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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Knochendefektverschlussimplantat
umfassend mindestens zwei miteinander zusammenwirkende Verschlusselemente.
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Knochendefektverschlussimplantate
der eingangs beschriebenen Art werden insbesondere bei der Versorgung,
das heißt zum Verschließen, von größeren
cranialen Knochendefekten verwendet. Ein Beispiel für ein
solches Verschlussimplantat ist beispielsweise aus der
US 6,071,291 bekannt. Derartige Implantate
werden auch als sogenannte ”3D-Meshs” bezeichnet
und sind in der Regel aus Reintitan hergestellt. Sie umfassen stegförmige
Verschlusselemente, die fest und unlösbar miteinander verbunden sind.
Insbesondere ist das Verschlussimplantat insgesamt einstückig
ausgebildet. Die bekannten 3D-Meshs werden, insbesondere bei der
Versorgung von Öffnungen am Schädel, intraoperativ
entsprechend einer Krümmung der Schädelkalotte
gebogen und durch Zuschneiden an die Größe des
Knochendefekts angepasst.
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Ein
Problem bei den bekannten 3D-Meshs ist es, dass durch das Verformen
und Anpassen beispielsweise an eine Schädelkalotte sogenannte ”Materialaufwerfungen” auftreten
können. Diese Implantate verhindern zwar durch die konstruktiven
Zug- und Druckelemente in Form von Stegen, die Schraubenlöcher
miteinander verbinden, größere Faltenbildungen,
jedoch können insbesondere bei der Versorgung kantiger Übergänge,
wie beispielsweise im frontorbitalen Bereich an der Schädelkalotte,
trotzdem noch größere Materialaufwerfungen auftreten. Es
ist daher trotz Verwendung der bekannten 3D-Meshs und ihrer besonderen
Geometrien erforderlich, Entlastungsschnitte noch während
der Operation am Verschlussimplantat vorzusehen, um Materialaufwerfungen
zu vermeiden. Ferner kann es auch postoperativ zu einem Implantatversagen
kommen, insbesondere dann, wenn das 3D-Mesh unter Spannung implantiert
und später belastet wird, wodurch Materialspannungsrisse
am Implantat auftreten können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Knochendefektverschlussimplantat der
eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass es ohne die Verwendung
von Schneid- oder Biegewerkzeugen spannungsfrei an einer gekrümmten
Oberfläche festlegbar ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Knochendefektverschlussimplantat der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die mindestens zwei Verschlusselemente voneinander getrennt
ausgebildet und relativ zueinander bewegbar direkt und/oder indirekt
aneinander gehalten sind.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung
ermöglicht es, die mindestens zwei Verschlusselemente relativ
zueinander zu bewegen, wodurch sie jeweils für sich spannungsfrei
an einem Knochen festlegbar sind und aufgrund ihrer getrennten Ausbildung
auch keine inneren Spannungen auftreten können bei einem
einfachen Verformen der mindestens zwei Verschlusselemente. So können
insbesondere spannungsinduzierte Rissbildungen und somit ein postoperatives
Implantatversagen vermieden werden. Zudem sind für das
Anpassen des Knochendefektverschlussimplantats an beispielsweise
eine konvex gekrümmte Schädelkalotte keine Biegeinstrumente
erforderlich, ebenso auch keine Schneidinstrumente, um das Implantat
zur Vermeidung von Spannungen einzuschneiden. Insbesondere können die
mindestens zwei Verschlusselemente relativ zu einander verschiebbar
und/oder verschwenkbar angeordnet sein. Vorzugsweise sind sie jeweils
in eine von ihnen selbst definierten Längsrichtung verschiebbar.
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Um
einen Knochendefekt, insbesondere auch einen größeren,
optimal mit dem Knochendefektverschlussimplantat verschließen
zu können, ist es günstig, wenn es eine Mehrzahl
von Verschlusselementen aufweist. Insbesondere können drei,
vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn oder noch mehr Ver schlusselemente
vorgesehen sein, die zusammen das Knochendefektverschlussimplantat
ausbilden.
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Günstig
ist es, wenn die mindestens zwei Verschlusselemente jeweils mindestens
zwei Befestigungselementaufnahmen aufweisen. Insbesondere kann so
das Knochendefektverschlussimplantat durch Festlegen der einzelnen
Verschlusselemente mittels entsprechender Befestigungselemente an den
mindestens zwei Befestigungselementaufnahmen an einem Knochen festgelegt
werden.
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Um
die Flexibilität bei der Festlegung des Knochendefektverschlussimplantats
an einem Knochen zu erhöhen, ist es vorteilhaft, wenn die
mindestens zwei Verschlusselemente jeweils eine Mehrzahl von Befestigungselementaufnahmen
aufweisen. Vorzugsweise sind drei, vier, fünf, sechs, sieben,
acht, neun, zehn, elf, zwölf oder noch mehr Befestigungselementaufnahmen
vorgesehen, die eine optimale und individuelle Festlegung jedes
einzelnen Verschlusselements an einem Knochen ermöglichen.
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Die
Befestigungselementaufnahmen herzustellen kann insbesondere dadurch
vereinfacht werden, dass die mindestens zwei Befestigungselementaufnahmen
in Form von Durchbrechungen der mindestens zwei Verschlusselemente
ausgebildet sind.
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Besonders
einfach herstellen lassen sich die Befestigungselementaufnahmen,
wenn die Durchbrechungen in Form von Bohrungen ausgebildet sind.
Alternativ können die Durchbrechungen auch in Form von
Langlöchern oder schmalen Schlitzen ausgebildet sein.
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Sowohl
die Herstellung kann vereinfacht als auch eine Stabilität
jedes Verschlusselements erhöht werden, wenn die mindestens
zwei Befestigungselementaufnahmen in einem regelmäßigen
Muster angeordnet sind.
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Günstigerweise
sind die mindestens zwei Befestigungselementaufnahmen äquidistant
angeordnet. So können insbesondere Schwächungen
am Verschlusselement sicher vermieden werden.
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Um
jedes Verschlusselement praktisch spannungsfrei an einem Knochen
festlegen zu können, ist es günstig, wenn die
mindestens zwei Befestigungselementaufnahmen parallel zu einer von
den mindestens zwei Verschlusselementen definierten Längsrichtung
angeordnet sind. Dies bedeutet, dass die Befestigungselementaufnahmen
jedes Verschlusselements parallel oder entlang der Längsrichtung,
die durch das jeweilige Verschlusselement definiert wird, angeordnet
sein können.
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Damit
eine einfache und optimale Anpassung des Knochendefektverschlussimplantats
an eine gekrümmte Oberfläche erreichbar ist, ist
es vorteilhaft, wenn die mindestens zwei Verschlusselemente verformbar
ausgebildet sind. So kann jedes Verschlusselement individuell an
die Krümmung der Oberfläche angepasst werden.
Vorzugsweise ist die Verformbarkeit derart vorgesehen, dass keine
Biegeinstrumente zum Verformen der Verschlusselemente erforderlich
sind.
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Das
Knochendefektverschlussimplantat kann einfach und sicher an eine
gekrümmte Oberfläche angepasst werden, und zwar
ohne die Verwendung von Biegewerkzeugen, wenn die mindestens zwei
Verschlusselemente flexibel ausgebildet sind.
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Um
postoperativ auftretende Spannungen ausgleichen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die mindestens zwei Verschlusselemente
ganz oder teilweise elastisch ausgebildet sind.
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Eine
Konstruktion des Knochendefektverschlussimplantats wird besonders
einfach, wenn die mindestens zwei Verschlusselemente plattenförmig ausgebildet
sind. Sie können so in einer Grundstellung ein im Wesentlichen
vollständig ebenes oder flaches Implantat ausbilden.
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Auf
einfache Weise lassen sich die Verschlusselemente an eine gekrümmte
Oberfläche anpassen, wenn eine Länge der mindestens
zwei plattenförmigen Verschlusselemente ein Vielfaches
einer Breite derselben beträgt. So lassen sich insbesondere
schmale Streifen ausbilden, welche sich längs ihrer Erstreckung
praktisch vollständig flächig an jede beliebig
gekrümmte Oberfläche anlegen lassen.
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Vorteilhafterweise
sind die mindestens zwei Verschlusselemente streifenförmig
ausgebildet. Streifen lassen sich insbesondere an konvex gekrümmte
Oberflächen im Wesentlichen vollständig flächig
anlegen.
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Günstig
ist es, wenn die mindestens zwei Verschlusselemente in Form von
Verschlusselementstreifen ausgebildet sind. Zum einen lassen sich
Verschlusselementstreifen einfach herstellen und zum anderen verwerfungsfrei
an praktisch jede gekrümmte Oberfläche flächig
anlegen.
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Um
eine Stabilität des Knochendefektverschlussimplantats zu
erhöhen, ist es günstig, wenn die mindestens zwei
Verschlusselemente miteinander verwoben sind. Verwoben bedeutet
insbesondere, die das Knochendefektverschlussimplantat ausbildenden
Verschlusselement über- und untereinander durchzuführen,
um so eine Gewebestruktur beziehungsweise eine Gewebe auszubilden.
Besonders gut lassen sich die Verschlusselemente miteinander verweben,
wenn sie streifenförmig ausgebildet sind.
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Vorteilhafterweise
sind die mindestens zwei Verschlusselemente parallel zueinander
angeordnet. So lassen sie sich insbesondere auf einfache Weise miteinander
definiert verweben.
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Zur
Ausbildung einer optimierten Webstruktur ist es günstig,
wenn die mindestens zwei Verschlusselemente einander kreuzend angeordnet sind.
Insbesondere wenn mehr als zwei Verschlusselemente vorgesehen sind,
kann so eine Gewebestruktur definiert werden.
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Besonders
einfach in seinem Aufbau wird das Knochendefektverschlussimplantat,
wenn die mindestens zwei Verschlusselemente senkrecht zueinander
angeordnet sind. Insbesondere können sie so in zueinander
senkrechten Richtungen relativ zueinander bewegt werden. Dies ermöglicht
eine optimale Anpassung des Knochendefektverschlussimplantats an
eine beliebig gekrümmte Oberfläche.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
mindestens ein Halteelement vorgesehen sein, an welchem die mindestens
zwei Verschlusselemente beweglich gehalten sind. Das Halteelement
kann so auf einfache Weise eine Stabilität des Knochendefektverschlussimplantats
erhöhen. Ferner kann es auch einen Zusammenhalt der mindestens
zwei Verschlusselemente verbessern. Zum Beispiel kann es in einem
eingeschränkten Umfang eine Beweglichkeit der mindestens
zwei Verschlusselemente relativ zueinander definieren und somit
auch beschränken. Beispielsweise kann das Halteelement
so ausgebildet sein, dass jedes Verschlusselement nur parallel oder
im Wesentlichen parallel zu einer von ihm definierten Längsachse
relativ zum Halteelement und damit auch zu weiteren Verschlusselementen
des Knochendefektverschlussimplantats beweglich ist.
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Günstigerweise
sind die mindestens zwei Verschlusselemente relativ zum mindestens
einen Halteelement verschiebbar angeordnet. Dies gestattet es insbesondere,
die Verschlusselemente parallel zu ihrer Längsrichtung
verschieben zu können. So können Materialaufwerfungen
vermieden werden.
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Vorzugsweise
ist das mindestens eine Halteelement platten- oder lappenförmig
ausbildet. Insbesondere kann es vollständig flexibel und/oder
auch elastisch ausgebildet sein. Günstig ist es, wenn es aus
einem flachen, spannungsfrei verformbaren Material hergestellt ist,
beispielsweise aus einem Gewebe oder einem Netz aus einem Kunststoff
oder einem Metall.
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Um
die mindestens zwei Verschlusselemente auf einfache und sichere
Weise am Halteelement beweglich anordnen oder lagern zu können,
ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Halteelement mindestens
eine Verschlusselementaufnahme für jedes Verschlusselement
aufweist. Insbesondere kann jedes Verschlusselement durch die zugeordnete
Verschlusselementaufnahme teilweise oder ganz einführ-
und/oder durchführbar sein.
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Um
jedes Verschlusselement definiert am mindestens einen Halteelement
halten zu können, ist es günstig, wenn das mindestens
eine Halteelement mindestens zwei Verschlusselementaufnahmen für jedes
Verschlusselement aufweist. Beispielsweise können Verschlusselemente,
die streifenförmig ausgebildet sind, so im Bereich ihrer
freien Enden in definierter Weise und sicher am Halteelement geführt gehalten
werden.
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Die
Herstellung des Halteelements kann insbesondere dadurch vereinfacht
werden, dass die mindestens eine Verschlusselementaufnahme in Form
einer Durchbrechung des Halteelements ausgebildet ist.
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Besonders
leicht herstellen lässt sich die Durchbrechung, wenn sie
in Form eines Schlitzes ausgebildet ist. Insbesondere lassen sich
streifenförmige Verschlusselemente in einem Schlitz in
definierter Weise halten und zudem eine Relativbewegung des Verschlusselements
und des Halteelements führen.
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Eine
optimale Positionierung und Führung jedes Verschlusselements
am Halteelement kann insbesondere dadurch verbessert werden, dass
eine Länge der Durchbrechung einer Breite oder im Wesentlichen
einer Breite des mindestens einen Verschlusselements entspricht.
Dies ermöglicht es, eine Beweglichkeit des Verschlusselements
relativ zum Halteteil in einer Richtung parallel oder im Wesentlichen
parallel zu einer vom Verschlusselement definierten Längsrichtung
vorzugeben.
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Um
die Stabilität des Knochendefektverschlussimplantats weiter
zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn eine Breite der Durchbrechung
einer Dicke oder im Wesentlichen einer Dicke des mindestens einen
Verschlusselements entspricht. So kann eine Bewegung quer zu einer
vom Verschlusselement definierten Ebene durch die entsprechend geformte
Durchbrechung im Wesentlichen verhindert werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass die mindestens zwei Verschlusselemente jeweils
länger sind als das mindestens eine Halteelement lang und/oder
breit ist. Auf diese Weise kann insbesondere erreicht werden, dass
freie Enden oder Teile beziehungsweise Abschnitte der Verschlusselemente
ein- oder beidseitig seitlich über das mindestens eine
Halteteil vorstehen können, so dass die Verschlusselemente
nicht im Bereich des Halteteils an einem Knochen mittels Befestigungselementen
festgelegt werden müssen, sondern außerhalb des
mindestens einen Halteelements.
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Vorteilhafterweise
weisen die mindestens zwei Verschlusselemente freie Enden auf. Insbesondere
lassen sich so die Verschlusselemente, wenn entsprechende Befestigungselementaufnahmen
vorgesehen sind, einfach und sicher an einem Knochen festlegen,
zum Beispiel auch außerhalb eines Halteelements.
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Um
die Verschlusselemente nicht im Bereich des mindestens einen Halteelements
mittels Befestigungselementen festlegen zu müssen, ist
es günstig, wenn die freien Enden über das mindestens
eine Halteelement vorstehen. Das mindestens eine Halteelement kann
so genutzt werden, um den Knochendefekt zu überdecken,
wobei eine Stabilität der Überdeckung durch die
mindestens zwei Verschlusselemente gewährleistet wird.
In jedem Fall wird durch die überstehenden freien Enden
ermöglicht, das Knochendefektverschlussimplantat außerhalb
des eigentlichen Knochendefekts zu fixieren.
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Vorzugsweise
ist mindestens ein Abdeckelement zum Abdecken der mindestens zwei
Verschlusselemente vorgesehen. Das mindestens eine Abdeckelement
gestattet es, eine gemeinsame äußere Oberfläche
des Knochendefektverschlussimplantats zu definieren, unabhängig
von der Ausgestaltung oder einer Anordnung der mindestens zwei Verschlusselemente.
Insbesondere kann das mindestens eine Abdeckelement optional auch
durch das mindestens eine Halteelement gebildet werden.
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Günstig
ist es, wenn das mindestens eine Abdeckelement das mindestens eine
Halteelement mindestens teilweise bedeckt. Zum Beispiel kann so in
dem vom mindestens einen Abdeckelement abgedeckten Bereich des Halteelements
eine geschlossene Schichtstruktur ausgebildet werden.
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Vorteilhafterweise
bedeckt das mindestens eine Abdeckelement das mindestens eine Halteelement
vollständig. Insbesondere lässt sich so ein Knochendefektverschlussimplantat
ausbilden, welches ein- oder beidseitig durch ein Abdeckelement
begrenzt wird, aus welchem optional freie Enden der mindestens zwei
Verschlusselemente seitlich vorstehen.
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Günstig
ist es, wenn zwei Abdeckelemente vorgesehen sind, welche das mindestens
eine Halteelement jeweils auf einer Seite bedecken. Insbesondere
können das Abdeckelement und das mindestens eine Halteelement
unlösbar miteinander verbunden sein, beispielsweise durch
Kleben oder Schweißen. Ferner kann so zum Beispiel ein
komplett geschlossener Bereich des Knochendefektverschlussimplantats
ausgebildet werden, auch wenn die mindestens zwei Verschlusselemente
in einem definierten Abstand voneinander angeordnet sind und zwischen
sich Freiräume oder von unterschiedlichen Verschlusselementen
begrenzte Durchbrechungen definieren.
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Um
durch das Knochendefektverschlussimplantat hervorgerufene Abstoßungsreaktionen
zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Abdeckmaterial
aus einem körperverträglichen Material hergestellt
ist.
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Günstig
ist es ferner, wenn das mindestens eine Halteelement ebenfalls aus
einem körperverträglichen Material hergestellt
ist.
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Um
weitere Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
wenn die mindestens zwei Verschlusselemente aus einem körperverträglichen Material
hergestellt sind.
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Vorteilhafterweise
ist das körperverträgliche Material ein Metall
und/oder ein Kunststoff. Insbesondere können aus Stabilitätsgründen
die mindestens zwei Verschlusselemente vorzugsweise aus einem Metall
hergestellt sein, das mindestens eine Halteelement sowie das mindestens
eine Abdeckelement aus einem Kunststoff. Denkbar ist es jedoch auch, die
mindestens zwei Verschlusselemente aus einem Kunststoff herzustellen,
beispielsweise einem faserverstärkten Kunststoff, um die
für die Ausbildung des Knochendefektverschlussimplantats
erforderliche und gewünschte Stabilität sicherstellen
zu können.
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Besonders
einfach und kostengünstig herstellen lässt sich
das Knochendefektverschlussimplantat, wenn der Kunststoff Polyurethan
(PU), Polyetheretherketon (PEEK) und/oder Polyethylen (PE) ist oder
enthält. Zur Erhöhung einer Stabilität
der Kunststoffe können diese zusätzlich faserverstärkt
sein.
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Abstoßungsreaktionen
eines Patientenkörpers können auf einfache Weise
dadurch vermieden werden, dass das Metall Titan ist oder enthält.
Insbesondere können die Verschlusselemente aus Reintitan
hergestellt sein.
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Um
das Knochendefektverschlussimplantat einfach und sicher an einem
Knochen festlegen zu können, ist es günstig, wenn
mindestens zwei Befestigungselemente zum Festlegen der mindestens
zwei Verschlusselemente an einem Knochen vorgesehen sind.
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Damit
das Knochendefektverschlussimplantat insbesondere dann, wenn eine
Mehrzahl von Verschlusselementen vorgesehen ist, sicher und in definierter
Weise an einem Knochen festgelegt werden kann, ist es günstig,
wenn eine Mehrzahl von Befestigungselementen zum Festlegen der mindestens zwei
Verschlusselemente an einem Knochen vorgesehen ist.
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Auf
einfache und sichere Weise lässt sich das Knochendefektverschlussimplantat
an einem Knochen festlegen, wenn die mindestens zwei Befestigungselemente
in Form von Knochenschrauben oder Knochenpins oder Knochennägeln
oder Knochenklammern ausgebildet sind. Die beschriebenen Befestigungselemente
lassen sich in bekannter Weise von einem Operateur mit entsprechenden
Hilfswerkzeugen, beispielsweise Schraubendrehern oder einem Hammer
oder einem Klammergerät, an einem Knochen festlegen.
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Um
mit dem Knochendefektverschlussimplantat insbesondere Öffnungen
an einer Schädelkalotte verschließen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn das Knochendefektverschlussimplantat in
Form eines Craniotomieverschlusses ausgebildet ist.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines Patienten beim Verschließen
einer Eröffnung seiner Schädelkalotte mit einem
Knochendefektverschlussimplantat;
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2:
eine perspektivische Ansicht des in 1 dargestellten
Knochendefektverschlussimplantats in einer Grundstellung;
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3:
eine vergrößerte perspektivische Ausschnittsansicht
des in 1 an der Schädelkalotte festgelegten
Knochendefektverschlussimplantats; und
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4:
eine Ansicht analog 3 eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines Knochendefektverschlussimplantats.
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Zum
Verschließen eines Knochendefekts oder einer Öffnung 10 an
einem Schädel 12 eines Patienten 14 dient
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnetes Knochendeffektverschlussimplantat,
welches nachfolgend der Einfachheit halber lediglich als Implantat
bezeichnet wird.
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Das
Implantat 16 umfasst insgesamt sechs Verschlusselemente,
nämlich drei Verschlusselemente 18 und drei Verschlusselemente 20.
Sie können als plattenförmig ausgebildet bezeichnet
werden, wobei eine Länge 22 der Verschlusselemente 18, 20 eine
Breite 24 derselben um ein Vielfaches übersteigt.
Vorzugsweise entspricht die Länge 22 einem 10-
bis 50fachen der Breite 24. Insgesamt bilden die Verschlusselemente 18, 20 somit
sechs Verschlusselementstreifen 26 aus.
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Die
Verschlusselementstreifen 26 sind flach und streifenförmig
ausgebildet und aus einem Metall oder einem Kunststoff hergestellt.
Sie sind verformbar ausgebildet, insbesondere flexibel und/oder
elastisch. Sie definieren zudem jeweils Längsrichtungen 28 beziehungsweise 30.
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Jedes
Verschlusselement 18, 20 weist mehrere Befestigungselementaufnahmen 30 auf,
die in Form von Durchbrechungen 32 ausgebildet sind, die durch
Bohrungen 34 geformt werden. Bei dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel des Implantats 16 sind die
Befestigungselementaufnahmen 32 an jedem Verschlusselement 18, 20 in
einem regelmäßigen Muster angeordnet, nämlich
längs einer Linie. Ferner sind sie auch äquidistant
angeordnet sowie parallel zu den von den Verschlusselementen 18, 20 definierten
Längsrichtungen 28, 30.
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Die
Verschlusselemente 18 sind alle parallel zueinander angeordnet
und voneinander beabstandet. Die Verschlusselemente 20 sind
ferner die Verschlusselemente 18 kreuzend angeordnet, so
dass die Längsrichtungen 28 und 30 senkrecht
zueinander orientiert sind. Auch die Verschlusselemente 20 sind voneinander
beabstandet angeordnet.
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Die
Verschlusselemente 18, 20 sind miteinander verwoben,
so dass an Kreuzungspunkten 38 die Verschlusselemente 18 und 20 übereinander
liegen. Be nachbarte Kreuzungspunkte 38 zeichnen sich dadurch
aus, dass an einem ersten Kreuzungspunkt 38 das Verschlusselement 18 über
dem Verschlusselement 20 liegt und an einem benachbarten oder
nächstliegenden Kreuzungspunkt 38 das Verschlusselement 20 über
dem Verschlusselement 18 liegt.
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Die
miteinander verwobenen Verschlusselemente 18, 20 können
bereits als vollständiges Knochendefektverschlussimplantat 16 dienen.
Die Stabilität des Implantats 16 wird jedoch verbessert
durch ein von ihm umfasstes Halteelement 40, welches platten-
oder lappenförmig aus einem vorzugsweise flexiblen Material
hergestellt ist, beispielsweise einem Gewebe aus Kunststoff.
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Das
Halteelement 40 weist eine Länge 42 sowie
eine Breite 44 auf. Parallel zu Längskanten 46 und 48,
die parallel zu den Längsrichtungen 28 und 30 verlaufen,
sind für jedes Verschlusselement 18, 20 jeweils
zwei Verschlusselementaufnahmen 50 beziehungsweise 52 beabstandet
der Längskanten 46 und 48 ausgebildet.
Die Verschlusselementaufnahmen 50, 52 sind in
Form von Durchbrechungen 51, 53 ausgebildet. Die
Durchbrechungen 51, 53 bilden wiederum insgesamt
sechs Schlitze 54 beziehungsweise sechs Schlitze 56.
Die Schlitze 54, 56 weisen eine Länge
auf, die etwas größer ist als die Breite 24 sowie
eine Breite, die etwas größer ist als eine Dicke der
Verschlusselemente 18, 20. Die beiden Verschlusselementaufnahmen 50, 52 für
jeweils eines der Verschlusselemente 18, 20 sind
parallel zueinander ausgerichtet, so dass jeweils ein Verschlusselement 18, 20 durch
zwei Verschlusselementaufnahmen 50 beziehungsweise 52 durchschiebbar
ist derart, dass in einem Innenbereich 58, welcher durch
die Schlitze 54, 56 begrenzt wird, mittlere Abschnitte
der Verschlusselemente 18, 20 oberhalb einer Oberseite 60 des
Halteelements 40 verlaufen, in einem Randbereich 62,
welcher definiert wird zwischen den Schlitzen 54, 56 und
den Längskanten 46, 48 unterhalb einer
Unterseite 64 des Halteelements 40.
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Die
Verschlusselemente 18, 20 weisen jeweils zwei
freie Enden 66 beziehungsweise 68 auf, welche,
da die Länge 22 größer ist als
sowohl die Länge 42 als auch die Breite 44,
jeweils seitlich über das Halteelement 40 vorstehen.
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Die
Verschlusselementaufnahmen 50, 52 definieren eine
insgesamt mit dem Bezugszeichen 70 bezeichnete Führungseinrichtung,
die es ermöglicht, dass die mindestens zwei Verschlusselemente 18, 20 relativ
zum Halteelement 40 und relativ zueinander beweglich sind,
und zwar verschiebbar jeweils parallel zu der von ihnen definierten
Längsrichtung 28, 30.
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Das
in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel des
Implantats 10 umfasst optional ein Abdeckelement 72,
welches das Halteelement 40 vollständig bedeckt,
und zwar dessen Oberseite 60. Damit ist ein durch die Verschlusselemente 18 und 20 gebildetes Gewebe 74 im
Innenbereich 58 vollständig abgedeckt und zwischen
dem Halteelement 40 und dem Abdeckelement 72 angeordnet.
Optional kann ferner auch ein weiteres Abdeckelement 72 vorgesehen sein,
um die Unterseite 64 des Halteelements 40 zu bedecken.
Dies ermöglicht es, die Verschlusselemente 18, 20 mittels
des weiteren Abdeckelements 72 auch im Randbereich 62 zu
bedecken, so dass nur noch die freien Enden 66, 68 über
die Längskanten 46, 48 vorstehen. Alternativ
wäre es möglich, das Abdeckelement 72 auch
so auszubilden, dass es nur den Innenbereich 58 überdeckt
oder auch nur einen Teil desselben.
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Wie
in den 3 und 4 dargestellt, umfasst das Implantat 16 ferner
Befestigungselemente 76, insbesondere in Form von Knochenschrauben 78,
die mit einem mit einem Außengewinde 80 versehenen
Schaft ausgestattet sind, der durch die Befestigungselementaufnahmen 32 durchführbar
ist. Die freien Enden 66, 68 können von
einem Operateur am Schädel 12 festgeschraubt werden.
Alternativ können statt der Knochenschrauben 78 auch
Knochenpins oder Knochennägel oder Knochenklammern verwendet
werden.
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Als
körperverträgliches Kunststoffmaterial kommen
sowohl für die Verschlusselemente 18 und 20 als
auch für das Halteelement 40 sowie die Abdeckele mente 72 Polyurethan
(PU), Polyetheretherketon (PEEK) sowie Polyethylen (PE) in Frage.
Die Kunststoffe können ferner faserverstärkt sein.
Des Weiteren kann das Abdeckelement 72 aus demselben Material
hergestellt sein wie das Halteelement 40. Insbesondere
können sie identisch ausgebildet sein und sich nur durch
die am Halteelement 40 vorgesehenen Schlitze 54 und 56 unterscheiden.
Das Halteelement 40 kann mit dem oder den Abdeckelementen 72 durch
Kleben oder Schweißen verbunden werden.
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Zum
Festlegen des Implantats 16 zum Verschließen der Öffnung 10 am
Schädel 12 wird wie folgt vorgegangen.
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Das
Implantat 16 wird über die Öffnung 10 gelegt,
so dass sie im Wesentlichen durch den Innenbereich überdeckt
ist. Die flexiblen verformbaren Verschlusselemente 18, 20 können
jeweils flächig an den Schädel 12 angelegt
werden, wobei sie etwas verformt werden, und dann kann jeweils ein
freies Ende 66, 68 der Verschlusselemente 18 und 20 mit jeweils
einem Befestigungselement 76 am Schädel 12 festgelegt
werden. Durch die relative Beweglichkeit der Verschlusselemente 18, 20 können
sie sich jeweils individuell an den Schädel 12 anpassen.
Materialaufwerfungen können so gar nicht entstehen, da das
Implantat 16 praktisch an beliebige Krümmungen optimal
adaptierbar ist. Liegen alle Verschlusselemente 18 und 20 flächig
an, dann können sie jeweils individuell mit weiteren Befestigungselementen 76 am
Schädel 12 festgelegt werden.
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Das
auf die beschriebene Weise ausgebildete und am Schädel 12 festgelegte
Implantat 16 ist spannungsfrei. Materialaufwerfungen und
Risse an den das Implantat 16 ausbildenden Teilen beziehungsweise
Elementen sind nicht möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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