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Die
Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem eines Fahrzeugs im Straßenverkehr
und ein Verfahren zur Fahrzeugkommunikation. Dazu weist das Kommunikationssystem
ein Kommunikationsmodul zum Datenaustausch unterschiedlicher Nachrichtentypen
zu benachbarten Fahrzeugen im Straßenverkehr auf. Ferner
ist eine Eingabeeinheit für Lenkbewegungen des Fahrzeugs
und eine Antennenanlage mit mehreren Antennenelementen zum drahtlosen
Datenaustausch vorgesehen.
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Ein
derartiges drahtloses Kommunikations- und Warnsystem zwischen Fahrzeugen
ist aus der Druckschrift
US
6,707,378 B2 bekannt. Das bekannte drahtlose Kommunikations-
und Warnsystem zwischen Fahrzeugen weist ein Hauptfahrzeug innerhalb
des drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes auf. Dazu schließt
das System eine erste variable Antenne ein, die ein Fahrzeugerfassungssignal
empfängt und einen variablen Verstärker besitzt,
der elektrisch mit der ersten variablen Antenne gekoppelt ist und der
das Fahrzeugerkennungssignal modifiziert.
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Eine Übertragungsantenne
fokussiert und überträgt ein Mustersignal auf
mindestens ein anderes Fahrzeug in dem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk.
Ein Übertragungsantennenverstärker ist elektrisch
mit der Übertragungsantenne gekoppelt und modifiziert das
Mustersignal. Ein Hauptsteuergerät ist wiederum elektrisch
mit dem variablen Verstärker, dem Übertragungsantennenverstärker
und einem Fahrzeugnetzwerk gekoppelt. Das Hauptsteuergerät
erzeugt das Mustersignal in Reaktion auf das Fahrzeugerfassungssignal
und ein Fahrzeugnetzwerksignal.
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Dieses
drahtlose Kommunikations- und Warnsystem zwischen Fahrzeugen hat
den Nachteil, dass es eine Vielzahl von Nachrichtentypen bei der drahtlosen
Kommunikation weder unterscheidet noch erfasst oder berücksichtigt,
so dass dieses System nur in der offenbarten eingeschränkten
Form einsetzbar ist. Der Datenaustausch zwischen Fahrzeugen bzw.
die Kommunikation zwischen Fahrzeugen entwickelt sich jedoch ständig
weiter und birgt die Gefahr, dass sich in die drahtlose Kommunikation
unbefugte Dritte einklinken können, um so Fahrzeugbewegungen
im Straßenverkehr über weite Strecken unberechtigt
zu verfolgen, zu registrieren und zu überwachen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Gefahr der unbefugten Registrierung, Überwachung
und Verfolgung von Fahrzeugbewegungen beim Einsatz eines drahtlosen
Kommunikationssystems zu vermindern und ein verbessertes Kommunikationssystem
für Fahrzeuge sowie ein verbessertes Verfahren zur Fahrzeugkommunikation
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
ein Kommunikationssystem eines Fahrzeugs im Straßenverkehr
und ein Verfahren zur Fahrzeugkommunikation geschaffen. Dazu weist
das Kommunikationssystem ein Kommunikationsmodul zum Datenaustausch
unterschiedlicher Nachrichtentypen zu benachbarten Fahrzeugen im
Straßenverkehr oder zu straßenseitigen elektronischen
Infrastruktureinrichtungen auf. Ferner sind eine Eingabeeinheit
für Lenkbewegungen des Fahrzeugs und eine Antennenanlage
mit mehreren Antennenelementen zum drahtlosen Datenaustausch vorgesehen.
Eine Steuereinrichtung passt Strahlungskeulen der Antennenanlage
den Nachrichtentypen und/oder den Lenkbewegungen des Fahrzeugs an.
Dazu weist die Steuereinrichtung einen Phasenschieber zur Phasenanpassung
der einzelnen Antennenelemente, eine Abstandsanpassungseinrichtung der
Antennenelemente, eine Antennenauswahleinrichtung der Antennenelemente
und eine Antennenleistungsanpassungseinrichtung der Antennenelemente
auf.
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Ein
derartiges Kommunikationssystem hat den Vorteil, dass die Strahlungskeulen
an die Erfordernisse unterschiedlicher Nachrichtentypen bei der Kommunikation
zwischen Fahrzeugen und/oder zwischen Fahrzeug und straßenseitigen
elektronischen Infrastruktureinrichtungen angepasst werden. Praktisch
werden die Strahlungskeulen derart verformt, dass ihre Ausbreitungsrichtungen
auf den Straßenverlauf und/oder auf die im Straßenverlauf
angebrachten Infrastruktureinrichtungen ausgerichtet werden.
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Derartige
Infrastruktureinrichtungen können mit Hilfe des drahtlosen
Kommunikationssystems kommunikativ Verkehrsunfälle, Staubereiche
oder Straßengebühren übermitteln, anzeigen
oder kontieren. Um die Sicherheit gegenüber einem Zugriff
von Unbefugten zu erhöhen, erfolgt eine Anpassung der Strahlungskeulen
in Bezug auf Ausrichtung, Reichweite, Erfassungsbreite und Strahlungsintensität
an den Straßenverkehr auch in Bezug auf Lenkbewegungen
des Fahrzeugs und auf Anordnungen von Infrastruktureinrichtungen.
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Durch
die Anpassung der Formen der Strahlungskeulen an die Bedürfnisse
von unterschiedlichen Nachrichtentypen, so genannten „V2V
messages” (vehicle to vehicle messages), die in einem derartigen
Kommunikationsnetz auftreten, ergibt sich ein verbesserter Nutzen
der Kanalkapazität für derartige Kommunikationen
zwischen Fahrzeugen, da Nachrichten bzw. Nachrichtentypen nur in
den Richtungen von vorgesehenen Empfängern ausgestrahlt werden.
Damit wird auch die Gefahr der Überlastung der für
diese Kommunikationen vorgesehenen Kanäle vermindert.
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Außerdem
lässt sich eine verbesserte Steuerung von Anhäufungen
von Daten in integrierten Mikroschaltungen mit MAC-Steuerung (media
access control) durchführen. Durch Variation der Speiseleistung
für die Antennenanlage kann die Kommunikationsreichweite
an die Bedürfnisse der Nachrichtentypen angepasst werden.
Durch die verbesserte Anpassung der Sendecharakteristiken der Antennenanlage
an die Nachrichtentypen für die Kommunikation unter Fahrzeugen,
wird eine allgemeine Verbesserung bisheriger Kommunikationssysteme
zwischen Fahrzeugen erreicht. Schließlich, wie oben bereits erwähnt,
können eine höhere Sicherheit und Individualität
sowie ein besserer privater Datenschutz für derartige drahtlose
Kommunikationssysteme erreicht werden, da Unbefugte, die nicht unmittelbar
an dem Straßenverkehr beteiligt sind, die gesendeten Nachrichtentypen
nicht empfangen.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich aus den geringeren Kosten, die mit
dem erfindungsgemäßen drahtlosen Kommunikationssystem
zwischen Fahrzeugen erreicht werden können, da die Kosten
für das Verschlüsseln von Infrastrukturinformationen
reduziert werden können. Darüber hinaus können
geringer zertifizierte Verschlüsselungssysteme eingesetzt
werden, so dass die Kosten auch für eine kryptographische
Hardware und/oder Software vermindert werden. Außerdem
kann das angepasste drahtlose Kommunikationssystem verwendet werden,
um andere Übertra gungssysteme zu verbessern, wie RADAR-Übertragungssysteme
oder SONAR-Übertragungssysteme usw. Außerdem lässt
sich die lenkungsabhängige Ausrichtung der Strahlungskeulen mit
den bereits kurvenadaptierten Scheinwerfereinrichtungen und Steuerungen
für Fahrzeuge kombinieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Kommunikationsmodul alle Software- und Hardwaremodule eines
Fahrzeugs, die eine Generation und Bewertung von Nachrichtentypen
realisieren. Derartige Nachrichtentypen können unterschieden
werden. So gibt es beispielsweise einen allgemein gültigen
Nachrichtentyp, der geographisch nicht begrenzt ist und auch CAM-Typ
(cooperative awareness message) genannt wird. Über diesen
allgemein gültigen und lokal nicht begrenzten Nachrichtentyp
kann eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern bzw. Fahrzeugen miteinander
kommunizieren.
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Darüber
hinaus gibt es einen regionalen Nachrichtentyp, der auch DEN (decentralized
environment notification) genannt wird, der auf regionale Besonderheiten
des Straßenverkehrs begrenzt ist. Ferner ist mit dem erfindungsgemäßen
Kommunikationssystem die Ausrichtung der Strahlungskeulen auf straßenseitig
elektronische Infrastruktureinrichtungen möglich, die auch
RSU (road side unit) genannt werden und einen straßenseitig übertragbaren Nachrichtentyp
darstellen. Darüber hinaus kann mit dem erfindungsgemäßen
Kommunikationssystem ein Rettungsfahrzeugalarmtyp bei der Ausrichtung der
Strahlungskeulen berücksichtigt werden. Dabei werden Fahrzeuge,
welche vor dem Rettungswagen im Straßenverkehr vorhanden
sind, vor dem Herannahen des Rettungsfahrzeugs gewarnt.
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Schließlich
kann ein Nachrichtentyp in dem erfindungsgemäßen
Kommunikationssystem berücksichtigt werden, bei dem von
Fahr zeug zu Fahrzeug Übertragungen stattfinden, so dass
selbst weit entfernte Unfallereignisse über lange Strecken,
welche die Reichweite der Strahlungskeulen eines einzelnen Fahrzeugs
deutlich überschreiten, übertragen werden können.
Dazu bildet jedes Fahrzeug der Übertragungsstrecke praktisch
eine Relaisstation mit dem erfindungsgemäßen Kommunikationssystem.
Mit einem derartigen übertragbaren Nachrichtentyp von Fahrzeug
zu Fahrzeug können mehrere Kilometer Fahrstrecke überwunden
werden, wenn die Strahlungskeulen der Empfangsantennen in ihrer
Reichweite und Ausrichtung derart angepasst sind, dass in Fahrtrichtung
oder in Gegenfahrtrichtung benachbarte Fahrzeuge von den Strahlungskeulen
des benachbarten Fahrzeugs noch erfasst werden.
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Das
erfindungsgemäße Kommunikationssystem kann vorzugsweise
in unterschiedlichen Szenarien für Autobahnen oder für
kurvenreiche Straßen eingesetzt und vorgesehen werden.
Da das erfindungsgemäße Kommunikationssystem über
eine derartige Strahlenausrichtung verfügt, dass Nachrichtentypen
nur entlang der Straße abgestrahlt und empfangen werden,
folgt ein derartiger von Fahrzeug zu Fahrzeug übertragbarer
Nachrichtentyp in vorteilhafter Weise dem Verlauf einer Autobahn
und/oder einer kurvenreichen Strecke.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die
Antennenanlage zwei sich orthogonal kreuzende lineare Antennenanordnungen
einzelner Antennenelemente auf, wobei die gekreuzte Anordnung eine
hohe Variationsbreite der Anpassung der Strahlungskeulen der Antennenanlage
an die unterschiedlichen Nachrichtentypen ermöglicht. Dabei
können die Antennenelemente als Patch-Antennen in Mikrometer
Abmessungen auf Leiterplatten oder Halbleiterstrukturen angeordnet
sein und derart dicht auf der Antennenanordnung angesiedelt werden, dass
es möglich ist, durch Selektion von Antennenelementen aus
einer Vielzahl von Antennenelementen auf einer linearen Antennenanordnung
den Abstand zwischen den Antennenelementen in Bruchteilen von Wellenlängen
variabel einzustellen.
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Damit
die Strahlungskeulen beispielsweise Straßenkurven oder
straßenseitige elektronische Infrastruktureinrichtungen
abtasten können, kann zusätzlich mit Hilfe eines
Phasenschiebers für jedes ausgewählte und aktivierte
Antennenelement die Phasenverschiebung des Antennenspeisestroms
in Abhängigkeit des aktuellen Steuerungswinkels der Fahrzeuglenkeinrichtung
und/oder des zu kommunizierenden Nachrichtentyps berechnet und gesteuert werden.
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Um
einen Steuerungswinkel eines Fahrzeugs zu berücksichtigen,
ist zusätzlich eine Eingabeeinheit für Lenkbewegungen
des Fahrzeugs vorgesehen, die einen Datensatz des aktuellen Steuerungswinkels,
den der Fahrer eingeschlagen hat, generiert bzw. erfasst und diesen
Datensatz über einen CAN-Bus des Fahrzeugs der Steuereinrichtung
zur Ausrichtung der Strahlungskeulen der Antennenanlage bereitstellt.
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Vorzugsweise
ist eine Abstandsanpassungseinrichtung in der Steuereinrichtung
vorgesehen, mit welcher der Abstand zwischen den Antennenelementen
in Bruchteilen der Wellenlänge durch Auswahl einer Teilanzahl
von vorhandenen Antennenelementen auf jeder der sich kreuzenden
Antennenanordnungen eingestellt werden kann. Dieses geschieht dann
durch selektives Einschalten bzw. durch selektives Abschalten von
Antennenelementen auf einer der linearen Antennenanordnungen.
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Außerdem
ist in dem Steuerungsgerät, wie oben bereits erwähnt,
eine Antennenauswahleinrichtung vorgesehen, die ent scheidet bzw.
ermittelt, wie viele und welche der Antennenelemente einzusetzen sind,
um die Strahlungskeulen für den jeweiligen Nachrichtentyp
bereitzustellen.
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Darüber
hinaus wird vorzugsweise eine Kommunikationsreichweite bzw. Strahlungsreichweite
der Antennenelemente durch Anpassung des Antennenspeisesignals mit
Hilfe einer Antennenleistungsanpassungseinrichtung eingestellt.
Dazu weist die Steuereinrichtung ein Speisestromnetzwerk auf, das
jedes einzelne Antennenelement mit den entsprechenden Speiseströmen
unter einer vorausberechneten Phasendifferenz versorgt.
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Ein
Verfahren zur Fahrzeugkommunikation weist nachfolgende Verfahrensschritte
auf. Zunächst wird der zu kommunizierende Nachrichtentyp
durch ein Kommunikationsmodul ermittelt und dieser ermittelte Nachrichtentyp
an eine Steuerungseinrichtung einer Antennenanlage weitergeleitet.
Ferner wird an die Steuerungseinrichtung ein aktueller Steuerungswinkel
nach Erfassen der Lenkbewegungen eines Fahrzeugs über einen
CAN-Bus übermittelt. In der Steuerungseinrichtung werden
dann die Anzahl und Positionen von Antennenelementen der Antennenanlage
sowie die Phasendifferenz der Einspeiseströme der einzelnen
Antennenelemente zum Bilden unterschiedlicher an den Nachrichtentyp
und/oder den Steuerungswinkel angepasster Strahlungskeulen der Antennenanlage
berechnet. Das Ergebnis dieser Berechnungen führt zu einem
Einspeisestrom für die Antennenanlage unter Ausbilden von
nachrichtentyp- und/oder steuerungswinkelabhängigen Strahlungskeulen
der Antennenanlage. Danach kann dann die Kommunikation unter Fahrzeugen
und/oder mit straßenseitigen elektronischen Infrastruktureinrichtungen
erfolgen.
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Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass für die Fahrzeugkommunikation
Strahlungskeulen erzeugt und angepasst werden, die auf den Nachrichtentyp zugeschnitten
sind, so dass ein Registrieren, Verfolgen und Ermitteln des Fahrweges
eines Fahrzeugs durch Unbefugte verhindert wird. Darüber
hinaus hat dieses Verfahren zur Fahrzeugkommunikation den Vorteil,
dass die zur Verfügung stehenden Kanäle für eine
derartige Kommunikation von Fahrzeugen untereinander bzw. mit Infrastruktureinrichtungen
nicht mehr überlastet werden, da das Einströmen
von Nachrichten einer Vielzahl von Nachrichtentypen benachbarter
Fahrzeuge durch die begrenzten Strahlungskeulen unterdrückt
wird.
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In
einem weiteren Durchführungsbeispiel des Verfahrens werden
der Abstand zwischen einzelnen Antennenelementen von sich orthogonal
kreuzenden linear ausgerichteten Antennenanordnungen und eine Phasendifferenz
des Einspeisungsstroms für jedes aktivierte Antennenelement
für eine optimale Anpassung der Strahlungskeulen an die
unterschiedlichen Nachrichtentypen in Bruchteilen von Wellenlängen
eingestellt. Darüber hinaus werden unterschiedliche Strahlungskeulen
in Bezug auf Richtung, Leistung und Abstrahlwinkel sowohl für
einen allgemein gültigen Nachrichtentyp als auch für
einen regional gültigen Nachrichtentyp und einen straßenseitig übertragbaren
Nachrichtentyp sowie einen Rettungsfahrzeug Alarm-Nachrichtentyp
oder einen von Fahrzeug zu Fahrzeug übertragbaren Nachrichtentyp
durch das Kommunikationsmodul berechnet und durch die Steuereinrichtung
eingestellt. Ferner können die Kommunikationsreichweite
bzw. Strahlungsreichweite der Antennenelemente durch Anpassung des
Antennenspeisesignals mittels einer Antennenleistungsanpassungseinrichtung
eingestellt werden.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert.
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines Kommunikationssystems eines
Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 bis 7 zeigen
schematische Beispiele für die Ausrichtung von Strahlungskeulen
mit Hilfe des Kommunikationssystems gemäß 1;
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2 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen einer Antennenanlage
an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch entlang einer
geraden Strecke ausgerichtet ist;
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3 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen der Antennenanlage
an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch entlang einer
kurvenreichen Straße ausgerichtet ist;
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4 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen der Antennenanlage
an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch zwischen einem
Fahrzeug und einer elektronischen straßenseitigen Infrastruktureinrichtung
ausgerichtet ist;
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5 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen einer Antennenanlage
eines Rettungsfahrzeugs, die auf Nachrichtenaustausch mit vorausfahrenden
Fahrzeugen ausgerichtet ist;
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6 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen einer Antennenanlage
an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch von Fahrzeug
zu Fahrzeug ausgerichtet ist;
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer stark befahrenen Autobahn mit
einer Vielzahl von Fahrzeugen, deren Kommunikationssystem überlappende
Strahlungskeulen aufweist.
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines Kommunikationssystems 1 eines
Fahrzeugs 2 gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Das Fahrzeug 2 ist mit einem CAN-Bus 64 ausgestattet,
der mit einer Eingabeeinheit 19 für Lenkbewegungen
des Fahrzeugs 2 in Verbindung steht. Der aus den Lenkbewegungen
resultierende aktuelle Steuerungswinkel kann bei Kurvenfahrten über
den CAN-Bus 64 direkt in eine Steuereinrichtung 33 zur Ansteuerung
einer Antennenanlage 20 eingegeben werden.
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Weiterhin
weist das Kommunikationssystem 1 ein Kommunikationsmodul 17 auf,
in dem die gesamte Software und Hardware zur Generierung und Bewertung
von Nachrichtentypen der Kommunikation von Fahrzeugen zusammengefasst
sind. Dabei wird in Abhängigkeit der unterschiedlichen
Nachrichtentypen die Anzahl und der Abstand von Antennenelementen 21 bis 32 der
Antennenanlage 20 angepasst, um eine optimale Antennenausrichtung
mit entsprechend optimal ausgerichteten Strahlungskeulen zu erreichen.
Dazu weist das Kommunikationssystem 1 eine Steuereinrichtung 33 auf,
welche die Datenmengen des Kommunikationsmoduls 17 sowie die
Daten aus den CAN-Bus 64 aufnimmt und auswertet.
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Die
Steuereinrichtung 33 weist einen Phasenschieber 58 auf,
der Phasendifferenzen zwischen den Einspeiseströmen für
die einzelnen Antennenelemente 21 bis 32 bildet.
Darüber hinaus weist die Steuereinrichtung eine Abstandanpassungseinrichtung 59 auf,
die den Abstand a zwischen den Antennenelementen 21 bis 32 berechnet
und einstellt. Schließlich ist in der Steuereinrichtung 33 eine
Antennenauswahleinrichtung 60 angeordnet, die einerseits
eine der senkrecht sich kreuzenden linearen Antennenanordnungen 62 und 63 auswählt
und einschaltet bzw. die übrigen Antennenelemente ausschaltet
und innerhalb eines der Antennenanordnungen 62 und 63 Antennenelemente
einschaltet, die den passenden Abstand zur Erzeugung von entsprechenden
Strahlungskeulen für einen von dem Kommunikationsmodul 17 vorgegebenen
bzw. ermittelten Nachrichtentyp aufweisen.
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Darüber
hinaus weist die Steuerungseinrichtung 33 eine Antennenleistungsanpassungseinrichtung 61 auf,
welche die Reichweite der Strahlungskeulen durch Variation der Einspeisungsströme
in die ausgewählten und aktiven Antennenelemente anpasst.
Der Phasenschieber 58, die Antennenauswahleinrichtung 60 und
die Antennenleistungsanpassungseinrichtung 61 wirken auf
ein Speisestromnetzwerk 67 ein, das die Speiseströme
für die einzelnen aktiven Antennenelemente einstellt.
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Die 2 bis 7 zeigen
schematische Beispiele für die Ausrichtung von Strahlungskeulen einer
Antennenanlage mit Hilfe des Kommunikationssystems gemäß 1.
Komponenten mit gleichen Funktionen wie in 1 werden
in den 2 bis 7 mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet wie in 1 und nicht extra erörtert.
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2 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen 34 bis 45 der
Antennenanlage 20 an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch
entlang einer geraden Straße 68 ausgerichtet ist.
Dazu zeigt 2A symbolisch die beiden
linearen Antennenanordnungen 62 und 63, die aufeinander
senkrecht stehen und dadurch eine große Variation für
die Ausbildung von Strahlungskeulen der Antennenanlage 20 ermöglichen.
Von der linearen Antennenanordnung 62, die in Fahrtrichtung
ausgerichtet ist, sind sieben Antennenelemente in Form von Patch-Antennen
aktiviert und in einem Abstand a angeordnet, der 5/10 der Wellenlänge
entspricht, wobei die Phasendifferenz zwischen den einzelnen Antennenelementen
0 Grad beträgt.
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Mit
diesen sieben Patch-Antennen können bei einer geeigneten
Stromeinspeisung der einzelnen Antennenelemente eine Strahlungsweite
w für die Hauptkeulen 34 und 35 erreicht
werden, während die Nebenkeulen 36 und 37 sowie
die weiteren Nebenkeulen 38 bis 45 die Fahrspur 72 des
Autobahnstücks nicht wesentlich überschreiten.
Damit kann das Fahrzeug 2 sowohl mit den vorausfahrenden Fahrzeugen 3 bis 6 als
auch mit den nachfolgenden Fahrzeugen 7 und 8 in
der Fahrspur 72 kommunizieren. Mit dieser Aktivierung von
sieben Antennenelementen im Abstand von 5/10 der Wellenlänge
der linearen Antennenanordnung 62 kann somit ein Nachrichtentyp übertragen
werden, der nur auf die Fahrspur 72 beschränkt
ist und nur minimale Nebenkeulen einer sekundären Strahlungsrichtung
zu den Seiten der Fahrspur 72 aufweist.
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3 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen 34 bis 40 der
Antennenanlage 20 an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch
entlang einer Straßenkurve 69 ausgerichtet ist.
Dazu wird dynamisch die Richtung und der Winkel der Hauptstrahlungskeulen 34 und 35 zueinander entsprechend der
aktuellen Lenkbewegung angepasst. Wenn das Fahrzeug 2,
wie in 3 gezeigt, in einer Straßenkurve 69 fährt,
drehen sich die Hauptstrahlungskeulen 34 und 35 in
die künftige Fahrtrichtung. Der Winkel zwischen den beiden
Hauptkeulen 34 und 35 ist dabei direkt an den
Steuerungswinkel, den der Fahrer am Lenker eingeschlagen hat, angepasst.
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Für
eine derartige Ausrichtung und Anpassung der Strahlungskeulen 34 und 35 sind
fünf Antennenelemente der Antennenanordnung 62 in
einem Abstand von 4/10 der Wellenlänge sowie eine Phasendifferenz
des Einspeisestroms von 60° für eine derartige
Antennenanlage erforderlich, wobei die Antennenelemente der linearen
Anordnung 63, die orthogonal zu der linearen Antennenanordnung 62 angeordnet
ist, ausgeschaltet sind.
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4 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen 34 bis 57 der
Antennenanlage 20 an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch
zwischen einem Fahrzeug 2 und einer elektronischen straßenseitigen
Infrastruktureinrichtung 18 ausgerichtet ist. Dazu sind
wiederum Antennenelemente der linearen Anordnung 62 aktiviert,
während die Antennenelemente der linearen Antennenanordnung 63 der
Antennenanlage 20 abgeschaltet sind. Für eine
derartige Ausbildung einer Strahlungskeule 34, die zu einer
Seite des Fahrzeugs 2 abstrahlt, um Nachrichten einer Infrastruktureinrichtung 18 zu
erfassen, werden neunzehn Antennenelemente der linearen Antennenanordnung 62 aktiviert
und in einem Abstand a von 4/10 der Wellenlänge auf der
linearen Antennenanordnung 62 angeordnet, wobei die Phasendifferenz
für den Einspeisestrom der einzelnen Antennenelemente 217° beträgt.
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5 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen 34 bis 45 einer
Antennenanlage 20 eines Rettungsfahrzeugs 70, die
auf Nachrichtenaustausch mit vorausfahrenden Fahrzeugen (3 bis 6 und 12 bis 15)
ausgerichtet ist. Somit werden Fahrzeuge, die in Fahrtrichtung A
vorausfahren, wie die Fahrzeuge 3 bis 6, und auch
Fahrzeuge 12 bis 15 auf der Gegenfahrspur, die
in Fahrtrichtung 8 fahren, alarmiert.
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Um
eine derartige einseitig in Fahrtrichtung A ausgerichtete Strahlungskeule 34 vom
Rettungsfahrzeug 70 aus zu erzeugen, sind in diesem Fall
zehn Antennenelemente der linearen Antennenanordnung 63 aktiviert
und in einem Abstand a von 3/10 der Wellenlänge angeordnet,
während Antennenelemente auf der linearen Anordnung 62 abgeschaltet
sind. Der Einspeisestrom für die einzelnen Antennenelemente weist
eine Phasendifferenz von 103° in diesem Ausführungsbeispiel
auf.
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6 zeigt
schematisch eine Anpassung von Strahlungskeulen 34 bis 57 einer
Antennenanlage 20 an einen Nachrichtentyp, der auf Nachrichtenaustausch
von Fahrzeug zu Fahrzeug (2, 14 bzw. 2, 10)
ausgerichtet ist. Dazu sind in der linearen Antennenanordnung 62 zwölf
Antennenelemente aktiviert und in einem Abstand von 1/2 Wellenlängen
angeordnet, wobei die Phasendifferenz des Einspeisestroms für
die Antennenelemente 86° in dieser Ausführungsform
der Erfindung beträgt. Derartige Nachrichtentypen, bei
denen die Nachricht von Fahrzeug 2 zu Fahrzeug 14 springt,
wird deutlicher mit der nächsten Figur gezeigt.
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer stark befahrenen Autobahn 71 mit
einer Vielzahl von Fahrzeugen 2, deren Kommunikationssystem 1 überlappende
Strahlungskeulen 34 und 35 aufweist. In dem Überlappungsbereich
der Strahlungskeulen 34 und 35 von jeweils einem
Fahrzeug ist ein Fahrzeug 14 auf der Gegenspur angeordnet.
Die Fahrzeuge 14 wirken in diesem Fall wie Relaisstationen
einer Nachrichtenübertragungsstrecke für eine Daten-,
Nachrichten- und/oder Informationsweitergabe. Die Nachricht kann
dabei von einer weit entfernt angeordneten Informationsquelle stammen.
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Die
entsprechenden Datenmengen werden von jedem Fahrzeug 2 und 14 auf
der Fahrstrecke aufgenommen und weitergeleitet. In diesem Fall wird angenommen,
dass die Nachrichtenquelle in Fahrtrichtung A entstanden ist und
beispielsweise eine Unfallinformation oder Stauinformation beinhaltet.
Genauso kann aber auch die Nachrichtenquelle in entgegen gesetzter
Fahrtrichtung B liegen und beispielsweise Informationen über
Stauauflösung und Unfallbeseitigung beinhalten.
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Mit
den oben aufgeführten Ausführungsbeispielen der
Anpassung von Strahlungskeulen wird erreicht, dass sich die Ausbreitung
des Nachrichtenaustauschs im Wesentlichen auf eine Fahrbahn oder eine
Fahrstrecke beschränkt, so dass die Gefahr, Fahrzeugbewegungen
zu erfassen, zu verfolgen und zu registrieren durch Unbefugte deutlich
vermindert ist und Überlastungsgefahren der Kapazität
des Kommunikationskanals gemindert sind.
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- 1
- Kommunikationssystem
- 2–15
- Fahrzeug
- 16
- Straßenverkehr
- 17
- Kommunikationsmodul
- 18
- Infrastruktureinrichtung
- 19
- Eingabeeinheit
für Lenkbewegung
- 20
- Antennenanlage
- 21–32
- Antennenelement
- 33
- Steuereinrichtung
- 34–57
- Strahlungskeule
- 58
- Phasenschieber
- 59
- Abstandsanpassungseinrichtung
- 60
- Antennenauswahleinrichtung
- 61
- Antennenleistungsanpassungseinrichtung
- 62
- lineare
Antennenanordnung
- 63
- lineare
Antennenanordnung
- 64
- CAN-Bus
- 65
- Autobahn
- 66
- kurvenreiche
Straße
- 67
- Speisestromnetzwerk
- 68
- gerade
Straße
- 69
- Straßenkurve
- 70
- Rettungsfahrzeug
- 71
- Autobahn
- 72
- Fahrspur
- a
- Abstand
zwischen den Antennenelementen einer Antennenanordnung
- w
- Strahlungsreichweite
einer Strahlungskeule
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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