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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Oxidationsanlage,
mit einem vorgesehenen durchschnittlichen Wärmeeintrag mittels eines in
wechselnder Konzentration vorliegenden Reaktionsstoffes, wobei durch
den Wärmeeintrag
ein gewünschtes
Wärmeprofil
in mindestens einem Wärmebett
eines Wärmetauschers
aufrechterhalten wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Oxidationsanlage.
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Verfahren
der eingangs genannten Art sind bekannt. Ein solches Verfahren kann
beispielsweise zum Betreiben einer die Oxidationsanlage darstellenden
thermisch-regenerativen Abluftreinigungsanlage eingesetzt werden.
In diesem Anwendungsfall dient es dazu, Kohlenwasserstoffe, also
Reaktionsstoffe, aus Abluft eines vorgeschalteten Prozesses durch Oxidation,
insbesondere Totaloxidation, zu entfernen. Durch die Oxidation der
Abluft entstehende Abgase können
nachfolgend der Reinigungsanlage als Reingas, also ohne Reaktionsstoffe,
in die Umgebung abgegeben werden. Das der Abluftreinigungsanlage
zugeführte
Rohgas, also mit den Kohlenwasserstoffen verunreinigte Luft, kann
eine zeitlich variierende Konzentration der Kohlenwasserstoffe aufweisen.
Das bedeutet, dass die der Abluftreinigungsanlage zugeführte Abluft
zu verschiedenen Zeitpunkten verschiedene Anteile des Reaktionsstoffes
enthalten kann. Da die Oxidation der Kohlenwasserstoffe erst ab
einer bestimmten Reaktionstemperatur in der Abluftreinigungsanlage
auftritt, muss diese Temperatur in der Anlage erzeugt und aufrechterhalten
werden. Vorteilhafterweise entsteht bei der Oxidation der Kohlenwasserstoffe
ein Wärmeeintrag
in die Anlage, aufgrund welchem die notwendige Temperatur in der Anlage
vorliegt. Dies ist jedoch erst ab einer Kon zentration, die größer als
eine Auslegungskonzentration ist, der Fall. Unterhalb der Auslegungskonzentration muss
der Abgasreinigungsanlage zusätzlicher Brennstoff
zugeführt
werden, um die in der Abluft enthaltenen Schadstoffe, also Kohlenwasserstoffe,
zuverlässig
und vollständig
zu oxidieren beziehungsweise zu verbrennen.
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Um
den Wirkungsgrad der Abluftreinigungsanlage zu erhöhen, ist
der Wärmetauscher
vorgesehen. Dieser führt
bei der Verbrennung der Kohlenwasserstoffe entstehende Wärme der
Abluft zu, sodass diese bereits bei einem Eintreten in eine Reaktions-beziehungsweise
Brennkammer der Abluftreinigungsanlage eine Temperatur aufweist,
die höher
ist als die Ausgangstemperatur der Abluft. Der Wärmetauscher weist insbesondere
mehrere Wärmebetten auf,
die abwechselnd in verschiedenen Betriebsarten, nämlich Rohgasbetrieb,
Reingasbetrieb und Spülbetrieb
betrieben werden können.
Im Rohgasbetrieb wird die belastete Abluft durch das Wärmebett hindurchgeleitet,
wobei das Wärmebett
zuvor durch hindurchgeleitetes, heißes Reingas erhitzt wurde.
Im Reingasbetrieb wird das heiße,
aus der Brennkammer kommende Reingas durch das entsprechende Wärmebett
geleitet, sodass es aufgeheizt wird, um anschließend im Rohgasbetrieb die Oxidation
der Kohlenwasserstoffe beziehungsweise des Reaktionsstoffes vornehmen
zu können.
Im Spülbetrieb wird
ein Wärmebett
betrieben, um sicherzustellen, dass beim Übergang eines Wärmebettes
vom Rohgasbetrieb in den Reingasbetrieb kein Rohgas in die Umgebung
gelangt, das heißt
es muss sichergestellt sein, dass sich kein Rohgas mehr in dem Wärmebett befindet.
Hierzu wird aus der Brennkammer der Abluftreinigungsanlage stammendes
Reingas durch das zu spülende
Wärmebett
geleitet und wieder dem Rohgasstrom zugeführt.
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Auf
diese Weise kann, bei einer ausreichenden Dimensionierung des Wärmebetts,
ein autothermer Betrieb der Abluftreinigungsanlage sichergestellt werden.
In dem autothermen Betrieb muss der Abluftreinigungsanlage kein
zusätzlicher
Brennstoff zugeführt
werden, um die Kohlenwasserstoffe vollständig zu oxidieren. Zur Oxidation
reicht also allein die bei der Oxidation entstehende Wärme aus.
Um bereits bei geringen Konzentrationen, also Konzentrationen unterhalb
der durchschnittlichen Konzentration des vorliegenden Reaktionsstoffes,
eine Oxidation zu erreichen, muss das Wärmebett auf eine Auslegungskonzentration
dimensioniert werden, bei welcher der autotherme Betrieb durchgeführt werden soll.
Das bedeutet, dass je geringer die zu erwartende durchschnittliche
Konzentration des Reaktionsstoffes ist, das Wärmebett umso größer dimensioniert
werden muss, um ausreichend Wärme
des Abgases der Abluft beziehungsweise dem Reaktionsstoff zuzuführen. Je
größer das
Wärmebett
jedoch dimensioniert ist, umso größer ist der Temperaturabfall über diesem.
Die Abgastemperatur sinkt über
das Wärmebett
von einer hohen Temperatur auf eine niedrige Temperatur ab.
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Dies
hat jedoch den Nachteil, dass die aus der Abluftreinigungsanlage
entlassenen Abgase eine zu geringe Temperatur aufweisen, um sie
für einen Prozess
in einer weiteren Anlage sinnvoll nutzen zu können. Auch muss in der Abluftreinigungsanlage
ein so genannter Bypass vorgesehen sein, über welchen das Abgas – mit den
vollständig
oxidierten Kohlenwasserstoffen – direkt
aus der Brennkammer der Abluftreinigungsanlage ins Freie entlassen
werden kann. Dies ist notwendig, um bei einer hohen Konzentration
des Reaktionsstoffes eine Überhitzung
der Abluftreinigungsanlage beziehungsweise des Wärmebetts zu vermeiden. Es bereitet
also Schwierigkeiten, die Abluftreinigungsanlage derart auszulegen, dass
sie über
einen weiten Konzentrationsbereich des Reaktionsstoffes effizient
arbeitet. Ist die Anlage auf eine hohe Konzentration des Reaktionsstoffes ausgelegt,
so muss beim Betreiben mit niedrigen Konzentrationen zusätzlicher
Brennstoff eingebracht werden, während
bei Auslegung auf niedrige Konzentrationen bei einem Betreiben mit
hoher Konzentration Abgas aus der Brennkammer direkt ins Freie entlassen
werden, womit die darin enthaltene Wärme nicht in dem Wärmetauscher
umgesetzt werden kann und folglich verlorengeht.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer
Oxidationsanlage vorzuschlagen, welche über einen weiten Konzentrationsbereich
effizient betrieben werden kann, sodass möglichst wenig zusätzlicher
Brennstoff eingebracht werden muss und möglichst wenig ungenutzte Wärme mit
dem Abgas abgegeben wird.
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Dies
wird erfindungsgemäß mit einem
Verfahren zum Betreiben einer Oxidationsanlage mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist ein, insbesondere unmittelbar
an eine Brennkammer der Oxidationsanlage zum Aufladen gekoppelter,
Wärmespeicher
vorgesehen, der zur Aufnahme von Wärmeüberschuss und/oder Abgabe von
Wärme,
insbesondere im Falle eines unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags,
dient. Eine Oxidationsanlage dient beispielsweise dazu, ein Schadstoffe
aufweisendes Rohgas, also ein Gas, welches den Reaktionsstoff aufweist,
derart zu reinigen, dass keine negativen Einflüsse des Reaktionsstoffes auf
eine Umgebung der Oxidationsanlage auftreten. Dies wird erreicht,
indem das Rohgas derart temperaturbeaufschlagt wird, dass der Reaktionsstoff
vollständig
reagiert beziehungsweise oxidiert. Der Reaktionsstoff kann folglich
ein Brennstoff sein. Zur Erhöhung
des Wirkungsgrades der Oxidationsanlage ist der Wärmetauscher vorgesehen,
mit welchem Wärme
aus dem Abgas der Oxidationsanlage in das dieser zugeführte Rohgas
eingebracht wird. Dabei ist eine Rückwärmung von 95% möglich, das
heißt,
dass 95% der in dem Abgas der Oxidationsanlage enthaltenen Wärme wieder
dem Rohgas zugeführt
werden kann. Um zu vermeiden, dass eine Reaktion des Reaktionsstoffes nur
unter Einbringung zusätzlichen
Brennstoffes durchführbar
ist, wird der Wärmespeicher
vorgesehen. Dieser dient zur Aufnahme von Wärmeüberschuss, also von Wärme, die
nicht in dem Wärmetauscher
umgesetzt werden kann. Wärmeüberschuss liegt
beispielsweise vor, wenn die Konzentration des vorliegenden Reaktionsstoffes über der
Auslegungskonzentration der Oxidationsanlage liegt.
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Liegt
lediglich ein unterdurchschnittlicher Wärmeeintrag vor, ist also die
Konzentration des Reaktionsstoffes unter die Auslegungskonzentration
der Anlage abgesunken, so kann aus dem Wärmespeicher Wärme abgegeben
werden. Dabei soll insbesondere in dem Wärmebett ein Wärmeprofil
aufrechterhalten werden, welches eine Reaktion des Reaktionsstoffes
ermöglicht.
Auf diese Weise kann die Reaktion des Reaktionsstoffes aufrechterhalten
werden, ohne zusätzlichen
Brennstoff in die Anlage einbringen zu müssen. Beispielsweise kann das
Verfahren zum Betreiben einer thermischregenerativen Abluftreinigungsanlage
eingesetzt werden, bei der mit einer zeitlich schwankenden Menge
an Schadstoffen belastete Abluft zum Aufheizen durch den Wärmetauscher
und anschließend
zur Oxidation der Schadstoffe durch die Brennkammer geleitet wird.
Oberhalb und bei der Auslegungskonzentration ist dabei ein selbsterhaltender
Betrieb der Abluftreinigungsanlage durchführbar.
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Dem
Wärmespeicher
kann bei einer Konzentration, die größer als die Auslegungskonzentration ist,
Wärme zugeführt und
bei einer kleineren Konzentration Wärme zum kontinuierlichen selbsterhaltenen Betrieb
der Oxidationsanlage in die Brennkammer zurückgeführt werden. Dabei ist der Wärmespeicher beispielsweise
strömungstechnisch
parallel zu dem Wärmetauscher
angeordnet. Die beschriebene Vorgehensweise kann nicht nur zum Betreiben
der Oxidationsanlage, sondern auch zu deren Auslegung verwendet
werden. Die Auslegung ist also so vorgesehen, dass der Wärmespeicher
Wärmeüberschuss aufnehmen
und/oder Wärme,
insbesondere im Falle des unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags,
wieder abgeben kann. Auf diese Weise kann die Oxidationsanlage so
ausgelegt werden, dass ein autothermer Betrieb über einen weiten Konzentrationsbereich
vorgesehen werden kann. Im Vergleich zu einer aus dem Stand der
Technik bekannten Oxidationsanlage so kann beispielsweise die Auslegungskonzentration der
Anlage höher
gewählt
werden. Das Verfahren kann auch auf eine generische wärmetechnische
Anlage angewandt werden.
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Mittels
des Wärmespeichers
kann ein ausreichend großer
Wärmevorrat
zwischengespeichert und bei Bedarf, also zeitversetzt, wieder abgegeben
werden. Dieser Wärmevorrat
kann sowohl zum Abgeben der für
eine Reaktion benötigten
Wärme,
als auch zum Sicherstellen eines kontinuierlichen Betriebs einer
weiteren Anlage, die an die Oxidationsanlage angeschlossen ist,
verwendet werden. Dabei kann eine kontinuierliche Wärmeabgabe
des Wärmespeichers vorgesehen
sein, also nicht nur bei Vorliegen des unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags.
Dies gilt insbesondere im Falle eines stationären Betriebs der Oxidationsanlage,
in welchem dem Wärmespeicher
kontinuierlich Wärme
zugeführt
als auch entzogen wird. Der Wärmespeicher
kann unmittelbar an den Reaktionsraum beziehungsweise die Brennkammer
der Anlage angeschlossen sein. Das bedeutet, dass das Abgas der
Anlage für
den Wärmespeicher
abgegriffen wird, bevor es den Wärmetauscher
durchläuft. Beispielsweise
ist der Wärmetauscher
strömungstechnisch
parallel zu dem Wärmespeicher
vorgesehen. Auf diese Weise weist das dem Wärmespeicher zugeführte Fluid
ein hohes Temperaturniveau auf.
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Zusätzlich oder
alternativ kann ein angepasstes Dimensionieren des Wärmebetts
vorgesehen sein. Das Wärmebett
wird kleiner dimensioniert, als es für eine autotherme Reaktion
bei einer niedrigen Konzentration des Reaktionsstoffes notwendig wäre. Es liegt
also eine Unterdimensionierung des Wärmebetts vor, die Auslegungskonzentration
der Anlage wird somit höher
gewählt.
Das bedeutet, dass bei einer herkömmlichen Oxidationsanlage eine
Reaktion des Reaktionsstoffes nur unter Einbringung zusätzlichen
Brennstoffes möglich
wäre, wenn
die Konzentration vorübergehend
unter die Auslegungskonzentration der Anlage absinkt. Dies wird
durch das Vorsehen des Wärmespeichers
verhindert. Aus diesem wird, wie vorstehend beschrieben, Wärme abgegeben,
insbesondere wenn der unterdurchschnittliche Wärmeeintrag vorliegt. Damit
kann auch bei einer Konzentration, die unter der Auslegungskonzentration
der Anlage liegt, ein Betrieb der Anlage sichergestellt werden.
Durch die zumindest teilweise Trennung von Reaktionskinetik, also
der Brennkammer und dem Wärmetauscher,
von der Wärmespeicherung
in dem Wärmespeicher,
ist es nicht nur möglich,
flexibler auf sich wechselnde Konzentrationen des Reaktionsstoffes
zu reagieren stellen, sondern es ist auch eine Rückführung von Abgas der Oxidationsanlage
mit höheren
Temperaturen realisierbar. Das bedeutet, dass das Abgas der Oxidationsanlage an
eine weitere Anlage zur sinnvollen Verwendung der Wärme abgegeben
werden kann. Dabei ist es auch vorteilhaft, dass mittels des Wärmespeichers ein
ausreichend großer
Wärme vorrat
zwischengespeichert und bei Bedarf, also zeitversetzt, abgegeben
werden kann. Durch die Unterdimensionierung des Wärmebetts
kann auch der Druckverlust über das
Wärmebett
reduziert werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Anlage in dem Wärmespeicher
gespeicherte Wärme
an mindestens eine weitere Anlage abgibt. Um die in dem Wärmespeicher
gespeicherte Wärmeenergie
nutzen zu können,
wird diese an eine weitere Anlage abgegeben. Von besonderer Bedeutung
ist hierbei die Anordnung des Wärmespeichers.
Während
aus dem Stand der Technik Anlagen bekannt sind, welche eine Wärmespeicherung
in der weiteren Anlage vorsehen, ist der Wärmespeicher hier in der Oxidationsanlage
enthalten und auf diese Weise zwischen Brennkammer und der weiteren
Anlage angeordnet. Auf diese Weise ist eine Effizienzerhöhung des
Gesamtprozesses, umfassend sowohl die Oxidationsanlage als auch
die mindestens eine weitere Anlage, möglich. Es kann auch vorgesehen
sein, dass die in dem Wärmespeicher
gespeicherte Wärme
an die weitere Anlage abgegeben wird. Dies ist auch dann der Fall,
wenn die Konzentration des Reaktionsstoffes die Auslegungskonzentration
der Oxidationsanlage unterschreitet, sodass lediglich ein unterdurchschnittlicher
Wärmeeintrag
vorliegt. In diesem Fall kann mit der in dem Wärmespeicher gespeicherten Wärme sowohl
die Reaktion des Reaktionsstoffes als auch der zuverlässige und
kontinuierliche Betrieb der weiteren Anlage sichergestellt werden. Es
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Wärmespeicher den Wärmeüberschuss
aufnimmt und ausschließlich
zum Betreiben der weiteren Anlage abgibt, während die Reaktion des Reaktionsstoffes beispielsweise
unter Einbringen von zusätzlichem Brennstoff
aufrechterhalten wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Temperatur eines
der weiteren Anlage zum Wärmeabgeben
zugeführten
Fluids gesteuert und/oder geregelt wird. Bevor die in der Oxidationsanlage
erzeugte beziehungsweise in dem Wärmespeicher gespeicherte Wärmeenergie
mit dem Fluid der weiteren Anlage zugeführt wird, muss die dabei vorliegende
Temperatur angepasst werden. Beispielsweise erfolgt ein Anpassen
der Temperatur auf eine Auslegungstemperatur der weiteren Anlage. Insbesondere
soll dabei eine Übertemperatur
vermieden werden, die zu einer Beschädigung der weiteren Anlage
führen
kann. Das Anpassen erfolgt beispielsweise durch Beimengen von kaltem
Fluid.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als weitere Anlage ein
weiterer Wärmetauscher, eine
Heizung, eine Produktionsvorrichtung, eine Kältemaschine oder eine Energiewandlereinrichtung verwendet
wird. Der weitere Wärmetauscher
kann Teil eines Sekundärkreislaufes
sein, dem Wärme
des Abgases der Oxidationsanlage zugeführt wird. Mittels des weiteren
Wärmetauschers
wird die Wärme auf
ein Fluid (zum Beispiel Thermalöl,
Dampf oder Wasser) des Sekundärkreislaufs übertragen,
in dem ein Weitertransport der Wärme
zu einem Einsatzort stattfindet. Beispielsweise kann der Sekundärkreislauf
mit einer Heizung oder einer Produktionsvorrichtung zusammenarbeiten.
Dies wird als indirekte Wärmenutzung
bezeichnet. Die Heizung beziehungsweise die Produktionsvorrichtung
kann aber auch die weitere Anlage darstellen und unmittelbar mit
der Wärme
beaufschlagt werden (direkte Wärmenutzung).
Dies kann beispielsweise zum Betreiben eines Heißlufttrockners vorgesehen sein.
Ebenso ist ein Betreiben beziehungsweise Beheizen der Produktionsvorrichtung
möglich.
Ist die weitere Anlage eine Kältemaschine,
insbesondere eine Absorptionskältemaschine,
so kann ein diese durchströmendes
Fluid auf eine niedrigere Temperatur gebracht werden. Die Wärmeenergie
kann jedoch auch, beim Verwenden einer Energiewandlereinrichtung
als weitere Anlage, zur Erzeugung von beispielsweise elektrischer
oder mechanischer Energie genutzt werden. Zu diesem Zweck kann zum
Beispiel eine Gas- beziehungsweise Dampfturbine oder eine Brennstoffzelle
eingesetzt werden. Wie bereits beschrieben, besteht die Besonderheit
der Oxidationsanlage darin, dass der Wärmespeicher zwischen Brennkammer
und der weiteren Anlage vorgesehen ist, also nicht zunächst ein
Wärmetauschen
auf eine niedrigere Temperatur durchgeführt wird und erst dann die
Wärme gespeichert
wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Reaktion des Reaktionsstoffes
in dem Wärmebett
und/oder der Brennkammer abläuft,
wobei mittels des Wärmetauschers
der dem Wärmebett und/oder
der Brennkammer zugeführte
Reaktionsstoff mit Wärme
von aus der Brennkammer ausströmendem
Abgas aufgeheizt wird. Die Reaktion des Reaktionsstoffes läuft ab,
sobald dieser eine ausreichend hohe Temperatur erreicht hat. Dies
kann bereits bei Durchlaufen des Wärmebetts der Fall sein, sodass
die Reaktion auch bereits in dem Wärmebett ablaufen kann. Alternativ
oder zusätzlich
ist die Brennkammer zur Reaktion des Reaktionsstoffes vorgesehen.
In der Brennkammer ist beispielsweise ein Brenner angeordnet, der
eine permanente Flamme erzeugt. Damit wird eine Stütztemperatur
erzeugt beziehungsweise der durch das Durchlaufen des Wärmebetts
aufgewärmte
Reaktionsstoff entzündet. Der
Wärmetauscher
dient dazu, dem aus der Brennkammer ausströmenden Abgas Wärme zu entziehen und
dem Reaktionsstoff beziehungsweise der Abluft zuzuführen. Dabei
wird der dem Wärmebett
beziehungsweise der Brennkammer zugeführte Reaktionsstoff erwärmt, wodurch
eine Reaktion des Reaktionsstoffes in dem Wärmebett beziehungsweise der Brennkammer
ermöglicht
wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Teil des
Abgases zusätzlich
zum Aufheizen des Wärmespeichers
verwendet wird. Das in der Brennkammer anfallende Abgas, in welchem der
Reaktionsstoff bereits vollständig
oxidiert ist, wird sowohl für
einen Wärmetauschvorgang
zwischen dem Abgas und dem nicht oxidierten beziehungsweise verbrauchten
Reaktionsstoff als auch zum Aufheizen des Wärmespeichers verwendet. Das
Aufheizen wird insbesondere dann durchgeführt, wenn die Konzentration
des Reaktionsstoffes die Auslegungskonzentration der Oxidationsanlage überschreitet
und somit Wärmeüberschuss
vorliegt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Wärmespeicher
nahezu auf die höchste
in der Oxidationsanlage vorliegende Temperatur aufgeheizt wird.
Um die in der Oxidationsanlage anfallende Wärme möglichst effizient zu nutzen,
soll die dort bei der Reaktion des Reaktionsstoffes vorliegende
beziehungsweise höchste
Temperatur auch in dem Wärmespeicher
zur Verfügung
stehen. Dieser wird daher zumindest nahezu auf diese höchste Temperatur
aufgeheizt. Beim Entladen des Wärmespeichers zum
Abgeben von Wärme
zum Aufrechterhalten des Wärmeprofils
oder zum Betreiben der weiteren Anlage steht demzufolge im Wesentlichen
diese hohe Temperatur zur Verfügung.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als Wärmespeicher
ein Langzeitwärmespeicher verwendet
wird. Das bedeutet, dass der Wärmespeicher
die gespeicherte Wärme
für einen
längeren
Zeitraum, beispielsweise bis zu mehrere Tage, vorhalten kann. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn eine beim Aufheizen des Wärmespeichers
entstehende Temperaturschichtung in dem Wärmespeicher möglichst
lange erhalten bleibt, also keine Vergleichmäßigung der Temperatur in dem
Wärmespeicher
stattfindet. Üblicherweise
stellt sich in einem Wärmespeicher
nach Abschluss eines Beladevorgangs mit der Zeit, insbesondere nach
langem Stillstand, eine Temperatur ein, welche einer mittleren Temperatur
des Wärmespeichers
entspricht. Mittels des Wärmespeichers
kann also bei Entnahme der Wärme
lediglich eine Temperatur erreicht werden, welche der mittleren
Temperatur entspricht. Dahingegen ist es bei der Oxidationsanlage
wünschenswert,
möglichst
eine Temperatur zu erreichen, welche der beim Beladen vorliegenden hohen
Temperatur entspricht. Es soll also eine Temperaturschichtung in
dem Wärmespeicher
vorliegen, die auch bei langer Standzeit erhalten bleibt. Somit kann,
je nach Durchströmungsrichtung
des Wärmespeichers,
beim Entnehmen der Wärme
auch eine Temperatur erzielt werden, welche unterhalb der mittleren
Temperatur liegt. Die gewünschte
Temperatur kann also mit geeigneter Wahl der Durchströmungsrichtung
ausgewählt
werden. Dies liegt in der beschriebenen Temperaturschichtung begründet.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei einer
Konzentration, die unterhalb einer Minimalkonzentration liegt, zusätzlicher Brennstoff
in die Brennkammer und/oder das Wärmebett eingebracht wird. Ist
die Konzentration des vorliegenden Reaktionsstoffes zu niedrig,
liegt diese also unterhalb der Auslegungskonzentration, kann die
Anlage nur unter Einbringung von Wärme betrieben werden. Das bedeutet,
dass entweder Wärme aus
dem Wärmespeicher
abgegeben oder zusätzlicher
Brennstoff in die Anlage eingebracht werden muss. Wird auch die
Minimalkonzentration, die kleiner als die Auslegungskonzentration
ist, unterschritten, so ist lediglich das Einbringen von Brennstoff vorgesehen.
Das Einbringen kann in die Brennkammer und/oder das Wärmebett
erfolgen. Auf diese Weise wird auch bei Unterschreiten der Minimalkonzentration
eine vollständige
Oxidation des Reaktionsstoffes gewährleistet. Es kann auch vorgesehen
sein, die Minimalkonzentration der Oxidationsanlage während des
Betriebs dynamisch anzupassen. So kann es vorteilhaft sein, die
Minimalkonzentration zumindest zeitweilig auf Null abzusenken, um
die Reaktion des Reaktionsstoffes lediglich durch Wärmeeintrag aus
dem Wärmespeicher
sicherzustellen. Dies kann beispielsweise bei einer hohen gespeicherten
Wärmemenge
durchgeführt
werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird bei unterdurchschnittlichem
Wärmeeintrag
aber einer die Minimalkonzentration überschreitenden Konzentration
ein Autothermbetrieb unter Abgabe von Wärme aus dem Wärmespeicher
in das Wärmebett
und/oder die Brennkammer durchgeführt. Liegt die Konzentration
des Reaktionsstoffes also zwischen der Minimalkonzentration und
der Auslegungskonzentration der Anlage, so soll trotzdem ein Autothermbetrieb
der Anlage ermöglicht werden,
obwohl dies bei aus dem Stand der Technik bekannten Anlagen bei
unterdurchschnittlichem Wärmeeintrag
nicht möglich
ist, da die Konzentration kleiner als die Auslegungskonzentration
ist. Zu diesem Zweck wird Wärme
aus dem Wärmespeicher
abgegeben. Dies kann sowohl in das Wärmebett als auch in die Brennkammer
erfolgen. Durch die Abgabe der Wärme
in das Wärmebett
und/oder die Brennkammer wird der Reaktionsstoff auf die zu seiner
Reaktion benötigte
Temperatur gebracht, sodass diese ohne Weiteres ablaufen kann. Damit
wird eine vollständige
Oxidation beziehungsweise Reaktion des Reaktionsstoffes ermöglicht,
obwohl die Temperatur des Reaktionsstoffes mittels des Wärmetauschers nicht
auf die dazu notwendige Temperatur gebracht werden kann. Mit der
aus dem Wärmespeicher
abgegebenen Wärme
soll also das gewünschte
Wärmeprofil
in dem Wärmebett
des Wärmetauschers
aufrechterhalten werden. Wie bereits beschrieben kann die Minimalkonzentration
auch variabel vorgesehen und insbesondere auf Null absenkbar sein.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung liegt bei einer Konzentration, die
oberhalb einer Auslegungskonzentration liegt, der Wärmeüberschuss
vor. Die Oxidationsanlage ist auf das Vorliegen einer bestimmten
Konzentration, der Auslegungskonzentration, ausgelegt. In dieser
ist der Autothermbetrieb durchführbar.
Das bedeutet, dass ab einer Konzentration, die größer als
diese Auslegungskonzentration ist, mehr Wärme in die Anlage eingebracht
wird, als durch den Wärmetauscher
zurückgeführt werden kann.
In diesem Fall liegt daher der Wärmeüberschuss
vor, der zum Beladen des Wärmespeichers verwendet
werden kann.
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Schließlich ist
vorgesehen, dass der Reaktionsstoff ein Schadstoff, insbesondere
flüchtiger
Kohlenwasserstoff, ist. Der Reaktionsstoff darf also nicht unbehandelt
in eine Umgebung der Anlage entlassen werden. Daher ist es vorgesehen,
eine Reaktion des Reaktionsstoffes in der Anlage durchzuführen, insbesondere
diesen zu oxidieren, sodass keine negativen Auswirkungen auf die
Umgebung ausgeübt
werden. Der Schadstoff kann beispielsweise ein flüchtiger Kohlenwasserstoff
sein, wie er in vielen verarbeitenden Industrien, insbesondere farbverarbeitenden
Industrien, anfällt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass als Wärmebett
eine Schüttung und/oder
mindestens ein Formelement verwendet wird, wobei insbesondere ein
keramisches Material vorgesehen ist. Es kann vorgesehen sein, das
Wärmebett
aus mindestens einem Formelement, zum Beispiel einem Wabenstein,
zusammenzusetzen, welches vorteilhafterweise aus Keramik besteht.
Alternativ zu dem Formelement ist auch eine Schüttung möglich. Das Wärmebett
kann zu einem Teil oder vollständig
aus einem keramischen Material bestehen. Das keramische Material
ist hochgradig hitzebeständig
und weist einen geringen Ausdehnungskoeffizienten auf. Das bedeutet,
dass bei wechselnder Temperaturbeaufschlagung des Wärmebetts
keine starkes Ausdehnen beziehungsweise Zusammenziehen des Materials
auftritt. Daher kann mit einem keramischen Wärmebett sowohl die Auslegung
der Anlage vereinfacht werden, als auch deren Lebensdauer, bedingt
durch die hohe Temperaturbeständigkeit des
Keramikmaterials, erhöht
werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Oxidationsanlage, insbesondere
thermisch-regenerative Abluftreinigungsanlage, vorzugsweise zur
Durchführung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens, mit einem vorgesehenen
durchschnittlichen Wärmeeintrag
mittels eines in wechselnder Konzentration vorliegenden Reaktionsstoffes,
wobei durch den Wärmeeintrag
ein gewünschtes
Wärmeprofil
in mindestens einem Wärmebett
eines Wärmetauschers
aufrechterhalten ist. Dabei ist ein, insbesondere unmittelbar an
eine Brennkammer der Oxidationsanlage zum Aufladen gekoppelter,
Wärmespeicher
vorgesehen, der zur Aufnahme von Wärmeüberschuss und/oder zur Abgabe
von Wärme,
insbesondere im Falle eines unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags dient.
Hinsichtlich der Oxidationsanlage sind die vorstehenden Ausführungen
ebenfalls anwendbar. Bei der Auslegung der Oxidationsanlage wird
es angestrebt, bei einer zu erwartenden durchschnittlichen Konzentration
des Reaktionsstoffes einen autothermen Betrieb zu ermöglichen.
Liegt die Konzentration des Reaktionsstoffes unterhalb dieser Auslegungskonzentration,
so wird dem Wärmespeicher
Wärme entnommen
und einer Brennkammer beziehungsweise dem Wärmebett der Oxidationsanlage
derart zugeführt,
dass eine Reaktion des Reaktionsstoffes ablaufen kann.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung sind mindestens zwei Wärmebetten
vorgesehen, wobei mindestens ein erstes Wärmebett vor einer Brennkammer
und mindestens ein zweites Wärmebett nach
einer Brennkammer angeordnet sind. Der Wärmetauscher verfügt somit über mindestens
zwei Wärmebetten,
wobei ein erstes strömungstechnisch
vor der Brennkammer und ein zweites strömungstechnisch nach dieser
vorgesehen sind.
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Zweckmäßigerweise
ist dabei eine alternierende Durchströmung der Wärmebetten vorgesehen. Das bedeutet,
dass das erste Wärmebett
und das zweite Wärmebett
abwechselnd mit dem heißen
Abgas der Oxidationsanlage und dem dieser zugeführten Reaktionsstoff durchströmt werden.
Während
der Durchströmung
mit dem Abgas wird das jeweilige Wärmebett aufgeheizt, wohingegen
während
des Durchströmens
mit dem Reaktionsstoff Wärme
an diesen abgegeben wird, womit sich das Wärmebett abkühlt. Die Reaktion des Reaktionsstoffes
kann dabei sowohl in der Brennkammer als auch in dem vor der Brennkammer
angeordneten Wärmebett
ablaufen.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Wärmespeicher
im Wesentlichen parallel zu dem zweiten Wärmebett angeordnet und insbesondere
an die Brennkammer angeschlossen ist. Der Wärmespeicher wird also strömungstechnisch
parallel zu dem Wärmebett
betrieben. Das bedeutet, dass ein Einlass des Wärmespeichers auch gleichzeitig ein
Einlass des Wärmebetts
und ein Auslass des Wärmespeichers
gleichzeitig ein Auslass des Wärmebetts
sein kann beziehungsweise diese strömungstechnisch miteinander
verbunden sind. Der Wärmespeicher kann
also ebenso wie das zweite Wärmebett
unmittelbar an die Brennkammer angeschlossen sein.
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Schließlich ist
vorgesehen, dass eine weitere Anlage an einen Abgasanschluss der
Anlage angeschlossen ist. Der Abgasanschluss kann dabei sowohl mit
dem Wärmespeicher
als auch mit dem zweiten Wärmebett
in Fluidverbindung stehen. Der Abgasanschluss kann also mittels
des Wärmespeichers aber
auch mittels des zweiten Wärmebetts
mit Wärme
gespeist werden, die an die weitere Anlage weitergegeben wird. Auf
diese Weise kann mit der Wärme,
die in der Oxidationsanlage erzeugt wird, die weitere Anlage betrieben
werden und die Wärme
sinnvoll genutzt werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne
dass eine Beschränkung
der Erfindung erfolgt. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer thermischregenerativen Abluftreinigungsanlage
in einer ersten Betriebsart,
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2 die
aus 1 bekannte Abluftreinigungsanlage in einer weiteren
Betriebsart,
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3 eine
erste Variante der Abluftreinigungsanlage mit Wärmespeicher und Umgehungseinrichtung,
und
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4 eine
weitere Variante der Abluftreinigungsanlage.
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Die 1 zeigt
eine Oxidationsanlage 1 in Form einer Abluftreinigungsanlage 1', die einen
Wärmetauscher 2 in
Form von drei Wärmebetten 3, 4 und 5 aufweist,
die beispielsweise mit keramischen Wabenkörpern ausgestattet sind. Die
Oxidationsanlage 1 dient dazu, mit flüchtigen Kohlenwasserstoffen
beziehungsweise dem Reaktionsstoff belastete Abluft K, die Rohgas
darstellt, zu reinigen. Die Abluft K soll also von den Kohlenwasserstoffen
befreit werden. Zu diesem Zweck wird sie durch eines der Wärmebetten 3, 4 oder 5 geleitet.
In 1 ist dargestellt, wie die Abluft K durch das
Wärmebett 4 geleitet
wird. Das Wärmebett 4 ist
dabei auf eine hohe Temperatur, beispielsweise 800°C, vorgeheizt.
Anschließend
gelangt die Abluft K in eine Brennkammer 6 der Abluftreinigungsanlage 1'. In der Brennkammer 6 ist
ein Brenner 7 angeordnet, der eine Flamme 8 erzeugen
kann. Der Brenner 7 ist dazu vorgesehen, eine Stütztemperatur
in der Brennkammer 6 zu erzeugen. Durch die Beaufschlagung
der Abluft K mit der in dem Wärmebett 4 herrschenden
Temperatur werden die Kohlenwasserstoffe oxidiert, sodass aus dem
Rohgas, welches Kohlenwasserstoffe enthält, Reingas wird, welches lediglich
oxidierte, das heißt
verbrannte, Kohlenwasserstoffe aufweist. Das Oxidieren kann dabei sowohl
bereits in dem Wärmebett 4 als
auch erst in der Brennkammer 6 ablaufen. Das in der Brennkammer 6 vorhandene
Reingas wird anschließend
durch das Wärmebett 5 geleitet,
um es aufzuheizen. Anschließend
erfolgt eine Abgabe des Reingases gemäß Strömungsweg 9 in eine
Umgebung beziehungsweise Außenatmosphäre der Abluftreinigungsanlage 1'. Mittels gestrichelter
Strömungswege
ist angedeutet, dass es in einer anderen Betriebsart auch möglich ist,
dass Reingas sowohl durch das Wärmebett 5 als
auch durch das Wärmebett 3 geleitet
wird. Nach einer gewissen Zeit erfolgt eine Umtaktung, das heißt, die
Abluft K wird nicht mehr durch das Wärmebett 4 geleitet,
sondern durch das Wärmebett 3 oder
durch das Wärmebett 5.
Dementsprechend wird das Wärmebett 4 nunmehr
verwendet, um das Reingas hindurchzuleiten, damit es sich wieder
aufheizt, da es zuvor Wärme
an das Rohgas abgegeben hat.
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Um
zu verhindern, dass bei einem Übergang von
dem Rohgasbetrieb eines Wärmebetts 3, 4 oder 5 in
den Reingasbetrieb Rohgas in das Reingas gelangt, erfolgt ein so
genannter Spülbetrieb.
Dies ist in 2 dargestellt. Dabei wird Reingas
gemäß dem Strömungsweg 10 aus
der Brennkammer 6 durch ein Wärmebett 3, 4 oder 5 geleitet,
das zuvor Rohgas geführt
hat. In dem dargestellten Beispiel wird das Reingas durch das Wärmebett 3 geleitet.
Dieses Vorgehen dient dazu, um Rohgasreste auszuspülen, die gemäß Strömungsweg 11 zusammen
mit dem Reingas in den belasteten Abluftstrom K zurückgeführt werden.
Auf diese Weise ergibt sich ein Kreislauf, der solange aufrechterhalten
wird, bis das Wärmebett 3 keine
Rohgasreste mehr aufweist.
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In
der 3 ist nun eine erste Variante der Abluftreinigungsanlage 1' in einer Betriebsart
dargestellt, in welcher das Rohgas beziehungsweise die Abluft K
zunächst
das Wärmebett 4 durchläuft, in
die Brennkammer 6 gelangt und anschließend das Wärmebett 3 durchläuft. Parallel
zu dem Wärmebett 3 ist ein
Wärmespeicher 11 vorgesehen,
der mittels einer Umgehungseinrichtung 12, die hier als
steuer-beziehungsweise regelbares Ventil dargestellt ist, umgehbar
ist. Das Reingas kann also aus der Brennkammer 6 sowohl
durch das Wärmebett 3 (Strömungsweg 9') als auch durch
den Wärmespeicher 11 (Strömungsweg 13)
beziehungsweise an dem Wärmespeicher 11 vorbei
durch die Umgehungseinrichtung 12 (Strömungsweg 14) strömen. Zusätzlich zu
der Umgehungseinrichtung 12 kann auch eine Einrichtung
vorgesehen sein, mittels welcher der Zufluss aus der Brennkammer 6 zu
dem Wärmespeicher 11 unmittelbar
unterbrochen wird. Dies ist in 3 jedoch
nicht dargestellt. Das Reingas wird entweder entlang des Strömungswegs 15 in
die Umgebung der Abluftreinigungsanlage 1 entlassen, oder
aber das durch den Wärmetauscher 11 oder
die Umgehungseinrichtung 12 strömende Reingas wie durch den
Strömungsweg 16 angedeutet,
einer weiteren Anlage 17 zugeführt. Alternativ kann auch eine
Zuführung
des Reingases, welches den Wärmetauscher 2 beziehungsweise
das Wärmebett 3 durchläuft in die
weitere Anlage vorgesehen sein. Das entlang der Strömungswege 13 und/oder 14 strömende Reingas
kann sich auch an einer oder verschiedenen Stellen mit dem Reingas, welches
entlang des Strömungswegs 9' strömt, vereinen.
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Die
Abluftreinigungsanlage 1' weist
nicht dargestellte Ventilatoren und/oder Steuerklappen auf, mit
welchen das Fluid (Reingas und/oder Rohgas) innerhalb der Abluftreinigungsanlage 1' bewegt werden
kann. Über
die Strömungsklappen
sind dabei unterschiedliche Strömungswege
einstellbar – beispielsweise
einzelne Strömungswege
versperrbar –, während die
Ventilatoren zum Transport des Fluids dienen.
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Dabei
kann es sowohl vorgesehen sein, der weiteren Anlage 17 Reingas
zuzuführen,
welches sowohl das Wärmebett 3 oder
den Wärmespeicher 11, das
Wärmebett 3 oder
die Umgehungseinrichtung 12 oder lediglich das Wärmebett 3 durchlaufen
hat, zuzuführen.
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Es
kann selbstverständlich
auch vorgesehen sein, dass das Reingas zusätzlich oder alternativ zu dem
Wärmebett 3 das
Wärmebett 5 durchströmt. In diesem
Fall ist es vorgesehen, dass das Wärmebett 5 ebenfalls
mit dem Abgasstrom gemäß Strömungsweg 9' strömungstechnisch
verbunden ist.
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Die
Umgehungseinrichtung 12 stellt einen so genannten Bypass
dar. Mit diesem kann das Reingas beziehungsweise Abgas unter Umgehung
des Wärmespeichers 11 beispielsweise
unmittelbar aus der Brennkammer 6 in die Umgebung der Anlage
beziehungsweise an die weitere Anlage 17 abgegeben werden.
Die Umgehungseinrichtung 12 ist in Abhängigkeit von der Temperatur
des Wärmespeichers 11 steuerbar
beziehungsweise regelbar. Insbesondere soll das Reingas bei Überschreiten
einer Maximaltemperatur des Wärmespeichers 11 um
diesen herumgeführt
werden. Das bedeutet, dass keine Überhitzung des Wärmespeichers 11 auftreten
kann beziehungsweise dass ein Beladen des Wärmespeichers 11 unterbrochen
wird, sobald in diesem die Maximaltemperatur auftritt beziehungsweise
festgestellt wird.
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Aus
dem Stand der Technik bekannte Abluftreinigungsanlagen 1' sind so ausgelegt,
dass bei einer Konzentration des Reaktionsstoffes, welche mindestens
eine Auslegungskonzentration erreicht, ein Autothermbetrieb der
Abluftreinigungsanlage 1' durchgeführt werden
kann. Dies bedeutet, dass mittels des Brenners 7 kein zusätzlicher
Brennstoff in die Brennkammer 6 eingebracht werden muss,
sondern dass die Reaktionswärme
des Reaktionsstoffes, beispielsweise der Kohlenwasserstoffe, ausreicht,
um die Reaktionstemperatur des Reaktionsstoffes zu erreichen. Zu
diesem Zweck müssen
die Wärmebetten 3, 4 und 5 ausreichend
groß dimensioniert
werden, um eine möglichst
hohe Wärmemenge
von dem aus der Brennkammer 6 abgegebenen Abgases beziehungsweise
Reingases dem reaktions stoffhaltigen Rohgas zuzuführen, und
auf diese Weise dessen Temperatur soweit als möglich zu erhöhen. Daraus folgt,
dass je kleiner die Auslegungskonzentration ist, bei welcher die
Abluftreinigungsanlage 1' betreibbar ist,
desto größer müssen die
Wärmebetten 3, 4 und 5 dimensioniert
sein.
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Die
in 3 dargestellte Abluftreinigungsanlage 1' weist nun unterdimensionierte
Wärmebetten 3, 4 und 5 auf.
Das bedeutet, dass die Wärmebetten 3, 4 und 5 kleiner
ausgelegt sind, als ein Autothermbetrieb bei einer Auslegungskonzentration
erfordert. Stattdessen ist die Abluftreinigungsanlage 1' auf eine Auslegungskonzentration
ausgelegt, welche höher ist
als eine Minimalkonzentration. Unterhalb der Minimalkonzentration
wird zusätzlicher
Brennstoff zugreführt,
bei einer Konzentration, die zwischen Minimalkonzentration und Auslegungskonzentration
liegt, wird dagegen dem Wärmespeicher 11 Wärme entnommen,
um die Oxidation des Reaktionsstoffes kontinuierlich fortzuführen. Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Anlagen entspricht dagegen die
Auslegungskonzentration im Wesentlichen der Minimalkonzentration.
Es kann bei diesen also vorkommen, wenn die Konzentration des Reaktionsstoffes
unter die Auslegungskonzentration abfällt, dass mittels des Wärmetauschers 2 der
Reaktionsstoff beziehungsweise das Rohgas nicht auf eine Temperatur
gebracht werden kann, welche zur Oxidation des Reaktionsstoffes
notwendig ist. In diesem Fall liegt ein unterdurchschnittlicher
Wärmeeintrag
in das Rohgas vor. Der Wärmespeicher 11 ist
nun dazu vorgesehen, im Falle des unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags
Wärme abzugeben,
insbesondere in die Brennkammer 6 und/oder in das Wärmebett 3,
um weiterhin eine kontinuierliche Reaktion des Reaktionsstoffes
zu ermöglichen,
ohne zusätzlichen
Brennstoff über
den Brenner 7 in die Brennkammer 6 oder in die Wärmebetten 3, 4 oder 5 einbringen
zu müssen.
Das bedeutet, dass bei unterdurchschnittlichem Wärmeeintrag die in dem Wärmespeicher 11 gespeicherte
Wärme verwendet
wird, um die Temperatur des Rohgases, also des Reaktionsstoffes,
zu erhöhen.
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Es
stellen sich somit folgende Betriebsarten der Abluftreinigungsanlage 1' dar: Bei einer
Konzentration des Reaktionsstoffes unterhalb der Minimalkonzentration
wird der Abluftreinigungsanlage 1' beziehungsweise der Brennkammer 6 und/oder
den Wärmebetten 3, 4 und/oder 5 zusätzlicher
Brennstoff zugeführt,
um eine Oxidation des Reaktionsstoffes zu ermöglichen. Bei einer Konzentration,
die größer oder
gleich der Minimalkonzentration, aber geringer als die Auslegungskonzentration
ist, wird in dem Wärmespeicher 11 gespeicherte
Wärme in
die Brennkammer 6 beziehungsweise eines oder mehrere der
Wärmebetten 3, 4 und 5 zurückgeführt. Entspricht
die Konzentration der Auslegungskonzentration, so befindet sich
die Abluftreinigungsanlage 1' in dem
Autothermbetrieb, das bedeutet, dass weder zusätzlicher Brennstoff noch Wärme aus
dem Wärmespeicher 11 zugeführt werden
müssen.
Ist die Konzentration höher
als die Auslegungskonzentration, so wird durch die Oxidation des
Reaktionsstoffes mehr Wärme
gebildet, als mit Hilfe des Wärmetauschers 2 umgesetzt
werden kann. Es entsteht ein Wärmeüberschuss.
Dieser Wärmeüberschuss
kann von dem Wärmespeicher 11 aufgenommen
und zur späteren Verwendung
gespeichert werden. Das bedeutet, dass zumindest ein Teil des Abgases
beziehungsweise des Reingases aus der Brennkammer 6 zum
Aufheizen des Wärmespeichers 11 verwendet
wird. Ist der Wärmespeicher 11 vollständig beladen
oder überschreitet
eine Temperatur des Wärmespeichers 11 eine
Maximaltemperatur, so kann der Wärmespeicher 11 mittels
einer Umgehungseinrichtung 12 entlastet werden, indem das
Abgas bezie hungsweise das Reingas um den Wärmespeicher 11 herumgeführt wird.
Es erfolgt also kein weiteres Beladen des Wärmespeichers 11.
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Die
Auslegung der Abluftreinigungsanlage 1' erfolgt derart, dass die Wärmebetten 3, 4 und 5 unterdimensioniert
werden. Während
bei einer bekannten Abluftreinigungsanlage 1' beispielsweise ein Autothermbetrieb
bei einer Konzentration von 1,1 g/m3 vorgesehen
ist, wofür
Wärmebetten 3, 4 und 5 mit
einer Höhe
von 2,0 m notwendig sind, erfolgt erfindungsgemäß eine Auslegung der Abluftreinigungsanlage 1' auf eine Auslegungskonzentration
von 3 g/m3. Auf diese Weise sind Wärmebetten 3, 4 und 5 mit
einer Höhe
von beispielsweise 1,5 m ausreichend. Bisher erfolgte lediglich
eine Optimierung des in der Abluftreinigungsanlage 1' ablaufenden
Prozesses. Nun soll zusätzlich
der in der weiteren Anlage 17 ablaufende Prozess beachtet
werden, sodass eine Optimierung eines die beiden Prozesse umfassenden
Gesamtprozesses erfolgt. Auf diese Weise kann sowohl die Abluftreinigungsanlage 1' als auch die weitere
Anlage 17 mit hoher Effizienz und möglichst geringen Energiekosten
betrieben werden.
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4 zeigt
eine weitere Variante der Abluftreinigungsanlage 1'. Es sei zunächst auf
die auch hier zutreffenden Ausführungen
zu 3 verwiesen. In dem in Figur dargestellten Beispiel
ist die weitere Anlage 17 eine Produktionsvorrichtung 18,
die direkt, also unmittelbar, mit Abgas der Abluftreinigungsanlage 1' gespeist wird,
wie durch den Strömungsweg 16 angedeutet
ist. Die Produktionsvorrichtung 18 besteht aus drei Heißlufttrocknern 19,
die zueinander parallel mit dem Abgas beaufschlagt sind. Nach dem Durchlaufen
der Heißlufttrockner 19 kann
das Abgas wieder mit Lösungsmitteln
beziehungsweise Kohlenwasserstoffen verunreinigt sein. Es wird daher,
wie durch den Strömungsweg 20 angedeutet,
wiederum als Abluft K der Abluftreinigungsanlage 1' zugeführt, um
dort erneut gereinigt zu werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu der weiteren Anlage 17 kann ein weiterer Wärmetauscher 21 vorgesehen
sein, der beispielsweise strömungstechnisch parallel
zu dem Wärmespeicher 11 angeordnet
ist. Der Wärmetauscher 21 kann
zuschaltbar parallel zu dem Wärmespeicher 11 von
Abgas aus der Brennkammer 6 durchströmt werden. Mit dem Wärmetauscher 21 kann
ein einem Sekundärkreislauf 22 zugeordnetes
Fluid (beispielsweise Thermalöl,
Dampf oder ähnliches)
erhitzt und einer weiteren Anlage (hier nicht dargestellt) zugeführt werden.
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Über einen
Anschluss 23, der sich auf einer der Brennkammer 6 strömungstechnisch
abgewandten Seite des Wärmespeichers 11 befindet,
kann diesem Fluid zugeführt
werden. Dieses Fluid durchläuft den
Wärmespeicher 11 in
Richtung der Brennkammer 6 und erwärmt sich dabei, vorteilhafterweise
bis auf eine Temperatur, die nahezu der beim Beladen des Wärmespeichers 11 verwendeten
Maximaltemperatur entspricht. Das erwärmte Fluid kann nun wahlweise
der Brennkammer 6, dem Wärmetauscher 21 und/oder
der weiteren Anlage 17 zugeführt werden. Auf diese Weise
kann sowohl die Reaktion des Reaktionsstoffes in der Brennkammer 6 aufrechterhalten,
als auch dem Sekundärkreislauf 22 mittels des
Wärmetauschers 21 beziehungsweise
der weiteren Anlage 17 weiterhin Wärme zugeführt werden.
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Soll
das Fluid der weiteren Anlage 17 zugeführt werden, so muss das aufgeheizte
Fluid auf eine Temperatur gebracht werden, die zum Betrieb der weiteren
Anlage 17 geeignet ist. Dies kann erfolgen, in dem das Fluid
zunächst
durch den Wärmetauscher 21 geleitet
wird, wobei dem Fluid Wärme
entzogen und es damit auf eine geringere Temperatur gebracht wird.
Alternativ ist es jedoch auch möglich,
das aufgeheizte Fluid mit kühlerem
Fluid zu versetzen und so seine Temperatur derart einzustellen,
dass es der weiteren Anlage 17 zugeführt werden kann. Auf diese Weise
kann die weitere Anlage 17 kontinuierlich mit Wärme versorgt
werden, sollte die in der Abluftreinigungsanlage 1' erzeugte Wärmemenge
nicht ausreichend sein.