-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verdeck für ein Fahrzeug,
insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug. Die Erfindung betrifft außerdem
ein mit einem derartigen Verdeck ausgestattetes Fahrzeug. Ferner
betrifft die Erfindung eine Dichtung für ein derartiges
Verdeck.
-
Damit
ein Verdeck in einer Schließstellung eine Dachöffnung
eines Fahrzeugs dicht verschließen kann, kommen Dichtungen
zum Einsatz. Insbesondere kann das Verdeck mit einem in Fahrtrichtung vorderen
Endbereich über eine Dichtung an einem vorderen Dachrahmen
zur Anlage kommen, der die Dachöffnung in Fahrtrichtung
vorn begrenzt. Diese vordere Dichtung ist aufgrund der beim Öffnen
und Schließen des Verdecks auftretenden Relativbewegung
einem vergleichsweise hohen Verschleiß ausgesetzt. Ferner
ist sie quer zur Anströmung orientiert und muss sich daher
durch eine besonders hohe Dichtungswirkung auszeichnen.
-
Aus
der
US 3,106,422 ist
ein Fahrzeug mit einem Verdeck bekannt, wobei das Verdeck an seinem
vorderen Ende eine solche vordere Dichtung trägt. Die Dichtung
weist einen Tragkörper auf, der mit Hilfe eines Halteblechs
mit dem vorderen Ende des Verdecks verschraubt ist. Ferner weist
sie ein Hohlkammerprofil auf, wobei eine die Hohlkammer einfassende
Wandung das Halteblech umgreift. Ferner kommt die Wandung der Hohlkammer
in der Schließstellung des Verdecks an einem vorderen Dachrahmen
von oben zur Anlage. An der mit dem Dachrahmen zusammenwirkenden
Seite weist die Hohlkammerwandung mehrere in Fahrtrichtung hintereinander
angeordnete Dichtlippen auf. Die Dichtlippen sind dabei vergleichsweise
kurz. Sie stehen etwa soweit von der Hohlkammerwand ab wie die Hohlkammerwand
dick ist.
-
Aus
der
GB 2 110 749 A ist
ein Fahrzeug mit Schiebedach bekannt. Die Dachöffnung ist
von einem Dachrahmen eingefasst, an dem zumindest seitlich und vorn
eine Dichtung angebracht ist. Die Dichtung weist einen von der Dachöffnung
abgewandten Halteabschnitt auf, der mit Hilfe eines Rahmenelements
am Dachrahmen festgelegt ist. Der Halteabschnitt geht dabei von
einem Grundkörper ab, der eine vergleichsweise große
Wandstärke aufweist und der großflächig
am Halteelement anliegt. Der Grundkörper bildet dabei die
Rückwand einer Hohlkammer, deren Außenwand eine
gegenüber dem Grundkörper deutlich reduzierte
Wandstärke aufweist und flexibel ist. Die Außenwand
trägt mehrere nach außen abstehende Dichtlippen.
In der Schließstellung des Schiebedachs greift ein Randbereich
eines Dachelements oder Deckels in die Dichtung ein, derart, dass
die Außenwandung der Hohlkammer deformiert wird, und zwar
so, dass die Dichtlippen an einer Unterseite des Deckels anliegen, während
ein umgebogener Abschnitt der Außenwand stirnseitig am
Deckel zur Anlage kommt.
-
Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für ein Verdeck bzw. für ein damit ausgestattetes
Fahrzeug bzw. für eine zugehörige Dichtung eine
verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere
durch eine einfache Montage auszeichnet und gleichzeitig eine effektive
Dichtungswirkung realisiert.
-
Erfindungsgemäß wird
dieses Problem durch die Gegenstände der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Dichtung mit
einem flachen Tragkörper auszustatten, der auf einem Rahmenblech
des vorderen Dachrahmens flächig aufliegt, wobei die Dichtung
am Tragkörper eine Nut aufweist, in welche eine vordere
Endkante des Rahmenblechs eingreift. Hierdurch ergibt sich eine
besonders einfache Montage für die Dichtung, da sie auf
das Rahmenblech randseitig aufgesteckt werden kann. Die flächige
Auflage sorgt für eine sichere Positionierung und vereinfacht
die Befestigung der Dichtung am Rahmenblech. Beispielsweise kann
die Dichtung besonders einfach mit dem Rahmenblech verklebt werden.
An der Oberseite des Tragkörpers ist die Dichtung mit mehreren
Dichtelementen ausgestattet, mit denen ein vorderer Endbereich des
Verdecks zusammenwirkt, wenn das Verdeck in seine Schließstellung
verstellt ist. Die Dichtelemente sind über den Tragkörper stabil
und sicher am Rahmenblech abgestützt, wodurch eine effektive
und betriebssichere Funktion der Dichtung realisierbar ist.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die Dichtung
am Tragkörper einen hinteren Endabschnitt aufweist, der
als Bund für eine am Rahmenblech befestigte Halteleiste
ausgestaltet ist, wobei die Halteleiste den Bund übergreift.
Durch diese Bauweise ergibt sich für die Dichtung eine
besonders effektive Fixierung am Rahmenblech auch ohne Verklebung.
Auf diese Weise ist die Dichtung an zwei voneinander beabstandeten
Bereichen jeweils formschlüssig am Rahmenblech fixiert,
wodurch es insbesondere möglich ist, die Dichtung einzuspannen.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die Dichtelemente
aus einem anderen Dichtungsmaterial hergestellt sind als der Tragkörper.
Beispielsweise ist es möglich, die Dichtelemente aus einem
weicheren Dichtungsmaterial herzustellen als den Tragkörper.
Die unterschiedlichen Materialien ermöglichen eine verbesserte
Anpassung der einzelnen Bestandteile an die jeweilige Funktion.
Beispielsweise kann der Tragkörper zur Realisierung einer
zuverlässigen Positionierung eine erhöhte Formstabilität
und Festigkeit aufweisen. Im Unterschied dazu kann es zur Erzielung
einer verbesserten Dichtungswirkung zweckmäßig
sein, die Dichtelemente weicher, flexibler und anschmiegsamer auszugestalten.
-
Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
-
Es
zeigen, jeweils schematisch
-
1 eine
perspektivische Schnittansicht eines Fahrzeugs mit Verdeck im Bereich
einer vorderen Dichtung,
-
2 einen
Längsschnitt des Fahrzeugs im Bereich der vorderen Dichtung,
jedoch bei einer anderen Ausführungsform.
-
Entsprechend
den 1 und 2 kann ein nur teilweise dargestelltes
Fahrzeug 1 als Cabriolet-Fahrzeug oder kurz Cabriolet oder
Cabrio ausgestaltet sein und ein ebenfalls nur teilweise dargestelltes
Verdeck 2 aufweisen, mit dessen Hilfe eine Dachöffnung 3 des
Fahrzeugs 1 verschließbar ist. Hierzu ist das
Verdeck 2 zwi schen einer Offenstellung und einer Schließstellung
bestellbar. Die Dachöffnung 3 ist fahrzeugseitig
von einem ebenfalls nur teilweise dargestellten vorderen Dachrahmen 4 in
einer in den 1 und 2 jeweils
durch einen Pfeil angedeuteten Fahrtrichtung 5 nach vorn
begrenzt. In der Schließstellung des Verdecks 2 kommt
ein vorderer Endbereich 6 des Verdecks 2 am vorderen
Dachrahmen 4 von oben zur Anlage. Die Anlage erfolgt dabei nicht
direkt, sondern indirekt über eine Dichtung 7, die
im Folgenden auch als vordere Dichtung 7 bezeichnet werden
kann. Die Dichtung 7 ist am Dachrahmen 4 angebracht.
Sie ist hierzu an einem Rahmenblech 8 befestigt. Dieses
Rahmenblech 8 ist zumindest im montierten Zustand des Verdecks 2 fest mit
dem vorderen Dachrahmen 4 verbunden bzw. bildet einen festen
Bestandteil des Dachrahmens 4. Es kann aus Metall bestehen.
Insbesondere kann es sich beim Rahmenblech 8 um einen Bestandteil
einer Rahmenstruktur 9 handeln, die zum Montageumfang des
Verdecks 2 gehört, jedoch beim Anbau des Verdecks 2 am
Dachrahmen 4 befestigt wird. Dementsprechend kann die Dichtung 7 zum
Montageumfang des Fahrzeugs 1 oder zum Montageumfang des
Verdecks 2 bzw. dessen Rahmenstruktur 9 gehören.
-
Die
Dichtung 7 weist einen Tragkörper 10 auf,
der flach ausgestaltet ist und flächig auf dem Rahmenblech 8 aufliegt.
Da der Tragkörper 10 flach ist, ist seine Dickenabmessung
deutlich kleiner als seine Abmessung in Fahrzeuglängsrichtung 5 und quer
dazu. Die Dichtung 7 weist an ihrem Tragkörper 10 in
ihrem in Längsrichtung geschnittenen Querschnittsprofil
eine Nut 11 auf. Diese Nut 11 ist so dimensioniert,
dass darin eine vordere Endkante 12 des Rahmenblechs 8 eingreifen
kann. Der Tragkörper 10 umgreift somit im Bereich
der Nut 11 die vordere Endkante 12 des Rahmenblechs.
Hierdurch ist zum einen die Dichtung 7 formschlüssig
am Rahmenblech 8 positioniert. Zum anderen ist die vordere
Endkante 12 geschützt, wodurch insbesondere die
Gefahr einer Beschädigung eines Verdeckstoffs 13 des Verdecks 2 durch
Kontaktierung mit dem Rahmenblech 8 in der Schließstellung
des Verdecks 2 reduziert ist. Des Weiteren weist die Dichtung 7 mehrere Dichtelemente 14 auf.
Besagte Dichtelemente 14 sind dabei an einer vom Rahmenblech 8 abgewandten
Oberseite 15 des Tragkörpers angeordnete. Der vordere
Endbereich 6 des Verdecks 2 wirkt in der Schließstellung
des Verdecks 2 mit den Dichtelementen 14 zusammen.
-
Der
Tragkörper 10 liegt mit einer Unterseite 16 flächig
auf dem Rahmenblech 8 auf. Im Bereich dieser flächigen
Kontaktzone kann der Tragkörper 10 mit dem Rahmenblech 8 verklebt
sein. Bevorzugt ist hierzu eine Ausführungsform, bei der
zumindest ein Klebeband 17 verwendet wird, das beidseitig
klebend ausgestaltet ist. Das Klebeband 17 befindet sich
zwischen Rahmenblech 8 und Tragkörper 10.
Dabei reicht es aus, wenn sich das Klebeband 17 über
einen vergleichsweise kleinen Abschnitt der Kontaktfläche
zwischen Rahmenblech 8 und Tragkörper 10 erstreckt.
-
Die
Dichtung 7 weist am Tragkörper 10 einen hinteren
Endabschnitt 18 auf, der als Bund ausgestaltet ist, der
im Folgenden ebenfalls mit 18 bezeichnet ist. Der Bund 18 wirkt
entsprechend 2 mit einer Halteleiste 19 zusammen,
die am Rahmenblech 8 befestigt ist. Gezeigt ist rein exemplarisch
eine Verbindung mittels eines Spreitzniets 20. Die Halteleiste 19 kann
aus Kunststoff oder aus Metall hergestellt sein. Sie übergreift
den Bund 18 mit einem hakenförmigen Abschnitt 21 und
legt dadurch die Dichtung 7 am Rahmenblech 8 fest.
Der Bund 18 besitzt im gezeigten Profil eine V-Form oder
Rinnenkontur, wodurch der Bund 18 zusätzlich eine
Wasserabführrinne bilden kann für Wasser, das
die Dichtung 7 bzw. deren Dichtelemente 14 überwinden
kann.
-
Entsprechend 2 kann
die Dichtung 7 an ihrem Tragkörper 10 einen
vorderen Endabschnitt 22 aufweisen. Dieser vordere Endabschnitt 22 ist
im Beispiel als Spaltdichtung ausgestaltet, die im Folgenden ebenfalls
mit 22 bezeichnet wird. Der Dachrahmen 4 weist
bei der in 2 gezeigten Ausführungsform
zwischen dem Rahmenblech 8 und einem Verkleidungsteil 23 einen
Spalt 24 auf. Das Rahmenblech 23 ist dabei an
einem Querträger 25 des Dachrahmens 4 befestigt,
an dem auch das Rahmenblech 8 befestigt ist. Die Spaltdichtung 22 verschließt
nun den Spalt 24. Hierzu kann die Spaltdichtung 22 einen stegförmigen
Fortsatz 26 aufweisen, der stirnseitig an einem hinteren
Rand des Verkleidungsteils 23 zur Anlage kommt. Ferner
kann die Spaltdichtung 22 eine nach vorn abstehende Leiste 27 aufweisen,
die so dimensioniert ist, dass sie sich bis unterhalb des Verkleidungsteils 23 erstreckt.
Die Leiste 27 kann beispielsweise über ein Klebeband 28 am
Querträger 25 befestigt sein und eine besonders
effektive Abdichtung eines zwischen dem Verkleidungsteil 23 und
dem Querträger 25 ausgebildeten weiteren Spalts 29 bewirken.
-
Die
Dichtelemente 14 können grundsätzlich aus
einem anderen Dichtungsmaterial hergestellt sein als der Tragkörper 10.
Erkennbar ist dies in 2 durch eine andere Schraffur
der Dichtelemente 14. Vorzugsweise sind die Dichtelemente 14 weicher konfiguriert
als der Tragkörper 10. Hierdurch können sie
anschmiegsamer und elastischer sein als der Tragkörper 10.
Hierdurch sind sie in besonderer Weise an ihre Dichtungsfunktion
adaptiert. Im Unterschied dazu ist der Tragkörper 10 härter
konfiguriert als die Dichtelemente 14, wodurch er insbesondere eine
höhere Stabilität besitzt, um die Haltefunktion
für die Dichtung 7 zu realisieren.
-
Die
Dichtung 7 kann als Profilkörper in einem Extrusionsverfahren
hergestellt werden. Besonders zweckmäßig ist dabei
ein Zwei-Komponenten-Extrudieren oder 2K-Extrudieren.
-
Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform ist das vorderste
oder vordere Dichtelement 14 als Hohlkammerprofil 30 ausgestaltet,
das in der Schließstellung des Verdecks 2 mit
einer vorderen Stirnseite des vorderen Endabschnitts 6 des
Verdecks 2 zusammenwirkt. Die nach hinten anschließenden
Dichtelemente 14 sind bei der in 1 gezeigten
Ausführungsform jeweils als Lippenprofil 31 ausgestaltet,
die in der Schließstellung des Verdecks 2 jeweils
mit einer Unterseite 32 des vorderen Endabschnitts 6 zusammenwirken.
Dabei ist das zum Hohlkammerprofil 30 benachbarte mittlere
Lippenprofil 31 so geformt, dass es mit einer an der Unterseite 32 ausgebildeten
Stufe 33 zusammenwirkt, während das andere hintere
Lippenprofil 31 zur Kontaktierung mit einem im Wesentlichen
ebenen Abschnitt der Unterseite 32 konzipiert ist.
-
Zwischen
benachbarten Dichtelementen 14 ist an der Dichtung 7 jeweils
eine Rinne 34 vorgesehen, die Wasser abführen
kann, das das jeweilige vordere Dichtelement 14 überwinden
kann.
-
Bei
der in 2 gezeigten Ausführungsform sind alle
drei Dichtelemente 14 als Lippenprofile 31 konzipiert.
Das vorderste oder vordere Lippenprofil 31 ist für
ein Zusammenwirken mit der vorderen Stirnseite des vorderen Endabschnitts 6 ausgelegt. Das
mittlere Lippenprofil 31 ist für ein Zusammenwirken
mit der Stufe 33 ausgelegt und das hinterste oder hintere
Lippenprofil 31 ist für ein Zusammenwirken mit
einem ebenen Abschnitt der Unterseite 32 ausgelegt.
-
In
den Darstellungen der 1 und 2 sind die
Dichtelemente 14 jeweils in ihrer entspannten Lage gezeigt,
die sie einnehmen, wenn das Verdeck 2 geöffnet
ist. Dennoch ist das Verdeck 2 in den 1 und 2 in
seiner Schließstellung wiedergegeben. In dieser Schließstellung
sind die Dichtelemente 14 dann entsprechend deformiert,
so dass sie an der Außenkontur des vorderen Endabschnitts 6 vorgespannt
anliegen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 3106422 [0003]
- - GB 2110749 A [0004]