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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die Verwendung eines Orchideenextraktes
von der Unterart Brassocattleya marcella Koss in einer kosmetischen
Zusammensetzung oder für die Herstellung einer kosmetischen
Zusammensetzung als ein hydratisierendes Mittel und/oder Mittel
gegen Alterung.
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Die
Haut ist die primäre Barriere des menschlichen Körpers.
Sie schützt die Organe vor Änderungen der Temperatur
und der Feuchtigkeit sowie vor Schäden durch die äußere
Umgebung, wie etwa UV-Strahlung oder Schmutzstoffen. Sie spielt
auch eine wichtige Rolle in der Homöostase (Selbstregulierung
des menschlichen Körpers), zum Beispiel in der Regulierung
der Körpertemperatur. Allerdings sind übermäßige
chemische und physikalische Stimulation – das Aussetzen
der Sonne, Licht, UV, Stress und Fehlernährung schädlich
für die normalen Funktionen der Haut und verursachen Alterung.
Dieses extrinsische Altern führt zu einer klinischen Alterung
wie etwa tiefe Falten und die Bildung von Haut, welche ihre Festigkeit,
ihre Geschmeidigkeit und ihre Elastizität verloren hat.
Diese Transformationen sind im Wesentlichen aufgrund von histopathologischen
Veränderungen, wie etwa einer übermäßigen
Modifizierung des elastischen Gewebes in der oberen Dermis sowie
einer quantitativen und qualitativen Degeneration der Kollagenfasern.
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Gleichzeitig
ist intrinsisches Altern, ”normales” oder chronobiologisches
Altern die Konsequenz einer gesteuerten Seneszenz, bei der endogene
Faktoren eine Rolle spielen. Besonders dieses intrinsische Altern führt
dazu, die Erneuerung von Hautzellen, den Keratinozyten, zu verlangsamen,
was hauptsächlich mit dem Auftreten von klinischen Veränderungen,
wie etwa der Reduktion des subkutanen Fettgewebes und dem Auftreten
von feinen Linien oder Falten, und mit histopathologischen Veränderungen,
wie etwa einem Anwachsen der Anzahl und Dicke von elastischen Fasern,
einem Verlust von vertikalen Fasern der elastischen Gewebemembran
und der Anwesenheit langer, irregulärer Fibroblasten in
den elastischen Gewebezellen, verknüpft ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft intrinsisches oder physiologisches
Altern und extrinsisches Altern.
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Die
Suche nach neuen Molekülen oder aktiven Inhaltsstoffen
zur Verwendung in Kosmetika ist eine Notwendigkeit, um effiziente
Produkte zu entwickeln, um der Haut ein jüngeres Aussehen
zu geben, Faltern zu mildern, die Haut zu glätten und den
Hautton aufzuhellen. Demzufolge wetteifern Laboratorien in der Suche nach
immer mehr ausgeklügelten aktiven Inhaltsstoffen. Dank
einem verbesserten Wissen über die Epidermis und durch
das Aufkommen neuer aktiver Inhaltsstoffe werden Mittel gegen Alterung
immer effizienter.
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Verschiedene
Kategorien von Inhaltsstoffen gegen Alterung werden heutzutage verkauft:
- – Antioxidantien (Vitamine A, C, E,
Spurenelemente, Pflanzen und Algen) bekämpfen freie Radikale
und verbessern die Oberfläche der Haut und reparieren Schäden,
die durch Verschmutzung verursacht sind. Insbesondere Retinol, die
aktive Form des Vitamin A, glättet feinere Falten und erhöht
die Dicke der Haut durch die Stimulation der Zellerneuerung,
- – alpha-Hydroxysäuren (AHA), die in Zitrusgewächsen,
Trauben und Zuckerrohr vorkommen, haben ein Peeling-Vermögen,
das tote Zellen von der Epidermis entfernt, sowie Linien hydratisiert
und glättet, um die Klarheit des Hauttons aufzufrischen,
- – neue Formulierungen stimulieren auch die Herstellung
von Kollagen und Elastin, begünstigen die Geweberegeneration
auf die gleiche Weise wie Laserbehandlungen, und Botox-ähnliche
Behandlungen, inspiriert durch Botuliniumtoxin, um die Minderung
der Merkmale abzumildern,
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Das
Altern der Haut führt zu zahlreichen histopathologischen
Veränderungen, Modifizierung ihrer sichtbaren Schönheit
und Qualität; es kann eine verringerte Hydratisierung,
eine Veränderung in der Keratinozytendifferenzierung in
der Epidermis und eine Verlangsamung der Keratinozytenproliferation
induzieren. Ein interessanter Ansatz zur Entdeckung neuer Wirkstoffe
zur Verbesserung der Struktur der Epidermis ist deshalb, die in
vitro-Wirkungen an humanen Keratinozytenkulturen zu testen.
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JP 2004/067549 A beschreibt
die vorteilhafte Wirkung von in verschiedene Zusammensetzungen eingebrachten
Orchideenextrakten auf das Verhindern von Hautalterung. Diese an
Frauen verschiedenen Alters beobachtete Wirkung ist für
die Orchideenart Cattleya beschrieben.
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Die
Orchideenfamilie (Orchidaceae), die 25.000 Arten umfasst, welche
wiederum in 850 Gattungen eingeteilt sind, ist unter den bezüglich
der kosmetischen Eigenschaften ihrer Extrakte meistuntersuchten
Pflanzen.
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Die
Kreuzung zweier natürlicher Gattungen, der Gattung Brassavola
und der Gattung Cattleya, führt zu Pflanzen der Untergattung ”Brassocattleya”.
Unter diesen war die Orchidee Brassocattleya marcella Koss, auch
Pink marvel® genannt, bis jetzt
bekannt für die Schönheit und die Farbe ihrer
Blüten, und wurde aufgrund ihrer dekorativen Qualitäten
kultiviert. Keine Studie hat genau die Eigenschaften dieser Gattung
bezogen auf kosmetische Zwecke bewertet.
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Jetzt
haben im Zuge ihrer Forschungen die Erfinder gezeigt, dass ein Orchideenextrakt
der Unterart Brassocattleya marcella Koss eine Aktivität
von tragender Bedeutung für wirksames Handeln gegen die
biologischen Phenomäne, welche zu Hautalterung führen,
hat. Mittels einer Bewertung normaler humaner Keratinozytenkulturen
sind die Eigenschaften eines Brassocattleya marcella Koss Extraktes
als ein Wirkstoff zur Bekämpfung von Effekten oder dem
Auftreten von Anzeichen der intrinsischen und/oder extrinsischen
Hautalterung gezeigt worden.
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Überraschenderweise
regulieren Extrakte, die die ganze Pflanze oder Teile der Brassocattleya
marcella Koss Orchidee enthalten, die Keratinozytenproliferation
und die Differenzierung der Keratinozyten der Epidermis. Kosmetische
Zusammensetzungen, die alle oder einzelne Teile der Brassocattleya
marcella Koss beinhalten, führen zum Erlangen einer feineren,
gleichmäßigeren Haut mit weniger Unvollkommenheiten
oder rauen Stellen, besseren Lichtstreuungs- und -reflektionseigenschaften
und sowohl zu einer Verbesserung der Hauthydratisierung als auch
der Festigkeit.
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Der
erste Gegenstand, der von der vorliegenden Erfindung beansprucht
wird, ist die Verwendung eines Orchideenextraktes der Unterart Brassocattleya
marcella Koss, welcher durch die Extraktion wenigstens eines Teils
der Pflanze unter Verwendung eines polaren Lösungsmittels
oder einer Mischung von polaren Lösungsmitteln gewonnen
wird, in einer kosmetischen Zusammensetzung oder für die
Herstellung einer kosmetischen Zusammensetzung als ein hydratisierender
Wirkstoff und/oder als ein Mittel zur Verhinderung oder Verzögerung
des Auftretens von Anzeichen der intrinsischen und/oder extrinsischen
Alterung der Haut oder zur Verlangsamung dieser Effekte, besonders
dazu ausgelegt, die Epidermis zu restrukturieren, die Haut zu festigen
und/oder die Reduktion oder Resorption von Falten zu begünstigen.
Das Pflanzenmaterial, aus dem der Pflanzenextrakt gewonnen wird,
kann gemäß der Erfindung die ganze Pflanze oder
Teile der Pflanze umfassen und kann ganz besonders aus den Blättern,
Blüten, Stängeln, Wurzeln, Früchten oder
Mischungen, welche aus diesen verschiedenen Teilen der Pflanze gebildet
werden, bestehen.
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Vorzugsweise
sind die Teile der Orchidee aus den Stängeln, den Blättern
und einer Mischung aus Stängeln und Blättern der
Orchidee ausgewählt. Ganz besonders bevorzugt besteht der
erfindungsgemäße Teil der Orchidee aus einer Mischung
aus Stängeln und Blättern der Brassocattleya marcella
Koss Orchidee.
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Die
Pflanze oder die Teile der ausgewählten Pflanze können
auch getrocknet und/oder zerkleinert sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Pflanzenmaterial
in einem getrockneten und zerkleinerten Zustand.
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Der
Pflanzenextrakt kann durch verschiedene Extraktionsverfahren, wie
sie dem Fachmann bekannt sind, gewonnen werden.
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Zweckmäßigerweise
wird die Extraktion bevorzugt durchgeführt, indem das ausgewählte
Pflanzenmaterial mit einem polaren Lösungsmittel oder einer
Mischung polarer Lösungsmittel in Kontakt gebracht wird. Gemäß der
vorliegenden Erfindung bezeichnet der Ausdruck ”polares
Lösungsmittel” ein Lösungsmittel, welches
einen Polaritätsindex mit einem Wert von größer
oder gleich 4 hat. Der Polaritätsindex ist eine Größe,
die auf der Basis thermodynamischer Werte (Löslichkeit
und Zustandsänderung) berechnet wird, welche den Grad der
Polarität eines Moleküls anzeigt. Bezüglich
der Polaritätsindices von Lösungsmitteln wird
auf den Artikel von L. R. SNYDER: Classification of the
solvent properties of common liquids; Journal of Chromatography,
92 (1974), 223–230 verwiesen, der als eine Referenzdruckschrift
in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Das
polare Lösungsmittel ist vorteilhaft ausgewählt
aus Wasser, C1-C4-Alkoholen
wie Ethanol, Glykolen, wie etwa Ethylenglykol, Glycerol, Butylenglykol
und Propylenglykol und ihren Mischungen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Extraktion
unter Verwendung einer Wasser-Alkohol-Mischung durchgeführt,
insbesondere einer Mischung aus Wasser und Ethanol, bevorzugt einer
Mischung aus Wasser und Ethanol im Verhältnis von 50 Vol.-%:50
Vol.-% (oder 50 Gew.-%:50 Gew.-%).
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Gemäß einer
anderen Variante der Erfindung kann die Extraktion auch durch ein
Verfahren durchgeführt werden, das die Verwendung eines
polaren Lösungsmittels im unterkritischen Zustand beinhaltet,
wobei besagtes Lösungsmittel vorteilhafterweise Wasser
im unterkritischen Zustand ist.
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Die
Extraktion kann optional auch einen zusätzlichen Schritt,
bestehend aus einer Behandlung des Extraktes, beinhalten, um ihn
teilweise oder vollständig zu entfärben oder um
ihn zu reinigen.
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Die
Extraktion kann um einen Schritt zur teilweisen oder vollständigen
Entfernung des Extraktionslösungsmittels ergänzt
werden.
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Im
Fall einer teilweisen Entfernung der Extraktionslösungsmittel
wird der Extrakt im Allgemein zu einem wässrigen Konzentrat
aufkonzentriert, das frei von signifikanten Mengen eines organischen
Lösemittels ist. Im Falle einer vollständigen
Entfernung dieser Lösungsmittel wird ein trockener Rückstand
erhalten.
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Alternativ
kann das Produkt aus dem Extraktionsschritt gefriergetrocknet oder
zerstäubt (atomisiert) sein und die Form eines Pulvers
haben.
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Das
Pulver kann so in einer Zusammensetzung wie in einer erfindungsgemäßen
kosmetischen Zusammensetzung verwendet werden oder kann dispergiert
in einem Lösungsmittel oder einer Mischung von Lösungsmitteln
sein.
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Allgemein
gesagt kann das Produkt aus dem Extraktionsschritt in einem Lösungsmittel
oder einer Mischung von Lösungsmitteln gelöst
oder dispergiert vorliegen, um es als einen Wirkstoff in Zusammensetzungen
gemäß dieser Erfindung zu verwenden.
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Das
Lösungsmittel oder die Mischung der Lösungsmittel,
in denen der Extrakt gelöst oder dispergiert vorliegt,
können identisch mit oder unterschiedlich zu demjenigen,
welches für Extraktion verwendet wird, sein.
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Der
erfindungsgemäße Extrakt kann auch auf einem Träger
absorbiert sein, welcher vorteilhafterweise aus Nylonpulvern, porösen
oder nicht porösen Pulvern und Glimmern oder aus irgendeiner
lamellaren mineralischen Substanz ausgewählt ist.
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In
diesem Fall ist der verwendete Extrakt vorzugsweise ein Extrakt
in Butylenglykol/Wasser oder ein wässriger Extrakt.
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Die
Aktivität gegen Alterung des Brassocattleya marcella Koss
Orchideenextrakts wurde an Keratinozyten beobachtet. Die topische
Aufbringung einer Zusammensetzung, die einen Brassocattleya marcella
Koss Orchideenextrakt enthält, führt zu einer
Verbesserung der epidermalen Struktur, indem sowohl die Keratinozytenproliferations-
als auch -differenzierungsphänomene reguliert werden, was
zum Erhalten einer feineren, regelmäßigeren Haut
mit weniger Unvollkommenheiten und damit besserer Lichtstreuung
und -reflektion genauso wie zum Erlangen einer weniger trockenen,
besser hydratisierten und festeren Haut führt.
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Die
Zusammensetzung, die innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, ist eine kosmetische Zusammensetzung und umfasst
als einen Wirkstoff einen wie vorangegangen definierten Extrakt
der Brassocattleya marcella Koss Unterart und mindestens einen Exzipienten
wie etwa einen kosmetisch verträglichen Exzipienten. Der
Exzipient wird vorteilhafterweise ausgewählt aus Polymeren,
grenzflächenaktiven Stoffen, Rheologiemitteln, Duftstoffen,
Elektrolyten, Mitteln zur Einstellung des pH-Werts (Puffersubstanzen),
Antioxidantien, Konservierungsmitteln, Farbstoffen, Perlmutt, Pigmenten
oder Mischungen davon.
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Besagte
Zusammensetzung umfasst eine wirksame Menge des erfindungsgemäßen
Orchideenextraktes, um die gesuchte Wirkung zu erzielen.
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Der
erfindungsgemäße Orchideenextrakt liegt vorteilhafterweise
in der Zusammensetzung als ein Wirkstoff in einem Gehalt von zwischen
0,001 und 5 Gew.-% der Zusammensetzung, bevorzugterweise 0,1 bis 1
Gew.-% der Gesamtzusammensetzung vor.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung ist vorteilhafterweise
für topische Aufbringung ausgelegt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann zum Beispiel
ein Serum, eine Lotion, ein Spray, ein Schaum, eine Lösung,
ein Puder, eine Pomade, eine Lotion, eine Emulsion, eine gefärbte
Creme oder auch ein Hydrogel, bevorzugt eine Maske, oder in Form
eines Stifts oder eines Pflasters sein.
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Die
Zusammensetzungen, welche den erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt umfassen, umfassen vorteilhafterweise mindestens
einen anderen kosmetisch verträglichen Wirkstoff.
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Folglich
können die Zusammensetzungen, die den erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt beinhalten, auch einen oder mehrere Wirkstoffe
beinhalten, die ausgewählt sein können aus Substanzen,
die eine hautreinigende Wirkung haben; Substanzen, die eine verschlankende
Wirkung haben; Substanzen, die eine hydratisierende Wirkung haben;
Substanzen, die eine beruhigende, besänftigende oder entspannende
Wirkung haben; Substanzen, die die kutane Mikrozirkulation zur Verbesserung
des Glanzes des Hauttons, ganz besonders im Gesicht, stimulieren;
Substanzen, die zur Behandlung einer fettigen Haut den Talg regulieren;
Substanzen zur Säuberung und Reinigung der Haut; Substanzen
mit einer anti-radikalischen Wirkung; Substanzen, die dazu ausgelegt
sind, den Effekt der Hautalterung, ganz besonders die Bildung von
Falten, zu mindern oder zu verzögern, indem die Aktivität
dazu ausgelegt ist, die strukturelle Erhaltung der Haut zu fördern
und/oder den Abbau der extrazellulären Matrix der Oberflächenschichten
der Dermis und der Epidermis einzuschränken und/oder eine
schützende, korrigierende oder restrukturierende Wirkung
auf die Haut zu erhalten; Substanzen, die eine entzündungshemmende
Wirkung haben.
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In
einer besonders bevorzugten Art und Weise wird der erfindungsgemäße
Orchideenextrakt mit Wirkstoffen kombiniert, die aus folgenden ausgewählt
sind:
- – gereinigte Moleküle
oder Extrakte zur Förderung der Zellerneuerung wie etwa
Vitamin A, Retinol oder Retinylester; alpha- oder beta-Hydroxysäuren
wie etwa Fruchtsäuren, Apfelsäure, Glykolsäure,
Zitronensäure, Salicylsäure oder ihre Ester, Gentisinsäure
oder ihre Ester, besonders Tocopherolgentisat,
- – Moleküle oder Extrakte zur Stimulation der
Hautfestigkeit, wie etwa Peptidkollagenstimulatoren, Extrakte von
Centella asiatica, alleine oder in Kombination, Madecassinsäure,
Asiaticasäure, Madecassosid, Haferextrakte, Sojapeptide,
Extrakt von Potentilla erecta, Extrakt von Siegesbeckia orientalis,
Ginsenoside oder Notoginsenoside, ganz besonders Rb1,
- – Moleküle oder Extrakte zur Regulierung der
Differenzierung der Epidermis, einschließlich Ecdysteroide, Ecdysteron,
Turkesteron oder Calciumderivate, Vitamin D-Vorläufer,
- – Metallproteaseninhibitoren, ganz besonders MMP1-,
-2- und -9-Inhibitoren, wie etwa ein Extrakt von Ruscus asculeatus
oder Sojapeptide oder Flavonoide wie etwa Quercetin, Kämpferol,
Apigenin, Wogonin oder Pflanzenextrakte, die diese enthalten,
- – Elastaseinhibitoren wie etwa Pflanzenextrakte von
Aspergillus fumigatus, Momordica charantia, Cucurbita maxima,
- – Substanzen, die geeignet sind, die Dermatopontinsynthese
zu stimulieren, wie etwa ein Johanniskrautextrakt,
- – Moleküle oder Extrakte von astringierenden
Pflanzen, die die Poren verengen, wie etwa Zaubernussextrakte,
- – Sonnenschutzmittel, die vor UVA- und UVB-Strahlung
schützen, wie etwa Benzophenon-4-butylmethoxydibenzoylmethan,
Ethylhexylmethoxycinnamat, Octocrylen, Ethylhexylsalicylat, Phenylbenzimidazolsulfonsäure,
Homosalat, alleine oder in Kombination mit Titanoxiden,
- – Pflanzenmoleküle oder -extrakte, die erkanntermaßen
Wirkung auf die Pigmentierung haben, wie etwa Kojisäure,
Kushenol B, Süßholzwurzelextrakt, Arbutin, Calciumpantetheinsulfonat,
Boldin, Diacetylboldin, Vitamin C-Derivate, Lilienextrakte, insbesondere
Lilium candidum, ganz besonders von der Zwiebel, oder auch Sojaextrakte,
- – anti-radikalische oder entzündungshemmende
Moleküle, Extrakte von Artemisia capillaris, Extrakte von Sanguisorba
officinalis, Resveratrol und seine Derivate, Gelbwurz oder Kurkumin
oder Tetrahydrokurkumin, Traubenkernpolyphenole, Vitamin E und seine
Derivate, ganz besonders seine Phosphatderivate, Ergothionein oder
seine Derivate, Idebenon,
- – Moleküle oder Extrakte, die die Synthese
von Hyaluronsäure auf der epidermalen und der dermalen
Ebene oder Glykosaminoglycane fördern, um die Haut gut
zu hydratisieren und zu festigen, ganz besonders ein Extrakt von
Eriobotrya, insbesondere ein Extrakt von Eriobotrya japonica, oder
kleine Fragmente von Hyaluronsäure,
- – oberflächenhydratisierende Moleküle
wie etwa natürliche Glykole oder Polyole, natürliche
oder synthetische Ceramide, Quell- oder Mineralwässer.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung umfasst die kosmetische Zusammensetzung vorteilhafterweise neben
dem erfindungsgemäßen Orchideenextrakt mindestens
einen anderen Wirkstoff, welcher aus der Gruppe, bestehend aus Boldin
oder einem seiner kosmetisch verträglichen Derivate, ganz
besonders Diacetylboldin, D-Xylose, Eriobotrya Extrakt, insbesondere
Eriobotrya japonica Extrakt oder Fragmenten von Hyaluronsäure
sowie Mischungen davon, ausgewählt ist.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zusammensetzung neben dem erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt Boldin oder eines seiner kosmetisch verträglichen
Derivate, ganz besonders Diacetylboldin.
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Gemäß einer
anderen, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zusammensetzung neben dem erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt D-Xylose.
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Gemäß einer
anderen, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zusammensetzung neben dem erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt einen Eriobotrya Extrakt, insbesondere einen Eriobotrya
japonica Extrakt, Hyaluronsäure oder Fragmente von Hyaluronsäure.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zusammensetzung Moleküle oder Extrakte zur Stimulation
der Hautfestigkeit, zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt, insbesondere Peptide zur Kollagenstimulation,
Extrakte von Centella asiatica, alleine oder in Kombination, Madecassinsäure,
Asiaticasäure, Madecassosid, Haferextrakte, Sojapeptide,
Extrakte von Potentilla erecta, Notoginsenoside, und ganz besonders
Rb1, oder Mischungen davon.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zusammensetzung Moleküle zur Regulierung der Differenzierung
der Epidermis, zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen
Orchideenextrakt, wie etwa Ecdysteroide, Ecdysteron, Turkesteron,
Calciumderivate oder Mischungen davon.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
die Zusammensetzung Metallproteaseninhibitoren, zusätzlich
zu dem erfindungsgemäßen Orchideenextrakt, ganz
besonders MMP1-, -2- und -9-Inhibitoren, wie etwa ein Extrakt von
Ruscus asculeatus oder Sojapeptide oder Flavonoide wie etwa Apigenin,
Wogonin oder Pflanzenextrakte, die diese enthalten, oder Mischungen
davon.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren der kosmetischen
Pflege, mit der Absicht, die Haut zu hydratisieren und/oder das
Auftreten von Effekten der intrinsischen und/oder extrinsischen
Alterung der Haut zu verhindern oder zu verzögern oder
diese Effekte zu verlangsamen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass es das Aufbringen einer kosmetischen Zusammensetzung auf
mindestens einem Teil der Haut des Körpers oder des Gesichtes
beinhaltet, wobei diese Zusammensetzung einen Orchideenextrakt der
Unterart Brassocattleya marcella Koss wie vorangegangen definiert
als einen Wirkstoff enthält, der typischerweise durch die
Extraktion von mindestens einem Teil besagter Pflanze mittels einem
polaren Lösungsmittel oder einem Gemisch polarer Lösungsmittel
gewonnen wird.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne den
Schutzumfang einzuschränken.
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BEISPIEL 1: Beispiele von Extrakten aus
der Brassocattleya marcella Koss Orchidee
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- Extrakt 1: Ein Extrakt von dem Stängel und den
Blättern mit 50% Butylenglykol/Wasser wird durch Mazeration (Aufquellen) über
24 Stunden hergestellt, dann filtriert, für 18 Stunden
gekühlt und filtriert; das Filtrat wird gesammelt und getestet.
Zum Beispiel werden 50 g frische Stängel und Blätter
für 48 Stunden bei schonendem Rühren und Umgebungstemperatur
in einem 50:50 Gemisch aus Butylenglykol/Wasser in die Mazerationsvorrichtung
gegeben, dann wird die Mischung filtriert, das Filtrat wird gewonnen
und bei 4°C für 24 Stunden aufbewahrt. Das Filtrat
wird filtriert, dann zum Testen seiner Aktivität gegen
Alterung gewonnen.
- Extrakt 2: Ein Extrakt der oberirdischen Teile (Stängel
und Blätter) der Pflanze wird mit einer Wasser-Alkohol-Mischung,
welche vorzugsweise aus Ethanol/Wasser (70 Vol.-%:30 Vol.-%) bei
70°C hergestellt wurde, bei Umgebungstemperatur extrahiert.
Die Lösung, die nach der Filtration gewonnen wird, wird
in einem Rotationsverdampfer unter Vakuum auf 20% des Ausgangsvolumens
aufkonzentriert und dann erneut filtriert. Die erhaltene Lösung
ist ein Extrakt, welcher in erfindungsgemäßen
kosmetischen Zusammensetzungen verwendet werden kann, wie etwa in
den kosmetischen Zusammensetzungen gemäß Beispiel
3.
- Extrakt 3: Ein Extrakt der Blätter und Stängel
wird 20 Minuten in einem Wasser/Ethanol-Gemisch (95 Vol.-%:5 Vol.-%)
heiß extrahiert und anschließend zum Kühlen
gestellt. Die Lösung wird dann filtriert und gefriergetrocknet.
Das erhaltene gefriergetrocknete Produkt wird in Butylenglykol aufgenommen
und auf 1%, bezogen auf das Trockengewicht, titriert. Dieser Extrakt
kann in erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen verwendet
werden, wie etwa in den kosmetischen Zusammensetzungen gemäß Beispiel
3.
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Beispiel 2: Bewertung der Wirkung des
Extraktes, welcher Brassocattleya marcella Koss beinhaltet, auf
normale humane Keratinozyten
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Extrakte
von Keratinozyten von Proben einer normalen menschlichen Haut wurden
durch plastische Chirurgie gewonnen. Diese Zellen wurden in einem
K-SFM-Medium (Kerationozyten-SerumFreienMedium) mit einem Hypophysenextrakt
und EGF (epidermaler Wachstumsfaktor) kultiviert.
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Die
Zellen wurden 24 Stunden unter verschiedenen Bedingungen behandelt:
- – Extrakt 1 aus Beispiel 1, 1% Brassocattleya
marcella Koss (bezogen auf Vol.-%)
- – 1% (Butylenglykol) Lösungsmittel = Kontrolle.
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Nach
24 Stunden Inkubation unter oben beschriebenen, nicht-zytotoxischen
Bedingungen wird das Kulturmedium entfernt und dann die Gesamt-RNS
extrahiert. Um dies zu tun, werden die Zellen ohne vorheriges Spülen
auf ein Eisbett aufgebracht. Unter einem Abzug werden die Zellen
mechanisch abgelöst und in 1 ml RNAplus-Reagenz (gbiogene)
lysiert, dann wird alles in ein Eppendorf-Röhrchen aufgenommen.
Der Gesamt-RNS-Extrakt wird dann unter Verwendung eines Bioanalysators
(Agilent 2100) und des RNA 6000 Nanolabchip Kits (Agilent) untersucht.
Schließlich wird ein (Reverse-Transkriptionsschritt) an
der Gesamt-RNS mittels des Applied Biosystem High Capacity cDNA
Archivkits durchgeführt, um die komplementäre
DNS zu erhalten.
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Der
Einfluss der verschiedenen Behandlungen auf die Modulation der verschiedenen,
zu betrachtenden Gene wird durch die Taqman Low Density Array Technologie
(TLDA von Applied Biosystem) nach unten aufgelistetem Protokoll
bewertet:
50 μl von jeder der cDNSs werden mit 50 μl
Universal Master Mix Puffer vermischt, die gewonnen 100 μl
werden auf einen ”micro-fluidic DNA Chip” aufgebracht.
Dieser Chip wird zweimal bei 1200 g zentrifugiert, dann wird die
Linie der cDNS-Ablagerung ausgeschnitten und in das Gerät
TLDA HT 7900 (Applied Biosystem) eingebracht. Die gegenwärtig
auf den Chip geladenen Proben we den dann einer Abfolge von PCR-Reaktionen (Polymerasekettenreaktionen)
unterzogen.
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Die
erhaltenen Ergebnisse unter Nutzung dieser Technologie erlauben
ein quantitatives Zeigen der Veränderungen im Expressionsprofil
der spezifischen Gene des untersuchten Zelttyps (für weitere
Details vgl. L. V. Abruzzo et al, Biotechniques, 2005, 38,
785–792).
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Die
Prozentanteile der beobachteten Stimulation oder Inhibierung sind
in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.
Zugangsnummer | Genname | Abkürzung | Modulation
(in % bezogen auf die Kontrolle) |
NM_004925 | Aquaporin-3 | AQP3 | 13,2 |
NM_004360 | Epithelcadherin-Vorläufer | E-Cadherin
(CDH 1) | 30,5 |
NM_005557 | Cytokeratin
16 | KRT16 | –12,41 |
NM_002417 | Antigen
Ki67 | Ki67
(MK167) | 53,1 |
NM_002964 | S100
Calcium-bindendes Protein A8 (Calgranulin A) | S100A8 | 15,16 |
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Der Brassocattleya Extrakt:
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- – Stimuliert das Gen, welches für
AQP3, Aquaporin-3, ein Protein, welches Einfluss auf die Hauthydratisierung
hat, kodiert (vgl.: "Expression and function of
aquaporins in human skin: Is aquaporin-3 just a glycerol transporter?",
Boury-Jamot M et al, BBA 2006, 1758(8): 1034–42).
- – Stimuliert das Gen, welches für E-Cadherine,
Proteine, die für die Zellkohäsion zwischen Zellen
verantwortlich sind, kodiert (see: "The molecular
architecture of cadherins in native epidermal desmosomes", Al-Amoudi
A et al, Nature 2007, 450(7171): 832–37),
- – Stimuliert das Gen, welches für Ki67, ein
Marker für normale Zellproliferation, kodiert (vgl.: "The
relationship of Ki67 and involucrin expression in proliferative,
pre-neoplastic and neoplastic skin", Caldwell CJ et al,
Clin Exp Dermatol. 1997 Jan; 22(1): 11–6).
- – Supprimiert das K16-Gen, welches das Gen für
epidermale Hyperproliferation ist (vgl.: "K16 expression in
uninvolved psoriatic skin: a possible marker of pre-clinical psoriasis",
Bhawan J et al, J Cutan Pathol. 2004 Aug; 31(7): 471–6).
- – Supprimiert das Gen, welches für Calgranulin
A, ein Calcium-bindendes Protein, welches in die epidermale Differenzierung
involviert ist und das bei Störungen wie Psoriasis überexprimiert
wird, kodiert (vgl.: "Elevated serum levels of
calcium-binding S100 Proteins A8 and A9 reflect disease activity
and abnormal differentiation of keratinocytes in psoriasis",
Benoit S et al, Br J Dermatol. 2006 Jul; 155(1): 62–6.).
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Alle
Targets, die von einem Brassocattleya marcella Koss Extrakt moduliert
werden, sind von primärer Bedeutung für eine effiziente
Bekämpfung der biologischen Phänomene, die zu
Hautalterung und mit dem Alter zu auffälligen Veränderungen
in jemandens Erscheinung führen. Die Aktivität
der Brassocattleya marcella Koss enthaltenden Zusammensetzung, wie
sie an Keratinozyten beobachtet wurde, induziert eine Verbesserung
der epidermalen Struktur durch eine Regulierung sowohl der Keratinozytenproliferations-
als auch -differenzierungsphänomene, was zur Erlangung
einer feineren, regelmäßigeren Haut mit weniger
Unvollkommenheiten und damit besserer Lichtstreuung und -reflektion
führt.
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Beispiel 3: Formulierungen gegen Alterung,
welche den Brassocattleya marcella Koss Orchideenextrakt enthalten
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Emulsion
gegen Alterung, bestehend aus:
Extrakt
3 von Beispiel 1, Brassocattleya marcella Koss: | 0,5% |
Tetrahydrokurkuminoide: | 0,1% |
Milchsäure: | 2% |
Pentylenglykol: | 3% |
Glycerin: | 2% |
Parsol
MCX: | 5% |
Parfümierender
Exzipient q. s. p.: | 100% |
Anti-Falten-Foundation
(Anti-Falten-Grundierung):
Extrakt
3 gemäß Beispiel 1, Brassocattleya marcella Koss: | 0,1% |
Ergothionein: | 0,05% |
Hyaluronsäure: | 2% |
Pigmente: | 3% |
Sheabutter: | 0,8% |
UV-Schutzmittel: | 5% |
Mikronisiertes
Titanoxid: | 2% |
Exzipient
q. s. p.: | 100% |
Straffendes
Anti-Falten-Serum gegen Falten:
Extrakt
2 gemäß Beispiel 1, Brassocattleya marcella Koss: | 0,3% |
Extrakt
von Eriobotrya japonica: | 0,2% |
D-Xylose: | 0,1% |
Weizenceramide: | 0,2% |
Digalactosyldiglycerid: | 0,15% |
Johanniskrautextrakt: | 1% |
Retinylpalmitat: | 1500
UI |
Oxybenzon: | 3% |
Exzipient
q. s. p.: | 100% |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2004/067549
A [0008]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Artikel von
L. R. SNYDER: Classification of the solvent properties of common
liquids; Journal of Chromatography, 92 (1974), 223–230 [0018]
- - L. V. Abruzzo et al, Biotechniques, 2005, 38, 785–792 [0053]
- - ”Expression and function of aquaporins in human skin:
Is aquaporin-3 just a glycerol transporter?”, Boury-Jamot
M et al, BBA 2006, 1758(8): 1034–42 [0054]
- - ”The molecular architecture of cadherins in native
epidermal desmosomes”, Al-Amoudi A et al, Nature 2007,
450(7171): 832–37 [0054]
- - ”The relationship of Ki67 and involucrin expression
in proliferative, pre-neoplastic and neoplastic skin”, Caldwell
CJ et al, Clin Exp Dermatol. 1997 Jan; 22(1): 11–6 [0054]
- - ”K16 expression in uninvolved psoriatic skin: a possible
marker of pre-clinical psoriasis”, Bhawan J et al, J Cutan
Pathol. 2004 Aug; 31(7): 471–6 [0054]
- - ”Elevated serum levels of calcium-binding S100 Proteins
A8 and A9 reflect disease activity and abnormal differentiation
of keratinocytes in psoriasis”, Benoit S et al, Br J Dermatol.
2006 Jul; 155(1): 62–6. [0054]