dem
Katheter 2 tritt das Schallsignal z. B. an der Spitze des
Katheters 2 aus. Mithilfe des Schallsignals können beispielsweise
Ultraschallkontrastmittelbläschen,
welche zuvor in das Organ des Patienten 11 eingebracht
wurden, akustisch aktiviert werden. Die Ansteuerung des akustischen
Senders 21 kann von der Verarbeitungseinheit 17 in
Abhängigkeit
von Analyseergebnissen der Analyseeinheit 3 erfolgen.
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Alternativ
kann an der Katheterspitze ein piezo-elektrisches Element zum Erzeugen
eines Schallsignals vorgesehen sein. Das piezo-elektrische Element
ist über
eine elektrische Zuleitung mit der Verarbeitungseinheit 17 gekoppelt.
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Schließlich umfasst
die Vorrichtung 1 eine Medikamentendosiereinheit 22,
welche mit einem weiteren Kanal des Katheters 2 über den
Verbinder 8 und die Anschlussleitung 9 gekoppelt
ist. Die Medikamentendosiereinheit 22 ist ausgestaltet,
um ein in ihr untergebrachtes Medikament, vorzugsweise ein flüssiges Medikament, über den
Katheter 2 in den Körper 11 zu
pumpen. Eine Ansteuerung der Medikamentendosiereinheit 22 kann
beispielsweise durch die Verarbeitungseinheit 17 in Abhängigkeit
von Analyseergebnissen der Analyseeinheit 3 erfolgen.
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Bei
den in 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen
wird der Katheter 2 in einen Patienten 11 eingeführt und über eine
Anschlussleitung 9 und einen Verbinder 8 mit den übrigen Komponenten der
Vorrichtung 1 gekoppelt, welche beispielsweise in dem in 1 gezeigten
Gehäuse 6 untergebracht sind.
Alternativ kann die Vorrichtung 1 auch eine implantierbare
Einheit umfassen, welche beispielsweise über eine Funkverbindung mit
einer Auswerteeinheit der Vorrichtung 1 gekoppelt ist.
In diesem Fall werden beispielsweise der Katheter 2, die
Anschlussleitung 9, der Verbinder 8, die Pumpe 12,
die Analyseeinheit 3, die Verarbeitungseinheit 13 und der
Speicher 14 insgesamt als eine implantierbare Einheit in
den Patienten 11 implantiert. Die Pumpe 12 und
die Analyseeinheit 3 sind in diesem Fall als besonders
kleine Einheiten zusammen mit der Verarbeitungseinheit 13 und
dem Speicher 14 in einem implantierbaren Gehäuse untergebracht.
Die Verarbeitungseinheit 17, die Anzeigesteuerung 16,
die Anzeige 5 und die Benutzerschnittstelle 4 sind
in einem weiteren Gehäuse
untergebracht, welches nicht implantiert wird. Eine Funkverbindung
zwischen der Verarbeitungseinheit 13 der implantierten
Einheit und der Verarbeitungseinheit 17 der nicht implantierten Einheit
dient zur Übertragung
von Analyseergebnissen, welche von der Verarbeitungseinheit 13 zu
der Verarbeitungseinheit 17 übertragen werden. Je nach Bedarf
kann die implantierte Einheit zusätzlich auch die Pumpeneinheit 19,
den elektromagnetischen Sender 20, den akustischen Sender 21 und/oder
die Medikamentendosiereinheit 22 umfassen. Diese implantierbare
Variante der Vorrichtung 1 ist besonders zur Langzeitbehandlung
und Langzeitbeobachtung geeignet. Über die Funkverbindung zwischen
der implantierten Verarbeitungseinheit 13 und der nicht
implantierten Verarbeitungseinheit 17 können nicht nur die Analyseergebnisse
aus dem Speicher 14 abgefragt werden, sondern auch Einstellungen
für die
Verarbeitungseinheit 13 durchgeführt werden, welche beispielsweise
eine Analysehäufigkeit,
eine Art der Analyse bzw. die Analyseparameter und eine Abhängigkeit
zur Ansteuerung der Ballonpumpeneinheit 19, des elektromagnetischen
Senders 20, des akustischen Senders 21 und der
Medikamentendosiereinheit 22 umfassen.