DE102009010379B4

DE102009010379B4 - Verfahren zum Überwachen einer in einem Bett liegenden Person

Info

Publication number: DE102009010379B4
Application number: DE102009010379A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-03-03
Filing date: 2009-02-26
Publication date: 2013-04-18
Anticipated expiration: 2029-02-27
Also published as: DE102009010379A1

Abstract

Verfahren zum Überwachen einer in einem Bett (1) liegenden Person (2) mit einer Vorrichtung umfassend eine Anzahl Sensoren (3, 4, 5), die an verschiedenen Stellen des Betts (1) angeordnet sind und die durch eine Eigenschaft des Körpers einer Person, insbesondere durch das Körpergewicht der Person, ansprechen, sowie ein Steuergerät (9) und Alarmmittel (10), die von dem Steuergerät (9) angesteuert werden können, wobei mindestens drei verschiedene Sensoren (3, 4, 5) vorhanden sind, nämlich mindestens ein erster Sensor (3), der in einem Mittenbereich (6) des Betts (1) angeordnet ist, mindestens ein zweiter Sensor (3), der in einem Zwischenbereich (7) angeordnet ist, der zwischen dem Mittenbereich (6) und dem Bereich (8) des Bettrandes liegt, und mindestens ein dritter Sensor (3), der in dem Bereich (8) des Bettrandes angeordnet ist. dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarm von dem Steuergerät (9) ausgelöst wird, wenn, nachdem mindestens ein erster Sensor...

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen einer in einem Bett liegenden Person, mit einer Vorrichtung umfassend eine Anzahl Sensoren, die an verschiedenen Stellen des Betts angeordnet sind und die durch eine Eigenschaft des Körpers einer Person, insbesondere durch das Körpergewicht der Person, ansprechen, sowie ein Steuergerät und Alarmmittel, die von dem Steuergerät angesteuert werden können.
In vielen Bereichen der Alten- und Krankenpflege ist es erforderlich, Personen bzw. Patienten daraufhin zu überwachen, ob sie im Bett bleiben. Hier kann es nämlich zu Problemen kommen, falls diese Personen ohne Hilfe aufstehen, d. h. das Bett verlassen. Es sei diesbezüglich auf orientierungslose oder fallgefährdete Personen hingewiesen, die einer Unterstützung durch eine Pflegekraft bedürfen, um sicher das Bett verlassen zu können.
Stehen solche Personen selbständig auf, kann es zu Stürzen kommen, die die entsprechenden Konsequenzen nach sich ziehen können, wie Oberschenkelhals- und Beckenbrüche bzw. Kopfverletzungen.
Es sind verschiedene Lösungen bekannt geworden, um hier Abhilfe zu schaffen.
Die US 2001/0020395 A1 , die DE 10 2005 011 706 A1 und die US 2007/0296600 A1 offenbaren Überwachungsvorrichtungen und -verfahren, um Patienten oder zu pflegende Personen überwachen zu können. Das Bett des Patienten ist zu diesem Zweck mit Sensoren ausgestattet, die die Lage des Patienten erkennen können. Die WO 98/52467 A1 offenbart eine Einrichtung zur Überwachung der Atmung eines Patienten.
Gemäß einer anderen vorbekannten Vorgehensweise werden Kontaktmatten vor das Bett gelegt. Tritt die zu überwachende Person beim Verlassen des Betts auf die Matte, wird ein Alarm ausgelöst, so dass eine Pflegekraft aufmerksam gemacht wird und nach der Person sehen kann.
Eine andere Lösung stellt auf den Einsatz einer Lichtschranke oder eines Bewegungsmelders ab, die bzw. der mit Infrarotstrahlung arbeiten kann. Durchkreuzt die zu überwachende Person den Bereich der Lichtschranke, die im Bett-Randbereich angeordnet sein kann, bzw. wird eine Bewegung außerhalb des Betts detektiert, kann Alarm ausgelöst werden, so dass gleichermaßen eine Pflegekraft nach der Person sehen kann.
Eine weitere vorbekannte Lösung sieht einen Sensor, z. B. in Form einer Kontaktmatte, im Bett vor, wobei der Sensor auf das Körpergewicht der Person anspricht. Erhält der Sensor kein Signal mehr, d. h. befindet sich die zu überwachende Person nicht mehr im Bett, wird Alarm ausgelöst.
Nachteilig ist bei den vorbekannten Systemen folgendes:
Die Systeme können nicht zwischen der zu überwachenden Person und weiteren Personen unterscheiden, beispielsweise eines Besuchers. Demgemäß ist der Anteil an Fehlalarmierungen entsprechend groß.
Ein noch größeres Problem besteht darin, dass der Alarm zu spät ausgelöst wird. Kommt z. B. die Sensormatte vor dem Bett zum Einsatz, wird erst Alarm gegeben, wenn die Person das Bett bereits verlassen hat. Dies ist für eine hinreichende Prävention von Unfällen jedoch zu spät. Entsprechendes gilt im Falle von Bewegungsmeldern, die erst ansprechen, wenn die Person bereits aufgestanden ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sowie ein zugehöriges Verfahren zu deren Betrieb zu schaffen, mit dem eine frühere Alarmierung des Pflegepersonals möglich ist. Dabei sollen spezielle Konstellationen berücksichtigt werden, die bei vorbekannten Systemen häufig zu Fehlalarmen führen, beispielsweise im Falle von Besuchern.
Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarm von dem Steuergerät ausgelöst wird, wenn, nachdem mindestens ein erster Sensor aktiviert wurde, mindestens ein zweiter Sensor aktiviert wird und innerhalb einer vorgebbaren Zeit nach der Aktivierung des zweiten Sensors mindestens ein dritter Sensor aktiviert wird, wobei ein Alarm unterdrückt wird, wenn, nachdem mindestens ein erster Sensor aktiviert wurde und aktiviert bleibt, mindestens ein dritter Sensor aktiviert wird, Dies erfasst den Fall, dass ein Besucher die Person aufsucht und sich auf den Bettrand setzt.
Hiermit kann gezielt auf Informationen zurückgegriffen werden, um das Bewegungsverhalten der zu überwachenden Person zu erfassen und rechtzeitig zu erkennen, dass die Person das Bett verlassen will.
Die Alarmmittel können gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung als Lichtrufanlage oder als akustische Signalgeber ausgebildet sein. Sie können über eine Funkverbindung mit dem Steuergerät in Verbindung stehen.
Die Sensoren können als Drucksensoren ausgebildet sein. Eine Fortbildung sieht vor, dass die Drucksensoren zwischen einem Bettgestell und einer Matratze angeordnet sind. Sie können des Weiteren stabförmig ausgebildet sein und insbesondere parallel zueinander verlaufen. Die Sensoren können sich dabei bevorzugt von einem Kopfbereich bis zu einem Fußbereich erstrecken.
Mit Sensoren im Bett wird erfindungsgemäß also festgestellt, ob sich und wo sich im Bett die zu überwachende Person befindet und wie ihr Bewegungsverhalten ist. Von diesem wird dann auf die Möglichkeit geschlossen, ob die Person im Begriff ist, das Bett zu verlassen.
Die Sensoren können beliebige Bauformen aufweisen; es können grundsätzlich alle bekannten Sensoren zum Einsatz kommen, die auf die Anwesenheit einer Person im Bett ansprechen.
Wichtig ist dabei, nicht nur beispielsweise den Druck zu messen, den die Person auf die Sensoren ausübt, sondern auch die Reihenfolge bzw. zeitliche Abfolge der Aktivierung der verschiedenen Sensoren, d. h. die Veränderungen der gemessenen Drucksignale. Die Steuerung kann sich den zeitlichen Verlauf der Sensorsignale merken und bei einem entsprechenden Verhaltensprofil gegebenenfalls einen Alarm veranlassen.
Der Vorteil zu vorbekannten Systemen besteht darin, dass bereits im Vorfeld ein Alarm ausgelöst werden kann, d. h. bereits, wenn sich die Person noch im Bett befindet, jedoch aufgrund des Bewegungsverhaltens darauf geschlossen werden kann, dass die Person im Begriff ist, das Bett zu verlassen.
Hierdurch wird die Prävention von Stürzen erheblich verbessert.
Ferner kann gezielt eine Fehlalarm-Auslösung durch eine weitere Person (Besucher) unterdrückt werden.
Die Alarmierung kann per Funk oder per Kabel beispielsweise an eine Lichtrufanlage geleitet werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen;
1 die Seitenansicht einer in einem Bett liegenden Person,
2 schematisch die Draufsicht auf das Bett gemäß 1, wobei das Bett mit einer Anzahl Sensoren versehen ist, und
3 die Draufsicht auf eine Anzahl Sensoren, die in dem Bett platziert sind.
In 1 ist ein Bett 1 angedeutet, auf dem eine Person 2 liegt. Die Person 2 ist daraufhin zu überwachen, ob sie selbständig das Bett verlassen will.
Hierfür sind Sensoren 3, 4, 5 in Form von Drucksensoren im Bett 1 platziert, genauer gesagt, zwischen einem Bettgestell 11 und einer Matratze 12.
Die spezielle Anordnung verschiedener Sensoren 3, 4, 5 ergibt sich gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach 2.
Die Sensoren 3, 3, 4 sind gemäß einer möglichen Ausgestaltung stabförmig ausgebildet, d. h. sie erstrecken sich parallel zueinander vom Kopfbereich 13 des Bettes 1 bis zum Fußbereich 14, jedenfalls über eine gewisse Länge.
Dabei sind drei Gruppen von (baugleichen) Sensoren vorgesehen: Eine Gruppe erster Sensoren 3 (nämlich drei Stück) befindet sich im Mittenbereich 6 des Bettes 1. Eine Gruppe zweiter Sensoren 4 ist in einem Zwischenbereich 7 angeordnet, der zwischen dem Mittenbereich 6 und dem Randbereich 8 des Bettes 1 angeordnet ist. Dabei ist vorliegend beidseitig der Mitte des Bettes je ein Sensor 4 vorgesehen. Schließlich ist eine Gruppe dritter Sensoren 5 vorhanden, die im Randbereich 8 des Bettes 1 angeordnet ist. Auch hier ist in jedem Randbereich 8 je ein dritter Sensor 5 vorgesehen. Das Bett 1 ist im Ausführungsbeispiel nach 2 also mit sieben Sensoren 3, 4, 5 ausgestattet, die parallel vom Kopf- bis in den Fußbereich des Bettes 1 verlaufen.
Die drei Gruppen Sensoren 3, 4, 5 sind jeweils zusammengefasst und per Kabel mit einem Steuergerät 9 verbunden. Das Steuergerät 9 wiederum kann ein Alarmmittel 10 aktivieren, hier in Form eines akustischen Signalgebers.
Wie in 3 gesehen werden kann, sind auch andere geometrische Ausgestaltungen der Sensoren 3, 4, 5 möglich. 3 zeigt hierzu kreisförmig ausgeführte Sensoren. Hier sind die Sensoren also zur punktuellen Messwertermittlung vorgesehen.
Wesentlich ist, dass in Abhängigkeit der zeitlichen Abfolge der detektierten Signale der drei Gruppen von Sensoren 3, 4, 5 im Steuergerät 9 autark entschieden wird, ob ein Alarm ausgelöst wird, um das Pflegepersonal zu informieren.

Demgemäß werden die Signale der Sensoren 3, 4, 5, die bei Druckbelastung der Sensoren abgegeben werden, von dem Steuergerät 9 gespeichert und ausgewertet. Dabei kommen insbesondere folgende Fallgestaltungen zum Tragen:

Aktivierte Sensoren	Mutmaßlicher Zustand	Veranlasste Reaktion

Nur Sensoren 3	Person befindet sich im Bett	Keine Meldung
Sensoren 3 und 4	Person befindet sich im Bett, liegt aber nicht richtig	Eventuell Meldung
Sensoren 3 und 5	Person liegt im Bett, eine weitere Person sitzt auf dem Bettrand	Keine Meldung
Sensoren 4 und 5	Person rutscht in Richtung Bettrand und versucht möglicherweise aufzustehen	Evtl. Meldung
Nur Sensoren 5	Person sitzt bereits auf dem Bettrand und wird aufstehen	Alarm
kein Sensor aktiviert	Person hat das Bett verlassen	Hochalarm

Der Alarm kann vom Pflegepersonal wieder zurückgesetzt werden, so dass auch folgende Fälle beim Zurückkehren ins Bett berücksichtigt werden können:

Aktivierte Sensoren	Mutmaßlicher Zustand	Veranlasste Reaktion

kein Sensor aktiviert	Niemand ist im Bett	Keine Meldung
Nur Sensoren 5	Person sitzt bereits auf dem Bettrand	Keine Meldung
Sensoren 4 und 5	Person rutscht in Richtung Bettmitte	Keine Meldung
Sensoren 3 und 4	Person befindet sich im Bett, liegt aber noch nicht richtig	Keine Meldung
Nur Sensoren 3	Person befindet sich im Bett	Keine Meldung

Ist das Pflegepersonal im Zimmer (Anwesenheit an der Lichtrufanlage ist gedrückt), werden die Alarme unterdrückt.
Ebenso kann mit einer Taste (Schaltkontakt an der Türe) oder mit einem Funkreader (RFID) die Anwesenheit des Pflegepersonals automatisch erfasst werden.
Wenngleich bevorzugt Sensoren zum Einsatz kommen, die auf das Körpergewicht der zu überwachenden Person ansprechen, sind auch andere Sensoren möglich, beispielsweise solche, die eine kapazitive Feldmessung vornehmen und so detektieren können, ob die zu überwachende Person nahe des Sensors ist oder nicht.
Bezugszeichenliste

1: Bett
2: Person
3, 4, 5: Sensor (Drucksensor)
3: erster Sensor
4: zweiter Sensor
5: dritter Sensor
6: Mittenbereich
7: Zwischenbereich
8: Randbereich
9: Steuergerät
10: Alarmmittel
11: Bettgestell
12: Matratze
13: Kopfbereich
14: Fußbereich

Claims

Verfahren zum Überwachen einer in einem Bett (1) liegenden Person (2) mit einer Vorrichtung umfassend eine Anzahl Sensoren (3, 4, 5), die an verschiedenen Stellen des Betts (1) angeordnet sind und die durch eine Eigenschaft des Körpers einer Person, insbesondere durch das Körpergewicht der Person, ansprechen, sowie ein Steuergerät (9) und Alarmmittel (10), die von dem Steuergerät (9) angesteuert werden können, wobei mindestens drei verschiedene Sensoren (3, 4, 5) vorhanden sind, nämlich mindestens ein erster Sensor (3), der in einem Mittenbereich (6) des Betts (1) angeordnet ist, mindestens ein zweiter Sensor (3), der in einem Zwischenbereich (7) angeordnet ist, der zwischen dem Mittenbereich (6) und dem Bereich (8) des Bettrandes liegt, und mindestens ein dritter Sensor (3), der in dem Bereich (8) des Bettrandes angeordnet ist. dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarm von dem Steuergerät (9) ausgelöst wird, wenn, nachdem mindestens ein erster Sensor (3) aktiviert wurde, mindestens ein zweiter Sensor (4) aktiviert wird und innerhalb einer vorgebbaren Zeit nach der Aktivierung des zweiten Sensors (4) mindestens ein dritter Sensor (5) aktiviert wird, wobei ein Alarm unterdrückt wird, wenn, nachdem mindestens ein erster Sensor (3) aktiviert wurde und aktiviert bleibt, mindestens ein dritter Sensor (5) aktiviert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alarm über eine Lichtrufanlage ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alarm als akustisches Signal ausgegeben wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Signale vom Steuergerät (9) zu den Alarmmitteln (10) über Funkt übertragen werden.