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Die Erfindung betrifft einen Extrakt aus der Orchidee Vanda coerulea als kosmetischer Wirkstoff, um den Zellzyklus im Bereich der Haut zu regulieren, insbesondere um das Auftreten von Anzeichen der Hautalterung zu mildern oder zu verzögern oder deren Folgen abzuschwächen.
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STAND DER TECHNIK
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Die Hautalterung manifestiert sich durch zahlreiche intrinsische Änderungen, die durch das schrittweise Auftreten sichtbarer Zeichen zum Ausdruck kommen, welche die Schönheit und die sichtbare Qualität der Haut verändern. Man weiß, daß es heutzutage unterschiedliche Arten zur Bekämpfung der Hautalterung gibt und daß es schwer ist, auf mehrere Faktoren gleichzeitig einzuwirken. Dies ist aber genau das, was der Fachmann umsetzen möchte. Faktoren, wie die Änderung der Differenzierung der Epidermis, die Verlangsamung der Zellproliferation, der Elastizitätsverlust der Haut, die geringere Dichtigkeit der Dermis, die Verringerung der Hydratation oder die Pigmentstörungen führen mit dem Alter zu einer feineren, trockeneren, weniger elastischen, rauheren und weniger strahlenden Haut (Rocquet et al., Acta Dermato. venereol., Vol. 2002, 11(3), 71–93). Das Hautbild ist grober, zahlreiche Hautunregelmäßigkeiten entwickeln sich und werden sichtbar. Es ist folglich besonders von Interesse, die Zellalterung zu einem sehr frühen Zeitpunkt ihres Prozesses zu bekämpfen.
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Der Eintritt der Hautzellen in die Seneszenz ist insbesondere mit Veränderungen und Unregelmäßigkeiten bei den im Laufe der Zellproliferation auftretenden biochemischen oder morphologischen Ereignissen verbunden.
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Der Zellzyklus, der die Gesamtheit dieser Ereignisse darstellt, ist hauptsächlich in vier Phasen untergliedert, die in 1 schematisch dargestellt sind.
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Diese Phasen bringen folgendes zum Ausdruck:
- – die Vorbereitung der Zellen auf die Replikation der DNA (G1-Phase oder erste Zellwachstumsphase): Der DNA-Gehalt der Zelle ist mit dem Gehalt der Zellen in Ruhe identisch. Diese G1-Phase, die vom Zelltyp abhängig ist, ist oftmals für die Variabilität der Interphase und folglich für den Zellzyklus verantwortlich,
- – die Replikation der DNA (S-Phase),
- – die Vorbereitung der Zellen auf die Mitose (G2-Phase oder zweite Zellwachstumsphase): Diese Phase ist durch eine RNA- und Proteinzunahme gekennzeichnet. Die Zelle hat ihr genetisches Ausgangsmaterial verdoppelt und bereitet sich auf die Teilung durch ein Einleiten der Chromatinmodifikation vor,
- – die Zellteilung oder Mitose (M-Phase), am Ende derer die Tochterzellen ihre eigenen RNA- und Proteingehalte haben.
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Die Zellen in Ruhe, in einem Ruhestadium, in dem keine Teilung stattfindet, sind in einer sogenannten G0-Phase, die dem Austritt aus dem Zellzyklus entspricht und im allgemeinen im Laufe der G1-Phase eintritt.
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Der Fachmann versteht, daß diese Hauptstufen natürlich nicht Prozessen an den perfekt gezogenen Grenzen entsprechen, denn einige Proteinsynthesen laufen während des gesamten Zellzyklus ab.
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Die sogenannten seneszenten Zellen sind in der G0- oder G1-Phase des Zellzyklus blockiert und teilen sich nicht mehr. Sie werden unfähig, erneut in die 5-Phase einzutreten, und reagieren nicht mehr auf die Stimulation durch physiologische mitogene Substanzen (Jenkis, Mech. Age Dvpt, 2002, 123, 801–10).
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Diese Abnahme der Zellaktivität läßt sich durch die selektive Repression von Genen, die in das Fortschreiten der G1-Phase sowie in die DNA-Synthese impliziert sind, oder umgekehrt durch die Überexpression von Inhibitoren der Cycline, Proteine, die den Zellzyklus regulieren, erklären.
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Diese Anhäufung von seneszenten Zellen führt insgesamt zu einem schrittweisen Rückgang der Funktionen und der Unversehrtheit des Hautgewebes (Campisi J., 1996, Cell, 84, 497–500). Die seneszenten Fibroblasten sondern beispielsweise mehr Metalloproteinasen ab und erzeugen weniger Kollagen (Jenkis G., Mech Age Dvpt, 2002, 123, 801–10), was zur Veränderung der extrazellulären Matrix führt.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Hauptaufgabe der Erfindung ist die Lösung des neuen technischen Problems, welches darin besteht, einen kosmetischen Wirkstoff bereitzustellen, der dazu bestimmt ist, die Folgen der Hautzellenalterung zu bekämpfen oder sie zu mildern, insbesondere durch Einwirken zu einem sehr frühen Zeitpunkt dieses Prozesses.
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Die Erfindung hat weiterhin zur Aufgabe, das neue technische Problem zu lösen, welches darin besteht, einen kosmetischen Wirkstoff bereitzustellen, der dazu bestimmt ist, den Zellzyklus der Haut zu regulieren, insbesondere um das Auftreten von Anzeichen der Hautalterung zu bekämpfen oder zu verzögern oder deren Folgen zu mildern.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines kosmetischen Anti-Aging-Wirkstoffes, dessen Ziel es ist, die Festigkeit der Haut und der Gewebe zu erhalten, der Haut einen strahlenderen Teint zu verleihen oder die mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörungen zu bekämpfen.
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Weiterhin hat die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, eine kosmetische Zusammensetzung sowie ein kosmetisches Anti-Aging-Pflegeverfahren bereitzustellen.
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Schließlich besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, alle obigen technischen Probleme mittels einer besonders einfachen, relativ kostengünstigen und auf industrieller Ebene einsetzbaren Lösung zu lösen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Unter einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung – in einer kosmetischen Zusammensetzung – eines Extraktes aus der Orchidee Vanda coerulea, der dazu bestimmt ist, den Zellzyklus der Haut zu regulieren und insbesondere den Prozentsatz von Hautzellen, die sich in der Phase der Replikation der genetischen Information befinden, zu erhöhen oder den Prozentsatz von seneszenten Zellen unter der Gesamtpopulation von Hautzellen zu verringern oder die biologische Aktivität der Zellen des durch die Alterung veränderten Hautgewebes zu verbessern, oder als kosmetischer Wirkstoff, der dazu bestimmt ist, das Auftreten von Anzeichen der Hautalterung zu verzögern oder deren Folgen zu mildern und insbesondere die Festigkeit der Haut und der Gewebe zu erhalten oder der Haut einen strahlenderen Teint zu verleihen, oder aber dazu bestimmt ist, die mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörungen zu bekämpfen.
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Unter einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein kosmetisches Anti-Aging-Pflegeverfahren insbesondere mit dem Ziel, die Festigkeit der Haut und der Gewebe zu erhalten oder der Haut einen strahlenderen Teint zu verleihen oder die mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörungen zu bekämpfen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es das Auftragen einer wirkungsvollen Menge einer kosmetischen Zusammensetzung, die einen Extrakt aus der Orchidee Vanda coerulea enthält, auf den betroffenen Teil der Gesichts- oder Körperhaut umfaßt.
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Die Erfinder haben in vitro nachgewiesen, daß bei einer Population von „jungen” Hautzellen, die sich nur wenig geteilt haben, der Prozentsatz an aktiven Zellen, das heißt die sich in der Phase der Replikation der genetischen Information (S-Phase) befinden, anteilsmäßig deutlich höher ist als bei einer Population „alter” Zellen, die sich häufiger geteilt haben.
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Dies zeigt den negativen Einfluß der Zellalterung auf die Fähigkeit der Hautzellen, sich zu teilen und zu proliferieren, um die mechanischen Eigenschaften der Haut sowie ihre Funktion als wirkungsvolle Barriere gegenüber Umweltstreßarten zu erhalten.
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Die Verringerung des relativen Anteils von seneszenten Zellen zugunsten von sich aktiv teilenden Zellen unter der gesamten Zellenpopulation hat zur wesentlichen Folge, daß die Funktionen und die biologischen Mechanismen der alten Zellen wieder auf ein ähnliches Niveau wie das der jungen Zellen zurückgesetzt werden.
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Ein kosmetischer Wirkstoff, der in der Lage ist, den Zellen diese Fähigkeit, sich aktiv zu teilen, zurückzugeben, der ermöglicht, die Folgen der Hautalterung sehr frühzeitig zu bekämpfen, und gleichzeitig den Erhalt des biochemischen Potentials der Zellmaschinerie sicherstellt, wäre ein Anti-Aging-Wirkstoff von besonderer Bedeutung mit einer Wirkung auf die Gesamtheit der biologischen Funktionen der Zellen, auf die er einwirkt.
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Es wurde jetzt vollkommen unerwartet entdeckt, daß die Extrakte aus der Orchidee Vanda coerulea derartige Eigenschaften aufweisen.
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Eine interessante Besonderheit des erfindungsgemäßen Extraktes liegt darin, das Phänomen der Zellseneszenz zu begrenzen und die Mechanismen zu stimulieren, die ermöglichen, eine große Anzahl von aktiven, nicht seneszenten Hautzellen zu erhalten.
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Die Patentanmeldung
FR 0851382 beschreibt die Verwendung – in einer kosmetischen Zusammensetzung – eines Extraktes aus wenigstens einem Teil der Orchidee der Gattung Vanda coerulea als Wirkstoff, der dazu bestimmt ist, den Hydratationszustand der Haut zu erhalten oder wiederherzustellen. Es wird jedoch keinerlei Anti-Aging-Aktivität erwähnt.
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Darüber hinaus ist ein Extrakt aus der vollständigen Pflanze von Vanda coerulea bekannt, der als Antioxidans in kosmetischen Zusammensetzungen verwendet wird.
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Aber auch hier wird der Wirkstoff nicht wegen seines Anti-Aging-Effektes mit einer Zellwirkung zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Alterungsprozesses beschrieben.
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Die Erfinder haben jetzt die Eigenschaften eines Extraktes aus der Orchidee Vanda coerulea zur Regulierung der Seneszenzprozesse und ihrer Folgen, insbesondere hinsichtlich alten normalen humanen Fibroblasten (NHF) entdeckt.
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Wie zuvor erläutert, ermöglicht die Behandlung von „alten” Fibroblasten mit einem Extrakt aus Vanda coerulea eine Erhöhung des Prozentsatzes an Zellen, die sich in der aktiven Phase der Replikation der genetischen Information (S-Phase) befinden, auf ein Niveau, das mit dem von „jungen” Fibroblasten der Dermis vergleichbar ist.
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Der Extrakt wirkt somit als Regulator des Zellzyklus, was zur Folge hat, daß mehr Zellen in aktiver Synthesephase vorliegen, die in der Lage sind, sich im Hautgewebe zu vermehren, um Tochterzellen hervorzubringen.
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Diese bedeutende und überraschende Wirkung des Extraktes von Vanda coerulea ermöglicht, das biologische Aktivitätspotential der gesamten dermalen Fibroblasten zu erhöhen, um wirkungsvoll gegen einen Rückgang der Funktionen und der Unversehrtheit des Hautgewebes zu kämpfen und die Matrixumgebung in den Geweben zu schützen, was für deren Qualität entscheidend ist.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung – in einer kosmetischen Zusammensetzung – eines Extraktes aus der Orchidee Vanda coerulea als Wirkstoff, der dazu bestimmt ist, das Auftreten von Anzeichen der Hautalterung zu verzögern oder deren Folgen zu mildern, insbesondere die Festigkeit der Haut und der Gewebe zu erhalten oder der Haut einen strahlenderen Teint zu verleihen, oder aber dazu bestimmt ist, die mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörungen zu bekämpfen.
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Unter einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung – in einer kosmetischen Zusammensetzung – eines Extraktes aus der Orchidee Vanda coerulea als Wirkstoff, der dazu bestimmt ist, den Zyklus der Hautzellen zu regulieren, insbesondere den Prozentsatz an Hautzellen, die sich in der Phase der Replikation der genetischen Information befinden, zu erhöhen und gleichzeitig den Prozentsatz von seneszenten Zellen unter der Gesamtpopulation von Hautzellen zu verringern, oder aber die biologische Aktivität der durch die Alterung veränderten Hautzellen zu verbessern.
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Das verwendete Pflanzenmaterial kann die vollständige Pflanze oder ein Teil der Pflanze, wie die Blätter, der Stengel, die Blüten oder die Wurzeln sein.
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Der Extrakt wird vorzugsweise aus den Stengeln und/oder den Wurzeln und/oder den Blüten der Orchidee, vorzugsweise aus den Stengeln gewonnen.
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Der Extrakt wird mittels unterschiedlicher, seitens des Fachmannes bekannter Extraktionsverfahren hergestellt.
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Vorzugsweise wird die Extraktion jedoch durch Inkontaktbringen des ausgewählten Pflanzenmaterials mit einem polaren Lösungsmittel oder einem Gemisch aus polaren Lösungsmitteln durchgeführt.
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Vor dem Extraktionsschritt selbst kann das Pflanzenmaterial getrocknet und/oder zerkleinert worden sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Extraktion liegt das Pflanzenmaterial in getrocknetem und zerkleinertem Zustand vor.
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Als polares Lösungsmittel oder Gemisch aus polaren Lösungsmitteln wird vorteilhafterweise ein Lösungsmittel oder ein Gemisch aus Lösungsmitteln gewählt, das (die) aus Wasser, einem C1-C4-Alkohol, beispielsweise Ethanol, einem C2- bis C6-Glykol, vorzugsweise gewählt aus Glycerin, Butylenglykol und Propylenglykol sowie einer ihrer Mischungen ausgewählt ist (sind).
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Extraktion unter Verwendung eines hydroalkoholischen Gemischs, vorzugsweise eines Gemisch, das 90% v/v Wasser und 10% v/v Ethanol enthält, durchgeführt.
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Bei einer weiteren Variante der Erfindung kann die Extraktion mittels eines Verfahrens durchgeführt werden, das ein polares Lösungsmittel in subkritischem Zustand verwendet, wobei das Lösungsmittel vorteilhafterweise Wasser ist.
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Die Extraktion kann auch optional wenigstens einen zusätzlichen Schritt zum Entfärben oder Reinigen des Extraktes umfassen, der beispielsweise eine Behandlung des Extraktes mit einer Lösung aus einem polaren Lösungsmittel oder einem Gemisch polarer Lösungsmittel, beispielsweise einer Ethanol/Wasser-Lösung (70/30 v/v), in Anwesenheit von Aktivkohlepartikeln umfassen kann.
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Das Entfärben kann auch eine Behandlung des Extraktes mit einem apolaren Lösungsmittel, beispielsweise einem C6-C7-Alkan, oder aber mit CO2 in superkritischem Zustand umfassen.
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Die Extraktion kann durch einen Schritt zur teilweisen oder vollständigen Entfernung der Extraktionslösungsmittel vervollständigt werden.
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Im ersten Fall wird der Extrakt im allgemeinen bis zum Erhalt eines wäßrigen Konzentrats konzentriert, das keine signifikante Menge an organischen Lösungsmitteln aufweist, im zweiten Fall erhält man einen trockenen Rückstand.
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Alternativ hierzu kann das Produkt des Extraktionsschrittes lyophilisiert oder pulverisiert werden, um in Form eines Pulvers vorzuliegen.
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Als Wirkstoff in der erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzung verwendet man entweder das Pulver so wie es ist oder eine Lösung oder eine Suspension des Pulvers in einem Lösungsmittel oder einem Gemisch aus kosmetisch verträglichen Lösungsmitteln, das das gleiche wie das bei der Extraktion verwendete oder ein anderes sein kann. Die kosmetische Zusammensetzung umfaßt eine wirkungsvolle Menge des Extraktes, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
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Die Zusammensetzung umfaßt somit vorzugsweise zwischen 0,001% und 5% Extrakt in der Trockenmasse, vorzugsweise zwischen 0,1 Gew.-% und 2 Gew.-%.
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Die durch die Erfinder durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß die Eigenschaften des Extraktes auch bei kosmetischen Zusammensetzungen erhalten oder verbessert werden können, bei denen der Extrakt aus der Orchidee Vanda coerulea mit weiteren Wirkstoffen in Form von gereinigten Molekülen und/oder Pflanzenextrakten kombiniert ist, die ähnliche kosmetische Wirkungen wie der genannte Extrakt und/oder diese ergänzende Wirkungen aufweisen.
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Die Zusammensetzung kann so einen oder mehrere weitere Pflanzenextrakte umfassen, die aus vollständigen Pflanzen oder Pflanzenteilen gewonnen werden.
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So kann die kosmetische Zusammensetzung vorteilhafterweise wenigstens einen Extrakt aus einer weiteren Orchidee, insbesondere einen Extrakt aus einer weiteren zur Gattung Vanda gehörenden Orchideenspezies, wie der Orchidee Vanda teres, oder einen Extrakt aus einer zur Gattung Brassocattleya gehörenden Orchidee, wie der Orchidee Brassocattleya marcella Kos, oder aber einen Extrakt aus einer zur Gattung Phalaenopsis gehörenden Orchidee, wie der Orchidee Phalaenopsis amabilis, umfassen.
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Die kosmetische Zusammensetzung kann ferner auch einen oder mehrere weitere kosmetische Wirkstoffe umfassen, die ausgewählt sind aus der Gruppe von Substanzen mit einer Anti-Aging-Aktivität, Substanzen mit einer depigmentierenden Aktivität oder einer hautaufhellenden Aktivität, Substanzen mit einer schlankmachenden Aktivität, Substanzen mit einer hydratisierenden Aktivität, Substanzen mit einer beruhigenden, mildernden oder entspannenden Aktivität, Substanzen mit einer Aktivität, welche die Mikrozirkulation der Haut stimuliert, um das Strahlen des Teints, insbesondere des Gesichts zu verbessern, Substanzen mit einer talgregulierenden Aktivität für die Pflege fettender Haut, Substanzen, die dazu bestimmt sind, die Haut zu reinigen oder zu klären, Substanzen mit einer antiradikalischen Aktivität.
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Die kosmetische Zusammensetzung kann insbesondere einen oder mehrere weitere kosmetische Wirkstoffe umfassen, die ausgewählt sind aus:
- – Wirkstoffen, die die Zellerneuerung begünstigen, wie Vitamin A (Retinol) und/oder seine Ester, insbesondere ein Vitamin A Propionat; Alpha- oder Beta-Hydroxysäuren, wie Fruchtsäuren, Apfel-, Glykol- oder Zitronensäure, Salicylsäure oder ihre Ester, Gentisinsäure oder ihre Ester, insbesondere Tocopherolgentisat,
- – Wirkstoffen, die die Festigkeit der Haut stimulieren, wie Peptide, die die Kollagensynthese stimulieren, insbesondere Kollagen Typ I, II, IV oder VII, ein Extrakt aus Centella asiatica, Madecassicasäure, Asiaticasäure, Madecassosid, ein Haferextrakt, ein Extrakt von Bertholletia excelsa, ein Proteinhydrolysat, Sojapeptide, ein Extrakt von Potentilla erecta, ein Extrakt von Siegesbeckia orientalis, Ginsenoside oder Notoginsenoside, insbesondere Rb1, R0,
- – Wirkstoffen, welche die Differenzierung der Epidermis regulieren, darunter diejenigen vom Typ Ecdysteroide, Ecdysteron, Turkesteron oder Kalziumderivate oder Vitamin D-Vorläufer,
- – Adenosin, Carnitin oder seinen Derivaten,
- – Metalloproteinase-Inhibitoren, insbesondere MMP1-, MMP2- oder MMP9-Inhibitoren, wie ein Extrakt von Ruscus asculeatus, oder aus Flavonoiden, wie Quercetin, Kaempferol, Apigenin, Wogonin, oder aus Pflanzenextrakten, die diese enthalten,
- – Elastase-Inhibitoren, wie Extrakte von Aspergillus fumigatus, Momordica charantia, Cucurbita maxima,
- – Wirkstoffen, welche die Synthese von Dermatopontin stimulieren, wie ein Amberextrakt,
- – Wirkstoffen, welche die Poren zusammenziehen, wie adstringierende Pflanzenextrakte, beispielsweise ein Hamamelis-Extrakt,
- – Filtern, welche vor UVA- und UVB-Strahlungen schützen, wie Benzophenon, Butyl-4-methoxydibenzoylmethan, Octocrylen, Ethylhexylmethoxycinnamat, Ethylhexylsalicylat, Phenylbenzimidazol-Sulfonsäure, Homosalat, allein oder in Kombination mit Titanoxiden,
- – Wirkstoffen, die dazu bestimmt sind, Pigmentstörungen, insbesondere die mit der Hautalterung verbundenen zu bekämpfen, wie Kojisäure, Süßholzwurzel- oder Maulbeerbaumextrakte, Arbutin, Calciumpantothensulfonat, Boldin, Diacetylboldin, Vitamin C und seine Derivate, insbesondere Glycoside, Lilienextrakte, insbesondere aus der Zwiebel,
- – antiradikalischen oder antiinflammatorischen Wirkstoffen, wie ein Extrakt von Artemisia capillaris, ein Extrakt von Sanguisorba officinalis, Resveratrol und seine Derivate, Curcuma oder Curcumin oder Tetrahydrocurcumin, Polyphenolen, die aus Traubenkernen extrahiert sind, Vitamin E und seinen Derivaten, insbesondere seinen Phosphatderivaten, Ergothionein oder seinen Derivaten, Idebenon,
- – Wirkstoffen, die die Synthese von Hyaluronsäure im epidermalen und dermalen Bereich oder von Glycosaminoglycanen begünstigen, um eine hydratisierte und pralle Haut zu verleihen, insbesondere einem Extrakt von Eriobotrya japonica oder Fragmenten von Hyaluronsäure mit niedrigem Molekulargewicht oder aber einem Extrakt von Adenum obesum,
- – Magnesiumaspartat zur Verbesserung der Antifaltenwirkung,
- – D-Xylose zur Verbesserung des „Plumping Effect” für eine pralle Haut, sowie aus irgendeiner ihrer Mischungen.
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Vorteilhafterweise umfaßt die Zusammensetzung ferner wenigstens einen kosmetisch verträglichen Hilfsstoff, der aus Pigmenten, Farbstoffen, Polymeren, Tensiden, Rheologiemitteln, Duftstoffen, Elektrolyten, pH-Regulatoren, Antioxidantien, Konservierungsmitteln und ihren Mischungen ausgewählt sein kann.
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Die kosmetische Zusammensetzung kann beispielsweise ein Serum, eine Lotion, eine Creme oder aber ein Hydrogel, vorzugsweise eine Maske sein oder aber in Form eines Sticks oder eines Patches vorliegen.
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Der Extrakt sowie die Zusammensetzung der Erfindung weisen eine Wirkung auf, die besonders gewünscht ist, um das Auftreten von Anzeichen der Hautalterung zu verzögern oder deren Folgen zu mildern, insbesondere um die Festigkeit der Haut und der Gewebe zu erhalten oder um der Haut einen strahlenderen Teint zu verleihen oder aber um die mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörungen zu bekämpfen.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein kosmetisches Anti-Aging-Pflegeverfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es das Auftragen einer wirkungsvollen Menge einer kosmetischen Zusammensetzung, die einen Extrakt aus der Orchidee Vanda coerulea enthält, auf wenigstens einen Teil der Gesichts- oder Körperhaut umfaßt, um das Auftreten von Anzeichen der Hautalterung zu verzögern oder deren Folgen zu mildern, insbesondere um die Festigkeit der Haut und der Gewebe zu erhalten oder um der Haut einen strahlenderen Teint zu verleihen oder aber um die mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörungen zu bekämpfen.
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Vorteilhafterweise wird die kosmetische Zusammensetzung auf einen Hautbereich des Körpers oder des Gesichts aufgetragen, der sichtbare Zeichen der Alterung, wie das Vorliegen von Falten oder Fältchen, einen Verlust an Hautelastizität, eine Verringerung der Dicke der Haut, eine verstärkte Hauttrockenheit oder -rauhigkeit, einen Verlust an Geschmeidigkeit oder Strahlen der Haut, oder aber sichtbare Zeichen einer mit der Hautalterung verbundenen Pigmentstörung, wie Lentigo senilis oder Altersflecken aufweist.
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Sofern nicht anderes vermerkt, sind in den Beispielen alle Prozentangaben Gewichtsprozente, ist die Temperatur in Grad Celsius angegeben, ist der Druck der atmosphärische Druck.
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Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden erläuternden Beschreibung hervorgehen, die unter Bezugnahme auf Beispiele für eine Extraktzubereitung und Tests, welche die Eigenschaften der Extrakte nachweisen, sowie auf Beispiele für eine einen solchen Extrakt verwendende kosmetische Zusammensetzung erfolgt, die zur Veranschaulichung der Erfindung gegeben sind, ohne jedoch hierdurch deren Umfang einzuschränken.
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Kurze BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt auf schematische Weise den Zellzyklus.
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2 zeigt die Verteilung von Hautzellen in jeder der verschiedenen Phasen des Zellzyklus, die bei den an „jungen” NHF (F3P) oder „alten” NHF (F22P) durchgeführten unterschiedlichen Tests (Kontrollen und Behandlungen) erhalten wird.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Zubereitung eines Extraktes aus Stengeln von Vanda coerulea
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a) Zubereitung eines Extrakts aus Stengeln
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Der Extrakt wird aus in getrocknetem und zerkleinertem Zustand vorliegenden Stengeln von Vanda coerulea hergestellt.
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Man gibt 10 g des Pflanzenmaterials in einen 250 ml-Kolben, in den 150 ml eines Ethanol/Wasser-Gemischs (90/10 v/v) zugegeben werden.
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Der Kolben, über dem ein Kugelkühler unter magnetischem Rühren angeordnet ist, wird in einem thermostatisch geregelten Bad – 30 Minuten unter Rühren gehalten – zum Rückfluß des Lösungsmittels erhitzt.
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Anschließend läßt man den Kolben auf Raumtemperatur abkühlen.
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Das Gemisch wird dann unter Vakuum über einem Büchner-Trichter mit einem 70 μm GF/F-Whatman-Filter und einem tarierten Kolben filtriert. Der Kuchen wird über dem Büchner mit 50 ml des Extraktionslösungsmittels gewaschen.
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Die Filtrate werden gesammelt, gewogen, in einen zuvor tarierten Kolben eingebracht, anschließend mittels Rotationsverdampfer in einem auf eine maximale Temperatur von 50°C erhitzten Wasserbad zur Trockne konzentriert.
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b) Zubereitung eines Extrakts aus Wurzeln
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Man verfährt nach dem gleichen Protokoll, um einen Extrakt aus Wurzeln von Vanda coerulea (Extrakt Nr. 2) herzustellen.
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Diese beiden Extrakte werden bei den folgenden Beispielen entweder getrennt voneinander oder in Mischung und in unterschiedlichen Anteilen kombiniert verwendet.
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Beispiel 2: Messung der Phasen des Zellzyklus an humanen dermalen Hautzellen mittels Durchflußzytometrie (FCM)
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Die Fibroblasten werden aus Biopsien gesunder Haut von sich einverstanden erklärenden Patienten gewonnen. Ihre In-vitro-Alterung wird durch aufeinanderfolgende Passagen erzielt, wie durch Hayflick (Exp Cell Res 1965, 37: 614–636) beschrieben. Das sogenannte Hayflick-Modell ist ein In-vitro-Zellalterungsmodell. Diese Zellen, die durch aufeinanderfolgende Passagen in Anwesenheit von Trypsin in vitro gealtert sind, weisen Merkmale auf, die mit denjenigen von von alten Patienten stammenden Zellen identisch sind.
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Die Fibroblasten, die lediglich 3 Passagen in Anwesenheit von Trypsin unterzogen wurden, bezeichnet mit F3P, besitzen eine Fähigkeit sich zu teilen, die mit der von jungen Zellen vergleichbar ist, während Fibroblasten, die einer größeren Anzahl von Passagen unterzogen wurden, im vorliegenden Fall 22 Passagen, eine Fähigkeit zu proliferieren aufweisen, die mit der von alten Zellen vergleichbar ist. In diesem letzten Fall sind die Fibroblasten mit F22P bezeichnet.
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Material und Methoden
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Die FCM bietet eine Methodik für die Analyse des Zellzyklus. Sie ermöglicht die Untersuchung der Verteilung der Zellen in den verschiedenen Phasen des Zellzyklus.
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Die isolierten und in Suspension befindlichen Zellen werden in einem flüssigen Strom vorwärtsbewegt. Die in einer Reihe ausgerichteten Zellen laufen mit hoher Geschwindigkeit an einem Laser vorbei. Die Lichtstreuung, entweder in der Achse des Lasers oder unter 90°, liefert eine Information über die Größe und die Struktur einer jeden Zelle. Der zytometrischen Analyse geht ein Markierungsschritt mit für eine Struktur oder eine Zellfunktion spezifischen fluoreszierenden Molekülen voraus. Diese Moleküle senden nach Anregung durch die einfallende Lichtquelle eine meßbare Fluoreszenz aus. Die Streu- und Fluoreszenzsignale werden durch Sensoren aufgenommen, die diese in elektrische Signale umwandeln, welche mit einem Computersystem verarbeitet werden. Jede Zelle stellt somit ein „elektrisches Ereignis” mit mehreren Koordinaten (Größe, Struktur, Fluoreszenz 1, Fluoreszenz 2 etc.) dar.
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Es ist möglich, den Prozentsatz der Zellen in den verschiedenen Phasen des Zellzyklus mit Hilfe einer Markierung mit Propidiumiodid zu bestimmen; dies ist eine Substanz, die sowohl in DNA- als auch RNA-Doppelstränge interkaliert. Die Hydrolyse der RNA durch Ribonuklease ist vor dem Färben der DNA mit der interkalierenden Substanz erforderlich.
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Zellkultur
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Für eine FCM-Analyse ist eine große Menge von Zellen (etwa 1 Million Zellen/mL für jede Analysebedingung) notwendig. Die Zellen werden mit Hilfe von Trypsin von dem Träger gelöst, vereinzelt und dann vor ihrer Analyse markiert.
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Kultivieren der NHF
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Die Primärkulturen von normalen humanen Fibroblasten (NHF) werden mit Hilfe von aus der Dermis stammenden Explantaten hergestellt.
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Die NHF werden eine Woche lang in 75 cm2-Flaschen in Anwesenheit von MEM-Medium (Modified Eagle Medium) +10% FKS (fetales Kälberserum) kultiviert, das Medium wird jeden zweiten Tag ausgetauscht. Die Zellen werden bei Konfluenz behandelt.
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Behandlung der Zellen
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Die Zellen werden über 24 Stunden mit dem Wirkstoff des Tests behandelt, im vorliegenden Fall einem Extrakt aus Stengeln der Orchidee Vanda coerulea, dessen Stammlösungen mit 50 mg/mL in DMSO zubereitet und mit 25 μg/mL nach Verdünnung verwendet werden.
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Färben der DNA mit Propidiumiodid
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Um die Zellen zu lösen, wird eine 0,25%ige Trypsin-EDTA-Lösung verwendet. Die Flaschen werden mit 5 mL PBS ohne Ca2+ noch Mg2+ gespült, anschließend gibt man 2 mL Trypsin-EDTA pro Flasche hinzu, die über den gesamten Zellrasen verteilt werden.
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Die Zellen werden bei 37°C, 5% CO2, inkubiert.
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Wenn die Zellen treiben, werden 10 mL MEM-Medium +10% FKS zugegeben, um die Wirkung von Trypsin zu neutralisieren.
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Die Zellsuspension wird mit 1500 U/Min. für 5 Minuten zentrifugiert, bevor der Rückstand mit 5 mL PBS aufgenommen wird.
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Nach einem erneuten 5-minütigen Zentrifugieren mit 1500 U/Min. wird 1 mL eines Gemischs aus Propidiumiodid mit 10 μg/mL und RNase mit 1 mg/mL in dem PBS gelöst zugegeben. Die Zubereitung wird für 30 Minuten bei Raumtemperatur und unter Lichtabschluß inkubiert.
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Der Inhalt der vorherigen Röhrchen wird in für die FCM geeignete Röhrchen (BECKMAN-COULTER) überführt.
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Die Proben werden bis zur Analyse auf 4°C gehalten.
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Analyse
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Die Analyse erfolgt an einem BECKMAN-COULTER Zytometer FC500 mit der Software MXP.
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Um falsche Positivitäten und Negativitäten zu vermeiden, werden Autofluoreszenz-Kontrollen (nicht markierte Zellen) verwendet.
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Die Anregung des Nukleinsäure-Fluorchrom-Komplexes durch den bei 488 nm emittierenden Laser erzeugt eine Emission des Zellmarkers im roten Bereich (600–650 nm), dessen Intensität zur Menge an markierter DNA proportional ist: Es wird ein lineares einparametriges Histogramm erstellt, das ermöglicht, die rote Fluoreszenz in Abhängigkeit von der Zellanzahl zu messen.
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Die Fluoreszenzintensität ist von der DNA-Menge abhängig: Das Propidiumiodid ist fluoreszierend und bindet an die DNA. Je mehr DNA im Kern einer jeden Zelle vorhanden ist, umso stärker ist das Fluoreszenzsignal. Die Zellen mit einem Gehalt 2n sind in der Phase des Zyklus, die der Synthese der DNA (G1) vorausgeht, und die Zellen mit dem Gehalt 4n (nach Verdoppelung der Chromosomen) befinden sich in der Phase, die auf die Synthese (G2) folgt. Je mehr DNA-Gehalt zwischen 2n und 4n zu finden ist, umso mehr sind die Zellen dabei, sich zu replizieren (S-Phase).
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Cursor trennen die Phasen des Zellzyklus in 3 Gruppen, nämlich G0/G1, S und G2 + M.
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Das Zytometer analysiert die Fluoreszenzmenge, proportional zur Menge an markierter DNA, und setzt sie in Prozente um; ausgedrückt werden die Daten der Analyse in Prozent Zellen, die sich bei einer Gesamtpopulation von Hautzellen, die 100% darstellt, in jeder vorerwähnten Phase befinden.
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Ergebnisse
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Man untersucht die Wirkungen der Behandlung mit dem Extrakt aus Vanda coerulea auf alte Fibroblasten.
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Die Ergebnisse aus der Analyse der behandelten oder unbehandelten NHF mittels FCM sind in der nachstehenden Tabelle 1 zusammengefaßt (% ausgedrückt in Bezug auf die Gesamtzahl der Zellen): Tabelle 1
| „junge” Fibroblasten (F3P) | „alte” Fibroblasten (F22P) |
| Kontrollen | Vanda coerulea | Kontrollen | Vanda coerulea |
GO/G1-Phasen | 84,1 | 84 | 91,1 | 83,91 |
S-Phase | 4,6 | 4,8 | 1,2 | 4,7 |
G2/M-Phasen | 10,9 | 9,4 | 7,7 | 10,9 |
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Die Ergebnisse verdeutlichen eine Änderung der Verteilung der Zellen entsprechend der verschiedenen Phasen des Zellzyklus in Abhängigkeit von der Anzahl der Passagen. Bei den „alten”, sogenannten F22P-Zellen wird beobachtet, daß ihre Anzahl in der G0/G1-Phase des Zellzyklus größer ist als bei den „jungen”, sogenannten F3P-Zellen.
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In gleicher Weise zeigen die Ergebnisse der FCM eine relativ geringere Anzahl von Zellen in der Phase der Replikation der DNA (S-Phase) und in Mitose (G2 + M-Phase). Diese Zunahme der Anzahl von Zellen im Ruhezustand in diesen G0/G1-Phasen bringt eine allgemeine Abnahme der Zellaktivität zum Ausdruck. Diese Zellen sind sogenannte vorgealterte Zellen.
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Verglichen mit der Kontrolle (unbehandelte F3P-Fibroblasten) verändert eine Behandlung der jungen Fibroblasten (F3P) mit dem Extrakt aus Vanda coerulea die relativen Anteile von Zellen entsprechend ihrer Einbindung in den Zellzyklus nicht.
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Eine Behandlung der alten Fibroblasten (F22P) mit dem Extrakt aus Vanda coerulea des Beispiels 1 ermöglicht hingegen die Wiederherstellung eines Prozentsatzes von sich in der aktiven S-Phase der Replikation des genetischen Materials befindlichen Zellen, der mit demjenigen unbehandelter junger Fibroblasten (F3P) vergleichbar ist.
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Die Behandlung ermöglicht, das bei den unbehandelten Zellen beobachtete Phänomen der Voralterung „umzukehren”.
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Die Behandlung mit dem Extrakt aus Vanda coerulea führt zu einer Verringerung des Prozentsatzes von seneszenten Zellen, die in der G0/G1-Phase blockiert sind, und ergibt relativ mehr Zellen in aktiver Phase der Replikation der genetischen Information (S-Phase). So wird das Potential der biologischen Aktivität der Fibroblasten erhöht. Diese überraschenden Eigenschaften ermöglichen eine Verwendung des Extraktes aus der Orchidee Vanda coerulea als besonders wirkungsvoller kosmetischer Wirkstoff für die Bekämpfung der Hautalterung, insbesondere im Bereich der Dermis, indem die Anzahl der aktiven Zellen im Vergleich zur Anzahl seneszenter Zellen erhöht wird. Dieser Wirkstoff ist demnach vollkommen innovativ für die Bekämpfung zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Zellalterungsprozesses, insbesondere für die Wiederherstellung der biologischen Funktionen und Mechanismen der „alten” Fibroblasten.
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Beispiel 3 – Anti-Aging-Creme
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Der Extrakt aus dem Stengel von Vanda coerulea, der als Wirkstoff in dieser kosmetischen Zusammensetzung verwendet wird, wird durch Wiederholen des Verfahrens des Beispiels 1 gewonnen (Extrakt Nr. 1). Der Trockenextrakt wird zu 1% w/w in einem Glycerin/Wasser-Gemisch 60/40 v/v gelöst.
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Diese Extrakt-Lösung wird als Wirkstoff für die Zubereitung der nachstehenden kosmetischen Zusammensetzung (% ausgedrückt in w/w) verwendet: Phase A
1%ige Lösung aus Vanda coerulea-Extrakt | 0,3 |
Phenoxyethanol | 0,5 |
Xanthangummi | 0,2 |
Acrylate/C20-30 Alkylacrylat-Crosspolymere | 0,2 |
Tetranatrium-EDTA | 0,1 |
Wasser | qs |
Phase B
Hydriertes Polyisobuten | 4 |
Squalan | 3 |
Capryl-/Caprin-Triglyceride | 3 |
Pentylenglykol | 3 |
Glycerylstearat | 3 |
PEG-100 Stearat | 2,5 |
Bienenwachs | 1,5 |
Dicaprylylcarbonat | 1,5 |
Cetylalkohol | 1 |
Stearylalkohol | 1 |
Dimethicon | 1 |
Phase C
Natriumhydroxid | 0,04 |
Wasser | qs 100 |
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Die Hilfsstoffe der Phase A werden in Wasser dispergiert, anschließend wird auf 80°C erhitzt, bevor alle anderen Verbindungen, einschließlich der hydroglykolischen Lösung von Vanda coerulea-Extrakt solubilisiert werden.
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Die Verbindungen der Phase B werden auf 85°C erhitzt, um eine homogene Phase zu bilden.
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Die Phase A wird mit Hilfe eines Ystral-Mischers in der Phase B emulgiert.
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Die auf diese Weise erhaltene Öl-in-Wasser-Emulsion wird schließlich mit Hilfe einer wäßrigen 0,04%igen w/w Natriumhydroxid-Lösung neutralisiert, anschließend abgekühlt.
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Die erhaltene Zusammensetzung ist eine Anti-Aging-Creme, die zum Auftragen auf das Gesicht oder einen Teil des Gesichts bestimmt ist. Beispiel 4 – Aufhellendes Anti-Aging-Serum
Vanda coerulea-Extrakt gemäß Beispiel 1 | 0,2 |
Madecassosid | 0,01 |
Süßholzextrakt | 0,05 |
Hafer-Polysaccharide | 3 |
UV-Filter | 5 |
Hilfsstoff | qs 100 |
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Das Präparat wird morgens auf die ungeschminkte Haut aufgetragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Rocquet et al., Acta Dermato. venereol., Vol. 2002, 11(3), 71–93 [0002]
- Jenkis, Mech. Age Dvpt, 2002, 123, 801–10 [0008]
- Campisi J., 1996, Cell, 84, 497–500 [0010]
- Jenkis G., Mech Age Dvpt, 2002, 123, 801–10 [0010]
- Exp Cell Res 1965, 37: 614–636 [0071]